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Die
Erfindung betrifft (i) die Einkapselung von ungeladenen organischen
Substanzen in polymere Kapseln unter Verwendung einer Mehrschrittstrategie,
die das Laden der Oberfläche
der Mikrokristalle mit einer amphiphilen Substanz, gefolgt von aufeinanderfolgendem
Ablagern von Polyelektrolyten entgegengesetzter Ladung, um eine
mehrlagige Schale aus polymerem Material um das Mikrokristalltemplat
zusammenzubauen, umfasst und (ii) die Bildung von Polymermehrschichtkäfigen, die
von den beschichteten Kristallen durch einfaches Entfernen des kristallinen
Templats abgeleitet werden.
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In
den letzten Jahren haben Mikrokapseln aufgrund ihrer technologischen
Bedeutung in den Gebieten Medizin, Pharmazie, Landwirtschaft und
Kosmetik beachtliche Aufmerksamkeit erhalten.1–7 Die überwiegende Mehrheit
der Anwendungen steht im Zusammenhang mit der kontrollierten Freisetzung
von eingekapselten aktiven Bestandteilen (z. B. Arzneimittel, Vakzine,
Antikörper,
Hormone, Pestizide und Duftstoffe) unter wohldefinierten Bedingungen.
Trotz der zahlreichen verfügbaren
Einkapselungstechnologien, einschließlich solcher, die auf Liposomen,
Mikropartikeln und Mikroemulsionen basieren, gab es ein starkes
Interesse an Strategien, um wasserunlösliche pharmazeutische Arzneimittel
in stabilen und wässrigen
Formen einzukapseln und abzugeben.8,9 Methoden,
um dies zu erreichen, beinhalteten üblicherweise die Aufnahme solcher
Arzneimittel in Mizellen und Mikrosphären, Emulgieren des Arzneimittels
mit Ölen,
die Verwendung von konzentrierten Lösungen von wasserlöslichen
Polymeren ebenso wie das Löslichmachen
oder Suspendieren des Arzneimittels mit nicht ionischen Detergenzien.
Ein alternativer neuer Ansatz war, wasserunlösliche kristalline Arzneimittel
mit einem Membranlipid zu beschichten, um somit die Dispersion des
Kristalls in einem wässrigen
Medium zu ermöglichen.9 Dies stellt ein elegantes Verfahren zur
Herstellung injizierbarer Formen von wasserunlöslichen Substanzen dar. Die
Vorteile dieses Verfahrens sind die entscheidend höhere Konzentrationen
(bis zu 40% w/v) des injizierbaren Arzneimittels, die (verglichen
mit anderen Verfahren) ermöglicht
werden und die Stabilität der
beschichteten Dispersion.
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Die
Kopplung von Selbstassemblierung und kolloidaler Templatbildung
stellt ein elegantes und vielseitiges Mittel dar, um zahlreiche
funktionelle Materialien einschließlich biologische Makromoleküle einzukapseln und
Kern-Schalen-Strukturen
für eine
potenzielle Verwendung in den Gebieten Medizin, Pharmazie, Katalyse und
Trennungen zu bilden.10–18 Das Verfahren bringt
das Beschichten von in einem wässrigen
Medium dispergierten Partikeln durch die elektrostatische Selbstassemblierung
im Nanomaßstab
von geladenen polymeren Materialien mit sich. Diese Strategie nutzt
die Tatsache, dass die kolloidalen Gebilde, die als die Template
dienen, eine inhärente
Oberflächenladung
aufweisen, was sie wasserdispergierbar macht und die notwendige
Ladung liefert, die für
eine Adsorption anschließender
Schichten und Polyelektrolyt-Mehrschichteinkapselung essenziell
ist. Kürzlich
wurde dieser Ansatz eingesetzt, um Proteine einzufangen18 und
neue Klassen von Verbundstoffkolloiden aufzubauen.11–17 Die
verwendeten Kolloide haben von geladenen Polymergittern11–17 bis
zu biologischen Templaten, z. B. Zellen10 und
Proteinkristallen18 gereicht.
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Feste
kristalline organische Verbindungen sind eine wichtige Klasse von
Materialien, die in der Pharmazie als Arzneimittel weit verbreitet
eingesetzt werden. Die kontrollierte Beschichtung solcher Verbindungen ist
von weit verbreitetem Interesse.19 Viele
kristalline Materialien, die in der Medizin von Bedeutung sind,
z. B. aus niedermolekulargewichtigen Arzneimitteln bestehende Kristalle,
sind jedoch ungeladen und besitzen eine geringe Löslichkeit
in Wasser. Für
solche Arzneimittel stellt ihre Einkapselung und Anwendung in, einem
wässrigen
Medium oftmals ein beträchtliches
Problem dar.
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Ein
Ziel der Erfindung war daher, ein Verfahren für die Einkapselung von ungeladenen
Materialien bereitzustellen.
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Das
der Erfindung zugrundeliegende Problem wird durch ein Verfahren
für die
Einkapselung eines nicht geladenen kristallinen festen Partikelmaterials
gelöst,
umfassend
- (a) Behandeln des kristallinen Partikelmaterials
mit einer amphiphilen Substanz und
- b) anschließendes
Beschichten des festen Materials mit einer Schicht von geladenem
Polyelektrolyt oder mit einer Multischicht, die abwechselnde Schichten
von entgegengesetzt geladenen Polyelektrolyten umfasst.
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Die
Einkapselung von Materialien unter Verwendung kolloidaler Template
wurde auf ungeladene feste Template ausgedehnt, wodurch eine alternative
und vorteilhafte Strategie gegenüber
anderen Einkapselungsverfahren präsentiert wird.
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Mit
dem Verfahren gemäß der Erfindung
ist es überraschenderweise
möglich,
ungeladene feste Partikelmaterialien, insbesondere organische kristalline
Template, die weitgehend unlöslich
und/oder hydrophob sind, einzukapseln. Somit ist das Verfahren auf
eine Vielzahl von Substanzen und insbesondere auf Substanzen, die
von großem
pharmazeutischen Interesse sind, anwendbar.
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Im
ersten Schritt des Verfahrens werden die ungeladenen kristallinen
festen Partikelmaterialien mit einer amphiphilen Substanz behandelt,
wodurch die Oberfläche
der Partikelmaterialien geladen wird. Anschließend wird im zweiten Schritt
das mit einer amphiphilen Substanz beschichtete Material erneut
mit einem Polyelektrolyt beschichtet, der entgegengesetzt zu der
Oberfläche
des beschichteten Partikelmaterials geladen ist. Für die Bildung
von Multischichten wird das Material aufeinanderfolgend mit entgegengesetzt
geladenen Polyelektrolyten, d. h. abwechselnd mit kationischen und
anionischen Polyelektrolyten, behandelt. Polymere Schichten assemblieren
durch elektrostatische Schicht-auf-Schicht-Ablagerung sich selbst
auf den vorgeladenen festen Templaten, so dass rings um die festen
Kerne eine mehrschichtige polymere Schale gebildet wird.
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Aufgrund
der halbdurchlässigen
Natur der polymeren Multischichtschale ist es außerdem möglich, den festen Templatkern
zu entfernen, z. B. indem er einem milden organischen Lösungsmittel
ausgesetzt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren stellt somit einen
neuen und einfachen Weg zur Herstellung von polymeren mehrschichtigen
Mikrokapseln bereit, ebenso wie eine überragende Strategie für die Einkapselung
von hydrophoben Verbindungen wie beispielsweise Arzneimitteln.
