DE10131249A1 - Verfahren zur Herstellung eines Films oder einer Schicht aus halbleitendem Material - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Films oder einer Schicht aus halbleitendem MaterialInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Films oder einer Schicht aus halbleitendem Material, umfassend folgende Schritte: DOLLAR A a) Erzeugung von Strukturen aus sich periodisch wiederholenden Vertiefungen vorgegebener Geometrien auf der Oberfläche eines halbleitenden Materials, DOLLAR A b) thermische Behandlung des oberflächenstrukturierten Materials, bis sich eine Schicht mit sich periodisch wiederholenden Hohlräumen unter einer geschlossenen Schicht an der Oberfläche des Materials gebildet hat, DOLLAR A c) Trennung der geschlossenen Schicht an der Oberfläche entlang der Schicht von Hohlräumen vom Rest des halbleitenden Materials.
Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung ei
nes Films oder einer Schicht aus halbleitendem Material.
So genannte SOI-Scheiben ("silicon on insulator") haben eine
Schichtstruktur, in der Regel bestehend aus einem Träger, bei
spielsweise einer Siliciumscheibe, einer nahe unter der Ober
fläche vergrabenen Oxidschicht sowie einer dünnen Silicium
schicht auf der Oxidschicht. Diese Schichtstruktur hat bei der
Herstellung von elektronischen Bauelementen (z. B. Speicher und
Mikroprozessoren) gegenüber den herkömmlich verwendeten Silici
umscheiben wesentliche Vorteile:
Es wird eine bessere Charakteristik der elektronischen Funktio nen, verbunden mit höheren Schaltgeschwindigkeiten und einem geringeren Leistungverbrauch des Bauelements erreicht. Zudem sind auf der Basis von SOI-Scheiben hergestellte Bauelemente besser für den Betrieb bei niedrigeren Spannungen geeignet als herkömmliche Bauelemente.
Es wird eine bessere Charakteristik der elektronischen Funktio nen, verbunden mit höheren Schaltgeschwindigkeiten und einem geringeren Leistungverbrauch des Bauelements erreicht. Zudem sind auf der Basis von SOI-Scheiben hergestellte Bauelemente besser für den Betrieb bei niedrigeren Spannungen geeignet als herkömmliche Bauelemente.
Aus diesen Gründen wird bei zukünftigen Bauelemente-Generatio
nen der Einsatz von SOI-Scheiben wesentlich zunehmen. Die Qua
litätsanforderungen an die SOI-Scheiben sind hoch, insbesondere
an die Schichtdicken-Uniformitäten und die Defektdichten in der
dünnen Siliciumschicht und in der Oxidschicht. Hier unterschei
den sich auch die verschiedenen Herstellungsverfahren und Pro
dukte nach dem Stand der Technik:
Beispielsweise wird beim sog. SIMOX-Prozess durch die Implanta tion von Sauerstoff-Ionen durch die Oberfläche einer Silicium scheibe in einer definierten Tiefe, die durch die Energie der Sauerstoff-Ionen bestimmt ist, eine Schicht mit hohem Sauer stoffgehalt erzeugt (Izumi et al., Electron lett. 14 (18) (1978), p. 593). Diese Schicht wird in einer nachfolgenden Tem peraturbehandlung in eine Siliciumoxidschicht umgewandelt, die die darüber liegende dünne Siliciumschicht von dem darunter liegenden Rest der Siliciumscheibe trennt. Durch die Implanta tion der Sauerstoff-Ionen werden jedoch Kristallfehler ("Dama ge") in der dünnen Siliciumschicht erzeugt, die sich bei einer nachfolgenden Herstellung von elektronischen Bauelementen auf der SOI-Scheibe nachteilig auswirken.
Beispielsweise wird beim sog. SIMOX-Prozess durch die Implanta tion von Sauerstoff-Ionen durch die Oberfläche einer Silicium scheibe in einer definierten Tiefe, die durch die Energie der Sauerstoff-Ionen bestimmt ist, eine Schicht mit hohem Sauer stoffgehalt erzeugt (Izumi et al., Electron lett. 14 (18) (1978), p. 593). Diese Schicht wird in einer nachfolgenden Tem peraturbehandlung in eine Siliciumoxidschicht umgewandelt, die die darüber liegende dünne Siliciumschicht von dem darunter liegenden Rest der Siliciumscheibe trennt. Durch die Implanta tion der Sauerstoff-Ionen werden jedoch Kristallfehler ("Dama ge") in der dünnen Siliciumschicht erzeugt, die sich bei einer nachfolgenden Herstellung von elektronischen Bauelementen auf der SOI-Scheibe nachteilig auswirken.
