DE19511791C1 - Verfahren zur Shimmung eines Magnetsystems eines Kernspintomographen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Shimmung eines Magnetsystems eines Kernspintomographen und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Bei Kernspinresonanzgeräten ist die Homogenität des Grundma
gnetfeldes ein entscheidener Faktor für die Abbildungsquali
tät. Bei der Bildgebung verursachen Feldinhomogenitäten im
Bildbereich geometrische Bildverzerrungen, die den Feldabwei
chungen proportional sind. Besonders wichtig ist die Feld
homogenität beim Echoplanarverfahren. Ferner werden im Be
reich der Spektroskopie extrem hohe Anforderungen an die
Feldhomogenität gestellt, um eine ausreichende Auflösung der
Spektrallinien zu erreichen. Feldinhomogenitäten führen zur
Überlappung von Spektrallinien.
Um die erforderlichen Homogenitätswerte zu erreichen, wird
zunächst eine sogenannte passive Shimmung vorgenommen, d. h.,
im Magneten werden z. B. Eisenbleche angebracht, die die Homo
genität verbessern. Eine derartige Anordnung ist beispiels
weise aus der US 5,235,284 bekannt. Bei höheren Anfor
derungen reicht diese passive Shimmung allerdings nicht aus.
Hier werden zusätzlich spezielle Shim-Spulen vorgesehen, die
mit einem einstellbaren Strom beaufschlagt werden. Lineare
Feldabweichungen, d. h. Feldfehler erster Ordnung, können auch
dadurch kompensiert werden, daß man Gradientenspulen mit ei
nem einstellbaren Offset-Strom, d. h. einem konstanten Strom,
der einer Gradientenpulssequenz überlagert wird, beauf
schlagt. Dies ist z. B. aus der
DE 42 13 050 A1 bekannt.
Die Einstellung der Ströme für die Shimspulen und der Offset
ströme für die Gradientenspulen muß bei hohen Anforderungen
erfolgen während das Untersuchungsobjekt sich im Magnetfeld
befindet, da dieses unter Umständen die Magnetfeldverteilung
beeinflußt. Voraussetzung für die Einstellung der Shimströme
ist zunächst die genaue Kenntnis der vorhandenen Feldvertei
lung.
In dem Artikel P. Webb, A. Macovski "Rapid, fully automated,
arbitrary volume, in vivo shimming" in SMRM Abstracts 1990,
Seite 541, ist ein Verfahren beschrieben, bei dem zunächst
zwei 3D-Gradientenechosequenzen mit unterschiedlichen Echo
zeiten durchgeführt werden. Aufgrund dieser beiden Sequenzen
werden Phasenbilder erzeugt und diese subtrahiert. Damit kann
man die Magnetfeldverteilung dreidimensional erfassen und er
hält dabei M Datenpunkte, die in Form eines Vektors x darge
stellt werden. Ferner wird ein "reference map" erstellt, bei
dem der Einfluß von M Shimspulen auf das Magnetfeld in Form
einer Matrix A dargestellt wird. Die zu bestimmenden Shim
ströme werden in Form eines Vektors C dargestellt. Die erfor
derlichen Shimströme werden schließlich dadurch ermittelt,
daß die quadratische Abweichung der Größe A · C-x minimiert
wird.
Aus der US 5,345,178 ist ein Shimverfahren be
kannt, bei dem zur Ermittlung der Magnetfeldinhomogenität zu
nächst ebenfalls eine Gradientenechosequenz oder eine Spin
echosequenz mit zentrischen 180°-Hochfrequenzpulsen durchge
führt wird. Das gewonnene Kernresonanzsignal wird fourier
transformiert und die Phasenkurve der Kernspins in einem vor
gegebenen Bereich ermittelt. Dies wird mehrfach in unter
schiedlichen Projektionen wiederholt. Die erhaltenen Phasen
kurven werden mit einer FIT-Methode analysiert und daraus die
Koeffizienten der die Feldverteilung beschreibenden sphäri
schen harmonischen Funktionen bestimmt. Damit kann der ein
zelnen Shimspulen zuzuführende Strom ermittelt werden.