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Das
begrenzte Potenzial von medizinischen Arzneimitteln hängt mit
ihrer geringen Löslichkeit
in wässrigen
Lösungen
zusammen. Die meisten Arzneimittel sind feste kristalline Substanzen,
die unpolare aromatische Gruppen (Amphetamine) und/oder heterozyklische
Gruppen (1,4-Benzodiazepim)
oder kondensierte aromatische oder alizyklische Gruppen (Isoprenoide:
Steroid, Vitamin A, Vitamin E) und meist ein oder mehrere polare
funktionelle Gruppen (z. B. Amin, Hydroxy, Carboxy, Phenol, Aldehyd,
Keton) enthalten. Ihre Formulierung ist ein Schlüsselfaktor, um ihre Verwendung
im menschlichen Körper
zu ermöglichen.
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Das
hierin beschriebene Verfahren stellt eine Strategie bereit für
- A) die Einkapselung von wasserunlöslichem
ungeladenem festem Partikelmaterial, z. B. Arzneimittelkristallen
oder/und amorphen (glasartigen) Materialien;
- B) die Herstellung von hohlen polymeren Kapseln.
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A)
Das Ausgangsmaterial ist die feste Substanz selbst. Aufgrund des
ungeladenen und hydrophoben Charakters dieser Materialien können sie
nicht direkt mit Polyelektrolyten beschichtet werden. Das beschriebene
Verfahren ermöglicht
es, durch Behandlung mit einer geladenen amphiphilen Spezies (z.
B. ionischen Tensiden), eine Oberflächenladung in den Kristall
einzuführen.
Dies führt
zur Bildung einer stabilen Suspension der beschichteten Substanz
in Wasser. Typische Oberflächenpotenziale
nach einer Behandlung mit einem Amphiphil (z. B. Natriumdodecylsulfat,
SDS) liegen zwischen –50
und –70
mV, was auf eine Suspension von mit oberflächenaktivem Mittel beladenen
Kristallen mit hoher Stabilität
hinweist. Die geladenen Kristalle sind anschließend geeignete Template zur
Beschichtung mit Polyelektrolyten.
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Ein
Vorteil dieser Erfindung ist die Möglichkeit, ein Arzneimittel-Freisetzungssystem
mit einer konstanten Freisetzungsrate über eine lange Zeitperiode
zu erzeugen. Dies ist aufgrund der festen Phase im Inneren der Kapsel
möglich.
Nachdem das eingekapselte feste Material in einer Flüssigkeit
wie beispielsweise einem Puffer oder einem Körperfluid angewendet wird,
wird sich durch den Kristall selbst ein Zweiphasensystem ausbilden
und eine gesättigte
Lösung
des Kristallmaterials ist im Inneren der Kapsel. Durch Inkontaktbringen
der erfindungsgemäß hergestellten
Kapseln, welche aus einem eingekapselten festen Material bestehen,
mit einer Flüssigkeit
wie beispielsweise Wasser, dringt die Flüssigkeit in die Kapseln ein.
Dadurch quillt die Wand der Kapsel zu einem gewissen Grad und innerhalb
der Kapsel wird ein kleiner Teil des festen Materials gelöst bis eine
Sättigung
der eingedrungenen Flüssigkeit
erreicht ist. Wenn die Freisetzung des Materials erfolgt, wird die
Menge der aus der Kapsel freigesetzten Substanz kontinuierlich durch
weiteres Auflösen
von festem Material innerhalb der Kapsel wieder aufgefüllt. Daher
bleibt die Konzentration der Substanz in der Flüssigkeit innerhalb der Kapsel
fast konstant. Folglich kann über
einen langen Zeitraum eine konstante Freisetzungsrate der Substanz
erzielt werden.
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Das
Verfahren der Erfindung ist insbesondere geeignet, um Freisetzungssysteme
herzustellen, die eine kleine Menge an Wirkstoff über einen
längeren
Zeitraum konstant freisetzen. Bei einem solchen System ist die eine
Diffusionsbarriere durch die Wand der Kapsel vorteilhafterweise
hoch, was dazu führt,
dass eine kleine Menge an Substanz freigesetzt wird verglichen mit
der Menge an Substanz, die in demselben Zeitraum durch Lösen von
festem Material innerhalb der Kapsel ergänzt werden kann. Solche Freisetzungssysteme
sind insbesondere in der Hormontherapie nützlich, wo die konstante Freisetzungsrate
von kleinen Mengen an Wirkstoff erforderlich ist.
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Die
Freisetzungsrate einer Substanz ist eine Funktion der Differenz
ihrer Konzentration innerhalb und außerhalb der Kapsel. Der beschriebene
Ansatz stellt ein Verfahren bereit, um diesen Konzentrationsgradienten
konstant zu halten, solange das feste Material nicht vollständig aufgelöst ist.
Dies würde
zu einer konstanten Freisetzungsrate der Substanz über einen
langen Zeitraum führen.
Diese Methode bietet eine Vorteil gegenüber anderen Freisetzungssystemen,
die eine gelöste
Substanz in einer Kapsel oder einem Liposom verwenden. Die Konzentration
der gelösten
Substanz in solchen Kapseln oder Liposomen nimmt vom ersten Moment
der Freisetzung an ab, und die Freisetzungsrate ist nicht konstant.
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B)
Das Verfahren weist auch die Möglichkeit
zur Herstellung von hohlen Polymerkapseln auf. Bis jetzt wurden
im Templatentfernungsverfahren drastische Bedingungen (z. B. pH < 1,6, pH > 11) verwendet, um
das polymere Templat zu zersetzen und es aus der Kapsel zu entfernen.
Bei Verwendung dieser drastischen Vorgehensweisen wird die Kapsel
selbst in vielen Fällen
beschädigt
und in ihren Eigenschaften verändert.
Dieses Problem kann durch die Verwendung eines Nichtpolymer-Templats
wie etwa einer kristallisierten, hydrophoben, niedermolekulargewichtigen
Substanz (wie oben erklärt)
gelöst
werden. Diese Substanz kann nach einer Einkapselung leicht durch
Behandlung mit einem milden organischen Lösungsmittel (z. B. Ethanol) entfernt werden.
Die Substanz wird gelöst
und dringt leicht durch die Polymermultischichten ein. Die Schalen
können dann
durch Zentrifugation pelletiert und in einer wässrigen Lösung resuspendiert werden.
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Gemäß der Erfindung
wird ein festes ungeladenes Material in zwei Schritten eingekapselt.
Zuerst wird das feste ungeladene Material mit einer amphiphilen
Substanz behandelt. Diese Behandlung führt bevorzugt zu einer wässrigen
Dispersion des festen Materials. Die amphiphile Substanz ist auf
der Oberfläche
des festen Materials angeordnet, wodurch das Material für die folgende
Beschichtung mit einem geladenen Polyelektrolyt zugänglich wird.
Das in der vorliegenden Erfindung verwendete ungeladene Material
ist bevorzugt ein Material, welches keine Ladungen trägt und auch
keine ionisierbaren Gruppen aufweist. Es ist jedoch auch möglich, ein ungeladenes
Material mit ionisierbaren Gruppen zu verwenden, wobei dieses Material
unter Bedingungen verwendet werden kann, unter welchen die ionisierbaren
Gruppen nicht ionisiert werden. Der Einkapselungsprozess gemäß der Erfindung
ist daher für
einen weiten Bereich von Materialien anwendbar, deren Einkapselung in
einer festen Form vorher nicht möglich
war oder nur unter sehr speziellen Bedingungen möglich war. In einem zweiten
Schritt wird das feste Partikelmaterial, auf dessen Oberfläche die
amphiphile Substanz angeordnet ist, mit einer Schicht eines geladenen
Polyelektrolyten oder mit einer Multischicht, die abwechselnde Schichten
von entgegengesetzt geladenen Polyelektrolyten umfasst, beschichtet.