Meist werden SOI-Scheiben allerdings durch den Transfer einer
dünnen Siliciumschicht von einer ersten Scheibe, der Substrat
scheibe, auf eine zweite Scheibe, die Trägerscheibe, herge
stellt. In der Regel bestehen beide Scheiben aus Silicium. Die
dünne Siliciumschicht wird beispielsweise über eine isolierende
Siliciumoxidschicht mit der Trägerscheibe verbunden. Es sind
mehrere Verfahren bekannt, die für den Transfer dünner Silici
umschichten von einer ersten Scheibe auf eine zweite Scheibe
und damit zur Herstellung einer SOI-Scheibe eingesetzt werden
können:
Im so genannten SMARTCut-Prozess (US 5,374,564; Weldon et al.,
J. Vac. Sci. Technolo., B 15(4) (1997), pp. 1065-1073) wird die
Trennschicht mittels einer Wasserstoff-Implantation herge
stellt, nach dem Verbinden ("Bonding") der zwei Scheiben er
folgt die Trennung ("Splitting") mittels thermischer Behand
lung. Dabei entsteht eine relativ raue Oberfläche mit vielen
Defekten, die anschließend durch Politur oder thermische Be
handlung ("Anneal") geglättet werden muss. Es entstehen dabei
auch nicht reparable Defekte (Löcher), sog. HF-defects, in der
dünnen oberen Siliciumschicht mit einer Dichte von 0,1/cm2-0,5/cm2.
Weiterhin entstehen durch die Implantation, die ver
wendete Trennschicht und das Trennverfahren Defekte in der obe
ren Siliciumschicht, die nach einem Secco-Ätzschritt sichtbar
werden ("Secco etch defects") in der Größenordnung von 1e2/cm2
~ 1e4/cm2 (J. G. Park, "Nature of Surface Defects in SOI wa
fers: SIMOX vs Bonded SOI", JSPS, 3. International Symposium on
Advanced Science and Technology of Silicon Material, 2000, Ko
na, USA).
Im so genannten ELTRAN-Prozess (US 5,854,123; Yonehara et al.,
Electrochem. Soc. Proc. 99-3 (1999) pp. 111-116) wird die
Trennschicht mittels eines anodischen Ätzverfahrens herge
stellt, wobei eine poröse Oberflächenschicht entsteht. Diese
bildet die Trennschicht. Anschließend wird auf dieser porösen
Schicht eine epitaktische Schicht abgeschieden, die die spätere
dünne Siliciumschicht bildet. Die Trennung erfolgt thermisch o
der mechanisch, wobei sich hier wiederum Defekte in der Ober
fläche sowie in der oberen Siliciumschicht bilden. Des weiteren
kann die epitaktische Schicht nicht vollkommen störungsfrei auf
der porösen Oberfläche aufwachsen. Die HF-Defektdichte (Löcher
in der dünnen Siliciumschicht) beträgt 0,1/cm2-0,3/cm2, die
Dichte der Secco etch defects liegt bei 5e2/cm2-1e5/cm2 je
nach Schichtdicke der Siliciumschicht. Die Oberflächenrauhig
keit nach dem Splitting ist hoch mit 5 nm rms (scanning area
1 µm × 1 µm) und erfordert nachgeschaltete Glättungsverfahren
(Sakaguchi et al., Solid State Technology 43 (6) (2000) pp.
88-92).
Ein weiteres Verfahren ist der so genannte Nano-cleave-Prozess
der Fa. SiGen, USA (Current et al., European Semiconductor,
22(2) (2000) pp. 25-27). In diesem Verfahren ist ein zusätzli
cher Glättungsschritt nach der Trennung notwendig, um Rauhig
keitswerte unter 0.2 nm rms zu erzeugen (Thilderkvist et al.,
IEEE SOI Symposium, 2000, Wakefield, USA).
Es werden daher aufwändige Nachbehandlungsschritte durchge
führt, um die genannten Nachteile zu kompensieren. Beispiels
weise wird gemäß der EP 0 905 767 die SOI-Scheibe durch ein
Gasphasen-Ätzverfahren von der durch die Spaltung der Silicium
scheibe entlang der Schicht der Wasserstoff-Blasen erzeugten
Defektschicht befreit. Dieses Verfahren erlaubt gleichzeitig
eine eventuell gewünschte Dickenreduktion der Siliciumschicht.
Die gleiche Wirkung wird durch eine thermische Oxidation der
Silicium-Oberfläche und anschließende reduktive Entfernung des
Siliciumoxids, wie in EP 1 045 448 beschrieben, erzielt. Mög
lich ist auch eine Temperaturbehandlung der SOI-Scheibe in ei
ner wasserstoffhaltigen Atmosphäre, um die Oberfläche der dün
nen Siliciumschicht zu glätten und Kristalldefekte auszuheilen
(EP 1 045 448).
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung eines Films oder einer Schicht aus halbleiten
dem Material, der bzw. die weitgehend frei von Kristalldefekten
ist und eine glatte Oberfläche aufweist, bereitzustellen.
