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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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(a) Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich auf Formgedächtnislegierungs-Aktuatoren
(SMA-Aktuatoren) und andere Aktuatoren mit elektromechanisch aktiven
Materialien [die bei dieser Anwendung zusammen als SMA-Aktuatoren
bezeichnet werden] und auf Verfahren für ihre Steuerung. Insbesondere
bezieht sich diese Erfindung auf SMA-Aktuatoren, die für eine Miniaturisierung
geeignet sind, um eine schnelle (Subsekunden) Antwort zu erreichen,
und auf Steuerverfahren für
SMA-Aktuatoren im Allgemeinen, und ebenfalls insbesondere auf die
miniaturisierbaren SMA-Aktuatoren dieser Erfindung für niedrigen
Energieverbrauch, Widerstand-/Hindernis-Abfühlung und Positionssteuerung.
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(b) Beschreibung des Standes
der Technik
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Eine
Klasse von Materialien wurde in den 1950er Jahren entdeckt, die
aufweisen, was als der Formgedächtnislegierungs-Effekt
bekannt ist (siehe beispielsweise K. Otsuka, C. M. Wayman, "Shape Memory Materials", Cambridge University
Press, Cambridge, England, 1998, ISBN0-521-44487X). Diese Materialien
weisen eine thermoelastische Martensitumwandlung auf; d.h. sie sind
unter einer bestimmten Übergangstemperatur
formbar, weil das Material in seiner Martensitphase ist und ohne
weiteres verformt werden kann. Wenn ihre Temperatur über die Übergangstemperatur
erhöht
wird, kehrt das Material in seine Austenitphase und seine vorherige Form
zurück,
wobei eine große
Kraft erzeugt wird, wenn es es tut. Beispiele derartiger Materialien
sind näherungsweise
50:50 Atomprozent Titan-Nickel-Legierungen (TiNi-Legierungen), die
optional kleine Mengen von anderen Metallen enthalten, um erhöhte Stabilität bereitzustellen
oder um die Martensit/Austenit-Übergangstemperaturen
zu ändern;
und diese können
formuliert und behandelt werden, um den Formgedächtnislegierungs-Effekt aufzuweisen.
Weitere derartige Legierungen umfassen Cu/Al/Ni- und Cu/Al/Zn-Legierungen,
die manchmal als Betamessinge bekannt sind. Derartige Legierungen
werden generisch als Formgedächtnislegierungen
(SMA) bezeichnet und sind von einer Anzahl von Quellen in Drahtform
mit Durchmessern von so niedrig wie 37 μm bis 1 mm oder größer kommerziell
verfügbar.
Siehe beispielsweise, Dynalloy Corp., "Technical Characteristics of Flexinol
Actuator Wires",
Technical Information Pamphlet, Dynalloy Corp., 18662 MacArthur
Boulevard, Suite 103, Irvine, CA 92715, USA.
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SMA-Drähte sind
Drähte
einer Formgedächtnislegierung,
die behandelt werden, sodass sie ohne weiteres entlang ihrer Längsachse
gestreckt werden können,
während
sie in der Martensitphase sind, womit ihre atomare kristalline Struktur
neu angeordnet wird. Einmal gestreckt, bleiben sie so, bis sie über ihre
Austenit-Übergangstemperatur
erwärmt
werden, wobei an diesem Punkt die kristalline Struktur in ihrer ursprünglichen
(erinnerten) Austenit-Konfiguration wiederhergestellt wird. Diese
Umkehrung führt
den Draht nicht nur in seine ursprüngliche Länge zurück, sondern erzeugt ebenfalls
eine große
Kraft, typischerweise von der Größenordnung
von 50 kgf/mm2 Querschnittsfläche, abhängig von
der Legierung und ihrer Behandlung. Aufgrund der großen verfügbaren Kraft
je Querschnittsfläche
werden SMA-Drähte
normalerweise in kleinen Durchmessern hergestellt. Beispielsweise
kann ein Draht mit einem Durchmesser von 100 μm eine Kraft von etwa 250 g
liefern. Um mehr Kraft zu erhalten, sind dickere Drähte oder mehrere
Drähte
erforderlich.
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Obwohl
SMAs seit 1951 bekannt sind, haben sie aufgrund einiger inhärenter Begrenzungen
in den physikalischen Prozessen, die die Formgedächtnislegierungs-Eigenschaften
erzeugen, eingeschränkte kommerzielle
Aktuatoranwendungen gefunden. Dieses Fehlen von kommerziellen Anwendungen
ist auf eine Kombination der folgenden Faktoren zurückzuführen:
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(1) Begrenzte Verschiebung
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Ein
TiNi-SMA-Draht kann um höchstens
8% seiner Länge
während
des thermoelastischen Martensit/Austenit-Übergangs kontrahieren. Er kann
jedoch nur einige Zyklen auf diesem Beanspruchungsniveau ertragen,
bevor er ausfällt.
Für eine
vernünftige
Zyklenlebensdauer liegt die maximale Beanspruchung in dem Bereich
von 3–5%.
Als Beispiel sind für einen
Aktuator mit vernünftiger Zyklenlebensdauer mehr
als 25 cm SMA-Draht erforderlich, um 1 cm Bewegung zu erzeugen.
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(2) Mindestbiegeradius
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Eine
offensichtliche Lösung,
um lange Längen
von SMA in kleine Räume
zu packen, besteht in einer Art von Rollensystem. Ungünstigerweise
können
SMA-Drähte beschädigt werden,
wenn sie um scharfe Biegungen geleitet werden. Typischerweise sollte
ein SMA-Draht nicht um einen Radius gebogen werden, der geringer
als das fünfzigfache
des Drahtdurchmessers ist. Als Beispiel weist ein Draht mit einem
Durchmesser von 250 μm
einen Mindestbiegeradius von 1,25 cm auf. Es sei bemerkt, dass der
Begriff "Mindestbiegeradius", wie er hier verwendet wird,
den Mindestradius bedeutet, innerhalb dessen ein SMA-Draht gebogen
werden kann und noch für wiederholtes
Austenit/Martensit-Zyklieren ohne Beschädigung geeignet ist. Die Hinzufügung einer
großen
Anzahl von kleinen Rollen macht das System mechanisch komplex, wobei
eines der Reize beseitigt wird, womit SMA überhaupt erst verwendet wurde.
Außerdem
platziert der Mindestbiegeradius ebenfalls eine untere Grenze auf
die Aktuatorgröße.
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(3) Zykluszeit
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Ein
SMA-Draht wird normalerweise ohmisch erwärmt, indem ein elektrischer
Strom durch ihn geleitet wird. Der Draht muss sich dann unter seine Übergangstemperatur
abkühlen,
bevor er zurück
in seine Startposition gestreckt werden kann. Falls diese Abkühlung durch
Konvektion in ruhiger Luft erreicht wird, dann können viele Sekunden benötigt werden,
bevor der Aktuator erneut verwendet werden kann. Der oben erläuterte 250 μm Draht weist
eine beste Zykluszeit von etwa 5 s oder mehr auf. Somit erreicht
beispielsweise Stiquito, ein SMA-angetriebenes gehendes Insekt [J.
M. Conrad, J. W. Mills, "Stiquito:
Advanced Experiments with a Simple and Inexpensive Roboter", IEEE Computer Society
Press, Los Alamitos, CA, USA, ISBN 0-8186-7408-3] eine Gehgeschwindigkeit
von lediglich 3–10
cm/min. Da die Rate der Abkühlung
von dem Verhältnis
des Oberflächenbereichs
des Draht zu seinem Volumen abhängt,
beeinflussen Änderungen
im Drahtdurchmesser die Zykluszeit dramatisch.
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Um
diese Begrenzungen zu überwinden,
haben Entwickler von SMA-gestützten Aktuatoren
typischerweise lange gerade Drähte
oder Spulen verwendet. Siehe beispielsweise M. Hashimoto, M. Takeda,
H. Sagawa, I. Chiba, K. Sato, "Application
of Shape Memory Alloy to Roboteric Actuators", J. Robotic Systems, 2 (1), 3–25 (1985);
K. Kuribayashi, "A New
Actuator of a Joint Mechanism using TiNi Alloy Wire", Int. J. Robotics,
4 (4), 47–58
(1986); K. Ikuta, "Micro/Miniature
Shape Memory Alloy Actuator", IEEE
Robotics and Automation, 3, 2151–2161 (1990); und K. Ikuta.,
M. Tsukamoto, S. Hirose, "Shape
Memory Alloy Servo Actuator with Electrical Resistance Feedback
and Application for Active Endoscope", Proc. IEEE Int. Conf on Robotics and
Information, 427–430
(1988). Offensichtlich ist es bei vielen Anwendungen, bei denen
insbesondere wobei Miniaturisierung gewünscht wird, unpraktisch, lange
gerade Drähte
zu verwenden. Obwohl sie den gelieferten Hub stark erhöhen, verringern
Spulen bedeutend die verfügbare
Kraft; und um den Abfall in der Kraft auszugleichen, werden dickere
Drähte
verwendet, die das Ansprechverhalten des resultierenden Aktuators verringern,
was ihn für
viele Anwendungen ungeeignet macht.
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Andere
Mechanismen, die gewöhnlicherweise
verwendet werden, um die verfügbare
Verschiebung mechanisch zu verstärken,
wie beispielsweise jene, die in D. Grant, V. Hayward, "Variable Control Structure
of Shape Memory Alloy Actuators",
IEEE Control Systems, 17 (3), 80–88 (1997) und in dem US-Patent
Nr. 4 806 815 offenbart werden, leiden unter der gleichen Begrenzung
der verfügbaren
Kraft, was erneut zu der Anforderung nach dickeren Drähten und
den begleitenden Probleme mit der Zykluszeit führt.
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Wie
oben erläutert,
können
SMA-Materialien als die treibende Kraft für einen Aktuator verwendet werden
[siehe beispielsweise T. Waram, "Aktuator Design
Using Shape Memory Alloys" 1993,
ISBN 0-9699428-0-X], dessen Position durch Überwachung des elektrischen
Widerstands der Legierung gesteuert werden kann (siehe beispielsweise
die oben erläuterte
Veröffentlichung
von K. Ikuta, M. Tsukamoto, S. Hirose, "Shape Memory Servo Actuator with Electrical
Resistance Feedback and Application for Active Endoscope").
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Ein übliches
Verfahren, um SMA-Aktuatoren auf ihre Übergangstemperatur zu erwärmen, ist
Impulsbreitenmodulation (PWM). Bei diesem Schema wird eine feste
Spannung für
einen Prozentsatz einer voreingestellte Periode angelegt. Wenn der
Prozentsatz von Einschaltzeit zu Ausschaltzeit in einer einzelnen Periode
(als die relative Einschaltdauer bezeichnet) geändert wird, kann die kumulierte
Menge der an die SMA gelieferten Leistung gesteuert werden. Dieses
Schema ist aufgrund der Einfachheit populär, mit der es in digitalen
Systemen implementiert werden kann, wobei ein einzelner Transistor
alles ist, was erforderlich ist, um einen Aktuator anzutreiben, wobei
die Notwendigkeit einer Digital-Analog-Wandlung und der zugeordneten
Verstärker
umgangen wird.
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Bei
einem einfachen Beispiel liefert ein PWM-Generator PWM-Impulse an
das SMA-Element bei einer relativen Einschaltdauer und einer Periode,
die durch einen digitalen Controller spezifiziert werden. Während der
Aus-Periode des PWM-Impulses misst ein Widerstandsmess-System den
Widerstand der SMA, der abgetastet und dann in einem Abtast- und
Halte-System gehalten wird. Diese Messung wird in dem Aus-Zyklus
durchgeführt,
weil der PWM-Impuls ziemlich kurz sein kann und der Controller nicht
imstande sein könnte,
die SMA abzutasten, wenn der Impuls an ist. Schließlich wird
das Analogsignal in dem Abtast- und Halte-System durch einen Analog-Digital-Wandler
(A/D-Wandler) in Digitalform umgewandelt, von der es dann durch
den Controller gelesen werden kann. Dieser Wert wird dann durch
einen Algorithmus in dem Controller verwendet, um die relative Einschaltdauer
des PWM-Generators zu variieren, um eine gewünschte Position des SMA-Elements
zu erreichen. Bei Systemen mit mehr als einem SMA-Element müssen alle
Systeme mit Ausnahme des Controllers für jedes SMA-Element dupliziert
werden, was zu großen,
komplexen und kostspieligen Steuersystemen führt.
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Verschiedene
Schemas wurden vorgeschlagen, um diese Duplizierung zu vermeiden.
Die üblichste
besteht darin, den A/D-Wandler über
eine Anzahl von Abtast- und Halte-Schaltungen zu multiplexen, womit
lediglich ein A/D-Wandler erforderlich ist. Ein weiteres Schema,
das in dem US-Patent Nr. 5 763 979 beschrieben wird, verwendet elektronische Schalter
in einer Reihen- und Spalten-Konfiguration, um
ein einzelnes SMA-Element zu isolieren, und legt seinerseits einen
PWM-Impuls an jedes Element an. Dies ermöglicht, dass die Widerstandsmess-,
Abtast- und Halte- und A/D-Subsysteme über alle Aktuatoren gemeinsam
genutzt werden können,
und weist ebenfalls den Vorteil auf, die Anzahl der Drähte zu verringern,
die erforderlich sind, um die Vorrichtungen miteinander zu verbinden.
