DE3014250C2 - Gerät zum automatischen Analysieren von Flüssigproben - Google Patents
Gerät zum automatischen Analysieren von FlüssigprobenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gerät zum eutomatischen
Analysieren von Flüssigproben, die in Reaktionsgefäßen nacheinander durch einen Reaktionsabschnitt des
Gerätes gefördert werden, in dem an ersten Positionen längs des Förderweges der Reaktionsgefäße Zugabevorrichtungen
für Reagenzien und an weiteren Positionen Photometer angeordnet sind, von denen erste zur
Bestimmung des Reaktionszustandes der Flüssigproben und zweite zur quantitativen Analyse dienen, und in dem
eine Vorrichtung zur Abgabe der Flüssigproben nach der Durchführung der quantitativen Analyse vorgesehen
ist.
Derartige Analysiergeräte werden beispielsweise für die Analyse von Rückenmark, Blut, Urin und dergl. verwendet.
Bei den schrittweise arbeitenden Einzelproben-Analysiergeräten werden alle Analysen einzeln nacheinander
durchgeführt, so daß zu jedem beliebigen Zeitpunkt alle im Analysierverfahren befindlichen Proben einen
jeweils unterschiedliche;« Reaktionszustand erreicht haben. Im allgemeinen wird eine Flüssigprobe und ein
Reagenz einer Küvette zugemessen, welche längs einer gegebenen Bahn transportiert wird. Die Testflüssigkeiten
in jeder Küvette werden nacheinander unter jedem jeweiligen Aspekt der Analyse behandelt (Hinzufügung
des Reagenz. Vermischung, Mengenbemessung, usw.).
Die photometrische Mengenbestimmung wird nach einer gewissen Zeit ab Beginn der Testreaktion durchgeführt,
d.h. wenn die Testflüssigkeit bei konstanter Fördergeschwindigkeit eine bestimmte Strecke längs
des Transportweges zurückgelegt hat Deshalb ist die Reaktionszeit als Funktion der Wegstrecke längs des
Förderweges bis zur Meßstelle festgelegt was im Hinblick auf eine vorzunehmende Untersuchung und/oder
Flüssigprobe nicht immer optimal sein muß.
Schrittweise arbeitende Analysiergeräte haben meist nur eine Photometerstation je Förderstrecke, wodurch
ίο die Anzahl der erzielbaren photometrischen Meßwerte
eingeschränkt ist Es können keine photometrischen Meßwerte gewonnen werden, bis eine Testflüssigkeit
die Photometerstation erreicht, d. h. üblicherweise 8 bis 10 (oft 30) min seit dem Vermischen der Probenflüssigkeit
mit dem Reagenz. Sobald eine Testflüssigkeit eine Photometerstation erreicht, schränkt die für die Messung
erforderliche Zeit die Arbeitsgeschwindigkeit ein. d. h. wenn 60 see für eine photometrische Ausmessung
erforderlich sind, ist die Analysierleistung auf 60 Analysen
je Stunde beschränkt Aufgrund dieser Eigenart muß ein Kompromiß geschlossen werden zwischen der
Arbeitsgeschwindigkeit und der Zeit für eine photometrische Ausmessung, insbes. wenn es sich um Kinetikanalysen
handelt, z. B. an Enzymen, die eine photometrisehe
Ausmessung über lange Zeit hinweg erfordern, um die größtmögliche Analysiergenauigkeit zu erzielen.
Bei den meisten bekannten Geräten, und zwar sowohl bei den Einbahn- als auch bei den Mehrbahnen-Geräten,
ist die Taktung des Reaktionsabschnitts gleich derjenigen des Meßabschnitts, die sich nach der verhältnismäßig
langen Meßzeit ausrichtet. Dies gilt insbes. für ein automatisches Analysiergerät das aus der DE-OS
26 10 808 bekannt ist bei dem keine Trennung zwischen
Reaktionsabschnitt und Meßabschnitt stattfindet. Zur Durchführung unterschiedlicher Messungen an der gleichen
Probenflüssigkeit werden noch Reaktionsgefäße in verschiedenen Bahnen mit der gleichen Probenflüssig
keit gefüllt Es wird also nicht entschieden, wann die Messung tatsächlich durchzuführen ist.