Bei dieser Art der Bestimmung der Feldverteilung tritt jedoch
folgendes Problem auf: Bei der Untersuchung biologischen Ge
webes mit der üblichen Protonen-Bildgebung treten neben den
dominierenden Signalanteilen aus Wassermolekülen auch Signal
anteile aus den in Fett gebundenen Protonen auf. Diese Pro
tonen haben aufgrund ihrer unterschiedlichen chemischen Bin
dung eine im Vergleich zu Wasserprotonen leicht unterschied
liche Resonanzfrequenz. Bei einer Feldstärke des Magneten von
1,5 T liegt die Frequenzabweichung zwischen Fett-Protonen und
Wasser-Protonen z. B. bei etwa 110 Hz. Wenn man nun die durch
den Frequenzunterschied Fett-Wasser-Signale bedingte Fre
quenzverschiebung zuverlässig von der durch Magnetfeldinhomo
genitäten bedingten Frequenzverschiebung unterscheiden woll
te, so dürfte die durch Inhomogenitäten bedingte Frequenzver
schiebung bereits vor Beginn der aktiven Shimprozedur nicht
größer als 110 Hz über das gesamte Betrachtungsvolumen sein.
Dies ist jedoch eine extreme Anforderung, die in der Praxis
kaum zu erfüllen ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem
unter Berücksichtigung des obengenannten Problems eine ver
besserte Shimmung möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale
des Patentanspruchs 1 bzw. 9. Indem man nicht mehr direkt mit
der Phasendifferenzmatrix arbeitet, sondern die Phasendiffe
renzen zwischen zwei aufeinanderfolgenden Pixeln auswertet,
entfällt das obengenannte Problem in der Praxis nahezu voll
ständig. In diesem Fall könnte man nämlich auch noch dann die
chemische Verschiebung Fett-Wasser von der Phasenverschiebung
durch Inhomogenitäten selektieren, wenn der eingangs genannte
Frequenzunterschied von 110 Hz in der Resonanzfrequenz zwi
schen zwei aufeinanderfolgenden Pixeln vorhanden wäre. Damit
arbeitet das Verfahren noch bei sehr viel größeren Ausgangs
werten der Inhomogenität. Anders ausgedrückt kann bei dem er
findungsgemäßen Verfahren von Pixel zu Pixel eine bestimmte
Abweichung der Resonanzfrequenz toleriert werden, die beim
eingangs beschriebenen Verfahren nur über das gesamte Be
trachtungsvolumen auftreten darf.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Fig. 1 bis 15 näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 und 2 schematisch Shimkanäle für ein Magnetsystem,
Fig. 3 bis 8 ein erstes Ausführungsbeispiel für eine
Pulssequenz zur Ermittlung der vorhandenen
Magnetfeldverteilung,
Fig. 9 bis 13 ein zweites Ausführungsbeispiel für eine
Pulssequenz zur Ermittlung der vorhandenen
Magnetfeldverteilung,
Fig. 14 den Ablauf eines Verfahrens zur Ermittlung
von Phasenfehler-Datensätzen,
Fig. 15 den Aufbau einer Matrix A.
Bekanntlich erfolgt eine Ortsauflösung der Kernresonanzsigna
le in der Kernspintomographie dadurch, daß einem homogenen,
statischen Grundfeld in der Größenordnung von 1 T ein linea
rer Magnetfeldgradient überlagert wird. Die Prinzipien der
Bildgebung sind beispielsweise in dem Artikel von Bottomley
"NMR imaging techniques and applications: A review" in Review
of Scientific Instrumentation, 53 (9), 9/82, Seiten 1319 bis
1337 erläutert.