Die Beschichtung mit dem geladenen Polyelektrolyten auf der Oberfläche wird
durch die amphiphile Substanz ermöglicht. Durch aufeinanderfolgende
Behandlung mit entgegengesetzt geladenen Polyelektrolyten können Multischichtbeschichtungen
hergestellt werden. Bevorzugt werden Kapseln mit mindestens zwei,
weiter bevorzugt mindestens drei, noch weiter bevorzugt mindestens
fünf und
am meisten bevorzugt mindestens acht Schichten an Polyelektrolyten
mit abwechselnder Ladung hergestellt. Es ist jedoch auch möglich, dickere
Schalen herzustellen mit z. B. bis zu 100 oder mehr Polyelektrolytschichten,
bevorzugt bis zu 50 und am meisten bevorzugt bis zu 20 Schichten.
Die Assemblierung von dickeren Schalen hat den Effekt, die äußere Oberfläche zu glätten und gleichzeitig
die Porosität
der Schalen zu verringern.
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Durch
die Anzahl an Polyelektrolytschichten, die Auswahl der amphiphilen
Substanz und der verwendeten Polyelektrolyte und die Bedingungen
während
der Beschichtung mit der amphiphilen Substanz kann die Porosität der Kapseln
beeinflusst werden. Auf diese Weise können speziell für die entsprechende
Anwendung bestimmte Porengrößen erhalten
werden. Monomere Detergenzien wie z. B. SDS führen beispielsweise zu kleinen
Poren, während
durch polymere Detergenzien wie beispielsweise PSS größere Poren
in der Kapselwand erhalten werden. Die beim Laden des festen Materials
mit der amphiphilen Substanz verwendeten Bedingungen können die
Porengröße beeinflussen,
z. B. durch die Auswahl der Form des polymeren Detergenzes wenn
polymere Detergenzien verwendet werden. Ionenstärke und pH-Wert können z.
B. bestimmen, ob das polymere Detergenz in gestreckter oder gewundener
Form vorliegt. Beispielsweise können
Poren mit einem Durchmesser von ungefähr 20 nm bis > 100 nm in den Kapselwänden erhalten
werden, wenn ein amphiphiler Polyelektrolyt als amphiphile Substanz
verwendet wird. Wenn jedoch eine ionische oberflächenaktive Substanz als amphiphile
Substanz verwendet wird, können
kleine Porengrößen von
weniger als ungefähr
5 bis 10 nm erhalten werden. Die Porosität der Kapsel kann durch einen
weiteren Quervernetzungsschritt verringert werden, in welchem ein
Reagenz verwendet wird, um Inter- und Intra-Quervernetzungen von
Polyelektrolyten in den Schalen einzuführen.
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Die
Dicke der Kapselschale ist bevorzugt ungefähr 2 bis 100 nm, weiter bevorzugt
5 bis 50 nm. Die Größe der Kapseln
selbst ist bevorzugt < 50 μm, insbesondere
kleiner < 20 μm und weiter
bevorzugt < 15 μm; es ist
jedoch ebenfalls möglich,
größere Kapseln
herzustellen. Die minimale Größe der Kapseln
ist bevorzugt mindestens 10 nm, weiter bevorzugt mindestens 50 nm.
Die Kapselgröße hängt in erster
Linie von der Größe des verwendeten
festen Materials ab.
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Das
Verfahren der Erfindung ist besonders für ungeladenes festes Material
geeignet, welches eine geringe Löslichkeit
in Wasser besitzt oder wasserunlöslich
ist oder in Wasser nicht dispergierbar ist. Die Einkapselung solcher
Materialien war im Stand der Technik schwierig und kann nun gemäß der Erfindung
einfach bewältigt
werden.
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Das
als Kern für
die Einkapselung verwendete ungeladene feste Material kann ein organisches
Material, ein Biomaterial oder/und ein anorganisches Material sein.
Organische Materialien, insbesondere feste Materialien aus organischen
Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht können besonders vorteilhaft
eingekapselt werden. Gemäß der Erfindung
ist die Einkapselung von ungeladenen festen organischen kristallinen Templaten,
die weitgehend wasserunlöslich
sind, möglich.
Geeignete Materialien, die entsprechend dem Verfahren der Erfindung
eingekapselt werden können,
sind z. B. Wirkstoffe, Vitamine, Nährstoffe, Hormone, Wachstumsfaktoren,
Pestizide, Antibiotika und Konservierungsstoffe. Gemäß der Erfindung
ist es dabei nicht notwendig, dass die Materialien eine geladene
oder ionisierbare Gruppe aufweisen.
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Die
Form der Kapseln hängt
stark von der Form des verwendeten festen Materials ab. Geeigneter
Weise wird das feste Material als kristallines Material z. B. in
Form von Einzelkristallen eingesetzt. Es ist besonders bevorzugt,
Mikrokristalle der ungeladenen Verbindungen, die eingekapselt werden
sollen, zu verwenden. Grundsätzlich
kann ein beliebiges ungeladenes festes Material eingekapselt werden,
z. B. ein synthetisches Material, ein aus natürlichen Quellen isoliertes
Material oder ein chemisch modifiziertes isoliertes Material.
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Als
amphiphile Substanz kann erfindungsgemäß eine beliebige Substanz verwendet
werden, die ionische hydrophile und hydrophobe Gruppen aufweist.
Es ist wichtig, dass die amphiphile Substanz mindestens eine elektrisch
geladene Gruppe aufweist, um dem festen Material elektrische Ladungen
zu verleihen. Daher kann die verwendete amphiphile Substanz auch
als ionische amphiphile Substanz oder ionisches Detergenz bezeichnet
werden. Bevorzugt werden ionische oberflächenaktive Mittel, Phospholipide
und/oder amphiphile Polyelektrolyte verwendet. Amphiphile Polyelektrolyte
sind z. B. Polyelektrolyte, die eine geladene Gruppe als hydrophile
Gruppe und eine hydrophobe Gruppe, z. B. aromatische Gruppen, umfassen.
Es ist bevorzugt, ein kationisches und/oder anionisches oberflächenaktives
Mittel zu verwenden. Beispiele für
geeignete kationische oberflächenaktive
Mittel sind quaternäre
Ammoniumsalze (R4N+X–),
insbesondere Didodecylmethylammoniumbromid (DDDAB), Alkyltrimethylammoniumbromide,
insbesondere Dodecyltrimethylammonium-bromid oder Palmityltrimethylammoniumbromid
oder N-Alkylpyridiniumsalze oder tertiäre Amine (R3NH+)X–), insbesondere Cholesteryl-3β-N-(dimethyl-aminoethyl)-carbamat
oder sekundäre
Amine ((R2NH2 +)X–) oder primäre Amine
((RNH3 +)X–)
oder Mischungen davon, worin X– ein Gegenion bedeutet,
z. B. ein Halogenid. Beispiele für
geeignete anionische oberflächenaktive
Mittel sind Alkylsulfonat (R-SO3M), insbesondere
Dodecylsulfat, z. B. Natriumdodecylsulfat (SDS), Laurylsulfat oder
Olefinsulfonat (R-SO3M), insbesondere Natrium-n-dodecyl-benzolsulfonat
oder Alkylsulfate (R-OSO3M) oder Fettsäuren (R-COOM),
insbesondere Dodekansäure-Natriumsalz
oder Phosphorsäure
oder Cholinsäuren
oder Fluororganische Verbindungen, insbesondere Lithium-3-[2-(perfluoralkyl)
ethylthio]propionat oder Mischungen davon. Besonders bevorzugt sind
oberflächenaktive
Mittel mit 1–30
Kohlenstoffatomen in ihrer Alkyl- oder Olefingruppe.