Bei einem anderen Mehrbahnen-Gerät (DE-OS 24 33 411) sind die Reaktionsgefäße zur Durchführung
unterschiedlicher Messungen in einem turmartigen Ka russell angeordnet. Das Mehrbahnsystem wird einheil
lieh getaktet wobei die Taktung wiederum von der längsten erforderlichen Meßzeit abhängt.
Lediglich aus der DE-OS 17 73 390 ist ein automatisches
Analysiergerät bekannt, bei dem der Takt einer Zugabe- oder Fördervorrichtung im Reaktionsabschniti
(Anfangsphase) und der Takt im eigentlichen Meßabschnitt (lineare Phase) verschieden sind.
Besondere Schwierigkeiten ergeben sich dann, wenn die quantitative Analyse erst nach Erreichen eines ganz
bestimmten Reaktionszustandes erfolgen darf, wie es etwa bei enzymatischen Reaktionen der Fall ist, wie dies
anhand von Fig. 2 noch näher erläutert wird. Nur in einem mittleren (zeitlichen) Bereich (lineare Phase)
kann ein zufriedenstellend genaues Meßergebnis erzielt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Analysiergerät der eingangs genannten Art sicherzustellen,
daß die photometrischen Messungen zur quantitativen Analyse immer zum richtigen Zeitpunkt erfolgen
und daß die Leistungsfähigkeit des Geräts erhöht ist.
Ein diese Aufgabe lösendes automatisches Analysiergerät ist im Patentanspruch 1 gekennzeichnet. Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
3 4
Da der Meßabschnitt getrennt von dem Reaktionsab- . same Einspritzen des mit geeigneter Geschwindigkeit,
schnitt angeordnet ist, kann letzterer unabhängig vom Während in der Küvette 4 die aufgenommene Testflüs-Meßabschnitt und damit rascher getaktet werden. Für sigkeit im Reaktionsabschnitt fortbewegt wird, wird sie
die Messung steht ausreichend Zeit zur Verfügung, so mit Hilfe von vier Photometern 12 bis 15 ausgemessen,
daß sich auch entsprechend genaue Ergebnisse erzielen 5 die jeweils eine Lichtquelle L und ein Lichtempfangselelassen. Die Genauigkeit wird ferner daduich verbessert, ment Saufweisen und an Stellen angeordnet sind, die 12,
daß die Flüssigprobe zum richtigen Zeitpunkt, d. h. nach 24, 36 bzw. 60 see nach der Reagenzzugabe erreicht
Erreichen eines bestimmten Reakiipnszustandes, ge- werden, wenn also die Küvette 4 um 2,4,6 bzw. 10 Taktmessen wird, der durch eines der ersten Photometer schritte weiterbewegt worden ist Auf diese Weise läßt
festgestellt wird. 10 sich der Reaktionszustand der Testflüssigkeit im Reak-
tert, in der zeigt sonders beim Messen einer enzymatischen Reaktion
F i g. 1 ein Schema des Gesamtaufbaus eines automa- sehr wichtig; denn dabei können keine exakten Ergebtischen Analysiergerats, is nisse erzielt werden, wenn die Messung nicht in einem
siergeräts, sorption (optische Dichte O. D.) auf der Ordinate und
ben- und Reagenzzugabevorrichtung, genzes, auf der Abszisse eingetragen sind. Der linke
räts mit angesetztem Probenadapter, tion dar, die durch das Aufheizen der Testflüssigkeit, das
nen Abschnitt zur Bestimmung des Reaktionszustands akt gemessen werden soll. In der anschließenden
und einen Abschnitt zur quantitativen Analyse, Endphase (c) ist das Reagenz (Stroma) oder sind Be-
und 30 Messung in der Endphase (c) führt zu einem zu niedri-
terung der Küvette nach F i g. 9 hervorgeht durch Änderung der Stroma-Konzentration und des
Das in F i g. 1 dargestellte Analysiergerät läßt sich als Gesamtvolumens der Testflüssigkeit weitgehend ein-Einzelprobengerät klassifizieren, welches schrittweise stellen. Diese Einstellung erfolgt so, daß das Ende der
arbeitet und ein sequentielles Mehrbahnengerät dar- 35 Anfangsphase (a) im Reaktionsabschnitt von den ersten
