DE4205899A1 - Geteilte fussprothese - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich allgemein auf Fußprothesen und betrifft insbesondere einen geteilten prothetischen Fuß, der mehrere gekrümmte Fußteile aufweist, die so zusammen­ wirken, daß sie dem Träger Leistungskenndaten bieten, die bei bekannten Prothesen nicht verfügbar sind.

Bei einer Anzahl von prothetischen Vorrichtungen ist ver­ sucht worden, Energiespeicherungs- und -freisetzungsfunk­ tionen zu schaffen, um die Beweglichkeit eines natürlichen Körperteils zu simulieren, vgl. z. B. meine Erfindungen ge­ mäß US 45 47 913, die sich auf eine zusammengesetzte Fuß- und Beinprothese bezieht, und US 48 22 363, die sich auf eine modulare zusammengesetzte Fuß- und Beinprothese be­ zieht. Auch meine anhängigen US-Anmeldungen Serial Nos. 07/3 37 374, 07/5 85 920 und 07/2 93 824 befassen sich mit prothetischen Fußvorrichtungen mit ähnlichen bevorzugten Materialien und Herstellungsverfahren und mit entsprechen­ den Vorteilen, die daraus resultieren.

Jede meiner vorgenannten Erfindungen ist gekennzeichnet durch leichte, langgestreckte Gebilde mit Polymertränkung von übereinander angeordneten Verstärkungsschichten, die in der gewünschten Konfiguration gehalten werden. Solche Kon­ figurationen und Konstruktionen bieten die erwünschten Ei­ genschaften an Festigkeit und Flexibilität in der Prothese, und mit ihnen wird eine Simulation der Leistung von natür­ lichen Füßen erzielt, die bislang nicht erreichbar war. Solche Prothesen können als modulare Baugruppen ausgebildet sein, wodurch die besonderen Leistungskenndaten einer be­ stimmten Prothese angepaßt und leicht eingestellt werden können, um die Bedürfnisse und den Aktivitätsgrad des ein­ zelnen Patienten zu berücksichtigen.

Andere prothetische Fußvorrichtungen sind beschrieben in der US 33 35 428 von Gajdos, wo versucht wird, die Skelett- und Hautstruktur eines natürlichen menschlichen Fußes zu kopieren, die US 20 75 583 von Lange, wo ein Gummiformstück vorgesehen ist, das in operativer Beziehung an einem star­ ren metallischen Kern befestigt ist, und die US 46 45 509 von Poggi, die einen prothetischen Fuß betrifft, der einen monolithischen Träger oder Balken mit relativ massiven Pro­ portionen aufweist, der dazu vorgesehen ist, die Last des Körpers eines Amputierten während des Gehens, Laufens, Springens und dgl. aufzunehmen und die resultierende ge­ speicherte Energie freizusetzen, um den Fuß zu heben und zu schieben und so den natürlichen Schritt des Amputierten zu ergänzen.

Mehrere der vorstehend erwähnten Prothesen ermöglichen zwar eine Biegung in Vor- und Rückwärtsrichtung, diese bekannten Vorrichtungen sind jedoch relativ steif und unempfindlich für Torsionsbelastung, die daraus resultieren könnte, daß man sich auf eine Seite lehnt oder daß man in eine andere Richtung als geradeaus geht. Tatsächlich bieten solche Pro­ thesen ein geeignetes Energieverhalten für eine Belastung an irgendeiner gegebenen Stelle vorn und hinten an der Pro­ these, ungeachtet dessen, ob die Belastung am Rand der Pro­ these oder in der Mitte derselben auftritt.

Es ist demgemäß Aufgabe der Erfindung, einen prothetischen Fuß zu schaffen, der eine veränderliche Energieabsorption und Energiespeicherung in Abhängigkeit von der seitlichen Stelle des Kontakts zwischen dem Fuß und einer darunter ge­ legenen Tragfläche sowie in Abhängigkeit von dem Auftreff­ winkel zwischen denselben ermöglicht. Zu diesem Zweck weist die Prothese nach der Erfindung mehrere Fußteile auf, die in der Lage sind, sich unabhängig voneinander zu bewegen.

