-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Die vorliegende Erfindung bezieht
sich allgemein auf Hochgeschwindigkeitsdatenkommunikationen über Telefonkabel
und speziell auf Verfahren und Systeme zur Unterdrückung von
Hochfrequenz-(HF)-Rauschen bzw. Störgeräusch in digitalen Anschlussleitungs-(Digital
Subscriber Line, DSL)-Modems.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Die digitale Anschlussleitung (digital
subscriber line, DSL) ist eine Modemtechnologie welche es ermöglicht breitbandige
digitale Daten über
verdrillte Zweidrahtleitungen zu übertragen. Dies ist die Art von
Infrastruktur die die meisten Heim- und Kleinunternehmen als Teilnehmer
mit ihren Telefondienstanbietern verbindet. DSL-Modems befähigen Benutzer auf
digitale Netzwerke zuzugreifen, und zwar mit zehn bis Hunderten
Mal höheren
Geschwindigkeiten als gegenwärtig
analoge Modems und einfache ISDN-Dienste. DSL öffnet also den kritischsten
Flaschenhals im Ortsanschlussleitungszugangsnetz zu Hochgeschwindigkeitsnetzwerken
wie dem asynchronen Transfer-Mode (Asynchronous Transfer Mode, ATM)
und Internetprotokoll (IP) Netzwerken, und zwar ohne bedeutende
Investitionen in neue Infrastruktur zu benötigen. DSL-Systeme verwenden spezielle Leitungssignale,
die an die Eigenschaften von verdrillten Zweidrahtleitungen und
an das Rauschen bzw. das Störgeräusch das
normalerweise bei Telefonleitungen existiert, angepasst sind.
-
Ein Bereich von DSL-Standards, im
Allgemeinen bekannt als „xDSL", wurde definiert,
wobei die verschiedenen Standards unterschiedliche Datenraten und
andere zugehörige
Eigenschaften haben, aber gemeinsame Arbeitsprinzipien teilen. Diese
Standards umfassen Hochgeschwindigkeits-DSL (High-Speed-DSL, HDSL)
mit relativ niedrigen Frequenzen (< 500
kHz); asymmetrisches DSL (Asymmetric DSL, ADSL) mit einem dazwischen
liegenden Frequenzbereich (30 – 1100
kHz); und Very High Speed DSL (VDSL) mit einem hohen Frequenzbereich
(0,3 – 20
MHz). VDSL-Modems unterstützen
die höchsten
möglichen
Bitraten auf bestehenden Zweidrahtleitungen. Stromabwärtige (downstream) Bitraten
von bis zu 50 Mb/Sek. unterstützen
so an spruchsvolle Dienste wie Video auf Abruf (video on demand).
Es ist zu erwarten, dass in der nahen Zukunft VDSL-Systeme die Teilnehmerausstattung beim
Telefonnetzwerk dominieren werden.
-
Ein Problem bei der VDSL-Implementierung, ist
dass das Frequenzband von VDSL (von bis zu 20 MHz) verschiedene
HF-Bänder überlagert,
die für Amateurfunk
und Rundfunkausstrahlungen verwendet werden. Um Interferenz zwischen
VDSL und HF-Systemen zu vermeiden, schlagen neue Standards vor,
dass VDSL-Systeme in HF-Bändern,
welche Funkverwendungen zugeordnet sind, nicht übertragen. Um aber Interferenz
von bestehenden HF-Systemen zu vermeiden, müssen VDSL-Modems mit reduzierter
Empfindlichkeit gegenüber
HF-Signalen ausgelegt werden. Die verdrillte Zweidrahtleitung ist
besonders geneigt Interferenzsignale von externen HF-Quellen aufzunehmen.
Dieses Problem wird umso größer je höher die Übertragungsfrequenz wird,
und kann eine signifikante Verschlechterung von VDSL-Signalen verursachen.
-
Eine in der Technik bekannte Methode
zur Unterdrückung
von HF-Interferenzsignalen
ist es eine Gleichtaktdrossel bzw. stromkompensierte Drossel (common
mode choke) in der verdrillten Zweidrahttelefonleitung zu verwenden.
Die Gleichtaktdrossel dämpft
HF-Rauschen um etwa 30 dB, aber diese Dämpfung ist nicht ausreichend
für lange Kabel,
worin das VDSL-Leitungssignal
typischerweise sehr klein und das HF-Rauschen sehr groß sein kann.
