DE2350501A1 - Verfahren und vorrichtung zum trennen eines glasartigen oder vitrokristallinen plattenmaterials - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum trennen eines glasartigen oder vitrokristallinen plattenmaterialsInfo
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Description
DR. MÜLLER-BORfi DlPL-PHYS. DR. MANITZ DIPL.-CHEM. DR. DEUFEL
DIPL.-ING. PINSTERWALD DIPL.-ING. GRÄMKOW
PATENTANWÄLTE
D/S/Gl - G 235?
GLAVERBEL-MECANIVER, Watermael-Boitsfort,
Belgien
Verfahren und Vorrichtung zum Trennen eines
glasartigen oder vitrokristallinen Plattenmaterials
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trennen eines glasartigen
oder vitrokristallinen Plattenmaterials längs einer
vorherbestimmten Linie, wobei bei der Durchführung dieses Verfahrens Kräfte thermischen Ursprungs in dem Plattenmaterial
durch Bestrahlen mit wenigstens einem Laserstrahl induziert werden. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
Unter dem Begriff "vitrokristallines Material" ist ein Mate-,
rial zu verstehen, das durch Wärmebehandlung von Glas zur Erzeugung der Bildung von einer oder mehreren kristallphasen
behandelt worden ist.
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Es ist bekannt, dass glasartiges Plattenmaterial durch. Bestrahlung
des Materials mit einem Laserstrahl getrennt werden kann.. Die GB-PS 1 246 481 beschreibt ein Verfahren zum Trennen eines
glasartigen Plattenmaterials durch Bestrahlung des Materials mit einem COp-Laser. Ein derartiger Laser wird deshalb ausgewählt,
da er eine solche Wellenlänge besitzt, dass seine Energie sehr stark von dem glasartigen Material absorbiert wird. Infolge
dieser Energieabsorption werden thermomechanische Spannungen in dem Plattenmaterial erzeugt, die seine Fraktur bewirken.
Diese bekannte Methode ist im Hinblick auf die Dicken des Plattenmaterials,
das getrennt werden kann, begrenzt. Insbesondere lässt sich das Verfahren nicht in zuverlässiger Weise zum Trennen
von glasartigen Platten mit Dicken von mehr als f? mm anwenden.
Darüberhinaus bricht bei der Durchführung der bekannten Verfahren das Plattenmaterial manchmal längs Linien, welche von
der Linie abweichen, die von dem Laserstrahl abgefahren wird.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, das zum Trennen von glasartigem und vitrokristallinem
Plattenmaterial mit einem wesentlich breiteren Dickenbereich angewendet werden kann. Die Erfindung soll ferner
ein Verfahren schaffen, bei dessen Durchführung derartige Plattenmaterialien
mit einer Schnelligkeit geschnitten werden können, die bei der Herstellung von Flachglas erforderlich sind, um kontinuierlich
hergestellte Glasbänder zur Entfernung der dickeren Bandränder zu schneiden.
Durch die Erfindung wird ein Verfahren zum Schneiden eines glasartigen
oder vitrokristallinen Plattenmaterials längs einer
vorherbestimmten Linie zur Verfügung gestellt, wobei bei der Durchführung dieses Verfahrens trennende Kräfte thermischen Ursprungs
in dem Plattenmaterial durch Bestrahlung desselben mit
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wenigstens einem Laserstrahl induziert werden. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass der Bestrahlung des Materials
ein Einkerben der Platte längs der Trennlinie vorausgeht.
Die Erfindung bietet den sehr bedeutsamen Vorteil, dass sie
zum Trennen von glasartigen und vitrokristallinen Platten mit einem breiten Dickenbereich von weniger als 5 mm bis mehr als
5 mm angewendet werden kann. Die Erfindung kann zum Trennen von dicken Platten eingesetzt werden, beispielsweise von Platten
mit einer Dicke von 10 mm oder darüber.
