DE1545062B2 - Verfahren zur herstellung von stereoblockmisch polymerisaten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von stereoblockmisch polymerisatenInfo
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- C08F297/06—Macromolecular compounds obtained by successively polymerising different monomer systems using a catalyst of the ionic or coordination type without deactivating the intermediate polymer using a catalyst of the coordination type
- C08F297/08—Macromolecular compounds obtained by successively polymerising different monomer systems using a catalyst of the ionic or coordination type without deactivating the intermediate polymer using a catalyst of the coordination type polymerising mono-olefins
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung kristallisierbarer Stereoblockmischpolymerisate von
1-Olefinen, die kautschukähnliche Eigenschaften haben.
Der Ausdruck »Stereoblockmischpolymerisat« bezeichnet in dieser Beschreibung diejenigen Mischpolymerisate,
in welchen die polymerisierten Monomeren mit bestimmter räumlicher (Stereo-) Anordnung längs
der Polymerisatkette angeordnet sind, und zwar in solcher Reihenfolge, daß abwechselnd Blöcke von
(1) Mischpolymerisaten und Homopolymerisaten oder
(2) untereinander verschiedenen Mischpolymerisaten erhalten werden. Der Ausdruck »1-Olefine« bezeichnet
in dieser Beschreibung Äthylen und höhere 1-Alkene, gewöhnlich als α-Olefine bekannt, die eine einzige
Doppelbindung zwischen dem ersten und zweiten Kohlenstoffatom der Kohlenstoffkette haben.
Es ist bekannt, daß 1-Olefine mit der allgemeinen Formel CH2 = CHR, in welcher R ein Wasserstoffatom
oder eine Alkylgruppe ist, mit Koordinationskatalysatoren, manchmal »Katalysatoren nach Ziegler«
genannt, die durch Umsetzung einer Verbindung eines Ubergangsmetalls mit einer Organometallverbindung
erhalten werden, homopolymerisiert oder mischpolymerisiert werden können.
Untersuchungen der Struktur der Homopolymerisate von a-Olefinen, die der Formel
-(-CH2-CHR-)-,,
30
entsprechen, in welcher R eine Alkylgruppe ist, und die unter Verwendung von Katalysatoren nach Ziegler
erhalten wurden, haben gezeigt, daß es je nach der besonderen räumlichen Orientierung des Substituenten
R möglich ist, isotaktische, syndiotaktische und ataktische Homopolymerisate zu unterscheiden. Isotaktische
und syndiotaktische Homopolymerisate von a-Olefinen besitzen gewöhnlich wohldefinierte kristalline
Strukturen und sind plastische Verbindungen. Ataktische Homopolymerisate von a-Olefinen bilden
gewöhnlich keine definierten Kristallstrukturen und sind im allgemeinen amorph, aber in manchen Fällen
haben sie die Fähigkeit, beim Strecken zu kristallisieren, in der gleichen Art, wie natürlicher Kautschuk
beim Strecken kristallisiert.
Bisher wurden die besonderen Katalysatoren nach Ziegler mit Erfolg verwendet, um erstens kristalline,
kunststoffähnliche, isotaktische und syndiotaktische Homopolymerisate und zweitens nicht kristalline,
ataktische Homopolymerisate herzustellen.
Es ist ebenfalls bekannt, daß 1-Olefine mit Katalysatoren
nach Ziegler zu Mischpolymerisaten mit statistischer Verteilung der Monomereneinheiten
mischpolymerisiert werden können. Diese statistischen Mischpolymerisate sind nicht kristalline, kautschukähnliche
Produkte oder kristalline, kunststoffähnliche Produkte, je nachdem, welcher besondere Katalysator
nach Ziegler und welches Polymerisationsverfahren verwendet wurde, d. h., stereospezifische Katalysatoren
nach Ziegler erzeugen im allgemeinen kristalline Mischpolymerisate, während nicht stereospezifische
Katalysatoren nach Ziegler verwendet
werden, um nicht kristalline Mischpolymerisate herzustellen.
Der molekulare Aufbau der Polymerisatgrundkette (d. h. die Art, in welcher die Monomereneinheiten in
einer polymeren Kette gebunden sind und ihre räumliche Isomerie), die Wechselwirkung zwischen den
polymeren Ketten und ihre Anordnung und ihr Verhältnis zueinander im Raum bestimmen die physikalischen
Eigenschaften eines gegebenen Polymerisats und die Klasse, zu welcher es gehört, d. h., ob es
1. nichtkristallin, 2: kristallisierbar, 3. halbkristallin oder 4. kristallin ist.
Der Ausdruck »kristallin« kennzeichnet hierin die Polymerisate, welche einen hohen Grad von Ordnung
zwischen den Molekülen und in den Molekülen besitzen, und einen Gehalt an Kristallen von über 20%,
bestimmt durch Röntgenanalyse, haben.
Der Ausdruck »halbkristallin« kennzeichnet hierin diejenigen Polymerisate, die einen geringeren Grad
von Ordnung zwischen den Molekülen und in den Molekülen besitzen als die kristallinen Polymere, und
welche einen Kristallgehalt im Bereich von ungefähr 4 bis 20%, bestimmt durch Röntgenanalyse, haben.
Der Ausdruck »kristallisierbar« beschreibt hierin diejenigen Polymerisate, welche im nicht verformten
Zustand hauptsächlich amorph sind, bei denen aber beim Strecken Orientierung der Polymerisatketten
mit sich daraus ergebender Kristallisation eintritt.
Der Ausdruck »nichtkristallin« oder amorph charakterisiert hierin diejenigen Polymerisate, die gar
keine Kristalle haben, wie durch Röntgenanalyse bestimmbar ist, ganz gleich ob im nicht verformten oder
gedehnten Zustand.
In den ausgelegten Unterlagen des belgischen Patents 577 819, die der französischen Patentschrift
1 220 573 entsprechen, sind kristalline Mischpolymerisate mit Stereoblöcken und ein Verfahren zu ihrer
Herstellung unter Verwendung stereospezifischer Katalysatoren nach Ziegler, nämlich a-TiCl3 und
Al(C2Hj)3, beschrieben.
Es wurden aber bisher keine Versuche bekannt, polymere Substanzen herzustellen, in welchen die Anordnung
der Monomereneinheiten längs der Polymerisatgrundkette so ist, daß kristallisierbare Polymerisate
mit überlegenen kautschukähnlichen Eigenschaften erhalten werden. Die Herstellung solcher
Stereoblockmischpolymerisate liegt nun der Erfindung als Aufgabe zugrunde.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren ziir
Herstellung von Stereoblockmischpolymerisaten durch abwechselnde Polymerisation verschiedener
Olefine der Formel CH2 = CHR, in der R Wasserstoff oder ein Alkylrest ist, mit Katalysatoren aus
Ubergangsmetallverbindungen und metallorganischen Verbindungen in einem indifferenten flüssigen Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel
bei 0 bis 1000C, das dadurch gekennzeichnet ist, daß kristallisierbare, kautschukähnliche
Stereoblockmischpolymerisate, die im unverformten Zustand amorph sind und beim Strecken
kristallisieren und in denen (a) amorphe, nicht kristallisierbare, ataktische Mischpolymerisatblöcke mit vorbestimmter
Länge aus zwei oder mehr verschiedenen der genannten Olefine und (b) kristallisierbare Homopolymerisatblöcke
mit vorbestimmter Länge aus einem einzigen der genannten Olefine oder kristallisierbare
Mischpolymerisatblöcke mit vorbestimmter Länge aus zwei oder mehr verschiedenen der genannten
Olefine miteinander abwechseln, wobei im Falle kristallisierbarer Homopolymerisatblöcke das Stereoblockmischpolymerisat
insgesamt mindestens drei und im Falle kristallisierbarer Mischpolymerisatblöcke
das Stereoblockmischpolymerisat insgesamt mindestens zwei der Blöcke (a) aufweist, hergestellt werden,
1 b4b UbZ
indem mit Hilfe von nicht stereospezifischen Katalysatoren
aus (1) Mischungen von Vanadiumoxytrihalogeniden und Aluminiumtrialkylen, Alkylaluminiumdihalogeniden
oder Dialkylaluminiumhalogeniden oder aus (2) Mischungen von Titantetrahalogeniden
und Lithiumaluminiumtetraalkylen oder Lithiumalkyl-Aluminiurntrialkyl-Gemischen entweder
abwechselnd Gemische aus zwei oder mehr Olefinen und ein einziges Olefin oder abwechselnd verschiedene
Gemische aus zwei oder mehr Olefinen, die die gleichen Olefine in verschiedenem Molverhältnis aufweisen
oder die aus verschiedenen Olefinen bestehen, polymerisiert werden.
Im besonderen können die kristallisierbaren, kautschukähnlichen Stereoblockmischpolymerisate, die
gemäß dem Verfahren der Erfindung erhalten werden, durch die folgenden Formeln erläutert werden, die den
Aufbau der Polymerisatketten wiedergeben:
A1, i,„ usw.
, USW.
— usw.
II.
A(h<bu usw.
A „,. (,,. usw.
, b3, USW.