Zur Ortsauflösung in drei Dimensionen müssen Magnetfeldgra
dienten in drei, vorzugsweise senkrecht aufeinanderstehenden
Richtungen erzeugt werden. In den Fig. 1 und 2 ist jeweils
ein Koordinatenkreuz x, y, z eingezeichnet, das die Richtung
der jeweiligen Gradienten darstellen soll. Fig. 1 zeigt
schematisch eine herkömmliche Anordnung von Gradientenspulen
für die Erzeugung eines Magnetfeldgradienten Gy in y-Rich
tung. Die Gradientenspulen 2 sind als Sattelspulen ausge
führt, die auf einem Tragrohr 1 befestigt sind. Durch die
Leiterabschnitte 2a wird innerhalb eines kugelförmigen Unter
suchungsvolumens 11 ein weitgehend konstanter Magnetfeldgra
dient Gy in y-Richtung erzeugt. Die Rückleiter erzeugen auf
grund ihrer größeren Entfernung vom Untersuchungsvolumen 11
dort lediglich vernachlässigbare Komponenten. Die Gradienten
spulen für den x-Magnetfeldgradienten sind identisch zu den
Gradientenspulen 2 für den y-Magnetfeldgradienten aufgebaut
und lediglich auf dem Tragrohr 1 um 90° in azimutaler Rich
tung verdreht. Der Übersichtlichkeit wegen sind sie daher in
Fig. 1 nicht dargestellt.
In Fig. 1 sind ferner Shimspulen 4 bis 6 dargestellt, die
ebenfalls als Sattelspulen ausgeführt sind. Die Shimspulen 4
bis 6 sind lediglich schematisch angedeutet. Ausführungen
über das Design von Shimspulen finden sich beispielsweise im
US-Patent 3,569,823. Jeder Shimspule 4 bis 6 ist jeweils eine
Stromversorgung SH1 bis SH3 zugeordnet, die die jeweiligen
Shimspulen 4 bis 6 mit Strömen I1 bis I3 versorgt. Die Ströme
I1 bis I3 sind über eine Recheneinheit c steuerbar.
Die Gradientenspulen 3 für den Magnetfeldgradienten in z-
Richtung sind in Fig. 2 schematisch dargestellt. Die Spulen
sind ringförmig ausgeführt und symmetrisch zum Mittelpunkt
des Untersuchungsvolumens 11 angeordnet. Da die beiden Ein
zelspulen 3a und 3b in der in Fig. 2 dargestellten Weise in
entgegengesetzter Richtung stromdurchflossen sind, verursa
chen sie einen Magnetfeldgradienten in z-Richtung. Ferner
sind in Fig. 2 - wiederum nur schematisch - weitere, in die
sem Fall ringförmige Shimspulen 7 bis 9 dargestellt, die
ebenfalls über Stromversorgungen SH4 bis SH6 mit Strömen I4
bis I6 beaufschlagt werden. Die Ströme I4 bis I6 sind wieder
durch die Recheneinheit c steuerbar.
In den Fig. 1 und 2 ist ferner schematisch die Stromver
sorgung V für die Gradientenspulen 2, 3 dargestellt. Der
Strom I durch die jeweilige Gradientenspule 2, 3 wird durch
einen eine Meßsequenz vorgebenden Pulsgenerator P und einen
Geber O für einen Strom bestimmt, wobei die Ausgangssignale
des Pulsgenerators P und des Gebers O zum Aufschalten von
Offset-Strömen addiert werden. Der Geber O wird ebenfalls von
der Recheneinheit C gesteuert.
In Fig. 2 sind ferner schematisch die Elemente zur Signalge
winnung dargestellt, die in Fig. 1 der Übersichtlichkeit
wegen weggelassen sind. Mit einer Antenne 15 werden sowohl
Hochfrequenzsignale auf ein Untersuchungsobjekt eingestrahlt
als auch Kernresonanzsignale von diesem empfangen. In einer
Sende-Empfangseinheit 16 werden die Sendesignale erzeugt und
die empfangenen Kernresonanzsignale phasenempfindlich demodu
liert. Die demodulierten Kernresonanzsignale werden in einer
Auswerteschaltung 17 ausgewertet, und zwar zum einen für
Bildinformationen, die auf einem Monitor 18 dargestellt wer
den, zum anderen für Informationen über die erforderliche
Shimmung, die in der Recheneinheit C in Shimströme umgesetzt
werden.
