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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Synthese von Siliciumaluminiumphosphat-Molekularsieben.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Leichte
Olefine, die hier als Ethylen, Propylen und Mischungen derselben
definiert sind, dienen als Einsatzmaterialien für die Produktion zahlreicher
wichtiger Chemikalien und Polymere. Leichte Olefine werden traditionell
durch Cracken von Erdöleinsatzmaterialien
produziert. Aufgrund eines begrenzten Vorrats konkurrenzfähiger Erdöleinsatzmaterialien
sind die Möglichkeiten
zur Produktion preisgünstiger
leichter Olefine aus Erdöleinsatzmaterialien
begrenzt. Die Bemühungen
zur Entwicklung von Produktionstechnologien für leichte Olefine auf Basis
alternativer Einsatzmaterialien haben zugenommen.
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Ein
wichtiger alternativer Einsatzmaterialtyp für die Produktion leichter Olefine
sind Oxygenate, wie beispielsweise Alkohole, insbesondere Methanol
und Ethanol, Dimethylether, Methylethylether, Diethylether, Dimethylcarbonat
und Methylformiat. Viele dieser Oxygenate können durch Fermentierung oder
aus Synthesegas, das von Erdgas abgeleitet ist, Erdölflüssigkeiten,
kohlenstoffartigen oder kohlenstoffhaltigen Materialien einschließlich Kohle,
Recycling-Kunststoffen, kommunalen Abfällen und beliebigem organischem
Material produziert werden. Aufgrund der vielen unterschiedlichen
Quellen sind Alkohol, Alkoholderivate und andere Oxygenate vielversprechend
als wirtschaftliche Nicht-Erdölquellen
für die
Produktion leichter Olefine.
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Oxygenate
werden in der Regel durch ein katalytisches Verfahren in Olefinprodukt
umgewandelt. Die Umwandlung von Oxy genate enthaltendem Einsatzmaterial
wird üblicherweise
in Gegenwart von Molekularsiebkatalysator durchgeführt. Obwohl
Molekularsiebe vom ZSM-Typ und andere Molekularsiebe für die Produktion
von Olefinen aus Oxygenaten verwendet werden können, hat die Forschung ergeben,
dass Siliciumaluminiumphosphat- (SAPO)-Molekularsiebe in dem katalytischen
Verfahren von besonderem Wert sind.
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Obwohl
SAPO-Molekularsiebe als die brauchbarsten angesehen werden, ist
die Synthese dieses Katalysatortyps aufgrund der niedrigen Ausbeute
an Molekularsieb, die die zur Formulierung dieses Molekularsiebtyps
verwendete Reaktionsmischung liefert, teuer. In einem SAPO-Syntheseverfahren
werden eine Siliciumdioxidquelle, eine Aluminiumoxidquelle, eine
Phosphorquelle und ein Struktursteuerungsmittel unter Bildung einer
Reaktionsmischung kombiniert. Das SAPO-Molekularsieb wird dann über einen
Zeitraum, typischerweise einen Zeitraum von mehreren Stunden bis
mehreren Tagen, aus der Reaktionsmischung kristallisiert.
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Die
Synthese von SAPOs reagiert empfindlich auf geringe Variationen
der Zusammensetzung der Reaktionsmischung und der Herstellung der
Reaktionsmischung. Diese Empfindlichkeiten variieren von einem SAPO-Typ
zum anderen. Ein entscheidender Parameter des Syntheseverfahrens
ist der pH-Wert der Reaktionsmischung. Zu Beginn der SAPO-Synthese
hat die Reaktionsmischung, mitunter in der Technik als "Endreaktionsmischung" bezeichnet, einen
Anfangs-pH-Wert. Wenn die Synthese vorankommt, steigt der pH-Wert der
Reaktionsmischung. Es hat sich herausgestellt, dass dieser Anstieg
des pH-Wertes es dem SAPO-Molekularsieb erschwert, aus der Reaktionsmischung
zu kristallisieren, selbst in Gegenwart von Überschussmengen der Siliciumdioxidquelle,
der Aluminiumoxidquelle, der Phosphorquelle und des Struktursteuerungsmittel, und
dieser Anstieg des pH-Werts führt
schließlich
zum Erliegen der Synthesereaktion.
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Das
rumänische
Patent Nr. 114 524 B1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von
SAPO-Molekularsieb, insbesondere zur Herstellung von SAPO-34. In
dem in dem rumänischen
Patent Nr. 114 524 B1 offenbarten Verfahren wird eine Lösung von
Tetraethylammoniumphosphat mit einer Konzentration von 25% unter Verwendung
eines konventionellen Verfahrens aus Triethylamin, Ethylbromid und
73% konzentrierter Phosphorsäure
hergestellt. Hydratisiertes Aluminiumoxid mit einem Al2O3-Gehalt von 65%, wovon 40% Bayerit ist, wird
in entmineralisiertem Wasser suspendiert und unter Bewegung in einen
Zeolithisierungsautoklaven eingebracht, nachdem die Lösung von
Tetraethylammoniumphosphat in den Autoklaven eingebracht wurde.
Unter kontinuierlichem Bewegen wird Siliciumdioxidsol, das mit Ammoniak
stabilisiert ist und einen Gehalt von 28% SiO2 aufweist,
in den Autoklaven eingebracht. Der pH-Wert der resultierenden Suspension
wird dann mit Phosphorsäure
auf 6,3 bis 6,5 eingestellt.
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Das
Zeolithisierungsverfahren wird in sechs aufeinanderfolgenden Stufen
durchgeführt.
In der ersten Stufe werden 15 der gesamten Charge in einen Autoklaven
eingebracht. Die Temperatur wird dann auf 198 bis 205°C erhöht und 20
Stunden auf diesem Punkt gehalten. Der Autoklav wird auf 30 bis
40°C abgekühlt, und eine
weitere Menge der Suspension wird in den Autoklaven eingebracht.
Nach Zugabe einer weiteren Menge der Suspension wird das Verfahren
bei 198 bis 205°C
wieder aufgenommen. Das Vorgehen wird für einen weiteren Zeitraum von
fünf Stunden
wiederholt. Das gesamte Zeolithisierungsverfahren dauert 100 Stunden.
Dieser Zeitraum schließt
die Stufen des Abkühlens
und Erwärmens
ein, die jeweils 2 bis 3 Stunden dauern.