Ein anderer Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens besteht
darin, dass die Linie, längs welcher das Material tatsächlich getrennt wird, streng durch die Einkerbungslinie bestimmt wird,
und" zwar auch dann, wenn die von dem Laserstrahl abgefahrene
Spur leicht von einer derartigen Einkerbungslinie abweicht. Der Verlauf der Einkerbungslinie kann natürlich leicht und genau
gesteuert werden. -
Ein anderer wichtiger Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, dass die Trennoperation gegenüber mechanischen
Spannungen, die in dem Plattenmaterial bereits vorherrschen, unempfindlich oder wenig empfindlich ist. Insbesondere dann,
wenn die beabsichtigte Trennungslinie, längs welcher das Material eingekerbt wird, einen Fehler in dem Material kreuzt, hat
der Fehler höchstens eine lokale Unregelmässigkeit in den getrennten Kanten des Materials zur Folge und verursacht keine
einen Bruch bewirkenden Spannungen, die sich willkürlich von der beabsichtigten Trennungslinie weg erstrecken. Die Fraktur
folgt der Einkerbungslinie, und zwar, falls nicht durch die Fehlerstelle, dann wenigstens bis zu der Grenze oder bis zu
den Grenzstellen des Fehlers, die durch eine derartige Linie geschnitten werden. .
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Es wurde ferner gefunden, dass das erfindungsgemässe Verfahren
oft das Trennen eines gegebenen glasartigen oder vitrokristallinen
Materials mit einem Laserstrahl mit einer Energie ermöglicht, die geringer ist als sie dann erforderlich ist, wenn
die bisher bekannte Methode des Schneidens mit einem Laserstrahl angewendet wird.
Eine der derzeitigen Anforderungen bei der Glasherstellung geht dahin, dass glasartiges Plattenmaterial sehr schnell geschnitten
werden muss (so wie dies beispielsweise erforderlich ist, um kontinuierlich übermässig dicke Ränder eines Glasbandes
zu entfernen, das mit hoher Geschwindigkeit in einer Ziehmaschine erzeugt wird), wobei ausserdem Kanten erhalten werden müssen,
die frei von Zackenbildungen oder ähnlichen Unrelgemässigkeiten sind.
Das bekannte Verfahren zum Trennen eines glasartigen Plattenmaterials
unter Anwendung von Spannungen thermischen Ursprungs, die durch einen stark absorbierten Laserstrahl induziert werden,
können zum Trennen von ziemlich dünnen Platten verwendet werden, d.h. Plattenmaterialien mit einer Dicke von 3 bis 4 mm. Oft
stellt man jedoch fest, dass die Kanten der getrennten Platten Defekte aufweisen, die mit dem blossen Auge ersichtlich sind
und es unmöglich machen, die Platten ohne eine weitere Behandlung, wie beispielsweise einem Schleifen oder Feuerpolieren,
für hochqualitative Zwecke weiter zu verarbeiten.
Es wurde gefunden, dass das erfindungsgemässe Verfahren, wie es vorstehend definiert worden ist, das Auftreten derartiger
Defekte in den Rändern vermeidet, vorausgesetzt, dass eine einfache, jedoch wichtige Vorsichtsmaßnahme getroffen wird.
Diese Vorsichtsmaßnahme betrifft die Art und Weise, in welcher das Einkerben des Plattenmaterials durchgeführt wird.
