DE10007971A1 - Diagnoseexpertensystem zum Einsatz in der Prozesssteuerung - Google Patents
Diagnoseexpertensystem zum Einsatz in der ProzesssteuerungInfo
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Abstract
Ein Diagnosesystem zum Einsatz in einem Prozesssteuersystem (10) erfasst Informationen (50), die sich auf den Betrieb des Prozesssteuersystems (10) beziehen, und speichert diese in einer Datenbank (50) ab, und setzt ein Expertensystem (60') zur Anwendung von Regeln für die Analyse der Informationen in der Datenbank (50) zur Festlegung von Lösungen bei Problemen ein. In der Datenbank (50) werden Informationen verschiedener Art abgespeichert, wie beispielsweise Ereignis- und Alarmdaten, Hinweise zu geplanten Wartungsarbeiten und Änderungen bei den Betriebsparametern, sowie Daten zur Vorgeschichte, die sich auf vorherige Änderungen an dem Prozesssteuersystem (10) beziehen und für die Ermittlung der Ursache des in dem Prozesssteuersystem (10) erfassten Problems sowie die Festlegung der Schritte wichtig sind, die entweder für die weitere Analyse oder für die Behebung der erfassten Probleme nötig sind. Das Diagnosesystem identifiziert die Ursache des Probelms und identifiziert die geeigneten Analysewerkzeuge und lässt diese ablaufen, oder veranlasst Maßnahmen zur Behebung auf der Grundlage der Regeln zur Analyse für das Expertensystem (60').
Description
Die Erfindung bezieht sich ganz allgemein auf
Prozesssteuersysteme und insbesondere auf die automatische
Erfassung, Analyse und Korrektur von Problemen, die in
Funktionsblöcken, Geräten und Regelkreisen in einer
Prozesssteuerung.
Für diese Anmeldung wird die Priorität der parallelen
vorläufigen US-Anmeldung Ser. No. 60/160,101 vom 18. Oktober
1999 und der am 22. Februar 1999 eingereichten US-Anmeldung
Ser. No. 09/256,585 in Anspruch genommen.
Prozesssteuersysteme wie sie beispielsweise zur Steuerung von
Prozessabläufen in der chemischen Industrie, der
petrochemischen Industrie oder anderen Industriezweigen
eingesetzt werden, umfassen einen zentralisierten
Prozessrechner, der kommunikativ mit mindestens einem Host-
bzw. Bedienerarbeitsplatz und einem oder mehreren
Außengeräten über analoge, digitale oder kombinierte Analog-
/Digital-Busleitungen verbunden ist. Die Außengeräte bzw.
Feldgeräte, bei denen es sich beispielsweise um Ventile,
Ventilsteller, Schalter und Geber (z. B. Temperaturfühler,
Druckfühler und Durchflussmengengeber) handeln kann, führen
Funktionen im Rahmen des jeweiligen Prozesses aus, wie zum
Beispiel das Öffnen oder Schließen von Ventilen und die
Messung von Prozessparametern. Der Prozessrechner empfängt
Signale, welche die von den Außengeräten erfassten
Prozessmesswerte und/oder weitere Informationen angeben, die
den Außengeräten zuzuordnen sind, verwendet diese Informatio
nen zur Realisierung einer Steuerroutine und erzeugt dann
Steuersignale, die zur Steuerung des Prozessablaufs über die
Busleitungen an die Außengeräte übermittelt werden.
Informationen von den Außengeräten und vom Steuerrechner
werden dann im typischen Fall einer oder mehrerer Anwendungen
zur Verfügung gestellt, welche in dem Bedienerarbeitsplatz
ausgeführt werden und einen Bediener in die Lage versetzen,
im Zusammenhang mit dem Prozess eine beliebige Funktion
auszuführen, wie zum Beispiel die Beobachtung des augen
blicklichen Prozessstands, die Abänderung des Prozessablaufs,
usw.
In der Vergangenheit wurden herkömmliche Außengeräte zum
Übermitteln und Übernehmen analoger Signale (z. B. 4 bis 20
mA) an den bzw. von dem Prozessrechner über eine analoge
Busleitung oder analoge Leitungen eingesetzt. Diese Signale
von 4-20 mA waren von ihrer Art her insofern eingeschränkt,
als sie Messwerte, die von dem Gerät erfasst wurden, oder
Steuersignale, die vom Prozessrechner generiert wurden und
zur Steuerung des Betriebs des Geräts erforderlich sind,
angaben. Im Laufe der rund zehn letzten Jahre setzten sich
jedoch im Bereich der Prozesssteuerungen intelligente
Außengeräte durch, die einen Mikroprozessor und einen
Speicher aufweisen. Neben der Ausführung einer Hauptfunktion
im Rahmen des jeweiligen Prozesses speichern intelligente
Außengeräte Daten, die dem Gerät zuzuordnen sind,
kommunizieren mit dem Steuerrechner und/oder anderen Geräten
im digitalen oder kombinierten digitalen und analogen Format,
und führen Nebenaufgaben durch wie beispielsweise die
Eigenkalibrierung, Identifizierung, Diagnose, usw. Es wurde
bisher eine ganze Anzahl standardisierter und offener Kommu
nikationsprotokolle für intelligente Geräte wie
beispielsweise die Protokolle HART®, PROFIBUS®, Device-Net®
und CAN entwickelt, damit intelligente Außengeräte
verschiedener Hersteller im Rahmen eines einzigen
Prozesssteuernetzwerkes zusammen eingesetzt werden können.
Darüber hinaus gab es innerhalb des Industriezweigs der
Prozesssteuerungen eine Bewegung hin zur Dezentralisierung
von Prozesssteuerfunktionen. Beispielsweise arbeitet das voll
digital aufgebaute, mit Zweidraht-Busleitung funktionierende
Protokoll, das unter der Bezeichnung FOUNDATIONTM Fieldbus
(nachstehend als "Fieldbus" bezeichnet) bekannt ist und von
der Fieldbus Foundation verbreitet wird, mit
Funktionsblöcken, die sich in verschiedenen Außengeräten
befinden und zur Ausführung von Steuer- und Regelvorgängen
vorgesehen sind, die zuvor in einem zentralisierten
Steuerrechner ausgeführt wurden. Insbesondere ist jedes
Fieldbus-Außengerät in der Lage, einen oder mehrere
Funktionsblöcke einzubeziehen und auszuführen, von denen
jeder von anderen Funktionsblöcken (die sich entweder im
selben Gerät oder in unterschiedlichen Geräten befinden)
Eingangsinformationen übernimmt und/oder an diese Ausgangsin
formationen abgibt und irgendeinen Arbeitsgang im Rahmen der
Prozesssteuerung ausführt, wie zum Beispiel die Messung oder
Erfassung eines Prozessparameters, die Regelung bzw.
Steuerung eines Geräts oder die Ausführung eines
Regelvorgangs wie zum Beispiel die Realisierung einer
proportional differenzierenden und integrierenden (PID)
Steuerroutine. Die verschiedenen Funktionsblöcke innerhalb
eines Prozesssteuersystems sind so ausgelegt, dass sie
miteinander kommunizieren (z. B. über eine Busleitung), um so
eine oder mehrere Regelkreise zur Prozesssteuerung zu bilden,
deren jeweilige Funktionen über den gesamten Prozess verteilt
und damit dezentralisiert sind.
Durch die Einführung intelligenter Außengeräte ist es
wichtiger als jemals zuvor, dass Probleme, die in einem
Prozesssteuersystem auftreten, rasch diagnostiziert und
behoben werden können, da ein Fehler oder Ausfall der
Funktion zur Erfassung und Korrektur unzulänglich
funktionierender Regelschleifen und Geräte, zum Ablauf des
Prozesses unter dem optimalen Standard führt, was sowohl hin
sichtlich der Qualität als auch im Hinblick auf die Quantität
des gerade produzierten Erzeugnisses kostspielig sein kann.
Viele intelligente Geräte umfassen derzeit Routinen zur
Eigendiagnose und/oder Kalibrierung, die zur Erfassung und
Behebung von Problemen in dem Gerät eingesetzt werden können.
Beispielsweise besitzen die von Fisher Controls International
Inc. hergestellten Geräte FieldVue und ValveLink
Möglichkeiten zur Diagnose, die zur Erfassung bestimmter
Probleme in diesen Geräten herangezogen werden können, und
sind auch mit Prozeduren zur Kalibrierung ausgerüstet, die
zur Behebung von Problemen eingesetzt werden können, sobald
sie erkannt wurden. Ein Bediener muss jedoch den Verdacht auf
Vorliegen eines Problems im Gerät haben, ehe er
wahrscheinlich solche Diagnose- oder Kalibriereinrichtungen
der Geräte verwenden kann. Es stehen auch andere Werkzeuge
zur Prozesssteuerung zur Verfügung wie beispielsweise
Autotuner, die zur Korrektur unzulänglich abgestimmter
Regelkreise innerhalb eines Prozesssteuernetzwerks verwendet
werden können. Auch hierbei ist es allerdings erforderlich,
einen unzulänglich funktionierenden Regelkreis zu
identifizieren, ehe derartige Autotuner effizient eingesetzt
werden können. In gleicher Weise gibt es auch andere, noch
kompliziertere Diagnosehilfen wie beispielsweise
Expertensysteme, Werkzeuge zur Korrelationsanalyse, Werkzeuge
zur Spektrumsanalyse, neuronale Netzwerke, usw., die mit
Prozessdaten arbeiten, welche für ein Gerät oder einen
Regelkreis zur Erkennung von darin vorliegenden Problemen er
fasst wurden. Diese Werkzeuge bzw. Hilfsmittel (Tools) sind
leider aber datenintensiv, und es ist praktisch unmöglich,
alle Hochgeschwindigkeitsdaten zu erfassen und abzuspeichern,
die zur Realisierung derartiger Werkzeuge auf jedem
Prozesssteuergerät bzw. in jedem Regelkreis eines
Prozesssteuersystems in irgendeiner systematischen Weise
benötigt werden. Somit ist es wiederum erforderlich, einen
problembehafteten Regelkreis oder ein Gerät zu identi
fizieren, ehe diese Werkzeuge effizient eingesetzt werden
können.
Darüber hinaus erfasst jedes Gerät bzw. jeder Funktionsblock
im Rahmen eines intelligenten Netzwerks zur Prozesssteuerung
größere Fehler, die darin auftreten, und sendet ein Signal
wie zum Beispiel ein Alarm- oder ein Ereignissignal zur
Meldung an eine Steuerung bzw. einen Host-Rechner, dass ein
Fehler bzw. ein anderes Problem aufgetreten ist. Das
Vorliegen solcher Alarm- bzw. Ereignismeldungen ist nicht
unbedingt ein Hinweis auf ein langfristig bestehendes Problem
bei dem Gerät bzw. dem Regelkreis, das behoben werden muss,
da solche Alarm- bzw. Ereignismeldungen als Reaktion auf
andere Faktoren generiert (oder von diesen verursacht)
werden, die nicht das Ergebnis einer Fehlleistung in einem
Gerät oder einem Regelkreis sind. Somit bedeutet die
Tatsache, dass ein Gerät oder ein Funktionsblock innerhalb
eines Regelkreises eine Alarm- oder Ereignismeldung
generiert, nicht unbedingt, dass in dem Gerät oder dem
Regelkreis ein Problem vorliegt, das behoben werden muss.
Andererseits kann es bei vielen Geräten Probleme geben, ohne
dass das Problem, das ernst wird, als Alarm oder Ereignis
erfasst wird.
Zur anfänglichen Erfassung von Problemen im Rahmen des
Prozessteuersystems muss ein Prozesssteuerungsingenieur bzw.
-techniker im allgemeinen Daten von Hand überprüfen, die in
einem Prozesssteuersystem generiert wurden (z. B. in Form von
Alarm- und Ereignismeldungen, neben anderen Geräte- und
Regelkreisdaten), um die jeweiligen Geräte bzw. Regelkreise
zu identifizieren, die nicht optimal arbeiten oder nicht
korrekt abgestimmt sind. Für diese manuelle Überprüfung muss
der Bediener über ein hohes Maß an Erfahrung bei der
Erfassung von Problemen anhand von Rohdaten verfügen, und
auch mit solcher Erfahrung kann diese Arbeit im günstigsten
Fall zeitraubend und im ungünstigsten Fall überwältigend
sein. Beispielsweise kann eine Instrumentierungsabteilung
schon bei einem mittelgroßen Werk zwischen 3.000 und 6.000
Außengeräte wie Ventile und Messumformer umfassen. In einem
solchen Umfeld hat der Instrumentierungstechniker bzw. der
Steuer- und Regeltechniker, der für einen Prozessbereich
zuständig ist, einfach nicht die Zeit zur Überprüfung der
Funktion aller Regel- und Steuerkreise sowie Instru
mentierungsschaltungen für die Außengeräte, um festzustellen,
welche Steuerkreise oder Geräte unter Umständen nicht korrekt
funktionieren bzw. bei welchen gegebenenfalls ein Problem
aufgetreten ist. Wegen der begrenzten Zahl von Mitarbeitern
sind in der Tat die einzigen Geräte, die normalerweise zur
Wartung anstehen, jene, die schon bis zu einem Punkt an
Qualität eingebüßt haben, an dem sich die Qualitätsminderung
drastisch auf Quantität oder Qualität des hergestellten
Produkts auswirkt. Infolgedessen werde andere Geräte oder
Regelkreise, die eingesandt werden müssen oder bei denen
ansonsten ein Problem aufgetreten ist, das mit Hilfe der ver
fügbaren Tools behoben werden könnte, eben nicht in Ordnung
gebracht, was zu einer insgesamt schlechter werdenden
Leistung des Prozesssteuersystems führt.
Auch nach der Identifizierung von Geräten und Regelkreisen,
die unter dem Standard arbeiten, und obwohl die
erforderlichen Hilfsmittel zur Diagnose, Abstimmung und
weitere Werkzeuge zur weiteren Analyse und Behebung des
Problems zur Verfügung stehen, muss der Benutzer über das
notwendige Wissen und die nötige Erfahrung verfügen, um das
richtige Werkzeug auszuwählen und dieses korrekt zur
Problembehebung einzusetzen. In einigen Fällen besitzt der
Benutzer unter Umständen nicht ein ausreichendes Fachwissen
oder genügend praktische Erfahrung, um das Problem zu lösen.
Obwohl ihm Werkzeuge zur Verfügung stehen, die Probleme im
Prozesssteuersystem anzeigen und weitere Diagnosewerkzeuge
und Maßnahmen zur Behebung empfehlen, benötigt der Benutzer
unter Umständen noch weitere Hilfestellung zur effizienten
Überwachung des Prozessablaufs und zur Problembehebung.
Zur effizienten Überwachung des Prozesssteuernetzwerks muss
der Benutzer mit dem Prozess selbst, mit den Außengeräten und
den zur Diagnose und Problembehebung im Prozesssteuernetzwerk
zur Verfügung stehenden Tools vertraut sein. Auch wenn dem
Benutzer die Außengeräte und die Werkzeuge vertraut sind, hat
er unter Umständen nicht einen leichten Zugang zu allen
relevanten Daten, wie beispielsweise Ereignisdaten,
Trenddaten, historische Daten über Veränderungen und Wartung
für das Gerät und den Prozess, und dergleichen. Außerdem
handelt es sich bei dem Benutzer an dem Bedienerarbeitsplatz
im typischen Fall nicht um einen Fachmann auf dem Gebiet der
Prozesstechnik und der Außengeräte. Infolgedessen kann immer
noch eine überwältigende Menge an relevanten Informationen
zur Auswertung vorliegen, um so die Quelle der Probleme
aufzuspüren und die zur Problembehebung erforderlichen
Maßnahmen durchzuführen, auch wenn das System selbst
gegebenenfalls gewisse Informationen im Zusammenhang mit der
verminderten Leistung von Außengeräten und Regelkreisen
liefert und Werkzeuge zur Diagnose und Problembehebung
vorschlägt.
Ein Diagnosesystem zum Einsatz bei einem Prozesssteuersystem
erfasst und speichert Daten, die sich auf den Betrieb des
Prozesssteuersystems beziehen, in einer Datenbank und setzt
ein Expertensystem ein, um Regeln zur Analyse in Verbindung
mit den in der Datenbank gespeicherten Informationen
anzuwenden, um so Lösungen für Probleme bei dem
Prozesssteuersystem zu ermitteln. In der Datenbank sind
verschiedene Arten von Informationen abgespeichert, die
sowohl für die Ermittlung der Ursache der in dem
Prozesssteuersystem erfassten Probleme als auch für die zur
weiteren Analyse oder zur Behebung der erfassten Probleme
einschlägig sind. Die in der Datenbank vorhandenen
Informationen umfassen Daten, die sich speziell auf das
erfasste Problem und auf das Außengerät, den Funktionsblock
oder den Regelkreis beziehen, in dem das erfasste Problem
besteht. In der Datenbank können auch Ereignis- und
Alarmdaten abgespeichert sein, beispielsweise Hinweise auf
geplante Wartungsarbeiten und Änderungen an den
Betriebsparametern, die für die Identifizierung der
Problemursache und die Identifizierung der geeigneten
Maßnahmen zur Analyse und Problembehebung wichtig sind. Die
Datenbank kann auch historische Daten enthalten, die sich auf
vorhergehende Änderungen an dem Prozesssteuersystem zur
Behebung zuvor erkannter Probleme beziehen.
Wenn ein Problem erfasst ist, wendet das Expertensystem die
Regeln zur Analyse bei den entsprechenden Daten in der
Datenbank an. Als Teil der Analyse können die Regeln
eindeutig voraussetzen, dass das Expertensystem zusätzliche
Analyseanwendungen aufruft, die in dem Prozesssteuernetzwerk
verfügbar sind. Zu den Analyseanwendungen können Abstimmer,
Kalibrierer, Diagnosewerkzeuge oder alle anderen Anwendungen
gehören, die unter Umständen bei der Analyse und/oder
Behebung des erfassten Problems von Nutzen sind.
Des weiteren kann das Diagnosesystem eine
Benutzerschnittstelle aufweisen, an welche das Expertensystem
Informationen übermittelt, um den Benutzer über das erfasste
Problem zu informieren. Das Expertensystem kann auch weitere
Informationen übermitteln, die sich, sofern sie verfügbar
sind, empfehlenswerte Vorgehensweisen zur weiteren Analyse
und/oder Behebung des erfassten Problems beziehen.
Beispielsweise kann das Expertensystem die Verwendung eines
weiteren Diagnosewerkzeugs bzw. Prüfgeräts empfehlen, um die
Ursache des erfassten Problems exakt aufzuspüren. Alternativ
kann das Expertensystem eine Empfehlung zur Modifizierung des
Prozesssteuersystems liefern, wie zum Beispiel die
Veränderung des Werts eines Parameters oder die Veränderung
der Logik in einem Regelkreis. Auf Anforderung kann das
Expertensystem auch die empfohlenen Werkzeuge einsetzen oder
den Benutzer durch die Schritte führen, die zur Vornahme
einer empfohlenen Veränderung erforderlich sind.
Auf diese Weise zieht das Diagnosesystem alle verfügbaren
einschlägigen Informationen zur Analyse des erfassten
Problems heran, um zu einer empfohlenen Problemlösung zu
gelangen. Vorzugsweise läuft das Expertensystem
kontinuierlich im Hintergrund, um sich so Problemen schon
beim Auftreten zu widmen, doch kann es auch von einem
Benutzer, einem auslösenden Ereignis oder einem automatischen
Terminplaner initialisiert werden, damit die Probleme effi
zient angesprochen werden. Der Betrieb des Expertensystems
spart auf Seiten des Benutzers Zeit und setzt nicht voraus,
dass der Benutzer über große Erfahrung bei der Lösung von
Problemen bei Regelkreisen und Geräten verfügt. Außerdem kann
das Diagnosesystem alle Daten sammeln und analysieren, die
zur rascheren und effizienteren Lösung des erfassten Problems
einschlägig sind. Neben der Zeitersparnis sieht das
Diagnosesystem auch eine Verringerung der Belastung auf
Seiten des Benutzers vor und trägt dazu bei, die richtigen
Diagnosewerkzeuge und Maßnahmen zur Behebung zu gewähr
leisten, die in jeder Situation jeweils eingesetzt werden,
neben der korrekten Arbeit mit allen diesen Hilfsmitteln.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Diagnosesystem der eingangs genannten Art zu schaffen, bei
dem Probleme rasch und effizient erfasst und behoben werden
und der korrekte Einsatz der verfügbaren Werkzeuge bzw.