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Weiter
ist es bevorzugt, als amphiphile Substanz eine polymere Substanz
zu verwenden, die geladene Gruppen und hydrophobe Seiten bereitstellt,
insbesondere Poly(styrolsulfonat) (PSS), oder als amphiphile Substanz
ein Block-Copolymer zu verwenden, insbesondere Poly(ethylen)blockstyrolsulfonsäure (PEE-PSS).
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Unter
Polyelektrolyten versteht man im Allgemeinen Polymere mit ionisch
dissoziierbaren Gruppen, die eine Komponente oder Substituent der Polymerkette
sein können. Üblicherweise
ist die Anzahl dieser ionisch dissoziierbaren Gruppen in Polyelektrolyten
so groß,
dass die Polymere in dissoziierter Form (auch Polyionen genannt)
wasserlöslich
sind. Unter der Bezeichnung Polyelektrolyte versteht man in diesem
Zusammenhang, dass sie auch Ionomere umfasst, bei denen die Konzentration
an ionischen Gruppen für
eine Wasserlöslichkeit
nicht ausreichend ist, die jedoch genügend Ladungen besitzen, um
eine Selbstassemblierung zu durchlaufen. Die Schale umfasst jedoch
bevorzugt "echte" Polyelektrolyte,
d. h. wasserlösliche
Polyelektrolyte. Abhängig
von der Art von dissoziierbaren Gruppen werden Polyelektrolyte als
Polysäuren
und Polybasen klassifiziert.
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In
dissoziierter Form bilden Polysäuren
unter Abspaltung von Protonen Polyanionen, die anorganische, organische
und Bio-Polymere sein können.
Beispiele für
Polysäuren
sind Polyphosphorsäure,
Polyvinylschwefelsäure,
Polyvinylsulfonsäure,
Polyvinylphosphonsäure
und Polyacrylsäure.
Beispiele der entsprechenden Salze, die auch als Polysalze bezeichnet
werden, sind Polyphosphat, Polysulfat, Polysulfonat, Polyphosphonat
und Polyacrylat.
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Polybasen
enthalten Gruppen, die in der Lage sind, z. B. durch Reaktion mit
Säuren
Protonen aufzunehmen, wobei ein Salz gebildet wird. Beispiele für Polybasen
mit dissoziierbaren Gruppen innerhalb ihres Rückgrats und/oder ihrer Seitengruppen
sind Polyallylamin, Polyethylimin, Polyvinylamin und Polyvinylpyridin. Unter
Aufnahme von Protonen bilden Polybasen Polykationen.
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Geeignete
Polyelektrolyte gemäß der Erfindung
sind organische Polymere, Biopolymere, anorganische Polymere und
Mischungen davon.
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Geeignete
Polyelektrolyte gemäß der Erfindung
sind auch Biopolymere wie beispielsweise Algininsäure, Gummi
arabicum, Nukleinsäuren,
Pektine, Proteine und andere, ebenso wie chemisch modifizierte Biopolymere
wie etwa Carboxymethylcellulose und Ligninsulfonate, ebenso wie
synthetische Polymere wie etwa Polymethacrylsäure, Polyvinylsulfonsäure, Polyvinylphosphonsäure und
Polyethylenimin.
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Lineare
oder verzweigte Polyelektrolyte können verwendet werden. Die
Verwendung verzweigter Polyelektrolyte führt zu weniger kompakten Polyelektrolyt-Multischichten
mit einem höheren
Grad an Wandporosität.
Um die Kapselstabilität
zu erhöhen,
können
Polyelektrolytmoleküle
innerhalb oder/und zwischen den einzelnen Schichten quervernetzt
werden, z. B. durch Quervernetzung von Aminogruppen mit Aldehyden.
Bevorzugt wird der Polyelektrolyt nach der Templatbildung quervernetzt.
Außerdem
können
amphiphile Polyelektrolyte, z. B. amphiphile Block- oder Zufallscopolymere
mit partiell polyelektrolytischem Charakter verwendet werden, um
die Durchlässigkeit
gegenüber
polaren kleinen Molekülen
zu verringern. Solche amphiphile Copolymere bestehen aus Einheiten
mit unterschiedlicher Funktionalität, z. B. sauren oder basischen
Einheiten auf der einen Seite und hydrophoben Einheiten auf der
anderen Seite wie beispielsweise Styrole, Diene oder Siloxane, die
in dem Polymer als Blocks oder statistisch verteilt vorhanden sein
können.
Durch die Verwendung von Copolymeren, die aufgrund äußerer Bedingungen
ihre Struktur verändern,
kann die Durchlässigkeit
oder andere Eigenschaften der Kapselwände auf eine definierte Weise
gesteuert/geregelt werden. In diesem Zusammenhang sind z. B. Copolymere
mit einem Poly(N-isopropylacrylamid)-Teil, z. B. Poly(N-isopropylacrylamid-acrylsäure) möglich, die über das
Gleichgewicht von Wasserstoffbindungen ihre Wasserlöslichkeit
als eine Funktion der Temperatur ändern, was von Quellen begleitet
wird.
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Durch
Verwendung von Polyelektrolyten, die unter bestimmten Bedingungen
abbaubar sind, z. B. Photo-, Säure-
oder Base-labil, kann die Freisetzung der eingeschlossenen aktiven
Substanz über
die Auflösung der
Kapselwände
weiter kontrolliert werden. Außerdem
können
für bestimmte
Applikationen leitende Polyelektrolyte oder Polyelektrolyte mit
optischen aktiven Gruppen als Kapselkomponenten verwendet werden.
Grundsätzlich
bestehen keine Begrenzungen im Hinblick auf die Polyelektrolyte
bzw. Ionomere, die verwendet werden können, solange die verwendeten
Moleküle
eine ausreichend hohe Ladung aufweisen oder/und in der Lage sind,
mit der benachbarten Schicht durch andere Arten der Wechselwirkung,
z. B. Wasserstoffbindungen und/oder hydrophobe Wechselwirkungen
zu binden.
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Geeignete
Polyelektrolyte sind somit sowohl niedermolekulare Polyelektrolyte
als auch Polyionen, die z. B. Molekulargewichten von wenigen 100
Dalton aufweisen, bis hin zu makromolekularen Polyelektrolyten, z.
B. Polyelektrolyten biologischen Ursprungs mit einem Molekulargewicht
von mehreren Millionen Dalton.
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Weitere
Beispiele eines organischen Polymers als Bioelektrolyt sind bioabbaubare
Polymere wie beispielsweise Polyglykolsäure (PGA), Polylactonsäure (PLA),
Polyamide, Poly-2-hydroxybutyrat (PHB), Polycaprolacton (PCL), Poly(lacton-co-glykol)säure (PLGA),
fluoreszenzmarkierte Polymere, leitende Polymere, Flüssigkristallpolymere,
Photokontaktpolymere, photochrome Polymere und deren Copolymere
und/oder Mischungen davon. Beispiele für als Polyelektrolyt bevorzugte
Biopolymere sind Polyaminosäuren,
insbesondere Peptide, S-Layer-Proteine, Polykohlenhydrate wie beispielsweise
Dextrin, Pektin, Alginat, Glykogen, Amylose, Chitin, Chondroitin,
Hyaluronsäure,
Polynukleotide wie beispielsweise DNA, RNA, Oligonukleotide oder/und modifizierte
Biopolymere wie etwa Carboxymethylcellulose, Carboxymethyldextran
oder Ligninsulfonate. Bevorzugte Beispiele für anorganische Polymere als
Polyelektrolyt sind Polysilane, Polysilanole, Polyphosphazene, Polysulfazene,
Polysulfide und/oder Polyphosphate.