USW.
In diesen Formeln bezeichnet A einen Mischpolymerisatblock (d. h. einen Abschnitt der polymeren
Kette), der aus zwei oder mehr voneinander verschiedenen 1-Olefin-Monomeren stammt, au O1... a2,
b2... usw. geben die Zahl jedes 1-Olefin-Monomerena,
b,... usw. an, die jeden Mischpolymerisatblock A bilden, X1, X1... usw. bezeichnen die Gesamtanzahl
aller 1-Olefin-Monomeren, die jeden Mischpolymerisatblock A bilden, B ist ein Homopolymerisatblock
eines 1-Olefin-Monomeren, Y1, Y1 ■ ■ ■ usw. geben die
Gesamtzahl der 1-Olefin-Monomeren an, die jeden Homopolymerisatblock B bilden.
In den Zeichnungen ist
Fig. 1 ein Diagramm, das die Spannungs-Dehnungseigenschaften
der Stereoblockmischpolymerisate, die gemäß dem Verfahren der Erfindung erhalten
werden, im Vergleich mit amorphen Mischpolymerisaten zeigt, die eine statistische Verteilung der Monomeren
längs der polymeren Kette haben,
F i g. 2 ein Röntgenfilm des statistischen Äthylen-Propylen-Mischpolymerisates,
das nach dem weiter unten folgenden Vergleichsversuch hergestellt wurde, wobei sich das Mischpolymerisat in unverformtem
Zustand befindet,
F i g. 3 ein Röntgenfilm des gleichen statistischen Mischpolymerisates von F i g. 2, wobei das Mischpolymerisat
in gestrecktem Zustand von 400% Dehnung ist,
F i g. 4 ein Röntgenfilm des kristallisierbaren, kautschukähnlichen
Stereoblockmischpolymerisates von Beispiel 1, wobei dieses Stereoblockmischpolymerisat
in nicht verformtem Zustand ist,
F i g. 5 ein Röntgenfilm des gleichen Stereoblockmischpolymerisates
von Fig. 4, wobei das Mischpolymerisat in gestrecktem Zustand von 300% Dehnung
ist,
F i g. 6 ein Röntgenfilm des kristallisierbaren, kautschukähnlichen
Stereoblockmischpolymerisats von Beispiel 9, wobei das Stereoblockmischpolymerisat in
unverformtem Zustand ist, und
F i g. 7 ein Röntgenfilm des gleichen Stereoblockmischpolymerisats
von F i g. 6, wobei das Mischpolymerisat in gestrecktem Zustand von 500% Dehnung
ist. ■ .
Erfindungsgemäß werden 1-Olefine zu kristallisierbaren
Stereoblockmischpolymerisaten mit dem obigen Aufbau polymerisiert, die genau angepaßte elastomere
Eigenschaften haben. Die physikalischen und mechanischen Eigenschaften der Stereoblockmischpolymerisate, die erhalten werden, sind dabei abhängig
von den besonderen verwendeten Monomeren, von der besonderen molaren Zusammensetzung der
Mischpolymerisatblöcke A, der Länge der Blöcke A und B und dem verwendeten nicht stereospezifischen
Katalysator, wie im folgenden deutlicher erklärt wird.
Zu den besonderen 1-Olefin-Monomeren, die zur Herstellung der Homopolymerisatblöcke B brauchbar
sind, gehören erstens geradkettige 1-Olefine, wie Äthylen, Propylen, Buten-1, Penten-1 und Hexen-1,
und zweitens verzweigtkettige 1-Olefine mit einem oder mehr Alkylsubstituenten, wie 3-Methylbuten-l,
4-Methylpenten-1,4-Methylhexen-1,5-Methylhexen-1,
4,5-Dimethylhexen-l, 4-Methyl-5-äthylhexen-l und S-Methyl-o-propylhepten-l. Die bevorzugten Monomeren
sind geradkettige oder verzweigtkettige 1-Olefine mit nicht mehr als im ganzen 12 Kohlenstoffatomen.
Die Mischpolymerisatblöcke A werden erhalten, indem zwei oder mehr voneinander verschiedene 1-Olefinmonomere
polymerisiert werden. Jedes der 1-Olefin-Monomeren, die zur Bildung der Homopolymerisatblöcke
B verwendet werden, kann zur Bildung der Mischpolymerisatblöcke A verwendet werden. Die
bevorzugten Monomeren für die Verwendung in den Mischpolymerisatblöcken A sind ebenfalls geradkettige
oder verzweigtkettige 1-Olefine mit nicht mehr als im ganzen 12 Kohlenstoffatomen. Es ist nicht notwendig,
das gleiche 1-Olefin, das für die Homopolymerisatblöcke
B verwendet wurde, zur Herstellung der Mischpolymerisatblöcke A zu verwenden. So
kann der Block A ein Mischpolymerisat aus zwei voneinander verschiedenen 1-Olefinen oder aus drei oder
mehr voneinander verschiedenen 1-Olefinen sein, von denen keines das 1-Olefin zu sein braucht, das für den
Homopolymerisatblock B verwendet wird.
In den Stereoblockmischpolymerisaten, die den in Formel I oben gezeigten Aufbau haben, können die
Homopolymerisatblöcke B aus erstens dem gleichen 1-Olefin oder zweitens verschiedenen 1-Olefinen längs
der gleichen Stereob'lockpolymerisatkette bestehen. Ebenso können die Mischpolymerisatblöcke A der
Formel I in der gesamten Stereoblockpolymerkette erstens aus den gleichen molaren Verhältnissen der
gleichen 1-Olefin-Monomeren oder zweitens aus verschiedenen
molaren Verhältnissen der gleichen Olefin- ίο Monomeren oder drittens vollkommen aus verschiedenen
Monomeren bestehen, wohingegen in Formel II die Mischpolymerisatblöcke A entweder erstens aus
verschiedenen molaren Verhältnissen der gleichen 1-Olefine oder zweitens vollkommen aus verschiedenen
Monomeren bestehen müssen. Wenn die prozentualen molaren. Zusammensetzungen der Monomeren,
die die gesamten Mischpolymerisatblöcke A in Formel II ausmachen, im wesentlichen die gleichen
wären, würde das Ergebnis ein Mischpolymerisat mit willkürlich verteilten Monomeren längs der Polymerisatkette
ohne Kristallisationseigenschaften sein, die für die vorliegende Erfindung notwendig sind.
Die Länge der verschiedenen Mischpolymerisatblöcke A und Homopolymerisatblöcke B kann entweder
gleich sein (d. h. X1 = X2 = X3 = usw. und
Y1 = Y2 = Y3 = usw.) oder sie kann ungleich sein
(d. h. X1 f X2 φ X3 φ usw. und Y1 φ Y2 φ Y3 φ
usw.). Weiter wurde gefunden, daß die kleinste Zahl der abwechselnden Blöcke in Strukturen, wie sie durch
Formel I oben dargestellt werden, für die erfindungsgemäßen Zwecke drei ist, hingegen wurde gefunden,
.daß die geringste Zahl der abwechselnden Mischpolymerisatblöcke A in Strukturen vom Typ der Formel II
izwei ist. Es ist jedoch vorzuziehen, daß die Gesamtzahl der abwechselnden Blöcke in beiden Strukturen
von 7 bis 13 ist. Außer aus praktischen Gründen gibt ;es keine kritische Grenze für die größte Zahl von
Blöcken, die für eine der obigen Strukturen verwendet werden können.
Es ist vorzuziehen, aber nicht notwendig, die Zusammensetzung des Mischpolymerisatblockes A in
Strukturen, wie sie durch die Formel I dargestellt werden, auf die Verwendung zweier verschiedener
1-Olefine zu beschränken, und die Herstellung des Homopolymerisatblockes B auf eines der beiden
Monomeren, die für die Herstellung des Mischpolymerisatblockes A verwendet werden, zu beschränken.
Es ist auch vorzuziehen, die Stereoisomerie von höheren 1-Olefinen als Äthylen, die in den Homopolymerisat-
und Mischpolymerisatblöcken enthalten sind, auf eine Art zu beschränken, die hauptsächlich, wenn
nicht vollkommen ataktisch ist.
Die erfindungsgemäß hergestellten kristallisierbaren
Stereoblockmischpolymerisate sind im ungestreckten Zustand amorph, kristallisieren aber beim Strecken.
Dadurch haben sie ausgezeichnete kautschukartige Eigenschaften, im Gegensatz zu den statistischen
Mischpolymerisaten, die unter allen Bedingungen amorph sind. Die Stereoblockmischpolymerisatketten
werden beim Strecken ausgerichtet und orientiert, und zwar deshalb, weil kristallisierbare Homopolymerisatblöcke
B, wie in Formel I, oder kristallisierbare Mischpolymerisatblöcke A, wie in Formel II, vorhanden
sind. Im nicht verformten Zustand gibt es jedoch nicht genügend molekulare Ordnung für die Kristallisation.