Hilfsmittel zur Problembehebung gewährleistet ist, was zu
Zeitersparnis und Verringerung der Arbeitsbelastung führt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Diagnosesystem
der eingangs genannten Art durch die in Anspruch 1
gekennzeichneten Merkmale gelöst.
In der nachfolgenden Beschreibung wird auf die Zeichnung
Bezug genommen, in welcher Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt sind. Dabei zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Prozesssteuersystems, bei
dem ein Diagnosewerkzeug eingesetzt werden kann;
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Prozesssteuersystems nach
Fig. 1 mit der Darstellung der Auslegung von zwei
Prozessregelkreisen, die in Verbindung mit einem
Diagnosewerkzeug arbeiten;
Fig. 3 ein Blockschaltbild eines Funktionsblocks mit darin
enthaltener Einrichtung zum Generieren einer Angabe
zur Variabilität;
Fig. 4 ein Blockschaltbild einer Routine, die von einem
Diagnosewerkzeug zur Vornahme einer Diagnose bei
dem Prozesssteuersystem gemäß Fig. 1 und 2
realisiert ist;
Fig. 5 einen ersten Beispiels-Bildschirm, der von dem bei
dem Prozesssteuersystem gemäß Fig. 1 und 2
eingesetzten Diagnosewerkzeug generiert wird;
Fig. 6 einen zweiten Beispiels-Bildschirm, der von dem bei
dem Prozesssteuersystem gemäß Fig. 1 und 2
eingesetzten Diagnosewerkzeug generiert wird;
Fig. 7 einen dritten Beispiels-Bildschirm, der von dem bei
dem Prozesssteuersystem gemäß Fig. 1 und 2
eingesetzten Diagnosewerkzeug generiert wird;
Fig. 8 ein Blockschaltbild des Steuerrechners und
Bedienerarbeitsplatzes gemäß Fig. 1 und 2 mit der
Darstellung von Trendmeldungen in Verbindung mit
einem Diagnosewerkzeug;
Fig. 9 ein Blockschaltbild des Prozesssteuersystems nach
Fig. 2, das außerdem ein Expertensystem aufweist,
das in Verbindung mit dem Diagnosewerkzeug läuft;
und
Fig. 10 ein Blockschaltbild des Expertensystems nach Fig.
9.
Gemäß Fig. 1 weist ein Prozesssteuersystem 10 einen
Prozessrechner 12 auf, der mit einem Zentralarbeitsplatz bzw.
Computer 13 verbunden ist (bei dem es sich um einen PC oder
einen Arbeitsplatz jedweder Art handeln kann), welcher einen
Bildschirm 14 aufweist und über Ein-/Ausgabekarten (E/A-
Karten) 26 und 28 mit Außengeräten bzw. Peripheriegeräten 15-22
verbunden ist. Der Prozessrechner 12, der beispielsweise
ein von Fisher-Rosemount Systems, Inc. vertriebener
Steuerrechner DeltaVTM sein kann, steht in Kommunikati
onsverbindung mit dem Hostrechner 13, zum Beispiel über eine
Ethernet-Verbindung, und mit den Außengeräten 15-22, wobei
hierzu jede Hardware und Software eingesetzt wird, die
beispielsweise in Verbindung mit Standardgeräten von 4-20
mA und/oder einem beliebigen intelligenten
Kommunikationsprotokoll wie zum Beispiel ein Fieldbus-
Protokoll vorgesehen ist. Der Prozessrechner 12 führt eine
darin abgespeicherte oder anderweitig ihm zugeordnete Pro
zesssteuerroutine aus oder überwacht diese, und kommuniziert
mit den Geräten 15-22 und dem Hostrechner 13 zum Steuern
eines Prozesses in jeder gewünschten Form.
Bei den Außengeräten 15-22 kann es sich um Geräte jeglicher
Art handeln, wie beispielsweise Sensoren bzw. Fühler,
Ventile, Geber, Positionierer, und dergleichen, wohingegen
die E/A-Karten 26 und 28 Ein-/Ausgabeeinrichtungen jeglicher
Art sein können, die sich für jedes gewünschte
Kommunikations- bzw. Rechnerprotokoll eignen. Bei dem in Fig.
1 dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei den
Außengeräten 15-18 um standardmäßige Einrichtungen mit 4-
20 mA, die über Analogleitungen mit der E/A-Karate 26 kom
munizieren, während die Außengeräte 19-22 intelligente
Einrichtungen wie zum Beispiel Fieldbus-Geräte sind, die über
eine digitale Busleitung unter Verwendung eines Fieldbus-
Protokolls in Kommunikationsverbindung stehen. Ganz allgemein
handelt es sich bei dem Fieldbus-Protokoll um ein voll
digitalisiertes, serielles Kommunikationsprotokoll zur
Zweiweg-Kommunikation, bei dem eine standardmäßige
physikalische Schnittstelle mit einem Zweidraht-Regelkreis
bzw. einer Zweidraht-Busleitung für die Verbindung der Au
ßengeräte untereinander vorgesehen ist. Das Fieldbus-
Protokoll bildet tatsächlich ein LAN-Netzwerk für Außengeräte
im Rahmen eines Prozesses auf, mit dem diese Außengeräte in
die Lage versetzt werden, Prozesssteuerfunktionen (unter
Verwendung von Funktionsblöcken) an Punkten auszuführen, die
über eine ganze Prozessanlage verteilt sind, und vor und nach
der Ausführung dieser Prozesssteuerfunktionen miteinander zu
kommunizieren, um so eine globale Regelstrategie zu
realisieren. Selbstverständlich ist das Fieldbus-Protokoll
auf diesem Gebiet bekannt, auch wenn es sich dabei um ein
relativ neues, voll digitales Kommunikationsprotokoll
handelt, das zum Einsatz in Prozesssteuernetzwerken
entwickelt wurde; dieses Protokoll wird in zahlreichen
Artikeln, Broschüren und Spezifikationen im einzelnen
beschrieben, die unter anderem von der Fieldbus Foundation,
einer gemeinnützigen Organisation mit Hauptsitz in Austin,
Texas, veröffentlicht und vertrieben werden und dort zu
beziehen sind. Deshalb werden die Einzelheiten des Fieldbus-
Kommunikationsprotokolls hier nicht ausführlich beschrieben.
Die Außengeräte 15-22 könnten natürlich auch jeder anderen
gewünschten Norm bzw. jedem anderen Protokoll als dem
Fieldbus-Protokoll entsprechen, zum Beispiel auch
irgendwelchen Normen oder Protokollen, die in Zukunft noch
entwickelt werden.
Der Prozessrechner 12 ist so ausgelegt, dass er eine
Regelstrategie realisiert, bei der das zum Einsatz kommt, was
ganz allgemein als Funktionsblöcke bezeichnet wird, wobei
jeder Funktionsblock Teil (z. B. eine Subroutine bzw. ein
Programmteil) einer globalen Steuerroutine ist und in
Verbindung mit anderen Funktionsblöcken (über als
Übertragungsverbindung bezeichnete Kommunikationsverbin
dungen) zur Realisierung von Prozesssteuerkreisen im Rahmen
des Prozesssteuersystems 10 arbeitet. Funktionsblöcke führen
im typischen Fall eine Eingabefunktion aus - zum Beispiel
eine Funktion, die mit einem Messwertumformer, einem Fühler
oder einer anderen Einrichtung zum Messen von
Prozessparametern verknüpft ist - oder eine Steuerfunktion -
wie zum Beispiel eine Funktion in Verbindung mit einer
Steuerroutine, die eine Steuer- und/oder Regelaufgabe in PID-
Technik, mit Fuzzy-Logik- usw. ausführt - oder eine Ausgabe
funktion, mit der die Betriebsweise irgendeines Geräts, z. B.
eines Ventils, zur Ausführung irgendeiner physikalischen
Funktion im Rahmen des Prozesssteuersystems 10 geregelt wird.
Es sind natürlich auch Hybridblöcke und Funktionsblöcke
anderer Art vorhanden. Funktionsblöcke können in dem
Prozessrechner 12 abgespeichert sein und von diesem
ausgeführt werden, was im typischen Fall dann gegeben ist,
wenn diese Funktionsblöcke für oder in Verbindung mit
standardmäßigen Einrichtungen mit 4-20 mA und einigen Arten
von intelligenten Außengeräten eingesetzt werden, oder sie
können in den Außengeräten selbst abgespeichert sein und von
diesen realisiert werden, was bei Fieldbus-Einrichtungen der
Fall ist. Auch wenn das Steuersystem hier anhand der
Verwendung einer Steuer- und Regelstrategie unter Einsatz von
Funktionsblöcken beschrieben wird, könnte die Regelstrategie
auch unter Heranziehung anderer Konventionen wie
beispielsweise einer Leiterlogik realisiert bzw. ausgelegt
sein.
Die linke Seite des in Fig. 2 dargestellten Prozessrechners
umfasst eine schematische Darstellung miteinander in
Verbindung stehender Funktionsblöcke 30, 32 und 34, die
zusammen einen Sollwert-Prozesssteuerkreis 36 bilden, der so
ausgelegt ist, dass dabei die standardmäßigen Einrichtungen
17 und 18 mit 4-20 mA eingesetzt werden. Da die
Funktionsblöcke 30, 32 und 34 auf den Betrieb von 4-20 mA-
Einrichtungen bezogen sind, werden sie in dem Prozessrechner
12 abgespeichert und von diesem ausgeführt. Bei einem bevor
zugten Ausführungsbeispiel, bei dem eine DeltaV-Steuerung zum
Einsatz kommt, sind die Funktionsblöcke 30, 32 und 34 so
ausgelegt, dass sie ähnlich wie Fieldbus-Funktionsblöcke
aufgebaut sind, also mit demselben oder einem ähnlichen
Protokoll wie diese arbeiten. Diese Konvention ist jedoch
nicht erforderlich, da stattdessen auch mit anders
ausgelegten Funktionsblöcken gearbeitet werden kann. Gemäß
der Darstellung in Fig. 2 handelt es sich bei dem
Funktionsblock 30 um einen Funktionsblock mit analogem
Eingang (AI), der einen Messwert, den beispielsweise der
Messwertumformer (Sensoreinrichtung) 17 erfasst hat, an den
Funktionsblock 32 weiterleitet. Bei dem Funktionsblock 32
handelt es sich um einen PID-Funktionsblock, der unter
Heranziehung jedweder gewünschten PID-Strategie Berechnungen
vornimmt und über eine Übertragungsleitung an den
Funktionsblock 34 ein Steuersignal abgibt, der vorzugsweise
ein Funktionsblock mit analogem Ausgang (AO) ist. Der AO-
Funktionsblock 34 kommuniziert beispielsweise mit der
Ventileinrichtung 18, um entsprechend dem Steuersignal aus
dem PID-Funktionsblock 32 ein Öffnen oder Schließen des
Ventils 18 zu veranlassen. Der AO-Funktionsblock 34 gibt auch
an den PID-Funktionsblock 32 ein Rückmeldesignal ab, das
unter Umständen einen Hinweis auf die Stellung des Ventils 18
liefert, wobei der PID-Funktionsblock 32 dieses
Rückmeldesignal zur Erzeugung des Steuersignals heranzieht.
Der Prozessrechner 12 weist eine Geräteschnittstelle 38 auf
(die unter Umständen im Prozessrechner 12 oder in der Ein-
/Ausgabeeinrichtung 26 gemäß Fig. 1 realisiert ist), um mit
den Geräten 15-18 zu kommunizieren, um von diesen die
erfassten Messwerte zu erhalten und entsprechend dem
Regelkreis 36 oder anderen Regelkreisen an diese
Steuersignale zu liefern. Die Geräteschnittstelle 38 über
nimmt systematisch Signale von den Geräten 15-18 und gibt
diese Signale an den eigentlichen Funktionsblock innerhalb
des Prozessrechners 12 weiter, der mit der Sendeeinrichtung
verbunden ist. In gleicher Weise gibt die Geräteschnittstelle
38 systematisch Steuersignale von den Funktionsblöcken
innerhalb des Prozessrechners 12 an die eigentlichen
Außengeräte 15-18 weiter.
Die rechte Seite im Prozessrechner 12 gemäß Fig. 2 stellt
einen Messwert-Regelkreis 40 dar, der unter Heranziehung von
Fieldbus-Funktionsblöcken 42, 44 und 46 realisiert ist, die
in den Fieldbus-Außengeräten 19 und 22 nachgeschaltet sind.
In diesem Fall sind die tatsächlichen Funktionsblöcke 42, 44
und 46 in den Außengeräten 19 und 22 abgespeichert und werden
von diesen ausgeführt, und sie geben kommunikativ die ihnen
zugeordneten Attribute an Schatten-Funktionsblöcke 42S, 44S
und 46S (als Kästchen mit punktierten Linien dargestellt)
innerhalb des Prozessrechners 12 weiter. Die Schatten-
Funktionsblöcke 425, 44S und 46S sind entsprechend der vom
Prozessrechner 12 verwendeten Konfiguration der
Funktionsblöcke aufgebaut, aber spiegeln den Zustand der
tatsächlichen Funktionsblöcke 42, 44 bzw. 46, so dass dem
Prozessrechner vermittelt wird, dass die tatsächlichen
Funktionen, die mit den Funktionsblöcken 42, 44 und 46
verbunden sind, vom Prozessrechner gerade ausgeführt würden.
Durch die Verwendung von Schatten-Funktionsblöcken im
Prozessrechner hat dieser die Möglichkeit, unter Heranziehung
von Funktionsblöcken, die im Prozessrechner 12 sowie in
Außengeräten abgespeichert sind und ausgeführt werden, eine
Steuer- und Regelstrategie zu realisieren. Der Prozessrechner
12 kann natürlich Regelkreise mit darin vorgesehenen
standardisierten Funktionsblöcken (wie die Funktionsblöcke
30, 32 und 34) und Schattenfunktionsblöcken realisieren.
Beispielsweise könnte der PID-Schatten-Funktionsblock 44S,
der dem eigentlichen Funktionsblock 44 im Ventilsteller 22
zugeordnet ist, mit dem AI-Funktionsblock 30 und dem AO-
Funktionsblock 34 zur Bildung eines Prozesssteuerkreises
verknüpft sein. Die Bildung und Realisierung von Schatten-
Funktionsblöcken ist nicht Gegenstand der vorliegenden
Erfindung und wird ausführlicher in der am 10. September 1998
eingereichten US-Patentanmeldung Ser. No. 09/151,084 mit dem
Titel "Eine Schnittstelle für Schatten-Funktionsblöcke zum
Einsatz bei einem Prozesssteuernetzwerk" beschrieben, die auf
den Zessionar der vorliegenden Erfindung übertragen wurde und
deren Offenbarung hiermit ausdrücklich durch Querverweis
einbezogen wird.
Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung weist der
Prozessrechner eine Einheit 48 zur Diagnosedatenerfassung
auf, bei der es sich beispielsweise um einen Kurzzeitspeicher
handeln kann, in dem bestimmte Arten von Daten
zusammengetragen und abgespeichert werden, die mit jedem der
Funktionsblöcke (bzw. Schatten-Funktionsblöcke) des
Prozesssteuersystems 10 im Zusammenhang stehen und bei der
Erfassung von Problemen mit diesen Funktionsblöcken
herangezogen werden, oder auch mit den mit diesen
Funktionsblöcken in Verbindung stehenden Geräten oder
Regelkreisen. Die Datenerfassungseinheit 48 kann
beispielsweise eine Angabe der Variabilität, eine Angabe des
Modus, eine Angabe des Zustands und/oder eine Grenzwertangabe
für jeden der Funktionsblöcke innerhalb des Prozess
steuernetzwerks 10 erfassen. Bei Bedarf kann die
Datenerfassungseinheit 48 in der nachstehend noch zu
beschreibenden Art und Weise bestimmte Verarbeitungsvorgänge
mit den erfassten Daten ausführen. Die Datenerfassungseinheit
48 sendet die erfassten oder verarbeiteten Daten periodisch
über die Ethernet-Verbindung an den Bedienerarbeitsplatz 13
zur Abspeicherung in einem Langzeitspeicher bzw.
Protokollführungsspeicher 50 und zur Verwendung durch ein Di
agnosewerkzeug 52, das sich zumindest teilweise in dem
Bedienerarbeitsplatz 13 befindet. Das Diagnosewerkzeug, das
vorzugsweise in Form einer Softwareroutine realisiert ist,
die in einem Speicher des Bedienerarbeitsplatzes 13
abgespeichert ist und von einem Rechner 54 des
Bedienerarbeitsplatzes 13 ausgeführt wird, erkennt Probleme
im Prozesssteuersystem 10, meldet diese Probleme und schlägt
Werkzeuge bzw. Hilfsmittel vor, die zur weiteren Analyse und
Behebung dieser Probleme zu verwenden sind. Bei Bedarf können
Teile des als Diagnosewerkzeugs vorgesehenen Programms
innerhalb des Prozessrechners 12 oder auch in den
Außengeräten ausgeführt werden.
Das Diagnosewerkzeug 52 erkennt Probleme systematisch, indem
es einen oder mehrere Betriebsparameter der Funktionsblöcke
bzw. Geräte in dem Prozesssteuersystem heranzieht, zu denen
beispielsweise ein Variabilitäts-Parameter, ein Modus-
Parameter, ein Zustands-Parameter und ein Grenzwert-Parameter
gehören, die jeweils von den entsprechenden Funktionsblöcken
oder Geräten in dem Prozesssteuersystem ermittelt werden
(oder diesen zugeordnet sind). Eine Angabe des Variabilitäts-
Parameters lässt sich für jedes Gerät oder jeden
Funktionsblock in dem Prozesssteuersystem berechnen oder
anderweitig bestimmen (unabhängig davon, ob diese Funktions
blöcke im Prozessrechner 12 angesiedelt oder in einem der
Außengeräte 19-22 nachgeschaltet sind), um den Fehler
zwischen zwei Parametern des Funktionsblocks anzugeben. Diese
beiden Parameter können verschiedene Signale sein, die dem
Funktionsblock zugeordnet sind, oder auch zwei verschiedene
Messwerte desselben Signals. Beispielsweise kann bei AI-
Funktionsblöcken die Angabe der Variabilität den Fehler
zwischen einem statistischen Messwert (z. B. Mittelwert,
Medianwert, usw.) bei der von einem Fühler über einen
vorgegebenen Zeitraum vorgenommenen Messung und dem
tatsächlichen bzw. augenblicklichen Wert der Messung angeben.
In gleicher Weise kann bei einem AO-Funktionsblock die
Variabilitäts-Angabe anhand der Unterschiede zwischen einem
historischen statistischen Zustand eines Geräts über einen
vorgegebenen Zeitraum (z. B. den Mittelwert des Orts des
Ventils bei einer Ventilvorrichtung) und dem aktuellen
Zustand des Geräts (z. B. in Form des augenblicklichen Orts
des Ventils) bezeichnen. Bei Steuerfunktionsblöcken wie zum
Beispiel PID-Funktionsblöcken, Verhältnis-Funktionsblöcken,
Funktionsblöcken mit Fuzzy-Logik und dergleichen, kann der
Angabe der Variabilität eine Abweichung eines in den
Funktionsblock eingegebenen Prozessparameters und einem
Sollwert bzw. Zielwert zugrunde liegen, der für diesen
Parameter dem Funktionsblock zugeordnet wurde.