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Es ist natürlich bekannt, dass glasartiges Plattenmaterial durch Einkerben des Materials sowie durch anschliessendes Einwirkenlassen
von äusseren mechanischen Kräften, die ein Aufbrechen des Plattenmaterials längs der Einkerbungslinie bewirken, getrennt
werden kann. Diese Maßnahme stellt das übliche Verfahren zum Schneiden von Glas dar und wird manuell sowie bei der automatischen
Massenproduktion und in Verarbeitungsanlagen angewendet. Wenn auch die üblichen Methoden und Arbeitsbedingungen eines
Einkerbwerkzeuges eingehalten werden können, wenn die erfindungsgemässe
Einkerbstufe durchgeführt wird, so hat es sich dennoch in Bezug auf eine merkliche Verbesserung der Ergebnisse, was
die Qualität der abgetrennten Kanten betrifft, als zweckmässig erwiesen, wenn das Einkerben unter einem wesentlich geringeren
Einkerbwerkzeug-Druck durchgeführt wird als bei der Durchführung der bekannten Methoden. Es ist überraschend, dass eine derartige
Verbesserung auf die Einhaltung eines anormal geringen Werkzeugdruckes zurückzuführen ist, Tatsache ist jedoch, dass die Kombination
aus einem derartig niedrigen Werkzeugdruck und der Bestrahlung des Materials mit einem Laser äusserst bemerkenswerte
Ergebnisse bewirkt. Das Verfahren, das auf eine derartige Kombination zurückgreift, ermöglicht ein schnelles und zuverlässiges
Trennen von glasartigen oder vitrokristallinen Plattenmaterialien. Die getrennten Kanten sind dabei frei von den üblichen
leicht feststellbaren Unregelmässigkeiten. Die genannte Methode bietet diese Vorteile, wenn sie zum Trennen von dünnen Platten
angewendet wird, beispielsweise Platten mit einer Dicke von 3 bis 4 mm, sowie zum Trennen von dicken Platten, beispielsweise
Platten mit einer Dicke von bis zu 10 mm oder darüber.
Gemäss einer Ausführungsform der Erfindung, der eine besondere . Bedeutung zukommt, wird das Einkerben unter Einhaltung eines Einkerbwerkzeug-Druckes
durchgeführt, der derartig gering ist, dass die getrennten Plattenränder frei von wahrnehmbaren Unregelmässigkeiten
sind.
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Vorzugsweise liegt der Einkerbwerkzeug-Druck unterhalb 1 kg. Diese bevorzugte maximale Druck liegt deutlich unterhalb der
Drucke, die in üblicher Weise eingehalten werden, und die bisher als notwendig zum Einkerben von Glas als Vorbehandlung zu einem
Brechen angesehen worden sind. Hält man diesen Einkerbwerkzeug-Druck unterhalb 1 kg, wenn die erfindungsgemäss Einkerbstufe
durchgeführt wird, dann ist gewährleistet, dass die getrennten Kanten eine sehr hohe Qualität aufweisen.
Die Erkenntnis, dass -die Einhaltung eines niedrigen Werkzeugdruckes
diesen überraschenden Effekt liefert, wird noch durch die Tatsache verstärkt, dass das Verfahren defektfreie abgetrennte
Ränder auch dann liefert, wenn der Einkerbwerkzeug-Druck so niedrig ist, dass das eingekerbte Plattenmaterial nicht genau
längs der Einkerbungslinie bricht, wenn es von aussen angelegten
Biegekräften ausgesetzt wird, die quer zu der Einkerbungslinie
angreifen. Die Erfindung sieht Ausführungsformen vor, bei deren Durchführung der Einkerbwerkzeug-Druck derartig gering ist, dass
die eingekerbte Platte diesen negativen Test besteht.
Das zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahren eingesetzte
Einkerbwerkzeug kann ein vferkzeug jedes bekannten Typs sein,
beispielsweise kann es sich um einen Diamanten oder um ein Wolframearb
id-Werkzeug handeln.
Vorzugsweise wird nach dem Einkerben das Trennen des eingekerbten Plattenmaterials nur durch die Kräfte bewirkt, welche durch
die Einwirkung des oder der Laserstrahlen induziert werden. Die Erfindung schliesst jedoch nicht Methoden aus, bei deren Ausführung
eine mechanische Kraft auf das Material einwirken gelassen wird, um eine Teilung des Materials längs der Einkerbungslinie
zu unterstützen.
Zwei oder mehrere identische Laserstrahlen können zum Bestrahlen
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des Plattenmaterials an verschiedenen Abschnitten der Länge einer gegebenen Einkerbungslinie verwendet werden. Das Plättenmaterial
kann auf diese Weise schneller getrennt werden.