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WO 99/19254 beschreibt ein
Verfahren zur Herstellung von Molekularsieben, die SAPO-44 umfassen. In
einer bevorzugten Version des Verfahrens zur Herstellung von SAPO-44
wird der pH-Wert der Endreaktionsmischung (die Siliciumkomponente,
Phosphorkomponente, Aluminiumkomponente und Struktursteuerungsmittel
enthält)
im Bereich von etwa 5,5 bis etwa 8,5, vorzugsweise etwa 6 bis etwa
8 gehalten. Diese Druckschrift lehrt, dass der pH-Wert der Endreaktionsmischung
gewünschtenfalls
eingestellt werden kann, indem entweder eine geeignete Menge Base,
wie Ammoniak/Ammoniumhydroxid zur Erhöhung des pH-Werts, oder eine geeignete Menge geeignete
anorganische oder organische Säure,
wie Phosphorsäure,
HCl, Essigsäure,
Ameisensäure,
CO
2 und andere, zur Absenkung des pH-Werts
zugefügt
werden kann.
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WO 89/05775 offenbart ein
Verfahren für
die Synthese von kristallinem Siliciumaluminiumphosphat- (SAPO)-Molekularsieb,
bei dem die Reaktionsmischung für
einen gegebenen Zeitraum auf eine gegebene Temperatur erhitzt wird.
Die Anfangsreaktionsmischung umfasst Quellen für Aluminium-, Silicium- und
Phosphoroxide und außerdem
Wasser und organisches Steuerungsmittel (Seite 5, Zeilen 12 bis
15). Der Anfangs-pH-Wert der Reaktionsmischung liegt zwischen 4
und 6. Der pH-Wert wird während
der Reaktion gesteuert, so dass der End-pH-Wert zwischen 6 und 7
liegt (Seite 5, Zeilen 29 bis 33). Es wird nicht angegeben, wie
diese Steuerung bewirkt wird.
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Bei
den genannten Verfahren und anderen derzeit in der Technik verwendeten
Verfahren trägt
eine anfängliche
Einstellung des pH-Wertes zum Einrichten geeigneter Bedingungen
zur Bildung von SAPO-Molekularsieb bei. Diese Verfahren lindern
oder verhindern jedoch nicht den Anstieg des pH-Werts, der stattfindet, wenn
die Synthesereaktion voranschreitet. Wie bereits erörtert wurde,
hindert dieser pH-Wert die Synthesereaktion selbst in Gegenwart
von Baumaterialien für
das Sieb im Überschuss
an der Vollendung, wobei oft niedrige Ausbeuten des Molekularsiebs
geliefert werden. Es gibt somit in der Technik einen Bedarf nach
verbesserten Verfahren zum Synthetisieren von SAPO-Molekularsieben.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Um
viele der Probleme zu überwinden,
die dem Stand der Technik zu eigen sind, liefert die vorliegende Erfindung
ein Verfahren zur Synthese von Siliciumaluminiumphosphat- (SAPO)-Molekularsieben.
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Der
Begriff "Anfangs-pH-Wert" oder "erster pH-Wert" bezieht sich, wie
hier verwendet, auf den pH-Wert der Reaktionsmischung unmittelbar
nach deren Bildung aus der phosphorhaltigen Zusammensetzung, der
aluminiumhaltigen Zusammensetzung, der siliciumhaltigen Zusammensetzung
und dem Struktursteuerungsmittel vor jeglichem Erwärmen der
Reaktionsmischung und nach jeglichen Einstellungen des pH-Wertes
der Reaktionsmischung wie im Stand der Technik offenbart.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines Siliciumaluminiumphosphat- (SAPO)-Molekularsiebs. Das Verfahren umfasst
die folgenden Stufen: Bereitstellen einer Quelle für siliciumhaltige
Zusammensetzung; Bereitstellen einer Quelle für aluminiumhaltige Zusammensetzung;
Bereitstellen einer Quelle für
phosphorhaltige Zusammensetzung; Bereitstellen von Struktursteuerungsmittel;
Herstellen einer Reaktionsmischung, die zur Bildung von SAPO-Molekularsieb aus
der Quelle der siliciumhaltigen Zusammensetzung, der Quelle der
aluminiumhaltigen Zusammensetzung, der. Quelle der phosphorhaltigen Zusammensetzung
und des Struktursteuerungsmittels ausreicht, wobei die Reaktionsmischung
einen ersten pH-Wert aufweist; Ermitteln eines Anstiegs des pH-Werts
in der Reaktionsmischung, so dass die Reaktionsmischung einen zweiten
pH-Wert aufweist, der höher
als der erste pH-Wert ist; und Zugeben von Säure zu der Reaktionsmischung
nach dem Bestimmen des Anstiegs des pH-Werts, um den zweiten pH-Wert
auf den ersten pH-Wert plus oder minus einer pH-Einheit einzustellen.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein nach diesem Verfahren
hergestelltes Siliciumaluminiumphosphat-Molekularsieb.
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Dieser
Aspekt der Erfindung kann auch die folgenden Stufen einschließen: Auflösen von
mindestens einem Teil der Kristalle des SAPO-Molekularsiebs in der
Reaktionsmischung; Zugeben von Säure
zu der Reaktionsmischung; und Umkristallisieren von Kristallen des
SAPO-Molekularsiebs aus der Reaktionsmischung.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Siliciumaluminiumphosphat-(SAPO)-Molekularsieb aus einer Reaktionsmischung,
die Komponenten umfasst, die in ausreichenden Mengen vorhanden sind,
um das SAPO zu bilden, wobei die Reaktionsmischung einen ersten pH-Wert
hat. Das Verfahren umfasst die Stufen: Zugeben einer Säure zu der
Reaktionsmischung, nachdem die Reaktionsmischung eine Veränderung
des pH-Werts von dem ersten pH-Wert eingeht, wobei die Menge der
zugefügten
Säure den
pH-Wert der Reaktionsmischung auf den ersten pH-Wert plus oder minus
einer pH-Einheit
einstellt; und Kristallisieren des SAPO aus der Reaktionsmischung.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein nach diesem Verfahren
hergestelltes Siliciumaluminiumphosphat-Molekularsieb.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Siliciumaluminiumphosphat 34 (SAPO-34)-Molekularsieb.