In einer bevorzugten Ausführungsform, die im folgenden be­ schrieben ist, werden die Fußteile hergestellt, indem ein Schlitz geschaffen wird, der sich praktisch durch die ge­ samte Prothese erstreckt und diese effektiv in zwei unab­ hängige Prothesen unterteilt. Wenn diese beiden unabhängi­ gen Teile auf gleiche Weise belastet und beansprucht wer­ den, z. B. während des Geradeausgehens, wirken die Teile zu­ sammen und im Gleichlauf, so daß ein Verhalten erzielt wird, das einem Fuß ohne Unterteilung gleicht. Wenn die Prothese nach der Erfindung seitliche Belastung erfährt, können jedoch die verschiedenen Teile unabhängig voneinan­ der wirken und dadurch Leistungskenndaten bieten, die von denen eines Fußes ohne Unterteilung beträchtlich abweichen können.

Tatsächlich simuliert die Prothese nach der Erfindung die seitliche Drehung eines natürlichen Fußknöchels, indem sie der Energiespeicherungskonstruktion des gesamten Fußes ge­ stattet, sich auf verschiedene Belastungszustände hin etwas von einer Seite zur anderen Seite zu verdrehen.

Darüber hinaus sorgt diese unabhängige Bewegung für eine zusätzliche effektive Kontaktfläche zwischen der Unterseite der Prothese und einer ihr gegenüberliegenden Tragfläche unter den vorgenannten Bedingungen seitlicher Belastung. Statt daß ein einzelner äußerer Rand der Prothese die Trag­ fläche berührt, können zwei oder mehr als zwei "Ränder" diesen Kontakt ergeben, wodurch die Traktion oder Reibungs­ wechselwirkung der Prothese auf der Oberfläche verbessert wird.

Die Erfindung schafft weiter einen prothetischen Fuß der vorgenannten Art; der eine Verbindungs- oder Halteeinrich­ tung in Form eines Bügels oder Gurtes zum Begrenzen der Be­ wegung der betreffenden unabhängigen Fußteile oder von un­ ter diesen ausgewählten aufweist. Das gewährleistet, daß die Energiespeichermöglichkeiten des gesamten Fußes ausge­ nutzt werden, wenn der Fuß Bedingungen von extremen seitli­ chen Beanspruchungen ausgesetzt wird. In solchen Fällen verbindet die Verbindungseinrichtung ausgewählte Fußteile mit einem vorbestimmten Ausmaß an Spiel zwischen denselben, wodurch, nachdem einer der verbundenen Teile um die vorbe­ stimmte Strecke in bezug auf den anderen verlagert worden ist, der Bügel oder Gurt verlangen wird, daß beide verbun­ denen Teile gleichzeitig betätigt werden, damit eine wei­ tere Verlagerung in dieser Richtung erfolgen kann.

Ferner schafft die Erfindung einen prothetischen Fuß der vorgenannten Art, der eine modulare Konfiguration hat, was diesen leicht montierbar und einstellbar macht. Der Fuß nach der Erfindung hat vorzugsweise einen Vorderfußteil und einen Fersenteil, die gegen einen entsprechend aufgebauten Vorderfuß- bzw. Fersenteil leicht ausgetauscht werden kön­ nen, um eine Größeneinstellung vorzunehmen oder unter­ schiedliche Federkonstanten zu erzielen, die der Größe des Fußes des Amputierten oder dem Gang, der Größe, dem Gewicht und dem Aktivitätsgrad des Amputierten angepaßt sind. Des­ halb kann dem Amputierten ein Bereich von Kombinationen aus Federkonstante und Fußgröße geboten werden, mit denen ein natürlicher Schritt und ein federnder Gang erzielt werden.

Außerdem schafft die Erfindung einen prothetischen Fuß der vorgenannten Art, bei dem der Vorderfuß- und der Fersenteil der Prothese aus übereinander angeordneten Schichten herge­ stellt sind, die durch ein Vergußpolymer zusammengehalten werden, und der darüber hinaus eine Biegebeanspruchung zu­ läßt, die durch die Anzahl von Schichten und Polymeren in dem betreffenden Element bestimmt wird. Die Schichten sind deshalb in einem Polymer verkapselt und in der Lage, mit Federspannung zu antworten, wenn bei der Benutzung des Fußes Belastungen auf sie ausgeübt werden.