Vorzugsweise werden die thermischen Spannungen, die ein Trennen bewirken, durch zwei oder mehrere Laserstrahlen mit verschiedenen
Wellenlängen induziert, wobei das zu trennende Material, verschiedene Transparenzgrade bezüglich der verschiedenen
Strahlen aufweist. Dieses Merkmal begünstigt eine günstigere >
Energiespannungsverteilung durch die Dicke des Materials hinweg und ermöglicht säubere getrennt und zackenfreie Kanten,
die sich sehr einfach erhalten lassen.
Darüber hinaus kann die Energie der einzelnen Laser relativ gering sein. Die zwei Laserstrahlen mit verschiedenen Wellenlängen
können in der Weise ausgerichtet werden, dass sie zu einem gegebenen Zeitpunkt gleichzeitig den gleichen Fleck
auf dem Plattenmaterial bestrahlen. Es ist jedoch auch möglich, dass die verschiedenen Strahlen benachbarte Flecken bestrahlen.
Durch Anwendung von zwei oder mehreren Laserstrahlen mit verschiedenen Wellenlängen kann das Verfahren gegenüber Variationen
in der Dicke eines Plattenmaterials längs der Trennungslinie weniger unempfindlich gemacht werden.
Gemäss bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung wird eine
relative Bewegung zwischen einem Laserstrahl oder Laserstrahlen und dem Plattenmaterial erzeugt, welche bewirkt, dass das Material
progressiv durch einen derartigen Strahl oder derartige Strahlen längs der Trennungslinie bestrahlt wird. Auf diese
Weise ist es möglich, eine Trennungs längs der Einkerbungslinie beliebiger Länge mittels eines Strahls oder mittels
Strahlen zu bewirken, der bzw. die einen Flecken des Materials zu einem Zeitpunkt bestrahlt bzw. bestrahlen. Auf diese Weise
kann man eine genau gesteuerte progressive Trennung des Platten-
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materials längs der Einkerbungslinie durchführen. Der Laserstrahl (oder die Laserstrahlen) wird vorzugsweise nicht unterbrochen,
so dass das Plattenmaterial in jeder Position längs der Trennungslinie bestrahlt wird. Die Intensität des oder
eines jeden Laserstrahls wird vorzugsweise derartig ausgewählt, dass sie bei dem niedrigsten Wert oder in der Nähe des niedrigsten
Wertes liegt, welcher bei der ausgewählten Geschwindigkeit der relativen Bewegung wirksam ist. In diesem Falle werden
unnötig hohe Energiekonzentrationen auf oder in der Nähe der Oberfläche des Plattenmaterials vermieden, was, wie bereits erwähnt
worden ist, ein wichtiger Faktor bezüglich der Qualität der getrennten Kanten ist.
Vorzugsweise wird das Plattenmaterial gleichzeitig längs der Trennungslinie von einem Werkzeug, welches das Material einkerbt,
sowie von dem Laserstrahl oder den Laserstrahlen abgefahren. Dies bedeutet mit anderen Worten, dass die Platte längs
der Trennungslinie bestrahlt wird, während das Material noch eingekerbt wird. Derartige Ausführungsformen der Erfindung
sind im Hinblick auf die Zeitersparnis vorteilhaft. Darüber hinaus ist es gewöhnlich bei einem Vorgehen auf diese Weise einfacher,
zu gewährleisten, dass die auf dem Plattenmaterial durch den Laserstrahl oder die Laserstrahlen abgefahrene Linie .genau
mit der Linie zusammenfällt, die von dem Einkerbungswerkzeug abgetastet wird. ·
Die Erfindung sieht Methoden vor, bei deren Ausführung das
glasartige oder vitrokristalline Plattenmaterial sich in kontinuierlicher Bewegung während des Einkerbens sowie der Laserstrahlenbestrahlung
befindet. Im allgemeinen ist es zweckmässig, das Plattenmaterial kontinuierlich während des Einkerbens und
der Bestrahlung zu bewegen. Erfolgt das Schneiden des Plattenmaterials parallel zu seiner Bewegungsrichtung, dann können
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das Einkerbungswerkzeug sowie der Laserstrahl oder die Laserstrahlen
stationär sein. In jedem Falle ist es jedoch unabhängig von der Orientierung der Trennungslinie oder der Trennungslinien
bezüglich der Bewegungsrichtung des Plattenmaterials zweckmässig, das Plattenmateriax dann zu trennen, wenn es kontinuierlich bewegt
wird. Das Material kann beispielsweise dann getrennt werden, wahrend es längs eines Teils eines Produktionsbandes läuft. Flachglas
kann beispielsweise getrennt werden, während es kontinuierlich aus einem Kühlofen abgezogen wird»
Die Erfindung ist von besonderer Bedeutung im Hinblick auf ein
Trennen eines kontinuierlichen Glasbandes. Die Erfindung kann
beispielsweise zum Trennen eines endlosen Glasbandes an dem Auslass eines Kühlofens in vorherbestimmte Längenabschnitte und/
oder zum Trennen eines derartigen Bandes längs seiner Ränder eingesetzt werden.