Dieses Verfahren umfasst die folgenden Stufen: Bereitstellen einer
Quelle für
siliciumhaltige Zusammensetzung; Bereitstellen einer Quelle für aluminiumhaltige
Zusammensetzung; Bereitstellen einer Quelle für phosphorhaltige Zusammensetzung;
Bereitstellen von Struktursteuerungsmittel; Herstellen einer Reaktionsmischung,
die zur Bildung von SAPO-34 aus der Quelle der siliciumhaltigen
Zusammensetzung, der Quelle der aluminiumhaltigen Zusammensetzung,
der Quelle der phosphorhaltigen Zusammensetzung und des Struktursteuerungsmittels
ausreicht, wobei die Reaktionsmischung einen ersten pH-Wert von
etwa 5,5 bis etwa 8,5 aufweist; Ermitteln einer Änderung des pH-Werts in der
Reaktionsmischung, so dass die Reaktionsmischung einen zweiten pH-Wert
aufweist, der höher
als der erste pH-Wert ist; und Zugeben von Säure zu der Reaktionsmischung
nach dem Bestimmen der Änderung
des pH-Werts, um den
zweiten pH-Wert auf einen pH-Wert von etwa 5,5 bis etwa 8,5 einzustellen,
wobei der zweite pH-Wert auf den ersten pH-Wert plus oder minus
eine pH-Einheit eingestellt wird: Die vorliegende Erfindung betrifft
auch ein nach diesem Verfahren hergestelltes SAPO-34-Molekularsieb.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Umwandlung von Oxygenat in Olefin. Das Verfahren umfasst das
Kontaktieren von Oxygenat mit Siliciumaluminiumphosphat- (SAPO)-Molekularsiebkatalysator
unter Bedingungen, die wirksam sind, um das Oxygenat in Olefin umzuwandeln.
Bei diesem Verfahren wird das SAPO-Molekularsieb nach dem Verfahren
hergestellt, das die folgenden Stufen umfasst: Bereitstellen einer
Quelle für
siliciumhaltige Zusammensetzung; Bereitstellen einer Quelle für aluminiumhaltige
Zusammensetzung; Bereitstellen einer Quelle für phosphorhaltige Zusammensetzung;
Bereitstellen von Struktursteuerungsmittel; Herstellen einer Reaktionsmischung,
die zur Bildung von SAPO-Molekularsieb aus
der Quelle der siliciumhaltigen Zusammensetzung, der Quelle der
aluminiumhaltigen Zusammensetzung, der Quelle der phosphorhaltigen
Zusammensetzung und des Struktursteuerungsmittels ausreicht, wobei
die Reaktionsmischung einen ersten pH-Wert aufweist; Ermitteln eines
Anstiegs des pH-Werts in der Reaktionsmischung, so dass die Reaktionsmischung
einen zweiten pH-Wert aufweist, der höher als der erste pH-Wert ist;
und Zugeben von Säure
zu der Reaktionsmischung nach dem Bestimmen des Anstiegs des pH-Werts,
um den zweiten pH-Wert auf von dem ersten pH-Wert plus eine pH-Einheit
bis zu dem ersten pH-Wert minus etwa eine pH-Einheit einzustellen.
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Andere
Vorteile und Anwendungen der vorliegenden Erfindung gehen aus der
folgenden detaillierten Beschreibung und den angefügten Patentansprüchen hervor.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In
der vorliegenden Erfindung haben die Anmelder gefunden, dass die
Zugabe einer Säurequelle
zu einer SAPO-Reaktionsmischung während der Kristallisation von
SAPO-Molekularsieb aus der Reaktionsmischung verbesserte Ausbeuten
von SAPO-Molekularsieben aus der Reaktionsmischung erzeugt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann zur Herstellung von Siliciumaluminiumphosphat-Molekularsieben
ausgewählt
aus der Gruppe einschließlich
SAPO-5, SAPO-8, SAPO-11, SAPO-16, SAPO-17, SAPO-18, SAPO-20, SAPO-31, SRPO-34,
SRPO-35, SAPO-36, SAPO-37, SAPO-40, SAPO-41, SAPO-42, SAPO-44, SAPO-47,
SAPO-56 und den metallsubstituierten Formen davon verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren
wird vorzugsweise verwendet, um SAPOs ausgewählt aus der Gruppe einschließlich SAPO-5,
SAPO-11, SAPO-20,
SAPO-31, SAPO-34 und SAPO-42 herzustellen. Insbesondere wird das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung von SAPO-34 verwendet.
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Siliciumaluminiumphosphat-Molekularsiebe
werden im Allgemeinen als mikroporöse Materialien mit 8-, 10-
oder 12-gliedrigen Ringstrukturen klassifiziert. Diese Ringstrukturen
können
eine durchschnittliche Porengröße im Bereich
von etwa 3,5 bis 15 Å aufweisen.
Bei Verwendung zur Umwandlung von Oxygenate in Olefine ist das bevorzugte
SAPO kleinporiges SAPO-Molekularsieb mit einer durchschnittlichen
Porengröße im Bereich
von etwa 3,5 bis 5 Å,
insbesondere 4,0 bis 5,0 Å.
Diese bevorzugten Porengrößen sind
für Molekularsiebe
mit achtgliedrigen Ringen typisch.
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Die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten SAPO-Molekularsiebe umfassen eine dreidimensionale
mikroporöse
Kristallgerüststruktur
aus [SiO2], [AlO2]
und [PO2], die tetraedrische Einheiten mit gemeinsamen
Ecken aufweisen. Dieser Gerüsttyp
ist zur Umwandlung verschiedener Oxygenate in Olefinprodukte wirksam.
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Die
tetraedrischen [PO2]-Einheiten innerhalb
der Gerüststruktur
des erfindungsgemäß hergestellten Molekularsiebs
können
durch viele unterschiedliche Zusammensetzungen geliefert werden.
Beispiele für
diese phosphorhaltigen Zusammensetzungen schließen Phosphorsäure, organische
Phosphate wie Triethyl phosphat, Tetraethylammoniumphosphat und Aluminiumphosphate
ein. Die phosphorhaltigen Zusammensetzungen werden mit reaktiven
silicium- und aluminiumhaltigen Zusammensetzungen unter den geeigneten
Bedingungen zur Bildung des Molekularsiebs gemischt.
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Die
tetraedrischen [AlO2]-Einheiten in der Gerüststruktur
können
durch viele unterschiedliche Zusammensetzungen geliefert werden.
Beispiele für
diese aluminiumhaltigen Zusammensetzungen schließen Aluminiumalkoxide wie Aluminiumisopropoxid,
Aluminiumphosphate, Aluminiumhydroxid, Natriumaluminat und Pseudoböhmit ein.
Die aluminiumhaltigen Zusammensetzungen werden mit den reaktiven
silicium- und phosphorhaltigen Zusammensetzungen unter den geeigneten
Bedingungen zur Bildung des Molekularsiebs gemischt.
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Die
tetraedrischen [SiO2]-Einheiten in der Gerüststruktur
können
durch viele unterschiedliche Zusammensetzungen geliefert werden.