Schließlich schafft die Erfindung einen prothetischen Fuß der vorgenannten Art, der aus durchgehenden, integral und gleichzeitig gebildeten Befestigungs-, Fußknöchel-, Rist- und Zehabschnitten eines Vorderfußteils sowie einem Befestigungs- und einem Fersenabschnitt eines Fersenteils besteht, wobei die Abschnitte als einstückige Gebilde durch Polymertränkung von übereinander angeordneten Verstärkungs­ schichten, die in der gewünschten Konfiguration des Fußes gehalten werden, hergestellt werden und zu einer Federspan­ nung in der Lage sind, die durch Energiespeicherung erzeugt wird, wodurch die Beanspruchung der Fußprothese durch Bie­ gemomente eine gleichmäßige Übertragung der Federspannung durch die Abschnitte des Fußes bewirken wird.

Die Polymere, die zum Verkapseln der Faserschichten benutzt werden, sind durch Elastizität und Flexibilität gekenn­ zeichnet, so daß sich die Fußprothese proportional zu der Auflage des prothetischen Fußes auf einer angrenzenden Flä­ che biegt, was zur Folge hat, daß die resultierende Energie gespeichert und anschließend freigesetzt wird, wenn der Gang des Amputierten, der Schub- und Hubkomponenten umfaßt, zur Ausnutzung der gespeicherten Energie und infolgedessen zu einer Verringerung der durch den Amputierten verbrauch­ ten Energie führt.

Um dem prothetischen Fuß ein kosmetisches Aussehen zu ge­ ben, nachdem der Fuß richtig angepaßt worden ist, um zu ge­ währleisten, daß er richtig ausgeglichen ist und die ge­ eignete Größe hat, kann die Prothese mit einer geeignet ge­ formten kosmetischen Hülle umgeben werden. Die Hülle muß ausreichend flexibel sein, so daß sie die freie Bewegung und Biegung des Fußes nicht behindert, wobei aber wegen der inhärent federnden und spannungsabsorbierenden Eigenschaf­ ten des Fußes wenig Abhängigkeit von der ergänzenden Abfe­ derungswirkung der Hülle verlangt wird.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden un­ ter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäß aufgebauten Prothese,

Fig. 2 eine Rückansicht einer erfindungsgemäß auf­ gebauten Prothese,

Fig. 3 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäß aufgebauten Prothese,

Fig. 4 eine teilweise aufgeschnittene Seitenansicht nach der Linie 4-4 in Fig. 1,

Fig. 5 in Draufsicht und teilweise im Schnitt eine erfindungsgemäß aufgebaute Prothese, und

Fig. 6 eine Schnittansicht nach der Linie 6-6 in Fig. 5.

Die Zeichnungen und insbesondere Fig. 4 zeigen eine bevor­ zugte Ausführungsform einer erfindungsgemäß aufgebauten Fußprothese 10 mit einer Befestigungseinrichtung 12 in Form von zusammenwirkenden Muttern 14, Schrauben 16, einer Fest­ stellschraube 18, einem Pylon 22 und einer Kupplung 20 zum Erleichtern des Anbringens des Fußes an dem Stumpf eines Trägers. An der Befestigungseinrichtung 12 sind mehrere ge­ krümmte Fußteile 24 befestigt, die sich von ihr aus nach unten erstrecken und in der bevorzugten Ausführungsform als ein gegabelter Vorderfußteil 26 und als daran befestigte Fersenteile 28 dargestellt sind.

Die Fußteile 24 wie der bevorzugte Vorderfußteil 26 weisen weiter vorzugsweise einen Befestigungsabschnitt 30, einen gekrümmten Fußknöchelabschnitt 32 (Fig. 4), einen Ristab­ schnitt 34 und einen Zehabschnitt 36 auf. Die Fersenteile 28 umfassen vorzugsweise einen Befestigungsabschnitt 38 und einen davon nach hinten vorstehenden Fersenabschnitt 40. Die verschiedenen Abschnitte der Vorderfuß- und Fersenteile werden vorzugsweise integral miteinander und gleichzeitig durch das Vorsehen von mehreren Schichten gebildet, die in ein gehärtetes, flexibles Polymer eingebettet sind, ähnlich wie bei den Herstellungsverfahren, die in den oben erwähn­ ten US-Patenten des Erfinders angegeben sind.

Der Vorderfußteil und die Fersenteile der Prothese nach der Erfindung können wie in den oben erwähnten Patenten auch durch verschiedene andere Maßnahmen hergestellt werden, zu denen Spritzgießen und/oder die Verwendung von thermopla­ stischen Materialien und Verfahren oder irgendein Bereich von Kombinationen derselben gehören.