-
Ein anderes Verfahren zur Verringerung
der Empfindlichkeit gegenüber
HF-Interferenz ist
die Rauschaufhebung, bzw. Rauschlöschung, bzw. Rauschunterdrückung (noise
cancellation), wie beispielsweise beschrieben in der PCT Patentanmeldung
PCT/US97/06381 veröffentlicht
als WO97/40587. Diese Anmeldung beschreibt ein Empfängersystem
für Hochgeschwindigkeitsdatenkommunikation
wie zum Beispiel ADSL oder VDSL zusammen mit einem HF-Rauschlöscher (noise
canceller). Der Rauschlöscher
schätzt
adaptiv das Hochfrequenzrauschen, das durch verdrillte Zweidrahteingangsleitungen
in den Empfänger
kommt. Die Schätzung
wird verwendet, um ein Rauschlö schungssignal zu
erzeugen, welches von den in den Empfänger kommenden Signalen abgezogen
wird. Die Rauschschätzung
basiert auf einem Gleichtaktreferenzrauschsignal, welches an einem
Transformator abgetastet wird, der die Eingangsleitungen mit dem
Empfänger
koppelt. Die bevorzugte Quelle für
das Gleichtaktsignal ist von einer zentralen Anzapfung, bzw. Mittelanzapfung,
bzw. Mittelabgriff auf der Eingangsseite des Transformators, und
zwar genommen mit Bezug auf ein Gehäusebezugspotential bzw. Gehäuseerde.
Es wird angemerkt, dass das Gleichtaktsignal alternativ von einer
der Eingangsleitungen oder von der Summe der Leitungen in Bezug
auf Erde, bzw. Masse erhalten werden kann.
-
Die von PCT/US97/06381 vorgeschlagene technische
Lösung
hat verschiedene Nachteile, die die praktische Realisierung schwierig
machen. Existierende Kommunikationsstandards erfordern, dass die
Primärwicklung
des Leitungstransformators von der Gehäuseerde und von der Sekundärwicklung
isoliert sind. Die Durchschlagspannung dieser Isolierung muss wenigstens
1500 VAC betragen. Deswegen kann ein Gleichtaktreferenzrauschsignal
von der zentralen Anzapfung der Primärwicklung nicht direkt mit
dem HF-Rauschlöscher verbunden
werden und ein zusätzlicher
Hochspannungstransformator zwischen der zentralen Anzapfung des
Leitungstransformators und dem HF-Rauschlöscher ist erforderlich. Eine
weitere Schwierigkeit dieser Lösung
ist, dass sie dem HF-Gleichtaktrauschen erlaubt die Primärwicklung
des Leitungstransformators ohne eine Dämpfung zu erreichen. Aufgrund
der Zwischenwicklungskapazität
des Transformators tritt auch ein starkes Rauschsignal bei der Sekundärwicklung
des Transformators auf. Dieses Rauschsignal kann typischerweise
mit einer geeigneten Rauschlöschung
aufgehoben werden. Aber wenn ein digitaler Rauschlöscher verwendet
wird (im Allgemeinen die praktischste Lösung) macht es der hohe Eingangsrauschpegel nötig einen
teueren Analog-Digital-(A/D)-Konverter mit hohem dynamischen Bereich
zu verwenden.
-
Die europäische Patentanmeldung EP-A-O 626
767 offenbart ein Filter zum Unterdrücken von Gleichtaktrauschströmen, die
durch eine symmetrische mehrfachverdrahtete Telekommunikationsleitung
fließen,
wobei das Filter aus einem rechteckigen geschlossenen Magnetpfadkern
besteht, sowie einer Vielzahl von Windungen, bzw. Spulen, die von
wenigstens einem Paar von Drähten
gebildet werden, wobei die Drähte
eines Paares nahe zueinander positioniert sind und rund um den Kern
gewickelt werden.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Es ist ein Ziel einiger Aspekte der
vorliegenden Erfindung verbesserte Vorrichtungen und Verfahren zur
Abtastung von Gleichtaktsignalen zur Verfügung zu stellen.
-
Es ist ein weiteres Ziel einiger
Aspekte der vorliegenden Erfindung eine verbesserte Schaltung und
Verfahren zur Rauschlöschung
in einem Hochgeschwindigkeitsdatenempfänger zur Verfügung zu stellen.