Ungünstigerweise
verdoppelt das Schema ebenfalls die Anzahl von Schaltvorrichtungen
höher Ströme, da jeder
Aktuator zwei derartige Kanäle
im Gegensatz zu lediglich einem bei dem herkömmlichen Schema erfordert.
Diese Schalter sind normalerweise das physisch größte Element derartiger
Steuersysteme aufgrund ihrer Notwendigkeit, beträchtliche Wärme aufgrund ihres Betriebs
mit hohem Strom zu dissipieren. Obwohl dieses Schema die Anzahl
von Drähten
verringert, erhöht
es tatsächlich
die Größe und Komplexität des Controller-Subsystems.
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Der Übergang
von der Martensitphase (Niedrigtemperaturphase) in die Austenitphase (Hochtemperaturphase)
findet bei SMAs nicht sofort bei einer spezifischen Temperatur statt,
sondern schreitet stattdessen inkrementell über einen Temperaturbereich
voran. 1 zeigt die Beziehung zwischen Verschiebung und
Temperatur, wobei die Austenit-Start-Temperatur As und
die Austenit-Finish-Temperatur Af sowie
auch die Martensit-Start- und -Finish-Temperaturen Ms bzw.
Mf angegeben werden. In dem durch ΔT angegebenen
Temperaturbereich besteht die Legierung aus einer Mischung von Austenit
und Martensit. Wie beobachtet werden kann, tritt im Wesentlichen
keine Änderung
in der Länge
unterhalb As und im Wesentlichen keine weitere Änderung
in Länge
oberhalb Af auf, wenn die SMA erwärmt wird.
Auf ähnliche
Weise tritt bei Abkühlung im
Wesentlichen keine Änderung
in Länge
oberhalb Ms und im Wesentlichen keine weitere Änderung
in der Länge
unterhalb Mf auf; wobei es jedoch typischerweise
Hysterese in der Längen-Temperatur-Kurve
gibt. Wie bei der oben erläuterten
Veröffentlichung
von K. Ikuta, M. Tsukamoto, S. Hirose, "Shape Memory Alloy Servo Actuator with
Electrical Resistance Feedback and Application for Active Endoscope" und dem US-Patent
Nr. 4 977 886 gibt es eine Beziehung zwischen dem elektrischen Widerstand
einer SMA-Komponente und ihrer Temperatur, wie in 2 gezeigt
wird, die für
eine SMA gezeigt wird, die eine Mf oberhalb
der Raumtemperatur aufweist. Wie ersichtlich ist, kann in dem schattierten Bereich
zwischen Rmin und Rmax der Widerstand als ein Analogon für die SMA-Temperatur
verwendet werden, und folglich ist es möglich, die Prozentwandlung
zwischen den beiden Phasen basierend auf dem Widerstandswert ohne
eine direkte Messung der Temperatur vollständig herzuleiten, da die Widerstandstemperaturkurve
keine bedeutende Hysterese anzeigt. Aufgrund der in 1 dargestellten
großen Position-Temperatur-Hysterese ist jedoch
die Kenntnis der Temperatur allein nicht ausreichend, um die Position
herzuleiten.
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Wenn
jedoch zwei Aktuatoren auf eine antagonistische Art und Weise angeordnet
sind, kann eine Anzahl von Schemas verwendet werden, um die Hysterese
auszugleichen. Ein in Dynalloy Corp., "Technical Characteristics of Flexinol
Actuator Wires" und
dem US-Patent Nr. 4 977 886 beschriebenes allgemeines Schema verwendet
den normierten Widerstand beider Aktuatoren in Kombination, um die
Hysterese auszugleichen. Alle diese Positionssteuerschemas stützen sich
auf eine a priori Kenntnis von Rmax und Rmin (siehe 2).
Diese Werte ändern sich
mit der Zeit, wenn die Legierung altert, und ebenfalls mit Umgebungsfaktoren,
sodass das System vor jedem Gebrauch zur zweckmäßigen Positionssteuerung erneut
kalibriert werden muss. Die Kalibrierung wird entweder durch die
Anbringung externer Sensoren, um Rmax und Rmin bei bekannten gemessenen
minimalen und maximalen Verschiebungen zu berechnen, oder, wie bei
dem US-Patent Nr. 4 977 886, durch Anlegen eines Stroms erreicht,
der groß genug
und lange genug ist, sodass die Temperatur Af überschritten
wird und die angetroffenenen Mindest- und Spitzenwiderstände aufgezeichnet
werden. Das erstere Kalibrationsschema ist für viele Systeme unpraktisch,
bei denen ein kontinuierlicher kostengünstiger Betrieb erforderlich
ist. Das letztere Schema stützt
sich auf die Kenntnis der physikalischen Abmessungen des SMA-Elements
und außerdem
auf seine aktuelle Umgebung und Zustand (z.B. Austenit oder Martensit),
so dass die Größe und Dauer
des Kalibrierungsimpuls berechnet werden kann.
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Es
würde wünschenswert
sein, SMA-Aktuatoren, die imstande sind, im Wesentlichen die volle Kraft
der sie umfassenden SMA-Drähte
bereitzustellen, während
ein größerer Hub
(Kontraktion) erreicht wird, als durch einen SMA-Draht der Länge des
Aktuators erreicht werden kann (Hub-Multiplikation ohne bedeutende
Kraftverringerung); SMA-Aktuatoren, die miniaturisierbar sind und
schnell wirken; und wirtschaftliche und effiziente Steuer- und Abfühlmechanismen
für SMA-Aktuatoren
(einschließlich
herkömmlicher
Formgedächtnislegierungs- Aktuatoren so wie
auch die Hub-multiplizierenden SMA-Aktuatoren dieser Erfindung)
für niedrigen
Energieverbrauch, Widerstand-/Hindernis-/Last-Abfühlung und genaue
Positionssteuerung zu entwickeln.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung stellt bereit: Hub-multiplizierende Formgedächtnislegierungs-Aktuatoren
und andere Aktuatoren mit elektromechanisch aktiven Materialien
[die bei dieser Anwendung als SMA-Aktuatoren bezeichnet werden]t, die
eine Hub-Multiplikation ohne bedeutende Kraftverringerung bereitstellen,
die ohne weiteres miniaturisierbar und schnell wirkend sind, und
ihre Ausgestaltung und Verwendung; wirtschaftliche und effiziente
Steuer- und Abfühl-Mechanismen
für Formgedächtnislegierungs-Aktuatoren (einschließlich herkömmlicher
Formgedächtnislegierungs-Aktuatoren
sowie auch den Hub-multiplizierenden SMA-Aktuatoren dieser Erfindung)
für niedrigen Energieverbrauch,
Widerstand-/Hindernis-/Lastabfühlung,
und genaue Positionssteuerung; und Vorrichtungen, die diese Aktuatoren
und Steuer- und Abfühlmechanismen
enthalten.
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Diese
Erfindung stellt einen Hub-multiplizierenden Formgedächtnislegierungs-Aktuator
gemäß Anspruch
1 bereit. Bei einem ersten Aspekt umfasst der Aktuator mehrere starre
Elemente und Formgedächtnislegierungs-Drähte.
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Bei
einem zweiten Aspekt stellt die Erfindung einen Hub-multiplizierenden
Formgedächtnislegierungs-Aktuator
mit einem einzelnen Formgedächtnislegierungs-Draht
bereit.
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Bei
einem dritten Aspekt stellt diese Erfindung multiplexte Steuer-
und Abfühlmechanismen
für Formgedächtnislegierungs-Aktuatoren
bereit.
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Bei
einem vierten Aspekt stellt Erfindung Steuer- und Abfühlmechanismen
für Formgedächtnislegierungs-Aktuatoren
mit Widerstandsrückkopplung
bereit, bei denen die Änderung
im Widerstand des Aktuators mit der Zeit, wenn der Aktuator aktiviert wird,
verwendet wird, um die Steuerinformation für den Aktuator zu erzeugen.
Diese Steuer- und Abfühl-Mechanismen
und -verfahren können
für die
Kalibrierung von Aktuatoren, Ausführen von Positionsteuerfunktionen,
Messen von an Aktuatoren angelegte Lasten und Erfassen von Kollisionen
oder mechanischen Behinderungen, die bei Aktuatoren angetroffen
werden, oder Systemausfällen
bei diesen, verwendet werden. Bei einem bevorzugten Steuermechanismus
wird die Messung der Entladezeit eines Kondensator verwendet, der
parallel mit dem Aktuator verbunden ist, um den Widerstand des Aktuators
zu messen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
eine graphische Darstellung der Länge als Funktion von Temperatur
für ein
typisches SMA-Element.
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2 zeigt
eine graphische Darstellung des Widerstands als Funktion von Temperatur
für ein
typisches SMA-Element.
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3 zeigt
eine erste Ausführungsform
eines SMA-Aktuators dieser Erfindung.
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4A zeigt
eine zweite Ausführungsform eines
SMA-Aktuators dieser Erfindung.
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4B zeigt
eine alternative zweite Ausführungsform
eines SMA-Aktuators dieser Erfindung.
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5 zeigt
eine dritte Ausführungsform
eines SMA-Aktuators dieser Erfindung.
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6 zeigt
ein starres Element für
eine alternative dritte Ausführungsform
eines SMA-Aktuators dieser Erfindung.
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7 ist
eine perspektivische Ansicht der alternativen dritten Ausführungsform
des SMA-Aktuators mit dem starren Element von 6.
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8A zeigt
den Aktuator von 7 in einer Seitenansicht in
seiner gestreckten Konfiguration.
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8B zeigt
den Aktuator von 8A in seiner kontrahierten Konfiguration.
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9 zeigt
schematisch einen SMA-Aktuator des zweiten Aspekts dieser Erfindung,
die die Verwendung eines einzelnen SMA-Draht veranschaulicht.
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10 zeigt
die Verwendung von reibungsarmen Rohren, um den SMA-Draht des Aktuators von 9 zu
führen.
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11 zeigt
die alleinige Verwendung eines Führungsrohres.
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12 zeigt
eine Vier-Aktuator-Anordnung dieses zweiten Aspekts der Erfindung.
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13 zeigt
einen herkömmlichen
Typ eines PWM-Controllers für
einen SMA-Aktuator.
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14 zeigt
einen multiplexten PWM-Controller.
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15 ist
eine graphische Darstellung, die die Veränderung in der Leitfähigkeit
und Position mit der Zeit in einem erwärmten SMA-Element zeigt.
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16 zeigt
einen herkömmlichen
Typ von Widerstandsrückkopplungssteuerung
für einen SMA-Aktuator.
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17 zeigt
eine kapazitive Abfühlschaltung zur
Widerstandsrückkopplungssteuerung
für einen SMA-Aktuator.
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18 zeigt
die starren Elemente und SMA-Drähte
einer vierten Ausführungsform
eines SMA-Aktuators dieser Erfindung.
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19 ist
eine Seitenansicht, die den zusammengebauten Aktuator mit der Element/Drahtanordnung
von 18 zeigt.
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20A zeigt die Verwendung eines Begrenzungsanschlags
für einen
SMA-Aktuator in seiner vollständig
gestreckten Konfiguration.
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20B zeigt die Verwendung eines Begrenzungsanschlags
für den
SMA-Aktuator von 20A in seiner vollständig kontrahierten Konfiguration.
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21 zeigt
ein Modell eines gehenden Insekts, das die SMA-Aktuatoren dieser
Erfindung enthält.
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22 ist
eine Seitenansicht und Draufsicht, die den Betrieb eines Beins des
Insektenmodells von 21 zeigt.
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23 ist
eine Rückansicht,
die die Arbeitsweise des Beins von 22 zeigt.
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24 ist
eine perspektivische Ansicht, die die Arbeitsweise des Beins von 22 zeigt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Definitionen und Allgemeine
Parameter
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Eine "Formgedächtnislegierung" oder "SMA (shape memory
alloy)" ist eine
Legierung, die eine thermoelastische Martensitumwandlung zeigt,
sodass sie verformt werden kann, während sie in der Martensitphase
ist, und die Verformung wiederhergestellt wird, wenn die Legierung
in die Austenitphase zurückkehrt.
SMAs, die für
Raumtemperaturanwendungen dieser Erfindung geeignet sind, sind jene,
die aufweisen: einen Austenit-Martensit-Übergangsbereich etwas oberhalb
der erwarteten Umgebungstemperatur, etwa eine Martensit-Finish-Temperatur von
30–50°C, so dass
die SMA bei Ausbleiben angewandter Erwärmung in ihrer Martensitphase
bleiben wird, und eine Austenit-Finish-Temperatur, die niedrig genug
ist, um mit üblichen
technischen Kunststoffen kompatibel zu sein, etwa eine Austenit-Finish-Temperatur
von 80–100°C, um den
Umfang der Erwärmung
(z.B. in die SMA eingegebene elektrische Energie) zu minimieren,
die erforderlich ist, um den Martensit/Austenit-Übergang abzuschließen. Derartige
Legierungen sind ohne weiteres kommerziell verfügbar. Legierungen mit anderen Übergangstemperaturbereichen
können
für Aktuatoren
gewählt werden,
die entwickelt wurden, um bei verringerten (z.B. unter 0°C) oder erhöhten (z.B.
oberhalb 100°C) Temperaturumgebungen
zu arbeiten, und ein Fachmann wird keine Schwierigkeiten hinsichtlich
des fachlichen Könnens
und dieser Offenbarung aufweisen, eine geeignete SMA für einen
gewünschten Zweck
zu wählen.