stellt mit dem eine oder mehrere unterschiedliche Ana- Photometern 12 bis 15 für nahezu alle Testflüssigkeiten
lysen einer Vielzahl von Probenflüssigkeiten unterbre- festgestellt werden kann, selbst wenn diese eine lange
chungslos nacheinander durchgeführt werden können. Anfangsphase haben, d. h. das eine zunächst langsame
Probengefäße I sind auf einer Probentransportvorrich- Absorptionsänderung von den Photometern 12 bis 15
tung 2 aufgenommen und werden in einer durch einen 40 festgestellt wird. Beispielsweise wird die Stroma-Kon-Pfeil Λ gekennzeichneten Richtung schrittweise weiter- zentration in der Testflüssigkeit so eingestellt, daß eine
transportiert. In den aufeinanderfolgenden Flüssigpro- Änderung der Absorption von mindestens 0,05 am Ende
bengefäßen 1 enthaltene Flüssigproben werden von ei- der Anfangsphase fajnach 12 see (entsprechend der Poner Probenzuführvorrichtung 3 an gegebener Stelle in sition des Photometers 12) ab der Zugabe des Reagengegebener Menge entsprechend der durchzuführenden 45 zes mit der geringsten Reaktionsgeschwindigkeit in der
Analyse angesaugt und gemeinsam mit einem Verdün- Flüssigprobe zu beobachten ist und daß die lineare Phanungsmittel 5 in als Reaktionsgefäße dienende Küvet- se (b) für die normalen Testflüssigkeiten 1 oder 2 min
ten 4 gefüllt Die Küvetten 4 sind von einer Küvetten- dauert Auf diese Weise kann die Anfangsphase nachtrapportvorrichtung 6 aufgenommen und werden in ei- einander zugeführter Testflüssigkeiten im wesentlichen
ner durch einen Pfeil B angedeuteten Richtung in einer 50 vollständig mit den ersten Photometern 12 bis 15 über-Reihe schrittweise mit einem bestimmten Takt weiter- wacht werden. Da die ersten Photometer 12 bis 15 nur in
transportiert beispielsweise alle 6 see Weitere Küvet- der Anfangsphase (a) eingesetzt werden und dort nur
ten 4 werden der Küvettentransportvorrichtung 6 nach- eine geringe Genauigkeit erforderlich ist, können sie
einander von einer Küvetteneinsetzvorrichtung überge- von einfacherer Bauart sein.
ben. Die Küvette 4 mit der darin enthaltenen FJüssig- 55 Wie F i g. 1 zeigt, ist neben dem Reaktionsabschnitt
probe wird um mehrere Schritte weitertransportiert mit den ersten Photometern 12 bis 15, durch den die
und kommt dann an einer Stelle an, an der je nach der Küvettentransportvorrichtung 6 transportiert, ein Meßvorzunehmenden Analyse ein Reagenz gemeinsam mit abschnitt 16 für exakte Photometric für die quantitative
einem Verdünnungsmittel 9 mit Hilfe einer Reagenzzu- Analyse mit genauen zweiten Photometern 17 bis 20
gabevorrichtung 8 in sie gefüllt wird. Die für die Mes- 60 vorgesehen, welche ebenfalls jeweils eine Lichtquelle L
sung benötigten Reagenzien sind in Reagenzflaschen und ein Lichtempfangselement 5 aufweisen. Wenn das
1Oi — 1On enthalten, die von einer Reagenztransport- Ende der Anfangsphase (a) einer Testflüssigkeit von eivorrichtung 11 hin- und herbewegbar sind, wie es ein nem der ersten Photometer 12 bis 15 festgestellt worden
Doppelpfeil C andeutet. Ein gegebenes Reagenz kann ist, wird die Küvette 4 zusammen mit der sie aufnehmit Hilfe der Reagenzzugabevorrichtung 8 aus der an 65 meiden Testflüssigkeit aus dem Reaktionsabschnitt in
die Abgabestelle verbrachte Reagenzflasche abgezogen den Meßabschnitt 16 mit den zweiten Photometern 17
werden. Eine ausreichende Vermischung der Flüssig- bis 20 überführt, wobei die Küvette in ein Photometer
probe und des Reagenzes ergibt sich durch das gemein- eingesetzt wird, das nicht bereits durch eine andere Kü-