Die Erfindung bezieht sich daher auf ein Verfahren zur Herstel
lung eines Films oder einer Schicht aus halbleitendem Material,
umfassend folgende Schritte:
- a) Erzeugung von Strukturen aus sich periodisch wiederholenden den Vertiefungen vorgegebener Geometrien auf der Oberfläche ei nes halbleitenden Materials,
- b) thermische Behandlung des oberflächenstrukturierten Materi als, bis sich eine Schicht mit sich periodisch wiederholenden Hohlräumen unter einer geschlossenen Schicht an der Oberfläche des Materials gebildet hat,
- c) Trennung der geschlossenen Schicht an der Oberfläche entlang der Schicht von Hohlräumen vom Rest des halbleitenden Materi als.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden stark kristallschä
digende Prozesse wie Ionenimplantationen oder Ultrahochtempera
turschritte sowie grobe Schäden bei den Trennverfahren vermie
den. Es ergeben sich dadurch neue, verbesserte Produkteigen
schaften hinsichtlich der Defekte in der oberen Silicium
schicht.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren sind keine Schichten nötig,
die implantierte Ionen, z. B. Wasserstoff- oder Sauerstoff-
Ionen enthalten. Die Trennung an der Schicht der Hohlräume er
folgt spannungsfrei.
Durch das schonende Trennverfahren werden in der Schicht aus
halbleitendem Material keine oder nur geringe Kristallschäden
erzeugt. Dadurch, dass die Trennung der Schicht vom Rest des
halbleitenden Materials entlang einer Schicht erfolgt, die zum
großen Teil aus Hohlräumen mit nur wenigen Verbindungen zwi
schen der Oberflächenschicht und dem Rest des halbleitenden Ma
terials erfolgt, können im Vergleich zum Stand der Technik
glattere Oberflächen erzeugt werden. Es ergeben sich dadurch
neue, verbesserte Produkteigenschaften hinsichtlich der Defekte
in die obere Siliciumschicht. Die glatteren Oberflächen zeigen
gegenüber dem Stand der Technik direkt nach dem Trennen einen
geringeren Rauhigkeitswert von 0.2 nm rms sowie deutlich ver
ringerte Defektdichten von < 0.1/cm2 für HF-Defekte und <
10/cm2 für Secco etch defects.
Fig. 1 zeigt schematisch den Ablauf des erfindungsgemäßen Ver
fahrens zur Herstellung eines Films oder einer Schicht aus
halbleitendem Material.
Fig. 2 zeigt den Ablauf einer bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem der Film bzw. die Schicht
auf ein Trägermaterial transferiert wird.
Im Folgenden wird anhand der Figuren das erfindungsgemäße Ver
fahren zur Herstellung eines Films oder einer Schicht eines
halbleitenden Materials zusammen mit bevorzugten Ausführungs
formen beschrieben. Das Herstellverfahren ist dargestellt als
Kombination von Einzelschritten a) bis c), wobei jeder Einzel
schritt fallweise Variationsmöglichkeiten beinhalten kann.
Im ersten Schritt a) werden auf der Oberfläche, ggf. auch auf
einem Teil der Oberfläche des halbleitenden Ausgangsmaterials
(Substrats) 1 Strukturen aus sich periodisch wiederholenden
Vertiefungen 2 vorgegebener Geometrien erzeugt.
Das Verfahren kann auf beliebige halbleitende Materialien ange
wendet werden, bevorzugt jedoch auf Silicium-Germanium, Galli
umarsenid, Siliciumcarbid und Indiumphosphid, besonders bevor
zugt auf Silicium. Da Silicium bei der Herstellung von Halblei
terbauelementen von herausragender Bedeutung ist, werden die
Vorteile und die bevorzugten Ausführungsformen des erfindungs
gemäßen Verfahrens an Hand von Silicium erläutert, auch wenn
die Anwendung nicht auf Silicium beschränkt ist.
Das Substrat kann aus verschiedenen Materialspezifikationen be
stehen, wobei besonders die Ausführung des oberflächennahen Be
reichs einen wesentlichen Einfluss auf die spätere Qualität der
halbleitenden Schicht hat, da aus der Oberflächenschicht des
Substrats der Film oder die Schicht aus halbleitendem Material
entsteht.
Bevorzugt ist der Einsatz von scheibenförmigen Substraten mit
ebenen Oberflächen. Besonders bevorzugt werden einkristalline
Siliciumscheiben eingesetzt: CZ- oder FZ-Scheiben (d. h. Schei
ben aus Einkristallen, die nach dem Czochralski-Verfahren bzw.
dem Floating-Zone-Verfahren hergestellt wurden) mit beliebigen
Dotierungen und Co-Dotierungen (beispielsweise stickstoffdo
tierte Scheiben), mit einer epitaktischen Schicht versehene
Scheiben, temperaturbehandelte Scheiben sowie Material ohne
nennenswerte Leerstellen und interstitielle Konglomerate ("void
free silicon" oder "perfect silicon") oder isotopenreines Sili
cium (28Si).
Neu ist, dass neben der bekannten Oberflächenqualität "poliert"
und "doppelseitenpoliert (DSP)" auch Scheiben ohne Spiegelpoli
tur (nicht haze-frei), feingeschliffene Scheiben ("fine grin
ded") oder geätzte Scheiben eingesetzt werden können.