-
In bevorzugten Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung hat eine Gleichtaktdrossel bzw. stromkompensierte
Drossel drei Wicklungen auf einem gemeinsamen Kern, und zwar zur
Verwendung am Eingang eines Hochgeschwindigkeitsdatenempfängers. Der
Empfänger
beinhaltet typischerweise einen DSL-Empfänger. Zwei der Wicklungen,
hierin als Signalwicklungen bezeichnet, sind in Serie gekoppelt
mit entsprechenden Eingangsleitungen, die ein Eingangssignal zum
Empfänger übertragen.
Die Signalwicklungen sind zusammen parallel gewickelt, vorzugsweise
unter Verwendung von Bifilardrähten, bzw.
zweiadrigen Leitungen, um so eine hocheffektive Impedanz für Gleichtakt-HF-Interferenz
auf den Eingangsleitungen zu bilden während sie eine wenig effektive
Impedanz gegenüber
einem differentiellen Signal, bzw. Differenzsignal zwischen den
Eingangsleitungen bilden. Die Drossel dämpft also die HF-Interferenz
relativ zum Signal. Die dritte Wicklung, hierin als Abtastwicklung
bezeichnet, tastet die HF-Gleichtaktinterferenz auf der Leitung
ab. Die abgetastete HF-Interferenz wird von einer Rauschlöschungsschaltung
in dem Empfänger
verwendet zum Schätzen
und Abziehen der im Eingangssignal nach der Drossel verbleibenden
Interferenz.
-
Die Dreiwicklungsdrossel der vorliegenden Erfindung
stellt also zwei Stufen der Interferenzunterdrückung in einem einzigen Baustein
zur Verfügung. Eine
erste Stufe der Dämpfung
durch die hohe Gleichtaktimpedanz der Drossel selbst und eine zweite
Stufe der HF-Rauschunterdrückung
durch die Rauschlöschungsschaltung.
Sie stellt also überragende
Dämpfung
von HF-Interferenz
zur Verfügung, und
zwar ohne die Erfordernisse für
eine Widerstandsanzapfung der Eingangsleitungen zum Empfänger, die
bei in der Technik bekannten Rauschunterdrückungsschaltungen verwendet
wird, wie beispielsweise in der oben erwähnten PCT-Anmeldung beschriebenen.
Daher eliminiert sie auch die Forderung, dass das abgetastete Gleichtaktinterferenzsignal
zur Erde in Bezug gesetzt wird und schützt die Rauschlöschungsschaltung
von Hochvoltüberspannungen.
-
In einigen bevorzugten Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung wird der Hochgeschwindigkeitsdatenempfänger in
einem DSL-Modem verwendet und zwar vorzugsweise in einem VDSL-Modem.
Man erkennt, dass die Prinzipien der vorliegenden Erfindung in gleicher
Art und Weise bei anderen Typen von Hochgeschwindigkeitsdatenempfängern angewendet
werden können.
-
Es wird daher in Übereinstimmung mit einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ein Empfänger für Hochgeschwindigkeitsdatenkommunikationen
vorgesehen der zum Empfangen eines Differential Signals, bzw. Differenzsignals
durch ein Paar von Signalleitungen angepasst ist, wobei der Empfänger Folgendes
beinhaltet:
eine Gleichtaktdrossel bzw. stromkompensierte Drossel
die Folgendes beinhaltet:
erste und zweite Signalwicklungen,
die konfiguriert sind, um jeweils in Serie mit dem Paar von Signalleitungen
gekoppelt zu werden, um so eine Gleichtaktstörung in dem Differenzsignal
zu dämpfen;
und
eine Abtastwicklung, die induktiv an die Signalwicklungen
gekoppelt ist, um so ein abgetastetes Signal ansprechend auf einen
Stromfluss in den Signalwicklungen zu generieren; und eine Signalverarbeitungsschaltung,
die für
den Empfang des abgetasteten Signals von der Signalwicklung und
zum Empfang des Differenzsignals von den Signalwicklungen und zum Verarbeiten
des Differenzsignals ansprechend auf das abgetastete Signal gekoppelt
ist.
-
Vorzugweise wird das abgetastete
Signal ansprechend auf die Gleichtaktinterferenz, bzw. -störung erzeugt
und die Schaltung verarbeitet das Differenzsignal, um die gedämpfte Gleichtaktinterferenz aus
dem Differenzsignal zu löschen.