Magnetfelder lassen sich aufgrund von sphärischen harmoni
schen Funktionen darstellen. Für die hier ausschließlich
interessierende axiale Komponente Bz des Magnetfeldes gilt:
Dabei sind r, Θ und ϕ die sphärischen Koordinaten des Vek
tors , R ist der Radius des abzubildenden Volumens, P(n, m)
sind die entsprechenden Legendre-Polynome vom Grad n und der
Ordnung m und A(n, m) und B(n, m) sind die Koeffizienten der
sphärischen harmonischen Funktionen. Der Koeffizient A (0, 0)
charakterisiert das homogene Grundfeld, alle anderen Koeffi
zienten beschreiben Homogenitätsabweichungen. Wie in dem be
reits zitierten US-Patent 3,569,823 erläutert, kann man Shim
spulen derart gestalten, daß sie im wesentlichen einen dieser
Koeffizienten beeinflussen, also die diesen Koeffizienten
entsprechende Feldstörung kompensieren.
In der Praxis kann natürlich nur eine begrenzte Anzahl von
Shimspulen vorgesehen werden, so daß nur eine entsprechende
Zahl der erwähnten Koeffizienten der sphärischen harmonischen
Funktionen auf Null gesetzt werden können. In der Kernspin
tomographie und in der Spektroskopie kommt man auch bei hohen
Anforderungen im allgemeinen mit neun nicht-linearen Shimspu
len aus, so daß zusammen mit den drei Gradientenspulen zwölf
sphärische Koeffizienten, die die Feldverteilung am meisten
stören, auf Null gebracht werden können.
Zur Shimmung ist es zunächst erforderlich, den vorhandenen
Feldverlauf festzustellen. Dies kann zum Beispiel durch zwei
Gradientenechosequenzen gemäß den Fig. 3 bis 8 erfolgen.
Nach einer Anregung gemäß Fig. 3 werden die Kernspins in z-
und x-Richtung durch Phasencodiergradienten Gz und Gy pha
sencodiert. Ferner wird in einer ersten Sequenz ein Gradient
Gx zunächst in negativer Richtung und dann in positiver Rich
tung geschaltet. Damit entsteht zum Zeitpunkt t₁ ein erstes
Gradientenechosignal S1 aufgrund einer Rephasierung der Kern
spins. Der Zeitpunkt t₁ ist dabei durch folgende Bedingung
gegeben:
Die Pulssequenz wird für M unterschiedliche Werte des Phasen
codiergradienten Gz und für N unterschiedliche Werte des Pha
sencodiergradienten Gy wiederholt, so daß man schließlich N ·
M Meßwerte erhält. Alle Meßwerte werden P-mal abgetastet und
digitalisiert. Die digitalisierten Werte werden entsprechend
ihren Phasenfaktoren sortiert in eine dreidimensionale Matrix
der Größe M · N · P eingetragen. Die Phase der so gewonnenen
Kernresonanzsignale ist nicht nur von den geschalteten Gra
dienten abhängig, sondern repräsentiert auch Feldinhomogeni
täten. Da es für die Feldmessung nur auf die Phase der jewei
ligen Signale ankommt, reicht es, für jedes abgetastete Si
gnal nur den Phasenwert in eine Rohdatenmatrix einzutragen.
Eine derartige Rohdatenmatrix ist in Fig. 14 schematisch
dargestellt und mit RD1 bezeichnet.
Dieselbe Sequenzfolge wird nochmals wiederholt, wobei jedoch
hier Signale S2 zu einem späteren Echozeitpunkt t₂ gewonnen
werden. Dies erreicht man, indem man - wie in Fig. 6 darge
stellt - den positiven Teil des Gradienten Gx′ kleiner macht,
so daß die Rephasierungsbedingung später erfüllt ist. Anson
sten sind alle Meßparameter identisch zur vorangehenden Se
quenzfolge. Mit der zweiten Sequenzfolge gewinnt man eine
zweite Rohdatenmatrix RD2. Bei dieser Rohdatenmatrix wirken
sich Magnetfeldinhomogenitäten stärker auf die Phase ϕ2 aus,
da wegen der längeren Echozeit t₂ Magnetfeldinhomogenitäten
länger einwirken.