Bei einem Ausführungsbeispiel kann ein Variabilitäts-Index
als integrierter absoluter Fehler (Integrated Absolute Error,
IAE) über einen bestimmten Zeitraum ermittelt werden, zum
Beispiel während einer Auswertezeit von zehn Minuten. In
einem solchen Fall lässt sich der Variabilitäts-Index wie
folgt berechnen:
wobei: N = Anzahl der Messungen im Erfassungszeitraum
X(i) = Wert der i-ten Messung des gewünschten Funktionsblock-Parameters wie z. B. der Eingabe wert in den Funktionsblock bei AI-Blöcken und Steuerblöcken; und
S = statistischer oder Soll-Wert des Parameters, mit dem der Funktionsblock-Parameter verglichen wird, z. B. der Sollwert (bei Steuerblöcken), der Durchschnittswert des Funktionsblockparameters über den letzten Erfassungszeitraum (bei AI-Blöcken), usw.
X(i) = Wert der i-ten Messung des gewünschten Funktionsblock-Parameters wie z. B. der Eingabe wert in den Funktionsblock bei AI-Blöcken und Steuerblöcken; und
S = statistischer oder Soll-Wert des Parameters, mit dem der Funktionsblock-Parameter verglichen wird, z. B. der Sollwert (bei Steuerblöcken), der Durchschnittswert des Funktionsblockparameters über den letzten Erfassungszeitraum (bei AI-Blöcken), usw.
Wenn die Abweichung zwischen den X- und S-Variablen in
Gleichung (1) von der Art her eine Gauss'sche Verteilung
zeigt, dann ist der IAE-Wert gleich er Standardabweichung,
multipliziert mit der Quadratwurzel des Produkts von zwei
über π. Natürlich könnte zusätzlich zu oder anstelle der
vorstehend beschriebenen IAE-Berechnung auch jede andere
Variabilitäts-Angabe herangezogen werden, und damit
beschränkt sich die Angabe der Variabilität nicht auf die An
gabe nach Gleichung (1).
Vorzugsweise berechnet jeder Funktionsblock automatisch die
Variabilitätsangabe über jeden Erfassungszeitraum (z. B. über
eine vorgegebene Zeitspanne oder Anzahl von
Ausführungszyklen), was ganz besonders für die Blöcke gilt,
die sich in den Außengeräten 19-22 befinden, und sendet
nach jedem Auswertungszeitraum die berechnete
Variabilitätsangabe an die Datenerfassungseinheit 48 in dem
Prozessrechner 12 bzw. an die Protokollführungseinheit 50 in
dem Bedienerarbeitsplatz 13. Diese Angabe der Abweichung kann
beispielsweise der vorstehend genannte Variabilitäts-Index
oder einer von dessen Untereinheiten sein, die zur Bestimmung
des vorgenannten Variabilitäts-Index herangezogen werden
können. Wenn es sich bei den Funktionsblöcken um Fieldbus-
Funktionsblöcke handelt, die sich in einem der Außengeräte 19
-22 befinden, dann kann die Variabilitätsangabe an den
Prozessrechner 12 mit Hilfe asynchroner
Kommunikationsverbindungen übermittelt werden. Während der
endgültige Variabilitätsindex für jeden Funktionsblock von
dem Prozessrechner 12 oder dem Bedienerarbeitsplatz 13
vollständig berechnet werden könnte, wäre es hierfür
erforderlich, dass jeder Funktionsblock nach jedem
Ausführungszyklus (im typischen Fall in der Größenordnung von
alle 50-100 Millisekunden) Daten an diese Geräte sendet,
was eine Menge zusätzlicher Kommunikationsvorgänge über die
Busleitungen des Prozesssteuersystems 10 voraussetzte. Um
diese zusätzlichen Kommunikationsvorgänge zu vermeiden,
sollte jeder Funktionsblock vorzugsweise so ausgelegt werden,
dass er hierfür eine Variabilitäts-Angabe berechnet und diese
Variabilitätsangabe dann über die Kommunikations-Busleitungen
einmal pro Erfassungszeitraum übermittelt, was im typischen
Fall in der Größenordnung von einmal in einer Minute, zehn
oder mehr Minuten liegt. Derzeit bietet kein bekannter
standardmäßiger Funktionsblock diese Möglichkeit und somit
sollte diese zusätzlich bei den in dem Prozesssteuersystem 10
verwendeten Funktionsblöcken vorgesehen werden.
Bei einem Ausführungsbeispiel werden die Rechenvorgänge zur
Ermittlung eines abschließenden Variabilitäts-Index, der
einem Funktionsblock zugeordnet ist, zwischen dem
Funktionsblock und dem Diagnosewerkzeug 52 aufgeteilt.
Insbesondere werden, da die Berechnung des Variabilitäts-
Index Rechenkapazitäten belegt, die meisten Teile dieser
Berechnungen, die Rechenzeit benötigen, in dem Bedie
nerarbeitsplatz 13 oder in dem Prozessrechner 12 ausgeführt.
Bei der vorliegenden Beschreibung wird auf die Berechnungen
für einen Variabilitäts-Index bei Eingabe- und Ausgabeblöcke
einfach als Variabilitäts-Index (VI) Bezug genommen, während
der Variabilitäts-Index bei Steuerfunktionsblöcken als
Steuerindex (CI) bezeichnet wird. Der VI-Index (der bei
Eingabeblöcken, Ausgabeblöcken und Steuerblöcken im manuellen
Betrieb herangezogen wird) und der CI-Index (der bei
Steuerblöcken im Automatikbetrieb verwendet wird) können von
dem Bedienerarbeitsplatz 13 oder dem Prozessrechner 12 wie
folgt berechnet werden:
wobei: Slq = Mindest-Standardabweichung, die bei
Regelung
erwartet wird;
Stot = tatsächlich gemessene Standardabweichung; und
s = Empfindlichkeitsfaktor, der herangezogen wird, um die Berechnungen stabil zu machen.
Stot = tatsächlich gemessene Standardabweichung; und
s = Empfindlichkeitsfaktor, der herangezogen wird, um die Berechnungen stabil zu machen.
Dabei kann Slq wie folgt berechnet werden:
wobei: Scapab = geschätzte Standardabweichung bei der
Möglichkeit (Standardabweichung bei idealen
Betriebsbedingungen)
Es wird zu den Werten von Scapab und Stot in Gleichungen (2)
und (3) ein kleiner Wert für den systematischen Fehler (Bias)
s addiert, da festgestellt wurde, dass wenn, wenn das
Verhältnis zwischen Störung und Rauschsignal (d. h. das
Verhältnis zwischen der niederfrequenten Störung und der
hochfrequenten Störung) zu hoch ist, die Berechnungen von VI
und CI zu hohe Werte ergeben. Dieses Problem verschärft sich
noch bei rascher Messwerterfassung bei sehr kleinen
Differenzen zwischen aufeinanderfolgenden Messungen. Der
Bias-Wert s macht, wie sich herausgestellt hat, die
Berechnungen stabil. Der empfohlene Bias-Wert s beträgt 0,1%
des Messbereichs (in etwa entspricht er also der
Messgenauigkeit). Selbstverständlich ist ein Wert von Null
bei den Berechnungen von VI bzw. CI nach Gleichungen (2) und
(3) der günstigste Fall, während ein Wert von Eins dem
ungünstigsten Fall entspricht. Diese oder auch andere
Variabilitäts-Indizes könnten so berechnet werden, dass ein
Wert von Eins (oder sogar irgendein anderer Wert) den
günstigsten Fall wiedergibt.
Bei Bedarf kann für die Steuerblöcke ein Wert für die
prozentuale Verbesserung beim 100fachen des CI-Werts für den
Steuerblock festgelegt werden.
Zur Vornahme der vorstehenden Berechnungen von VI, CI und PI
in einer möglichst effizienten Weise kann jeder
Funktionsblock, beispielsweise in einem DeltaV-Umfeld oder
einem Fieldbus-Umfeld, die Werte von Scapab und Stot als
Variabilitätsangaben berechnen und diese Werte für den
Prozessrechner 12 einsehbar machen, der dann unter
Heranziehung der Gleichungen (2) und (3) die Werte von VI und
CI berechnen oder die Werte von Scapab und Stot dem
Diagnosewerkzeug 52 im Bedienerarbeitsplatz 13 zur Verfügung
stellen kann, wo nun die Werte von VI und CI berechnet werden
können. Die zur Ermittlung der Werte von Scapab und Stot
nötigen Zwischenberechnungen werden während jeder Ausführung
des Funktionsblocks durchgeführt, und die Werte von Scapab und
Stot werden einmal pro N Durchgängen des Funktionsblocks
aktualisiert (d. h. einmal pro Erfassungszeitraum). Bei einer
Realisierungsform können die Werte von Scapab und Stot nach 100
Durchläufen des Funktionsblocks aktualisiert werden.
Die Gesamt-Standardabweichung Stot lässt sich in dem
Funktionsblock unter Heranziehung der sogenannten
Berechnungsform mit beweglichem Zeitfenster wie folgt
ermitteln:
lässt sich der Variabilitäts-Index wie folgt berechnen:
lässt sich der Variabilitäts-Index wie folgt berechnen:
Stot = 1,25 MAE (5)
wobei MAE den mittleren absoluten Fehler darstellt, der wie
folgt berechnet wird:
wobei: N = Anzahl der Durchläufe während eines Erfas
sungszeitraums
y(t) = Wert des t-ten augenblicklichen Messwertes des gewünschten Funktionsblock-Parameters wie z. B. der Eingabewert in den Funktionsblock; und
Yst = statistischer oder Soll-Wert des Parameters, mit dem der Funktionsblock- Parameter verglichen wird, z. B. der Durchschnittswert oder mittlere Wert des Funktionsblock-Parameters während des letzten Bewertungszeitraums.
y(t) = Wert des t-ten augenblicklichen Messwertes des gewünschten Funktionsblock-Parameters wie z. B. der Eingabewert in den Funktionsblock; und
Yst = statistischer oder Soll-Wert des Parameters, mit dem der Funktionsblock- Parameter verglichen wird, z. B. der Durchschnittswert oder mittlere Wert des Funktionsblock-Parameters während des letzten Bewertungszeitraums.
Ganz allgemein wird bei den E/A-Blöcken der Betriebswert (PV)
des Funktionsblocks zur Berechnung von yst herangezogen. Bei
den Steuerblöcken wird je nach Modus des Blocks entweder der
Betriebs-Sollwert oder der Ist-Wert (Betriebswert) (PV) als
yst verwendet.
Die Standardabweichung der Möglichkeit, Scapab lässt sich
dann wie folgt berechnen:
wobei MR der durchschnittliche Bewegungsbereich ist, der sich
wie folgt rechnerisch ermitteln lässt:
Zur Verringerung des Rechenaufwands wird während jedes
Ausführungszyklus des Funktionsblocks nur die MAE und MR
zugeordnete Summierungskomponente durchgeführt. Die Division
der Summe durch N oder N-1 lässt sich als Teil der
Berechnungen von Stot und Scapab einmal pro N Ausführungsgängen
(d. h. einmal pro Bewertungszeitraum) vornehmen. Aus der
vorstehenden Formel ergibt sich eindeutig, dass:
wobei es sich bei Errorabs und Deltaabs jeweils um die
Summierungen in Gleichungen (6) und (8) handelt und diese
laufend während jedes Ausführungszyklus des Funktionsblocks
berechnet werden.
Die Qualität der Eingabe in den bei diesen Berechnungen
verwendeten Funktionsblock spielt natürlich eine große Rolle
und deshalb ist es wünschenswert, dass nur Daten herangezogen
werden, die in gutem Zustand sind, sowie Daten, die keinen
Einschränkungen unterliegen. Bei Einsatz von Fieldbus- oder
DeltaV-Funktionsblöcken werden bei der Modus-Variablen der
Zustand der Variablen PV, des Sollwerts und der Rück-
Kalibrierung berücksichtigt, und damit kann die Modus-
Variable dazu herangezogen werden, die korrekten Berechnungen
für den Variabilitäts-Index sicherzustellen. Beispielsweise
werden im OOS-Modus (Out-of-Service, außer Betrieb) die
Variablen Stot und Scapab nicht ermittelt, sondern werden statt
dessen auf den dem günstigsten Fall entsprechenden Wert
gesetzt (z. B. Null), um so die Feststellung eines Fehlers zu
verhindern. Bei Warmstart, wenn sich die Betriebsart von OOS
zu irgendeiner anderen Betriebsart ändert, können die
Variablen Stot und Scapab auf Null gesetzt werden (den Wert
entsprechend dem günstigsten Fall), kann der Erfassungszähler
rückgesetzt werden und können die Variablen Errorabs und
Deltaabs in Gleichungen (9) und (10) auf Null gesetzt werden.
Außerdem sollten die vorherigen Werte von y und yst
rückgesetzt werden.
Fig. 3 zeigt einen Funktionsblock 55 mit einem Eingang 56,
einem Ausgang 57 und einem mit dem Eingang 56 verbundenen
Generator 58 zur Erzeugung von Variabilitäts-Angaben. Bei
Bedarf kann der Generator 58 für Variabilitäts-Angaben
zusätzlich oder alternativ mit dem Ausgang 57 und/oder
anderen Teilen des Funktionsblocks 55 verbunden werden, um
weitere Funktionsblock-Parameter oder Signale zu übernehmen
(dabei sind diese Verbindungen durch punktierte Linien in
Fig. 3 dargestellt). Wenn der Funktionsblock 55
beispielsweise ein Steuerfunktionsblock ist, übernimmt der
Rechner 58 zur Berechnung des Variabilitäts-Index den
Eingangswert 56 (wobei es sich um den Betriebswert handeln
kann, der gerade von dem Regelkreis gesteuert wird, in dem
der Steuerblock 55 arbeitet) und vergleicht diesen
Eingangswert mit einem Sollwert, der dem Funktionsblock 55
zuvor zugeführt wurde. Der Generator 58 zur Erzeugung der
Variabilitäts-Angabe kann den Variabilitäts-Index nach
Gleichung (1) ermitteln und diesen Index einem Kommunikator
59 übermitteln, welcher die Variabilitäts-Angabe bei jeder
Erfassungsperiode (nach jeweils N Messwerten) an den
Prozessrechner 12 übermittelt. Wie vorstehend bereits
erläutert wurde, kann jedoch der Generator 58 zur Erzeugung
der Variabilitäts-Angabe die Werte Stot und Scapab in der
vorstehend erläuterten Weise ermitteln und diese Werte dann
an den Prozessrechner 12 oder den Bedienerarbeitsplatz 13
senden, die nun die Werte von VI und/oder CI daraus berechnen
können. Wenn es sich bei dem Funktionsblock 55 um einen
gerade im Prozessrechner 12 ausgeführten Funktionsblock
handelt, könnte der Prozessrechner eine separate Routine
einbeziehen, um die Variabilitäts-Angabe für jeden
Funktionsblock zu ermitteln, da nach jedem Erfassungsinter
vall keine Kommunikation über Busleitungen stattfinden
müsste. Der Kommunikator 59 kann eine beliebige
standardmäßige Kommunikationseinheit sein, die einem
Funktionsblock oder einem Kommunikationsprotokoll zugeordnet
ist.
Ein zweiter Betriebsparameter für einen Funktionsblock, der
dazu herangezogen werden kann, Probleme innerhalb des
Prozesssteuersystems 10 zu ermitteln, ist eine Angabe der
Betriebsart, in welcher jeder der Funktionsblöcke (bzw.
Regelkreise oder Geräte) arbeitet. Im Fall von Fieldbus-
Funktionsblöcken sowie einigen anderen bekannten
Funktionsblöcken besitzt jeder Funktionsblock einen Modus-
Parameter, der dem Prozessrechner als Hinweis darauf zur
Verfügung steht, in welcher Betriebsart der Funktionsblock
gerade arbeitet. Aus dieser Modus-Angabe kann ein
Datenanalysierer innerhalb des Diagnosewerkzeugs 52 einen
Wert des Modus-Parameters als Angabe dafür ermitteln, ob der
Funktionsblock (und damit der Regelkreis, das Modul oder
Gerät) in seinem gewünschten und geplanten Modus arbeitet
oder alternativ, ob etwas eingetreten ist, wodurch der
Funktionsblock (das Gerät oder der Regelkreis) veranlasst
wurde, in einem anderen, weniger bevorzugten Modus arbeitet.
Fieldbus-Funktionsblöcke arbeiten in einer von vielen
Betriebsarten. Beispielsweise arbeiten AI-Funktionsblöcke in
einem OOS-Modus (außer Betrieb; wobei ein Bediener
gegebenenfalls das Gerät außer Betrieb gesetzt hat, um
Wartungsarbeiten vorzunehmen), einem manuellen Modus, bei dem
irgendein Signal, zum Beispiel ein Ausgangssignal des
Funktionsblocks, gerade von Hand gesetzt wird, statt anhand
der geplanten Betriebsweise des Funktionsblocks, und einem
Automatikmodus, in dem der Funktionsblock in normaler Weise
arbeitet, d. h. in der Weise, die für seinen Betrieb
vorgesehen ist. Fieldbus-Steuerblöcke können ebenfalls eine
oder mehrere Betriebsarten in Kaskade enthalten, wobei die
Betriebsart durch andere Funktionsblöcke oder durch einen
Bediener gesteuert wird. Im typischen Fall besitzen Fieldbus-
Funktionsblöcke drei Modus-Variablen, die ihnen zu einem
gegebenen Zeitpunkt zugeordnet werden, darunter ein Soll-
Modus, der die Betriebsart darstellt, in welche der Bediener
den Block versetzt hat (und der eine andere Betriebsart als
Normalbetrieb oder Automatikbetrieb sein kann), sowie ein
aktueller Modus, welcher der Betriebsart entspricht, in
welcher der Steuerblock zu einem gegebenen Zeitpunkt gerade
arbeitet, und ein Normalmodus, also die Betriebsart, in
welcher der Funktionsblock arbeiten soll und die mit dem
Normalbetrieb des Funktionsblocks verknüpft ist. Diese oder
andere Modus-Angaben können je nach Bedarf verwendet werden.
Die Modus-Angabe kann dem Prozessrechner 12 und/oder dem
Bedienerarbeitsplatz 13 periodisch zugeleitet werden.
Befindet sich der Funktionsblock innerhalb des
Prozessrechners 12, so kann die Modus-Angabe für jeden
Funktionsblock zu jedem gewünschten Zeitpunkt oder nach jedem
beliebigen Intervall der Datenerfassungseinheit 48 zugeleitet
werden. Bei Fieldbus-Funktionsblöcken oder weiteren
Funktionsblöcken innerhalb der Außengeräte kann der
Prozessrechner periodisch die Modus-Parameter für jeden
Funktionsblock unter Zuhilfenahme einer ViewList-Anforderung
(im Fieldbus-Protokoll) anfordern. Bei Bedarf kann die
Datenerfassungseinheit 48 im Prozessrechner 12 den Modus bei
jeder Erfassungsperiode bzw. Auswertungsperiode abspeichern
und die gespeicherten Daten der Protokollführungseinheit 50
zur Verfügung stellen. Anschließend kann das Diagnosewerkzeug
52 Modus-Werte ermitteln, die angeben, wann oder wie lange
der Funktionsblock in verschiedenen Betriebsarten oder im
Normalmodus (bzw. abnormalen Modus) geblieben ist, oder wie
hoch der Prozentsatz einer speziellen zeitlichen Periode ist,
in welcher sich der Funktionsblock im Normalbetrieb (oder
abnormalen Modus) befunden hat. Alternativ könnte die
Datenerfassungseinheit 48 oder irgendeine andere speziell
dafür konzipierte Einheit im Prozessrechner 12 erfassen, wann
sich jeder Funktionsblock außerhalb seines Normalbetriebs
befindet (beispielsweise indem der Normalmodus des
Funktionsblocks mit dessen tatsächlicher Betriebsart zu einem
beliebigen gegebenen Zeitpunkt verglichen wird). In diesem
Fall könnte die Datenerfassungseinheit 48 die Betriebsart
eines beliebigen Funktionsblocks dadurch mitteilen, dass
angegeben wird, wann Änderungen in der Betriebsart
stattgefunden haben oder erfasst werden, wodurch der Umfang
der zwischen dem Prozessrechner 12 und dem
Bedienerarbeitsplatz 13 nötigen Kommunikation verringert
wird.