Beispiele für
diese siliciumhaltigen Zusammensetzungen schließen Siliciumdioxidsole, kolloidale
Siliciumdioxide wie Cab-O-Sil®, pyrogene Kieselsäuren und
Siliciumalkoxide ein, wie Tetraethylorthosilikat. Siliciumdioxide
mit großer
Oberfläche
wie Siliciumdioxide vom Aerosil®-Typ
können
auch verwendet werden. Die siliciumhaltigen Zusammensetzungen werden
mit den reaktiven aluminium- und phosphorhaltigen Zusammensetzungen
unter den geeigneten Bedingungen zur Bildung des Molekularsiebs
gemischt.
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Erfindungsgemäß können auch
substituierte SAPOs hergestellt werden. Diese Verbindungen sind
im Allgemeinen als MeAPSOs oder metallhaltige Siliciumaluminiumphosphate
bekannt. Das Metall kann ausgewählt
sein aus der Gruppe bestehend aus Alkalimetallion (Gruppe IA), Erdalkalimetallion
(Gruppe IIA), Seltenerdion (Gruppe IIIB einschließlich der
Lanthanidelemente: Lanthan, Cer, Praseodym, Neodym, Samarium, Europium,
Gadolinium, Terbium, Dysprosium, Holmium, Erbium, Thulium, Ytter bium
und Lutetium; und Scandium oder Yttrium) und Übergangskation aus einer der
Gruppen IVB, VB, VIB, VIIB, VIIIB und IB.
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Das
Me gibt vorzugsweise ein Atom wie Zn, Mg, Mn, Co, Ni, Ga, Fe, Ti,
Zr, Ge, Sn und Cr wieder. Diese Atome können durch eine tetraedrische
[MeO
2]-Einheit in das tetraedrische Gerüst eingeführt werden.
Die tetraedrische [MeO
2]-Einheit trägt eine
elektrische Nettoladung, die von der Wertigkeitsstufe des Metallsubstituenten
abhängt.
Wenn die Metallkomponente eine Wertigkeitsstufe von +2, +3, +4,
+5 oder +6 hat, ist die elektrische Nettoladung –2, –1, 0, +1 beziehungsweise +2.
Der Einbau der Metallkomponente wird in der Regel bewirkt, indem
die Metallkomponente während
der Synthese des Molekularsiebs zugefügt wird. Es kann jedoch auch
nach der Synthese erfolgender Ionenaustausch verwendet werden. Siehe
beispielsweise US-Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen Nr.
08/571 506 , in der die
Beschreibung des nach der Synthese erfolgenden Ionenaustauschverfahrens
beschrieben ist. Auf diese Anmeldung wird hier vollständig Bezug
genommen.
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Die
Reaktionsmischung enthält
auch ein oder mehrere Struktursteuerungsmittel (Template). Template sind
Struktursteuerungsmittel und enthalten in der Regel Stickstoff,
Phosphor, Sauerstoff, Kohlenstoff, Wasserstoff oder eine Kombination
davon und können
auch mindestens eine Alkyl- oder Arylgruppe enthalten, wobei in
der Alkyl- oder Arylgruppe 1 bis 8 Kohlenstoffatome vorhanden sind.
Mischungen von zwei oder mehr Struktursteuerungsmitteln können Mischungen
unterschiedlicher Siebe oder vorwiegend ein Sieb erzeugen, wobei
ein Struktursteuerungsmittel stärker
dirigiert als ein anderes Struktursteuerungsmittel. Wenn zwei Struktursteuerungsmittel
verwendet werden, wird das Struktursteuerungsmittel hier als doppeltes
Struktursteuerungsmittel bezeichnet.
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Repräsentative
Struktursteuerungsmittel schließen
Tetraethylammoniumhydroxid (TEAOH), Tetraethylammoniumphosphat (TEAP),
Cyclopentylamin, Aminomethylcyclohexan, Piperidin, Triethylamin,
Cyclohexylamin, Triethylhydroxyethylamin, Morpholin, Dipropylamin
(DPA), Pyridin, Isopropylamin (IPA) und Kombinationen davon ein.
Bevorzugte Struktursteuerungsmittel sind Triethylamin, Cyclohexylamin,
Piperidin, Pyridin, Isopropylamin, TEAOH, DPA, TEAP und Mischungen
davon. TEAP kann sowohl als Quelle für phosphorhaltige Zusammensetzung
als auch als Struktursteuerungsmittel dienen. Wenn TEAP verwendet
wird, sind die phosphorhaltige Zusammensetzung und das Struktursteuerungsmittel
dasselbe Material. Die vorliegende Erfindung kann ein "doppeltes Struktursteuerungsmittel" verwenden. Für erfindungsgemäße Zwecke
ist ein "doppeltes
Struktursteuerungsmittel" eine
Kombination von zwei Struktursteuerungsmitteln ausgewählt aus
der vorhergehenden Liste brauchbarer Struktursteuerungsmittel. Ein
gewünschtes
doppeltes Struktursteuerungsmittel zur Bildung von SAPO-34 umfasst
TEAOH und DPA oder IPA.
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SAPO-Molekularsiebe
werden durch hydrothermale Kristallisationsverfahren synthetisiert,
die im Allgemeinen in der Technik bekannt sind. Siehe beispielsweise
US-A-4 440 871 ,
US-A-4 861 743 ;
US-A-5 096 684 und
US-A-5 126 308 ,
die SAPO-Molekularsiebherstellungsverfahren offenbaren, bei denen
eine Reaktionsmischung gebildet wird, indem reaktive Silicium-,
Aluminium- und Phosphorkomponenten zusammen mit mindestens einem
Struktursteuerungsmittel gemischt werden; die Mischung versiegelt
und vorzugsweise unter autogenem Druck auf eine Temperatur von mindestens
100°C, vorzugsweise
100 bis 250°C
erhitzt wird, bis ein kristallines Produkt gebildet wird. In der
vorliegenden Erfindung kann die Reaktionsmischung durch konventionelle
Heizverfahren wie elektrische, Dampf- oder Ölheizer oder Mikrowellenenergie
aus einer Mikrowellenquelle erhitzt werden. Die Bildung des kristallinen
Produkts kann irgendwo von etwa 2 Stunden bis so lange wie 2 Wochen
brauchen. In einigen Fällen
erleichtert Rühren
oder Impfen mit kristallinem Material die Bildung des Produkts.
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Das
Sieb kann aus der Reaktionsmischung durch Standardmittel wie Zentrifugieren
oder Filtrieren gewonnen werden. Das Produkt kann auch gewaschen,
durch die gleichen Mittel gewonnen und getrocknet werden.