vetie besetzt ist. Dann wird die Testflüssigkeit 12 see
ausgemessen und anschließend gemeinsam mit der Küvette 4 abgegeben. Auf diese Weise erfolgt eine ausreichend
lange Messung in einem der zweiten Photometer während der linearen Phase (b), so daß zuverlässige Daten
mit hoher Genauigkeit erzielbar sind. Da die Lichtabsorptionsmessung im Meßabschnitt 16 12 see dauert,
ist sie doppelt so lang wie die Transportdauer (6 see) der Küvette im Reaktionsabschnitt. Das verursacht jedoch
keinerlei Schwierigkeit, da die vier zweiten Photometer 17 bis 20 für die quantitative Analyse getrennt von den
ersten Photometern 12 bis 15 für die Überwachung des Reaktionszustandes vorgesehen sind. Die kolorimetrische
Messung kann also wirksam durchgeführt werden, ohne daß der Küvettentransporttakt längs des Reaklionsabschnitts
geändert werden muß, so daß sich Wirkungsgrad und Leistung verbessern lassen. Wenn das
Erreichen der linearen Phase (b) von einem der ersten Photometer 12 bis 15 festgestellt worden ist, aber das
benachbarte zweite Photometer im Meßabschnitt 16 von einer anderen Küvette 4 besetzt ist, wird diese Küvette
mittels der Küvettentransportvorrichtung 6 um mehrere Taktschritte vorwärts oder rückwärts fortbewegt,
um sie zu dem Photometer im Meßabschnitt zu bringen, das nicht durch eine andere Küvette besetzt ist
Anschließend kehrt die Küvettentransportvorrichtung 6 in eine Stellung zurück, die um einen Schritt vor der
ursprünglichen Stellung liegt, und die Küvetten werden nacheinander schrittweise wetterbewegt. Der Transportrhythmus
oder -takt ändert sich also nicht im Reaktionsabschnitt.
Der Betrieb der Probentransportvorrichtung 2, der Probenzuführvorrichtung 3, der Küvettentransportvorrichtung
6. der Reagenzzugabevorrichtung 8 und der Reagenztransportvorrichtung U sowie das Überwachen
der Anfangsphase (a) und die exakte Messung in der linearen Phase (b) wird durch eine Steuervorrichtung
21 gesteuert, die einen elektronischen Rechner aufweist.
Die Anfangsphase im Reaktionsabschnitt wird überwacht
und die kolorimetrische Analyse-Messung getrennt vom Reaktionsabschnitt in einem Meßabschnitt
durchgeführt, nachdem der Eintritt der linearen Phase festgestellt worden ist. Aufgrund dieser Maßnahme läßt
sich ein automatisches Analysiergerät verwirklichen, mit dem Analysedaten von hoher Genauigkeit und Zuverlässigkeit
mit hoher Leistung erzielbar sind, weil im Meßabschnitt eine ausreichend lange Meßzeit verwirklicht
werden kann, ohne daß der Transport im Reaktionsabschnitt dadurch gestört wird.
Die F i g. 3 und 4 zeigen in perspektivischen Ansichten die äußere Erscheinungsform des automatischen
Analysiergeräts, das ein Gehäuse 25 mit einem nach hinten schwenkbaren Deckel 26 umfaßt Durch eine öffnung
27 in der Mitte des Deckels kann die von einer Lichtquelle eines photoelektrischen Kolorimeters zum
Überwachen der Anfangsphase und der linearen Phase erzeugte Wärme entweichen. Eine vordere Wand 28
kann zum öffnen des Gehäuses nach vorn geschwenkt werden. Sie nimmt einen Abfallbehälter 29 für gebrauchte
Küvetten und einen Abfallbehälter 30 für gebrauchte Flüssigkeit auf. Unten an der Seite des Gehäuses
25 ist rechts eine Seitenwand 31 abschwenkbar angebracht, die einen Kassettenaufnahmebehälter 32 für
eine einsetzbare Reagenzflaschenkassette trägt in der die für vorzunehmende Analysen benötigten verschiedenen
Reagenzflaschen enthalten sind. Ein Teil der rechten Seitenwand 31, an dem der Kassettenaufnahmebehälter
32 angebracht ist, bildet eine Kühlvorrichtung 33.