Vorzugsweise verarbeitet die Schaltung das abgetastete Signal um eine
Schätzung
der Gleichtaktinterferenz, die von dem Differenzsignal abgezogen
wird, abzuleiten. Ferner vorzugsweise wird das abgetastete Signal
an die Verarbeitungsschaltung übermittelt,
und zwar im Wesentlichen ohne Bezug zu einer Erde, bzw. auf eine
Masse.
-
Vorzugsweise ist die Abtastwicklung
von den Signalwicklungen elektrisch isoliert.
-
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel enthält der Empfänger einen
Transformator, der eine primäre
Wicklung, die zum Empfang des Differenzsignals von den Signalwicklungen
der Drossel angekoppelt ist und eine sekundäre Wicklung die zum Übermitteln
des Differenzsignals an die Signalverarbeitende Schaltung gekoppelt
ist, aufweist, wobei die primäre
Wicklung eine Mittelanzapfung bzw. Mittelabgriff aufweist, der geerdet
ist.
-
Vorzugsweise beinhaltet das Paar
von Signalleitungen ein verdrilltes Paar von Leitungen. Ferner vorzugsweise
beinhaltet das Differenzsignal ein Digital Subscriber Line (DSL)
Signal und wobei die Signalverarbeitungsschaltung eine Modemschaltung zum
Decodieren des DSL-Signals beinhaltet, und zwar vorzugsweise ein
Very High Rate Digital Subscriber line (VDSL)-Signal.
-
Vorzugsweise sind die ersten und
zweiten Signalwicklungen zusammen in eine gemeinsame Wicklungsrichtung
gewickelt und besitzen im Wesentlichen gleiche jeweilige Induktivitäten. Weiter vorzugsweise
beinhaltet die Gleichtaktdrossel einen Kern um den Signalwicklungen
und die Abtastwicklung ge meinsam gewickelt sind. Vorzugsweise ist
die Abtastwicklung von den Signalwicklungen elektrisch isoliert.
-
Vorgesehen ist auch in Übereinstimmung
mit einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum Verarbeiten eines Differenzsignals,
das auf einem Paar von Signalleitungen empfangen wird, das Folgendes
beinhaltet:
Koppeln eines Paares von induktiven Elementen in Serie
mit den jeweiligen Signalleitungen, um so die Gleichtaktstörung auf
den Leitungen relativ zum Differenzsignal zu dämpfen;
induktives Abtasten
von elektrischen Strömen
in den induktiven Elementen um so ein abgetastetes Signal zu generieren;
und
Verarbeiten des Differenzsignals ansprechend auf das abgetastete
Signal, um so eine Signal-zu-Rausch-Charakteristik des Differenzsignals nach
den induktiven Elementen zu verstärken.
-
Die vorliegende Erfindung wird vollständiger verstanden
werden aus der folgenden detaillierten Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsbeispiele,
und zwar zusammen mit den Zeichnungen.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 ist
ein schematisches Schaltungsdiagramm, das einen Hochfrequenzdatenempfänger mit einer
Gleichtaktdrossel mit drei Wicklungen und einer Rauschlöschungsschaltung
in Übereinstimmung
mit einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zeigt; und
-
2 ist
eine vereinfachte bildliche Darstellung einer Gleichtaktdrossel
mit drei Wicklungen in Übereinstimmung
mit einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG EINES BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
-
1 zeigt
ein schematisches Schaltungsdiagramm, das einen Empfänger 50 für Hochgeschwindigkeitsdatensignale
zeigt, und zwar in Übereinstimmung
mit einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Signale werden in den Empfänger von
Eingangsleitungen 20 und 22 durch eine Gleichtaktdrossel 52 eingegeben.
Typischerweise sind die Eingangsleitungen verdrillte Zweidrahttelefonleitungen
und der Empfänger
ist Teil eines VDSL-Modems.
Alternativ kann der Empfänger 50 mit
Eingangsleitungen anderer Typen gekoppelt sein und kann zum Empfangen
und Verarbeiten von Signalen in Übereinstimmung
mit anderen in der Technik bekannten Standards angepasst sein.