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Die
Anmelder haben gefunden, dass, wenn der pH-Wert der Reaktionsmischung
durch Zugabe von Säure
zu der Reaktionsmischung eingestellt wird, das Kristallisationsverfahren
beschleunigt wird, und im Fall einiger Molekularsiebe die Ausbeuten
des Molekularsiebs erhöht
werden können.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird der pH-Wert der Reaktionsmischung eingestellt, nachdem die
Reaktionsmischung eine Änderung
des pH-Werts von einem anfänglichen
oder ersten pH-Wert eingeht. Diese pH-Wertänderung findet in der Regel,
wenn auch nicht notwendigerweise, statt, nachdem die Reaktionsmischung
erwärmt
worden ist. Diese Änderung
des pH-Werts zeigt, dass das Molekularsieb mit dem Kristallisationsprozess
aus der Reaktionsmischung beginnt, oder begonnen hat, aus der Reaktionsmischung
zu kristallisieren. Wünschenswerterweise wird
die Säure
während
des Erwärmens
der Reaktionsmischung zu der Reaktionsmischung gegeben.
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Der
pH-Wert der Reaktionsmischung wird auf ungefähr den pH-Wert der ursprünglichen
Reaktionsmischung plus oder minus eine pH-Einheit eingestellt. Wünschenswerterweise
wird der pH-Wert
der Reaktionsmischung wird auf ungefähr den Anfangs-pH-Wert der Reaktionsmischung
plus oder minus 0,5 pH-Einheit eingestellt. Besonders erwünscht wird
der pH-Wert der Reaktionsmischung auf ungefähr den Anfangs-pH-Wert der
Reaktionsmischung eingestellt. Für
die erfindungsgemäßen Zwecke
bedeutet "ungefähr der Anfangs-pH-Wert" der Anfangs-pH-Wert
plus oder minus 0,2 pH-Einheit. Am meisten erwünscht wird der pH-Wert der
Reaktionsmischung auf den ursprünglichen
pH-Wert der Reaktionsmischung zurückgestellt.
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Um
den pH-Wert der Reaktionsmischung einzustellen, ist es möglicherweise
notwendig, den Kristallisationsprozess zu un terbrechen, so dass
der pH-Wert der Reaktionsmischung gemessen werden kann, um zu bestimmen,
wie viel Säure
zu der Reaktionsmischung gegeben werden sollte, um den pH-Wert einzustellen. Weil
eine Reaktionsmischung in der Regel erwärmt wird, um den Kristallisationsprozess
zu erleichtern, muss die Reaktionsmischung in der Regel entweder
vor einer pH-Wertmessung oder der Zugabe der Säure abgekühlt werden. Es ist jedoch nicht
notwendig, den Kristallisationsprozess zu unterbrechen, da der pH-Wert der Reaktionsmischung
durch ein pH-Messgerät überwacht
werden kann. Es ist auch möglich,
Säure zu
der Reaktionsmischung zu geben, ohne den pH-Wert der Reaktionsmischung
zu messen, falls die geeignete Zeit zur Zugabe der Säure aus
früheren
Experimenten oder Erfahrung ermittelt worden ist. Die Säure kann
vor der Zugabe zu der Reaktionsmischung erhitzt werden oder nicht.
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Der
pH-Wert der Reaktionsmischung wird auf diskontinuierliche Basis
oder auf kontinuierlicher Basis eingestellt. Mit "diskontinuierlich" ist gemeint, dass
die Zugabe der Säure
zu der Reaktionsmischung für
einen diskreten Zeitraum erfolgt. Die diskontinuierliche Zugabe
der Säure
zu der Reaktionsmischung findet mindestens einmal statt und kann
so oft wie nötig
erfolgen, um der Reaktionsmischung den angestrebten pH-Wert zu verleihen.
Mit "kontinuierlich" ist gemeint, dass
die Zugabe der Säure
zu der Reaktionsmischung zeitlich ununterbrochen stattfindet. Die
kontinuierliche Zugabe der Säure
zu der Reaktionsmischung ist bei Synthesen im Großmaßstab besonders
brauchbar. Bei einem solchen Verfahren wird der pH-Wert der Reaktionsmischung durch
eine kontinuierliche Eingangsprüfschleife
der Reaktionsmischung zu einem pH-Messgerät gemessen. Das pH-Messgerät steuert
dann die Zugabe der Säure
zu der Reaktionsmischung. Die kontinuierliche Zugabe von Säure zu der
Reaktionsmischung dient auch zur Mäßigung jeglicher pH-Wertschwankungen,
die in der Reaktionsmischung stattfinden können.
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Sowohl
organische als auch anorganische Säuren sind zum Einstellen des
pH-Werts der Reaktionsmischung auf ungefähr den Anfangs-pH-Wert der
Reaktionsmischung brauchbar. Diese Säuren sind ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Phosphorsäure, ortho-Phosphorsäure, Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure, Kohlensäure, Essigsäure und
Ameisensäure.
Wünschenswerterweise
wird Phosphorsäure
verwendet, weil diese Säure
auch als Phosphorquelle zur Bildung des SAPO dienen kann. Es ist
auch gefunden worden, dass, wenn die zur Bildung des Siebs verwendete
phosphorhaltige Verbindung Phosphorsäure ist, die Säure, die
der Reaktionsmischung zur Einstellung des pH-Werts der Reaktionsmischung
zugesetzt wird, wünschenswerterweise
Phosphorsäure
ist.
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Als
optionale Stufe in diesem Verfahren können jegliche Molekularsiebkristalle,
die sich aus der Reaktionsmischung gebildet haben können, vor
der Zugabe der Säure
zu der Reaktionsmischung aus der Reaktionsmischung abgetrennt werden.
In einem kontinuierlichen Molekularsiebherstellungsverfahren können die Molekularsiebkristalle
kontinuierlich von der Reaktionsmischung abgetrennt werden. Es ist
besonders einfach, die Kristalle von der Reaktionsmischung zu trennen,
wenn die Reaktionsmischung vor der Zugabe der Säure abgekühlt wird. Brauchbare Trennverfahren
schließen
beispielsweise Zentrifugieren und Filtrieren ein.