Ein Zustandsparameter ist ein weiterer Betriebsparameter für
einen Funktionsblock, der gegebenenfalls zur Erfassung von
Problemen in Prozesssteuergeräten und Regelkreisen verwendet
wird. Eine Zustands-Angabe, die von jedem Funktionsblock
geliefert wird, kann den Zustand des mit dem Funktionsblock
bzw. Gerät verbundenen Primärwertes (PV) definieren oder
identifizieren. Zusätzlich oder alternativ kann einem oder
mehreren Eingangs- und Ausgangs-Informationen eines
Funktionsblocks eine Zustandsangabe zugeordnet sein.
Fieldbus-Funktionsblöcke besitzen einen ihnen zugeordneten
Zustands-Parameter, der die Form "gut", "inakzeptabel" oder
"ungewiss" annehmen und so den Zustand des PV-Werts, der
Eingangs- und/oder Ausgangs-Informationen des Funktionsblocks
angeben kann. Eine Zustandsangabe kann auch eine
Begrenzungsangabe identifizieren oder beinhalten, wie zum
Beispiel die Grenzwerte, die dem PV oder einem anderen
Parameter des Funktionsblocks zugeordnet sind. So kann
beispielsweise die Grenzwert-Angabe angeben, ob der PV des
Funktionsblocks nach oben oder nach unten begrenzt ist. Auch
hier kann das Diagnosewerkzeug 52 Zustands- oder Grenzwert-
Werte ermitteln, die angeben, wann, wie lange oder zu welchem
Prozentsatz eines speziellen Zeitraumes der Status des
Funktionsblocks sich im Normalbetrieb (bzw. abnormalen
Betrieb) befand und wann, wie lange oder zu welchem
Prozentsatz eines speziellen Zeitraums eine Funktionsblock-
Variable sich an einem oder mehreren Grenzwerten befand (oder
auch nicht an einem oder mehreren Grenzwerten), oder ob ein
inakzeptabler Status oder fraglicher Zustand vorliegt.
In ähnlicher Weise wie die Modus-Angabe können die Zustands-
Angabe und die Begrenzungs-Angabe periodisch oder auf
Anforderung (wozu beispielsweise der ViewList-Befehl im
Fieldbus-Protokoll verwendet wird) von jedem Funktionsblock
an den Prozessrechner geschickt werden, und dieser kann dann
eventuelle Veränderungen feststellen und an den
Bedienerarbeitsplatz 13 übermitteln. Alternativ können die
Zustands- und Begrenzungs-Angaben auch ohne Verarbeitung an
den Bedienerarbeitsplatz 13 übermittelt werden. Bei Bedarf
können die Funktionsblöcke so eingerichtet werden, dass sie
Modus-, Zustands- und/oder Begrenzungs-Angaben nur dann
übermittelt werden, wenn tatsächlich Änderungen in diesen
Parametern aufgetreten sind, wodurch der Umfang der
Kommunikationsvorgänge zwischen dem Prozessrechner 12 und den
Funktionsblöcken innerhalb der Außengeräte noch weiter
verringert wird. Wenn aber bei Verwendung dieses Kom
munikationssystems der aktuelle Zustand aller erforderlichen
Parameter benötigt wird, um eine Basis zu bilden, mit welcher
die Änderungen verglichen werden, wenn das Diagnosewerkzeug
52 zum ersten Mal aufgerufen wird. Dieser aktuelle Zustand
kann gemessen oder dadurch erfasst werden, dass man den
Prozessrechner 12 periodisch Parameterwerte melden lässt
(auch wenn sie sich nicht verändert haben) oder dass man das
Diagnosewerkzeug 52 den Prozessrechner 12 zum Melden von
Parametern veranlassen lässt, die für Ausnahmemeldungen
definiert sind. Anhand des Zustands jedes einzelnen
Funktionsblocks kann das Diagnosewerkzeug 52 rasch Messungen
identifizieren, die inakzeptabel sind und nachgesehen werden
müssen (ungewisser Zustand) oder die wegen einer Begrenzung
eines Messwertes oder eines PV-Wertes unkorrekt kalibriert
wurden. Die Angaben zum Zustand und zur Begrenzung können
natürlich einen von unterschiedlich vielen verschiedenen
Werten annehmen, je nach Art des Systems, in dem sie gerade
verwendet werden.
Außerdem kann für beliebige verschiedene Variablen (außer PV)
eines Funktionsblocks, eines Geräts oder eines Regelkreises
eine Zustandsangabe verwendet werden. Beispielsweise kann in
einem Regelkreis mit Rückmeldung der Zustand der
Regelvariablen zur Erfassung von Problemen innerhalb von
Funktionsblöcken und Regelkreisen verwendet werden. Der
Zustand dieser Regelvariablen (z. B. die Rück-Kalibrierungs-
bzw. BackCal-Variable für Steuer- bzw. Steller-
Funktionsblöcke beim Fieldbus-Protokoll) oder jeder anderen
Variablen kann von dem Diagnosewerkzeug 52 geprüft werden, um
festzustellen, wann ein Funktionsblock einen Ausgang
aufweist, der beispielsweise durch einen nachgeschalteten
Funktionsblock oder eine andere nachfolgende Bedingung
begrenzt wird. In ähnlicher Weise wie bei der Modus-Angabe
kann der aktuelle Zustandswerte erfassen und abspeichern oder
gegebenenfalls Veränderungen bei den Zustandswerten als
Zustands-Angabe abspeichern.
Weitere Daten, die einem Prozesssteuer-Funktionsblock, einem
Gerät oder einem Regelkreis zugeordnet sind, können ebenfalls
zur Erfassung von Problemen verwendet werden. Beispielsweise
kann der Bedienerarbeitsplatz 13 (bzw. der Prozessrechner 12)
Ereignisse und Alarmmeldungen, die von den Geräten oder
Funktionsblöcken innerhalb des Prozesssteuer-Netzwerks 10
erzeugt werden, übernehmen, abspeichern und überprüfen. In
einem Fieldbus-Umfeld unterstützen beispielsweise
Funktionsblöcke einen Blockfehler-Parameter, der Störungen in
den Verarbeitungsbedingungen meldet, die von einem
Messumformer oder einem Funktionsblock erfasst werden.
Fieldbus-Geräte geben jedes Problem wieder, das von dem Gerät
oder Funktionsblock unter Heranziehung von einem von 16
definierten Bits in einem Blockfehler-Datenstrom erfasst
wird, der zu dem Prozessrechner 12 fließt. Fieldbus-Geräte
melden dem Prozessrechner 12 das erste erfasste Problem als
Ereignis oder Alarm, und diese Ereignisse bzw. Alarmmeldungen
können dann vom Prozessrechner 12 an ein Ereignisjournal im
Bedienerarbeitsplatz 14 weitergeleitet werden. Bei einem
Ausführungsbeispiel analysiert bzw. überprüft das Diag
nosewerkzeug 52 das sechste Bit des Blockfehler-Parameters
(im Fieldbus-Protokoll), um festzustellen, wann bei einem
Gerät in naher Zukunft Wartungsarbeiten erforderlich sind,
und damit wann eine Bedingung vorliegt, die adressiert werden
muss, die aber zum aktuellen Zeitpunkt die Funktion des
Geräts nicht einschränkt. In ähnlicher Weise analysiert das
Diagnosewerkzeug 52 das dreizehnte Bit des Blockfehler-
Parameters (im Fieldbus-Protokoll), um festzustellen, wenn
ein fehlerfreier Gerätebetrieb wegen eines vom Gerät
erfassten Zustands nicht möglich ist und damit sofort
Maßnahmen ergriffen werden müssen. Natürlich können auch
andere Ereignisse, Alarmmeldungen, weitere Bits im Rahmen des
Blockfehler-Parameters oder Fehlermeldungen anderer Art vom
Diagnosewerkzeug 52 herangezogen werden können, um Probleme
zu erfassen, die mit dem Betrieb des Prozesssteuer-Netzwerks
10 zusammenhängen, und solche anderen Ereignisse,
Alarmmeldungen, usw. können mit dem Fieldbus-Protokoll oder
jedem anderen gewünschten Gerät oder Rechnerprotokoll in Ver
bindung gebracht werden.
In einigen Fällen können Funktionsblöcke Parameter aufweisen,
wie beispielsweise Modus- oder Status-Parameter, die auf
andere Werte als Normalbetrieb oder "akzeptabel" aus Gründen
gesetzt sind, die nicht mit dem korrekten Ablauf des
Prozessablaufs bzw. des Regelkreises in Beziehung stehen, in
denen diese Funktionsblöcke arbeiten. Beispielsweise sind bei
Abläufen im Stapelbetrieb, bei denen nicht gerade ein Stapel
bearbeitet wird, die Betriebsarten der im Rahmen dieses
Betriebsablaufs eingeschalteten Funktionsblöcke auf andere
als Normalwerte gesetzt. Es wäre jedoch nicht wünschenswert,
diese Meldungen über einen abnormalen Modus (bzw. Betriebs
zustand) zu erfassen und auf deren Grundlage Probleme mit dem
System zu identifizieren, weil der Arbeitsablauf mit
Stapelbetrieb so ausgelegt ist, dass es Auszeiten gibt.
Deshalb wird vorzugsweise jeder Funktionsblock (bzw. Modul
oder Regelkreis, in dem er abläuft) mit einem Parameter für
den Anwendungszustand versehen, der anzeigt, ob der
Funktionsblock (bzw. das Modul) absichtlich in einen
abnormalen Modus versetzt ist oder einen inakzeptablen
Zustand aufweist. Mit anderen Worten zeigt der Parameter für
den Anwendungszustand an, wann Alarmmeldungen oder die
Problemerfassung für den Funktionsblock verhindert werden
sollte. Bei Funktionsblöcken, die in Arbeitsgängen im
Stapelbetrieb eingesetzt werden, ist beispielsweise der
Parameter für den Anwendungszustand auf einen solchen Wert
gesetzt, dass er meldet, wenn die Funktionsblöcke in einer
Betriebsart arbeiten, in der sie eine Anwendung im Stapelbe
trieb ablaufen lassen, und auf einen anderen Wert gesetzt
wird, bei dem er meldet, wenn die Funktionsblöcke absichtlich
gerade nicht eingesetzt werden, um im Rahmen einer Anwendung
mit Stapelbetrieb eine normale Funktion auszuführen, und
somit sollte eine Problemerfassung nicht auf dem
Betriebszustand dieser Funktionsblöcke zu diesen Zeitpunkten
aufbauen. In Fig. 3 ist ein derartiger Anwendungsparameter
dargestellt, der über den Kommunikator 59 dem Prozessrechner
12 mitgeteilt werden soll. Der Prozessrechner 12 und/oder der
Bedienerarbeitsplatz 13 erfasst gegebenenfalls den Parameter
für den Anwendungszustand für jeden Funktionsblock und
übergeht Daten (wie beispielsweise die Daten über
Variabilität, Modus, Zustand und Beschränkungen), die
Funktionsblöcken zugeordnet sind, die in die zweite Kategorie
fallen, die beispielsweise absichtlich in einen abnormalen
oder inakzeptablen Zustand versetzt sind, um Fehlalarm zu
verhindern. Es gibt natürlich auch andere Gründe dafür, dass
der Parameter für den Anwendungszustand gegebenenfalls
gesetzt wird, um die Erfassung von Problemen neben der mit
Stapelprozessen verknüpften Auszeit zu verhindern.
Das Diagnosewerkzeug 52 ist vorzugsweise in Programmform als
Software in dem Bedienerarbeitsplatz 14 realisiert, und bei
Bedarf können einige Teile im Prozessrechner 12 und sogar in
den nachgeschalteten Außengeräten wie beispielsweise den
Außengeräten 19-22 implementiert sein. Fig. 4 zeigt ein
Blockschaltbild einer Softwareroutine 60, die in dem
Bedienerarbeitsplatz 14 ausgeführt werden kann, um
Problemstellen in Funktionsblöcken, Geräten, Regelkreisen
oder anderen Einheiten innerhalb des Prozesssteuersystems 10
zu erkennen und bei deren Behebung Unterstützung zu geben.
Ganz allgemein erfasst die Softwareroutine 60 laufend Daten,
die zu jedem der Funktionsblöcke innerhalb eines Prozesses
gehören, wie beispielsweise eine Variabilitäts-Angabe, Modus-
Angabe, Zustands-Angabe, Grenzwert-Angabe, Alarmmeldungen
oder Informationen über Ereignisse, usw., während der Prozess
abläuft, und erfasst dabei das Vorliegen von problematischen
Messwerten, Berechnungen, Regelkreisen, usw. anhand der
erfassten Daten. Die Softwareroutine 60 schickt
gegebenenfalls einen Bericht oder erstellt eine Bild
schirmauflistung für jedes erfasste Problem und dessen
wirtschaftliche Auswirkungen auf den Anlagenbetrieb, wenn
dies von der Konfiguration her vorgesehen und eine derartige
Meldung angefordert ist. Bei Betrachtung einer
Bildschirmdarstellung der erfassten problembehafteten
Regelkreise z. B. auf dem Bildschirm 14 des Be
dienerarbeitsplatzes 13 kann ein Bediener ein spezielles
Problem zur Überprüfung oder Fehlerbehebung auswählen. Dann
schlägt ihm die Softwareroutine 60 weitere Diagnosewerkzeuge
vor und implementiert diese gegebenenfalls, um das Problem
weiter einzukreisen oder um es zu beheben. Auf diese Weise
verarbeitet das Diagnosewerkzeug 52 Daten, die von den
Funktionsblöcken oder Geräten eines Prozesssteuersystems
erzeugt werden, erkennt Probleme automatisch anhand der
Daten, und schlägt dann weitere Diagnosewerkzeuge vor und
setzt diese ein, um die Problemursache noch weiter einzukrei
sen und um das Problem zu beheben. Damit wird dem Bediener
erheblich Zeit und Mühe bei der Erfassung und Behebung von
Problemen in einem Prozesssteuersystem erspart und er wird
auch in seinem Bemühen unterstützt, den Einsatz der passenden
Diagnosewerkzeuge zur Behebung eines bestimmten Problems
sicherzustellen (mit denen der Bediener selbst unter
Umständen nicht vollständig vertraut ist).
Ein Block 62 der Routine 60 übernimmt laufend die Daten zu
Variabilität, Modus, Zustand, Beschränkungen, Alarmmeldungen,
Ereignissen und weiteren Aspekten, die zur Erfassung von
Problemen in Geräten, Blöcken und Regelschleifen des
Prozesssteuersystems 10, also sobald der Prozess abläuft.
Vorzugsweise werden diese Daten in der Protokolleinheit 50 in
dem Bedienerarbeitsplatz 13 abgespeichert. Alternativ könnten
jedoch diese Daten auch in jedem anderen gewünschten Speicher
abgelegt werden, zum Beispiel einem Speicher, der dem
Prozessrechner 12 zugeordnet ist. In gleicher Weise können
diese Daten in jedem beliebigen Format an den Bedie
nerarbeitsplatz 13 bei Bedarf auch in komprimierter Form
übermittelt werden.
Ein Block 63 erfasst bzw. ermittelt, wann eine Analyse der
Daten vorgenommen werden muss, weil beispielsweise eine
periodische Meldung erstellt werden muss oder ein Benutzer
eine solche Analyse angefordert hat. Soll keine Analyse
vorgenommen werden, dann arbeitet der Block 62 einfach mit
der Datenerfassung weiter und verarbeitet gegebenenfalls
diese Daten, um Werte für die Betriebsparameter eines
Funktionsblocks zu ermitteln. Soll eine Analyse erfolgen,
analysiert ein Block 64 die gespeicherten Daten bzw. die
gespeicherten Parameterwerte, um festzustellen, in welchen
Funktionsblöcken, Geräten oder Regelkreisen unter Umständen
gerade Probleme vorliegen. Ganz allgemein können die Daten
anhand der aktuellen bzw. augenblicklichen Werte der
Betriebsparameter des Funktionsblocks analysiert werden, oder
auch auf der Grundlage der Vorgeschichte, um festzustellen,
welche Funktionsblöcke, Geräte oder Regelkreise gerade über
einen speziellen Zeitraum hinweg Probleme aufweisen. Die
Analyse der Vorgeschichte hilft bei der Erfassung von
Problemen, die von ihrer Art her langfristig sind, anhand der
Leistung über einen vorgegebenen Zeitraum. Zur Erfassung
eines Problems kann der Block 64 bei Bedarf einen
Variabilitäts-Index auf der Grundlage der Variabilitäts-
Angaben berechnen, die von den Funktionsblöcken zugeliefert
werden, und dann den Variabilitäts-Index mit einem speziellen
Bereich oder einen Grenzwert vergleichen (den der Bediener
gegebenenfalls gesetzt hat), um zu ermitteln, ob der
augenblickliche Wert oder irgendein statistischer Messwert
des historischen Wertes (zum Beispiel des Durchschnitts- oder
Medianwertes) für den Variabilitäts-Index außerhalb des Be
reichs oder über bzw. unter dem für einen Grenzwert
vorgegebenen Grenzwert liegt. Ist dies der Fall, liegt
gegebenenfalls ein Problem vor, und dann wird der betreffende
Funktionsblock, das Gerät oder der Regelkreis, zu dem der
Variabilitäts-Index außerhalb des Bereichs gehört, als
Einheit aufgelistet, in der ein zu behebendes Problem
vorliegt.
In gleicher Weise kann der Block 64 den aktuellen Modus eines
Funktionsblocks oder Geräts mit dem normalen Modus dieses
Funktionsblocks oder Geräts vergleichen, um Übereinstimmung
festzustellen. Wie zuvor bereits dargelegt, kann der
Prozessrechner 12 diese Funktion ausführen und Angaben zum
Ergebnis bzw. zur Nicht-Übereinstimmung an die
Protokollierungseinheit 50 senden. Bei Bedarf kann jedoch
auch der Bedienerarbeitsplatz 13 diese Vergleiche direkt
vornehmen. Unter Verwendung der Daten zur Vorgeschichte kann
der Block 64 den Einsatz von Regelkreisen ermitteln, d. h. den
prozentualen Anteil der Zeit, während der ein Regelkreis
(bzw. Funktionsblock) im vorgesehenen (normalen) Betrieb
befand. Bei der augenblicklichen Analyse kann der
Funktionsblock, der Regelkreis oder das Gerät als
problembehaftet angesehen werden, wenn es zur Zeit nicht im
vorgesehenen oder normalen Modus arbeitet.