Beispielsweise können mit Hilfe des Verfahrens der Erfindung Mischpolymerisatblöcke A aus Äthylen
und höhere 1-Olefinen mit Äthylen-Homopolymerisatblöcken B kombiniert werden, um ein kristallisierbares,
kautschukähnliches Stereoblockmischpolymerisat vom Typ der Formel I zu erhalten. Die durchschnittliche
Zahl der Äthyleneinheitenin jedem Homopolymerisatblock B soll zweckmäßig größer als 20
sein und ihre größte Zahl soll zweckmäßig in der Größenordnung von 200 sein, d. h. Y ist 20 bis 200.
Die Gesamtzahl von Äthyleneinheiten und Einheiten des höheren 1-Olefins.in jedem Mischpolymerisatblock
Λ soll zweckmäßig größer als 100 sein und die größte Zahl soll zweckmäßig in der Größenordnung
von 2000 sein, d. h. X = 100 bis 2000. Das Verhältnis von Äthylen zu dem höheren 1-Olefin im Mischpolymerisatblock
A kann vorzugsweise von ungefähr 20:80 bis 80: 20 variieren.
Wenn ein anderes 1-Olefin bei der Bildung des
Homopolymerisatblockes B an Stelle des Äthylens verwendet wird, kann die Länge des Homopolymerisatblockes
entsprechend vergrößert werden. In einem Homopolymerisatblock von Polypropylen kann z. B.
die Zahl der Propyleneinheiten bis in die Größenordnung von ungefähr 200 bis ungefähr 1000 Einheiten
vergrößert werden, obwohl die Länge der abwechselnden Mischpolymerisatblöcke A in der Größenordnung
von 100 bis 2000 Gesamtmonömereinheiten bleiben kann.
In einem Stereoblockmischpolymerisat vom Typ der Formel II, mit abwechselnden amorphen und
kristallisierbaren Mischpolymerisatblöcken A von Äthylen und höheren 1-Olefinen, kann die Gesamtzahl
von Äthylen- und höheren 1-Olefineinheiten in
jedem Mischpolymerisatblock in der Größenordnung von 100 bis 2000 sein. Das Verhältnis von Äthylen
zum höheren 1-Olefin in dem amorphen Mischpolymerisatblock kann von 20: 80 bis 80:20 variieren,
während das Verhältnis von Äthylen zu höheren 1-Olefinen in dem kristallisierbaren Mischpolymerisatblock
an den äußeren Grenzen oder außerhalb der Grenzen des oben erwähnten Verhältnisses sein sollte,
d. h. das Verhältnis von Äthylen zum höheren 1-Olefin sollte ungefähr 5 : 95 bis 20: 80 oder 80:20 bis 95 : 5
sein. -
Einleuchtende Abweichungen von den obigen Folgen sind dem Fachmann klar, und es ist eine unendliche
Anzahl von Mischpolymerisatkombinationen möglich, je nach der Wahl des 1-Olefins für die Homopolymerisat-
und Mischpolymerisatblöcke, der Zahl der Blöcke längs' der Stereoblockmischpolymerisatkette,
der Länge jedes Blockes und der prozentualen molaren Zusammensetzung in dem Mischpolymerisatblock
und bestimmten Variablen des Verfahrens, die im folgenden im einzelnen erklärt werden. Zum Beispiel
können bei Mischpolymerisatblöcken aus zwei oder mehr voneinander verschiedenen 1-Olefinen, die
höher als Äthylen sind, die Molverhältnisse der Monomeren und die Gesamtzahl der Monomeren anders
sein als oben für Mischpolymerisatblöcke, worin eines der Monomeren Äthylen ist, angegeben.
Zur Herstellung der neuen kristallisierbaren, kautschukähnlichen Stereoblockmischpolymerisate können
verschiedene Verfahren der Blockpolymerisation verwendet werden. Ein als Beispiel angegebenes Verfahren
besteht darin, daß ein 1-Olefin zu einem Homopolymerisatblock B polymerisiert wird, daß dann eine
Mischung von zwei oder mehr voneinander verschiedenen 1-Olefin-Monomeren hinzugegeben wird,
um einen Mischpolymerisatblock A zu bilden, und
daß dann abwechselnd weitere Homopolymerisat- und weitere Mischpolymerisatblöcke gebildet werden,
indem die polymerisierbaren Monomeren getrennt zugeführt werden. Eine polymere Kette, die aus verschiedenen
Blöcken von Homopolymerisaten und Mischpolymerisaten zusammengesetzt ist, kann so
synthetisiert werden. Die Blockpolymerisation dieser Art beruht auf der Entdeckung, daß Komplexe zwischen
den genannten Katalysatoren und der wachsenden Polymerisatkette eine beachtliche Zeitdauer aktiv
bleiben, d. h. diese Katalysatoren haben die Fähigkeit, die wachsende Polymerisatkette eine beträchtliche
Zeitdauer in einem polymerisierbaren Zustand zu erhalten. Da die Katalysatoren das wachsende Molekül
in einem polymerisierbaren Zustand halten, wird die getrennte Zugabe der verschiedenen polymerisierbaren
Monomeren und die aufeinanderfolgende Bildung von Blöcken von Homopolymerisaten und
Mischpolymerisaten ermöglicht.
Bei der Durchführung von Polymerisationen nach diesem Verfahren ist es möglich, alle nicht umgesetzten
Monomeren im Polymerisationssystem vor der Polymerisation des oder der zugesetzten weiteren
Monomeren zu entfernen, und zwar entweder durch Vakuumverfahren oder indem das Polymerisationssystem mit einem indifferenten Gas, wie Stickstoff,
durchspült wird. Durch diese Verfahren ist es möglich, gesonderte Blöcke zu erhalten, die nicht durch das
Monomere, das bei der Bildung des vorherigen Blockes verwendet wurde, verunreinigt sind. In den
meisten Fällen ist es jedoch nicht notwendig, Blöcke dieser Reinheit zu erhalten, und es genügt, wenn das
neue Monomere ohne Entfernung der bei der Herstellung des vorherigen Blockes verwendeten, nicht
umgesetzten Monomeren nur hinzugegeben wird. Wenn außerdem ein übliches 1-Olefin bei der Bildung
sowohl des Homopolymerisatblockes als auch des Mischpolymerisatblockes verwendet wird, ist es gewöhnlich
nicht notwendig, alles nicht umgesetzte übliche 1-Olefin aus dem Polymerisationssystem vor
der Bildung des nächstfolgenden Blockes zu entfernen.
In diesen Fällen kann nach der Polymerisation eines Monomeren, um den Homopolymerisatblock B
zu bilden, das zweite polymerisierbare Monomere einfach hinzugegeben werden, so daß das frühere
übliche 1-Olefin-Monomere kontinuierlich in das
Polymerisationssystem eingeführt werden kann.
Besondere Beispiele von Katalysatoren, die erfindungsgemäß brauchbar sind, sind Mischungen von
Vanadiumoxytrichlorid mit Triäthylaluminium, Tripropylaluminium, Tributylaluminium, Triisobutylaluminium,
Trihexylaluminium, Triheptylaluminium, Tridodecylaluminium, Äthylaluminiumdichlorid, Propylaluminiumdichlorid,
Butylaluminiumdichlorid, Diäthylaluminiumchlorid, Dipropylaluminiumchlorid oder Dibutylaluminiumchlorid sowie Mischungen
von Titantetrachlorid mit Lithiumaluminiumtetraäthyl, Lithiumaluminiumtetrapropyl, Lithiumaluminiumtetraheptyl
oder Lithiumbutyl-Aluminiumtriisobutyl-Gemischen.
Die Konzentration des Katalysators in dem Polymerisationssystem kann ungefähr 0,001 bis ungefähr
0,1 Mol Katalysator pro Liter Lösungsmittel sein. Es wird jedoch bevorzugt, ungefähr 0,002 bis ungefähr
0,02 Mol pro Liter Lösungsmittel zu verwenden. Die Katalysatorkonzentration variiert je nach dem besonderen
Katalysator und den besonderen Monomeren, die im Polymerisationssystem verwendet werden,
und in einigen Fällen können Katalysatormengen oberhalb oder unterhalb der angegebenen Bereiche
erforderlich sein.
Die Polymerisation wird in einem indifferenten flüssigen Kohlenwasserstoff als Lösungsmittel durchgeführt.
Das im speziellen Fall verwendete Lösungsmittel wird auf Grund seines Siedepunktes ausgewählt,
wenn es z. B. notwendig ist, eine hohe Temperatur innerhalb des genannten Bereichs während der
Polymerisation anzuwenden, ist es erwünscht, daß das Lösungsmittel einen Siedepunkt hat, der über der
Temperatur der Polymerisation liegt. Im allgemeinen wurde gefunden, daß die üblichen indifferenten flüssigen
Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel, wie Benzol, Toluol, Xylol, Hexan, Heptan, Octan und andere
Kohlenwasserstoffe, bei der Umsetzung verwendet werden können.