Unter anderem können zerhackte Fasern mit einem thermopla­ stischen oder duroplastischen Harz vermischt werden, und die sich ergebende Mischung kann durch Spritzgießen in eine geeignete Konfiguration gebracht werden. Alternativ oder zusätzlich können thermoplastische Schichten um einen Spritzgußkern gewickelt werden oder ein thermoplastisches Harz kann zwischen thermoplastische oder duroplastische Schichten eingespritzt werden, wodurch die Schichten mit dem eingespritzten Material verbunden werden.

Der Befestigungsabschnitt der Fersenteile 28 wird vorzugs­ weise an entsprechenden Zwischenabschnitten der gekrümmten Fußknöchelabschnitte 32 und der Ristabschnitte 34 der ge­ krümmten Fußteile 24 befestigt. Diese Befestigung kann per­ manent sein durch gleichzeitige und integrale Fabrikation oder durch die Verwendung von Epoxy, Klebstoff od. dgl., oder kann demontierbar sein (Fig. 3 und 4) durch die Ver­ wendung von Schrauben-, Muttern- und Scheibenkombinationen 42, die über entsprechende Löcher in dem Vorderfußteil 26 und den Fersenteilen 28 montiert werden. Die demontierbare Befestigung wird bevorzugt, weil sie gestattet, die Vorder­ fußteile an verschiedene Fersenteile, die unterschiedliche Federkonstanten haben, wahlweise anzupassen, was im folgen­ den noch ausführlicher beschrieben ist.

Der Vorderfußteil 26 und die Fersenteile 28 werden, wie oben dargelegt, vorzugsweise aus übereinander angeordneten Schichten hergestellt, die durch Vergußpolymer zusammenge­ halten werden und zu Biegespannungen in der Lage sind, wel­ che durch die Dicke der Schichten bestimmt werden. Die be­ vorzugten Materialien und Fertigungsverfahren sind ausführ­ licher in den US 45 47 913 und 48 22 363 des Erfinders be­ schrieben und beinhalten Schichten aus Kohlenstoffasern und/oder Glasfasern oder synthetischen Fasern wie Kevlar. Exemplarische alternative Verfahren und Materialien sind oben beschrieben.

Gemäß der Darstellung in den Figuren ist der Vorderfußteil 26 vorzugsweise in zwei Fußteile 24 gegabelt, obgleich zu­ sätzliche Teile 24 (nicht gezeigt) vorteilhafterweise im Rahmen der Erfindung vorgesehen und benutzt werden können.

Diese Gabelung oder weitere Unterteilung kann durch das Vorsehen eines Schlitzes 44 auf der vollständigen oder auf im wesentlichen der vollständigen Länge der Prothese 10 er­ reicht werden. Der Schlitz 44 kann eingeformt oder an­ schließend in die Prothese eingeschnitten werden oder durch Nebeneinanderanordnung von zwei oder mehr als zwei voll­ ständig separaten Fußteilen 24 (nicht gezeigt) geschaffen werden, die jeweils an der Befestigungseinrichtung 12 befe­ stigt werden. Wenn der Schlitz 44 in einen einzelnen Vor­ derfußteil 26 eingeformt oder eingeschnitten wird, wird vorzugsweise eine Entspannungseinrichtung 46 in Form eines Loches an dem oberen Ende des Schlitzes 44 vorgesehen, um eine unerwünschte übermäßige Belastung und Verschlechterung der Prothese an dieser Stelle zu verhindern. Ein solches Loch kann in die Prothese 10 gebohrt oder eingeformt wer­ den.

Die Prothese ist außerdem vorzugsweise mit unter ihr ange­ ordneten Polstern 48 und Hebelwirkungsblöcken 50 versehen, wie es in den oben erwähnten US-Patenten und anhängigen US- Anmeldungen beschrieben ist. Diese Polster können an der Unterseite des Vorderfußteils und der Fersenteile befestigt werden, um ein Profil für die Unterseite der Prothese 10 zu erzeugen, das dem Inneren eines Schuhs entspricht. Wenn der Fuß in einem unbeanspruchten Zustand ist, richtet ein sol­ ches Profil den Fuß 10 unter einem passenden Winkel zum Tragen von Schuhen aus.