Für die Erfassung der Magnetfeldinhomogenität ist im allge
meinen eine deutlich niedrigere Ortsauflösung erforderlich
als für die Bildgebung. Beispielsweise kommt man mit 32
Pixeln für jede Raumrichtung, also mit einer Rohdatenmatrix
RD1 bzw. RD2 der Größe 32 × 32 × 32 im allgemeinen aus.
Zur Gewinnung von zwei Signalen S1, S2 mit unterschiedlichen
Echozeiten müssen nicht unbedingt zwei Pulssequenzen einge
setzt werden, es gibt vielmehr auch Pulssequenzen, die nach
einer einzelnen Anregung zwei Signale mit unterschiedlichen
Echozeiten liefern. Als Beispiel ist in den Fig. 9 bis 13
eine Pulssequenz dargestellt, wie sie im US-Patent 4,825,159
näher beschrieben ist. Dabei wird eine sogenannte Steady-
State-Sequenz verwendet, d. h., die Repetitionszeit der Hoch
frequenzpulse RF nach Fig. 9 ist kürzer als die Relaxations
zeiten T1, T2. Wie bei üblichen Gradientenechosequenzen mit
dreidimensionaler Ortscodierung werden nach der Anregung zwei
Phasencodiergradienten Gz, Gy sowie ein negativer Gradient
Gx1 zur Dephasierung der Spins geschaltet. Anschließend wird
ein positiver Gradient Gx2 eingeschaltet, unter dem die Spins
rephasieren und ein erstes Echosignal S1 mit einer ersten
Echozeit t₁ liefern. Vor dem Einstrahlen des nächsten Hoch
frequenzpulses RF wird in diesem Fall noch ein weiterer posi
tiver Gradient Gx3 in x-Richtung eingeschaltet, unter dem ein
zweites Signal S2 mit einer Echozeit t₂ entsteht. Schließlich
werden alle Gradienten nach dem ersten Hochfrequenzpuls RFn
zurückgesetzt, bevor der nächste Hochfrequenzpuls RFn+1 ein
gestrahlt wird. Bezüglich der genauen Wirkungsweise dieser
Sequenz wird auf die bereits genannte US-Patentschrift
4,825,159 verwiesen.
Aufgrund der beschriebenen Sequenzen erhält man also zwei
Rohdatenmatrizen RD1 und RD2, in denen im k-Raum mit drei
dimensionaler Auflösung die Phasen ϕ1 bzw. ϕ2 von Kernreso
nanzsignalen eingetragen sind, die aufgrund der unterschied
lichen Echozeiten unterschiedliche Abhängigkeiten von Magnet
feldinhomogenitäten aufweisen.
Im nächsten Schritt werden die beiden Rohdatenmatrizen einer
dreidimensionalen Fourier-Transformation (FFT, Fast Fourier
Transformation) unterzogen und aus den fouriertransformierten
Rohdatensätzen eine Phasendifferenz gebildet. Da die Rohda
tensätze (RD1, RD2) sich nur durch die Echozeiten der gewon
nenen Kernresonanzsignale unterscheiden, erhält man aufgrund
dieser Differenz eine Phasendifferenzmatrix PD mit M · N · P
Pixeln, denen jeweils eine nur noch von der Magnetfeldinhomo
genität abhängige Phase ϕ′ zugeordnet ist. Bis zu diesem
Punkt ist das beschriebene Verfahren bekannt. Im Unterschied
zum Stand der Technik wird jedoch die Phasendifferenzmatrix
nicht direkt verwertet, sondern es werden die Phasendifferen
zen zweier aufeinanderfolgender Pixel ermittelt. Dies ge
schieht, wie in Fig. 14 angedeutet, in drei Raumrichtungen
x, y und z. Damit erhält man drei Phasenfehler-Datensätze bx,
by und bz. Jeder dieser Datensätze stellt zunächst wiederum
eine Matrix mit M · N · P Pixeln dar.