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Wie
bereits gesagt wird das erfindungsgemäße Verfahren wünschenswerterweise
zum Formulieren von SAPO-34-Molekularsieben verwendet. Wenn SRPO-34
durch das erfindungsgemäße Verfahren
gebildet wird, hat die Reaktionsmischung einen pH-Wert von etwa
5,5 bis etwa 8,5. Während
des Kristallisationsverfahrens wird der pH-Wert auf etwa 5,5 bis
etwa 8,5 und wünschenswerterweise
6 bis 8 eingestellt. Der pH-Wert wird insbesondere auf etwa 6,2
bis etwa 7,8 eingestellt.
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In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung haben die Anmelder gefunden, dass SAPO-Kristalle
aus der Reaktionsmischung umkristallisiert werden können, nachdem
sie sich mindestens teilweise in der Reaktionsmischung gelöst haben.
Nachdem eine Kristallisationsreaktion beispielsweise abgeschlossen
ist, kann die Reaktionsmischung, die die in der Kristallisationsreaktion
gebildeten Kristalle enthält, unbeaufsichtigt
bleiben und als Ergebnis begibt sich mindestens ein Teil der Kristalle
wieder in der Reaktionsmischung in Lösung. Um die gelösten Materialien
zum erneuten Kristallisieren aus der Reaktionsmischung zu bringen,
wird Säure
zu der Reaktionsmischung gegeben, um den pH-Wert der Reaktionsmischung
auf einen pH-Wert einzustellen, der im Wesentlichen gleich dem Anfangs-pH-Wert
der Reaktionsmischung ist. Vor der Zugabe der Säure könne jegliche Kristalle in der
Reaktionsmischung von der Reaktionsmischung nach dem oben beschriebenen
Verfahren abgetrennt werden. Die Kristalle werden vorzugsweise bei
oder oberhalb von Raumtemperatur aus der Reaktionsmischung gewonnen.
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Die
Einstellung des pH-Werts führt
dazu, dass die Kristalle erneut aus der Reaktionsmischung kristallisieren.
Der pH-Wert der
Reaktionsmischung wird wünschenswerterweise
auf ungefähr
den pH-Wert der ursprünglichen
Reaktionsmischung plus oder minus eine pH-Einheit eingestellt. Wünschenswerterweise
wird der pH-Wert der Reaktionsmischung wird auf ungefähr den Anfangs-pH-Wert
der Reaktionsmischung plus oder minus 0,5 pH-Einheit eingestellt. Besonders erwünscht wird
der pH-Wert der Reaktionsmischung auf ungefähr den Anfangs-pH-Wert der
Reaktionsmischung plus oder minus 0,2 pH-Einheit eingestellt. Die
Kristalle werden dann wie oben beschrieben aus der Reaktionsmischung
gewonnen.
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Als
Ergebnis des Kristallisationsprozesses der SAPO-Molekularsiebe enthält das gewonnene
Sieb in seinen Poren in der Regel mindestens einen Teil des Struktursteuerungsmittels,
das zur Herstellung der anfänglichen
Reaktionsmischung verwendet wurde. Die kristalline Struktur umgibt
im Wesentlichen das Struktursteuerungsmittel, und das Struktursteuerungsmittel
muss entfernt werden, um katalytische Aktivität zu erhalten. Nachdem das
Struktursteuerungsmittel entfernt worden ist, hat die verbleibende
kristalline Struktur ein Merkmal, das in der Regel als intrakristallines
Porensystem bezeichnet wird.
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In
vielen Fällen
kann in Abhängigkeit
von der Beschaffenheit des gebildeten Endprodukts das Struktursteuerungsmittel
zu groß sein,
um sich frei durch das intrakristalline Porensystem zu bewegen.
In einem solchen Fall wird das Struktursteuerungsmittel durch ein
Wärmebehandlungsverfahren
entfernt. Das Struktursteuerungsmittel kann beispielsweise in Gegenwart
von sauerstoffhaltigem Gas, durch Kontaktieren des struktursteuerungsmittelhaltigen
Siebs in Gegenwart des sauerstoffhaltigen Gases und Erwärmen auf
Temperaturen von 200°C
bis 800°C
calciniert oder im Wesentlichen verbrannt werden. Die erfindungsgemäßen Verfahren können somit
auch die optionale Stufe des Entfernens des Struktursteuerungsmittels
aus dem Molekularsieb einschließen.
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Die
Siliciumaluminiumphosphat-Molekularsiebe können mit anderen Materialien
gemischt (vermischt) werden. Im Fall des Mischens wird die resultierende
Zusammensetzung in der Regel als Siliciumaluminiumphosphat- (SAPO)-Katalysator
bezeichnet, wobei der Katalysator das SAPO-Molekularsieb umfasst.
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Materialien,
die mit dem Molekularsieb gemischt werden können, sind verschiedene inerte
oder Bindematerialien. Diese Materialien schließen Zusammensetzungen wie Kaolin
und andere Tone, verschiedene Formen von Aluminiumoxid oder Aluminiumoxidsol,
Titandioxid, Zirconiumdioxid, Quarz, Siliciumdioxid oder Siliciumdioxidsol
und Mischungen davon ein. Diese Komponenten sind auch zur Verringerung
der Gesamtkatalysatorkosten wirksam, wirken als Wärmesenke
zur Unterstützung
der Wärmeabschirmung
des Katalysators während
der Regenerierung, verdichten den Katalysator und erhöhen die
Katalysatorfestigkeit. Die Menge an Molekularsieb, die in dem fertigen
Katalysatorprodukt enthalten ist, liegt im Bereich von 10 bis 90
Gew.%, vorzugsweise 30 bis 70 Gew.%, falls es mit Inert- oder Bindematerialien
gemischt ist. Die Erfindung kann noch bewirkt werden, obwohl das
Molekularsieb in ein Gemisch aus Inert- und/oder Bindemittelmaterialien
eingeschlossen ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
dieser Erfindung wird Oxygenat enthaltendes Einsatzmaterial in einer
Reaktionszone einer Reaktorapparatur mit SAPO, das nach dem oben
beschriebenen Verfahren hergestellt ist, unter Verfahrensbedingungen
kontaktiert, die zur Herstellung leichter Olefine wirksam sind,
d. h. einer wirksamen Temperatur, einem wirksamen Druck, einem wirksamen
WHSV (stündlichen
Massendurchsatz) und gegebenenfalls einer wirksamen Menge Verdünnungsmittel,
die zur Herstellung leichter Olefine korreliert werden. Diese Bedingungen
werden nachfolgend detailliert beschrieben. Das Oxygenateinsatzmaterial
wird üblicherweise
mit dem Katalysator kontaktiert, wenn das Oxygenat in einer Dampfphase
vorliegt. Alternativ kann das Verfahren in einer flüssigen oder
gemischt dampfförmigen/flüssigen Phase
durchgeführt
werden. Wenn das Verfahren in einer flüssigen Phase oder gemischten
dampfförmigen/flüssigen Phase
durchgeführt wird,
können
unterschiedliche Umwandlungen und Selektivitäten von Einsatzmaterial zu
Produkt in Abhängigkeit
von dem Katalysator und den Reaktionsbedingungen resultieren. Der
Begriff Reaktor schließt
hier nicht nur Reaktoren von kommerzieller Größe sein, sondern auch Reaktoranlagen
in Pilotgröße und Labormaßstab-Reaktoranlagen.