In gleicher Weise kann der Block 64 auch die Meldung(en) zu
Zustand und Begrenzungen für jeden Funktionsblock
analysieren, um festzustellen, wenn der Zustand inakzeptabel
oder ungewiss ist oder in anderer Hinsicht nicht als
vorgesehener oder normaler Modus gilt oder wenn ein
Funktionsblocksignal eine Grenze erreicht hat. Bei einer
Analyse der Vorgeschichte wird gegebenenfalls berechnet oder
bestimmt, ob die Zustandsanzeige für einen bestimmten
Funktionsblock für einen bestimmten prozentualen Anteil eines
vorgegebenen Zeitraumes auf einen inakzeptablen oder
ungewissen Zustand hinweist, wird unter Umständen ermittelt,
welche PVs oder anderen Variablen einen Grenzwert erreicht
haben oder über einen vorgegebenen prozentualen Anteil an
einem vorgegebenen Zeitraum an einer Grenze geblieben sind,
und wird gegebenenfalls die Zustandsangabe oder
Begrenzungsangabe in irgendeiner anderen Weise analysiert, um
festzustellen, ob in dem Funktionsblock oder Gerät bzw. dem
Regelkreis, in dem sich ein Funktionsblock befindet, ein
Problem vorliegt. In gleicher Weise kann der Block 64 bei
einer augenblicklichen Auswertung feststellen, welche
Funktionsblöcke, Geräte oder Regelkreise Zustandswerte
aufweisen, die sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht im
planmäßigen oder normalen Zustand befinden und/oder welche
Signale oder Variablen einen Grenzwert erreicht haben (also
einer Wertebeschränkung unterliegen). Der Block 64 kann die
Alarm- und Ereignismeldungen überprüfen, um festzustellen, ob
an irgendwelchen Geräten Wartungsarbeiten jetzt oder in
Zukunft nötig sind. Die Blöcke, bei denen die Grenzwerte
hinsichtlich der Variabilität oder des Steuerindex
überschritten werden, und die Blöcke, bei denen eine aktive
inakzeptable, begrenzt oder Modusbedingung vorliegt, werden
identifiziert und zeitweilig sichergestellt. Diese
zusammenfassenden Informationen können Unterstützung bei der
Erstellung einer "aktuellen" summarischen Bildschirmanzeige
bieten. Die augenblicklichen Werte und Bedingungen können von
dem Diagnosewerkzeug 52 beispielsweise stunden-, schicht- und
tageweise einbezogen werden, um den Durchschnittswert für den
Variabilitätsindex und die prozentuale Verbesserung und den
prozentualen Zeitanteil zu ermitteln, über den der inakzep
table Zustand, ein begrenztes Signal oder eine abnormale
Betriebsbedingung vorlag. Der Block 64 kann natürlich auch
eine Verarbeitung in anderer Weise zur Variabilität, zum
Betriebszustand, dem Status, den Begrenzungen, zu
Ereignissen, Alarmmeldungen und/oder allen anderen Aspekten
ausführen, um Probleme zu erfassen. Außerdem kann der Block
64 unter Heranziehung verschiedener Grenzwerte, Bereiche,
historischer Zeiten usw. die Analyse ablaufen lassen, die
alle gegebenenfalls von einem Benutzer oder Bediener vorgege
ben wurden.
Bei Funktionsblöcken, die beispielsweise bei Prozessen im
Stapelbetrieb eingesetzt sind, werden Daten im Zusammenhang
mit Zeiten, zu denen ein Funktionsblock absichtlich nicht in
Betrieb war, verworfen oder bei der Analyse nicht
herangezogen, die anhand des Parameters zum Anwendungszustand
für den Funktionsblock vorgenommen wird.
Nachdem der Block 64 die Probleme im Prozesssteuer-Netzwerk
erfasst hat, ermittelt ein Block 66, ob irgendwelche
schriftlichen oder elektronischen Meldungen generiert werden
müssten, beispielsweise weil ein Benutzer in regelmäßigen
Zeitabständen Berichte angefordert hat. Trifft dies zu,
erstellt ein Block 68 eine Meldung bzw. einen Bericht, in dem
die problembehafteten Funktionsblöcke, Geräte, Regelkreise
usw. zusammen mit ihren wirtschaftlichen Auswirkungen auf das
Prozesssteuersystem aufgelistet werden. Eine wirtschaftliche
Beeinträchtigung in dieser Art lässt sich dadurch ermitteln,
dass das System einen Bediener oder einen anderen Benutzer
den Dollarbetrag angeben lässt, der mit jedem Prozentpunkt
der Betriebseinschränkung bei dem Prozess oder in einem
Regelkreis im Prozess verknüpft ist. Wenn dann ein Regelkreis
als problembehaftet erkannt wird, kann die tatsächliche
Leistung der jeweiligen Wirkungskette im Prozess mit einem
bekannten optimalen Leistungswert verglichen werden, um den
prozentualen Unterschied festzustellen. Dieser prozentuale
Unterschied wird dann mit dem angegebenen Verhältnis zwischen
Dollarbetrag und Prozentpunkt multipliziert, um die
wirtschaftliche Auswirkung in einem Geldbetrag auszudrücken.
Der Bericht kann auf einem Drucker ausgedruckt, auf einem
Computerbildschirm (z. B. dem Bildschirm 14) oder auf andere
Weise elektronisch angezeigt werden, über E-Mail, Internet
oder ein anderes LAN- oder anderweitiges Netzwerk an einen
Benutzer übermittelt oder auch in jeder anderen beliebigen
Weise an diesen gesandt werden. Bei Bedarf kann das
Diagnosewerkzeug 52 so konfiguriert werden, dass es einen
werkseigenen Wartungsdienst automatisch benachrichtigt,
sobald ein problembehafteter Regelkreis entdeckt wurde; diese
Benachrichtigung kann dem Wartungsdienst unter Nutzung der
Möglichkeit zur Ereignis-/Alarmmeldung der bekannten OPC-
Schnittstelle zugeleitet werden.
Ein Block 70 ermittelt, ob ein Bediener die Durchführung
einer Analyse am Bedienerarbeitsplatz 13 angefordert hat; ist
dies der Fall, ruft ein Block 72 eine Routine zur
Bildschirmanzeige oder für einen Dialog auf, mit welcher ein
Benutzer die Möglichkeit hat, andere Informationen im
Zusammenhang mit dem Problem zu finden oder andere Parameter
zur Durchführung der Analyse auszuwählen. Bei einem
Ausführungsbeispiel wird einem Bediener oder einer anderen
Person, die mit dem Diagnosewerkzeug 52 arbeitet, ein Dialog
angeboten, wenn auf den Arbeitsplatz 13 eingeloggt wird. In
dem Dialog werden die Bedingungen zusammengefasst, die in dem
System adressiert werden müssen, ohne dass die Wirkungsketten
und Regelkreise identifiziert werden, welche die Ursache für
das Problem sind. In dem Dialog können die Informationen in
einem grafischen Format wie beispielsweise auf der
Bildschirmanzeige 80 übermittelt werden, die in Fig. 5
dargestellt ist. In der Bildschirmanzeige 80 wird ein
prozentualer Überblick über alle Eingangs-, Ausgangs- oder
Steuerblöcke in dem Prozess bzw. Werk geboten, bei denen zur
Zeit die vorbelegten Grenzwerte verletzt werden, die im
Hinblick auf Einsatz (Modus), Signalbegrenzung, inakzeptablen
Zustand oder hohe Variabilität gesetzt sind. Da in einem
einzigen Block mehrfache Bedingungen gegeben sein können, ist
eine potentielle Überschreitung der 100%-Marke durch die
Gesamtsumme möglich. Übersteigt die Gesamtsumme 100 Prozent,
kann der Prozentanteil für jede Kategorie so skaliert werden,
dass die Gesamtzahl gleich 100 Prozent ist. Module mit
Eingangs-, Ausgangs- und Steuerblöcken, welche die
voreingestellten Grenzwerte überschreiten, sind in einer
Liste 82 in Tabellenform zusammengefasst. In Fig. 5 weist das
Modul FIC101 einen oder mehrere Funktionsblöcke auf, die
jeweils in einem nicht geplanten Modus arbeiten, sowie einen
oder mehrere Funktionsblöcke mit hoher Variabilität,
wohingegen das Modul LIC345 einen oder mehrere
Funktionsblöcke mit inakzeptablem Status aufweist.
Weitere Informationen über die Art der Probleme, wie zum
Beispiel die Grenzwerte in Verbindung mit den
Funktionsblöcken, können in grafischer Darstellung
dargestellt werden, beispielsweise durch Anklicken einer
Modulbezeichnung in der Liste 82. Außerdem kann dem Benutzer
durch Auswahl einer Filterschaltfläche 84 auf dem Bildschirm
in Fig. 5 ein Dialog angeboten werden, mit dem er die
Möglichkeit hat, einen summarischen Zeitrahmen, die Arten der
in der Zusammenfassung einzubeziehenden Blöcke und den
Grenzwert für jede Kategorie bzw. jeden Block auszuwählen.
Ein derartiger Dialogbildschirm 86 ist in Fig. 6 dargestellt,
wo die Grenzen für Modus, Begrenzung und inakzeptablen
Zustand der Eingangsblöcke auf 99 Prozent Nutzung eingestellt
und die Grenze für den Variabilitätsindex bei den
Eingangsblöcken auf 1,3 gesetzt ist. In diesem Fall wird der
Prozentsatz der Nutzung eines Blocks als prozentualer Anteil
eines speziellen Zeitraums festgelegt, in welchem der Modus
bzw. Zustand normal ist und ein Funktionsblocksignal nicht
begrenzt wurde. Die Grenzwerte könnten jedoch auch als
prozentualer Anteil an der Zeit gesetzt werden, in welcher
der Modus bzw. Zustand abnormal war oder eine Funktionsblock-
Variable an einer Grenze lag; in diesem Fall könnten die
Grenzwerte näher bei Null gesetzt sein. Natürlich werden
durch Auswahl aller Regelkreismöglichkeiten auf dem
Bildschirm 86 alle Module in den Überblick einbezogen werden,
die einen Eingangs-, Ausgangs- oder Steuerblock enthalten.
Auf dem Bildschirm 86 lässt sich eine Schaltfläche "Zeitraum"
88 verstellen, um die Einstellung so zu ändern, dass der
erfasste Zeitraum verändert wird, für den die Analyse
vorzunehmen ist. Beispielsweise kann in der Schaltfläche
"Zeitraum" 88 "Jetzt" gewählt werden, und dann wird der
augenblickliche bzw. aktuelle Wert der Blockparameter zur
Bestimmung herangezogen, ob jedes Modul als problembehaftet
in der Überblicksliste 82 dargestellt wird. Auch wenn jeder
Zeitraum vorgegeben werden kann, werden hier beispielhafte
Zeiträume genannt, die zur Filterung verwendet werden können,
und zwar laufende Stunde oder vergangene Stunde, laufende
Schicht oder letzte Schicht, aktueller Tag oder Vortag, usw.
Für diese Zeiträume wird in der Überblicksliste nur dann ein
Modul einbezogen, wenn für einen erheblichen Teil (d. h. einen
vorgegebenen Anteil) in dem gewählten Zeitraum, der durch die
Begrenzungsbedingung definiert ist, ein erfasster Zustand
vorhanden ist.
Bei Bedarf kann der Benutzer die für den Variabilitätsindex
blockweise oder global herangezogenen Grenzwerte verändern.
Um das Setzen von Grenzwerten für die Variabilität zu
vereinfachen, kann der Benutzer den zu ändernden gewünschten
Grenzwert auswählen, woraufhin ihm die Wahl angeboten wird,
entweder diesen Grenzwert für einen bestimmten Block zu
bearbeiten oder diesen Grenzwert für alle Blöcke gleichzeitig
zu setzen. Wenn der Benutzer die Variabilitäts-Grenze für
alle Blöcke zusammen setzen möchte, steht ihm ein Dialogfeld
zur Verfügung, mit dem er die Variabilitätsgrenze auf den
aktuellen Wert einer Variabilität zuzüglich eines speziellen
systematischen Fehlers (Bias) setzen kann, den der Benutzer
selbst beiträgt. Die Grenzwerte für die Variabilität, den
Modus, den Status und begrenzte Variablen können natürlich
bei allen Funktionsblöcken innerhalb eines Moduls, eines
Bereichs, eines Systems oder jeder anderen logischen Einheit
angewendet und alle in gleicher oder ähnlicher Weise
verändert werden. Für eine Konfigurierung können
standardmäßig gesetzte Grenzwerte gesetzt sein, beispiels
weise 1,3 für den Variabilitäts-Index und 99% Auslastung für
den Modus, die Begrenztheitsangabe und die Zustandsangabe.
Diese Standardwerte können natürlich über den vorstehend
beschriebenen Bildschirm mit Modulübersicht geändert werden.
Durch Auswahl einer Modulbezeichnung in dem Überblick 82 in
Fig. 5 kann dem Benutzer ein Dialog-Bildschirm mit weiteren
Einzelheiten im Zusammenhang mit dem betreffenden Modul
angeboten werden. Ein derartiger Dialog-Bildschirm 90 ist in
Fig. 7 für das Modul FIC101 dargestellt, für welches als
Zeitraum "Letzte Schicht" gewählt ist. Der Bildschirm 90
zeigt die Leistung eines PID1-Blocks und eines AI1-Blocks
innerhalb des Moduls FIC101. Die auf dem Bildschirm 90
vorgesehenen Informationen ermöglichen es dem Benutzer, die
spezielle Messung 46648 00070 552 001000280000000200012000285914653700040 0002010007971 00004 46529, den Steller oder Steuerblock problemlos zu
identifizieren, die bzw. der die Aufnahme des Moduls in die
Übersicht verursacht hat, neben dem prozentualen Zeitanteil,
über den die Bedingung erfasst wurde. Insbesondere wird in
Fig. 7 der prozentuale Anteil der Zeit während der letzten
Schicht als Regelkreis- bzw. Wirkungsketten-Belegung
dargestellt, während dessen ein Block sich im Normalbetrieb,
im Normalzustand befand und keinen Begrenzungen unterlag. Der
Bildschirm gemäß Fig. 7 könnte natürlich auch so ausgelegt
werden, dass er den prozentualen Anteil der Zeit während der
letzten Schicht darstellt, während dessen sich ein Block im
abnormalen Betriebszustand befand oder einen abnormalen
Status hatte, oder ebenso den prozentualen Anteil der Zeit
während der letzten Schicht, während dessen eine Funktions
block-Variable bei mehr als einem Grenzwert lag. Ein Maß für
die Schwankungen ist für die in Fig. 7 dargestellten Blöcke
zusammen mit den zugeordneten Grenzen angegeben. In diesem
Fall ist das Maß der Variabilität so berechnet, dass ein Wert
von Eins dem günstigsten Fall entspricht und Werte größer als
Eins einen immer stärker ausgeprägten Variabilitätsfehler
anzeigen. Wenn die CI- und VI-Berechnungen gemäß Gleichungen
(2) und (3) für den Variabilitäts-Index verwendet werden,
dann führt dies allerdings zu einem Variabilitäts-Index
zwischen Null und Eins, wobei Null dem günstigsten Fall
entspricht. In diesem Fall sollte die Variabilitätsgrenze auf
einen Wert zwischen Null und Eins gesetzt werden. Außerdem
ist in Fig. 7 für Steuerblöcke, nämlich den PID1-Block, die
prozentuale Verbesserung (PI) dargestellt, die in einem
Regelkreis möglich ist. Bei Bedarf können die Werte für die
prozentuale Belegung bzw. Nutzung, die unter den jeweiligen
Grenzwert abfallen oder darüber liegen) durch Unterlegen oder
anderweitig markiert werden, um auf das bzw. die entdeckte(n)
Problem(e) hinzuweisen.
Natürlich kann auch jede andere Bildschirmdarstellung für die
Darstellung eines Überblicks verwendet werden, in dem
darstellt wird, welche Regelkreise, Geräte, Funktionsblöcke
oder Messungen einen hohen Variabilitäts-Index aufweisen (zum
Beispiel über einem vom Benutzer vorgegebenen Grenzwert
liegen), in einem abnormalen Modus arbeiten oder
Prozessmesswerte aufweisen, deren Status als inakzeptabel
oder ungewiss gilt oder die Beschränkungen unterliegen. Wie
vorstehend ausgeführt, kann bei Heranziehung einer Analyse
der Vorgeschichte das Diagnosewerkzeug 52 Bildschirmanzeigen
für einen bestimmten Zeitrahmen zur Identifizierung von
Geräten, Regelkreisen oder Funktionsblöcken anbieten, deren
Variabilitäts-Index, Modus, Status oder Grenzvariablen sich
gegenüber dem Normalwert erheblich verändert haben. Das
Diagnosewerkzeug 52 kann natürlich einen Benutzer in die Lage
versetzen, eine Wahl dahingehend zu treffen, wie viele und
welche Prüfungen und Tests einbezogen werden sollen (und
negative Ergebnisse erbracht haben müssen), ehe eine
Prozesssteuerbedingung als ein Zustand identifiziert wird,
der mit einem Problem behaftet ist.
Es wird nun wieder auf Fig. 4 Bezug genommen; wenn ein
Benutzer einen der Funktionsblöcke zum Beispiel auf dem
Bildschirm 90 gemäß Fig. 7 auswählt, erfasst ein Block 93 die
Auswahl des problembehafteten Funktionsblocks und zeigt ein
Block 94 einen Satz Optionen an, die zur Behebung des
Problems im jeweiligen Block bzw. Regelkreis verwendet werden
sollen. Beispielsweise kann bei Steuerblöcken das
Diagnosewerkzeug 52 den Benutzer unter Umständen in die Lage
versetzen, einen Auto-Tuner oder eine andere Abstimmein
richtung zum Abstimmen eines Regelkreises einzusetzen oder
für diesen Regelkreis eine Trendanalyse vorzunehmen. Wenn die
Option "Auto-Tuner" gewählt ist, findet das Diagnosewerkzeug
52 automatisch die Autotuner-Anwendung für den gewählten
Steuerblock bzw. Regelkreis automatisch und lässt diese
ablaufen. Wenn aber die Option "Trend" gewählt ist, beginnt
der Arbeitsplatz 13 mit der Erfassung von Trenddaten in der
nachstehend erläuterten Weise.
Bei Eingangs- oder Ausgangs-Funktionsböcken kann der Block 94
den Benutzer in die Lage versetzen, beispielsweise ein
weiteres Diagnosewerkzeug für diesen Block einzusetzen oder
eine Trendanalyse vorzunehmen. Wenn beispielsweise der
gewählte Eingangs- oder Ausgangsblock in ein Fieldbus- oder
Hart-Gerät einbezogen ist, dann aktiviert die Auswahl der
Diagnoseoption die Diagnoseanwendung für den zugehörigen
Messwandlerblock unter Heranziehung von Hilfsmitteln, die auf
diesem Gebiet bekannt sind, wie beispielsweise ein beliebiges
Tool zur Gerätekalibrierung. In einem DeltaV-Umfeld kann das
von Fisher-Rosemount hergestellte und vertriebene Diagno
sewerkzeug für Bestandsverwaltungs-Lösungen (Asset Management
Solutions, AMS) zu diesem Zweck verwendet werden, um mit
einem Gerät zu kommunizieren, um spezielle Informationen
darüber zu erhalten und um eine Diagnose im Zusammenhang mit
dem Gerät zu realisieren. Natürlich könnten auch andere
Werkzeuge oder Empfehlungen vorgesehen werden. Beispielsweise
kann bei Problemen mit Messwertwandlern oder mit diesen
zusammenhängenden Funktionsblöcken der Block 94 empfehlen,
dass zur Kalibrierung des Messwertwandlers mit einer
Gerätekalibrierung gearbeitet wird, wohingegen bei einem
Ventil eine beliebige von vielen Routinen zur Ventildiagnose
zur Erfassung und möglicherweise Behebung des speziellen
Problems im Ventil eingesetzt werden kann. Ganz allgemein
gesagt können die Empfehlungen des Blocks 94 anhand der Frage
ermittelt werden, ob das Problem unter einen von vielen
vorgegebenen Problemtypen fällt, oder entsprechend der Art
oder Identität der Problemursache (z. B. ob es seinen Ursprung
in einem Steuer- oder Eingangs-Funktionsblock, einem
Messwertwandler oder einem Ventil, usw. hat), oder gemäß
irgendeinem anderen jeweils gewünschten Kriterium. Dabei
können natürlich jedwede Diagnosewerkzeuge eingesetzt werden,
darunter die derzeit schon bekannten oder auch die erst in
Zukunft entwickelten.