Die Polymerisationstemperatur hängt innerhalb des genannten Bereichs von den besonderen Monomeren,
die polymerisiert werden sollen, den Reaktionsgeschwindigkeiten dieser Monomeren, dem Siedepunkt
des Lösungsmittelsystems und der gewünschten Länge der Blöcke im Stereoblockmischpolymerisat
ab. Da die Reaktionsgeschwindigkeiten der verschiedenen polymerisierbaren Monomeren · mit der
Temperatur schwanken, hat die Polymerisationstemperatur eine Wirkung auf die Größe des Blockes. In
jedem Fall ist es erforderlich, die genaue Temperatur vorzubestimmen, bei« welcher verschiedene Monomere
polymerisiert werden können, um eine besondere Art des Stereoblock-Mischpolymerisats zu geben. Im
allgemeinen wurde jedoch gefunden, daß Stereoblock-Mischpolymerisate
innerhalb des ganzen genannten Temperaturbereichs von 0 bis 100° C hergestellt werden
können. Es wird vorgezogen, die Polymerisation im Temperaturbereich von 20 bis 35° C durchzuführen.
Die Polymerisation kann bei verschiedenen Drücken
durchgeführt werden, obwohl es in den meisten Fällen genügt, die Monomeren bei atmosphärischem Druck
zu polymerisieren. Jedoch können die Druckgrenzen für das Polymerisationsverfahren von fast 0 bis 7 kg/
cm2 variieren, in manchen Fällen kann es erforderlich sein, entweder erhöhten oder verringerten Druck zu
verwenden, um die Reaktionszeit herabzusetzen oder zu vergrößern, oder um besondere Arten von Stereoblock-Mischpolymerisaten
zu erzeugen.
Extraktionsversuche in siedendem n-Heptan, Röntgendiagramme und die Dehnungs-Spannungs-Eigenschaften
der kristallisierbaren, kautschukähnlichen Stereoblock-Mischpolymerisate, die durch Anwendung
des erfindungsgemäßen Polymerisationsverfahrens erhalten wurden, zeigen, daß diese echte Mischpolymerisate
sind und daß ihr Verhalten vollkommen verschieden ist von dem derjenigen Mischpolymerisate,
die eine statistische Verteilung der Monomeren längs der Polymerisatkette haben, von Homopolymerisaten
von 1-Olefinen und physikalischen Mischungen
dieser Homopolymerisate.
In einer physikalischen Mischung von Polyäthylen- und Polypropylen-Homopolymerisaten, die z. B. aus
50 Gewichtsteilen Polyäthylen und 50 Gewichtsteilen Polypropylen besteht, ist der in siedendem n-Heptan
in 48 Stunden extrahierbare Anteil 44%, proportional zu 2 und 87% extrahierbaren Anteilen von PoIyäthylen
bzw. Polypropylen. Bei den nach dem Verfahren der Erfindung erhaltenen Stereoblock-Mischpolymerisaten
ist der extrahierbare Anteil über 89%, wie in der folgenden Tabelle gezeigt.
109 528/359
Extraktionswert mil siedendem n-Heptan
Beispiel | Aufbau des Polymerisates | Ä/P-Gewichtsverhältnis | Löslich |
Polyäthylen (Ä) | 100/0 | 2 | |
Polypropylen (P) | 0/100 | 87 | |
Physikalische Mischung (Ä & P) | 50/50 | 44 | |
1 | Ä P—Ä—Ä P—Ä—Ä P—Ä—A P | 50/50 | 95 |
3 | ÄP—P—ÄP—P—ÄP—P—ÄP | 48/52 | 96 |
7 | ÄP—(N2)-Ä—ÄP—(N2)-Ä .. . usw. | 48/52 | 97 |
8 | ÄP—(Vak.)—Ä—(Vak.)—Ä—(Vak.) ... usw. | 55/45 | 89 |
Ein anderer wichtiger Unterschied zwischen den erfindungsgemäß erhaltenen Stereoblock-Mischpolymerisaten
und einer physikalischen Mischung von Homopolymerisaten wird durch die prozentuale Zusammensetzung
des Extraktes und des Extraktionsrückstandes durch siedendes n-Heptan gezeigt. Im
Fall der kristallisierbaren, kautschukähnlichen Stereoblock-Mischpolymerisate gemäß dem Verfahren der
Erfindung ist die prozentuale Zusammensetzung des Extraktes und des Extraktionsrückstandes fast die
gleiche wie die ursprüngliche Zusammensetzung des zu extrahierenden Mischpolymerisates, wohingegen
bei einer 50/50 (Gewicht) physikalischen Mischung von Polyäthylen- und Polypropylen-Homopolymerisaten
der Extrakt mehr als 95% Polypropylen und der Rückstand mehr als 85% Polyäthylen enthält. Die
Ergebnisse dieser Extraktionsversuche zeigen, daß die erfindungsgemäß erhaltenen Stereoblock-Mischpolymerisate
echte Mischpolymerisate sind und keine physikalischen Mischungen von Homopolymerisaten.
Die erfindungsgemäß erhaltenen kristallisierbaren, kautschukähnlichen Stereoblock - Mischpolymerisate
haben ganz andere Dehnungs-Spannungs-Eigenschaften als Mischpolymerisate mit statistischer Verteilung
der Monomereneinheiten in der Polymerisatkette, auch wenn sie die gleiche durchschnittliche Zusammensetzung
haben. In F i g. 1 wird ein Dehnungs-Spannungs-Diagramm des nach Beispiel 7 (Kurve A)
hergestellten Stereoblock-Mischpolymerisats und des statistischen Äthylen- Propylen-Mischpolymerisats des
Vergleichsversuchs (Kurve B) gezeigt, wobei jedes Mischpolymerisat ungehärtet ist und das gleiche
durchschnittliche Verhältnis von Äthylen zu Propylen ungefähr 50/50 (Gewicht) und ungefähr die gleiche
Grundviskosität (3,6 in Tetralin bei 1350C) hat. Das
statistische Mischpolymerisat verhält sich auf die gleiche Art wie die nicht kristallisierbaren amorphen
Kautschuke, z. B. Styrol-Butadien-Kautschuk, dessen Verhalten durch sehr hohe Dehnungsgrade am Bruchpunkt
und niedrige und konstante Spannungswerte mit zunehmender prozentualer Dehnung charakterisiert
ist. Stereoblock-Mischpolymerisate verhalten sich wie die anderen bekannten kristallisierbaren
Kautschukarten, z. B. natürlicher Kautschuk, dessen Verhalten durch eine hohe Zugfestigkeit am Bruchpunkt
und durch eine ziemlich plötzliche Zunahme der Spannung bei einem bestimmten Dehnungsgrad,
über 500%, gekennzeichnet ist. Dieser Unterschied im Verhalten liegt in dem Unterschied in der Mikrostruktur
der zwei Mischpolymerisate. Beim Strecken eines Stereoblock-Mischpolymerisats, das z. B. abwechselnd
Polyäthylen-Homopolymerisatblöcke und Äthylen - Propylen - Mischpolymerisatblöcke enthält,
richten sich die Polyäthylenblöcke aus und orientieren sich parallel zur Streckrichtung, und daher wird die
Kristallbildung eingeleitet, die eine hohe Zugfestigkeit ergibt. Im Vergleich damit haben die willkürliehen
Mischpolymerisate nicht diese Mikrostruktureigenschaften, die für die Ausrichtung und Kristallisation
beim Strecken notwendig sind.
Ein anderer sehr interessanter Unterschied zwischen den erfindungsgemäß erhaltenen Stereoblockmischpolymerisaten
und den statistischen Mischpolymerisaten wird bei der Röntgenprüfungder Mischpolymerisate
festgestellt. Ein statistisches Mischpolymerisat erzeugt die gleiche Art von Röntgendiagramm
sowohl im ungestreckten (F i g. 2) als auch im gestreckten (F i g. 3) Zustand, die durch einen oder
mehrere breite diffuse Höfe gekennzeichnet sind. Wie in den F i g. 4 und 6 gezeigt, erzeugen ungestreckte
kristallisierbare Stereoblock-Mischpolymerisate Röntgendiagramme, die ähnlich denen der statistischen
Mischpolymerisate sind.
Andererseits erzeugen gestreckte Proben von kristallisierbaren Stereoblock-Mischpolymerisaten Röntgendiagramme,
die aus einer Anordnung von getrennten Flecken oder Bögen bestehen, die auf einem amorphen
Muster von einem oder mehreren diffusen Höfen übereinandergelegt sind, wie in den F i g. 5 und 7 gezeigt
ist.
Die getrennten Flecke oder Bögen entstehen durch die Orientierung und Kristallisation der Homopolymerisatblöcke.