Es ist bekannt, dass, wenn ein SMA-Element, wie beispielsweise ein
SMA-Draht, innerhalb des wiederherstellbaren Bereichs der Beanspruchung
unter seiner Mf-Temperatur verformt und dann über die
Af-Temperatur erwärmt wird, es in seine ursprüngliche,
nicht verformte Form zurückkehren wird.
Die erneute Abkühlung
des Elements unter die Mf-Temperatur wird
jedoch keine spontane Umkehr in die verformte Form bewirken – der Formgedächtnislegierungs-Effekt
ist ein Einwegeffekt. Somit muss eine Spannung oder Vorspannung
an das SMA-Element
angelegt werden, damit es in die verformte Form zurückkehrt,
wenn es sich erneut unter die Mf-Temperatur
abkühlt.
Obwohl es im Allgemeinen nicht in Relation zu den SMA-Aktuatoren
dieser Erfindung erläutert
wird, wird angenommen, dass eine Vorspannung vorhanden ist oder
an den Aktuator angelegt werden kann, um die Umkehrung in den verformten
Martensit-Zustand zu bewirken, wenn sich die SMA-Elemente des Aktuators
unter die Mf-Temperatur abkühlen. Diese
Vorspannung kann entweder durch eine Feder (Anlegung einer konstanten Vorspannung,
wobei der Aktuator die Kraft der Feder überwinden muss, um eine Bewegung
des Aktuator zu veranlassen, wenn er sich erwärmt; oder durch einen gegenüberliegenden
Aktuator, wobei typischerweise einer erwärmt und der andere nicht erwärmt wird,
wobei jedoch jeder zu unterschiedlichem Ausmaß zur präzisen Steuerung erwärmt werden
kann). Die Federvorspannung ist wirtschaftlich, wobei sie jedoch
den Nachteil aufweist, dass ein Teil der Aktuatorkraft durch die
Feder absorbiert wird, wobei weniger für den Aktuator verfügbar bleibt,
an eine externe Last anzulegen; die Vorspannung des gegenüberliegenden
Aktuators bietet größere Kraftverfügbarkeit, da
der gegenüberliegenden
Aktuator, wenn nicht erwärmt,
wenig Kraft benötigt,
um sich zu bewegen, und größere Positionsempfindlichkeit,
wenn beide unterschiedlich aktiviert werden, jedoch auf Kosten der
Komplexität
der Steuerung und erhöhtem
Energieverbrauch. Dies ist in der Technik bekannt; und die SMA-Aktuatoren
dieser Erfindung können
in jedem der beiden Modi verwendet werden.
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SMA-"Draht", wie bei dieser
Anwendung verwendet, bezieht sich auf SMA-Material von länglicher Form, das für eine Kontraktion/Verlängerung
entlang der langen Achse geeignet ist. Somit impliziert der Begriff "Draht" keinen kreisförmigen Querschnit,
obwohl dies der typische Querschnitt sein wird, sondern umfasst
Querschnitte, die elliptisch, quadratisch, rechteckig oder dergleichen
sein können.
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Der "Hub" eines SMA-Aktuators
ist die Änderung
in dem Abstand zwischen der vollständig gestreckten Länge und
der vollständig
kontrahierten Länge
des Aktuators. Falls der Aktuator einen Begrenzungsanschlag/Begrenzungsanschläge enthält, um entweder
die Kontraktion und/oder die Streckung des Aktuators zu begrenzen,
dann wird der "Hub" der Abstand zwischen
dem Begrenzungsanschlag/den Begrenzungsanschlägen sein, der geringer als
der "Hub" sein kann, wenn
kein Begrenzungsanschlag/keine Begrenzungsanschläge vorhanden wäre/wären.
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Ein "Hub-multiplizierender" SMA-Aktuator ist ein
SMA-Aktuator, bei dem der Hub des Aktuators größer als die Kontraktion oder
Streckung eines SMA-Drahts der externen Länge des Aktuators in der Richtung
seiner Streckung oder Kontraktion ist.
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Bei
einem ersten Aspekt stellt diese Erfindung Hub-multiplizierende
SMA-Aktuatoren bereit, d.h.
SMA-Aktuatoren, die imstande sind, im Wesentlichen die volle Kraft
der sie umfassenden SMA-Drähte
bereitzustellen, während
ein größerer Hub
erreicht wird, als durch ein SMA-Draht der Länge des Aktuators erreichbar
ist (wobei "Länge" als die Länge des
Aktuators in der Richtung der Achse der SMA-Drähte definiert wird), wodurch
Hub-Multiplikation ohne bedeutende Kraftverringerung erreicht wird.
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Diese
Hub-Multiplikation ohne bedeutende Kraftverringerung ermöglicht,
dass dünne SMA-Drähte benutzt
werden können,
was zu einer stark erhöhten
Ansprechempfindlichkeit aufgrund der nichtlinearen Abhängigkeit
der Drahtabkühl-Geschwindigkeit von
dem Drahtdurchmesser führt.
Wie in der SMA-Aktuatortechnik
bekannt ist, ist je Längeneinheit
die Masse des zu kühlenden
Drahts proportional der Querschnittsfläche des Drahts (eine Funktion
des Quadrats des Drahtdurchmessers), während die Abkühlrate proportional
der Oberfläche des
Drahts (eine Funktion des Durchmessers) ist. Tatsächlich wird
dieses Verhältnis
durch die Wärmeleitfähigkeit
des Drahts selbst weiter kompliziert, wobei es jedoch ersichtlich
ist, dass die Abkühlrate
eines SMA-Drahts von seiner Af-Temperatur
zu seiner Mf-Temperatur im Wesentlichen
mit der Abnahme im Drahtdurchmesser abnimmt. Dies vermindert die
Zykluszeit eines SMA-Aktuator, da die Aufwärmzeit von der Mf-Temperatur
zu der Af-Temperatur immer im Wesentlichen
kürzer
als die Abkühlzeit
sein wird, vorausgesetzt, dass ausreichendes Leistung angelegt wird,
um eine schnelle Erwärmungsrate
zu erreichen. Während
beispielsweise ein Aktuator mit einem Draht von 250 μm Durchmesser
eine Zykluszeit von 6–7
s oder mehr aufweist, weist ein Aktuator mit einem 50 mm Durchmesser
Draht eine Zykluszeit von weniger als etwa 1 s und ein Aktuator
mit 37 μm Durchmesser
Draht eine Zykluszeit von etwa 0,4 s auf.
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Die
Grundausgestaltung des Hub-multiplizierenden SMA-Aktuators umfasst
eine Mehrzahl von parallelen, einschließlich konzentrisch angeordneten,
starren (d.h. nicht-SMA) Elemente, die frei sind, sich bezogen zueinander
zu verschieben, wobei jedes miteinander durch SMA-Drähte auf
eine derartige Art und Weise verbunden ist, dass der Hub des Aktuators
im Wesentlichen gleich der Summe der Hübe der einzelnen SMA-Drähte ist.
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Bei
einer ersten Ausführungsform
sind, wie in 3 gezeigt ist, die verschiebbaren
starren Elemente 301, 302, 303 und die
SMA-Drähte 311, 312, 313,
die jeweils an Punkten 321 und 331, 322 und 332, 323 und 333 befestigt
sind, des allgemein bei 30 gezeigten Aktuators derart angeordnet,
sodass, wenn die SMA-Drähte 311, 312, 313 kontrahieren,
jeder an einem Ende eines starren Elements zieht, dessen anderes
Ende an dem nächsten
Draht befestigt ist. Auf diese Art und Weise wird die Verschiebung
eines Drahts zu dem nächsten
der Reihe nach hinzugefügt.
Ein Ende 341 des starren Elements 301 kann durch
jedes geeignete Mittel an einem Punkt befestigt werden, und das
Ende 333 des Drahts 313 kann an einem anderen
Punkt befestigt werden, wobei die beiden Punkte entweder beide bewegbar
oder gewöhnlicherer
Weise einer bewegbar und einer fest ist, sodass der Abstand zwischen
den Punkten verringert wird, wenn die Drähte 311, 312, 313 kontrahieren.
Der doppelköpfige
Pfeil A gibt die Bewegungsrichtung an, wobei die Kontraktion der SMA-Drähte eine
Kontraktion des Abstands zwischen den Punkten 321 und 333 verursacht.
Eine beliebige Anzahl von Drähten
und Elementen kann kombiniert werden, um jede gewünschte Verschiebung
zu erreichen.
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Beispielsweise
wird, falls das Element 301 an einem Substrat starr befestigt
ist und die Elemente 302 und 303 bezogen zueinander
und dem Element 301 verschiebbar sind, wenn die SMA-Drähte erwärmt werden
und kontrahieren, und jeder etwa 3% kontrahiert, die endgültige Kontraktion
der Anordnung von dem Befestigungspunkt 341 zu dem Befestigungspunkt 333 etwa
9% betragen, was etwa eine dreifache Multiplikation der Verschiebung
ohne Verringerung der ausgeübten
Kraft mit Ausnahme des geringfügigen
Reibungsverlust innerhalb des Aktuators darstellt. Die Ausgestaltung
liefert somit die Vorteile eines langen geraden Drahts, jedoch in
einer kompakteren Form, ohne die verfügbare Kraft zu verringern.
Außerdem
bedeutet die Tatsache, dass alle Drähte gerade sind, dass das Problem
des Mindestbiegeradius des SMA-Draht hypothetisch ist, was es möglich macht,
die Anordnung auf einen Maßstab von
einigen Zentimetern, beispielsweise bis hinab zu 1 cm oder weniger,
und potentiell bis hinab auf einen mikroskopischen Maßstab zu
miniaturisieren.
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Die
Steifigkeit jedes der Elemente muss ausreichend sein, sodass sich
der Aktuator nicht verbiegen wird, wenn die Drähte kontrahieren, wobei jedoch,
weil der Aktuator in einem Gehäuse
eingeschlossen sein kann, das das Verbiegen der Elemente verhindert
(falls ein derartiges Gehäuse
aus einem geeigneten reibungsarmen polymeren Material, wie beispielsweise
PTFE oder einem anderen Fluoropolymer, hergestellt oder mit diesem
beschichtet ist, wird es ebenfalls wirken, um eine reibungsarme
Umgebung für
die Verschiebung der starren Elemente bereitzustellen), ist keine
ungewöhnliche
Festigkeit erforderlich. Ein Aktuator dieses Typs (nebeneinanderliegende
Anordnung) kann, wie aus der Zeichnung offensichtlich ist, verglichen
mit seiner Länge und
Breite flach gemacht werden, was ihn insbesondere bei einer Situation
eines eingeengten flachen Raums brauchbar macht.
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Die
Leistungsversorgung zu den SMA-Drähten 311, 312, 313 kann
für jeden
Draht einzeln sein, wobei ein maximale Steuerung der Bewegung und Streuung
der Spitzenleistungsaufnahme ermöglicht wird
(falls die Drähte
sequentiell aktiviert werden, weil der Strom, der erforderlich ist,
um einen Draht auf seine Af-Temperatur zu
erwärmen,
größer als
der Strom ist, der erforderlich ist, um den Draht über seiner
Af-Temperatur zu halten, sobald die Temperature erreicht
ist). Dies ist eine bedeutende Überlegung
bei batterieangetriebenen Vorrichtungen, bei denen die Lebensdauer
der Batterie zu einem Ausmaß von
der Rate der Stromentnahme abhängt;
wobei es allerdings Kosten wegen des Bedarfs an zahlreichen Zuführungen
und erhöhter
Steuerkapazität
gibt. Die Leistungsversorgung kann ebenfalls gewöhnlicher von einem Ende des
Aktuator zu dem anderen in einem einzelnen Lauf sein, so dass lediglich
zwei Zuführungen
erforderlich sind und die Steuerung vereinfacht wird. In dieser
Situation müssen
die Punkte 331 und 332 an dem Element 302 und
die Punkte 332 und 323 an dem Element 303 elektrisch
verbunden sein, sodass ein Strom von dem Punkt 321 zu dem
Punkt 333 fließen
kann, wodurch damit alle drei Drähte 311, 312, 313 gleichzeitig
kontrahieren, wenn eine Spannung an die Punkte 321 und 333 angelegt wird.
Falls die starren Elemente nichtleitend sind, müssen geeignete elektrische
Pfade (Überbrückungsdrähte) bereitgestellt
werden, um die erforderliche elektrische Verbindung herzustellen.
Falls die starren Elementen selber leitend sind und die SMA-Drähte an ihnen
auf eine elektrisch leitende Art und Weise befestigt sind, dann
werden die starren Elemente selber als die Überbrückungsdrähte dienen, wobei dies jedoch
erfordert, dass die SMA-Drähte
selber elektrisch isoliert sind oder von den starren Elemente, ausgenommen
an den Befestigungspunkten 321, 323, 331, 332,
beabstandet sind, um sicherzustellen, dass Strom vollständig durch
die SMA-Drähte
läuft.