Die Erzeugung der Vertiefungen 2 in der oberflächennahen
Schicht im Schritt a) erfolgt mit den bekannten Verfahren der
Photolithographie, der Masken- und Belichtungstechnik, dem
Trench-Ätzen mittels Ionenstrahlätztechnik, dem Plasmaätzen,
mit Hilfe eines Lasers oder ähnlicher Verfahren (Buch: "Silicon
processing for the VLSI Era", S. Wolf, ISBN 0-961672-16-1).
Die Dimensionen dieser Vertiefungen ("Trenches") 2 werden dabei
hinsichtlich Breite, Durchmesser, Tiefe, Form und Abstand genau
vorgegeben. Möglich sind Löcher, Gräben oder andere regelmäßige
oder unregelmäßige geometrische Formen.
Die geometrischen Abmessungen der Vertiefungen 2 werden so ge
wählt, dass bei der nachfolgenden Temperaturbehandlung die aus
den Vertiefungen entstehenden individuellen Hohlräume zu größe
ren Hohlräumen 3 zusammenwachsen können. Weiterhin werden die
geometrischen Abmessungen so gewählt, dass die im weiteren Pro
zessverlauf entstehende Schicht aus halbleitendem Material die
gewünschte Dicke D erhält. Dazu werden bevorzugt für den
Trenchradius 2.D/3 bis D/4 (besonders bevorzugt D/2 bis D/3),
für die Trenchtiefe 4.D bis D und den Trenchabstand D bis 3.D
gewählt.
Die Vertiefungen auf der Substrat-Oberfläche werden in hoher
Dichte auf einem Teilbereich der Oberfläche oder, bevorzugt, im
Wesentlichen auf einer ganzen Fläche des Substrats erzeugt.
Beispielsweise wird bei scheibenförmigen Substraten bevorzugt
eine der beiden Flächen im Wesentlichen ganzflächig mit Vertie
fungen versehen. Die Vertiefungen werden derart erzeugt, dass
Strukturen aus sich periodisch wiederholenden Vertiefungen vor
gegebener Geometrien entstehen. Bevorzugt werden die Vertiefun
gen an wenigen genau positionierten Stellen in größeren Abstän
den erzeugt, so dass nach Schritt b) noch Stege 3a im Hohlraum
3 verbleiben.
Im nachfolgenden Schritt b) wird das Substrat einer Temperatur
behandlung unterzogen, die zur Folge hat, dass sich die Vertie
fungen 2 auf Grund der Oberflächenbeweglichkeit der Atome ober
flächlich schließen, so dass eine geschlossene Oberfläche 4
entsteht, und sich gleichzeitig Hohlräume 3 unterhalb der Ober
fläche bilden. Die Schicht 4 oberhalb der Hohlräume bildet im
weiteren Verfahren schließlich die Schicht oder den Film aus
halbleitendem Material.
Die den Schritten a) und b) zu Grunde liegende Technik ist in
der Publikation Tsungshima, Y., Sato, T. und Mizushima, I., E
lectrochem. Soc. Proc. 17 (2000), pp. 532-545, beschrieben.
Schritt b) wird vorzugsweise so gesteuert, dass sich dort, wo
in Schritt a) Vertiefungen erzeugt wurden, ein durchgehender
Hohlraum bildet, wobei der Zusammenhalt zwischen der Schicht 4
oberhalb der Hohlräume 3 und dem Rest des Substrats 1 durch ab
sichtlich eingebaute Stege 3a in vorgegebenem Abstand gewähr
leistet wird. Die Stege entstehen an den Stellen, an denen in
Schritt a) größere Abstände zwischen den Vertiefungen eingehal
ten wurden.
Falls die Vertiefungen in Schritt a) ohne größere Abstände an
bestimmten Stellen erzeugt wurden, wird die Temperaturbehand
lung in Schritt b) derart gesteuert, dass die Oberfläche ge
schlossen ist, aber die aus den einzelnen Vertiefungen entste
henden individuellen Hohlräume noch nicht zusammenwachsen
(nicht in den Figuren dargestellt).
Die Temperaturbehandlung wird je nach Material zwischen 200 und
1500°C durchgeführt, für 1 bis 100 Minuten, wobei Temperatur
und Zeitdauer zur Steuerung des Prozesses im oben geschilderten
Sinn eingesetzt werden. Die Temperaturbehandlung kann in allen
Atmosphären erfolgen, die die Bildung einer Oxidschicht ("nati
ve oxide") auf der Oberfläche des halbleitenden Materials ver
hindern, vorzugsweise in reduzierenden Gasen und Gasgemischen
oder inerten Gasen und Gasgemischen. Bevorzugt ist eine Atmo
sphäre, die Wasserstoff oder Argon oder Mischungen aus Wasser
stoff und Argon enthält. Die Temperaturbehandlung kann bei At
mosphärendruck oder reduziertem Druck erfolgen. Die Prozessbe
dingungen werden so gewählt, dass eine möglichst hohe Oberflä
chenbeweglichkeit der Atome des halbleitenden Materials er
reicht werden kann.