Vorn, hinten und links am Gehäuse 25 ist eine Flüssigproben-Transportvorrichtung
34, eine Küvetten-Transportvorrichtung 35 und eine Küvetteneinsetzvorrichtung 36 vorgesehen. Wie man Fig.5 entnimmt, sind
rechts am Gehäuse 25 eine Probenflüssigkeitszuführvorrichtung 37 und eine Reagenzzugabevorrichtung 38
angeordnet Bei diesem Ausführungsbeispiel weist die Reagenzzugabevorrichtung 38 vier Reagenzabgabepumpen
auf, die an verschiedene Verdünnungsmittel und/oder Pufferlösungen angeschlossen sind.
Die Flüssigproben-Transportvorrichtung 34 und die Küvetten-Transportvorrichtung 35 weisen Drehteller
auf, die in einer horizontalen Ebene schrittweise drehbar sind und längs ihres Umfanges Flüssigprobengefäßc
39 bzw. Küvetten 40 aufnehmen.
Es kann ferner, wie dies F i g. 6 zeigt, ein Probenadapter 41 abnehmbar an der Vorderseite des Gehäuses 25
vorgesehen sein, so daß die Anzahl Flüssigprobengefäße 39 gegenüber der Anzahl, die von der Flüssigproben-Transportvorrichtung
34 aufgenommen werden kann, stark erhöht ist Hierzu weist der Probenadapter 41 eine
Förderkette auf, die sich um ein Drehteil der Probentransportvorrichtung 34 erstreckt und mit dessen Gefäßhaltebereichen
im Eingriff steht An dieser Kette ist eine Anzahl von Flüssigprobengefäßen 39 abnehmbar
angebracht Das Drehteil dient als Kettenrad zum Antrieb der Förderkette, so daß eine große Anzahl Probengefäße
wahlweise mit Hilfe des gemeinsamen Antriebs bewegbar ist
Gemäß F i g. 5 ist die Bewegungsbahn der Küvetten im Reaktionsabschnitt der Küvetten-Transportvorrichtung
35 von der Reagenzzugabestation bis zur Küvetteneinsetzstation von einem Deckel 42 abgedeckt. Unterhalb
des Deckels 42 sind die ersten Photometer für die Überwachung der Anfangsphase (a) kreisförmig angeordnet
Unterhalb dieses Reaktionsabschnitts zum Überwachen der Anfangsphase ist von diesem Abschnitt
getrennt ein Meßabschnitt für die präzise quantitative Photometric vorgesehen, die mehrere Photometer
aufweist, die jeweils dem entsprechenden Photometer zum Überwachen der Anfangsphase entsprechen.
Bei diesem Ausführungsbeispiel dauert ein Transportschritt der Küvetten im Reaktionsabschnitt 6 see, während
im Meßabschnitt eine exakte Messung 12 see beträgt
Der Reaktionsabschnitt für die Anfangsphase und der Meßabschnitt für die quantitative Analyse werden anhand
der F i g. 7 und 8 näher erläutert, die eine Draufsicht bzw. einen Querschnitt durch dieselben darstellen.
