Nach der Astra-Insolvenz: Strafanzeigen gegen Manager

30.06.2004
Die Lage spitzt sich zu: Eine Woche nachdem die Astra Datentechnik GmbH (Webseite seit gestern Nachmittag nicht mehr zu erreichen) Insolvenzantrag gestellt hatte, wird sich nun auch die Staatsanwaltschaft mit dem Management des Unternehmens auseinandersetzen müssen. Wie aus Astra-internen Kreisen zu erfahren ist, habe der Kreditversicherer Euler Hermes Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft Köln eingereicht. Eine Stellungnahme des Kreditversicherers auf Anfrage von ComputerPartner lag bis Redaktionsschluss nicht vor.

Die Lage spitzt sich zu: Eine Woche nachdem die Astra Datentechnik GmbH (Webseite seit gestern Nachmittag nicht mehr zu erreichen) Insolvenzantrag gestellt hatte, wird sich nun auch die Staatsanwaltschaft mit dem Management des Unternehmens auseinandersetzen müssen. Wie aus Astra-internen Kreisen zu erfahren ist, habe der Kreditversicherer Euler Hermes Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft Köln eingereicht. Eine Stellungnahme des Kreditversicherers auf Anfrage von ComputerPartner lag bis Redaktionsschluss nicht vor.

Die Oberstaatsanwältin Regine Appenrodt bestätigte, dass der Kölner Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige gegen den Astra-Geschäftsführer Guido Mumm und den Gesellschafter Markus Schulerecki wegen Insolvenzverschleppung und weiterer Vergehen gegen das Insolvenzrecht vorliege. In diesem Zusammenhang werde außerdem wegen Warenverschiebung ermittelt. Eine wichtige Rolle könnte dabei die niederländische Vito Computers International spielen, die in Branchenkreisen in diesem Zusammenhang im Gespräch ist.

Außerdem ermittelt die Staatsanwaltschaft Köln gegen Guido Mumm, Markus Schulerecki und Udo Banning wegen des Verdachts auf Unterschlagung von Unterlagen.

Gestern am frühen Nachmittag sei laut Oberstaatsanwältin Appenrodt eine weitere Strafanzeige gegen die Geschäftsführung der Astra Datentechnik GmbH eingegangen. Astra habe zu einem Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen bereits von seiner Zahlungsunfähigkeit gewusst habe, noch Ware in Höhe eines niedrigen einstelligen Millionenbetrages bestellt. Der Lieferant erfuhr erst nach Auslieferung durch die Presse von den Zahlungsschwierigkeiten des Distributors und stellte daraufhin Anzeige wegen Betruges.

Unternehmensnahen Kreisen zufolge habe die Geschäftsleitung den Astra-Mitarbeitern in der letzten Mitarbeiterversammlung nahegelegt, zum Arbeitsamt zu gehen und Insolvenzgeld zu beantragen. Außerdem hätten rund 35 Mitarbeiter bereits zwischen Mitte und Ende Mai 2004 einen Auflösungsvertrag mit einer Abfindungssumme von 15.000 Euro erhalten. Diese Summen seien jedoch nie ausbezahlt worden. Auch hier laufe eine Klage im Eilverfahren gegen die Astra Datentechnik GmbH.

Internen Informationen zufolge habe Astra derzeit Außenstände in Höhe von rund 22,5 Millionen Euro. (bw)

Zur Startseite