Darüber hinaus beinhaltet die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung eine Halte- oder Verbindungseinrichtung 52 in Form eines Gurtes 54, der an ausgewählten gekrümmten Fuß­ teilen 24 durch das Vorsehen von Muttern-, Schrauben- und Scheibenkombinationen 56 od. dgl. befestigt ist. Der Gurt 54 ist vorzugsweise aus imprägniertem Leinen oder anderem fle­ xiblen, leichten, zähen Material hergestellt und ist ent­ fernt von dem Befestigungsabschnitt 30 angeordnet. Durch Vorsehen von etwas Spiel in dem Gurt 54, statt einen straff gespannten Gurt zu verwenden, können sich die ausgewählten Fußteile 24 unabhängig voneinander biegen, während sie seitlichen Belastungszuständen ausgesetzt sind, sie werden sich aber auf koordinierte Weise biegen, nachdem ausrei­ chend Bewegung erfolgt ist, um den Gurt straffzuziehen. So­ mit wird bei extremen seitlichen Belastungszuständen mehr als ein Fußteil 24 Energie absorbieren und freisetzen und eine Überbelastung eines einzelnen Fußteils 24 verhindern.

Für den Fachmann ist klar, daß eine praktisch unendliche Vielfalt von Vorderfußteilen 26 und Fersenteilen 28 herge­ stellt werden kann, die jeweils besondere Federspannungsan­ sprechkenndaten haben, welche durch die Konfiguration, Zu­ sammensetzung und Menge der verschiedenen Einzelmateria­ lien, die darin benutzt werden, bestimmt wird. Die oben er­ wähnte demontierbare Verbindung des Fersenteils mit dem Fußteil gestattet deshalb die Austauschbarkeit dieser Teile in Anpassung an das Gewicht, den Schritt und den Aktivi­ tätsgrad des Trägers, der den prothetischen Fuß benutzt.

Dem Fachmann ist klar, daß die Befestigungseinrichtung 12 oben lediglich als Beispiel beschrieben worden ist und daß viele alternative Befestigungseinrichtungen zur Verfügung stehen und im Rahmen der Erfindung benutzt werden können.

Der Befestigungsabschnitt oder die Befestigungsabschnitte 30 sind, wenn sie mit der Befestigungseinrichtung 12 zusam­ mengebaut sind, im wesentlichen steif und in der Lage, Tor­ sions-, Stoß- und andere Belastungen auszuhalten, die durch den Träger im Gebrauch des Fußes 10 auf sie ausgeübt wer­ den. Darüber hinaus verhindert die inhärente Steifigkeit des Befestigungsabschnitts oder der Befestigungsabschnitte, daß diese auf irgendeine Weise verwunden werden, und be­ wirkt die effektive Übertragung der vorgenannten Belastun­ gen, die auf sie ausgeübt werden, zwischen dem Träger und dem prothetischen Fuß 10.

Der Vorderfußteil 26 und die Fersenteile 28 können mit un­ terschiedlicher Zahl von Schichten hergestellt werden, um sie für Belastungen mehr oder weniger nachgiebig zu machen, welche zwischen dem Träger und der Oberfläche, auf die der Fuß 10 auftrifft, übertragen werden. Demgemäß kann bei Vor­ handensein von verschiedenen Anomalien eines Amputierten wie Übergewicht oder übermäßiger Aktivitätsgrad der Aufbau des Vorderfußteils und der Fersenteile materiell modifi­ ziert werden, um ihn so auszubilden, daß er den Bedürfnis­ sen des Amputierten genau angepaßt ist. Darüber hinaus kann einem Amputierten eine Vielfalt von Vorderfuß- und Fersen­ teilen 26, 28 zur Verfügung gestellt werden, was erlaubt, die Flexibilität der Prothese auf der Basis der besonderen Aktivität, die der Amputierte entwickelt, einzustellen.

Dem Fachmann ist klar, daß Hilfsbiegeteile (nicht gezeigt), wie sie in den anhängigen US-Anmeldungen 07/2 93 824 (vgl. Fig. 7 darin) und 07/3 37 374 des Erfinders gezeigt sind, in Verbindung mit jeder Ausführungsform des oben beschriebenen prothetischen Fußes nach der Erfindung im Rahmen der Erfin­ dung wirksam eingesetzt werden können.

In der bevorzugten Ausführungsform sind der Vorderfußteil 26 und die Fersenteile 28 mit sich leicht verjüngender Dicke über ihrer Länge versehen, obgleich dem Fachmann klar ist, daß sich die Erfindung nicht auf diese verjüngende Konstruktion beschränkt.