Wird Silicium als Substrat verwendet, wird Schritt b) ausge
führt mit folgenden Einstellungen: Temperatur 700-1360°C,
bevorzugt 1000-1200°C, besonders bevorzugt 1050-1150°C,
Druck 1-100 Torr, bevorzugt 1-50 Torr, besonders bevorzugt
5-20 Torr, Dauer 10 Sekunden-6 Stunden, vorzugsweise 5 Mi
nuten bis 60 Minuten. Die Temperaturbehandlung wird in einer
nicht oxidierenden Atmosphäre durchgeführt, die vorzugsweise
Wasserstoff oder Argon oder ein Gemisch der beiden Gase ent
hält.
Bevorzugt werden die Prozessbedingungen in Schritt b) so ge
wählt, dass gleichzeitig das Ausheilen von COPs ("crystal ori
ginated pits", Leerstellenagglomerate) im Substrat und insbe
sondere in dem Film bzw. in der Schicht 4 oberhalb der Hohlräu
me 3 erfolgt. Im Fall von Silicium sind dafür Temperaturen über
1000°C notwendig, wie in der EP 0 829 559 A1 oder der
US 5,935,320 beschrieben.
Zusätzlich kann in diesem Schritt die Oberflächenbeweglichkeit
der Atome des halbleitenden Materials durch sanften Beschuss
mit Ionen niedriger Energie ("low-energy bombardment") erhöht
werden, was zum schnelleren Schließen der Vertiefungen führt,
oder niedrigere Temperaturen oder kürzere Zeiten ermöglicht.
Die zu erzeugende Schicht bzw. der Film 4 aus halbleitendem Ma
terial ist auf Grund ihrer bzw. seiner geringen Dicke mecha
nisch wenig stabil. Bevorzugt wird daher die Oberfläche des
Substrats, unter der die Schicht von Hohlräumen erzeugt wurde,
mit der Oberfläche eines Trägermaterials 5 verbunden ("Bon
ding"), wie in Fig. 2 schematisch dargestellt. Das Trägerma
terial ist ein elektrisch isolierender Festkörper oder trägt
zumindest eine elektrisch isolierende Schicht 6 an der Oberflä
che. Als Trägermaterial dient bevorzugt ein Material aus der
Gruppe Siliciumcarbid, Silicium-Germanium, Galliumarsenid,
Quarz, Plastik, Glas und Keramik. Besonders bevorzugt ist Sili
cium als Trägermaterial. Im Fall des Siliciums ist eine elekt
risch isolierende Schicht aus Siliciumoxid an der Oberfläche
besonders bevorzugt. Bevorzugt ist auch, dass die Flächen von
Substrat und Trägermaterial, die miteinander verbunden werden,
die selben geometrischen Abmessungen haben. Ebenfalls bevorzugt
ist eine scheibenförmige Gestalt des Trägermaterials.
Das Trägermaterial kann bereits einen eingebauten so genannten
"internen Getter" enthalten, der im Bauelementprozess einge
schleppte Metallverunreinigungen bindet und von dem aktiven
Bauelementebereich fernhält.
Die Verbindung des halbleitenden Materials 1 und des Trägerma
terials 5 erfolgt mit den nach dem Stand der Technik bekannten
Verfahren (Q.-Y. Tong and U. Gösele: "Semiconductor wafer pro
cessing", ISBN 0-471-57481-3).
Im letzten Schritt c) erfolgt die Trennung der Schicht bzw. des
Films 4 vom Rest des Substrats 1, und zwar entlang des einge
bauten Hohlraums 3. Aufgrund dieses Hohlraums geschieht die
Trennung sehr materialschonend im Vergleich zu anderen Verfah
ren. Das Trennen erfolgt vorzugsweise thermisch, wobei idealer
weise die Hohlräume zusammenwachsen und die Trennung besonders
schonend erfolgt. Insbesondere im Fall des thermischen Spaltens
dürfen die aus den Trenches entstandenen, individuellen kleinen
Hohlräume beim Bonding noch nicht vollständig zusammengewachsen
sein, um die mechanische Stabilität der Substratscheibe für
diesen Vorgang zu gewährleisten. Erst in einem thermischen Pro
zess nach oder während des Bonding-Prozesses dürfen die indivi
duellen, kleineren Hohlräume zu bestenfalls einem großen ver
schmelzen. In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass die
Oberfläche der Substratscheibe für das Bonding gemäß der bishe
rigen Beschreibung gegebenenfalls noch nicht ausreichend ge
glättet ist, was sich nachteilig auf das Bonding auswirken
kann. Einer möglichen Oberflächenmodulation aufgrund der darun
ter verborgenen kleineren individuellen Hohlräume kann entgegen
gewirkt werden, indem auf der Substratscheibe nach dem Ver
schließen der Trenches eine dünne epitaktische Schicht entweder
integriert in die Temperaturbehandlung zur Bildung der indivi
duellen, kleineren Hohlräume oder im Anschluss daran abgeschie
den wird. Es ist bekannt, dass eine epitaktische Schicht einer
Dicke von < 0.5 µm kleine Oberflächeninhomogenitäten effizient
ausgleicht, sofern die Abscheidetemperatur im Bereich der für
die Hohlraumbildung geeigneten Temperaturen gewählt wird (T.