Abhängig von dem für die Herstellung dieser Homopolymerisatblöcke verwendeten 1-Olefin
werden verschiedene Röntgendiagramme bei den gestreckten Proben erhalten, man vergleiche z. B. F i g. 5,
bei welcher die Homopolymerisatblöcke aus PoIyäthylen bestehen, mit F i g. 7, bei welcher die Homopolymerisatblöcke
aus Polybuten bestehen. Diese Beobachtungen an den Röntgendiagrammen stellen einen zusätzlichen Beweis für die beschriebene Mikrostruktur
der kristallisierbaren Stereoblock-Mischpolymerisate dar.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Stereoblock-Mischpolymerisate können ähnlich wie andere elastomere
Verbindungen, die aus Mischpolymerisaten von α-Olefinen erhalten wurden, zu Kautschukmischungen
rezeptiert und vulkanisiert werden. Sie können so mit den üblichen Vulkanisierbestandteilen, wie Schwefel,
Dicumylperoxyd u. a., vulkanisiert werden und können mit den üblichen Füllstoffen, wie Ruß, Kieselsäure,
Aluminiumsilikat und anderen anorganischen Füllstoffen,
und mit Pigmenten und verschiedenen Weichmachern rezeptiert werden.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung von Vulkanisaten aus den erfindungsgemäß hergestellten
Polymerisaten ist das folgende: In einer Laboratoriumsapparatur,
deren 30,48 χ 15,24 cm-Zylinder bei 149°C temperaturgesteuert waren, wurden 100 Teile
eines kristallisierbaren, kautschukähnlichen Stereoblock-Mischpolymerisats
mit 50 Teilen Ruß 12 bis 15 Minuten gemischt. Die Temperatur der Zylinder wurde dann auf 650C herabgesetzt, und zu dieser
Mischung werden 3 Teile 95%iges Dicumylperoxyd und 1 Teil Schwefel in einem zweiten Mischverfahren
von 12 bis 15 Minuten zugegeben. Die gemischte Masse wurde dann in einer Presse mit parallelen
Platten, die auf 1630C gehalten wurde, vulkanisiert. Die Vulkanisation benötigt im allgemeinen 30 Minuten
bei einem Druck von 35 bis 52,5 kg/cm2. Es wurde eine kautschukähnliche Platte mit einer Dicke von
ungefähr 2 mm erhalten. Aus dieser Platte wurden für die Messung des Spannungs-Dehnungs-Tests ASTM
Hanteln entnommen. Die Werte werden in Tabelle IX, unten, für mehrere der folgenden Beispiele wiedergegeben.
Aus den physikalischen und mechanischen Eigenschaften der kristallisierbaren, kautschukähnlichen
Stereoblock-Mischpolymerisate gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung und ihrer Fähigkeit, verstärkt
und vulkanisiert zu werden, ergibt sich klar, daß sie für die Herstellung von Reifenlaufflächen und
Seitenwänden ebenso wie für technische Kautschukgegenstände, wie Schläuche, Riemen usw., brauchbar
sind.
Dieses Beispiel beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines kristallisierbaren, kautschukähnlichen
Stereoblock-Mischpolymerisats aus abwechselnden amorphen Äthylen-Propylen-Mischpolymerisatblökken
(Ä—P) und kristallisierbaren Polyäthylenhomopolymerisatblöcken
(Ä), wobei die letzteren in der ganzen polymeren Kette ungleiche Länge haben.
Ein Katalysator, bestehend aus 0,0144 Mol LiAl(C7H15)4, gelöst in annähernd 23 ml Toluol, und
aus 0,0144 Mol TiCl4, wird zu 1800 ml getrocknetem und gereinigtem Heptan in einem Dreihalskolben, der
mit Thermometer und Rührer ausgestattet ist, in einer
ίο Atmosphäre von gereinigtem Stickstoff hinzugegeben.
Die Polymerisation wird bei einer Temperatur von 25 bis.35°C durchgeführt, indem die Monomeren in
den Kolben unterhalb der Oberfläche der Katalysatorlösung eingeführt werden. Die Bildung der abwechselnden
aufbauenden Blöcke wurde in der folgenden Reihenfolge durchgeführt und ist in Tabelle I erläutert.
1. Mischpolymerisation einer 50/50molaren Mischung von Äthylen-Propylen für 2 Minuten.
2. Propylenzuführung wird unterbrochen, Äthylen wird allein 2 Minuten polymerisiert.
3. Einführung von Propylen und Mischpolymerisation einer 50/50molaren Mischung für 4 Minuten.
4. Polymerisation von Äthylen allein für 3 Minuten.
2. Propylenzuführung wird unterbrochen, Äthylen wird allein 2 Minuten polymerisiert.
3. Einführung von Propylen und Mischpolymerisation einer 50/50molaren Mischung für 4 Minuten.
4. Polymerisation von Äthylen allein für 3 Minuten.
5. Einführung von Propylen und Mischpolymerisation einer 50/50molaren Mischung für 5 Minuten.
6. Polymerisation von Äthylen allein für 4 Minuten.
7. Einführung von Propylen und Mischpolymerisation einer 50/50molaren Mischung für 20 Minuten.
Die obigen Polymerisationsstufen können in Tabellenform
wie folgt dargestellt werden:
30
Blockfolge | Mischpolymerisatblock | Homopolymerisatblock | Molares Verhältnis der Beschickung |
Beschickungsverhältnis der Monomeren |
Beschickungszeit |
(ml/Min.) | (Minuten) | ||||
1 | Ä—P | 50-50 | 750-750 | 2 | |
2 | Ä | 100 | 750 | 2 | |
3 | Ά Ρ | 50-50 | 750-750 | 4 | |
4 | Ä | 100 | 750 | 3 | |
5 | Ä—P | 50-50 | 750-750 | 5 | |
6 | Ä | 100 | 750 | 4 | |
7 | Ä—P | 50-50 | 750-750 | 20 |
Nach der obigen Polymerisationsfolge wird eine sehr viskose Reaktionsmischung erhalten, aus welcher
das Produkt isoliert wird, indem die Mischung in das gleiche Volumen einer Methanol-Isopropanol-Mischung
(50/50-Gewicht) die eine kleine Menge (0,5 Gewichtsprozent des Mischpolymerisats) von Phenyl-/3-naphthylamin
als Antioxydans enthält. Ein fester Niederschlag aus kautschukähnlichem Material wird
erhalten, und dieser wird mit einer zusätzlichen Menge der gleichen 50: SO-Methanol-Isopropanol-Mischung
in einem »Waring-Blender« gewaschen. Nach 24stündigem Trocknen bei Zimmertemperatur werden 60 g
des kristallisierbaren, kautschukähnlichen Stereoblockmischpolymerisates erhalten. Die physikalischen
und mechanischen Eigenschaften dieses Mischpolymerisats sind in Tabelle IX zusammengestellt.
'Bei'spiel 2
Dieses Beispiel beschreibt ein kristallisierbares, kautschukähnliches Stereoblockmischpolymerisat aus
abwechselnden amorphen Äthylen-Propylen-Mischpolymerisatblöcken
(Ä—P) und kristallisierbaren Polyäthylenhomopolymerisatblöcken (Ä), bei welchem
die letzteren in der gesamten polymeren Kette gleiche Länge haben. Es wurden das gleiche Katalysatorsystem
und die gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 angewendet, und die Polymerisationsstufen wurden in
der in Tabelle II gezeigten Reihenfolge durchgeführt.
Blockfolge | Mischpolymerisatblock | Homopolymerisatblock | Molares Verhältnis der Beschickung |
Beschickungsverhältnis der Monomeren |
Beschickungszeit |
(ml/Min.) | (Minuten) | ||||
1 | Ä—P | 50-50 | 750-750 | 3 | |
2 | Ä | 100 | 750 | 2 | |
3 | Ä—P | 50-50 | 750-750 | 2 | |
4 | Ä | 100 | 750 | 2 | |
5 | Ä—P | 50-50 | 750-750 | 2 | |
6 | Ä | 100 | 750 | 2 | |
7 | Ä—P | 50-50 | 750-750 | 10 | |
8 | Ä | 100 | 750 | 2 ■ | |
9 | Ä—P | 50-50 | 750-750 | 2 | |
10 | Ä | 100 | 750 | 2 | |
11 | Ä—P | 50-50 | 750-750 | 30 |
72 g des kautschukähnlichen kristallisierbaren Stereoblockmischpolymerisats,
die bei der obigen Polymerisationsfolge erhalten wurden, wurden wie im Beispiel 1 beschrieben isoliert. Die physikalischen und
mechanischen Eigenschaften dieses Mischpolymerisats sind in der folgenden Tabelle IX zusammengestellt.
Das nach diesem Beispiel erhaltene Stereoblockmischpolymerisat hat eine gleichmäßigere Verteilung
der Homopolymerisat- und Mischpolymerisatblöcke in bezug auf die Länge längs der Polymerkette,
als das bei dem vorigen Beispiel erhaltene. Als Ergeb-"nis davon hat dieses Stereoblockmischpolymerisat
eine größere Dehnung am Bruchpunkt, aber geringere Zugfestigkeit als das Stereoblockmischpolymerisat
von Beispiel 1, das unregelmäßige Längen von abwechselnden Blöcken längs der Polymerisatkette und
längere Homopolymerisatblöcke hat.
B e i s ρ i e 1 3
Dieses Beispiel zeigt ein kristallisierbares, kautschukähnliche6 Stereoblockmischpolymerisat aus abwechselnd
amorphen Äthylen-Propylen-Mischpolymerisatblöcken (Ä—P) und kristallisierbaren Polypropylen-Homopolymerisatblöcken
(P). Es wurde das gleiche Katalysatorsystem und die gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 angewendet, und die PoIymerisationsstufen
wurden nach der in Tabelle III gezeigten Reihenfolge durchgeführt.