Um aufgrund dieser Matrix zu Einstellwerten für die einzelnen
Shimkanäle zu kommen, muß man ermitteln, welchen Einfluß ein
bestimmter Strom in jedem Shimkanal auf die Phasendifferenzen
hat, wie sie in den Phasenfehler-Datensätzen bx, by und bz
angegeben sind. Vor der eigentlichen Messung müssen daher Re
ferenzmessungen gemacht werden, wobei die Phasenfehler-Daten
sätze einmal mit und einmal ohne eingeschalteten Shimstrom
bestimmt werden. Aufgrund einer Differenzbildung kann man
dann für jeden Shimkanal bestimmen, welchen Einfluß der be
stimmte Strom auf die Phasenfehler-Datensätze bx, by und bz
hat. Dieser Einfluß wird in Form einer in Fig. 15 schema
tisch angegebenen Matrix A dargestellt. Diese Matrix A ist
z. B. so aufgebaut, daß jede Spalte einem Shimkanal ent
spricht, bei Q Shimkanälen sind also Q Spalten vorhanden. In
jeder Zeile steht ein Koeffizient, der den Einfluß des jewei
ligen Shimkanals auf ein Pixel in den Phasenfehler-Daten
sätzen bx, by und bz wiedergibt. Da jeder dieser Phasen
fehler-Datensätze M · N · P Pixel aufweist, muß die Matrix A
also insgesamt 3 · M · N · P · Q Werte haben.
Diese Matrix A muß für jede Anlage nur einmal bestimmt werden
und bleibt dann - sofern sich nicht Anlagenänderungen ergeben
- konstant.
Um die Shimströme in den einzelnen Shimkanälen zu bestimmen,
muß nach Ermittlung der Phasenfehler-Datensätze bx, by und bz
folgendes Gleichungssystem gelöst werden:
Dabei stellt den Vektor der gesuchten Shimströme dar.
ist ein Phasenvektor, der alle Phasendifferenzen aus den ge
messenen Phasenfehler-Datensätzen bx, by und bz beinhaltet.
Der Phasenvektor b weist also im Ausführungsbeispiel eine
Länge von 3 · M · N · P auf.
Das obengenannte Gleichungssystem kann z. B. nach der geläu
figen Methode der kleinsten Quadrate bestimmt werden, d. h.
also durch Bildung des Minimums der quadratischen Abweichun
gen A · - : den Vektor der gesuchten Shimströme dar.
In manchen Anwendungen wird eine Shimmung nicht über das ge
samte Untersuchungsobjekt vorgenommen, sondern nur über einen
Teilbereich, z. B. eine selektierte Schicht. In diesem Fall
kann das Auswerteverfahren dadurch verkürzt werden, daß man
nicht den gesamten fouriertransformierten dreidimensionalen
Datensatz verarbeitet, sondern nur die Pixel dieses Daten
satzes, die dem zu shimmenden Teilbereich zuzuordnen sind.
Damit ist ein entsprechend geringeres Datenvolumen zu verar
beiten.
Mit dem dargestellten Verfahren gelingt es, ein Magnetsystem
zu shimmen, ohne daß aufgrund der Signale von fettgebundenen
Protonen extreme Anforderung an die Ausgangshomogenität vor
Beginn der Shim-Prozedur gestellt werden.
Der störende Einfluß von fettgebundenen Protonen läßt sich
auch dadurch eliminieren, daß die Differenz der Echozeiten
Δte = t₂ - t₁ bei der Erstellung der beiden Rohdatensätze
RD1, RD2 so festgelegt wird, daß die Signale von fettgebun
denen und wassergebundenen Protonen phasengleich zusammen
fallen. Bei einem Grundmagnetfeld von 1,5 T würde man dies
z. B. bei einer Differenz der Echozeiten von 4,7 ms erreichen.