Bearda, P. Mertens, M. M. Heyns, R. Schmolke, Jpn. J. Appl.
Phys. 39 (2000) L841; R. Schmolke, M. Blietz, R. Schauer, D.
Zemke, H. Oelkrug, W. v. Ammon, U. Lambert, D. Gräf, The
Electrochem. Soc. PV2000-17 (2000) 3). Eine aus dieser Prozess
kombination resultierende Siliciumschicht, bei der man gegebe
nenfalls aus einer Gesamtkostenbetrachtung eine Überschreitung
der Zieldicke zulässt, kann mit einer geeigneten Nachbehand
lung, wie sie im weiteren Kontext beschrieben wird, reprodu
zierbar und kontrolliert verringert werden.
Es sind jedoch auch andere Verfahren bekannt, die verwendet
werden können, um eine Trennung entlang der verschmolzenen
Hohlräume zu ermöglichen. Unter den mechanischen Verfahren sind
die Trennung durch Fluidstrahl (Sakaguchi et al., Solid State
Technology 43 (6) (2000), pp. 88-92), die Anwendung von Scher
kräften (Current et al., "Ultrashallow junctions or ultrathin
SOI?", Solid State Technology, September 2000) und akustische
Trennmethoden (unter Einsatz von Ultra- oder Megaschall) zu
nennen. Auch eine chemische Spaltung durch Ätzabtrag der zwi
schen den Hohlräumen verbliebenen Stege durch geeignete Gase
oder Flüssigkeiten (z. B. Flusssäure oder Mischungen aus Salpe
tersäure und Flusssäure) ist möglich.
Bevorzugt ist auch eine Kombination des Schritts c) mit der
Aufbringung einer epitaktischen Schicht auf der Oberfläche des
halbleitenden Materials in einem Epitaxie-Reaktor, so dass die
gewünschte Zieldicke der Schicht oder des Films eingestellt
werden kann.
Besonders vorteilhaft erweist sich das erfindungsgemäße Verfah
ren bei der Herstellung von SOI-Strukturen. Es ermöglicht bei
spielsweise den Einsatz von Siliciumscheiben als Substrat, die
aus tiegelgezogenen Einkristallen hergestellt wurden (CZ-
Scheiben). Diese führen nach dem Stand der Technik dazu, dass
die COPs, die die Siliciumscheiben enthalten, auch in der dar
aus hergestellten dünnen Siliciumschicht einer SOI-Scheibe zu
finden sind, was in der Bauelementeherstellung zu Problemen
führt. Aus diesem Grund werden nach dem Stand der Technik
zweckmäßigerweise aus nach dem "Floating-Zone"-Verfahren tie
gelfrei gezogenen Einkristallen hergestellte Siliciumscheiben
(FZ-Scheiben) als Substratscheiben eingesetzt. Falls dies nicht
geschieht, müssen die COPs in der dünnen Siliciumschicht nach
der Herstellung der SOI-Scheibe durch eine thermische Behand
lung, beispielsweise in einer Wasserstoffatmosphäre, ausgeheilt
werden. Im Gegensatz dazu können beim erfindungsgemäßen Verfah
ren auch CZ-Scheiben problemlos als Substratscheiben verwendet
werden, da beim thermischen Schließen der Oberfläche in Schritt
b) gleichzeitig die COPs ausgeheilt werden können, was beson
ders bevorzugt ist.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, dass durch eine geeignete Anordnung und Form der in
Schritt b) erzeugten Vertiefungen auch SOI-Scheiben mit ultra
dünnen Siliciumschichten mit einer Dicke von 50 nm oder weniger
hergestellt werden können.
Durch die weitgehende Defektfreiheit und die hohe Oberflächen
qualität der dünnen Siliciumschicht können aufwändige Nachbear
beitungsschritte reduziert oder vollständig eingespart werden,
was zu einer erheblichen Kostensenkung bei der Herstellung der
SOI-Scheiben führt.
Nach der Herstellung der SOI-Scheibe kann, wenn nötig, die Di
cke der Siliciumschicht 4a eingestellt, d. h. erhöht oder er
niedrigt werden. Zur Erhöhung der Schichtdicke kann beispiels
weise eine epitaktische Siliciumschicht abgeschieden werden.
Eine Verringerung der Schichtdicke ist mit den bekannten Ver
fahren der Gasphasenätze, der Oberflächenoxidation mit an
schließender reduktiver Entfernung der Siliciumoxidschicht oder
einer Politur möglich.