Der Reaktionsabschnitt 43, in dem die Anfangsphasc überwacht wird, liegt längs desjenigen Bereichs der Küvetten-Transportvorrichtung
35, der vom Deckel 42 abgedeckt ist und weist vier erste Photometer 44 bis 47
auf, an denen die an der letzten Reagenzzugabevorrichtung beschickten Küvetten 40 nach 12,24,36 bzw. 60 see
ankommen. Die Überwachung der Anfangsphase wird hier in den Küvetten vorgenommen. Unterhalb des Reaktionsabschnittes
43 zum Überwachen der Anfangsphase befindet sich der Meßabschnitt 48 für exakte Photometrie
zur quantitativen Analyse, der Küvettenhalter aufweist welche an den ersten Photometern entsprechenden
Stellen angeordnet sind, um die von diesen Positionen herabfallenden Küvetten 40 aufzunehmen.
Die exakte photometrische Messung erfolgt gleichfalls durch die Küvette, dauert aber 12 see. Nach dem Messen
wird die Küvette 40 vom Küvettenhalter fallenge-
lassen, um die Küvette 40 in den Abfallbehälter 29 und die Testflüssigkeit in den Abfallbehälter 30 abzugeben
(siehe F i g. 4).
Bei diesem Ausführungsbeispiel benutzen die Photometer im Reaktionsabschnitt und im Meßabschnitt gemeinsam eine einzige Lichtquelle Sl, die weißes Licht
abgibt. Die Küvetten-Transportvorrichtung hat einen drehbaren senkrechten Zylinder 50, welcher mit der
öffnung 27 im Deckel 26 leuchtet, wie F i g. 3 zeigt. In
diesem Zylinder sind die Lichtquelle 51 und ein mehrflächiger Spiegel 52 und an ihm Linsen 53 in Höhe des
Reaktionsabschnittes angebracht. In jeder Position zum Überwachen der Anfangsphase ist ein optischer Filter
54 und ein Photodetektor 55, der zusammen mit der Lichtquelle 51 ein erstes Photometer bildet, außerhalb
der Bewegungsbahn der Küvetten-Transportvorrichlung 35 angeordnet Ählich ist an jeder Position im darunterliegenden Meßabschnitt ein optischer Filter 56 und
ein Photodetektor 57, der zusammen mit der Lichtquelle ein zweites Photometer bildet, vorgesehen. Der Filter
56 im Meßabschnitt weist eine Vielzahl von Filterelementen mit unterschiedlichen spektralen Durchlässigkeiten auf. die an einem Filterhalter 58 befestigt sind,
welcher um den Zylinder 50 drehbar ist Auf diese Weise kann wahlweise ein Filterelement mit einer für die jeweilige Untersuchung erforderlichen spektralen Durchlässigkeit benutzt werden, so daß durch eine Messung
mit unterschiedlicher Lichtwellenlänge außerordentlich exakte Daten erhalten werden können. Im Reaktionsabschnitt 43 zum Überwachen der Verzögerungsphase
ausgesandte Lichtstrahlen werden auf die dort befindlichen Küvetten 40 mit Hilfe des mehrflächigen Spiegels
52, der Linsen 53 und der optischen Filter 54 gerichtet und von der. Photodetektoren 55 hinter den Küvetten
empfangen, um den Anfang der Reaktion der Testflüssigkeit an den der Überwachung dienenden ersten Photometern 44 bis 47 zu überwachen. Im Meßabschnitt 48
wird Licht der Lichtquelle 51 mit Hilfe der unteren Linsen 53 und Filter 56 auf die Küvetten 40 projiziert um
nur Lichtstrahlen mit der erforderlichen Wellenlänge durchzulassen. Diese die Küvetten durchdringenden
Lichtstrahlen werden von den unteren Photodetektoren
57 wahrgenommen, um eine Messung in der linearen Phase an der entsprechenden Position des Meßbereichs
durchzuführen.