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Es
ist auch möglich,
geladene Nanopartikel oder Biomoleküle als Kapselmaterial abzulagern.
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Das
Verfahren der Erfindung wird bevorzugt so durchgeführt, dass überschüssiges Material
der in den einzelnen Schritten verwendeten Ausgangssubstanzen nach
jedem Behandlungsschritt abgetrennt wird. Z. B. wird zuerst eine
wässrige
Dispersion der Templatpartikel durch Zugabe einer wässrigen
Lösung
der amphiphilen Substanz gebildet. Nach Abtrennen jeglicher überschüssiger amphiphiler
Moleküle
wird anschließend eine
erste Polyelektrolytspezies zugegeben, um die erste Polyelektrolytschale
aufzubauen. Nach dem Abtrennen jeglicher überschüssiger Polyelektrolytmoleküle wird
anschließend
die entgegengesetzt geladene Polyelektrolytspezies zugegeben, die
zum Aufbau der nächsten
Schicht verwendet wird. Anschließend werden abwechselnd entgegengesetzt
geladene Schichten von Polyelektrolytmolekülen appliziert. Es ist möglich, identische
oder unterschiedliche Polyelektrolytspezies oder Mischungen von
Polyelektrolytsorten für
jede Schicht mit derselben Ladung zu verwenden, d. h. für jede zweite
Schicht. Zwischen jedem Inkubationsschritt wird ein Reinigungsschritt
durchgeführt.
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Das
hergestellte eingekapselte Material bildet bevorzugt eine stabile
Suspension in einer wässrigen Phase.
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Ein
Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die Kapseldicke und Durchlässigkeit
für die
kontrollierte Freisetzung des eingekapselten Materials auf eine
vorbestimmte Weise gesteuert/geregelt werden kann, z. B. durch die
Anzahl der Schichten, die Natur der verwendeten Polyelektrolyte,
die Natur der verwendeten amphiphilen Substanzen, die Natur der,
falls verwendeten, Nanopartikel oder Biomoleküle, einen optionalen zusätzlichen
Quervernetzungsschritt und die Bedingungen der Polyelektrolytassemblierung.
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Nachdem
die gewünschte
Anzahl von Polyelektrolytschichten entsprechend der Erfindung appliziert wurde,
können
die nun eingekapselten Templatpartikel, wenn gewünscht, desintegriert werden,
was zur Bildung von hohlen Kapseln führt. Die Erfindung umfasst
daher auch ein Verfahren zur Herstellung von hohlen Kapseln mit
einer Polyelektrolytschale, umfassend die Schritte:
(a) Behandeln
eines ungeladenen kristallinen festen Partikelmaterials mit einer
amphiphilen Substanz, (b) anschließendes Beschichten des kristallinen
festen Materials mit einer Schicht eines geladenen Polyelektrolyts oder
mit einer Multischicht, die abwechselnde Schichten von entgegengesetzt
geladenen Polyelektrolyten umfasst und (c) Entfernen des Kerns aus
kristallinem ungeladenen festen Partikelmaterial durch dessen Auflösung.
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Die
Desintegration kann durch Zugeben von Reagenzien bewirkt werden,
die geeignet sind, um das ungeladene feste Kernmaterial aufzulösen, z.
B. ein organisches Lösungsmittel,
bevorzugt ein mildes organisches Lösungsmittel, in dem das Material
löslich
ist oder ein saures oder alkalisches Lösungsmittel, in dem das Material
ein lösliches
Salz bildet. Das organische Lösungsmittel
kann in wasserfreier, reiner Form oder als H2O/Lösungsmittel-Mischungen
verwendet werden. Repräsentative
geeignete Lösungsmittel
sind z. B. Ethanol, Chloroform, etc. Gemäß der Erfindung kann die Auflösung der
Templatpartikel auf eine sanfte Weise während einer kurzen Inkubationsperiode,
von z. B. 1 min bis 1 h bei Raumtemperatur bewirkt werden. Die Template
desintegrieren fast vollständig,
da selbst wenn die verbleibenden Schalen mit einem Elektronenmikroskop untersucht
werden keine Reste der Partikel mehr detektiert werden können.
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Bevorzugt
werden die Hohlkapseln in einem wässrigen Lösungsmittel oder einem organischen
Lösungsmittel
wieder dispergiert. Im Inneren der Kapseln befindet sich dann bevorzugt
reines Lösungsmittel.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Polyelektrolytkapseln,
die mit dem Verfahren der Erfindung erhältlich sind. In einer Ausführungsform
enthalten diese Kapseln einen Kern aus ungeladenem festen Material,
der als Templat diente. Die Struktur solcher Kapseln besteht somit
von innen nach außen her
betrachtet aus den folgenden Schichten: aktive Substanz, amphiphile
Substanz und ein oder mehrere Schichten an Polyelektrolyt. In einer
anderen Ausführungsform
besitzen die Polyelektrolytkapseln keine detektierbaren Reste des
ungeladenen festen Kernmaterials mehr, d. h. sie sind kernlos. Eine
solche hohle Polyelektrolytkapsel besitzt die folgende Struktur:
Hohlraum, amphiphile Substanz, eine oder mehrere Schichten an Polyelektrolyt.
Der Vorteil des in den Polyelektrolytkapseln enthaltenen amphiphilen
Materials ist, dass die Porosität
dadurch gesteuert/geregelt und bestimmt werden kann. Außerdem wird
durch die Verwendung der amphiphilen Substanz eine gleichmäßige Bedeckung
des Kernmaterials erzielt, so dass die Polyelektrolytkapseln bevorzugt
eine durch den Kern bestimmte äußere Form
aufweisen. Es ist besonders bevorzugt, dass die Polyelektrolytkapseln
gemäß der Erfindung
eine aktive Substanz enthalten, besonders eine pharmazeutisch wirksame
Substanz. Die eingekapselte Wirksubstanz kann dabei identisch zu
dem eingekapselten ungeladenen festen Partikelmaterial sein, sie
kann jedoch auch später
in die leeren Polyelektrolytschalen eingeführt worden sein.
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Die
Kapseln gemäß der Erfindung
besitzen bevorzugt einen Durchmesser im Bereich von 10 nm bis 50 μm, bevorzugt
von 50 nm bis 10 μm.
Durch geeignete Auswahl der Template können Kapselzusammensetzungen
mit hoher Monodispersität
erhalten werden, d. h. Zusammensetzungen, bei denen die Menge der
Kapseln, deren Abweichung von dem mittleren Durchmesser > 50% ist, weniger als
10% beträgt
und bevorzugt weniger als 1% beträgt. Die Kapseln gemäß der Erfindung
können
auch getrocknet, insbesondere gefriergetrocknet werden und anschließend in
geeigneten Lösungsmitteln
wieder dispergiert werden.
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Es
wurde überraschenderweise
gefunden, dass die Art des Amphiphils, das verwendet wird, um das feste
Material, insbesondere Mikrokristalle, voraufzuladen, die Porosität der resultierenden
Kapseln bestimmt. Es ist daher möglich,
einzigartige, hoch flexible Systeme mit maßgeschneiderten Freisetzungseigenschaften für eingekapselte
Substanzen bereitzustellen, insbesondere für Wirkstoffabgabe-Applikationen.