Ebenso kann nachfolgend, wenn nötig, die Rauhigkeit der Ober
fläche reduziert werden. Hierzu kann entweder eine Politur oder
eine erneute thermische Behandlung erfolgen. Diese erfolgt in
einer reduzierenden oder inerten Atmosphäre, die vorzugsweise
Wasserstoff oder Argon oder eine Mischung von Wasserstoff und
Argon enthält, bei Atmosphärendruck oder reduziertem Druck, im
Temperaturbereich zwischen 1000 und 1250°C für 10 Sekunden bis
60 Minuten in einem Batch-Ofen oder Lampenofen ("rapid thermal
annealer", RTA). Batch-Öfen sind Vertikalöfen oder Horizontal
öfen mit Booten für 50-250 Siliciumscheiben pro Fahrt. RTA
sind Lampenöfen zum Anneal jeweils einer Scheibe pro Fahrt im
"cassette to cassette" Betrieb.
Besonders vorteilhafte Eigenschaften der SOI-Scheibe können
durch folgende bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemä
ßen Verfahrens erreicht werden:
Beim Einsatz einer FZ-Scheibe als Substratscheibe kann eine dünne Siliciumschicht der SOI-Scheibe erhalten werden, die nicht nur frei von voids, sondern auch BMD-frei ist. BMDs (bulk-micro-defects) sind Sauerstoffpräzipitate, voids sind Konglomerate von Kristallleerstellen.
Beim Einsatz einer FZ-Scheibe als Substratscheibe kann eine dünne Siliciumschicht der SOI-Scheibe erhalten werden, die nicht nur frei von voids, sondern auch BMD-frei ist. BMDs (bulk-micro-defects) sind Sauerstoffpräzipitate, voids sind Konglomerate von Kristallleerstellen.
Wird als Substratscheibe eine hoch stickstoffdotierte CZ-
Scheibe verwendet, kann eine, verglichen mit herkömmlichen CZ-
Scheiben, höhere Resistenz gegen Gleitungen und Versetzungsbil
dung erreicht werden. Hochstickstoffdotierte CZ-Scheiben sind
CZ-Scheiben mit einem Stickstoffgehalt von 1e14-5e15/cm3.
Hoch stickstoffdotierte Scheiben zeigen gegenüber CZ-Scheiben
ohne Stickstoff eine deutlich erhöhte Resistenz gegenüber ther
misch induzierten Gleitungen und Versetzungen und zeigen höhere
BMD-Dichten (Graef et al. ECS PV 2000-17, pp. 319-330; Ammon et
al. ECS PV 94-10 pp. 136; Koji et al. ECS PV 2000-17, pp.
164-179).
Eine weitere Möglichkeit ist, ein anderes Trägermaterial als
monokristallines Silicium zu verwenden, z. B. polykristallines
Silicium, Glas oder Keramik.
Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren auch
für die Erzeugung von Strukturen, die aus mehreren Schichten o
der Filmen bestehen, anzuwenden. Zu diesem Zweck wird das Ver
fahren mindestens zwei mal hintereinander ausgeführt, wobei
nach dem ersten Durchgang das Trägermaterial mit der darauf be
findlichen ersten Schicht aus halbleitendem Material erneut als
Trägermaterial verwendet wird, so dass auf die erste Schicht
eine oder mehrere weitere Schichten aufgebracht werden.
Claims (36)
1. Verfahren zur Herstellung eines Films oder einer Schicht
aus halbleitendem Material, umfassend folgende Schritte:
- a) Erzeugung von Strukturen aus sich periodisch wiederhol endenden Vertiefungen vorgegebener Geometrien auf der Ober fläche eines halbleitenden Materials,
- b) thermische Behandlung des oberflächenstrukturierten Ma terials, bis sich eine Schicht mit sich periodisch wieder holenden Hohlräumen unter einer geschlossenen Schicht an der Oberfläche des Materials gebildet hat,
- c) Trennung der geschlossenen Schicht an der Oberfläche entlang der Schicht von Hohlräumen vom Rest des halbleiten den Materials.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
halbleitende Material aus einer Gruppe ausgewählt wird, die
Silicium, Silicium-Germanium, Galliumarsenid, Siliciumcar
bid und Indiumphosphid umfasst.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das
halbleitende Material Silicium ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das
halbleitende Material mit Fremdstoffen dotiert ist.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das
halbleitende Material monokristallin ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das
Material aus tiegelgezogenen oder tiegelfrei gezogenen Ein
kristallen hergestellt wurde oder mit einer epitaktischen
Schicht versehen ist.