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Olefine
können
im Allgemeinen in einem weiten Bereich von Temperaturen hergestellt
werden. Ein wirksamer Betriebstemperaturbereich kann etwa 200°C bis 700°C sein. Am
unteren Ende des Temperaturbereichs kann die Bildung der gewünschten
Olefinprodukte deutlich langsam werden. Am oberen Ende des Temperaturbereichs
bildet das Verfahren möglicherweise
keine optimale Menge an Produkt. Bevorzugt ist eine Betriebstemperatur
von mindestens 300°C
und bis zu 500°C.
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Aufgrund
der Art des Verfahrens kann das erfindungsgemäße Verfahren wünschenswerterweise
durch Verwendung der Molekularsiebkatalysatoren in einem dynamischen
Bettensystem oder jedem System mit einer Vielfalt von Transportbetten
statt in einem Festbettsystem durchgeführt werden. Das entscheidende
Merkmal des verwendeten Reaktorsystems ist seine Fähigkeit,
mit hohen Raumgeschwindigkeiten zu arbeiten.
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Die
Umwandlung von Oxygenaten zur Herstellung leichter Olefine kann
in vielen unterschiedlichen katalytischen Reaktoren durchgeführt werden,
einschließlich,
aber nicht begrenzt auf Wirbelbettreaktoren und gleichläufigen Steigrohrreaktoren,
wie in "Free Fall
Reactor", Fluidization
Engineering, D. Kunii und O. Levenspiel, Robert E. Krieger Publishing
Co., NY, 1977 beschrieben ist. Es können auch Reaktoren im Gegenstrom mit
freiem Fall in dem Umwandlungsverfahren verwendet werden, wie sie
in
US-A-4 068 136 und "Riser Reactor", Fluidization and
Fluid-Particle Systems, Seiten 48 bis 59, F. A. Zenz und D. F. Othmo,
Reinhold Publishing Corp. NY, 1960, beschrieben sind. Es ist Fachleuten
wohl bekannt, dass jeder Reaktortyp bei jeder speziellen Anwendung
Vorteile und Nachteile hat.
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Es
kann jedes Standardreaktorsystem, einschließlich Festbett- oder Bewegtbettsystemen,
mit einem stündlichen
Massendurchsatz (WHSV) von 1 h–1 bis 1000 h–1 verwendet
werden, wobei WHSV als das Gewicht des Oxygenats in dem Einsatzmaterial
pro Stunde pro Gewicht des Molekularsiebgehalts des Katalysators
definiert ist. Bevorzugte Reaktoren sind gleichläufige Steigrohrreaktoren und
Reaktoren mit freiem Fall im Gegenstrom mit kurzer Kontaktzeit,
in denen Oxygenateinsatzmaterial mit Molekularsiebkatalysator mit
einem WHSV von mindestens etwa 20 h–1,
vorzugsweise im Bereich von etwa 20 h–1 bis
1000 h–1 und
am meisten bevorzugt im Bereich von etwa 20 h–1 bis
500 h–1 kontaktiert
werden kann. Weil der Katalysator oder das Einsatzmaterial andere
Materialien enthalten kann, die als Inertmaterialien oder Verdünnungsmittel
wirken, wird der WHSV auf Ge wichtsbasis des verwendeten Oxygenateinsatzmaterials
und des verwendeten Molekularsiebs berechnet.
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Es
ist in hohem Maße
erwünscht,
bei einer Temperatur von mindestens 300°C und einer temperaturkorrigierten
normalisierten Methanempfindlichkeit (Temperature Corrected Normalized
Methane Sensitivity; TCNMS) von weniger als etwa 0,016 zu arbeiten.
Es ist besonders bevorzugt, dass die Reaktionsbedingungen zur Herstellung
von Olefin aus Oxygenat einen WHSV von mindestens etwa 20 h–1 zum
Produzieren von Olefinen und eine TCNMS von weniger als etwa 0,0016
umfassen.
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TCNMS
ist hier definiert als die normalisierte Methanselektivität (NMS),
wenn die Temperatur unter 400°C
liegt. Die NMS ist definiert als die Methanproduktausbeute, geteilt
durch die Ethylenproduktausbeute, wobei jede Ausbeute auf Gewichtsprozentbasis
gemessen oder darin umgewandelt wird. Wenn die Temperatur 400°C oder höher ist,
ist die TCNMS durch die folgende Gleichung definiert, in der T die
Durchschnittstemperatur in dem Reaktor in °C ist:
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Der
Druck kann auch über
einen weiten Bereich einschließlich
autogener Drücke
variieren. Wirksame Drücke
können
Drücke
von etwa 0,1 kPa bis etwa 100 MPa sein, sind jedoch nicht notwendigerweise
auf diese begrenzt. Bevorzugte Drücke liegen im Bereich von etwa
6,9 kPa bis etwa 34 MPa, wobei der am meisten bevorzugte Bereich
etwa 48 kPa bis etwa 0,34 MPa ist. Die genannten Drücke sind
unter Ausschluss von jeglichem inerten Verdünnungsmittel und beziehen sich
somit auf den Partialdruck der Oxygenatverbindungen und/oder Mischungen
derselben mit Einsatzmaterial. Am unteren und oberen Ende der genannten
Druckbereiche sind die Selektivität, Umwandlung und/oder Reaktionsgeschwindigkeit
möglicherweise
nicht optimal.
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Die
Verweilzeit kann von Sekunden bis zu einigen Stunden variieren,
was größtenteils
durch die Reaktionstemperatur, den Druck, den gewählten Molekularsiebkatalysator,
den WHSV, die Phase (Flüssigkeit oder
Dampf) und die Verfahrensdesigncharakteristika bestimmt wird.
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In
dem Einsatzmaterial können
ein oder mehrere inerte Verdünnungsmittel
vorhanden sein, beispielsweise in einer Menge von 1 bis 99 Mol.%,
bezogen auf die Gesamtanzahl der Mol aller Einsatzmaterial- und Verdünnungsmaterialkomponenten,
die in die Reaktionszone eingespeist (oder dem Katalysator zugeführt) werden.