Zur Beeinflussung der Porosität
ist es auch möglich,
amphiphile Substanzen, insbesondere Phospholipide, ionische Tenside oder
amphiphile Polyelektrolyte zwischen den Polyelektrolytschalen zu
lagern.
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Die
durch das Verfahren der Erfindung hergestellten Kapseln können zur
Einkapselung von Wirkstoffen verwendet werden. Diese Wirkstoffe
können
sowohl anorganische als auch organische Substanzen sein. Beispiele
für solche
Wirksubstanzen sind Katalysatoren, insbesondere Enzyme, pharmazeutisch
wirksame Substanzen, Polymere, Farbstoffe wie beispielsweise fluoreszierende
Verbindungen, Sensormoleküle,
d. h. Moleküle,
die nachweisbar auf die Änderung
der Umgebungsbedingungen wie beispielsweise der Temperatur oder
des pH-Werts reagieren, Pflanzenschutzmittel und aromatische Stoffe.
Die Wirksubstanzen können
dabei die eingekapselten ungeladenen festen Materialien selbst bilden
oder im Anschluss in die hohlen Polyelektrolytschalen, welche durch
Auflösen
des Kerns unter milden Bedingungen, z. B. mittels eines organischen
Lösungsmittels,
erhalten werden, eingeführt
werden.
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Die
Kapseln können
auch als Reaktionskammern verwendet werden, insbesondere als Mikroreaktionskammern
für chemische
Reaktionen. Aufgrund der Tatsache, dass die Durchlässigkeit
der Kapselwände kontrollierbar
ist, um so z. B. niedermolekulare Substanzen durchzulassen, makromolekulare
Moleküle
jedoch großteils
zurückzuhalten,
können
in einer Reaktion gebildete hochmolekulare Produkte, z. B. bei Polymerisation
gebildete Polymere, nach der Synthese leicht im Inneren zurückgehalten
werden.
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Die
Kapseln können
auch in zahlreichen anderen Applikationen verwendet werden, z. B.
in der Sensorik, Oberflächenanalytik,
Pharmazie, Medizin, Lebensmitteltechnologie, Biotechnologie, Kosmetik,
Informationstechnologie und Druckindustrie (z. B. Einkapselung von
Farbstoffmaterialien).
-
Im
Folgenden wird die Erfindung durch die beiden Modellsubstanzen:
Pyren (PYR) und Fluoresceindiacetat (FDA) detailliert beschrieben,
sie kann jedoch generell auch mit anderen ungeladenen festen Materialien
ausgeführt
werden.
-
Pyren
(PYR) und Fluoresceindiacetat (FDA) wurden als die ungeladenen mikrokristallinen
Template verwendet. Sowohl PYR als auch FDA besitzen eine sehr geringe
Löslichkeit
in Wasser. Der erste und entscheidende Schritt bei der Einkapselung
beinhaltete das Einführen
einer Ladung auf der Kristalloberfläche durch Selbstassemblierung
einer amphiphilen Substanz, insbesondere eines ionischen oberflächenaktiven Mittels,
eines Phospholipids oder eines Polyelektrolyts mit amphiphiler Natur
wie beispielsweise eines geladenen Polymers, das amphiphatisch ist.
Bevorzugt wurden die Mikrometergroßen Kristalle in Wasser dispergiert, z.
B. indem sie in Anwesenheit eines ionischen oberflächenaktiven
Mittels beschallt wurden.20 Der amphiphile Film
stabilisiert den Mikrokristall durch sowohl hydrophobe als auch
hydrophile Wechselwirkungen, beschichtet ihn und schließt ihn ein
und schützt
ihn somit vor einer Aggregation. Die stabilen und geladenen Mikrokristalline,
die mit der amphiphilen Substanz, insbesondere einem geladenen oberflächenaktiven
Mittel, beschichtet sind, wurden anschließend einem Polyelektrolyt ausgesetzt
(der eine entgegengesetzte Ladung zu der auf dem kristallinen Templat
adsorbierten amphiphilen Substanz trug), was zu ihrer zusätzlichen
Beschichtung mit einer Polymerschicht führte. Die anschließende aufeinanderfolgende
Adsorption von entgegengesetzt geladenen Polyelektrolyten führte zur
Bildung von Polymermultischichten auf dem kolloidalen Mikrokristallkern.21
-
Die
Assemblierung von Polymermultischichten auf den beschichteten Mikrokristalltemplaten
kann somit durch eine Schicht-auf-Schicht-Adsorption von kationischen
und anionischen Polyelektrolyten erzielt werden.
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2 zeigt
das ζ-Potential
als Funktion der Anzahl der Polymerbeschichtungsschichten von PYR-
und FDA-Mikrokristallen, die mit oberflächenaktivem Mittel (DDDAB oder
SDS, 2a), DPPC oder PSS (2b) vorbehandelt wurden. PYR-Kristalle,
die mit DDDAB (positiv geladen) behandelt wurden, zeigten ein ζ-Potenzial
von +50 mV, während
in SDS (negativ geladen) dispergierte FDA-Kristalle einen Wert von –50 mV aufwiesen.
-
Außerdem ergaben
mit DPPC dispergierte FDA-Mikrokristalle ein ζ-Potenzial von +20 mV und die
mit PSS behandelten einen Wert von –40 mV. Diese Daten bestätigen die
Aufladung der Mikrokristall-Oberfläche durch die Adsorption der
amphiphilen Substanzen oder PSS, was die Dispergierbarkeit der Mikrokristalle
in wässriger
Lösung
erklärt.
Die adsorbierte Schicht beschichtet den Mikrokristall und schützt ihn
so vor Aggregation.
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Die
Mechanismen der Mikrokristalldispersion und Stabilisierung können durch
die hydrophoben Wechselwirkungen zwischen den Amphiphilen und den
Mikrokristallen erklärt
werden. Da sowohl PYR als auch FDA hydrophob sind, ist davon auszugehen,
dass die hydrophoben Ketten der oberflächenaktiven Mittel und die
an DPPC mit der Mikrokristalloberfläche assoziieren, während die
ionischen Gruppen an diesen Amphiphilen von der Oberfläche wegzeigen.26 Es ist erwähnenswert, dass weder die PYR-
noch die FDA-Mikrokristalle
leicht mit den Polyelektrolyten PAH, Poly (diallyldimethylammoniumchlorid)
(PDADMAC) oder Copolymeren von DADMAC und Acrylamid mit variierenden
DADMAC-Gehalten (8–73
mol-%) dispergiert werden konnten. Im Gegensatz dazu konnten die
Mikrokristalle durch Behandlung mit PSS dispergiert werden. Die
aufgrund der aromatischen Gruppe an dem Polymerrückgrat (und der geladenen Gruppen)
amphiphile Natur von PSS kann für
die erfolgreiche Adsorption und darauffolgendes Laden der Kristalloberfläche verantwortlich
sein. Die beschichteten Mikrokristalle werden durch die ionischen
und/oder sterischen Wechselwirkungen der dünnen Beschichtung, die dicht
mit jedem Mikrokristallpartikel assoziiert ist, am weiteren Wachstum
(d. h. Aggregation) gehindert. Die oberflächenmodifizierten Mikrokristalle
stellen stabile und geladene Kolloide dar, die für die Polylelektrolytmultischicht-Beschichtung
geeignet sind.