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Bei
einer zweiten Ausführungsform
können, um
den Raumbedarf des Aktuator weiter zu minimieren, die starren Elemente
als konzentrische Rohre angeordnet sein, wobei die SMA-Drähte an der
Außenseite
des Rohr angebracht sind, wie in 4A und 4B gezeigt
wird. In 4A umfasst der allgemein bei 40 gezeigte
Aktuator zwei Rohre (oder ein äußeres Rohr
und einen inneren Stab), wobei das äußere Rohr 401 an einer
geeigneten Struktur (nicht gezeigt) verankert ist, und ein Ende 412 des SMA-Drahts 411 auf
eine Sehnen-ähnliche
Art mit der Last verbunden ist, auf die zu wirken ist (ebenfalls nicht
gezeigt). Das inneres Rohr/der innere Stab 402 verschiebt
sich in dem äußeren Rohr 401.
Das andere Ende des Drahts 411 ist an einem Befestigungspunkt 413 an
einem Ende des inneren Rohrs/Stab 402 befestigt, während ein
zweiter Draht 421 an dem andere Ende des inneren Rohrs/Stabs 402 am
Befestigungspunkt 422 und ebenfalls an einem Befestigungspunkt 423 verbunden
ist, der starr mit dem äußeren Rohr 401 verbunden
ist. Typischerweise ist das innere Rohr/der innere Stab 402 elektrisch
leitend, wodurch ein elektrischer Pfad von Punkt 412 zu Punkt 423 durch
beide in Reihe geschaltete SMA-Drähte mit den an Punkten 412 und 423 verbundenen
Leistungszuführungen
abgeschlossen ist. Das äußeres Rohr
kann nichtleitend sein; wobei es jedoch isoliert oder elektrisch
von dem inneren Rohr getrennt ist, falls es leitend ist. In 4B besteht
der allgemein bei 43 gezeigte Aktuator aus einem äußeren Rohr 431 mit
einem Paar von gegenüberliegenden
inneren Rohren/Stäben 432A, 432B,
die jeweils mit einer unterschiedlichen Struktur (nicht gezeigt) verbunden
sind, um eine Kraft zwischen ihnen auszuüben. Ein Ende des SMA-Drahtes 441A ist
am Befestigungspunkt 442A mit dem äußeren Rohr 431 verbunden,
und das andere Ende ist am Befestigungspunkt 443A mit dem freigelegten
Ende des inneren Rohrs/Stabs 432A verbunden. Die Kontraktion
des Drahts 441A drängt
somit das innere Rohr/Stab 432A in das äußere Rohr 431. Auf ähnliche
Weise drängt
die Kontraktion des Drahts 441B das innere Rohr/den inneren
Stab 432B in das äußere Rohr 431 von
der entgegengesetzten Richtung. Dies erzeugt einen gegenüberliegenden
Aktuator, und wenn die inneren Enden 433A und 433B mit
einer zu bewegenden Struktur (nicht gezeigt) durch eine Apertur
in dem äußeren Rohr 431 verknüpft wären, könnte diese
Struktur in einer Richtung oder der anderen entlang der Achse von
dem äußeren Rohr 431 durch
Anlegen von Leistung an einen oder anderen der Drähte 441A und 441B bewegt
werden. Diese Konfiguration kann in einen Hub Multiplizieren SMA-Aktuator
durch einen Aktuator von dem Typ modifiziert werden, der allgemein
in 4A für
jeden der Halb-Elemente des Aktuators 43 gezeigt wird.
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Offensichtlich
können
beide Konfigurationen dieser Aktuatoren mit konzentrischen Rohren
durch Hinzufügen
konzentrischer Rohre zu der Vorrichtung gestreckt werden, um größere Verschiebungen
zu erreichen. Um die verfügbaren
gelieferte Kraft zu erhöhen,
können
mehrere parallele SMA-Drähte
an dem gleichen Gestellrahmen ohne irgendeine Zykluszeit-Penalty
verwendet werden.
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Ein
Prototypsatz von Aktuatoren wurde in einem Maßstab aufgebaut, der zum Implementieren
eines sechsbeinigen, Stiquito-ähnlichen,
gehenden Roboters geeignet ist. Die resultierende Vorrichtung kann
mit einer Geschwindigkeit von näherungsweise 1
cm/s gehen, was sehr vorteilhaft mit Stiquito's 3–10 cm/min
verglichen werden kann. Bei dieser Ausführungsform wurden die bei diesen
Aktuatoren verwendeten konzentrischen Rohre aus Aluminium hergestellt.
Das äußere Rohr
hatte eine Länge
von 4 cm, einen Außendurchmesser
von 2,4 mm, und der Aktuator erzeugte einen Hub von mindestens 3,2
mm. Der SMA-Draht wurde an den Aluminumrohren mit kleinen Muttern
und Schrauben aus Messing der Größe 00–90 verankert.
Die verwendete SMA war eine Flexinol TiNi-Legierung (Dynalloy, Inc.)
mit einem Durchmesser von 50 μm,
die eine Kraft von 35 g erzeugte. Die SMA wurde mit einem 1 kHz
PWM-Signal erwärmt,
das ein Maximum von 110 mA bei einer Amplitude von 6 V lieferte.
Zwei parallele SMA-Drähte waren
an den Rohren bestimmter Aktuatoren (jene, die für das Tragen des Gewichts des
Roboters verantwortlich sind) befestigt und lieferten so eine Kraft
von 70 g. Die Zykluszeit für
beide Arten von Aktuator betrug ungefähr 0,7 s.
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Bei
einer bevorzugteren dritten Ausführungsform
besteht der Aktuator aus einem Satz von gestapelten parallelen Platten,
die elektrisch voneinander isoliert und durch SMA-Drähte verbunden
sind. Der Aufbau eines derartigen Aktuators wird in 5 bis 8 gezeigt.
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5 zeigt
konzeptionell einen derartigen Aktuator mit gestapelten Platten,
der allgemein bei 50 gezeigt wird, der drei starre leitende
Platten 511 bis 513 umfasst, die durch zwei SMA-Drähte 521 und 522 verbunden
sind. Der Draht 521 ist mit der Platte 511 an
einem Befestigungspunkt 521A und mit der Platte 512 an
einem Befestigungspunkt 521B verbunden, während der
Draht 522 mit der Platte 512 an einem Befestigungspunkt 522A und
mit der Platte 513 an einem Befestigungspunkt 522B verbunden ist.
Die Platten 521 bis 523 werden beabstandet und elektrisch
voneinander isoliert, wie beispielsweise durch Lagen aus reibungsarmem
polymeren Material (z.B. PTFE oder ein anderer fluorierter Polymer,
oder einem Polyamid, wie beispielsweise ein Nylon oder Kapton),
das zwischen ihnen angeordnet ist, oder durch eine Beschichtung
aus reibungsarmem polymeren Material, das auf die Platten aufgebracht
wurde, so dass sich die Platten ohne weiteres bezogen zueinander
verschieben können.
Die Platte 511 ist mit einem externen Befestigungspunkt
versehen, der als Apertur 5111 an dem Ende benachbart dem Drahtbefestigungspunkt 521A gezeigt
wird, während die
Platte 513 mit einem externen Befestigungspunkt versehen
ist, der als Apertur 5131 an dem Ende benachbart dem Drahtbefestigungspunkt 522B gezeigt wird.
Wenn elektrische Leistung an den Aktuator zwischen Punkten auf den
Platten 511 und 513 angelegt wird, werden die
SMA-Drähte 521 und 522 erwärmt und
kontrahieren, wodurch sich die externen Befestigungspunkte 5111 und 5131 näher zusammen
bewegen. Der Hub des Aktuators wird ungefähr die Summe der Kontraktion
der Drähte 521 und 522 und
daher etwa das zweifache der Kontraktion jedes einzelnen Drahts
sein, wobei jedoch die ausgeübte
Kraft nicht wesentlich niedriger als die durch jeden Draht ausgeübte Kraft
sein wird. Es wird offensichtlich sein, dass ein erhöhter Hub
für den
Aktuator einfach durch Erhöhen
der Anzahl von Platten und Drähten
erhalten werden kann.
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Eine
Variation an dem in 5 gezeigten Aktuator wird in 6, 7, 8A und 8B gezeigt.
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6 zeigt
eine "1-Träger-" oder "Hundeknochen"-förmige Platte
für diesen
Aktuator. Die allgemein bei 60 gezeigte Platte umfasst
einen verlängerten
Schaft 61 und Enden 62 und 63. Externe
Befestigungspunkte 62A und 63A, die beispielsweise Öffnungen
sein können,
in denen externen Sehnen oder dergleichen verbunden werden können, können an
einem oder beiden Enden der Platte vorhanden sein. Obwohl lediglich
ein Ende der obersten Platte und das andere Ende der untersten Platte
typischerweise extern verbunden sein wird, um die Kraft des Aktuator
zu einer externen Last zu befördern,
kann es für
alle Platten zweckmäßig sein,
gleich ausgeführt
zu werden. An Enden 62 und 63 sind ebenfalls Drahtbefestigungspunkte 62B und 63B vorhanden. Diese
werden zweckmäßigerweise
an den Seiten der Enden gezeigt, wobei sie jedoch befestigt sein
können,
wo immer es zweckmäßig ist.
Es ist ebenfalls möglich,
dass ähnliche
Drahtbefestigungspunkte an den Seiten der Enden vorhanden sein können, wodurch
ermöglicht
wird, dass zwei Drähte
zwischen jedem Paar von Platten verknüpft und die von dem Aktuator
verfügbare
Kraft verdoppelt wird.
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7 ist
eine perspektivische Ansicht, die einen allgemein bei 70 gezeigten
Aktuator mit sechs gestapelten Platten 71 bis 76 und
fünf SMA-Drähten 711 bis 715 zeigt.
In dieser Figur werden die Drähte schlaft
und der Aktuator in seiner gestreckten Position gezeigt. Die Platten 71 bis 76,
die aus einem leitenden Material, wie beispielsweise Messing, hergestellt
sind, werden durch isolierende Schichten (nicht gezeigt) in einem
Gehäuse 77 gehalten,
das die Platten drängt,
sich parallel zu bewegen. Das Gehäuse 77 wird typischerweise
aus einem thermoplastischem polymeren Material, wie beispielsweise
Polycarbonat, Polystyrol oder dergleichen, hergestellt. Leistung
kann an den Aktuator zwischen dem Punkt 711A (bei dem der
Draht 711 an der Platte 71 befestigt ist) und
dem Punkt 715B (bei dem der Draht 715 an der Platte 76 befestigt
ist) oder, da die Platten elektrisch leitend sind, an beliebigen
Stellen an den Platten 711 und 715 angelegt werden,
und eine Schaltung wird durch alle sechs Platte und fünf Drähte vollständig sein.
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8A und 8B sind
Seitenansichten eines ähnlichen
Aktuators, in denen 8A (wie 7) den Aktuator
in einer gestreckten Position und 8B ihn
in einer kontrahierenden Position zeigt, wobei die starken Pfeile
die Richtung der Kontraktion zeigen. Hier wurde die Kontraktion
als symmetrisch gezeigt, so dass sich die Enden der Platten ausrichten,
wobei dies jedoch keine Anforderung ist. Der Hub dieses Aktuator
wird ungefähr
das fünffache
der Kontraktion jedes einzelnen Drahtes sein, während die Kraft, die durch
den Aktuator ausgeübt
werden kann, nicht wesentlich niedriger als die durch einen Draht
ausgeübte
Kraft sein wird.
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Obwohl
der Aktuator (wie alle SMA-Aktuatoren dieser Erfindung) durch Kontraktion
des SMA-Drahtes arbeitet, wenn er erwärmt wird, so dass der Aktuator
in der Länge
abnimmt, wie in 8B gezeigt ist, wird ein Fachmann
ohne weiteres verstehen, dass es möglich ist, eine der Platten,
wie beispielsweise die Platte 76, mit einer Verlängerung 761 an
dem gegenüberliegenden
Ende der Platte von dem Ende mit dem Befestigungspunkt 715B zu
verlängern.
Durch Vergleichen der relativen Positionen des Befestigungspunkts 711A und
der Verlängerung 761 in 8A und 8B ist
ersichtlich, dass sich die Verlängerung 761 weit über den
Befestigungspunkt 711A erstreckt, wenn der Aktuator kontrahiert wird.
Somit kann durch eine geeignete Verlängerung einer der äußersten
Platten und eine Befestigung der anderen äußersten Platten ein auf Kontraktions-gestützter Aktuator
drücken
so wie ziehen.
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Bei
dieser Variation von 6 bis 8B wurden,
wie oben erwähnt,
die SMA-Drähte
lediglich an einer Seite der Enden gezeigt, wobei es jedoch möglich ist,
einen zweiten Satz von Drähten
an der anderen Seite der Enden aufzuweisen, um die Betätigungskraft
zu verdoppeln. Wie zuvor erwähnt,
kann die Anzahl der Platten und Drähte wie gewünscht erhöht werden, um den Hub des Aktuators
zu erhöhen.
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Ein
Merkmal, das verfügbar
ist, um die Gesamtspannung zu minimieren, die erforderlich ist,
um einen Mehrplatten-Aktuator zu treiben, wenn die Anzahl der Platten
zunimmt, besteht darin, eine ungerade Anzahl von Platten (gerade
Anzahl von SMA-Drähten)
zu verwenden, anstatt Leistung an den Aktuator zwischen den äußersten
Platten anzulegen (wobei der Widerstand des Aktuators unter der Annahme,
dass der Plattenwiderstand bedeutend niedriger als der Drahtwiderstand
ist, die Summe der Widerstände
aller Drähte
sein wird), wobei die äußersten
Platten elektrisch verknüpft
und Leistung zwischen diesen beiden äußersten Platten und der mittleren
Platte angelegt wird (wobei der Widerstand der Aktuatoren dann die
Hälfte
der Summe der Widerstände
aller Drähten
sein wird). Dies ermöglicht die
Verwendung einer niedrigeren Versorgungsspannung, obwohl die Stromaufnahme
verdoppelt werden wird.