Durch den Reaktionsabschnitt 43 und den Meßabschnitt 48 der Küvetten-Transportvorrichtung 35 wird
37° C warme Luft zum Thermostatieren geleitet Am Boden des Zylinders 50 ist ein Gebläse 59 vorgesehen,
welches von der Lichtquelle 51 erzeugte Wärme durch den Zylinder 50 und die öffnung 27 im Deckel 26 gemäß
F i g. 3 abgibt
Das oben beschriebene Anaiysiergerät arbeitet wie folgt
Zunächst werden die Patienten abgenommenen Flüssigproben in die Flüssigprobengefäße 39 gefüllt die
dann in die schrittweise rotierende Probentransportvorrichtung 34 eingesetzt werden. Die Küvetten-Transportvorrichtung 35, die gleichfalls schrittweise in Richtung des Pfeiles D mit einer Taktrate von einem Schritt
pro 6 see rotiert, werden nacheinander Küvetten von der Küvetteneinsetzervorrichtung 36 zugestellt Der in
der Küvetten-Transportvorrichtung 35 angeordneten Küvette 40 wird Flüssigprobe und Verdünnungsmittel
an der gegebenen Stelle mit Hilfe der Probenzuführvorrichtung 37 aufgegeben. Wenn die Küvette um mehrere
Schritte weiterbewegt worden ist wird ein bestimmtes Reagenz und Verdünnungsmittel (oder Pufferlösung)
der Küvette mit Hilfe der Reagenzzugabevorrichtung zugeführt die an das gegebene Verdünnungsmittel und/
oder die jeweilige Pufferlösung angeschlossen ist. Während dieser Zugabe wird der Inhalt in der Küvette ver-
mischt und bildet eine Testflüssigkeit, die von der Küvetten-Transportvorrichtung längs des Reaktionsabschnitts 43 durch die ersten Photometer 44 bis 47 zum
Überwachen der Anfangsphase weiterbewegt werden, wobei das Ende der Anfangsphase der Reaktion der
to Testflüssigkeit festgestellt wird. Anschließend fällt die Küvette 40 in einem weiteren Schritt nach unten in ein
leeres Photometer zur quantitativen Analyse im Meßabschnitt 48 und wird 12 see lang ausgemessen. Danach
wird die Küvette 40 und ihr Inhalt getrennt beseitigt,
t5 und zwar gelangt die Küvette in den Abfallbehälter 29 und die Testflüssigkeit in den Abfallbehälter 30.
Da bei diesem Ausführur.gsbeispie! ein sequentielles
Mehrfachsystem angewendet wird, kann natürlich eine Vielzahl von Untersuchungen an jeder Probe entspre
chend der Kennzeichnung nach der Patienteninforma
tion (beispielsw. durch Tastatur, Karten usw.) unterbrechungsfrei vorgenommen werden. Ferner ist es möglich,
eine einzige Untersuchung an allen Proben quasi kontinuierlich oder eine Vielzahl von Untersuchungen vorzu-
nehmen, die durch entsprechende Kennzeichnung eines bestimmten Organs im voraus bestimmt wurden. Auf
diese Weise kann das Gerät entsprechend dem jeweiligen Anwendungsfall durch die Bedienungsperson auf
wirkungsvollste Weise eingesetzt werden. Besonders
wenn es sich um Feststellung nach Organen handelt,
können leicht Daten erhalten werden, ohne daß für jede
werden müssen.
beispiel besteht ferner die Möglichkeit der automatischen Eichung. Diese kann durch Einsetzen einer Standardprobe in die Probentransportvorrichtung 34 während eines Durchlaufs durchgeführt werden. Das Gerät
arbeitet dann selbsttätig. In festen Zeitabständen wird
die Standardprobe in die Küvette 40 in der Küveiten-Transportvorrichtung 35 gefüllt und selbsttätig eine Eichung auf übliche Weise durchgeführt, um Abweichungen des Geräts, beispielsweise aufgrund von Helligkeitsschwankungen der Lichtquelle 51 auszugleichen.
Das Gerät läßt sich also ohne jegliche Einstellung stets in korrekt geeigneten Bereitschaftszustand versetzen,
so daß selbst bei Nacht, wenn vielleicht kein geschultes Personal zur Verfügung steht und in Notfällen jederman das Gerät so bedienen kann, daß exakte Daten
erhalten werden. Die Steuerung des Betriebs der verschiedenen Abschnitte des Geräts, die Eingabe von Patienten- oder Flüssigprobeninformationen und das Errechnen der Anslyseergebnisse kann mittels einer hier
nicht gezeigten Steuervorrichtung mit Rechner erfol
gen.