7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das
Silicium aus einer Gruppe ausgewählt wird, die CZ-Silicium,
void-freies Silicium, mit einer epitaktischen Schicht ver
sehenes Silicium und FZ-Silicium umfasst.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des halbleiten
den Materials vor der Erzeugung der Strukturen gemäß
Schritt a) durch eine Behandlung vorbereitet wird, die aus
gewählt ist aus der Gruppe Feinschleifen, Ätzen, Polieren,
Temperaturbehandlung oder Abscheiden homo- oder hetero
epitaktischer Schichten.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Erzeugung von Strukturen
gemäß Schritt a) durch Photolithographie, Masken- und Be
lichtungstechnik, Ionenstrahlätzen, Plasmaätzen oder mit
Hilfe eines Lasers erfolgt.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen Löcher oder
Gräben sind oder andere regelmäßige oder unregelmäßige For
men aufweisen.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die geometrischen Abmessungen
der Vertiefungen so gewählt werden, dass bei der thermi
schen Behandlung gemäß Schritt b) die aus den Vertiefungen
entstehenden individuellen Hohlräume zu größeren Hohlräumen
verschmelzen können.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass an
wenigen vorgegebenen Stellen größere Abstände zwischen den
Vertiefungen eingehalten werden, so dass nach der thermi
schen Behandlung gemäß Schritt b) an den betreffenden Stel
len Stege im Hohlraum verbleiben, die den Zusammenhalt der
geschlossenen Schicht an der Oberfläche des Materials mit
dem Rest des Materials gewährleisten.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Behandlung ge
mäß Schritt b) in einer Atmosphäre ausgeführt wird, die die
Bildung einer Oxidschicht auf dem halbleitenden Material
verhindert.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass
die Atmosphäre Wasserstoff und/oder Argon enthält.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Behandlung un
ter Atmosphärendruck oder reduziertem Druck stattfindet.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Behandlung bei
Temperaturen zwischen 200°C und 1500°C für eine Dauer von
1 bis 100 Minuten erfolgt.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bedingungen der thermi
schen Behandlung so gewählt werden, dass gleichzeitig ein
Ausheilen der im halbleitenden Material enthaltenen COPs
erfolgt.
18. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Behandlung mit
einem Beschuss der Oberfläche mit Ionen niedriger Energie
kombiniert wird.
19. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche, unter der ge
mäß den Schritten a) und b) eine Schicht von Hohlräumen er
zeugt wurde, mit der Oberfläche eines Trägermaterials ver
bunden wird, bevor die Schicht gemäß Schritt c) vom Rest
des halbleitenden Materials getrennt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass
das Verfahren mindestens zwei mal hintereinander ausgeführt
wird, derart, dass das Trägermaterial mit der darauf be
findlichen Schicht aus halbleitendem Material erneut als
Trägermaterial verwendet wird, so dass auf die erste
Schicht eine oder mehrere weitere Schichten aufgebracht
werden.
21. Verfahren nach Anspruch 19 oder Anspruch 20, dadurch ge
kennzeichnet, dass das Trägermaterial aus einer Gruppe aus
gewählt wird, die Silicium, Silicium-Germanium, Silicumcar
bid, Galliumarsenid, Quarz, Plastik, Glas und Keramik um
fasst.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass
das Trägermaterial Silicium ist.
23. Verfahren nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägermaterial an der Oberfläche eine Oxidschicht
trägt.
24. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 19 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial einen in
ternen Getter enthält.
25. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, dass die Trennung gemäß Schritt c)
durch eine mechanische, chemische oder thermische Behand
lung oder eine Kombination daraus erfolgt.
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass
die thermische Behandlung zu einer Verschmelzung der in
Schritt b) erzeugten Hohlräume und damit zur Trennung
führt.
27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass
die thermische Behandlung gleichzeitig mit der Abscheidung
einer epitaktischen Schicht auf der Oberfläche des halblei
tenden Materials erfolgt.
28. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass
die mechanische Behandlung ausgewählt wird aus einer Gruppe
bestehend aus Anwendung von Scherkräften, Behandlung mit
einem Fluidstrahl und akustische Behandlung mit Ultra- oder
Megaschall.
29. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 28,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der Schicht aus
halbleitendem Material nach deren Herstellung durch eine
Maßnahme verändert wird, die ausgewählt ist aus der Gruppe
Polieren, Gasphasen- oder Flüssigätzen, Abscheidung epitak
tischer Schichten sowie Oxidation und anschließende Reduk
tion der Oberfläche.
30. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 29,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Schicht aus
halbleitendem Material nach deren Herstellung einer glät
tenden Behandlung durch Polieren oder thermische Behandlung
unterworfen wird.
31. Verfahren nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass
die thermische Behandlung in einer Atmosphäre ausgeführt
wird, die Wasserstoff und/oder Argon enthält.
32. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 31,
dadurch gekennzeichnet, dass das halbleitende Material in
Form einer Scheibe vorliegt.
33. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 19 bis 32,
dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial in Form ei
ner Scheibe vorliegt.
34. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 19 bis 33,
dadurch gekennzeichnet, dass die Flächen von Substrat und
Trägermaterial, die miteinander verbunden werden, die sel
ben geometrischen Abmessungen haben.
35. Film oder Schicht aus halbleitendem Material, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Defektdichte in der dünnen Schicht
bei den HF-Defekten kleiner als 0,1/cm2 und bei den Secco-
Etch-Defekten kleiner als 10/cm2 ist.
36. SOI-Scheibe, bestehend aus einer Trägerscheibe und einer
dünnen Siliciumschicht, dadurch gekennzeichnet, dass die
Siliciumschicht nach dem Trennen eine geringere Oberflä
chenrauhigkeit als 0,2 nm rms und eine Defektdichte bei den
HF-Defekten kleiner als 0,1/cm2 und bei den Secco-Etch-
Defekten kleiner als 10/cm2 aufweist.
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