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Bei
einem zweiten Aspekt stellt diese Erfindung einen Hub-multiplizierenden
SMA-Aktuator mit einzigem Draht bereit, der eine Hub-Multiplikation ohne
wesentliche Kraftverringerung und ohne Zurückgreifen auf eine mechanisch
komplexe Lösung, wie
Rollen, oder auf Mechanismen die die verfügbare Kraft verringern, erreicht.
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Die
grundlegende Ausgestaltung dieses Aspekts der Erfindung umfasst,
wie schematisch in 9 gezeigt ist, zwei parallele
hohle, reibungsarme, nichtleitende Rohre oder Stäbe 901 und 902 mit einem
SMA-Draht 910, der um sie gewickelt ist, als ob sie Rollen
wären.
Die Rohre/Stäbe,
die eine Radius aufweisen, der größer als der Mindestbiegeradius des
SMA-Drahts ist (wie zuvor erläutert,
ist dieser Mindestbiegeradius für
wiederholbaren Austenit/Martensit-Übergang etwa das fünfzigfache
des Drahtdurchmessers), sind aus einem reibungsarmen polymerem Material
hergestellt oder mit diesem abgedeckt, das imstande ist, der Temperatur
des SMA-Drahts zu widerstehen, wenn der SMA-Draht erwärmt wird.
Die Rohre/Stäbe
werden an einem Rahmen angebracht, der in der Figur als ein Paar
von Platten 921 und 922 gezeigt wird, der starr
ist, so dass die Rohre/Stäbe
mit einem konstanten Abstand getrennt gehalten werden. Wenn der
SMA-Draht 910 erwärmt
wird (z.B. indem ein elektrischer Strom durch ihn geleitet wird),
kontrahiert er und verschiebt sich über die reibungsarmen Rohre/Stäbe, was
bewirkt, dass sich das Ende des Drahts in der Richtung des Pfeils
bewegt. Aufgrund der reibungsarme Natur der Rohre/Stäbe, verschiebt
sich der SMA-Draht über sie
ohne nennenswerten Verlust der verfügbaren Kraft, was ermöglicht,
dass ein dünnerer SMA-Draht
benutzt werden kann, was zu einer stark erhöhten Ansprechfähigkeit
aufgrund der nichtlinearen Abhängigkeit
der Abkühlgeschwindigkeit
von dem Drahtdurchmesser führt.
Geeignete Polymere für die
Rohre/Stäbe
oder ihre Beschichtungen sind PTFE und andere fluorierte Polymere.
Diese können nicht
nur hohen Temperaturen widerstehen, sondern ebenfalls Wärme effizient
leiten, so dass die Rohre/Stäbe
ebenfalls als Wärmesenken
für den SMA-Draht
wirken, wobei die Ansprechfähigkeit
des resultierenden Aktuators weiter verbessert wird. Das Ergebnis
ist ein Aktuator, der kleiner und viel mehr ansprechbar ist, als
mit herkömmlichen
Verfahren erreicht werden könnte,
der jedoch die mechanische Komplexität von Rollen vermeidet.
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Eine
Variation dieses Aspekts besteht darin, ein schmale Rohrleitung 931, 932 zu
verwenden, die aus einem Polymer hergestellt oder mit diesem innen beschichtet
ist, wie beispielsweise PTFE oder ein anderes Fluorpolymer, und
die einen Innendurchmesser aufweist, der geringfügig größer als der Durchmesser des
SMA-Drahts ist, um den Draht zu umschließen, wenn er über die
Rohre/den Stab 901 läuft,
wie in 10 dargestellt ist (die lediglich
ein Ende des Aktuators zeigt, wobei das andere Ende ähnlich ist).
Diese Anordnung erhöht
den Wärmesenkeneftekt
der Rohrleitung und erlaubt ebenfalls die Verwendung von leitenden
Rohren/Stäben.
Für SMA-Drähte mit
kleinem Durchmesser, bei denen die auf die Rohrleitung 931 durch
den SMA-Draht ausgeübte
Kraft niedrig ist, kann das Rohr/der Stab 901 weggelassen
werden, wie in 11 gezeigt ist, die dies nur
für eine
einzige Biegung in dem SMA-Draht veranschaulicht (wobei es offensichtlich
ist, dass die anderen Biegungen in dem SMA-Draht auf ähnliche Weise
behandelt werden können).
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Ein
Beispiel, wie derartige Aktuatoren implementiert werden können, wird
schematisch in 12 gezeigt. Hier werden vier
Aktuatoren in einer antagonistischen Konfiguration verwendet, um
ein Gelenk mit zwei Freiheitsgraden zu implementieren, wie beispielsweise
bei einem Roboter-Hüftgelenk
verwendet werden könnte.
SMA-Drähte 1201, 1202, 1203 und 1204 (nicht
gezeigt, weil sie in dieser Figur durch das Glied 1221 verdeckt
werden) laufen jeweils über reibungsarme
Rohre/Stäbe 1211, 1212, 1213, 1214, die
an einer Platte 1200 angebracht sind. Eine ähnliche
Platte und ein Satz von Stäben
bilden den "Rücken" des Aktuators (gezeigt,
jedoch nicht nummeriert). Lediglich die Enden des Drahts, die sich
von der "Front" des Aktuators über die
Rohre/Stäbe
erstrecken, werden gezeigt, um die Komplexität zu minimieren und das Verständnis der
Figur zu vereinfachen, obwohl die Anordnung für jeden SMA-Draht die gleiche wie die ist, die vollständiger in 9 gezeigt wird.
Durch Antreiben der SMA-Drähte
kann das distale Ende 1223 des Glieds 1221, wobei
das Glied von der Platte 1200 durch ein Gelenk 1222,
wie beispielsweise ein Kugelgelenk, gelenkig bewegt wird, dazu gebracht
werden, sich nach oben oder unten, links oder rechts zu bewegen,
wie durch die Pfeile an dem Ende des Glieds dargestellt wird. Das
Antreiben der SMA-Drähte
in Kombination kann jede gewünschte diagonale
oder gekrümmte
Bewegung erzeugen.
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Wenn
viele Aktuatoren in einem kleinen Raum erforderlich sind, können das
Rahmenwerk und die Rohrleitungen durch mehrere Aktuatoren gemeinsam
benutzt werden; beispielsweise durch ein gegenüberliegendes Paar von Aktuatoren,
die sich über
die gleichen Stäbe
bewegen, wobei jedoch die SMA-Drähte aus
gegenüberliegenden
Seiten des Rahmenwerks herauskommen. In einem derartigen Fall können die
Aktuatoren unabhängige
Drähte
sein, sodass sie unabhängig
aktiviert werden, wodurch die Größe des gepaarten
Aktuatorsystems verringert wird. Es ist ebenfalls möglich, einen
einzigen Draht für
ein Paar von Aktuatoren bei einer derartigen Konfiguration zu verwenden,
wobei der Draht an seiner Mitte befestigt ist. Falls diese Mitte
ein elektrischer Kontakt ist, kann jede Hälfte des Drahts unabhängig angetrieben
werden, was zu einem gepaarten, jedoch unabhängigem Doppel-Aktuatorsystem
führt (obwohl
beide Aktuatoren natürlich
gleichzeitig aktiviert werden könnten).
Falls diese Mitte nicht als ein elektrischer Kontakt verwendet wird,
oder falls beide Endpunkte des Drahts elektrisch verknüpft sind,
sodass in jedem Fall der gesamte Draht angetrieben wird, dann ist
das Ergebnis ein einziger Aktuator, der sich bewegt und eine kontraktile
Kraft auf zwei gegenüberliegende
Punkten ausübt.
Derartige Konfigurationen sind besonders auf symmetrische Vorrichtungen
anwendbar; wie beispielsweise ein Paar von Beinen an gegenüberliegenden
Seiten eines mehrbeinigen gehenden Roboters, wie beispielsweise
ein Insekt, eine Spinne oder ein Hundertfüßler; und es ist ohne weiteres
vorstellbar, dass gepaarte Aktuatoren angeordnet werden können, so
dass sich die gegenüberliegenden
Beine gleichzeitig in einer Richtung, z.B. beide auf einmal nach
vorne, oder in entgegengesetzte Richtungen, z.B. eines nach vorne
und eines nach hinten, bewegen. Bei derartigen spezialisierten Einsätzen kann
die Anzahl von Aktuatoren und die Komplexität der Betriebsschaltungsanordnung
durch Verwenden gepaarten Aktuatoren verringert werden, wie hier
und anderswo in dieser Anmeldung beschrieben wird.
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Bei
einem dritten Aspekt stellt diese Erfindung einen sehr kompakten
und einfachen Controller-Mechanismus für Arrays von SMA-Aktuatoren dar,
die mit dem PWM-Schema erwärmt
werden und die Widerstand als den Rückkopplungsmechanismus verwenden
(ein Verfahren, das in der Technik bekannt ist und schematisch in 13 dargestellt
wird). In 13 liefert der PWM-Generator 1302 den PWM-Impuls
an das SMA-Element 1303 bei einer durch den Controller 1301 spezifizierten
relativen Einschaltdauer und Periode. Während der Aus-Period des PWM-Impuls
misst das Widerstandsmesssystem 1306 den Widerstand des
SMA-Elements, der abgetastet und in dem Abtast- und Halte-System 1305 gehalten
wird. Diese Aus-Perioden-Abtastung vermeidet das Risiko möglichen
Fehl-Abtastens während
einer kurzen An-Periode. Das Analogsignal in dem Abtast- und Halte-System 1305 wird
zu dem A/D-Wandler 1304 geleitet und in digitale Form umgewandelt,
wobei es durch den Controller 1301 gelesen werden kann.
Diese Information kann dann durch den Controller verwendet werden,
um die relativen Einschaltdauer des PWM-Generators zu verändern, um
die gewünschte
Position des SMA-Elements zu erreichen. Bei Systemen mit mehr als
einem SMA-Element müssen
alle Systeme in der gestrichelten Kästchen in 13 für jeden
Aktuator dupliziert werden, was wesentlich zu den Kosten und der
Komplexität
der sie enthaltenden Vorrichtung beträgt. Es ist bekannt, den Controller über eine
Anzahl von Abtast- und Halte-Systemen
zu multiplexen, wodurch die Anzahl erforderlicher A/D-Wandler auf
gerade einen verringert wird.
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Diese
Erfindung vermeidet die Duplizierung von Schaltern hohen Stroms,
die durch Verfahren, wie beispielsweise jene erforderlich ist, die
durch US-Patent Nr. 5 763 979 offenbart werden, das oben erläutert und
in 13 dargestellt wird, und verwendet eine Zeitsteuerung,
um den Bedarf für
Abtast- und Halte-Systeme zu eliminieren. Die Komplexität des Widerstandsmess-Systems
wird ebenfalls sehr verringert.
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Bei
diesem Aspekt der Erfindung weisen, wie schematisch in 14 dargestellt
ist, alle SMA-Aktuatoren eine synchronisierte relative Einschaltdauer auf.
Ein Interrupt wird in dem PWM-Controller 1401 am Anfang
jedes Zyklus von "power
on" von dem PWM-Treiber 1402 zu
dem SMA-Element 1403 erzeugt, und der Controller initiiert
eine Analog/Digital-Wandlung in dem A/D-Wandler 1404. Auf
diese Art und Weise wird der PWM-Impuls sowohl als Erwärmungs-
als auch Widerstandmess-Spannung verwendet. Die relative Mindesteinschaltdauer
wird berechnet, um länger
als die Zeit, die benötigt
wird, um eine einzige A/D-Wandlung
durchzuführen,
plus einer Zugabe für
Interrupt-Latenzzeit zu sein.
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Eine
zweite Änderung
von der herkömmlichen
Ausgestaltung besteht darin, dass die Eingänge in das Widerstandsmess-System 1405 multiplext werden,
so dass das Widerstandsmess-System und der A/D-Wandler zwischen
allen Aktuatoren gemeinsam benutzt werden. Auf diese Art und Weise
wird lediglich der PWM-Treiber 1402 für jedes SMA-Element 1403 dupliziert
(wie in dem gestrichelten Kästchen
gezeigt ist). Der Interrupt, der bewirkt, dass eine neue A/D-Wandlung startet,
wählt seinerseits
ebenfalls den nächsten
abzutastenden Aktuator durch Programmieren des Multiplexers 1407 aus.
Daher wird während
jeder PWM-Periode genau ein Aktuator abgetastet, und wenn der Controller
die Wandlung einleitet, ist das PWM-Signal bestimmt "an". Da das Widerstandsmess-System hinter einem
Multiplexer ist, der lediglich angeschaltet wird, wenn the Impuls high
ist, kann es außerdem
sehr einfach sein. Zum Beispiel kann es lediglich eine einzigen
Widerstand umfassen. Dies kann vorteilhaft mit den komplexen Stromquellen
und Brückenschaltungen
verglichen werden, die bei der oben erläuterten Veröffentlichung von K. Ikuta,
M. Tsukamoto, S. Hirose, "Shape
Memory Alloy Servo Actuator with Electrical Resistance Feedback
and Application for Active Endoscope", verwendet werden, die den Widerstand
während
der Aus-Period des
PWM-Impulses messen. Das System ist ebenfalls viel kompakter als
das, was in dem oben erläuterten
US-Patent Nr. 5 763 979 beschrieben wird, weil es einen Schalter
hohen Stroms je Aktuator eliminiert, wobei bedeutende Platz- und Kostenersparnisse
verwirklicht werden, da in den meisten Fällen diese Schalter der größte und
kostspieligste Teil des Controllers sind.