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Wie
in 2 gezeigt, wurde in dem ζ-Potenzial ein alternierendes
Signal beobachtet, wenn die vorgeladenen Kristalle mit Polymerlösungen entgegengesetzter
Ladung behandelt wurden. Das Signal des ζ-Potenzials hing von dem Polyelektrolyt
ab, der die äußerste Schicht
bildete, d. h. dem Polymer, welches abgelagert wurde. Ungeachtet
des Mikrokristalltyps (PYR oder FDA) oder des Amphiphils, das verwendet
wurde, um die Mikrokristalle zu beschichten und zu stabilisieren,
wurden für
beschichtete Kristalle, die abwechselnd mit PAH bzw. PSS behandelt
wurden, alternierende positive und negative ζ-Potenziale gemessen. Dies zeigt,
dass auf dem Mikrokristalltemplat ein schrittweises Wachstum der
Polymere stattfand, und es ist charakteristisch für die Bildung
von Polymermultischichten auf geladenen kolloidalen Partikeln. Werte
von ca. +50 mV wurden beobachtet, wenn PAH die äußerste Schicht bildete und –50 mV,
wenn PSS zuletzt abgelagert wurde. Die geringfügig niedrigeren positiven Werte,
die für
PAH-FITC (FITC: Fluoresceinisothiocyanat)-Schichten (ca. +20 mV) beobachtet
wurden, ist auf die hohe Ladung von negativ geladenen FITC-Molekülen an den
PAH-Ketten zurückzuführen. Entscheidenderweise
wurden die Amphiphile fest auf den Mikrokristallen adsorbiert, was
die Bildung von Polymermultischichten ermöglichte.
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Gemäß der Erfindung
können
geladene oberflächenaktive
Mittel, Lipide oder amphiphile Polymere verwendet werden, um hydrophobe
kristalline Template zu laden und somit ihre Einkapselung mit Polyelektrolytmultischichten
zu vereinfachen. Überraschenderweise
werden die amphiphilen Substanzen nicht von der Oberfläche des
ungeladenen festen Materials entfernt, wenn ein Polyelektrolyt zugegeben
wird, sondern dienen als Linker für die Anbindung des Polyelektrolyten
auf dem ungeladenen festen Material.
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Ein
zusätzlicher
Beweis für
die erfolgreiche Einkapselung der ungeladenen Mikrokristalle wurde
durch Transmissions- und konfokale Fluorszenz-Laserrastermikroskopie (CLSM; confocal
laser scanning microscopy)-Messungen
erhalten. CLSM wurde verwendet, um die Morphologie der Mikrokristalle
zu untersuchen und ihre Beschichtung mit Polymer-Multischichten zu bestätigen. Ein
fluoreszierend markierter Polyelektrolyt (FITC-PAH) wurde als die äußerste Schicht
auf die vorbeschichteten Mikrokristallkolloide adsorbiert, um seine Sichtbarmachung
durch Fluoreszenzmikroskopie zu ermöglichen. Die regelmäßige Bedeckung
von FITC-PAH auf der Kristalloberfläche wurde durch Fluoreszenzmikroskopie
bestätigt,
während
die Transmissionsmikrophotografien zeigten, dass der beschichtete
Mikrokristall aus einem festen Kern bestand. Die beschichteten Mikrokristalle
konnten ohne irgendeine merkliche Veränderung der Morphologie für Tage gelagert
werden.
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3 zeigt
ein CLSM-Bild (im Transmissionsmodus) eines FDA-Mikrokristalls,
der als Ergebnis der Beschichtung mit PSS dispergiert wurde und
außerdem
mit neun Polyelektrolytschichten (von denen die letzte Schicht PAH-FITC
war) beschichtet wurde. Das Nebenbild zeigt das entsprechende CLSM-Fluoreszenzmikroskopieaabbild.
Aus dem Transmissionsbild ist offensichtlich, dass der Mikrokristall
einen festen Kern aufweist. Die Mikrokristalle wiesen verschiedene
Formen auf, zwischen nahezu sphärisch
bis stäbchenartig,
quadratisch und rechteckig. Ein direkter Beweis für die Polymerbeschichtung
von PDA wird in dem CLSM-Fluorszenzbild (Ausschnitt) bereitgestellt.
Dies zeigt Fluoreszenz aufgrund von PAH-FITC, welches in der äußeren Schicht
eines beschichteten Mikrokristalls vorliegt. Ähnliche CLSM-Bilder wurden
für vordispergierte
FDA- und PYR-Kristalle, die mit Polymer beschichtet waren, beobachtet.
Untersuchungen zeigten, dass die beschichteten Mikrokristallsuspensionen
für Tage
stabil waren, wenn sie in wäßrigem Medium
gelagert wurden, was die Stabilität der adsorbierten Schichten
widerspiegelt.
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Ein
direkter Beweis dafür,
dass ein Polymer-Multischichtkäfig
die Mikrokristalle einkapselte, wurde durch Entfernen des Templatkerns
erhalten. Das Freisetzungsverhalten der Pyren- und Fluoresceindiacetat-Moleküle durch
Auflösen
der Kerntemplate durch die Polymerkapselwand kann unter Verwendung
von Fluoreszenzspektroskopie untersucht werden. Im Anschluss an
die Zentrifugation der beschichteten Mikrokristallsuspensionen,
die mit Ethanol behandelt wurden, wurde der Überstand in regelmäßigen Zeitabständen auf entweder
Pyren oder Fluorescein untersucht.
-
Kontrollexperimente
für DDDAB-dispergierte
PYR-Mikrokristalle und solche, die mit PSS dispergiert wurden, zeigten
schnelle Freisetzungseigenschaften: Nach Zugabe von Ethanol wurde
der Pyrenkern innerhalb von ungefähr 30 min sowohl bei den mit
einem oberflächenaktiven
Mittel als auch bei den mit PSS-beschichteten
Kristalle entfernt. Die Poren in den polymeren Mikrokapseln, die
in dieser Arbeit gebildet wurden, sind groß genug, um eine Entfernung
der niedermolekulargewichtigen Kernmoleküle zu ermöglichen (siehe unten). Dieser
Befund stimmt mit früheren
Berichten über
die Durchlässigkeitseigenschaften
von Polyelektrolyt-Multischichten überein: Polymer-Multischichten
sind gegenüber
niedermolekulargewichtigen Substanzen durchlässig14,15,
aber im Wesentlichen undurchlässig
gegenüber
Polymeren die größer sind
als 4000 Da.27 Weitere Experimente zeigten,
dass sich herausstellte, dass die Entfernungsrate von der ersten
adsorbierten Schicht, der Anzahl an Polyelektrolytschichten und
dem Verhältnis
von Ethanol zu Wasser in dem Lösemedium abhängig ist.