Blockfolge | vMischpolymerisatblock | Homopolymerisatblock | Molares Verhältnis der Beschickung |
Beschickungsverhältnis der Monomeren |
Beschickungszeit |
(ml/Min.) | (Minuten) | ||||
1 | Ä—P | 65-35 | 1050-580 | 3 | |
2 | P | 100 | 975 | 3 | |
3 . | Ä—P | 65-35 | 1050-580 | 4 | |
4 | P | 100 | 975 | 4 | |
5 | Ä—P | 65-35 | 1050-580 | 6 | |
6 | P | 100 | 975 | 5 | |
7 | Ä—P | 65-35 | 1050-580 | 15 |
Bei der obigen Polymerisationsfolge wurden 82 g kristallisierbares, kautschukähnliches Stereoblockmischpolymerisat
erhalten, die, wie im Beispiel 1 beschrieben, isoliert wurden. Die physikalischen und
mechanischen Eigenschaften dieses Mischpolymerisats sind in Tabelle IX zusammengestellt. Röntgenanalyse
und Spannungs-Dehnungs-Eigenschaften des ungehärteten Mischpolymerisats zeigen, daß die Polypropylen-Homopolymerisatblöcke
nicht so leicht kristallisieren wie die Polyäthylenblöcke der früheren Beispiele, weil die stereospezifische Isomerie der Polypropylen-Homopolymerisatblöcke
ataktischer Art ist. Die elastomeren Eigenschaften des vulkanisierten Mischpolymerisats sind noch ausgezeichnet, wie in
Tabelle IX gezeigt.
Ein kristallisierbares, kautschukähnliches Stereoblockmischpolymerisat
mit abwechselnden Äthylen-Propylen-Mischpolymerisatblöcken (Ä—P), Polyäthylen-Homopolymerisatblöcken
(Ä) und Polypropylen-Homopolymerisatblöcken (P) wurden unter Verwendung des gleichen Katalysatorsystems und der gleichen
Bedingungen wie im Beispiel 1 hergestellt. Die Polymerisationsstufen werden durchgeführt, wie in der
folgenden Tabelle IV gezeigt.
Blockfolge | Mischpolymerisatblock | Homopolymerisatblock | Molares Verhältnis der Beschickung |
Beschickungsverhältnis der Monomeren |
Beschickungszeit |
(ml/Min.) | (Minuten) | ||||
1 | A—P | 50-50 | 1000-1000 | 3 | |
2 | Ä | 100 | 1100 | 2 | |
3 | Ä—P | 50-50 | 1000-1000 | 4 | |
4 | P | 100 | 1125 | 2 | |
5 | Ä—P | 50-50 | 1000-1000 | 4 | |
6 | Ä | 100 | 1100 | 2 | |
7 | Ä—P | 50-50 | 1000-1000 | 4 | |
8 | P | 100 | 1125 | 2 | |
9 | Ä—P | 50-50 | 1000-1000 | 4 | |
10 | Ä | 100 | 1100 | 3 | |
11 | Ä—P | 50-50 | 1000-1000 | 4 | |
12 | P | 100 | 1125 | 3 | |
13 | Ä—P | 50-50 | 1000-1000 | 4 |
Es wurden 95 g des kristallisierbaren, kautschukähnlichen Stereoblockmischpolymerisats isoliert, wie
im Beispiel 1 beschrieben. Die elastomeren Eigenschaften des Stereoblockmischpolymerisats liegen, wie
in Tabelle IX gezeigt, zwischen denen der Stereoblockmischpolymerisate, dieÄthylen-Propylen-Mischpolymerisatblöcke
mit nur Polyäthylen-Homopolymerisatblöcken haben, und denen mit nur Polypropylen-Homopolymerisatblöcken.
35
Die Polymerisationsverfahren und die im Beispiel 2 beschriebenen Stufen werden wiederholt, wobei aber
ein anderes Katalysatorsystem verwendet wird. Zu 1800 ml Heptan-Lösungsmittel werden 0,008 Mol
VOCl3 und 0,020MoI A1(C12H25)3 als Polymerisationskatalysator
hinzugegeben. Es wurden. 70 g eines kristallisierbaren, kautschukähnlichen Stereoblockmischpolymerisate
erhalten. Die Eigenschaften dieses Stereoblockmischpolymerisats sind in Tabelle IX
zusammengestellt.
Es wird ein kristallisierbares, kautschukähnliches Stereoblockmischpolymerisat aus abwechselnden
Blöcken von amorphem Äthylen-Propylen-Mischpolymerisat
und kristallisierbarem Äthylen-Propylen-Mischpolymerisat hergestellt.
Unter Verwendung des gleichen Katalysatorsystems und der gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 wird
die Polymerisation von Äthylen und Propylen nach dem folgenden Verfahren durchgeführt. Während der
gesamten Polymerisationsreaktion wird das monomere Äthylen in einem konstanten Beschickungsverhältnis
von 750 ml pro Minute eingeführt, während das Beschickungsverhältnis des Propylenmonomeren
nach der folgenden Reihenfolge von 750 bis 50 ml pro Minute variiert wird.
Beschickungszeit | Propylenbeschickung |
(Minuten) | (ml/Min!) |
1 bis 4 | 750 |
5 bis 8 ' | 50 |
9 bis 12 | 750 |
13 bis 16 | 50 |
17 bis 20 | 750 |
21 bis 24 | 50 |
25 bis 28 | 250 |
29 bis 32 | 50 |
33 bis 36 | 250 |
37 bis 40 | 50 |
Nach einer Gesamtpolymerisationszeit von 40 Minuten wird das Stereoblockmischpolymerisat wie im
Beispiel 1 isoliert. Es werden 70 g Mischpolymerisat erhalten, dessen Eigenschaften in Tabelle IX zusammengestellt
sind.
Dieses Beispiel zeigt ein Verfahren zur Herstellung eines Stereoblockmischpolymerisats, das aus abwechselnden
amorphen Äthylen- Propylen-Mischpolymerisatblöcken (Ä—P) und kristallisierbaren Polyäthylen-Homopolymerisatblöcken
(Ä) zusammengesetzt ist,, wobei alles nicht umgesetzte und gelöste Propylen vor
der Bildung der absolut reinen Polyäthylen-HomopolymerisatblÖcke
aus dem System entfernt wurde. Es wurden das gleiche Katalysatorsystem und die
gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 verwendet, mit dem einzigsten Unterschied, daß Stickstoffgas
einer Geschwindigkeit von 21 pro Minute 3 Minuten lang nach jeder Mischpolymerisationsstufe von Äthylen
und Propylen durch die Reaktionsmischungen gespült wurde.
70 g kristallisierbares, kautschukähnliches Stereoblockmischpolymerisat
wurden nach dem Verfahren von Beispiel 1 isoliert. Die Eigenschaften dieses Mischpolymerisats
werden in Tabelle IX gezeigt.
109 528/359
17
Beispiel 8
Beispiel 8
Dieses Beispiel zeigt eine andere Durchführungsform des Verfahrens, die für die Herstellung der
kristallisierbaren, kautschukähnlichen Stereoblockmischpolymerisate gemäß der Erfindung verwendet
werden kann. Beispiel 1 wird wiederholt mit dem einzigsten Unterschied, daß ein Vakuum von 584 mm
Hg 4 Minuten lang nach jeder Mischpolymerisation und jeder Homopolymerisation zur Entfernung der
nicht umgesetzten Monomeren aus dem Polymerisationssystem angelegt wird. Es wurden 66 g Stereoblockmischpolymerisat
isoliert, dessen Eigenschaften in Tabelle IX zusammengestellt sind. Der Zweck dieses Beispiels ist es, ein Verfahren zur Herstellung
von Stereoblockmischpolymerisat mit reinen Mischpolymerisat- und Homopolymerisatblöcken zu beschreiben.
B e i s ρ i e 1 9
Dieses Beispiel zeigt ein kristallisierbares, kautschukähnliches Stereoblockmischpolymerisat aus abwechselnden
amorphen Äthylen-Buten-1-Mischpolymerisatblöcken
(Ä—B) und kristallisierbaren Polybuten-1-Homopolymerisatblöcken
(B). Es wurden dasselbe Katalysatorsystem und die gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 verwendet, mit der Ausnahme, daß
als Lösungsmittel eine Mischung von Alkanen mit einem Siedepunkt von 60 bis 70° C verwendet wurde,
und die Polymerisationsstufen wurden entsprechend der Reihenfolge in Tabelle V durchgeführt.