Wenn sich die spezielle Art des Problems nicht einfach anhand
der Daten zur Variabilität, zum Status, zum Modus, zu
Begrenzungen oder anderen Kriterien erkennen lässt, die auf
das Vorhandensein eines Problems hinweisen, kann der Block 94
den Einsatz weiterer, komplexerer Diagnosewerkzeuge wie
beispielsweise Kurvenschreiber-Routinen, Korrelations-
Routinen (z. B. Auto-Korrelation und Quer-Korrelation),
Routinen für eine Spektralanalyse, Routinen für eine
Expertenanalyse oder jeder anderen gewünschten Routine oder
auch von Werkzeugen empfehlen, die für das
Prozesssteuersystem 10 vorgesehen sind. Das Diagnosewerkzeug
52 kann natürlich den Einsatz von mehreren Werkzeugen
empfehlen oder anregen und dem Bediener die Wahl des
jeweiligen Werkzeugs einräumen, das in irgendeiner Situation
einzusetzen ist. Darüber hinaus kann der Block 94 seine
Anregungen zu Werkzeugen einschränken, die innerhalb des
Prozesssteuer-Netzwerks 10 tatsächlich verfügbar sind, z. B.
auf die in dem Bedienerarbeitsplatz 13 geladenen Tools, oder
er kann Werkzeuge vorschlagen, die vor ihrem Einsatz erst
noch gekauft oder in das Prozesssteuersystem 10 geladen
werden müssen. Der Block 94 kann natürlich auch den Einsatz
manueller Werkzeuge vorschlagen, also Werkzeuge, die nicht
auf dem Bedienerarbeitsplatz 13, dem Prozessrechner 12 oder
einem der Geräte 15-28 ablaufen.
Nachdem der Block 94 ein oder mehrere weitere(s)
Diagnosewerkzeug(e) empfohlen hat, erwartet ein Block 96 die
Wahl eines Werkzeugs durch den Benutzer zur Implementierung,
und nach Erhalt eines entsprechenden Befehls vom Bediener
findet ein Block 98 das gewählte Werkzeug und führt es aus,
um den Bediener in die Lage zu versetzen, eine weitere
Analyse und Eingrenzung der Problemursache vorzunehmen oder
das Problem zu beheben. Nach Implementierung des
Diagnosewerkzeugs ermöglicht ein Block 100 dem Bediener die
Auswahl eines anderen Werkzeugs für das angesteuerte Problem
und ein Block 102 ermöglicht dem Bediener die Auswahl bzw.
Ansteuerung eines anderen Problems.
Bei einem Ausführungsbeispiel kann der Block 94
Analysewerkzeuge empfehlen, die im typischen Fall als
Anwendungen zur Trendermittlung bezeichnet werden und die
Erfassung einer vergleichsweise großen Datenmenge und/oder
den Abgriff von vielen Daten voraussetzen, ehe sie ablaufen
können. Als Beispiele für derartige Anwendungen zur
Trendermittlung seien hier unter anderem eine Korrelations-
Analyse, ein neuronales Netzwerk, eine Steuerprozedur mit
Fuzzy-Logik, eine Abstimmprozedur zur adaptiven Abstimmung,
eine Routine zur Spektralanalyse, und dergleichen genannt.
Wenn das Diagnosewerkzeug 52 Probleme erkennt, stehen im
typischen Fall die für das Trendermittlungs-Werkzeug
benötigten Daten leider nicht zur Verfügung, da diese Daten
zuvor nicht erfasst wurden. Diese Daten müssen gegebenenfalls
erst noch mit einer so hohen Frequenz und so hoher Datenrate
erfasst werden, die bei Verwendung einfacher
Kommunikationsverbindungen zwischen dem Prozessrechner 12 und
dem Arbeitsplatz 13 praktisch nicht erreicht werden können.
Wenn nun der Bediener ein Werkzeug auswählt, das die
Erfassung dieser Daten (schnelle Daten) voraussetzt, so
konfiguriert infolgedessen der Block 98 unter Umständen den
Prozessrechner 12 automatisch so um, dass die benötigten
Daten vom Prozesssteuersystem 10 aus erfasst werden.
Müssen solche Daten von Fieldbus-Funktionsblöcken oder
Geräten aus erfasst werden, d. h. von den Geräten über die
Fieldbus-Busleitung, so kann der Prozessrechner 12
gegebenenfalls eines oder mehrere Trendobjekte im Fieldbus-
Verbund einsetzen, um die Daten zu erfassen, die so erfassten
Daten zu Datenpaketen zusammenfassen und abspeichern und
diese Datenpakete dann zu jedem gewünschten Zeitpunkt an den
Bedienerarbeitsplatz 13 übermitteln, so dass die schnellen
Daten in einer Weise an den Bedienerarbeitsplatz zugeliefert
werden, die hinsichtlich der Zeit nicht kritisch ist. Durch
diese Betriebsweise wird die Kommunikationsbelastung zwischen
dem Prozessrechner 12 und dem Bedienerarbeitsplatz 13 bei der
Erfassung solcher Daten gesenkt. Im typischen Fall wird ein
Trendobjekt zur Erfassung einer vorgegebenen Anzahl von
Messwerten (z. B. 16) für alle jeweils gewünschten Daten
eingerichtet, die sich auf einen Funktionsblock beziehen, und
wenn die vorgegebene Anzahl Messwerte erfasst wurde, so
werden diese unter Einsatz asynchroner Kommunikationsformen
an den Rechner 12 übermittelt. Die Verwendung von einem oder
mehreren Trendobjekten 110 für die Fieldbus-Funktionsblöcke
ist in Fig. 8 dargestellt. Dabei wird bzw. werden das bzw.
die Trendobjekt(e) 110 eingesetzt, um die gewünschten Daten
zu erfassen und an die Datenerfassungseinheit 48 im
Prozessrechner 12 zu senden, welche ihren Ursprung in den
nachgeschalteten Fieldbus-Geräten im Rahmen der aktuellen
Funktionsblöcke haben. Diese Trendobjekte 110 können von
einem Fieldbus-Gerät oder von den Schatten-Funktionsblöcken
kommen (die ganz allgemein als Schatten-Funktionsblöcke 112S
im Prozessrechner 12 in Fig. 8 dargestellt sind. In ähnlicher
Weise könnten bei Funktionsblöcken, die sich im
Prozessrechner 12 befinden und von diesem ausgeführt werden
(ganz allgemein als Funktionsblöcke 113 in Fig. 8
dargestellt) virtuelle Trendobjekte 114 im Prozessrechner 12
eingerichtet werden, um die von den 4-20 mA-Geräten (oder
anderen Geräten) gelieferten gewünschten Daten zu erfassen.
Messwerte für derartige virtuelle Trendobjekte 114 können mit
jeder gewünschten Geschwindigkeit erfasst werden,
beispielsweise alle 50 Millisekunden. Die virtuellen
Trendobjekte 114 können so konfiguriert werden, dass sie den
tatsächlichen Trendobjekten im Fieldbus-Protokoll ähnlich
sind und der Datenerfassungseinheit 48 zugeliefert werden.
Die Datenerfassungseinheit 48 liefert die gesammelten Daten
in der vorstehend beschriebenen Weise an die Protokollfüh
rungseinheit 50 in dem Bedienerarbeitsplatz 13.
Die Trendobjekte 110 und 114 werden so lange erfasst, bis
genügend Daten abgespeichert sind, damit das gewünschte
Diagnosewerkzeug ablaufen kann. Nachdem genügend schnelle
Daten erfasst wurden, führt der Block 98 in Fig. 4 das
weitere Diagnosewerkzeug unter Verwendung der erfassten Daten
aus oder implementiert es in anderer Weise, um so eine
Verarbeitung und Regelkreisanalyse auf hohem Niveau
durchzuführen.
Das Diagnosewerkzeug 52 zeigt, wie vorstehend bereits
ausgeführt, einen Satz Optionen an, die zur Behebung eines
Problems in einem Regelkreis oder Block verwendet werden
sollen, beispielsweise der Einsatz eines Auto-Tuners, die
Durchführung einer Trendanalyse, der Einsatz eines weiteren
Diagnosewerkzeugs, und dergleichen. In vielen Fällen genügt
es, eine Liste von Optionen anzubieten, damit das
Diagnosewerkzeug 52 dem Benutzer die Behebung des Problems
möglich macht. Um die richtige Auswahl zu treffen, muss der
Benutzer mit dem Prozesssteuernetzwerk und den vom
Diagnosewerkzeug 52 vorgeschlagenen Werkzeugen vertraut sein.
Im typischen Fall ist der Benutzer leider ab kein Fachmann,
weder im Hinblick auf das Prozesssteuer-Netzwerk noch auf die
Diagnosewerkzeuge, oder gar auf beides. Auch wenn sich der
Benutzer in bestimmten Teilen des Prozesssteuer-Netzwerks
unter Umständen gut auskennt, ist es nicht praxisbezogen, vom
Benutzer zu erwarten, dass er alle Aspekte eines
Prozesssteuer-Netzwerks versteht, das über Tausende von
Außengeräten implementiert ist. Darüber hinaus wertet weder
das Diagnosewerkzeug 52 noch der Benutzer alle relevanten
Daten aus, die zur Ermittlung der angemessenen
Korrekturmaßnahmen zur Verfügung stehen. Beispielsweise sind
Daten zur Vorgeschichte im Zusammenhang mit der Erfassung und
Korrektur früher aufgetretener Probleme für die Ermittlung
relevant, ob alternative Korrekturmaßnahmen anstelle der
zuvor versuchten Maßnahmen, die sich als nicht effektiv
erwiesen haben, nun versucht werden sollten. Außerdem sind
historische Daten, die sich auf Ereignisse und Alarmmeldungen
beziehen, für die Ermittlung relevant, ob andere Umstände
außer Funktionsstörungen in den Außengeräten und
Funktionsblöcke die Ursache für die Minderleistung eines
Regelkreises sind. Diese weiteren Daten können mit der
nötigen Erfahrung dadurch ausgewertet werden, dass ein
Expertensystem eingerichtet wird, das laufend alle relevanten
Daten auswertet und anhand aller zur Verfügung stehenden
relevanten Informationen Korrekturmaßnahmen vorschlägt.
Fig. 9 zeigt das Prozesssteuersystem 10 aus Fig. 2, das
außerdem ein Expertensystem 60' aufweist, das in dem
zentralen Arbeitsplatz 13 implementiert ist. Das
Expertensystem 60' ist vorzugsweise als Software im Speicher
des Arbeitsplatzes 13 implementiert und wird vom Rechner 54
ausgeführt. Das Expertensystem 60' könnte aber genau so gut
in Form einer Firmware oder Hardware realisiert sein, wenn
dies gewünscht wird. Bei dem Expertensystem 60' handelt es
sich, wie dargestellt und hier beschrieben, um eine separate
Anwendung in dem Arbeitsplatz 13 und erhält
Eingangsinformationen vom Diagnosewerkzeug 52, das in der
vorstehend beschriebenen Weise Diagnosedaten entwickelt. Das
Diagnosewerkzeug 52 kann als separates Softwareteil in das
Expertensystem 60' einbezogen sein, oder umgekehrt. Außerdem
kann das Expertensystem 60' teilweise oder insgesamt in
separaten Arbeitsplätzen mit eigenen Prozessoren und Rechnern
implementiert sein.
Bei dem Expertensystem 60' kann es sich um eine
standardmäßige Experten-Software handeln, wie beispielsweise
das G2-System, das von Gensym Corp. mit Sitz in Cambridge,
Massachusetts vertrieben wird. Das Expertensystem 60' kann
auch jedes andere, bis heute bekannte oder in Zukunft erst
noch entwickelte Expertensystem sein. Während der
Installation wird das Expertensystem 60' mit Regeln für die
Analyse konfiguriert, die bei der Auswertung von Daten
anzuwenden sind, welche für Probleme relevant sind, die in
den Außengeräten, Funktionsblöcken, Regelkreisen, oder
anderen Steuer- und Regelteilen des Prozesssteuersystems 10
auftreten. Beispielsweise könnte das Expertensystem 60' mit
einer Regel für einen Regelkreis konfiguriert werden, die
besagt, dass dann, wenn der Regelkreis im Automatikmodus
arbeitet und die Variabilität für diesen Kreis hoch ist, das
Expertensystem 60' eine Benutzerschnittstelle aufrufen soll,
um den Benutzer darauf hinzuweisen, dass der Regelkreis neu
eingestellt werden muss. Die Analyseregeln werden natürlich
durch die jeweiligen Voraussetzungen und Anforderungen des
Prozesssteuersystems 10 diktiert, in dem das Expertensystem
60' implementiert ist.
Fig. 9 zeigt auch ein Ereignisjournal bzw. Ereignisprotokoll
62', in dem Ereignis- und Alarmdaten abgespeichert sind. Das
Ereignisprotokoll 62' enthält beispielsweise Informationen im
Zusammenhang mit Vorkommnissen wie z. B. alle Schritte eines
Bedieners zum Verändern von Sollwerten, Betriebsarten und
weitere System- und Geräteparameter, Hinweise auf die.
Notwendigkeit der Durchführung von Wartungsarbeiten bei
Außengeräten, und ähnliches. Ereignis- und Alarmdaten werden
in das Expertensystem 60' eingegeben und dort verwendet, wenn
festgelegt wird, welche Schritte gegebenenfalls erforderlich
sind, um Außengeräte, Funktionsblöcke und Regelkreise, die
mit verminderter Leistung arbeiten, zu korrigieren. Das
Ereignisprotokoll 62' ist gegebenenfalls in einem separaten
Speichergerät oder einem eigenen Arbeitsplatz angesiedelt,
oder es kann Teil der Informationen sein, die im
Langzeitspeicher 50 des Bedienerarbeitsplatzes 13
abgespeichert sind, in dem das Expertensystem 60'
implementiert ist.
Das Prozesssteuersystem 10 weist gemäß Fig. 9 auch einen
Protokollführer 64' zur Aufzeichnung der Vorgeschichte auf,
in dem historische Informationen abgespeichert werden, die
sich beispielsweise auf Probleme beziehen, die zuvor schon
von dem Diagnosewerkzeug 52 identifiziert wurden, neben
Maßnahmen zur Problembehebung, die daraufhin eingeleitet
wurden. Zum Beispiel können in dem Protokollführer 64'
Informationen im Hinblick auf die Abstimmung von
Steuerfunktionsblöcken, die Neukalibrierung von
Messinstrumenten, Einstellungen von Sollwerten für
Ventilsteller, und dergleichen abgelegt werden. Wie das
Ereignisprotokoll 62' kann auch der Protokollführer 64' in
einem separaten Speichergerät oder einem eigenen Arbeitsplatz
angesiedelt werden oder Teil der Informationen sein, die im
Langzeitspeicher 50 abgespeichert sind.
Das Expertensystem 60' zieht die Informationen vom
Diagnosewerkzeug 52, vom Ereignisprotokoll 62' und vom
Protokollführer 64' heran, neben den zusätzlichen Analyse-
Anwendungen, die am Arbeitsplatz 13 zur Verfügung stehen oder
in anderen Arbeitsstationen zugreifbar sind, um Probleme zu
erfassen. Fig. 10 zeigt eine Konfiguration, bei welcher das
Expertensystem 60' mit anderen Bestandteilen des
Prozesssteuersystems 10 zusammenwirkt. Das Expertensystem 60'
übernimmt Eingangsinformationen vom Diagnosewerkzeug 52,
nachdem das Werkzeug 52 die übernommenen Fehlerdaten
analysiert hat und anhand der Fehlerdaten in den Blöcken 63
und 64 gemäß Fig. 4 Probleme erkannt hat. Das
Diagnosewerkzeug 52 übermittelt dann an das Expertensystem
60' zumindest die Informationen über das erkannte Problem,
die für das Expertensystem 60' nötig sind, um festzulegen, ob
eine weitere Problemanalyse und/oder Maßnahmen zur Behebung
dieses Problems erforderlich sind. Nach Erhalt der Infor
mationen vom Diagnosewerkzeug 62 wendet das Expertensystem
60' die geeigneten Regeln für die Analyse bei dem Außengerät,
Funktionsblock oder Regelkreis, dessen Leistung vermindert
ist, auf der Grundlage des Regelsatzes des Expertensystems
60' an.
Unter Anwendung der geeigneten Analyseregeln auf das vom
Diagnosewerkzeug 52 identifizierte Problem legt das
Expertensystem 60' die geeigneten Maßnahmen fest, die zur
Problembehandlung zu treffen sind. Das Expertensystem 60'
kann festlegen, dass zusätzliche Schritte nicht erforderlich
sind. Beispielsweise kann das Expertensystem 60' mit einer
Regel zur Analyse eines Ventilstellers konfiguriert sein,
nach welcher der Parameterwert für die Variabilität mit der
Dauer der Abweichung in der Form vergleicht, dass große
Variabilitäten mit höherer Priorität bearbeitet werden als
kleinere Variabilitäten. Das Expertensystem 60' kann anhand
der vom Diagnosewerkzeug 52 gelieferten Informationen
festlegen, dass die Variabilität für den jeweiligen
Messzeitraum klein genug ist, so dass der Steller zum
aktuellen Zeitpunkt keine weitere Analyse erfordert. Es ist
auch möglich, dass das Expertensystem 60' noch mehr
Informationen benötigt, zum Beispiel Daten über einen länge
ren Zeitraum (z. B. über die gesamte Schicht, die vorherige
Schicht, den Vortag), um zu ermitteln, ob weitere Schritte
unernommen werden müssen. Die zusätzlichen Daten können durch
Abfrage des Diagnosewerkzeugs 52 oder des Langzeitspeichers
50 oder unter Implementierung des vorstehend beschriebenen
Vorgangs zur Datenerfassung erhalten werden.
Wenn das Expertensystem 60' feststellt, dass eine weitere
Analyse oder Malnahmen zur Problembehebung tatsächlich oder
gegebenenfalls notwendig ist, so kann das Expertensystem 60'
nach den Analyseregeln angewiesen werden, weitere
einschlägige Informationen auszuwerten, um die geeigneten
Maßnahmen zur Problembehebung zu ermitteln. Eine Ressource,
auf die das Expertensystem 60' gegebenenfalls zurückgreift,
ist das Ereignisprotokoll 62'. Das Ereignisprotokoll 62' kann
Informationen zu früheren Ereignissen oder Alarmmeldungen
enthalten, welche unter Umständen das erfasste Problem
verursacht haben. Beispielsweise können in dem Ereignis
protokoll 62' Informationen hinsichtlich einer Notabschaltung
des Prozesssteuersystems 10 aufgezeichnet sein, die erklären
könnten, weshalb ein Ventilsteller oder
Durchflussmengenmesser in einem Modus "außer Betrieb"
arbeitet. Das Ereignisprotokoll 62' könnte auch Informationen
enthalten, die darauf hinweisen, dass ein Außengerät zu
Wartungszwecken oder für einen Teilewechsel außer Betrieb
genommen wurde. Diese Informationen können beispielsweise
erklären, warum der Betrieb des Geräts beschränkt zu sein
scheint, und darauf hinweisen, dass das Gerät gegebenenfalls
wieder in Betrieb genommen wurde, ohne kalibriert oder neu
kalibriert zu werden. Infolgedessen können die im
Ereignisprotokoll 62' enthaltenen Informationen einen
alternativen Ablauf der Schritte zur Problembehebung
diktieren, oder auch erkennen lassen, dass Maßnahmen zur
Fehlerkorrektur unnötig sind.