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Während die
Multiplexer die abzutastenden Aktuatoren sequentiell in einer Reihum-Weise
(round robin fashion) auswählen
können,
inkrementiert ein alternatives Abtastschema den Multiplexer in den nächsten abzutastenden
Aktuator, wobei der Stromverbrauch des Systems berücksichtigt
wird. Beispielsweise können
die Aktuatoren mit einer relativen Einschaltdauer von 0% (d.h. ausgeschaltet) übersprungen
werden. Bei vielen Anwendungen wird lediglich eine begrenzte Anzahl
der verfügbaren
Aktuatoren zu einer bestimmten Zeit aktiv erwärmt, so dass diese Vorgehensweise
die Abtastrate jener Aktuatoren bedeutend erhöhen kann, die aktiv gesteuert
werden.
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Eine
PWM-Steuerung ist besonders attraktiv, weil viele kommerzielle Mikrocontroller
eingebaute Hardware zum Erzeugen von PWM-Signalen enthalten, wobei
der Berechnungszusatzaufwand an dem Controller verringert wird;
der PWM-Ausgang wird ebenfalls häufig
bei Sound-Chips (wie beispielsweise jene, die bei "sprechenden" Grußkarten
und dergleichen verwendet werden) als ein kostengünstiger D/A-Wandlungs-Mechanismus
verwendet, was diese Niedrigpreis-Chips als Controller für SMA-Aktuatoren dieser
Erfindung geeignet macht. Beispielsweise könnte ein Zweikanal-Sound-Chip
verwendet werden, um sowohl Sound als auch Bewegung in einem kompakten
Niedrigpreis-Modul
zu erzeugen. Bei einigen Anwendungen kann eine volle PWM-Steuerung nicht
erforderlich sein, und ein kostengünstiger Zeitgeber-Chip könnte ebenfalls
verwendet werden, um die erforderlichen Digitalsignale zu erzeugen.
Die PWM-Steuerung
verringert außerdem
die Stromaufnahme, wenn ein Temperatursignal (tatsächlich ein Rsma-Signal) verfügbar ist, weil kein Strombegrenzungswiderstand
benötigt
wird, um die Überhitzung des
SMA-Elements zu verhindern. Weil der Stromfluss in einem SMA-Draht
dazu neigt (wie bei allen massiven Leitern), an der Oberfläche des
Drahtes konzentriert zu sein, gibt es hier das Risiko von "Wärmepunkten (hot-spots)" und ungleichmäßiger Wärmeverteilung,
was die Lebensdauer des Drahtes verringert. Ein Pulsieren der aktivierenden
Spannung macht Wärmeleitung
in dem SMA-Draht möglich,
um zu gleichmäßigerer
Wärmeverteilung
zu führen.
Ferner ist bei einem herkömmlichen
DC Steuersystem der SMA-Strom effektiv konstant und relativ niedrig, weil
er durch den Strombegrenzungswiderstand bestimmt wird, dessen Wert
gewählt
wird, um Überhitzung
des SMA-Elements zu vermeiden, sobald es vollständig kontrahiert ist. In einem
PWM- oder gepulsten Schema mit Widerstandsrückkopplung kann eine hohe relative
Einschaltdauer verwendet werden, um das SMA-Element anfangs zu erwärmen, was
zu einer schnellen Anfangsbewegung führt. Die relative Einschaltdauer
kann verringert werden, wenn das SMA-Element die gewünschte Position
erreicht, wobei lediglich genug Leistung geliefert wird, um das SMA-Element
in dem gewünschten
Zustand zu halten.
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Bei
einem weiteren Aspekt verwendet diese Erfindung, anstatt sich bei
Entscheidungen für
die Positionssteuerung und Kalibrierung auf Ist- oder Spitzenwiderstandswerten
zu stützen,
die Speicher- und Verarbeitungsleistung von kostengünstigen
eingebetteten Mikrocontrollern, um das Verhalten des Widerstands
mit der Zeit zu analysieren. Diese Vorgehensweise führt zu einer
besseren Performanz für die
Kalibrierungs- und Positionssteuerung und ermöglicht ebenfalls, dass Information
extrahiert werden kann, die zuvor nicht verfügbar war. Insbesondere kann
sich das System automatisch auf SMA-Konfigurationen in einem weiten Betriebsbereich
einstellen, kann kontinuierliche Kalibrierungs- und Positionsteuerung
durchführen,
die an den Aktuator angelegte Last erfassen und ebenfalls mechanische
Behinderungen von Kollisionen zwischen dem Aktuator und einem externen
Objekt erfassen.
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Autokalibrierung
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15 zeigt
die Beziehung zwischen Leitfähigkeit
und Position eines Aktuators, der von unter As auf über Af erwärmt
wird. Die Änderung
in der Position (Ausmaß der
Kontraktion) wird als eine positive Zahl versus Zeit vom Start der
Spannungsanlegung als eine durchgezogenen Linie aufgetragen; während die
Leitfähigkeit
versus Zeit als eine gestrichelte Linie aufgetragen wird. Die Maßstäbe von Position
und Leitfähigkeit
wurden gewählt,
so dass die Ähnlichkeit der
Kurven am einfachsten ersichtlich ist, wobei die Verwendung von
Leitfähigkeit
als ein Analogon der Position veranschaulicht wird. Die Zeit der
Erwärmung
für einen
typischen Aktuator wird etwa 0,3–1 s betragen. Die Leitfähigkeit
kann durch Messen des Spannungsabfalls über einen Abfühlwiderstand
gemessen werden (wie in 16 veranschaulicht
ist). Für
eine konstante angelegte Spannung Vsma, die
an das SMA-Element angelegt wird, ist der Spannungsabfall über dem
Abfühlwiderstand
(der einen Widerstand Rsense aufweist) dem
Stromfluss durch das SMA-Element und dem Abfühlwiderstand direkt proportional.
Die Leitfähigkeit
des SMA-Elements (1/Rsma) kann daher ohne
weiteres aus dem Strom und folglich aus der durch den A/D-Wandler 1602 gemessenen
Spannung berechnet werden. Dieses digitale Spannungssignal ist besonders
gut angepasst, um es bei dem Controller/PWM-Generator 1601 zu
verwenden. Während
der anfänglichen
Erwärmung nimmt
die Leitfähigkeit
(1/Widerstand) ab und ändert dann
nach einiger Zeit die Richtung, und beginnt zuzunehmen. Keine Bewegung
findet statt, bis sich die Änderung
in der Leitfähigkeit
umkehrt. Dieser Punkt ist Cmin (Rmax) und entspricht As.
Normalerweise wird Information in diesem Bereich unter As als nutzlos angesehen und von Positionsteuerschemas
ausgeschlossen. Analyse und Experimentieren haben jedoch gezeigt,
dass die Tiefe und Dauer dieser Umkehrung proportional der an den
Aktuator angelegten Last ist. Somit kann durch elektronisches "Zeichnen" einer horizontalen
Linie über
die Widerstand-Positions-Kurve
von Cstart (die Leitfähigkeit
ohne Streckung) und Berechnen der Fläche zwischen der Leitfähigkeit/Zeitkurve
und dieser Linie (in 15 schattiert gezeigt) und Multiplizieren
mit dem passenden Skalenfaktor (experimentell bestimmt), die angelegte Last,
gegen die der Aktuator arbeitet, berechnet werden. Diese Messungen
können
mit Aktuatoren, die einen Hub von lediglich einigen Millimetern
aufweisen, mit einem Genauigkeitsgrad durchgeführt werden, sodass der Unterschied
zwischen einer und zwei Ein-Cent-Münzen als angelegte Lasten beobachtet
werden kann.
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Als
nächstes
kann in 15 ein Bereich einer relativ
linearen Beziehung zwischen Position und Leitfähigkeit gefolgt von einer weiteren
Umkehrung in der Leitfähigkeitsänderung
beobachtet werden. Der obere Teil der Leitfähigkeitsspitze entspricht nicht Rmin,
weil sich, wie ersichtlich ist, die Position des Aktuators an diesem
Punkt immer noch ändert,
was angibt, dass Af noch nicht erreicht
wurde. Systeme, die einen einfachen Spitzendetektor für Rmin verwenden, überschätzen somit
Rmin. Eine bessere Performanz wird durch Aufzeichnen des Werts erreicht,
bei dem die Leitfähigkeit
ein Plateau erreicht. An diesem Punkt ist die Temperatur der Legierung auf
oder über
Af, und maximale Verschiebung wurde erreicht.
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Da
die Erfassung von Rmin und Rmax vollständig von der Zeitvarianz des
Widerstands und nicht von seinem Absolutwert abhängt, kann sich das System dynamisch
auf SMA-Komponenten verschiedener Längen anpassen. Die Beschränkungen
auf die Längen,
die unterstützt
werden können,
sind: (1) die Leistungsversorgung, die verwendet wird, um die SMA
zu erwärmen,
muss imstande sein, zu bewirken, dass die SMA die Af-Temperatur
erreicht, und (2) der Widerstand der SMA muss groß genug
sein, dass die SMA nicht Af erreicht und
sich schneller überhitzt, als
das Steuersystem reagieren kann. In praktischer Hinsicht ermöglicht dies
dem gleichen Steuersystem, sich auf SMA-Aktuatoren in einem weiten
Bereich von Größen automatisch
anzupassen; was besonders attraktiv ist, weil bei vielen Anwendungen
das Steuersystem eine Anzahl von Aktuatoren von unterschiedlichen
Längen
gleichzeitig steuern wird.
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Widerstandsrückkopplungssteuerung
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16 veranschaulicht
ein erstes Widerstandsmessverfahren (Widerstandsrückkopplungsverfahren).
Der Controller/PWM-Generator sendet einen PWM-Logikimpuls von dem
PWM-Ausgang 1601A zu einem Leistungsschalttransistor 1603 (wie beispielsweise
einen FET oder einen Bipolartransistor), der ermöglicht, dass Leistung durch
das SMA-Element fließen
kann. In der Erkenntnis, dass die Widerstandsänderung zwischen den Austenit- und Martensitphasen
eines SMA-Elements klein ist, d.h. typischerweise lediglich etwa
10% des Widerstands des SMA-Elements ist, wird die Empfindlichkeit
der Messung benötigt.
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In 16 wird
der Widerstand Rsense gewählt, um
einen Wert aufzuweisen, der so klein wie möglich, z.B. etwa 1 Ω ist, so
dass der maximale Strom verfügbar
ist, um das SMA-Element Rsma zu erwärmen. Dies bedeutet
seinerseits, dass die Spannungsänderung über Rsense klein ist und durch einen Verstärker 1602 verstärkt werden
muss, bevor sie an den A/D-Stift des Controller/PWM-Generators 1601 gespeist
wird.
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Für die meisten
praktischen Werte der angelegten Spannung Vsma kann
die Spannung an dem A/D-Wandler-Stift die maximale annehmbare Spannung
(typischerweise etwa 5 V) überschreiten,
wenn das PWM-Signal low ist, sodass eine Klemmdiode an dem Ausgang
des Verstärkers 1602 verwendet
werden kann. Diese traditionell ausgelegte Schaltung erfordert jedoch
nicht nur, dass der Controller 1601 eine A/D-Wandlungsfähigkeit
aufweist (oder dass ein A/D-Wandler hinzugefügt wird), sondern ebenfalls, dass
die Schaltung einen Abfühlwiderstand
und einen Verstärker 1602 aufweist.
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Bei
einer verbesserten Abfühlschaltung,
die schematisch in 17 dargestellt wird, werden
sowohl der Abfühlwiderstand
als auch der Verstärker eliminiert,
und der Controller erfordert keine A/D-Wandlungsfähigkeit.
Wenn das PWM-Signal am Ausgang 1701A des Controller/PWM-Generators 1701 auf
logisch "1" ("an") ist, erlaubt der
Schalttransistor 1703 einen Stromfluss durch das mit Rsma bezeichnete SMA-Element; und die Spannung
an der Eingangsposition 1701B an dem Controller ist Vsma weniger dem Spannungsabfall über den
Schalttransistor 1703. Die gleiche Spannung wird an dem Nicht-Masse-Anschluss
des Kondensators C beobachtet. Da die Eingangsposition 1701B ein
Eingangsstift und somit von hoher Impedanz ist, stört sie nicht
den Stromfluss durch das SMA-Element.
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Wenn
das PWM-Signal von der Position 1701A auf logisch "0" geht (während des "Aus"-Teils der
relativen Einschaltdauer), schaltet der Schalttransistor 1703 den
Stromfluss durch das SMA-Element ab, und der Kondensator C beginnt
sofort, sich durch das SMA-Element zu entladen. Schließlich fällt die Spannung
bei der Position 1701B unter die Übergangsschwelle für diesen
Eingang ab, und der Eingang schaltet von logisch "1" auf logisch "0".