Typische Verdünnungsmittel
schließen
Helium, Argon, Stickstoff, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Wasserstoff,
Wasser, Paraffine, Alkane (insbesondere Methan, Ethan und Propan),
Alkylene, aromatische Verbindungen und Mischungen davon ein, sind
jedoch nicht notwendigerweise auf diese begrenzt. Die bevorzugten Verdünnungsmittel
sind Wasser und Stickstoff. Wasser kann in flüssiger oder Dampfform injiziert
werden.
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Das
Verfahren kann chargenweise, in halbkontinuierlicher oder kontinuierlicher
Weise durchgeführt werden.
Das Verfahren kann in einer einzigen Reaktionszone oder einer Anzahl
von Reaktionszonen durchgeführt
werden, die in Reihe oder parallel angeordnet sind, oder kann intermittierend
oder kontinuierlich in einer länglichen
rohrförmigen
Zone oder einer Anzahl derartiger Zonen durchgeführt werden. Wenn mehrere Reaktionszonen
verwendet werden, ist es möglicherweise
vorteilhaft, ein oder mehrere der Molekularsiebe in Reihe zu verwenden,
um eine gewünschte
Produktmischung zu liefern.
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Das
Umwandlungsniveau der Oxygenate – insbesondere während eines
Gleichgewichtszustands der Reaktion – kann gehalten werden, um
das Niveau unerwünschter
Nebenprodukte zu reduzieren. Die Umwandlung kann auch ausreichend
hoch gehalten werden, um die Notwendigkeit kommerziell inakzeptabler
Niveaus der Rückführung nicht
umgesetzter Einsatzmaterialien zu vermeiden. Eine Verringerung unerwünschter
Nebenprodukte zeigt sich, wenn die Umwandlung von 100 Mol.% auf
etwa 98 Mol.% oder weniger geht. Rückführung von bis zu etwa 50 Mol.%
des Einsatzmaterials ist kommerziell akzeptabel. Daher sind Umwandlungsniveaus,
die beide Ziele erreichen, etwa 50 Mol.% bis etwa 98 Mol.% und wünschenswerterweise
etwa 85 Mol.% bis etwa 98 Mol.%. Es ist jedoch auch akzeptabel,
Umwandlung zwischen 98 Mol.% und 100 Mol.% zu erreichen, um das
Rückführungsverfahren
zu vereinfachen. Die Oxygenatumwandlung kann unter Verwendung einer
Reihe von Verfahren, die Durchschnittsfachleuten vertraut sind,
auf diesem Niveau gehalten werden. Beispiele schließen ein
oder mehrere der folgenden ein, sind jedoch nicht notwendigerweise
darauf begrenzt: Reaktionstemperatur; Druck; Strömungsgeschwindigkeit (d. h.
WHSV); Niveau und Grad der Katalysatorregenerierung; Menge der Katalysatorrezirkulation;
spezifische Reaktorkonfiguration; Einsatzmaterialzusammensetzung
und andere Parameter, die die Umwandlung beeinflussen.
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Falls
Regenerierung erforderlich ist, kann der Katalysator kontinuierlich
als Bewegtbett in eine Regenerationszone eingebracht werden, in
der er regeneriert werden kann, wie beispielsweise durch Entfernen
kohlenstoffartiger oder kohlenstoffhaltiger Materialien oder Oxidation
in sauerstoffhaltiger Atmosphäre.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Katalysator einer Regenerierungsstufe unterzogen, indem
kohlenstoffhaltige oder kohlenstoffartige Ablagerungen abgebrannt
werden, die sich während
der Umwandlungsreaktionen ansammeln.
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Das
Oxygenateinsatzmaterial umfasst mindestens eine organische Verbindung,
die mindestens ein Sauerstoffatom enthält, wie aliphatische Alkohole,
Ether, Carbonylverbindungen (Aldehyde, Ketone, Carbonsäuren, Carbonate
und dergleichen). Der aliphatische Anteil enthält vorzugsweise 1 bis 10 Kohlenstoffatome und
insbesondere 1 bis 4 Kohlenstoffatome. Repräsentative Oxygenate schließen niedere
geradkettige und verzweigte aliphatische Alkohole und ihre ungesättigten
Gegenstücke
ein, sind jedoch nicht notwendigerweise auf diese begrenzt. Bei spiele
für geeignete
Verbindungen schließen
die folgenden ein, sind jedoch nicht darauf beschränkt: Methanol;
Ethanol; n-Propanol; Isopropanol; C4- bis
C20-Alkohole, Methylethylether; Dimethylether;
Diethylether; Diisopropylether; Formaldehyd; Dimethylcarbonat; Dimethylketon;
Essigsäure
und Mischungen davon.
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Bevorzugte
Oxygenateinsatzmaterialien sind Methanol, Dimethylether und Mischungen
davon. Das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen bevorzugten
Olefinprodukts kann die zusätzliche
Stufe der Herstellung dieser Zusammensetzungen aus Kohlenwasserstoffen
wie Öl,
Kohle, Teersand, Schiefer, Biomasse und Erdgas einschließen. Verfahren
zur Herstellung der Zusammensetzungen sind in der Technik bekannt. Diese
Verfahren schließen
Fermentierung zu Alkohol oder Ether und Herstellung von Synthesegas,
nachfolgende Umwandlung des Synthesegases in Alkohol oder Ether
ein. Synthesegas kann nach bekannten Verfahren produziert werden,
wie Dampfreformieren, autothermales Reformieren und partielle Oxidation.
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Fachleute
werden erkennen, dass durch die erfindungsgemäße Oxygenat-zu-Olefin-Umwandlungsreaktion
erzeugte Olefine unter Bildung von Polyolefinen polymerisiert werden
können.
Verfahren zur Herstellung von Polyolefinen aus Olefinen sind in
der Technik bekannt. Katalytische Verfahren sind bevorzugt. Besonders bevorzugt
sind Metallocen-, Ziegler/Natta- und säurekatalytische Systeme. Bevor
die Olefinprodukte einem Polymerisationsverfahren unterzogen werden,
werden sie aus den Produkten der Oxygenat-zu-Olefin-Umwandlungsreaktion
gewonnen.
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Durchschnittsfachleute
werden erkennen, dass an der vorliegenden Erfindung viele Modifikationen vorgenommen
werden können,
ohne von dem Umfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Die
hier beschriebene Ausführungsform
soll nur illustrierend sein und nicht als die Erfindung einschränkend angesehen werden,
welche durch die folgenden Ansprüche
definiert wird.