Die Erfindung sieht ferner eine Vorrichtung zum Trennen eines glasartigen oder vitrokristallinen PJLattenmaterials nach dein
erfindungsgemässen Verfahren, wie es vorstehend definiert worden ist, vor. Durch die Erfindung wird eine Vorrichtung zur Verfügung
gestellt, die zum Trennen von glasartigem oder vitrokristallinem Plattenmaterial geeignet ist. Sie weist eine Einrichtung
zum Stützen des Plattenmaterials, eine Einrichtung zum Emittieren eines Laserstrahls zur Induzierung von Trennkräften thermischen
Ursprungs in dem Plattenmaterial sowie eine Einrichtung zur .Bewirkung
einer relativen Bewegung zwischen dem Laserstrahl unddem Plattenmaterial, um den Strahl längs einer gewünschten Trennungslinie
zu führen, auf und ist dadurch gekennzeichnet, dass sie ausserdem mit einem Werkzeug zum Einkerben des Plattenmaterials
längs der Trennungslinie vor dem Bestrahlen des Materials längs dieser Linie durch den Laserstrahl ausgerüstet ist.
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Die erfindungsgemässe Vorrichtung ermöglicht ein Trennen von
Glasmaterial und vitrokristallinem Glasmaterial in Plattenform innerhalb eines "breiten'Dickenbereiches längs einer vorherbestimmten
Linie. Die Erfindung kann darüber hinaus dieses Ergebnis erzielen, ohne dass dabei in dem zu trennenden Material
bereits vorherrschende willkürliche Spannungen stören. Ein Laserstrahl mit einer Energie, die geringer ist als die Energie, die
bei der Durchführung der bekannten Schneidemethoden unter Einsatz eines Laserstrahls erforderlich ist, kann oft verwendet
werden.
Vorzugsweise befindet sich das Einkerbwerkzeug unter einer Belastung
unterhalb 1 kg. Dieses Merkmal gewährleistet, dass die getrennten Plattenränder eine gute Qualität aufweisen.
Diese Belastung wird vorzugsweise durch ein Gewicht ausgeübt, das auf dem Einkerbwerkzeug sitzt. Auf diese Weise ist es möglich,
Dickeveränderungen des zu trennenden Plattenmaterials zu vermeiden. Eine bessere Steuerung der Belastung wird auf diese
Weise erzielt.
Bei bestimmten Ausführungsformen der erfindungsgemässen Vorrichtung
weist diese eine den Laserstrahl dirigierende Einrichtung auf, die aus wenigstens einer Komponente besteht, welche
verschiebbar ist, so dass ein derartiger Strahl das Plattenmaterial
längs der Trennungslinie durchqueren kann, wobei diese
dirigierende Einrichtung auf einem beweglichen Träger für das Einkerbwerkzeug befestigt ist. Dies ist eine sehr zweckmässige
Anordnung, welche bewirkt, dass das Plattenmaterial gleichzeitig von dem Einkerbwerkzeug und dem oder den Laserstrahlen abgefahren
wird. Eine gesteuerte Zunahme der Fraktur des Materials längs der Einkerbungslinie kann unabhängig davon bewirkt werden, ob
dieses Material stationär ist oder sich in Bewegung befindet. Im letzteren Falle ist die Beziehung zwischen der Bewegungsrich-
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tung und der Verschiebungsrichtung des fleckenartigen Einfallens
des Laserstrahls auf das Plattenmaterial· ohne Bedeutung.