Die Materialien, aus denen die Teile 26 und 28 hergestellt werden, werden vorzugsweise so gewählt, daß ein energie­ speichernder, elastischer, federartiger Effekt erzielt wird. Der Grund dafür ist, daß jede Berührung des protheti­ schen Fußes 10 mit einer benachbarten Oberfläche Druck-, Torsions- und andere Belastungen auf die Prothese ausübt, die in der Prothese gespeichert und dann in Abhängigkeit von dem Schritt des Trägers wieder auf die Oberfläche aus­ geübt werden müssen, um einen natürlichen Schritt zu erzie­ len, der in jeder Hinsicht dem Schritt des unbehinderten Beins des Trägers der Prothese 10 ideal angepaßt ist.

Die mehrteilige Prothese nach der Erfindung hat somit eine Nachgiebigkeit für seitliche Beanspruchungen und Belastun­ gen, die bislang nicht erzielbar war, und bietet dieses er­ wünschte Ergebnis in Form einer leichten und ansprechenden Prothese. Darüber hinaus gestattet die Baukastenbauweise der Prothese nach der Erfindung, die Leistungskenndaten der Prothese fein abzustimmen und an das besondere Gewicht, die Größe und die Aktivität des Trägers anzupassen.

Der Befestigungsabschnitt 30, der Fußknöchelabschnitt 32, der Ristabschnitt 34 und der Zehabschnitt 36 des Vorderfuß­ teils 26 sind, wie oben erwähnt, vorzugsweise einstückig ausgebildet. Ebenso sind der Befestigungsabschnitt 38 und der Fersenabschnitt 40 des Fersenteils 28 vorzugsweise ein­ stückig ausgebildet. Die Konfiguration dieser Abschnitte ist die Maßnahme, durch die Biege- und Druckbelastungen, welche beim Auftreffen des prothetischen Fußes 10 auf eine benachbarte Oberfläche ausgeübt werden, absorbiert und an­ schließend wieder auf die Oberfläche ausgeübt werden. Diese verschiedenen Abschnitte sind so ausgebildet, daß sie im wesentlichen eine gewisse Biegung der Teile 26 und 28 ge­ statten. In Kombination mit den mehreren Fußteilen 24 funk­ tioniert die Prothese 10 auf eine Weise, die einem normalen Fuß und einem normalen Fußgelenk analog ist, was dem Träger einen natürlicheren Gang und ein natürlicheres Gefühl mit der Prothese gestattet, als es mit bekannten Prothesen mög­ lich war.

Der prothetische Fuß nach der Erfindung kann somit in un­ terschiedlichen Größen hergestellt werden, die der Größe des natürlichen Fußes des Trägers der Prothese 10 entspre­ chen. Wenn solche unterschiedlichen Größen zur Verfügung stehen, kann eine entsprechende Verringerung oder Vergröße­ rung der Anzahl der Schichten und der Dicke der Verjüngung, wenn vorhanden, der betreffenden Abschnitte des Vorderfuß­ teils 12 und der Fersenteile 14 vorgenommen werden, um die richtige Biegung dieser Abschnitte zu erreichen.

Darüber hinaus kann die Flexibilität des prothetischen Fußes nach der Erfindung weiter gesteigert werden, während akzeptable Festigkeitseigenschaften erhalten bleiben, indem ein Hilfsfußknöchelteil oder ein Hilfsvorderfußteil (nicht gezeigt, aber ähnlich denjenigen, die in der anhängigen US- Patentanmeldung Serial No. 07/3 37 374 des Erfinders darge­ stellt sind) vorgesehen wird. Ein solches Zusatzteil oder ein solcher Zusatzteil würden an den Vorderfußteilen 26 be­ festigt werden, um eine gewisse Relativbewegung zwischen denselben zu gestatten.

Die oben erwähnte Biegung der verschiedenen Fußteile 24 bietet die Möglichkeit eines größeren Flächenkontakts zwi­ schen der Unterseite der Prothese 10 und einer dieser ge­ genüberliegenden Tragfläche sowohl während der Auftreff- als auch während der Energieabgabephasen bei seitlicher Be­ lastung der Prothese 10. Statt daß ein einzelner Rand der Prothese effektiv die Tragfläche berührt, gestattet die oben beschriebene unabhängige Biegung der Teile 24 entsprechenden Rändern jedes derartigen Teils 24, die Trag­ fläche zu berühren, wodurch der Traktions- oder Reibungs­ kontakt zwischen der Unterseite der Prothese und der ihr gegenüberliegenden Fläche verbessert wird.