Die Analyseregeln können auch das Expertensystem 60'
anweisen, Informationen aus der Protokollführereinheit 64'
abzurufen. Wie zuvor schon erläutert, enthält die
Protokollierungseinheit 64' Informationen im Zusammenhang mit
der Vorgeschichte von Problemen, die vom Diagnosewerkzeug 52
identifiziert wurden, neben der ergänzenden Analyse und
Parameterveränderungen, die bei einem Außengerät,
Funktionsblock oder einem Regelkreis vorgenommen wurden, das
bzw. der mit verringerter Leistung arbeitet. Wenn die
Protokollierungseinheit 64' keine Informationen zur
Vorgeschichte im Zusammenhang mit dem erkannten Problem
enthält, kann das Expertensystem 60' gegebenenfalls das
Problem als neu behandeln, die Analyseregeln darauf anwenden,
und anhand der Daten aus dem Diagnosewerkzeug 52 die
Maßnahmen zur Problembehebung implementieren oder vor
schlagen. Alternativ können die Informationen zur
Vorgeschichte darauf hinweisen, dass zuvor eine Analyse oder
Korrekturmaßnahmen ohne Erfolg eingesetzt wurden, wodurch das
Expertensystem 60' dazu veranlasst wird, alternative
Maßnahmen zu implementieren. Darüber hinaus kann aus den
Informationen zur Vorgeschichte erkennbar sein, dass alle
Behebungs- und Korrekturmaßnahmen erschöpft sind und das
Problem immer noch besteht. In diesem Fall schlägt das Ex
pertensystem 60' unter Umständen dem Benutzer vor, Schritte
jenseits der Einflusssphäre des Prozesssteuersystems 10 zu
veranlassen, um das Problem zu beheben.
Sobald das Expertensystem 60' alle einschlägigen Daten aus
dem Diagnosewerkzeug 52, dem Langzeitspeicher 50, dem
Ereignisprotokoll 62' und der Protokollierungseinheit 64'
zusammengetragen hat, wendet es die Analyseregeln an, um die
geeigneten Schritte festzulegen, entweder zur Identifizierung
der Problemursache oder zur Problembehebung. Die Daten und
Analyseregeln können zwingend den Einsatz weiterer
Analysewerkzeuge fordern, um die Problemursache weiter
einzukreisen. Zu den weiteren Analysewerkzeugen können bei
spielsweise ein Auto-Tuner zur Abstimmung eines Regelkreises,
ein Werkzeug zur Vornahme einer Trendanalyse,
Kalibrierwerkzeuge, Routinen zur Ventildiagnose,
Korrelationsroutinen, Routinen für eine Spektralanalyse oder
alle anderen Diagnosewerkzeuge gehören, wie sie vorstehend
schon angesprochen wurden, sowie weitere Werkzeuge, die bis
heute bekannt sind oder künftig noch entwickelt werden. Die
von dem Expertensystem 60' identifizierten weiteren Diagnose
werkzeuge sind gegebenenfalls im Prozesssteuersystem 10 als
Analyseanwendungen 66' implementiert, die von dem
Expertensystem 10 zum Ablauf gebracht werden können. Die
Analyseanwendungen 66' können im Arbeitsplatz 13 oder jedem
anderen Arbeitsplatz, in einem oder mehrere Prozessrechnern
12 oder in den Außengeräten selbst als Quellprogramm
implementiert sein. Das Expertensystem 60' ruft die
erforderliche(n) Analyseanwendung(en) 66' auf und liefert die
nötigen Informationen. Bei Bedarf könnte das Expertensystem
60' abfragen, ob der Benutzer den Einsatz des ermittelten
Diagnosewerkzeugs zulässt. Sobald die Analyseanwendung(en)
66' die Analyse vorgenommen hat bzw. haben, werden die
Analyseergebnisse zurück an das Expertensystem 60' gemeldet.
Weitere Analyseanwendungen 66' setzen gegebenenfalls
zusätzliche Eingaben durch den Benutzer voraus und können von
dem Expertensystem 60' allein nicht ausgeführt werden. Für
diese Analyseanwendungen 66' fordert das Expertensystem 60'
den Benutzer auf, die benötigten Informationen über eine
Benutzerschnittstelle 68' zur Ausführung der Analyseanwendung
66' einzugeben. Nachdem der Benutzer die benötigten
Informationen eingegeben hat, wird die Analyseanwendung 66'
entweder direkt über die Benutzerschnittstelle 68' oder über
das Expertensystem 60' aufgerufen und übermittelt die
Ergebnisse dann nach Vornahme der Analyse an das
Expertensystem 60' zurück. Je nach der Komplexität der
Analyseanwendung 66' und dem Kenntnisstand des Benutzers
können das Expertensystem 60' und die Benutzerschnittstelle
68' auf Wunsch den Benutzer durch die Schritte führen, die
nötig sind, um die Analyseanwendung 66' einzurichten und
auszuführen. Bei einigen Problemen stellt das Expertensystem
60' unter Umständen fest, dass die richtigen Analysewerkzeuge
nicht zur Verfügung stehen und vor dem Einsatz erst noch
erworben oder in das Prozesssteuersystem 10 geladen werden
müssen. Bei wieder anderen Problemen legt das Expertensystem
60' gegebenenfalls fest, dass manuelle Werkzeuge zur weiteren
Analyse und Behebung des Problems eingesetzt werden sollten.
In diesen Fällen schlägt das Expertensystem 60' dem Benutzer
über die Benutzerschnittstelle 68' vor, die nicht zur
Verfügung stehenden und/oder manuellen Werkzeuge zu
implementieren, und führt, sofern die Informationen zur
Verfügung stehen, den Benutzer durch die nötigen Schritte zur
Implementierung der vorgeschlagenen Werkzeuge.
Sobald das Expertensystem 60' und/oder der Benutzer die
identifizierten Analyseanwendungen 66', nicht verfügbare oder
externe Werkzeuge einsetzt und/oder Maßnahmen zur
Problembehebung trifft, aktualisiert das Expertensystem 60'
die Protokollierungseinheit 64' mit Informationen im
Zusammenhang mit dem erfassten Problem und der weiteren
Analyse und den vom Expertensystem 60' oder dem Benutzer
veranlassten Maßnahmen zur Problembehebung. Bei Korrek
turmaßnahmen, die nicht vom Expertensystem 60' gesteuert
werden, z. B. Parameteränderungen, die der Benutzer über die
Benutzerschnittstelle 68' eingegeben hat, können die
einschlägigen Informationen an die Protokollierungseinheit
68' von einer anderen, von der Änderung betroffenen
Systemkomponente des Prozesssteuersystems 10 übermittelt
werden, wie beispielsweise der Benutzerschnittstelle 68',
einem anderen Arbeitsplatz oder Prozessrechner oder einem
Außengerät, Funktionsblock oder Regelkreis, die mit dem ge
änderten Parameter zu tun haben. Die aktualisierten
Informationen in der Protokollierungseinheit 64' werden von
dem Expertensystem 60' bei der Analysierung von Problemen
herangezogen, die zu irgendeinem Zeitpunkt in der Zukunft
noch immer bestehen oder wieder auftreten.
Die Analyseanwendung 66', Werkzeuge und Korrekturmaßnahmen,
die von dem Expertensystem 60' identifiziert werden, sind
gegebenenfalls in der Lage - oder auch nicht - das Problem zu
beheben. Infolgedessen überwachen das Diagnosewerkzeug 52 und
das Expertensystem das mit verminderter Leistung arbeitende
Außengerät bzw. den Funktionsblock oder Regelkreis weiterhin.
Die Analyseregeln können das Expertensystem 60' anweisen,
Informationen, die von einer Analyseanwendung 66'
zurückfließen, auszuwerten, um zu ermitteln, ob die
Problemursache identifiziert wurde, ob das Problem behoben
ist, oder ob zusätzliche Analyse und Korrekturmaßnahmen
erforderlich sind. Besteht das Problem nach wie vor und ist
die Problemursache immer noch unbekannt, so kann das
Expertensystem 60' nach den Analyseregeln angewiesen werden,
zusätzliche Analyseanwendungen 66' und Maßnahmen zur
Problembehebung zu implementieren. Auf diese Weise kann der
Benutzer das Expertensystem 60' in der Form konfigurieren,
dass das Problem schrittweise bzw. iterativ analysiert wird,
bis es gelöst oder die Problemursache eingekreist ist.
Weitere Probleme bedürfen gegebenenfalls nicht einer Lösung
durch einen iterativen Ansatz, der in dem Expertensystem 60'
allein entwickelt wird. Beispielsweise erhält das
Expertensystem 60' unter Umständen keine direkten
Rückmeldungen von den nicht verfügbaren oder manuellen
Werkzeugen. Für diese Probleme wird die laufende
Problemüberwachung über den normalen Betrieb des
Diagnosewerkzeugs 52 erreicht. Wenn das Problem behoben ist,
erfasst das Diagnosewerkzeug 52 kein Problem und teilt
infolgedessen dem Expertensystem 60' ein erfasstes Problem
nicht. Besteht dagegen das Problem weiter, wird es vom
Diagnosewerkzeug 52 erfasst und zur Analyse an das
Expertensystem 60' übergeben. Anhand der Informationen aus
dem Diagnosewerkzeug 52 und in der Protokollierung 64' wendet
das Expertensystem 60' die Analyseregeln an, um den
geeigneten nächsten Schritt im Hinblick darauf zu ermitteln,
dass frühere Maßnahmen bei der Behebung des Problems keinen
Erfolg erbracht haben.
Nachdem das Expertensystem 60' eine oder mehrere
Analyseanwendungen 66' und/oder Maßnahmen zur Problembehebung
identifiziert und implementiert hat, ist es gegebenenfalls in
der Lage, die Problemursache mit hoher Wahrscheinlichkeit zu
identifizieren. Sobald die Ursache lokalisiert wurde,
informiert das Expertensystem 60' den Benutzer über das
Problem und dessen Ursache über die Benutzerschnittstelle
68'. Wenn der Benutzer die Empfehlung oder Identifizierung
der Problemursache durch das Expertensystem 60' annimmt, kann
der Benutzer die entsprechenden Korrekturmaßnahmen einleiten,
um das Problem zu beheben. Das Expertensystem 60' kann auch
so programmiert werden, dass es den Benutzer durch die zur
Problemlösung nötigen Schritte führt. Wenn beispielsweise ein
unkorrekter Abstimmungsparameter für die Filterung, eine
Ablaufzeit oder dergleichen als Problemursache identifiziert
wurden, kann das Expertensystem 60' dem Benutzer einen Wert
für den Parameter empfehlen. Bei anderen Problemen kann die
empfohlene Lösung unter anderem eine Veränderung der
Konfiguration bei einem Regelkreis vorsehen, beispielsweise
für den Austausch eines PID-Elements oder einer Steuerlogik
mit Vorauskopplung gegen eine Fuzzy-Logik. In diesen Fällen
kann das Expertensystem 60' den Benutzer durch die Schritte
zum Auswechseln der vorhandenen Regelkreislogik gegen die
vorgeschlagene Logik und zum Prüfen des neu aufgebauten
Regelkreises führen, um sicherzustellen, dass dieser nun
korrekt konfiguriert ist.
Unweigerlich entstehen auch Probleme, für die mit den
Analyseregeln in dem Expertensystem 60' keine Lösung geboten
wird. Diese Probleme treten unter Umständen dort auf, wo neue
Außengeräte installiert werden und zur Ansteuerung von
Problemen bei diesem neuen Gerät in dem Expertensystem 60'
keine Analyseregeln vorgesehen sind, oder es tritt ein
Problem bei einem vorhandenen Gerät oder Regelkreis auf, das
bei der Entwicklung der Analyseregeln für das Expertensystem
60' nicht vorhergesehen wurde. In solchen Fällen teilt das
Expertensystem 60' dem Benutzer über die Benutzer
schnittstelle 68' mit, dass dieses Problem vorliegt, dass das
Expertensystem 60' keine Empfehlung für den Ablauf von
Maßnahmen zur Behebung besitzt, und dass ein Eingreifen durch
den Benutzer oder irgend einen anderen Dritten nötig wird,
der mit dem Prozesssteuersystem 10 vertraut ist. Genau kann
das Expertensystem 60' mit Selbstlernfähigkeiten ausgestattet
sein und auf der Grundlage von Schritten, die ein Benutzer
unternimmt, neue Regeln zusätzlich aufnimmt. Bei Bedarf
können auch zusätzliche neue Regeln in das Expertensystem 60'
eingegeben werden, die dann zur Ermittlung und Behebung von
Problemen in einem Prozesssteuersystem anzuwenden sind.
Vorzugsweise läuft das Expertensystem 60' laufend im
Hintergrund ab und wertet Problempunkte aus, die von dem
Diagnosewerkzeug 52 erfasst werden. Wenn das Expertensystem
60' im Hintergrund arbeitet, können die Probleme schon dann
von diesem System 60' angesprochen werden, wenn sie im
Prozesssteuersystem 10 auftreten, so dass sie so rasch wie
möglich behoben werden können. Allerdings ist es bei einigen
Implementierungen des Expertensystems 60' unter Umständen
nicht möglich, dass damit alle Probleme ausgewertet werden,
während das System im Hintergrund arbeitet. Beispielsweise
verhindern der große Umfang an Informationen im
Prozesssteuersystem 10 und Beschränkungen bei den
Verarbeitungsmöglichkeiten am Bedienerarbeitsplatz 13, dass
das Expertensystem 60' sich mit allen Problemen befasst, die
während der Spitzenbetriebszeiten auftauchen. In solchen
Situationen können einige oder alle Probleme dann in einer
Warteschlange zur Bearbeitung durch das Expertensystem 60'
geparkt werden, bis sie dann außerhalb der Spitzenzeiten in
asynchronem Betrieb oder Stapelbetrieb abgearbeitet werden;
oder die Analyse durch das Expertensystem 60' wird
gegebenenfalls nach dem Auftreten eines auslösenden
Ereignisses, zum Beispiel dem Abschalten einer Pumpe,
eingeleitet. Außerdem können die Analyseregeln in dem
Expertensystem 60' so aufgebaut werden, dass sie die im
Prozesssteuersystem 10 auftauchenden Probleme nach
Prioritäten sortieren, damit das Expertensystem 60'
vordringliche Probleme oder solche hoher Priorität bei ihrer
Entstehung analysieren und die Analyse weniger kritischer
Probleme auf einen Zeitpunkt verschieben kann, zu dem sie
effizienter behandelt werden können. Das Expertensystem 60'
kann selbstverständlich auch auf einem eigenen Rechner
ablaufen, damit sichergestellt ist, dass es ausreichend
Verarbeitungsleistung zum Ablaufen im Hintergrund hat. In
anderen Fällen kann der Benutzer das Expertensystem 60' so
ablaufen lassen, dass es zu jeder gewünschten Zeit aktiv ist.
Die Implementierung des Expertensystems 60' in einem
Prozesssteuersystem bietet eine effizientere und potentiell
zuverlässigere Möglichkeit zur Lösung von Problemen, die in
dem Prozesssteuer-Netzwerk 10 auftreten. Auf diese Weise
zieht das Expertensystem 60' alle verfügbaren einschlägigen
Informationen heran, um das erkannte Problem zu analysieren
und zu einer Empfehlung für die Problemlösung zu kommen. Das
Expertensystem 60' läuft vorzugsweise kontinuierlich im
Hintergrund ab und befasst sich mit Problemen schon bei deren
Entstehung; es kann aber auch durch ein auslösendes Ereignis
oder einen automatischen Terminplaner initialisiert werden,
so dass die Probleme effizient behandelt werden. Dies spart
auf Seiten des Benutzers Zeit und setzt bei diesem kein hohes
Maß an Erfahrung mit der Problembehebung in Regelkreisen und
Geräten voraus. Außerdem ist das Expertensystem 60' in der
Lage, alle für die Behebung des erkannten Problems
einschlägigen Daten noch rascher und effizienter
zusammenzutragen und zu analysieren. Neben der Zeitersparnis
verringert das Expertensystem 60' auch die Belastung des
Benutzers und unterstützt ihn dabei, unter allen Umständen
den Einsatz der richtigen Diagnosewerkzeuge und Maßnahmen zur
Problembehebung sowie deren korrekte Implementierung
sicherzustellen.
Auch wenn das Diagnosewerkzeug 52 und das Expertensystem 60'
in der Form beschrieben wurden, dass sie in Verbindung mit
Fieldbus-Geräten und standardmäßigen 4-20 mA-Geräten
eingesetzt werden, ist es auch möglich, sie bei Einsatz jedes
anderen externen Kommunikationsprotokolls in einer
Prozesssteuerung zu implementieren und bei Funktionsblöcken
oder Geräten mit darin integrierten Funktionsblöcken jedweder
anderen Art einzusetzen. Außerdem ist festzustellen, dass
sich der Gebrauch des Begriffs "Funktionsblock" hier nicht
auf das beschränkt, was beim Fieldbus-Protokoll oder dem
Protokoll für eine DeltaV-Steuerung als Funktionsblock
definiert ist, sondern er umfasst vielmehr auch jede andere
Art von Block, Programm, Hardware, Firmware, usw. in
Verbindung mit einem Steuer- und Regelsystem und/oder
Kommunikationsprotokoll jedweder Art, das bei der
Implementierung irgendeiner Prozesssteuerfunktion herange
zogen werden kann. Auch wenn Funktionsblöcke im typischen
Fall die Form von Objekten im Rahmen eines objektorientierten
Programmierungsumfelds aufweisen, muss dies nicht immer
zutreffen.
Obgleich das Diagnosewerkzeug 52 und das Expertensystem 60'
in der hier beschriebenen Form vorzugsweise durch Software
implementiert sind, können sie auch in Form von Hardware,
Firmware usw. installiert sein und von jedem anderen
Prozessor oder Rechner implementiert werden, der mit dem
Prozesssteuersystem 10 in Zusammenhang steht. So können die
hier beschriebenen Routinen 52 und 60 gegebenenfalls in einer
standardmäßigen Vielzweck-Zentraleinheit oder auf einer
speziell hierfür entwickelten Hardware oder Firmware
implementiert sein, beispielsweise je nach Bedarf auf einer
anwendungsspezifischen integrierten Schaltung (ASIC) oder
einem anderen festverdrahteten Bauteil. Bei softwaremäßiger
Implementierung kann die Software-Routine in jedem computer
lesbaren Speicher abgespeichert werden, zum Beispiel auf
einer Magnetplatte, einer Laserplatte, oder jedem anderen
Speichermedium, in einem RAM- oder ROM-Speicher eines
Rechners oder Prozessors, usw. Ebenso kann diese Software an
den Benutzer oder ein Prozesssteuersystem über jeden
bekannten oder gewünschten Lieferweg ausgeliefert werden,
beispielsweise auf einer computerlesbaren Platte oder einem
anderen transportablen Computerspeichermedium oder auch über
einen Kommunikationsweg wie zum Beispiel eine Telefonleitung,
das Internet, usw. (die hier als gleichwertiger oder
austauschbarer Weg zur Auslieferung derartiger Software über
ein transportables Speichermedium angesehen werden). Hier
wurde zwar das Expertensystem als regelabhängiges System
beschrieben, doch könnten genauso gut auch Expertensysteme
anderer Art hierfür eingesetzt werden, unter anderem
Datengewinnungssysteme etc. zum Beispiel.
Zwar wurde die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf
spezielle Beispiele beschrieben, doch sind diese hier nur als
Beispiele zur Verdeutlichung und nicht als Einschränkung der
Erfindung anzusehen; somit liegt es für den
Durchschnittsfachmann auf der Hand, dass an den offenbarten
Ausführungsbeispielen Veränderungen, Ergänzungen oder
Weglassungen möglich sind, ohne vom Erfindungsgedanken und
Umfang der Erfindung abzuweichen.