Blockfolge | Mischpolymerisatblock | Homopolymerisatblock | Molares Verhältnis der Beschickung |
Beschickungsverhältnis der Monomeren |
Beschickungszeit |
(ml/Min.) | (Minuten) | ||||
1 | B | 100 | 1500 | 4 | |
2 | Ä—B | 40-60 | 800-1280 | 6 | |
3 | B | 100 | 1500 | 4 | |
4 | Ä—B | 40-60 | 800-1280 | 6 | |
5 | B | 100 | 1500 | 4 | |
6 | Ä—B | 40-60 | 800-1280 | 6 | |
7 | B | 100 | 1500 | 4 | |
8 | Ä—B | 40-60 | 800-1280 | 6 | |
9 | B | 100 | 1500 | 10 |
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können Stereoblockmischpolymerisate mit erstens Mischpolymerisatblöcken
an jedem Ende der Kette, zweitens Homopolymerisatblöcken an jedem Ende der Kette
oder drittens einem Mischpolymerisatblock an einem und einem Homopolymerisatblock an dem anderen
hergestellt werden.
Nach diesem besonderen Beispiel wird ein kristallisierbares, kautschukähnliches Stereoblockmischpolymerisat
hergestellt, das Homopolymerisatblöcke am Beginn und am Ende der Stereoblockmischpolymerisatkette
hat. Nach dem im Beispiel 1 angegebenen Verfahren wurden 90 g isoliert. Die Eigenschaften
dieses Mischpolymerisats sind in Tabelle IX zusammengestellt.
Dieses Beispiel beschreibt ein kristallisierbares, kautschukähnliches Stereoblockmischpolymerisat, bei
welchem der amorphe Mischpolymerisatblock aus zwei verschiedenen 1-Olefinen hergestellt wurde, von
denen keines bei der Herstellung des kristallisierbaren Homopolymerisatblocks verwendet wurde. Ein Katalysator,
der aus je 0,016 Mol TiCl4, Al(i-Butyl)3 und
Li-Butyl besteht, wird zu 2000 ml getrocknetem und gereinigtem Lösungsmittel, wie es im Beispiel 9 beschrieben
wurde, in einem Dreihalskolben, der mit Thermometer und Rührer versehen ist, unter einer
Atmosphäre aus gereinigtem Stickstoff gegeben. Die Mischpolymerisation von Äthylen- und Propylen-Monomeren
wird zuerst durchgeführt, indem die Monomeren in den Kolben unter die Oberfläche der
Katalysatorlösung während einer bestimmten Zeitdauer eingeführt werden. Dann folgt die Bildung des
Homopolymerisatblockes aus Buten-1. Danach werden abwechselnde Mischpolymerisatblöcke aus Äthylen-Propylen
(Ä—P) mit Homopolymerisatblöcken von Buten-1 (B) als aufbauende Blöcke für das entstehende
Stereoblockmischpolymerisat verwendet.
Die Polymerisationstemperatur wird auf 25 bis 350C gehalten. Nach der Bildung jedes Mischpolymerisat-
und Homopolymerisatblockes wird zur Entfernung der nicht umgesetzten und gelösten Monomeren
4 Minuten ein Vakuum von 584 mm Hg angelegt. Die Polymerisationsstufen werden entsprechend
der folgenden Tabelle VI durchgeführt.
Mischpolymerisatblock | Tabelle VI | Homopolymerisatblock | Molares Verhältnis der Beschickung |
Beschickungsverhältnis der Monomeren (ml/Min.) |
Beschickungszeit (Minuten) |
|
Blockfolge | Ä—P X P |
B | 50-50 100 50-50 |
750-750 1500 750-750 |
3 10 5 |
|
1 2 3 |
||||||
19 | 1 545 062 | Homopolymerisatblock | Molares Verhältnis der Beschickung |
20 | Beschickungszeit | |
(Minuten) | ||||||
Mischpolymerisatblock | Fortsetzung | B | 100 | Beschickungsverhältnis der Monomeren |
10 | |
Blockfolge | 50-50 | (ml/Min.) | 6 | |||
B | 100 | 1500 | 10 | |||
4 | Ä—P | 50-50 | 750-750 | 15 | ||
5 | 1500 | |||||
6 | Ä—P | 750-750 | ||||
7 | ||||||
Nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren werden 62 g kristallisierbares, kautschukähnliches
Stereoblockmischpolymerisat isoliert. Die Eigenschaften des Stereoblockmischpolymerisats sind in Tabelle
IX zusammengestellt.
In diesem Beispiel wird ein kristallisierbares, kautschukähnliches
Stereoblockmischpolymerisat hergestellt, das abwechselnde amorphe Mischpolymerisatblöcke
aus Propylendodecen-1 (P—D) und kristallisierbare
Homopolymerisat-Polydodecen-1-Blöcke (D)
hat. 0,0144 Mol LiAl(C7H15)4, die in annähernd 23 ml
Toluol gelöst sind, und 0,0144 Mol TiCl4 werden zu 1800 ml getrocknetem und gereinigtem Heptan in
einen Dreihalskolben, der mit Thermometer und Rührer ausgerüstet ist, unter einer Atmosphäre von
gereinigtem Stickstoff gegeben. In das Polymerisationsgefäß, welches Lösungsmittel und Katalysator
enthält, werden 400 g flüssiges Dodecen-1 eingeführt, und Propylengas wird gleichzeitig mit einer Geschwindigkeit
von 1000 ml pro Minute 5 Minuten lang eingeführt, um den ersten Mischpolymerisatblock (P—D)
zu bilden. Die Propylenzuführung wird dann für 4 Stunden unterbrochen, um die ersten Homopolymerisatblöcke
von Polydodecen-1 zu bilden.
Danach wird das Propylengas 5 Minuten lang in das Gefäß eingeführt und danach für Zeiten von
4 Stunden für eine Gesamtpolymerisationszeit von ungefähr 24 Stunden unterbrochen. Polymerisation
wird durchgeführt bei Temperaturen von 25 bis 35° C, und die Polymerisationsstufen können wie folgt dargestellt
werden.
5 Minuten 4 Stunden 5 Minuten
4 Stunden 5 Minuten 8 Stunden
20
[P-D]
5 Minuten
5 Minuten
-[D]
4 Stunden
4 Stunden
-[P-D]
5 Minuten
5 Minuten
-[D]
4 Stunden
4 Stunden
Nach dem im Beispiel 1 angegebenen Verfahren werden 40 g des kristallisierbaren, kautschukähnlichen
Stereoblockmischpolymerisats erhalten. Die Eigenschaften des Mischpolymerisats sind in Tabelle
IX zusammengestellt.
Ein kristallisierbares, kautschukähnliches Stereoblockmischpolymerisat
wird aus abwechselnden Blökken von amorphem Äthylen-Propylen-Mischpolymerisat (Ä—P) und kristallisierbarem Polyäthylen-Homopolymerisat
(Ä) unter Verwendung eines »löslichen« Katalysators hergestellt. Der besondere in
diesem Beispiel verwendete Katalysator ist VOCl3 und AlCl2R, welcher zu der Klasse der »löslichen«
Katalysatoren gehört wegen seiner größeren Löslichkeit in den Lösungsmitteln, die für diese Polymerisationen
verwendet werden.
Ein Katalysator, der aus 0,002 Mol VOCl3 und
0,030 Mol AlCl2(C2H5) besteht, wird zu 2000 ml getrocknetem
und gereinigtem Heptan in einem Dreihalskolben mit Thermometer und Rührer unter einer
Atmosphäre von gereinigtem Stickstoff hinzugegeben.
Die Polymerisationstechnik ist die gleiche wie in den früheren Beispielen. Die Polymerisationsreaktion
wurde bei Temperaturen von 25 bis 300C durchgeführt,
und die Polymerisationsstufen wurden entsprechend der Reihenfolge in der folgenden Tabelle VII
durchgeführt.
Blockfolge | Mischpolymerisatblock | Homopolymerisatblock | Molares Verhältnis der Beschickung |
Beschickungsverhältnis der Monomeren |
Beschickungszeit |
(ml/Min.) | (Minuten) | ||||
1 | Ä—P | 35-65 | 525-975 | 6 | |
2 | Ä | 100 | 975 | 3 | |
3 | Ä—P | 35-65 | 525-975 | 6 | |
4 | - Ä | 100 - . | 975 | 3 | |
5 | Ä—P | 35-65 ' | 525-975 | 10 | |
6 | Ä | 100 | 975 | 4 | |
7 | Ä—P | 35-65 | 525-975 | 10 |
Nach dem Verfahren von Beispiel 1 wurden 40 g des kristallisierbaren, kautschukähnlichen Stereoblockmischpolymerisats
isoliert. Die Eigenschaften des Stereoblockmischpolymerisats sind in Tabelle IX zusammengestellt.
Ein kristallisierbares, kautschukähnliches Stereoblockmischpolymerisat
aus abwechselnden Blöcken von amorphem Äthylen-Propylen-Mischpolymerisat
(Ä—P) und kristallisierbarem Polyäthylen-Homopolymerisat
(Ä) wird in Gegenwart von Wasserstoffgas hergestellt.
Das gleiche Katalysatorsystem und die gleichen Polymerisationsbedingungen wie im Beispiel 1 wurden
angewendet, wobei die einzigsten Unterschiede waren, daß während der Polymerisation eine konstante
Beschickung von ungefähr 300 ml pro Minute Wasserstoffgas in das Polymerisationsgefäß eingeleitet
wurde. Die Polymerisationstemperatur war durchwegs 25 bis 350C, und die Polymerisationsstufen
wurden durchgeführt, wie in Tabelle VIII angegeben.