Die Prothese nach der Erfindung ist mit einiger Besonder­ heit beschrieben worden, aber die besonderen Auslegungen und Konstruktionen, die angegeben sind, sind nicht in ein­ schränkendem Sinn zu verstehen, denn verschiedene Modifika­ tionen der Erfindung sind dem Fachmann im Rahmen der Erfin­ dung möglich, wobei alle derartigen Änderungen und Modifi­ kationen von den beigefügten Ansprüchen umfaßt werden.

Claims (21)

1. Prothetischer Fuß, gekennzeichnet durch die Kombination aus einer Befestigungseinrichtung (12) zum Erleichtern der Anbringung des Fußes an dem Stumpf eines Trägers und aus mehreren gekrümmten Fußteilen (24), die an der Befestigungseinrichtung (12) befestigt sind und sich von dieser aus abwärts erstrecken, um eine Tragfläche zu berüh­ ren, wodurch die Fußteile (24) mit der Tragfläche unabhän­ gig voneinander zusammenwirken können.

2. Prothetischer Fuß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die gekrümmten Teile (24) eine ähnliche Form ha­ ben.

3. Prothetischer Fuß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß einer der gekrümmten Teile (24) oder meh­ rere derselben sich nach vorn erstreckende Vorderfußab­ schnitte aufweisen, die sich nach hinten erstreckende und mit ihnen verbundene Fersenabschnitte (40) haben.

4. Prothetischer Fuß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­ net, daß die Fersenabschnitte (40) mit den Vorderfußab­ schnitten lösbar verbunden sind.

5. Prothetischer Fuß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, ge­ kennzeichnet durch eine Verbindungseinrichtung zum Verbin­ den von zwei oder mehr als zwei der gekrümmten Teile (24) miteinander an einer Stelle, die von der Befestigungseinrichtung (12) entfernt ist, wodurch die Be­ wegung der verbundenen gekrümmten Teile (24) relativ zuein­ ander begrenzt ist.

6. Prothetischer Fuß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­ durch gekennzeichnet, daß die gekrümmten Teile (24) aus übereinander angeordneten Schichten hergestellt sind, die durch ein umhüllendes Polymer zusammengehalten werden und zu einer Biegespannung in der Lage sind, welche durch die Dicke der Schichten bestimmt wird.

7. Prothetischer Fuß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­ durch gekennzeichnet, daß die gekrümmten Teile (24) durchgehende, integral und gleichzeitig gebildete Befesti­ gungs-, Fußknöchel-, Rist- und Zehabschnitte (30, 32, 34, 36) aufweisen, wobei diese Abschnitte als einstückige Ge­ bilde durch Polymertränkung von übereinander angeordneten Verstärkungsschichten ausgebildet sind und wobei die Befe­ stigungs-, Fußknöchel-, Rist- und Zehabschnitte (30, 32, 34, 36) zu einer Federspannung in der Lage sind, die durch Energiespeicherung erzeugt wird, wodurch das Ausüben von Biegemomenten auf den Fuß die Übertragung von Federspannung über die Befestigungs-, Fußknöchel-, Rist- und Zehab­ schnitte (30, 32, 34, 36) bewirken wird.

8. Prothetischer Fuß nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine entsprechende Anzahl von Fersenteilen (28), die einen Befestigungsabschnitt (38) haben, der an der Schnittstelle zwischen dem Rist- und dem Zehabschnitt (34, 36) befestigt ist, und einen Fersenabschnitt (40), der sich von diesem aus nach hinten erstreckt, wobei die Fersenteile (28) als einstückige Gebilde durch Polymertränkung von überlagerten Verstärkungsschichten hergestellt und zu einer Federspan­ nung in der Lage sind, die durch Energiespeicherung erzielt wird.

9. Prothetischer Fuß, gekennzeichnet durch einen Vorderfuß­ teil (26), der einen oberen Befestigungsabschnitt (30) zum Erleichtern der Anbringung an dem Stumpf eines Trägers auf­ weist, einen gekrümmten Fußknöchelabschnitt (32), einen Ristabschnitt (34) und einen Zehabschnitt (36) und durch einen Fersenteil (28), der einen Befestigungsabschnitt (38) hat, welcher an dem Vorderfußteil (26) befestigt ist, und einen Fersenabschnitt (40), der sich von diesem aus er­ streckt, wobei der Vorderfußteil (26) und die Fersenteile (28) vollständig oder teilweise in ähnlich geformte Seg­ mente unterteilt sind, die in der Lage sind, sich relativ zueinander zu bewegen.