Die Erfindung sieht eine Vorrichtung vor, in der sich eine den Laserstrahl dirigierende Einrichtung befindet, die aus
wenigstens einer optischen Einrichtung "besteht, die zwischen
der Laserstrahlenquelle und dem Plattenmaterial vorgesehen ist. Greift man auf dieses Merkmal zurück, dann besteht die Möglichkeit
der Auswahl der zweckmässigsten Lokalisierung der Laserstrahlenquelle,
und zwar ausserhalb der Richtung des Laserstrahls, in der dieser auf das Plattenmaterial auftrifft. Die
Laserstrahlenquelle kann in einer fixierten Position befestigt sein. Die oder wenigstens eine dieser optischen Vorrichtungen
zwischen der erwähnten Quelle und dem Plattenmaterial kann verschoben werden, so dass der Strahl den gewünschten Weg längs
eines derartigen Materials abtasten kann.
Gemäss einer besonders1vorteilhaften Form einer erfindungsgemässen
Vorrichtung ist ein Einkerbwerkzeug-Träger auf einem Arm befestigt, der derartig angeordnet ist, dass er sich über
die Oberfläche des Plattenmaterials in einem gewissen Abstand erstrecken kann, wenn ein derartiges Material sich auf einer
das Plattenmaterial tragenden Vorrichtung befindet. Die den Laserstrahl dirigierende Einrichtung weist einen Laserstrahlenreflektor
auf, der auf einem derartigen Arm befestigt ist. Eine derartige Vorrichtung ist besonders gut zum kontinuierlichen
automatischen Trennen eines Glasbandes geeignet, das einen Kühlofen verlässt, beispielsweise zum Trennen eines Glasbandes, das
durch Ziehen aus einem Bad aus geschmolzenem Glas oder durch Flotation von Glas auf einem flüssigen Bad gebildet worden ist.
Verschiedene Ausführungsformen der Erfindung werden nun unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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FIg. 1- eine Draufsicht auf eine Ausführungsform der Erfindung. Fig. 2 einen Querschnitt'längs der Linie II - II von Fig. 1.
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine andere erfindungsgemässe Vorrichtung.
Wie den Fig. 1 und 2 zu entnehmen ist, wird ein Glasband 1, das
aus einem nicht-gezeigten horizontalen Kühlofen bekannter Bauart kommt, auf einem Walzenförderer 2 getragen, wobei nur wenige
Walzen desselben gezeigt sind, um die Zeichnungen zu vereinfachen. Oberhalb des Weges, längs dessen das Glasband durch die Walzen
transportiert wird, befindet sich ein Arm 3, längs dessen ein Wagen 4 für ein Einkerbwerkzeug fährt, beispielsweise unter Einwirkung
einer Kraft, die von einem Motor 5 über einen nicht-gezeigten Kettenübertragungsmechanismus zugeführt wird. Der Wagen
wird stabil auf den Walzen 6 gestützt, die in Vertiefungen 7 (Fig. 2) in dem Arm 3 eingreifen. Das Einkerbwerkzeug, das sich
auf dem Wagen 4 befindet und beispielsweise ein Wolframcarbidrad aufweisen kann, wird mit 8 bezeichnet (Fig. 2).