-
Die Drossel 52 weist parallele
Signalwicklungen 24 und 26 auf. Der Ausgang der
Drossel 52 ist über
Kondensatoren 28, die als Hochpassfilter dienen, mit einer
Primärwicklung 32 eines
Transformators 30 gekoppelt. Eine Sekundärwicklung 34 des Transformators
ist mit der Verarbeitungsschaltung 64 gekoppelt, wobei
die Verarbeitungsschaltung 64 die Signale, wie hierin weiter
unten beschrieben ist, verarbeitet. Vorzugsweise hat die Primärwicklung 32 eine
zentrale Anzapfung bzw. Mittelanzapfung bzw. Mittelabgriff 36 der
durch einen Kondensator 66 geerdet ist, um sicherzustellen
dass die Eingangsimpedanz des Empfängers im Wesentlichen symmetrisch in
Bezug auf die Eingangsleitungen 20 und 22 ist.
In dem in der oben erwähnten
PCT-Patentanmeldung beschriebenen
Empfänger
wird eine zentrale Anzapfung dieser Art zur Abtastung des Gleichtaktrauschens
verwendet.
-
Die Wicklungen 24 und 26 haben
vorzugsweise im Wesentlichen gleiche Induktivitäten entsprechend L1 bzw.
L2, die in der Größenordnung von 1 mH sind. Die
Wicklungen sind parallel und in die gleiche Richtung gewickelt,
so dass die Drossel 52 eine hohe Gesamtinduktivität Lcommon gegenüber der Gleichtaktinterferenz
(oder Rauschen) die in den Empfänger 50 durch
beide Leitungen 20 und 22 kommt, bildet. Ein differentiales
Datensignal, bzw. Differenzdatensignal, das annähernd gleiche und entgegengesetzte
Ströme
in den zwei Wicklungen erzeugt, trifft andererseits auf eine effektive
Induktivität
von nur LSignal = L1 – L2 welches nahe Null ist, wenn die Induktivitäten gut
passen. Aus diesem Grund ist es wünschenswert, dass die Eingangsschaltung
des Empfängers 20 so
symmetrisch wie möglich
ist, und zwar um die Signalleistung zu maximieren und die Gleichtaktinterferenz
zu minimieren, die den Transformator 30 erreichen. Die
Drossel 52 dämpft
deshalb die Gleichtaktinterferenz wesentlich, relativ zu dem Datensignal,
typischerweise um wenigstens 30 dB.
-
Die von der sekundären Wicklung 34 des Transformators 30 empfangenen
Signale werden verstärkt
von einem Differenzverstärker 38 und
digitalisiert von einem Analog-zu-Digital-(A/D)-Wandler 40,
wie in der Technik bekannt ist. Ein digitaler Signalprozessor (DSP) 62 decodiert
die digitalisierten Signale, um so eine Datenausgabe an einen Computer
oder anderes Endgerät
zur Verfügung
zu stellen. Der DSP führt
auch eine Rauschlöschungsfunktion durch,
wie weiter unten beschrieben. Die Drossel 52 weist weiter
eine Abtastwicklung 54 auf, die induktiv mit den Signalwicklungen 24 und 26 gekoppelt
ist. Die Wicklung 54 nimmt die HF-Interferenzsignale auf den
Wicklungen 24 und 26 auf und insbesonders Gleichtaktinterferenzen
von Störungen
wie beispielsweise Amateurfunkübertragungen.
Die Abtastwicklung ist mit einem Differenzverstärker 56, der eine
variable Verstärkung
besitzt, gekoppelt, wobei die variable Verstärkung basierend auf dem von
der Wicklung aufgenommene Interferenzpegel eingestellt wird. Das
verstärkte
Interferenzsignal wird vorzugsweise durch ein Bandpassfilter 58 gefiltert,
um Interferenz außerhalb
eines für
den Empfänger 50 interessanten
Frequenzbereichs zu eliminieren, und zwar im Allgemeinen korrespondierend
mit dem Bereich der interferierenden HF-Signale. Ein A/D-Wandler 60 digitalisiert
die Interferenzsignale und gibt die resultierenden digitalen Daten
an den DSP 62 weiter.
-
Der DSP verwendet die digitalisierten
Interferenzsignale, um eine Schätzung
der mit in die vom Transformator 30 empfangenen Datensignale
gemischten Interferenz zu machen. Das ist das übrigbleibende Rauschen, das
nicht durch die Wicklungen 24 und 26 der Drossel 52 gedämpft wurde.