Blockfolge | Mischpolymerisatblock | Homopolymerisatblock | Molares Verhältnis der Beschickung |
Beschickungsverhältnis der Monomeren |
Beschickungszeit |
(ml/Min.) | (Minuten) | ||||
1 | Ä—P | 50-50 | 750-750 | 2 | |
2 | Ä | 100 | 750 | 2 | |
3. | Ä—P | 50-50 | 750-750 | 4 | |
4 | Ä | 100 | 750 | 3 | |
5 | Ä—P | 50-50 | 750-750 | 5 | |
6 | Ä | 100 | 750 | 4 | |
7 | Ä—P | 50-50 | 750-750 | 10 |
Nach dem im Beispiel 1 angegebenen Verfahren wurden 50 g kristallisierbares, kautschukähnliches
Stereoblockmischpolymerisat isoliert. Die physikalischen Eigenschaften dieses Stereoblockmischpolymerisats
sind in Tabelle IX zusammengestellt. Wie hierin gezeigt ist, ist die Grundviskosität des Stereoblockmischpolymerisats
dieses Beispiels geringer als die Grundviskosität der Stereoblockmischpolymerisate
aller anderen Beispiele. Dies zeigt eine andere allgemeine Ausführungsform, die auf Polymerisationsverfahren
von 1-Olefinen angewendet werden kann, um kristallisierbare, kautschukähnliche Stereoblockmischpolymerisate
gemäß dem Verfahren der Erfindung mit variierenden, jeweils genau angepaßten Eigenschaften
herzustellen.
Vergleichsversuch
Ein statistisches, nicht kristallisierbares, kautschukähnliches Äthylen-Propylen-Mischpolymerisat wird
hergestellt unter Verwendung des gleichen Katalysatorsystems und der gleichen Bedingungen wie im
Beispiel 1 mit der Ausnahme, daß während der gesamten Polymerisationszeit ein konstantes Molarverhältnis
von Äthylen zu Propylen (60/40) in einer Menge von 1500 ml pro Minute in das Reaktionsgefäß eingeführt wurde. Nach einer gesamten Polymerisationszeit
von 40 Minuten wurden nach dem Verfahren von Beispiel 1 100 g des statistischen Mischpolymerisats isoliert. Die Eigenschaften dieses
Mischpolymerisats sind in Tabelle IX zusammengestellt.
Der Zweck dieses Vergleichsversuchs ist es, die physikalischen und elastomeren Eigenschaften der
statistischen Mischpolymerisate mit denjenigen der Stereoblockmischpolymerisate gemäß dem Verfahren
der Erfindung zu vergleichen.
In der folgenden Tabelle IX sind die physikalischen und mechanischen Eigenschaften der Mischpolymerisate,
die nach den vorhergehenden Beispielen und dem Vergleichsversuch hergestellt wurden, zusammengestellt.
Tabelle ΓΧ Zusammenstellung der physikalischen und mechanischen Eigenschaften
Beispiel | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 |
1. Gewichtsverhältnis | |||||||
der 1-Olefine im Misch | |||||||
polymerisat (bestimmt | |||||||
durch IR-Analyse) .... | Ä 50 | Ä 39 | Ä 48 | Ä 39 | Ä 43 | Ä 54 | Ä 48 |
P~ 50 | Ρ" 61 | P~ 52 | TP = 6T | P - 57 | P~46 | P~ 52 | |
2. Grundviskosität | |||||||
(Tetralin, 1350C) | 3,6 | 4,4 | 2,8 | 3,4 | 3,4 | 3,5 | 4,1 |
3. Kristallisationsindex | |||||||
(Röntgenanalvse) | 2 | 1 | 0 | 2 | 1 | 3 | 4 |
Fortsetzung
Beispiel | 1 | 2 | 3 | 5,25 | 4 | 5 | 6 | 7 |
4. Spannungs-Dehnungs- | ||||||||
Eigenschaften: | — | |||||||
a) Rohpolymerisat | ||||||||
Spannung bei 300% | 15,7 | |||||||
Dehnung (kg/cm2) | 10,5 | 7,7 | 1400 | 14,7 | — | 13,3 | 12,6 | |
Spannung bei 500% | ||||||||
Dehnung (kg/cm2) | 24,5 | 28,7 | — | — | — | 17,5 | ||
Zugfestigkeit, | 98 | |||||||
(ke/cm2) | 49 | 42 | 26,9 | 52,5 | 46,9 | |||
Bruchdehnung(%) | 800 | 1100 | 273 | 1100 | — | 760 | 800 | |
b) Vulkanisat | 570 | |||||||
Spannung bei 300% | 68 | |||||||
Dehnung (kg/cm2) | 105 | 88,9 | 91 | 56 | 100,8 | — | ||
Zugfestigkeit, | ||||||||
(kg/cm2) | 311,5 | 262,5 | 217 | 247,1 | 252 | — | ||
Bruchdehnung (%) | 540 | 540 | 490 | 670 | 470 | — | ||
5. Härte, Shore A | 67 | 62 | 66 | 58 | 65 | — |
Fortsetzung
Beispiel | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | Vergleichs versuch |
1. Gewichtsverhältnis | |||||||
der 1-Olefine im Misch | |||||||
polymerisat (bestimmt | |||||||
durch IR-Analyse) .... | A 55 | — | Ä 31 | — | A 48 | A 65 | A 45 |
P - 45 | P - 69 D |
P - 52 | P" 35 | P~ 55 | |||
2. Grundviskosität | D | ||||||
(Tetralin, 135°C) | 3,2 | 3,4 | 3,4 | 4,9 | 4,5 | 1,2 | 3 |
3. Kristallisationsindex | |||||||
(Röntgenanalyse) | 4 | 3 | 2,5 | 0 | 0 | 3 | 1 |
4. Spannungs-Dehnungs- | |||||||
Eigenschaften : | |||||||
a) Rohpolymerisat | |||||||
Spannung bei 300% | |||||||
Dehnung (kg/cm2) | 15,7 | 6,3 | 10,1 | — | 7,7 | — | 7 |
Spannung bei 500% | |||||||
Dehnung (kg/cm2) | 23,8 | 9,1 | 13,3 | — | 7,7 | — | 7,3 |
Zugfestigkeit, | |||||||
(kg/cm2) | 57,4 | 21 7 | 21 | 38,5 | 13,3 | ||
Bruchdehnung (%) | 740 | 870 | 800 | 890 | — | 1400 | |
b) Vulkanisat | |||||||
Spannung bei 300% | |||||||
Dehnung (kg/cm2) | — | 60,9 | 72,8 | 58,1 | 77 | 162,4 | 87,5 |
Zugfestigkeit, | |||||||
(kg/cm2) | 127,4 | 85,4 | 83,3 | 140 | 164,5 | 231" | |
Bruchdehnung (%) | — | 650 | 340 | 410 | 400 | 330 | 550 |
5. Härte, Shore A | — | 60 | 66 | 456 | 50 | 75 | 64 |
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Stereoblockmischpolymerisaten durch abwechselnde Polymerisation verschiedener Olefine der Formel CH2 = CHR, in der R Wasserstoff oder ein Alkylrest ist, mit Katalysatoren aus Übergangsmetallverbindungen und metallorganischen Verbindungen in einem indifferenten flüssigen Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel bei 0 bis 100cC, dadurch gekennzeichnet, daß kristallisierbare, kautschukähnliche Stereoblockmischpolymerisate, die im unverformten Zustand amorph sind und beim Strecken kristallisieren und in denen (a) amorphe,109 528/359nicht kristallisierbare, ataktische Mischpolymerisatblöcke mit vorbestimmter Länge aus zwei oder mehr verschiedenen der genannten Olefine und (b) kristallisierbare Homopolymerisatblöcke mit vorbestimmter Länge aus einem einzigen der genannten Olefine oder kristallisierbare Mischpolymerisatblöcke mit vorbestimmter Länge aus zwei oder mehr verschiedenen der genannten Olefine miteinander abwechseln, wobei im Falle kristallisierbarer Homopolymerisatblöcke das Stereoblockmischpolymerisat insgesamt mindestens drei und im Falle kristallisierbarer Mischpolymerisatblöcke das Stereoblockmischpolymerisat insgesamt mindestens zwei der Blöcke (a) aufweist, hergestelltIOwerden, indem mit Hilfe von nicht stereospezifischen Katalysatoren aus (1) Mischungen von Vanadiumoxytrihalogeniden und Aluminiumtrialkylen, Alkylaluminiumdihalogeniden oder Dialkylaluminiumhalogeniden oder aus (2) Mischungen von Titantetrahalogeniden und Lithiumaluminiumtetraalkylen oder Lithiumalkyl-Aluminiumtrialkyl-Gemischen entweder abwechselnd Gemische aus zwei oder mehr Olefinen und ein einziges Olefin oder abwechselnd verschiedene Gemische aus zwei oder mehr Olefinen, die die gleichen Olefine in verschiedenem Molverhältnis aufweisen oder die aus verschiedenen Olefinen bestehen, polymerisiert werden.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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