Durch Messen der Zeit, die der Kondensator C1 benötigt, um
sich zu entladen, sobald das PWM-Signal auf logisch "0" geht, kann die RC-Konstante für RsmaC1 bestimmt werden. Da C1 konstant
ist, kann der Wert von Rsma bestimmt werden;
und wie zuvor erläutert,
wird sich dieser Wert während
des Martensit-Austenit-Übergangs ändern. Ein ähnliches
Verfahren umfasst das SMA-Element
und den Kondensator, der parallel zwischen dem Schalttransistor 1703 und
Vsma anstatt zwischen dem Transistor 1703 und
Masse ist, so dass die Kondensatorladezeit und nicht die Entladezeit
gemessen und verwendet werden würde,
um den Wert von Rsma zu bestimmen. Andere ähnliche Verfahren,
die die Messung der RC-Zeitkonstante benutzen, werden einem Fachmann
angesichts dieser Offenbarung offensichtlich sein.
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Positionsabfühlung
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Nachdem
Rmin und Rmax durch die obigen Mittel während der ersten Zyklen der
Erwärmung
und Abkühlung
identifiziert wurden, kann das Steuersystem die Position basierend
auf der Ausgabe einer einfachen Zustandsmaschine melden, die weiß, ob der
Draht in der Anfangsphase der Erwärmung, dem linearen Abschnitt
oder dem oberen Plateau ist.
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Krafterfassung
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Nach
einigen Zyklen der Erwärmung
und der Abkühlung
lernt das Steuersystem die Größe und Dauer
der anfänglichen
Widerstandsumkehrung und nimmt an, dass dies der unbelastete Zustand
ist. Bei zukünftigen
Zyklen kann das System die Last als ein Mehrfaches oder einen Bruchteil
der anfänglichen Last
melden.
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Kollisionserfassung
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Nach
einigen Zyklen der Erwärmung
und der Abkühlung
entwickelt das Steuersystem eine "Erwartung" davon, wo das obere Plateau auftreten
wird. Wenn das Plateau bei einem höheren Widerstandswert als erwartet
auftritt, dann wurde der Aktuator entweder mechanisch behindert
oder die thermischen Umgebungsbedingungen haben sich geändert, sodass
die Leistungsversorgung nicht länger genug
Leistung bereitstellen kann, um Af zu erreichen
(z.B. kann der SMA-Draht durch thermischen Kontakt mit einem kühlen Körper gekühlt werden, oder
ein kühlender
Luftstrom kann auf ihn treffen). Bei vielen Anwendungskategorien
ist die Wahrscheinlichkeit der Änderung
in thermischen Umgebungsbedingungen niedrig, und so kann das System eine
mechanische Behinderung annehmen. Tatsächlich kann das System sogar
ableiten, wie weit entlang des Hubs die Behinderung auftrat, basierend
darauf, wo in dem linearen Teil der Kurve das Plateau auftrat.
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Systemausfallerfassung
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Schließlich können plötzliche
Spannungsspitzen oder die Abwesenheit von Spannung während der
Erwärmung
durch die Software entweder als ein eine offene Schaltung oder ein
Kurzschlusszustand interpretiert werden, und geeignete Schritte können unternommen
werden, um eine sichere und geordnete Abschaltung des Systems zu
ermöglichen.
Feine SMA-Drähte
brennen, wenn sie wesentlich überhitzt
sind, und können
eine Zündquelle
in feuergefährlichen
Umgebungen sein.
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Während einige
vorbekannte SMA-Vorrichtungen eine Position oder Last an einem einzigen
Aktuator bestimmt haben, besteht ein attraktives Merkmal dieser
Erfindung darin, dass, wenn gegenüberliegende Aktuatoren verwendet
werden (wie es bei ausgereiften Anwendungen üblich ist), Messungen lediglich
mit dem aktivierten Aktuator durchgeführt werden können. Eine
Messung lediglich an dem erwärmten
kontrahierenden SMA-Draht vermeidet, mit der inhärenten Hysterese des SMA-Übergangs
umzugehen, und ermöglicht
genaue Positions- und Lastmessung sowie Positionssteuerung, da der
nicht erhitzte Draht des gegenüberliegenden
jedoch nicht aktivierten Aktuators rein als ein Federkraft mit niedriger
Kraftkonstante arbeitet.
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Da
alle Merkmale einfach sind, die durch Software erkannt werden, sind
sehr wenige Berechnungen (über
etwas elementares Filtern hinaus) erforderlich. Dies bedeutet, dass
das System vollständig
in Hardware als eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung
oder in Software auf einem eingebetteten Niedrigpreis-Mikrocontroller
implementiert werden kann.
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Mikrocontrollermerkmale
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Für Systeme
ohne Rückkopplung
ist lediglich ein Mikrocontrollerstift je Aktuator erforderlich;
wenn es jedoch erforderlich ist, dass mehrere Aktuatoren gleichzeitig
angetrieben werden (wie beispielsweise drei Beine eines sechsbeinigen
gehenden Spielzeugs), kann ein einziger Ausgangsstift verwendet werden,
um mehrere Schalttransistoren anzutreiben und somit mehrere Aktuatoren
zu steuern. Wenn Federvorspannung verwendet wird, nimmt die Anzahl von
Aktuatoren ab; und folglich erfordert ein sechsbeiniger Geher mit Federvorspannung
so wenig wie vier Ausgangsstifte – jeweils zwei ("anheben" und "nach vorne bewegen") für jeden
von zwei Sätzen von
Beinen. Für
Systeme mit Rückkopplung
sind zwei Stifte je Aktuator erforderlich – einer für den PWM-Ausgang und der andere für den Positionsabfühleingang;
und wenn ein kapazitives Abfühlschema verwendet
wird, ist ein Zeitgebereingangsstift je Aktuator ebenfalls erforderlich.
Multiplexer können
natürlich
verwendet werden, falls notwendig, um die Anzahl erforderlicher
Eingangsstifte zu verringern. Die Anzahl von Ausgangsstiften kann
ebenfalls durch Verwenden eines Vielkanal-Treiber-Chips, wie beispielsweise eines
Allegro UDN5832, verringert werden, der 32 Ausgangstreiber hohen
Stroms und eine serielle periphere Schnittstelle enthält, über die
serielle Bits gesendet und in dem Treiber zwischengespeichert werden
können.
Bei Systemen mit vielen SMA-Aktuatoren kann der Berechnungsmehraufwand
des Steuerns der Aktuatoren bedeutsam werden. Mit Abstand die größte berechnungintensive
Aktivität
des Controllers ist die Erzeugung von PWM-Signalen für viele
Kanäle
und das Bedienen der Interrupts für die Sensor-Rückkopplungwerte.
Wenn die PWM-Signale vollständig
in Software erzeugt werden (keine PWM-Hardware auf dem Chip), dann
kann ein 8 MHz Motorola HC08 Mikrocontroller lediglich etwa zwölf Aktuatoren
gleichzeitig treiben. Die PWM-Erzeugung kann jedoch ohne weiteres
in Hardware implementiert werden, und ein kundenspezifischer Chip könnte entwickelt
werden, der Multiplexer, PWM-Generatoren und Abfühlstifte enthalten könnte, und
dieser könnte
mit dem Mikrocontroller mit einer seriellen peripheren Schnittstelle
kommunizieren, womit die Anzahl von Aktuatoren erhöht wird,
die gesteuert werden könnten.
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BEISPIEL – EIN HUB-MULTIPLIZIERENDER
MINIATUR-AKTUATOR
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18 zeigt
in explodierter Ansicht die Anordnung, die allgemein bei 181 gezeigt
wird, der Platten und Drähte
dieser Ausführungsform.
Diese Platten werden in einem parallelen Array gestapelt, wobei
die Platte 1811 die niedrigste ist, die nacheinander von
den Platten 18512 bis 1815 gefolgt und von der
Platte 1816 überragt
wird. Jede Platte ist aus einem Material hergestellt, das starr
jedoch weich genug ist, um Crimpen des Materials auf den SMA-Drähten 1821 bis 1825 an
Crimpverbindungen 1821A und 1821B bis 1825A und 1825B jeweils ohne
Beschädigen
der Drähte
zu ermöglichen
(übermäßige Kompression
der SMA-Drähte verursacht Zerbrechlichkeit
und Änderung
in Übergangseigenschaften).
Ein geeignetes Material für
die Platten ist ein halbhartes Patronenmessing. Andere Verfahren zur
Befestigung der Drähte
können
verwendet werden, wobei jedoch Crimpen ein attraktives Verfahren aus
Gründen
der Einfachheit, Wirtschaftlichkeit und des Nicht-Erhöhens der
Größe des zusammengebauten
Aktuators ist. Die unterste Platte 1811, die die Platte
des Aktuators mit dem größten Weg
bezogen auf die oberste Platte 1816 ist, wird mit einem
Befestigungspunkt 18111 zur externen Verbindung mit einem
durch den Aktuator zu bewegenden Objekt versehen, und wird typischerweise
mit einem Vorsprung 18112, um mit Anschlägen in Eingriff
zu kommen, um ihren Weg während
der Streckung und Kontraktion der SMA-Drähte zu begrenzen, und mit einem
als Apertur(en) 18113 gezeigten Befestigungspunkten) zur
Befestigung einer Leistungszuführung
(nicht gezeigt) versehen. Die oberste Platte 1816 kann
mit Vertiefungen oder Aperturen 18161 ausgestattet sein,
um die Anordnung bezogen auf ein Gehäuse (in dieser Figur nicht
gezeigt) zu ermöglichen,
und wird ebenfalls mit Befestigungspunkten, die als Aperturen 18162 gezeigt
werden, zur Befestigung der anderen Leistungszuführung (nicht gezeigt) ausgestattet.
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19 zeigt
den zusammengebauten Aktuator in einem Gehäuse 1830 in einer
Seitenansicht. Obwohl jede der Platten 1811 bis 1816 und
die Crimpverbindungen 1821A bis 1825B gezeigt
werden, wird zwecks Klarheit lediglich ein SMA-Draht 1825 gezeigt.
Die Platten sind aus 0,2 mm dickem, halbharten Patronenmessing (CA
260) hergestellt, um sachgemäßes Crimpen
der SMA-Drähte
ohne Beschädigung
zu ermöglichen
und den Platten weiterhin eine ausreichende Steifigkeit zu verleihen. Eine
Isolierschicht (nicht gezeigt) aus 0,08 mm Kapton-Polyamidfilm,
Typ HN, wird auf den Unterseiten der Platten aufgebracht, oder eine
Lage aus ähnlichem
Material kann zwischen den Platten angeordnet werden, um eine elektrische
Trennung der Platten sicherzustellen und eine reibungsarme Verschiebungsoberfläche bereitzustellen.
Die Drähte
sind aus 50 μm
Dynalloy Flexinol mit einer Übergangstemperatur
von 90°C
und werden unter einer Vorlastspannung von 10 g befestigt, um loses
Durchhängen
zu vermeiden, was ansonsten zu verlorener Bewegung in dem Aktuator
führen
würde.
Ein geeignetes Material für
das Gehäuse
ist ein technischer Thermoplast, wie beispielsweise ein Polycarbonat
oder gleichwertiges Material. Der resultierende Aktuator umfasst eine
Höhe von
4 mm, eine Breite von 3 mm, eine gestreckte Länge von 30 mm und eine kontrahierte
Länge von
26 mm, was einen Hub von 4 mm ergibt (13% Hub/Längenverhältnis). Der fertiggestellte
Aktuator wiegt lediglich 0,7 g. Der Aktuator umfasst eine Kontraktionskraft
von 35 g, eine Rückstellkraft
von 4 g und eine Begrenzungskraft von 1 kg mit einer Kontraktionszeit
von 0,5 s und einer Abkühlzeit
von 0,7 s. Bei 6,0 V beträgt
der durchschnittliche Strom 50 mA mit einem Spitzenstrom von 110
mA.
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20A und 20B veranschaulichen schematisch
die Begrenzungsanschläge
eines Aktuators, wobei lediglich die sich am weitesten bewegende
Platte gezeigt im Querschnitt in einem Gehäuse gezeigt wird. Das Gehäuse 2001,
indem sich die Platte 2010 verschiebt, ist mit einem Befestigungspunkt 2002 versehen,
um den Aktuatorkörper
in der Umgebung des Einsatzes zu befestigen, und umfasst ein offenes
Ende, das durch Anschläge 2003 definiert ist.
Die Platte 2010 ist mit einem Befestigungspunkt 2011,
um mit der Umgebung des Einsatzes verbunden zu werden, inneren Vorsprüngen 2012 und äußeren Vorsprüngen 2013 ausgestattet
(die Begriffe "innen" und "außen" werden mit Bezug
auf das Gehäuse 2001 definiert).
Wenn der Aktuator in seiner vollständig gestreckten Position ist,
wie in 20A gezeigt ist, kommen die
inneren Vorsprünge 2012 an der
Platte 2010 mit Anschlägen 2003 in
Eingriff, um eine weitere Streckung des Aktuators zu verhindern. Wenn
der Aktuator in seiner vollständig
kontrahierten Position ist, wie in 20B gezeigt,
kommen äußere Vorsprünge 2013 mit
Anschlägen 2003 in
Eingriff, um die Kontraktion zu begrenzen. Auf diese Art und Weise
kann weder (1) die Anlegung einer übermäßigen externen Streckkraft
(viel größer als
die Kraft, die durch den Aktuator ausgeübt werden kann) die SMA-Elemente überlasten,
noch (2) wird der Aktuator bis an die Grenze seiner Fähigkeit
kontrahiert (womit sichergestellt wird, dass, sogar wenn die SMA-Elements
altern und ihre Wiederherstellungsfähigkeiten verlieren – wie für SMA-Elemente
bekannt ist – sich die
Aktuatoren noch über
den vollem Bereich zwischen den Begrenzungsanschlägen bewegen
werden).