F i g. 9 ist eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels der Küvette 40. Diese weist bei diesem
Ausführungsbeispiel eine rechteckige öffnung 40a und einen am Umfang der öffnung vorgesehenen Rand-
flansch 40b auf. Von der öffnung führen zum Boden 40c
schräge Seitenwände, die zum Boden hin verjüngt sind. Der Boden 40c ist halbzylindrisch gestaltet und hat an
beiden Enden in axialer Richtung gesehen Meßfenster 40dund 4Oe, durch die die Testflüssigkeit in der Küvette
optisch ausgemessen wird.
Da bei diesem Aufbau der Küvette 40 die Öffnung 40a (Aufnahmeloch) weit ist, kann sie die Flüssigprobe
und das Reagenz leicht aufnehmen, ohne daß diese au-
Ben verspritzt werden. Ferner reicht die Menge Testflüssigkeit aus, um den halbzylindrischen Boden 40c zu
füllen, so daß die Analyse mit sehr geringen Mengen an Flüssigprobe und Reagenz durchgeführt werden kann.
Außerdem kann die Analyse mit großer Genauigkeit erfolgen, da sich die Meßachse in Längsrichtung der
Küvette erstreckt und infolgedessen lang genug ist. Da die Seitenwände 40a zum Boden 40c schräg verlaufen
und der Randflansch 406 um die öffnung 40a herum vorgesehen ist, kann die Küvette auf einfache Weise an
der Küvetten-Transportvorrichtung 35 und im Meßabschnitt 48 festgehalten werden, wie Fig. 1OA und 1OB
zeigen. Gemäß F i g. 1OA kann der Randflansch 40£>
auf einem Halteglied 60 ruhen oder gemäß F i g. 1OB in eine in einem Halteglied 61 ausgebildete Ausnehmung lose
eingesetzt sein. Die Küvette 40 kann also vom Halteglied 60 leicht abgestützt werden, ohne daß die Meßfenster
4Od und 4Oe mit dem Halteglied 60 bzw. 61 in Berührung treten, so daß sie vor Beschädigung geschützt
sind. In Fig. 1OA ist mit dem Pfeil £die optische Meßachse
angedeutet. Außerdem kann die Küvette 40 aus transparentem Werkstoff mit hoher mechanischer Festigkeit
gefertigt sein.
Hierzu 8 Blatt Zeichnungen
30
35
40
45
50
55
60
65
Claims (3)
1. Gerät zum automatischen Analysieren von Fiüssigproben, die in Reaktionsgefäßen nacheinander
durch einen Reaktionsabschnitt des Geräts gefördert werden, in dem an ersten Positionen längs
des Förderweges der Reaktionsgefäße Zugabevorrichtungen für Reagenzien und an weiteren Positionen
Photometer angeordnet sind, von denen erste zur Bestimmung des Reaktionszustandes der Flüssigproben
und zweite zur quantitativen Analyse dienen, und in dem eine Vorrichtung zur Abgabe der
Flüssigproben nach der Durchführung der quantitativen Analyse vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die ersten Photometer (12, 13, !4,15; 44,45,46,47) im Reaktionsabschnitt (43)
und die zweiten Photometer (17,18,19,20) in einem
eigenen vom Reaktionsabschnitt (43) getrennten Meßabschnitt (16; 48) angeordnet sind und daß dem
Meßabschnitt (16; 48) ein Reaktionsgefäß (4; 40) aus dem Reaktionsabschnitt (43) zur Vornahme einer
Messung mit einem nicht durch ein anderes Reaktionsgefäß (4; 40) besetzten zweiten Photometer (17,
18,19,20) zuführbar ist, wenn eines der ersten Photometer
(12, 13, 14, 15; 44, 45, 46, 47) feststellt, daß die Flüssigprobe in diesem Reaktionsgefäß (4; 40)
einen gegebenen Reaktionszustand erreicht hat
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Photometer im Meßabschnitt
(48) unterhalb des Förderweges der Reaktionsgefäße (40) im Reaktionsabschnitt (43) angeordnet sind.
3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionsabschnitt (43) und der Meßabschnitt
(48) kreisförmig und zueinander konzentrisch angeordnet sind.
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