Irgendeine in der Technik bekannte geeignete Methode der Rauschschätzung kann
zum Er zeugen der Schätzung
verwendet werden. Bevorzugte Methoden für diesen Zweck sind in der
US-Patentanmeldung Nr. 09/476,748 beschrieben, die auf den Rechteinhaber der
vorliegenden Patentanmeldung übertragen
ist. Die geschätzte
Interferenz wird von den durch den DSP vom A/D-Konverter 40 empfangenen
Datensignalen abgezogen, so dass das übriggebliebene Rauschen aus
den Signalen gelöscht
wird, und zwar in einem Umfang der ausreichend ist, um dem DSP das genaue
und effiziente Decodieren der Daten zu ermöglichen.
-
Alternativ kann die, basierend auf
den von der Abtastwicklung 54 abgetasteten Signale, geschätzte Interferenz
zum Löschen
des übriggebliebenen
Rauschens, bzw. Restrauschens an einem anderen Punkt in der Schaltung 64 angewandt
werden. Beispielsweise kann die Interferenz vom analogen Signalausgang
des Verstärkers 38 mit
einem analogen Subtrahierer (in den Figuren nicht gezeigt) abgezogen
werden. Andere Anwendungen der von der Wicklung 54 abgetasteten
Signale bei der Verarbeitung der von den Wicklungen 24 und 26 übertragenen
Hauptsignale sind für
den Fachmann offensichtlich und werden als innerhalb des Bereichs
der vorliegenden Erfindung liegend betrachtet.
-
2 ist
eine schematische bildliche Darstellung der Gleichtaktdrossel 52,
im besonderen angepasst zur Verwendung im Empfänger 50 in Übereinstimmüng mit einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Die Signalwicklungen 24 und 26 sind
zusammen in die gleiche Richtung um einen Ringkern 70 gewickelt,
und zwar um so entsprechende Induktivitäten die so weit wie möglich identisch
sind zu bekommen. Die Wicklungen 24 und 26 weisen
vorzugsweise dreifach isolierte zweiadrige Leitungen, bzw. Bifilardrähte auf,
wie in der Technik bekannt. Der Kern 70 weist vorzugsweise
einen Hochfrequenzferrit mit hoher magnetischer Permeabilität auf, wie
beispielsweise Philips 3F3, und ist vorzugsweise geerdet.
Die Abtastwicklung 54 ist auf den Kern gewickelt, so dass
sie die Gleichtaktinterferenzsignale, die von beiden der Wicklungen 24 und 26 getragen
werden (und entsprechende magnetische Felder im Kern 70 generieren),
aufnimmt und wobei die Abtastwicklung 54 nahezu keine der
zwischen den Wicklungen laufenden Differenz- datensignale aufnimmt.
Ein Wicklungsverhältnis
der Abtastwicklung relativ zu den Signalwicklungen in der Größenordnung
von 1 : 100 wird zum Vorsehen einer optimalen Tastausgangsgröße zum Zwecke
der Rauschschätzung
veranschlagt. Es ist jedoch klar, dass unterschiedliche Wicklungsverhältnisse
und unterschiedliche Drosselgeometrien und Materialien in Abhängigkeit
der Anwendungserfordernisse auch verwendet werden können.
-
Vorzugsweise ist die Abtastwicklung 54 ausreichend
weit entfernt von den Signalwicklungen 24 und 26 um
eine elektrische Isolierung der Abtastwindung gegen elektrische Überspannungen
in den Leitungen 20 und 22 zur Verfügung zu
stellen. Diese Überspannungen
können
beispielsweise durch Blitzschlag verursacht werden und der Transformator 30 ist
nötig,
und zwar um im Stande zu sein die Schaltung 64 von den
Auswirkungen einer solchen Überspannung
zu isolieren. Angemessenes Design der Drossel 52, wie in
den Figuren illustriert, verringert die Erfordernisse für einen
zusätzlichen
Isolationstransformator, der anderenfalls in der Interferenzabtastschaltung
nötig wäre.
-
Es wird bemerkt, dass das oben beschriebene
bevorzugte Ausführungsbeispiel
als ein Beispiel dient und dass die vorliegende Erfindung nicht
auf das, was teilweise gezeigt und hier oben beschrieben wurde,
beschränkt
ist. Stattdessen beinhaltet der Bereich der vorliegenden Erfindung
beide Kombinationen und Unterkombinationen der verschiedenen oben
beschriebenen Eigenschaften, sowie auch Variationen und Modifikationen
davon, die dem Fachmann beim Lesen der vorangehenden Beschreibung einfallen
und die nicht im Stand der Technik offenbart sind.