Eine Laserstrahlenquelle 9 ist auf einer Seite der Vorrichtung
befestigt. Eine derartige Quelle kann beispielsweise an einem Hauptrahmen der Vorrichtung angebracht sein. Der Laser ist beispielsweise
ein COp-Laser mit einer Wellenlänge von 10,6 μ, wobei
diese Wellen teilweise von dem Glas absorbiert werden. Der Strahl aus kohärentem Licht 10, der von der Laserquelle 9 emittiert
wird, fällt auf eine reflektierende Einrichtung 11 auf, die an dem Arm 3 befestigt ist, und wird längs eines Weges reflektiert,
der parallel zu der Längsachse des Arms verläuft, und zwar auf einen zweiten Reflektor 12, der an dem Einkerbwerkzeug-Wagen
befestigt ist. Der Reflektor 12 reflektiert den Strahl 10 auf das Glasband über eine optische Linse 13} welche den Strahl auf
der Linie fokussiert, die durch das V/erkzeug 8 eingekerbt worden
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Ist. Dieses Fokussieren kann nur grob sein, da es nicht nötig ist, dass der Strahl genau auf die Einkerbungslinie fokussiert
wird, um das gewünschte Trennen des Glasbandes zu bewirken. Tests haben gezeigt, dass Glas mit einer Dicke von 1 mm mit
einer relativen Geschwindigkeit von 95 mm pro Sekunde, d.h. ungefähr 6000 mm pro Minute, zwischen dem fokussierten Strahl
und dem Glas getrennt werden kann. Diese Ergebnisse wurden unter Einhaltung einer Energie erzielt, die um wenigstens 50 %
im Vergleich zu der Energie vermindert ist, die dann erforderlich ist, wenn die bekannte Laserstrahlen-Schneidemethode angewendet
wird*
Die Fig. 3 zeigt eine Vorrichtung, in welcher ein Glasband 14
in Längsrichtung an seinen Rändern getrennt wird, während sich das Band in einer Längsbewegung auf einem Walzenförderer 15 befindet.
Das Glasband kann beispielsweise getrennt werden, während es von einem Kühlofen weggeführt wird, nachdem es durch
ein übliches Ziehverfahren gebildet worden ist oder durch Flotation von Glas auf einem Bad aus geschmolzenem Glas hergestellt
worden ist. Ein fixierter Stab oder Arm 16 befindet sich oberhalb sowie quer zu der Richtung der kontinuierlichen
■Vorwärtsbewegung des Glasbandes (wie durch den Pfeil angegeben ist). Zwei Trennwerkzeugträger 17 und 18 sind auf diesem Querarm befestigt. Die Trennwerkzeuge können aus einem Diamanrrad
bestehen. Die Vorrichtung ist dazu ausgelegt, die Ränder eines Glasbandes abzutrennen, die in der Regel beträchtliche Unregelmässigkeiten
bezüglich ihrer Dicke aufweisen, und zwar in Bezug auf den Rest des Bandes oder von einer Stelle zu einer anderen
längs dieser Ränder. Die Werkzeuge kerben progressiv längs der Ränder des Glasbandes, wenn sich dieses unterhalb der Werkzeuge
bewegt, welche fixiert sind, eine Kerbe ein. Unmittelbar hinter den Werkzeugträgern 17 xind 18 befinden sich optische Einrichtungen
19, 20 zum Fokussieren von Laserstrahlen auf den frisch eingekerbten Linien. Die Laserstrahlen werden horizontal von
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Laserquellen 21, 22 ausgeschickt, die sich oberhalb der Seitenzonen
des Bandes 14 befinden, und werden um 90° durch nicht-gezeigte
reflektierende Einrichtungen abgelenkt.
Die Randabschnitte 23, 24 des Bandes 14, die von dem Hauptteil des Bandes abgetrennt werden, werden von den Walzen 25 bis 28
gestützt, die derartig angeordnet und gedreht werden, dass sie diese Seitenabschnitte von dem Hauptteil des Bandes wegtransportieren.
Bei der Durchführung einiger Tests wurden zwei Laserstrahlen mit verschiedenen Wellenlängen zum Trennen des Glases längs
der oder einer jeden eingekerbten Linie verwendet, beispielsweise 'ein COp-Laser mit einer "wellenlänge von 10,6 u und ein
ELO-Laser mit einer Wellenlänge von 22 u. Der doppelte Strahl
erleichtert das Trennen des Glases unter Erzielung von getrennten Rändern mit hoher Qualität, und zwar unabhängig von erheblichen
Variationen der Glasdicke längs der Trennungslinie oder Trennungslinien.