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BEISPIEL – EIN GEHENDES
INSEKT
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Eine
der vielen potenziellen Anwendungen der SMA-Aktuatoren dieser Erfindung
ist bei kleinen mobilen Robotern oder Roboterspielzeugen. Ein Spielzeug,
das erzeugt wurde, ist ein sechsbeiniges gehendes Roboter-Insekt.
SMA-Aktuatoren werden verwendet, um naturgetreue Animation und Mobilität bereitzustellen. 21 zeigt
ein allgemein bei 2100 gezeigtes, sechsbeiniges Spielzeuginsekt
mit sechs SMA-Aktuatoren 2101 bis 2106 (einer
je Bein), die sichtbar über
einem internen Körperrahmen 2110 (11 cm × 3 cm)
angebracht sind, der einen Motorola MC68HC08MP16 Mikrocontroller
und eine 9 V Batterie enthält.
Sechs ähnliche
Aktuatoren 2121 bis 2126 (wobei in dieser Figur
lediglich Enden sichtbar sind) sind unter dem internen Rahmen angebracht.
Jeder Aktuator ist mit einem entsprechenden Bein des Spielzeugs
verbunden (Aktuatoren 2101 und 2121 sind mit dem
Bein 2111 und so weiter verbunden). Aktuatoren 2101 bis 2016 wirken,
um die Enden ihrer entsprechenden Beine mit Bezug auf den Rahmen 2110 anzuheben,
während
Aktuatoren 2121 bis 2126 wirken, um die Enden
der Beine mit Bezug auf den Rahmen 2110 nach hinten zu
bewegen, wie mit Bezug auf 22 bis 24 erläutert wird.
Zusätzliche Aktuatoren 2107 und 2108 sind
mit Zangen 2117 bzw. 2118 verbunden und wirken,
um die Zangen zu schließen.
Jedem dieser Aktuatoren wirkt eine nicht nummerierte Vorspannfeder
entgegen, die dazu neigt, das Ende jedes Bein nach vorne und nach
unten zu ziehen und die Zangen zu öffnen. 22, 23 und 24 zeigen,
wie zwei SMA-Aktuatoren an jedem Bein des Spielzeugs befestigt sind.
Die Beine und der Körper
des Insekts können
aus jedem geeigneten leichten starren Material, wie beispielsweise
ein Thermoplast, zum Beispiel ein Polycarbonat, wie beispielsweise
Lexan, hergestellt werden.
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22 zeigt
eine Ansicht von oben und zur linken des Insektenkörperrahmens,
die als ein repräsentatives
Beispiel das linke hintere Bein 2112 des Insekts veranschaulicht.
Zwei Aktuatoren 2102 und 2122 sind mit einem Gelenk
mit zwei Freiheitsgraden mit Rotationsachsen verbunden, die durch
gestrichelte Linien 2132 und 2142 (in 23)
gezeigt werden, wobei das Bein 2112 den Rahmen 2110 trifft. Wenn
beide Aktuatoren entspannt (gestreckt) werden, drängt die
Feder 2152 das Ende des Beines 2112 bezogen auf
den Rahmen nach unten, wie durch den bogenförmigen Pfeil nahe der Feder 2152 gezeigt
wird, und trägt
das Gewicht des Insekts, so dass es stehen kann, ohne Leistung zu
verbrauchen. Wenn der oben auf dem Rahmen 2110 angebrachte Aktuator 2102 kontrahiert,
wie durch den dem Aktuator 2102 benachbarten Pfeil gezeigt
wird, zieht er über
eine Sehne (nicht nummeriert) an dem Hebel 2162, der bewirkt,
dass sich das Bein um die horizontale Achse 2132 dreht,
wobei das Bein angehoben wird. Wenn sich der Aktuator 2102 entspannt,
bewirkt die Feder 2152, dass das Bein in seine ursprüngliche Position
zurückkehrt.
Durch Steuern der Größe der Kontraktion
des Aktuators 2102 kann das Bein 2112 um einen
spezifischen Betrag angehoben werden. Durch Verändern der Länge des Hebels 2162 und
der Kraft der Feder 2152, können unterschiedlichen Schritthöhen und
Körpergewichte
untergebracht werden. Wenn der Aktuator 2122 entspannt
ist, wird das Bein 2112 mittels der Feder 2172 vorne
gehalten. Wenn der Aktuator 2122 kontrahiert, wie durch
den dem Aktuator 2122 benachbarten Pfeil gezeigt wird, zieht
er (über
eine Sehne, die nicht nummeriert ist) an der L-förmigen Verlängerung 2182 des Beins,
was bedeutet, dass es sich um die Achse 2142 dreht und das
Bein 2112 in einem Bogen nach hinten schwingt. Wenn sich
der Aktuator 2122 entspannt, bringt die Feder 2172 das
Bein in seine ursprüngliche
vordere Position zurück,
wie durch den der Feder 2172 benachbarten Pfeil gezeigt
wird.
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Durch
Steuern des Ausmaßes
der Kontraktion jedes der beiden mit dem Bein verbundenen Aktuatoren,
kann der Fuß des
Beins dazu gebracht werden, jeden beliebigen Pfad in einem Rechteck
zu beschreiben, das durch den Bewegungsbereich der Aktuatoren definiert
wird.
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23 zeigt
das gleiche Bein von der Rückseite
des Rahmens, wobei die Wirkung des Aktuators 2102 und seiner
gegenüberliegenden
Feder 2152 deutlicher dargestellt wird; während 24 beide Freiheitsgrade
darstellt.
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Die
verbleibenden fünf
Beine sind auf eine ähnliche
Art und Weise ebenso wie zwei Zangen befestigt (obwohl diese lediglich
einen Aktuator je Zange erfordern, wie in 21 gezeigt
ist, weil sie lediglich zur Bewegung in einem horizontalen Bogen
drehbar befestigt sind). Wenn das Insekt geht, sind drei seiner
Füße zu jedem
gegebenen Zeitpunkt auf dem Boden, und so muss es imstande sein,
sich selbst auf lediglich drei Beinen zu tragen. Daher müssen die Federn
jeweils imstande sein, mindestens ein Drittel des Gesamtgewichts
des Insekts zu tragen. Dies bedeutet seinerseits, dass die Aktuatoren
oben auf dem Körper,
die verwendet werden, um die Beine anzuheben, stark genug sein müssen, um
diese Federn zu überwinden.
Wenn die Länge
des Hebels gewählt wird,
um gleich dem Dreharm zu sein, der durch das Gelenk und das Bein
gebildet wird, wenn es sich um die horizontale Achse dreht, dann
wird der Fuß imstande
sein, sich um den gleichen Abstand nach oben zu bewegen, wenn der
Aktuator kontrahiert. Somit würde
eine Aktuator, der eine Nennkraft von 70 g erzeugt und 4 mm kontrahiert,
imstande sein, ein etwa 200 g wiegendes Insekt zu tragen, das seine Füße 4 mm
vom Boden anhebt. In der Praxis ist die gewünschte Fußanhebung gewöhnlicherweise
größer, um
sich dem Gehen über
unebenes Gelände
anzupassen, und so wird das Verhältnis
des Hebels zu dem Dreharm des Fußes verringert, was zu einer
höheren
Fußanhebung
jedoch niedrigerer Lastbeförderungskapazität führt.
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Ein
kostengünstiger
8-Bit-Mikrocontroller, wie beispielsweise der oben erwähnte Motorola MC68HC08MP16,
kann verwendet werden, um die erforderlichen PWM-Signale zu erzeugen
und die sich ändernden
Widerstandwerte der vierzehn verwendeten Aktuatoren zu messen. Software
kann dann jedes der sechs Beine anweisen, sich zu spezifischen Positionen
zu bewegen, und bestimmen, wann diese Position erreicht ist. Auf
diese Art und Weise kann ein Geh-Algorithmus, wie beispielsweise der
Dreifußgang
(tripod gait), der vielfach in der Literatur beschrieben wird [siehe
beispielsweise C. Ferrell, A Comparison of Three Insect Inspired
Locomotion Controllers, Massachusetts Institute of Technology, Artificial
Intelligence Laboratory Memorandum, Cambridge, MA, USA; und M. Binnard,
Design of a Small Pneumatic Walking Roboter, Massachusetts Institute
of Technology, Cambridge, MA, Master Thesis, 1995] ohne weiteres
implementiert werden; und die Zangen können dazu gebracht werden,
sich zu öffnen
und zu schließen.
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Es
wird für
einen Fachmann offensichtlich sein, dass zahlreiche Modifikationen
an einem derartigen Roboter oder Spielzeug, wobei beispielsweise ein
einzelner Aktuator verwendet wird, um beide Zangen zu schließen, wobei
entgegensetzte Paare von Aktuatoren und nicht Feder-gegenüberliegende
Aktuatoren, etc. abhängig
von dem gewünschten
Niveau der Ausgestaltung und technischen Ausgereiftheit durchgeführt werden
können. Ähnliche
Entwurfsverfahren können
verwendet werden, um irgendeine der vielen Aufgaben zu erfüllen, für die SMA-Aktuatoren
nützlich
sein können,
und ein Entwickler/Hersteller mit gewöhnlichem Fachkönnen in
der Technik von SMA-Aktuatoren
und ihrer Verwendung sollte imstande sein, SMA-Aktuatoren und die
sie enthaltene Vorrichtungen ohne unnötiges Experimentieren zu entwickeln/herzustellen.
Es wird ebenfalls offensichtlich sein, dass die Abfühl- und
Steuer-Aspekte dieser Erfindung allgemein auf alle SMA-Aktuatoren
und die sie enthaltenen Vorrichtungen anwendbar sind, und dass ihr
Gebrauch nicht auf die Hub-multiplizierenden SMA-Aktuatoren des
ersten und zweiten Aspekts dieser Erfindung begrenzt sind. Somit
können die
Abfühl-
und Steueraspekte dieser Erfindung ebenfalls bei herkömmlichen
SMA-Aktuatoren mit geradem Draht, gewendeltem Draht oder anderen SMA-Aktuatoren
verwendet werden, wie sie in der Technik bereits bekannt sind und
beispielsweise bei den in dieser Anmeldung angeführten Dokumenten als für die Fachkenntnisse
der Technik repräsentativ angeführt werden.
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Die
Software, die benötigt
wird, um die verschiedenartigen Funktionen, einschließlich Abfühl- und
Steuerfunktionen, für
die SMA-Aktuatoren dieser Erfindung zu implementieren, wird ohne
weiteres durch einen Fachmann in der Technik von SMA-Aktuatoren
und deren Gebrauch hinsichtlich der Kenntnisse und der Information,
die einer derartigen Person verfügbar
ist, einschließlich
der Dokumente, auf die in dieser Anmeldung und der Offenbarung hier Bezug
genommen wird, zustande gebracht werden.
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Wie
in der Zusammenfassung der Erfindung erläutert wird, umfasst diese Erfindung
ebenfalls andere Aktuatoren mit elektromechanisch aktiven Materialien (Materialien
des Typs, die bei Durchgang eines elektrischen Stroms oder der Anlegung
eines elektrischen Potentials an sie und nicht durch die normalen
Prozesse der Wärmedehnung
und Kontraktion expandieren oder kontrahieren, die normalerweise mit
der Temperatur über
einen weiten Temperaturbereich linear sind). Derartige Materialien
umfassen beispielsweise piezoelektrische Materialien und bestimmte
elektroaktive Polymere. Diese Materialien weisen typischerweise
lediglich eine sehr begrenzte Expansion oder Kontraktion auf, wenn
sie elektrisch aktiviert werden, und Vorrichtungen, die sie als
Aktuatoren benutzen, werden typischerweise auf Hub-Multiplikation
des Typs anpassbar sein, die bei dieser Anmeldung ausführlich für Aktuatoren
mit Formgedächtnislegierungs-Elementen
erläutert
wurden. Die Steuer- und Abfühltechniken
werden gleichfalls für
derartige andere Aktuatoren zweckmäßig sein. Wenn der Begriff "SMA-Aktuator" hier verwendet wird,
sollte er interpretiert werden, als Aktuatoren einzuschließen, die
Elemente mit elektromechanisch aktive Materialien, insbesondere
Formgedächtnislegierungen,
benutzen, es sei denn, dass der Kontext es offensichtlich macht,
dass er sich lediglich auf einen Formgedächtnislegierungs-Elemente umfassenden
Aktuator bezieht.
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Verschiedenartige
Modifikationen und Variationen der vorliegenden Erfindung werden
für einen Fachmann
offensichtlich sein, ohne vom Schutzumfang der Erfindung abzuweichen.
Obwohl die Erfindung in Verbindung mit speziellen bevorzugten Ausführungsformen
beschrieben wurde, sollte ersichtlich sein, dass die Erfindung,
wie beansprucht, nicht unangemessenerweise auf derartige spezielle
Ausführungsformen
begrenzt sein sollte. In der Tat sind verschiedenartige Modifikationen
der beschriebenen Modi zum Ausführen
der Erfindung, die für
einen Fachmann offensichtlich sind, bestimmt, im Schutzumfang der
folgenden Ansprüche
zu liegen.