10. Prothetischer Fuß nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich­ net, daß die Unterteilung in Segmente eine Gabelung der Vorderfuß- und Fersenteile (26, 28) darstellt.

11. Prothetischer Fuß nach Anspruch 10, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Gabelung durch einen Schlitz (44) in den Vorderfuß- und Fersenteilen (26, 28) erfolgt.

12. Prothetischer Fuß nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung des Fersenteils (28) an dem Vorderfußteil (26) an der Schnittstelle des Rist- und Zehabschnittes (34, 36) erfolgt.

13. Prothetischer Fuß nach einem der Ansprüche 9 bis 12, gekennzeichnet durch eine Verbindungseinrichtung (52) zum Verbinden von zwei oder mehr als zwei der Segmente mitein­ ander an einer Stelle, die von dem Befestigungsabschnitt (30) entfernt ist, wodurch die Bewegung der verbundenen Segmente relativ zueinander begrenzt ist.

14. Prothetischer Fuß nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung des Fersenteils (28) an dem Vorderfußteil (26) lösbar ist.

15. Prothetischer Fuß nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Fersenteil (28) aus über­ einander angeordneten Schichten hergestellt ist, die durch ein umhüllendes Polymer zusammengehalten werden und zu ei­ ner Biegespannung in der Lage sind, die durch die Dicke der Schichten bestimmt wird.

16. Prothetischer Fuß nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorderfußteil (26) aus übereinander angeordneten Schichten hergestellt ist, die durch ein umhüllendes Polymer zusammengehalten werden und zu einer Biegespannung in der Lage sind, welche durch die Dicke der Schichten bestimmt wird.

17. Prothetischer Fuß nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorderfußteil (26) aus durchgehenden, integral und gleichzeitig hergestellten Befestigungs-, Fußknöchel-, Rist- und Zehabschnitten (30, 32, 34, 36) besteht, wobei die Abschnitte als einstückige Gebilde durch Polymertränkung von übereinander angeordneten Verstärkungsschichten hergestellt sind und wobei die Befe­ stigungs-, Fußknöchel-, Rist- und Zehabschnitte (30, 32, 34, 36) zu einer Federspannung in der Lage sind, die durch Energiespeicherung erzeugt wird, wodurch das Ausüben von Biegemomenten auf den Fuß die Übertragung der Federspannung über die Befestigungs-, Fußknöchel-, Rist- und Zehab­ schnitte (30, 32, 34, 36) bewirken wird.

18. Prothetischer Fuß nach Anspruch 17, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Fersenteile (28) an entsprechenden Vorderfußteilen (26) lösbar befestigt sind, damit Fersen­ teile (28), die verschiedene Federkonstanten haben, an den Vorderfußteilen (26) des Fußes befestigt werden können.

19. Prothetischer Fuß nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Fersenteile (28) aus durchgehenden, integral und gleichzeitig gebildeten Befe­ stigungs- und Fersenabschnitten (38, 40) bestehen, wobei die Abschnitte (38, 40) als einstückige Gebilde durch Poly­ mertränkung von übereinander angeordneten Verstärkungs­ schichten hergestellt sind und wobei die Befestigungs- und Fersenabschnitte (38, 40) zu einer Federspannung in der Lage sind, die durch Energiespeicherung erzeugt wird, wo­ durch das Ausüben von Biegemomenten auf den Fuß die Über­ tragung der Federspannung über die Befestigungs- und Fer­ senabschnitte (38, 40) bewirken wird.

20. Prothetischer Fuß, gekennzeichnet durch die Kombination aus einer Befestigungseinrichtung (12) zum Erleichtern der Anbringung des Fußes an dem Stumpf eines Trägers und einem gegabelten, gekrümmten Fußteil (26), der an der Befesti­ gungseinrichtung (12) befestigt ist und sich von dieser aus abwärts erstreckt, um eine Tragfläche zu berühren, wodurch die sich ergebenden gegabelten Abschnitte (24) des Fußteils (26) unabhängig voneinander mit der Tragfläche zusammenwir­ ken können.

21. Prothetischer Fuß nach Anspruch 20, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der gegabelte, gekrümmte Fußteil einen Vorderfußteil (26) und einen lösbar daran befestigten, ge­ gabelten Fersenteil (28) aufweist.