10
Prozesssteuersystem
12
Prozessrechner
13
Zentral-Arbeitsplatz (Rechner)
Bedienerarbeitsplatz
14
Bildschirm
15 - 22
Außengeräte (Peripherie)
17
Gebergerät (Sensor)
18
Ventilvorrichtung
22
Ventilsteller
26
Ein-/Ausgabekarten (E/A-Karten)
30
Funktionsblock - analoger Eingang
32
Funktionsblock - analoger Ausgang
34
Funktionsblock
36
Regelkreis für die Sollsteuerwerte
38
Geräteschnittstelle
40
Regelkreis für die Ist-Steuerwerte
42
Funktionsblock
42
S Schatten-Funktionsblock
44
Funktionsblock
44
S Schatten-Funktionsblock
46
Funktionsblock
46
S Schatten-Funktionsblock
48
Diagnosedatenerfasser
50
Langzeitspeicher (Protokolliereinheit)
52
Diagnosewerkzeug
54
Rechner
55
Funktionsblock
56
Eingang
57
Ausgang
58
Generator für Variabilitätsangaben
58
Rechner zur Berechnung des
Variabilitätsindex
59
Systemkommunikator
60
Softwareroutine
60
' Expertensystem
62
' Ereignisprotokoll
64
' Protokolliereinheit
66
' Analyseanwendungen
68
' Benutzerschnittstelle
62
Block: Variabilität etc. übernehmen/speichern
63
Block: Datenanalyse durchzuführen?
64
Block: gespeicherte Daten analysieren
66
Block: Listen erstellen?
68
Block: Problemlistenerstellung
70
Block: Analyse angefordert?
72
Block: Anzeige-/Dialogprogramm aufrufen
80
Bildschirmanzeige
82
Liste in Tabellenform
84
Filterschaltfläche
86
Dialogbildschirm
88
Zeitrahmen-Feld
90
Dialogbildschirm
93
Block: Auswahl des Problemfunktionsblocks
94
Block: Satz Optionen anzeigen
96
Block: Werkzeugwahl abwarten
98
Block: gewähltes Werkzeug finden/benutzen
100
Block: anderes Werkzeug wählen
102
Block: anderes Problem wählen
110
Trendobjekt(e)
112
Schattenfunktionsblöcke
114
Trendobjekt
Claims (67)
1. Diagnosesystem zum Einsatz in einem Prozesssteuersystem
(10) mit einer Vielzahl verschiedener Außengeräte (15-
22),
dadurch gekennzeichnet, dass
es eine Datenbank (50) zum Abspeichern von Informationen
aufweist, welche zum Betrieb des Prozesssteuersystems
(10) gehören, sowie
ein Expertensystem (60'), welches anhand der
Informationen in der Datenbank (50) eine Lösung für ein
Problem im Prozesssteuersystem festlegt.
2. Diagnosesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Expertensystem (60') einen Satz Analyseregeln zur
Anwendung bei Verwendung der Informationen in der
Datenbank (50) enthält.
3. Diagnosesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Informationen in der Datenbank (50) Ereignisinforma
tionen umfassen.
4. Diagnosesystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ereignisinformationen Informationen umfassen, die
sich auf die Notwendigkeit der Vornahme von
Wartungsmaßnahmen an mindestens einem der Außengeräte
(15-22) beziehen.
5. Diagnosesystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Prozesssteuersystem (10) Funktionsblöcke umfasst,
und dass die Ereignisinformationen Informationen
umfassen, die sich auf Änderungen bei den
Betriebsparametern für die Funktionsblöcke beziehen.
6. Diagnosesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Informationen in der Datenbank (50) Alarminformatio
nen enthalten.
7. Diagnosesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Prozesssteuersystem (10) Funktionsblöcke aufweist,
und dass die Informationen in der Datenbank (50) Daten
beinhalten, die sich auf Betriebsparameter der
Funktionsblöcke für jeden der Funktionsblöcke beziehen.
8. Diagnosesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Informationen in der Datenbank (50) Daten beinhal
ten, welche sich auf erfasste Probleme in dem
Prozesssteuersystem (10) beziehen.
9. Diagnosesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Informationen in der Datenbank (50) Daten beinhal
ten, welche sich auf Änderungen beziehen, die zuvor in
dem Prozesssteuersystem (10) vorgenommen wurden.
10. Diagnosesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Expertensystem (60') Analyseregeln aufweist und die
Analyseregeln bei den Informationen in der Datenbank
(50) anwendet.
11. Diagnosesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
es des weiteren eine Analyseanwendung (66') umfasst,
welches von mindestens einem der Geräte Informationen
erhält und dass das Expertensystem (60') die
Analyseanwendung (66') zum Erhalten von Informationen
über den Betrieb des Prozesssteuersystems (10) ausführt.
12. Diagnosesystem nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Analyseanwendung (66') eine Abstimmeinrichtung ist.
13. Diagnosesystem nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Analyseanwendung (66') eine Kalibriereinrichtung
ist.
14. Diagnosesystem nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Analyseanwendung (66') ein Diagnosewerkzeug ist.
15. Diagnosesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Prozesssteuersystem (10) eine Benutzerschnittstelle
(68') aufweist, und dass das Expertensystem (60')
Informationen über das Problem in dem
Prozesssteuersystem (10) an die Benutzerschnittstelle
(68') zum Informieren des Benutzers über das Problem
übermittelt.
16. Diagnosesystem nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
die vom Expertensystem (60') an die Benutzerschnitt
stelle (68') übermittelten Informationen sich auf die
wahrscheinliche Ursache des Problems beziehen.
17. Diagnosesystem nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
die vom Expertensystem (60') an die Benutzerschnitt
stelle (68') übermittelten Informationen sich auf ein
empfohlenes weiteres Werkzeug zum Einsatz bei der
Behebung des Problems beziehen.
18. Diagnosesystem nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
die vom Expertensystem (60') an die Benutzerschnitt
stelle (68') übermittelten Informationen sich auf
Schritte beziehen, die für den Einsatz des empfohlenen
weiteren Werkzeugs notwendig sind.
19. Diagnosesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Prozesssteuersystem (10) Funktionsblöcke umfasst,
und dass das Diagnosesystem außerdem ein
Diagnosewerkzeug (52) umfasst, das zur Erfassung von
Daten geeignet ist, die sich auf einen Betriebsparameter
der Funktionsblöcke für jeden aus der Vielzahl
verschiedener Funktionsblöcke beziehen,
und damit einen Wert für einen Betriebsparameter der
Funktionsblöcke für jeden aus einer Vielzahl von
Zeitpunkten während des Betriebs des
Prozesssteuersystems (10) auf der Grundlage der
empfangenen Daten zu den Betriebsparametern für die
Funktionsblöcke festlegt, ein Problem in dem
Prozesssteuersystem (10) auf der Grundlage der
ermittelten Werte der Betriebsparameter für die
Funktionsblöcke ermittelt, und das erfasste Problem an
das Expertensystem (60') übermittelt.
20. Diagnosesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Expertensystem (60') die Lösung des Problems automa
tisch festlegt.
21. Diagnosesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Expertensystem (60') laufend im Hintergrund des Pro
zesssteuersystems (10) läuft.
22. Diagnosesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Expertensystem (60') die Lösung des Problems im An
sprechen auf ein auslösendes Ereignis festlegt.
23. Diagnosesystem zum Einsatz in einem Prozesssteuersystem
(10) mit einem Prozessrechner (12) und einer Vielzahl
verschiedener Außengeräte (15-22),
dadurch gekennzeichnet, dass
es folgendes aufweist:
einen vom Computer lesbaren Speicher, und
eine in dem vom Computer lesbaren Speicher gespeicherte Routine (60), welche auf dem Prozessrechner (12) implementiert ist,
wobei die Routine (60) Informationen erfasst, die sich auf den Betrieb des Prozesssteuersystems (10) beziehen, und
eine Lösung für ein Problem in dem Prozesssteuersystem (10) anhand der erfassten Informationen festlegt.
einen vom Computer lesbaren Speicher, und
eine in dem vom Computer lesbaren Speicher gespeicherte Routine (60), welche auf dem Prozessrechner (12) implementiert ist,
wobei die Routine (60) Informationen erfasst, die sich auf den Betrieb des Prozesssteuersystems (10) beziehen, und
eine Lösung für ein Problem in dem Prozesssteuersystem (10) anhand der erfassten Informationen festlegt.
24. Diagnosesystem nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Routine (60) Analyseregeln zur Anwendung bei den er
fassten Informationen beinhaltet.
25. Diagnosesystem nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet, dass
die von der Routine (60) erfassten Informationen
Ereignisinformationen umfassen.
26. Diagnosesystem nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ereignisinformationen Informationen beinhalten, die
sich auf die Notwendigkeit der Durchführung von
Wartungsmaßnahmen bei mindestens einem der Außengeräte
(15-22) beziehen.
27. Diagnosesystem nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Prozesssteuersystem (10) Funktionsblöcke aufweist,
und dass die Ereignisinformationen Informationen
umfassen, die sich auf Änderungen bei den
Betriebsparametern für die Funktionsblöcke beziehen.
28. Diagnosesystem nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet, dass
die von der Routine (60) erfassten Informationen
Alarminformationen beinhalten.
29. Diagnosesystem nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Prozesssteuersystem (10) Funktionsblöcke aufweist,
und dass die von der Routine (60) erfassten
Informationen sich auf Betriebsparameter der
Funktionsblöcke für jeden der Funktionsblöcke beziehen.
30. Diagnosesystem nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet, dass
die von der Routine (60) erfassten Informationen Daten
umfassen, die sich auf erfasste Probleme in dem
Prozesssteuersystem (10) beziehen.
31. Diagnosesystem nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet, dass
die von der Routine (60) erfassten Informationen Daten
umfassen, die sich auf Änderungen beziehen, die zuvor
bei dem Prozesssteuersystem (10) vorgenommen wurden.
32. Diagnosesystem nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Routine (60) Analyseregeln aufweist und die
Analyseregeln bei den von der Routine (60) erfassten
Informationen anwendet.
33. Diagnosesystem nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Routine (60) eine Analyseanwendung (66') ausführt,
welche zusätzliche Informationen über den Betrieb des
Prozesssteuersystem (10) von mindestens einem der
Außengeräte (15-22) erhält.
34. Diagnosesystem nach Anspruch 33,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Analyseanwendung (66') eine Abstimmeinrichtung ist.
35. Diagnosesystem nach Anspruch 33,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Analyseanwendung (66') eine Kalibriereinrichtung
ist.
36. Diagnosesystem nach Anspruch 33,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Analyseanwendung (66') ein Diagnosewerkzeug ist.
37. Diagnosesystem nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Prozesssteuersystem (10) eine Benutzerschnittstelle
(68') aufweist, und dass die Routine (60) Informationen
über das Problem in dem Prozesssteuersystem (10) an die
Benutzerschnittstelle (68') zum Informieren des
Benutzers über das Problem übermittelt.
38. Diagnosesystem nach Anspruch 37,
dadurch gekennzeichnet, dass
die von der Routine 60) an die Benutzerschnittstelle
(68') übermittelten Informationen sich auf die
wahrscheinliche Ursache des Problems beziehen.
39. Diagnosesystem nach Anspruch 37,
dadurch gekennzeichnet, dass
die von der Routine (60) an die Benutzerschnittstelle
(68') übermittelten Informationen sich auf ein
empfohlenes weiteres Werkzeug zum Einsatz bei der
Behebung des Problems beziehen.
40. Diagnosesystem nach Anspruch 39,
dadurch gekennzeichnet, dass
die von der Routine (60) an die Benutzerschnittstelle
(68') übermittelten Informationen sich auf Schritte
beziehen, die für den Einsatz des empfohlenen weiteren
Werkzeugs notwendig sind.
41. Diagnosesystem nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Prozesssteuersystem (10) Funktionsblöcke aufweist und
dass die Routine (60) Daten erfasst, die sich auf einen Betriebsparameter der Funktionsblöcke für jeden aus der Vielzahl verschiedener Funktionsblöcke beziehen, und damit einen Wert für einen Betriebsparameter der Funktionsblöcke für jeden aus einer Vielzahl von Zeitpunkten während des Betriebs des Prozesssteuersystems (10) auf der Grundlage der empfangenen Daten zu den Betriebsparametern für die Funktionsblöcke festlegt, und ein Problem in dem Prozesssteuersystem (10) auf der Grundlage der ermittelten Werte der Betriebsparameter für die Funktionsblöcke ermittelt.
das Prozesssteuersystem (10) Funktionsblöcke aufweist und
dass die Routine (60) Daten erfasst, die sich auf einen Betriebsparameter der Funktionsblöcke für jeden aus der Vielzahl verschiedener Funktionsblöcke beziehen, und damit einen Wert für einen Betriebsparameter der Funktionsblöcke für jeden aus einer Vielzahl von Zeitpunkten während des Betriebs des Prozesssteuersystems (10) auf der Grundlage der empfangenen Daten zu den Betriebsparametern für die Funktionsblöcke festlegt, und ein Problem in dem Prozesssteuersystem (10) auf der Grundlage der ermittelten Werte der Betriebsparameter für die Funktionsblöcke ermittelt.
42. Diagnosesystem nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Routine (60) eine Lösung des Problems automatisch
festlegt.
43. Diagnosesystem nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Routine (60) laufend im Hintergrund des
Prozesssteuersystems (10) läuft.
44. Diagnosesystem nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Routine (60) die Lösung für das Problem im Anspre
chen auf ein auslösendes Ereignis festlegt.
45. Verfahren zur Diagnose bei einem Prozesssteuersystem
(10), welches den Ablauf eines Prozesses steuert,
dadurch gekennzeichnet, dass
es die folgenden Schritte aufweist:
Erfassen von Informationen, die sich auf den Betrieb des Prozesssteuersystems beziehen,
und Festlegen von Lösungen für Probleme in dem Prozesssteuersystem anhand der erfassten Informationen.
Erfassen von Informationen, die sich auf den Betrieb des Prozesssteuersystems beziehen,
und Festlegen von Lösungen für Probleme in dem Prozesssteuersystem anhand der erfassten Informationen.
46. Verfahren nach Anspruch 45,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schritt zur Festlegung den Teilschritt mit Anwendung
von Analyseregeln bei den erfassten Informationen
umfasst.
47. Verfahren nach Anspruch 45,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erfassten Informationen Ereignisinformationen umfas
sen.
48. Verfahren nach Anspruch 47,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Prozesssteuersystem Außengeräte aufweist und dass
die Ereignisinformationen Informationen beinhalten, die sich auf die Notwendigkeit der Vornahme von Wartungsmaßnahmen bei mindestens einem der Außengeräte beziehen.
das Prozesssteuersystem Außengeräte aufweist und dass
die Ereignisinformationen Informationen beinhalten, die sich auf die Notwendigkeit der Vornahme von Wartungsmaßnahmen bei mindestens einem der Außengeräte beziehen.
49. Verfahren nach Anspruch 47,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Prozesssteuersystem Funktionsblöcke aufweist und
dass die Ereignisinformationen Informationen umfassen, die sich auf Änderungen bei den Betriebsparametern für die Funktionsblöcke beziehen.
das Prozesssteuersystem Funktionsblöcke aufweist und
dass die Ereignisinformationen Informationen umfassen, die sich auf Änderungen bei den Betriebsparametern für die Funktionsblöcke beziehen.
50. Verfahren nach Anspruch 45,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erfassten Informationen Alarminformationen beinhal
ten.
51. Verfahren nach Anspruch 45,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Prozesssteuersystem Funktionsblöcke aufweist und
dass die erfassten Informationen Daten beinhalten, die sich auf Parameter der Funktionsblöcke für jeden der Funktionsblöcke beziehen.
das Prozesssteuersystem Funktionsblöcke aufweist und
dass die erfassten Informationen Daten beinhalten, die sich auf Parameter der Funktionsblöcke für jeden der Funktionsblöcke beziehen.
52. Verfahren nach Anspruch 45,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erfassten Informationen Daten umfassen, die sich auf
erfasste Probleme im Prozesssteuersystem beziehen.
53. Verfahren nach Anspruch 45,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erfassten Informationen Daten umfassen, die sich auf
Änderungen beziehen, die zuvor an dem
Prozesssteuersystem vorgenommen wurden.
54. Verfahren nach Anspruch 45,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Prozesssteuersystem Funktionsblöcke aufweist, und
dass der Schritt zur Festlegung den Teilschritt zur Erfassung von Informationen von mindestens einem der Funktionsblöcke aufweist, der sich auf ein in dem Prozesssteuersystem erfasstes Problem bezieht.
das Prozesssteuersystem Funktionsblöcke aufweist, und
dass der Schritt zur Festlegung den Teilschritt zur Erfassung von Informationen von mindestens einem der Funktionsblöcke aufweist, der sich auf ein in dem Prozesssteuersystem erfasstes Problem bezieht.
55. Verfahren nach Anspruch 45,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schritt zur Festlegung den Teilschritt zur Empfeh
lung der Verwendung eines Werkzeugs zur Behebung eines
erfassten Problems aufweist.
56. Verfahren nach Anspruch 55,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Werkzeug eine Abstimmeinrichtung ist.
57. Verfahren nach Anspruch 55,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Werkzeug eine Kalibriereinrichtung ist.
58. Verfahren nach Anspruch 55,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Werkzeug ein Diagnosewerkzeug ist.
59. Verfahren nach Anspruch 55,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schritt zur Festlegung des weiteren den Teilschritt
zur Implementierung des Werkzeugs umfasst.
60. Verfahren nach Anspruch 45,
dadurch gekennzeichnet, dass
es des weiteren den Teilschritt zur Mitteilung eines er
fassten Problems in dem Prozesssteuersystem an den
Benutzer umfasst.
61. Verfahren nach Anspruch 60,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Teilschritt zur Mitteilung den Teilschritt zur Über
mittlung von Informationen umfasst, die sich auf die
wahrscheinliche Ursache des erfassten Problems beziehen.
62. Verfahren nach Anspruch 60,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Teilschritt zur Mitteilung den Teilschritt zur Über
mittlung von Informationen umfasst, die sich auf ein
empfohlenes weiteres Werkzeug zur Verwendung bei der
Behebung des erfassten Problems beziehen.
63. Verfahren nach Anspruch 62,
dadurch gekennzeichnet, dass
die übermittelten Informationen sich auf Schritte bezie
hen, die zur Benutzung des empfohlenen weiteren
Werkzeugs notwendig sind.
64. Verfahren nach Anspruch 45,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Prozesssteuersystem Funktionsblöcke aufweist, und
dass das Verfahren des weiteren die folgenden Schritte
umfasst:
Erfassen von Daten, die sich auf einen Betriebsparameter von Funktionsblöcken für jeden der Funktionsblöcke beziehen,
Bestimmen eines Werts für den Betriebsparameter von Funktionsblöcken für jeden aus einer Reihe von Zeitpunkten während des Betriebs des Prozesssteuersystems auf der Grundlage der empfangenen Daten zu dem Betriebsparameter von Funktionsblöcken, und
Erfassen eines Problems in dem Prozesssteuersystem auf der Grundlage der ermittelten Werte des Betriebsparameters von Funktionsblöcken.
Erfassen von Daten, die sich auf einen Betriebsparameter von Funktionsblöcken für jeden der Funktionsblöcke beziehen,
Bestimmen eines Werts für den Betriebsparameter von Funktionsblöcken für jeden aus einer Reihe von Zeitpunkten während des Betriebs des Prozesssteuersystems auf der Grundlage der empfangenen Daten zu dem Betriebsparameter von Funktionsblöcken, und
Erfassen eines Problems in dem Prozesssteuersystem auf der Grundlage der ermittelten Werte des Betriebsparameters von Funktionsblöcken.
65. Verfahren nach Anspruch 45,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schritt zur Bestimmung automatisch ausgeführt wird.
66. Verfahren nach Anspruch 45,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schritt zur Bestimmung laufend im Hintergrund des
Prozesssteuersystems ausgeführt wird.
67. Verfahren nach Anspruch 45,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schritt zur Bestimmung im Ansprechen auf ein
auslösendes Ereignis ausgeführt wird.
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