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Claims (14)
1. Verfahren zum Trennen eines glasartigen oder vitrokristallinen
Plattenmaterials längs einer vorherbestimmten Linie, wobei trennende Kräfte thermischen Ursprungs in dem Plattenmaterial
durch Bestrahlung desselben mit wenigstens einem Laserstrahl induziert werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Bestrahlung
des Materials ein Einkerben längs der genannten Linie vorgeschaltet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Einkerben unter Einhalten eines Einkerbwerkzeug-Druckes
durchgeführt wird, der derartig niedrig ist, dass die getrennten Plattenränder frei von wahrnehmbaren Unregelmässigkeiten
sind.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der eingehaltene Einkerbwerkzeug-Druck unterhalb 1 kg liegt,
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kräfte durch zwei oder mehrere Laserstrahlen mit verschiedenen Wellenlängen induziert werden, wobei das zu
trennende Material verschiedene Transparenzgrade bezüglich der verschiedenen Strahlen aufweist.
5. Verfahren nach einem der^ vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass eine relative Bewegung zwischen einem Laserstrahl oder Laserstrahlen und dem Plattenmaterial eingestellt
wird, welche ein progressives Bestrahlen des Materials mit einem derartigen Strahl oder mit derartigen Strahlen längs der Trennungslinie
bewirkt.
6. Verfahren nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet, dass
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das Plattenmateriai gleichzeitig längs der Trennungslinie von
einem Werkzeug, welches das Material einkerbt, und von dem Laserstrahl oder den Laserstrahlen "befahren wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch . gekennzeichnet, dass das Plattenmaterial sich in kontinuierlicher
Bewegung während des Einkerbens und der Bestrahlung mit dem Laserstrahl befindet.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das verwendete Plattenmaterial ein endloses Glasband ist.
9. Vorrichtung, die sich zum Trennen von glasartigem oder vitrokristallinen
Plattenmaterial eignet und eine Einrichtung zum Tragen des Plattenmaterials, eine Einrichtung zum Emittieren
eines Laserstrahls zum Induzieren von Trennkräften thermischen Ursprungs in dem Plattenmaterial sowie eine Einrichtung zur Bewirkung
einer relativen Verschiebung zwischen dem Laserstrahl und dem Plattenmaterial, so dass der Strahl längs der gewünschten
Trennungslinie wandert, aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ferner mit einem Werkzeug zum Einkerben des
Plattenmaterials längs der Trennungslinie vor der Bestrahlung des Materials längs dieser Linie durch den Laserstrahl ausgestattet
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Einkerbungswerkzeug sich unter einer Belastung von weniger
alsΊ kg befindet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Belastung von einem Gewicht ausgeübt wird, das auf dem Werkzeugsitzt.
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12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, dass sie eine den Laserstrahl dirigierende Einrichtung aufweist, die wenigstens eine Komponente enthält,
welche verschiebbar ist, so. dass der Strahl quer zu dem Plattenmaterial
längs der Trennungslinie verschoben werden kann, wobei die den Strahl dirigierende Einrichtung auf einem
beweglichen Träger für das Einkerbungswerkzeug befestigt ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, dass sie eine den Laserstrahl dirigierende Einrichtung aufweist, die wenigstens eine optische Einrichtung
enthält, welche zwischen der. Laserstrahlenquelle und dem Plattenmaterial vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach den Ansprüchen 12 und 13, dadurch gekennzeichnet,
dass der Einkerbungswerkzeug-Träger auf einem Arm befestigt ist, der derartig angeordnet ist, dass er sich quer
zu der Oberfläche des Plattenmaterials in einem Abstand erstreckt, wenn sich das Material auf der Plattenmaterial-Stützeinrichtung
befindet, während die den Laserstrahl dirigierende Einrichtung einen Laserstrahlenreflektor aufweist, der auf
einem derartigen Arm befestigt ist.
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