Claims (9)
1. Verfahren zur Shimmung eines Magnetsystems eines Kern
spintomographen mit mindestens einem Shim-Kanal mit folgenden
Schritten:
- a) Bestimmung einer Matrix A, die für jeden Shim-Kanal (SH1-SH6) die Wirkung eines Einheitsstromes auf je des Pixel des Phasenfehler-Datensatzes (bx, by, bz) nach Schritt e) angibt,
- b) Bestimmung zweier dreidimensional ortsaufgelöster Kernresonanz-Rohdatensätze in Form zweier dreidimen sionaler Matrizen (RD1, RD2), deren Phasen unter schiedlich sensitiv auf Magnetfeldinhomogenitäten sind,
- c) dreidimensionale Fourier-Transformation,
- d) Ermittlung der Phasendifferenzen zwischen korrespon dierenden Pixeln der fouriertransformierten Kernre sonanz-Rohdatensätze und Erstellung einer dreidimen sionalen Phasendifferenzmatrix (PD),
- e) Ermittlung der Phasendifferenzen zwischen aufeinan derfolgenden Pixeln der Phasendifferenzmatrix (PD) in mindestens einer Raumrichtung (x, y, z) und Erstel lung eines Phasenfehler-Datensatzes (bx, by, bz) je Raumrichtung,
- f) Bestimmung der Ströme iS für jeden Shimkanal auf grund der gemessenen Phasenfehler-Datensätze (bx, by, bz) und der vorbestimmten Matrix A,
- g) Anwendung der Ströme iS auf die einzelnen Shimkanäle.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß in Schritt e) die Phasendif
ferenzen in drei aufeinander senkrecht stehenden Raumrichtun
gen (x, y, z) bestimmt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ermittlung der Phasendifferenzen
der korrespondierenden Pixel nach Schritt d) durch konjugiert
komplexe Multiplikation der fouriertransformierten Rohdaten
sätze durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Bestim
mung der Ströme iS für die Shimkanäle durch Minimierung der
quadratischen Abweichungen der Größe A · - erfolgt, wobei
die einzelnen Shim-Ströme iS und die Phasenfehler-Datensätze
(bx, by, bz) in Form von Vektoren (, ) dargestellt sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß aus den
fouriertransformierten dreidimensionalen Kernresonanz-Rohda
tensätzen (RD1, RD2) nur eine Teilmenge weiterverwendet wird,
die einem zu shimmenden Teilbereich der Probe zugeordnet ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die beiden
Kernresonanz-Rohdatensätze (RD1, RD2) aufgrund zweier Gra
dientenechosequenzen mit unterschiedlichen Echozeiten (TE1,
TE2) erstellt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß zur Gewin
nung der Kernresonanz-Rohdatensätze (RD1, RD2) eine Pulsse
quenz angewandt wird, in der zwei Gradientenechosignale (S1,
S2) mit unterschiedlichen Echozeiten (TE1, TE2) entstehen.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Differenz (ΔTE) der
beiden Echozeiten (TE1, TE2) derart gewählt wird, daß die
Gradientenechos von Fett- und Wasser-Kernresonanzsignalen
phasengleich zusammenfallen.
9. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch folgende Merk
male:
- a) mindestens einen Shim-Kanal (SH1 bis SH6),
- b) einer Signalgewinnungseinrichtung (16, 17) zur Gewin nung von Kernresonanzsignalen (S1, S2) mit unter schiedlichen Echozeiten,
- c) eine Vorrichtung zur phasenempfindlichen Demodulation der Kernresonanzsi gnale,
- d) zwei Speichereinrichtungen (20, 21) zur Abspeicherung von Rohdaten (RD1, RD2) aufgrund der Kernresonanzsignale (S1, S2)
- e) Fourier-Transformationseinrichtungen (22, 23) zur Fourier-Transformation der Rohdaten,
- f) eine Vorrichtung (24) zur Differenzbildung (Δϕ) der Phasen aus den fouriertransformierten Rohdaten (RD1, RD2) und Erstellung einer Phasendifferenzmatrix (PD) in einer Speichereinrichtung (25),
- g) Vorrichtungen (26-28) zur Differenzbildung zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Pixeln in der Phasen differenzmatrix (PD) in mindestens einer Richtung und Erstellung von Phasenfehler-Datensätzen (bx, by, bz) in Speichereinrichtungen (29-31),
- h) eine Recheneinheit (C) zur Bestimmung von Shim- Strömen für die einzelnen Shim-Kanäle (SH1 bis SH6) aufgrund der Phasenfehler-Datensätze (bx, by, bz) und aufgrund von in einem Speicher (A) abgelegten anla genspezifischen Werten.
Priority Applications (3)
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ID=7758229
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