Es ist bemerkenswert, dass bis zu fünf Polyelektrolytschichtenpaare
in der vorliegenden Arbeit auf den Mikrokristalltemplaten assembliert
waren. Bei kleinerer Polyelektrolytschichtanzahl wurden geringere Freisetzungsraten
beobachtet. Die Assemblierung von dickeren Schalen (z. B. mehr Polyelektrolytschichten) kann
den Effekt besitzen, die äußere Oberfläche zu glätten und
gleichzeitig die Porosität
zu verringern. Die Schicht-auf-Schicht-Assemblierung von Polykationen
und Polyanionen zeigt eine bemerkenswerte Selbstregulierung: Bei
Filmen, die auf schwach geladenen und/oder rauen planaren Oberflächen gewachsen
waren, wurde häufig
ein unregelmäßiges Wachstum
für die
ersten paar Schichten beobachtet und nach Ablagerung einiger Schichtpaare
wurde ein regelmäßiges Wachstum
beobachtet.30–32
-
In 4 sind
die CLSM-Mikrografiken von polymerbeschichteten FDA-Mikrokristallen nachdem
diese mit einer Ethanollösung
behandelt und in Wasser dispergiert wurden gezeigt. Das Transmissionsbild
(a) zeigt mehrere der gebildeten hohlen kolloidalen Einheiten. Es
gibt keine Anzeichen für
einen festen Kern, was auf die Auflösung und Entfernung des Mikrokristalls
hindeutet. Das Kernmaterial wird durch Ethanol gelöst und die einzelnen
Moleküle
sind dann in der Lage, durch die semipermeablen Polymerkapselwände zu diffundieren. Die
in dem Transmissionsbild ersichtlichen Strukturen sind auf den Kontrast
der verbleibenden Polymerschichten der ursprünglichen Beschichtung der Mikrokristalle
zurückzuführen, was
die erfolgreiche Bildung von hohlen Polymerkapseln anzeigt. Die
obigen Ergebnisse stimmen mit der visuellen Beobachtung überein,
dass die polymerbeschichteten Mikrokristall-Suspensionen nach der
Zugabe von Ethanol ihre Trübheit
verloren. Einen weiteren Beweis stellt das entsprechende CLSM-Fluoreszenzbild
(b) dar, welches die Fluoreszenz von den PAH-FITC-Schichten zeigt.
Die verschiedenen beobachteten Morphologien sind auf die Vielfalt
der Mikrokristallformen zurückzuführen. Einige
Vertiefungen auf den Polymerkapselwänden können auch auf den bei deren Herstellung
verwendeten Zentrifugationsprozess zurückzuführen sein. In Folge der einfachen
Entfernung des Mikrokristallkerns durch Behandlung mit Ethanol gab
es keine Anzeichen für
ein Brechen der Kapselwände. Die
CLSM-Ergebnisse
zeigen, dass Polymermultischichten auf vorgeladenen Mikrokristalltemplaten
abgelagert werden können,
und dass der Kern durch Behandlung mit einem geeigneten Lösungsmittel
entfernt werden kann, wobei hohle Polymerkapseln zurückbleiben.
-
Die
hergestellten Polyelektrolytkapseln wurden unter Verwendung von
TEM und AFM weiter charakterisiert. In 5 (a bzw. b)
sind TEM-Bilder von luftgetrockneten hohlen Polymerkapseln gezeigt,
die aus SDS-dispergierten PYR-Mikrokristallen, die mit elf Polymerschichten
beschichtet wurden bzw. aus FDA-Kristallen, die mit PSS dispergiert
wurden und zusätzlich
mit neun Polyelektrolytschichten beschichtet wurden, erhalten wurden.
Die Nebenbilder stellen stärkere
Vergrößerungen
dar. Die in den Polymerkapseln erkennbaren Faltungen und Knitterungen
sind ein Ergebnis des Verdampfens des wässrigen Inhalts durch Lufttrocknen.10 Der erheblichste Unterschied zwischen 5a und 5b ist
die Porosität
der Wände.
Die Kapseln, die gebildet wurden, wenn die Mikrokristalle mit einem
(entweder positiv oder negativ geladenen) oberflächenaktiven Mittel dispergiert
wurden, weisen eine viel glattere Textur und eine geringere Porosität auf als
solche, die von PSS-dispergierten Mikrokristallen gebildet wurden.
Poren mit einem Durchmesser von 20 nm bis größer als 100 nm wurden für Hohlkapseln,
die von polymerbeschichteten PSS-dispergierten Mikrokristallen abgeleitet sind,
beobachtet. Im Gegensatz dazu war es schwierig, Poren in den sehr
glatt texturierten Polymerkapseln zu erkennen, wenn ein oberflächenaktives
Mittel verwendet wurde, um die Mikrokristalle zu dispergieren, woraus auf
eine durchschnittliche Porengröße von weniger
als ungefähr
5–10 nm
geschlossen wurde. Diese Erkenntnisse wurden durch AFM-Messungen
bestätigt.
Die erkennbaren Unterschiede können
der anfänglichen
Konformation der ersten adsorbierten Schicht (im Hinblick auf Homogenität), die
verwendet wurde, um die Kristalle zu dispergieren, zugeschrieben
werden. Dennoch veranschaulicht das Obige den entscheidenden Einfluss
der ersten adsorbierten Schicht auf die Porosität der resultierenden dünnwändigen Hohlpolymerkapseln.
Man erwartet, dass die Kontrolle über die Porengröße in solchen
hohlen Mikrokapseln wichtige Auswirkungen auf die Technik besitzt,
da sie die Regulierung der Freisetzungsrate von eingekapselten Materialien
ermöglicht.
-
Eine
Untersuchung der scheinbaren Höhen
von luftgetrockneten Polymerkapseln durch Verwendung von Einfangmodus-AFM
führte
zu Werten von ungefähr
25–30
nm für
Kapseln, die 10 Polyelektrolytschichten umfassten. Dieses Ausmaß entspricht
dem Doppelten der Polymerkapselwanddicke; somit beträgt die durchschnittliche
Dicke pro Polyelektrolytschicht zwischen 1 und 1,5 nm, ein Wert,
der in der Nähe
des Wertes liegt, der für
Polymermultischichten auf anderen kolloidalen Templaten erhalten
wird.10
-
Ein
attraktives Merkmal des für
die Bildung der Hohlpolymerkapseln verwendeten Verfahrens ist die einfache
Entfernung des Mikrokristalltemplatkerns. Bisherige Verfahren verwendeten
extrem saure (pH = 1)10,15 oder basische
(> 12)10,17 Lösungen.
Selbstverständlich
ist die Verwendung solcher Bedingungen begrenzt, insbesondere, wenn
während
des Vorgangs der Entfernung des Kerns biologische Verbindungen zugegen
sind. Außerdem
können
die unerwünschten
Veränderungen
der Zusammensetzung und der Eigenschaften der hohlen Polymerkapseln,
die unter solchen drastischen Bedingungen auftreten29,
vermieden werden.
-
Zusammengefasst,
ergänzt
der auf ungeladenen organischen Mikrokristallen basierende Kolloidtemplat-Ansatz
andere Strategien, die wir zur Einkapselung verschiedener Materialien
entwickelt haben. Dieses Verfahren ist aufgrund seines Potentials,
einen großen
Bereich von ungeladenen kristallinen Wirkstoffen einzukapseln, von
besonderer Relevanz und Wichtigkeit. Außerdem erlaubt seine Vielseitigkeit
und die Kontrolle, die es über
die Wanddicke der Polymermultischichten und die Zusammensetzung
ermöglicht,
die Bildung eines Wirkstoff-Freisetzungssystems mit einer maßgeschneiderten
Freisetzungsrate. Die gebildeten Systeme bieten hervorragende Wirkstofffreisetzungs-Modellsysteme,
um verschiedene Parameter für
die Freisetzungsrate von eingekapselten niedermolekulargewichtigen
Verbindungen zu untersuchen. Es ist eine interessante Strategie,
die Freisetzungsrate durch Variation der Dicke und der Zusammensetzung
der Polymerkapselwände
zu regulieren.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele und Figuren weiter
veranschaulicht.
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1 ist
eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens, das verwendet wird, um organische Mikrokristalle
einzukapseln und hohle Polymerkäfige
zu bilden. Die ungeladenen Mikrokristalle werden durch die Selbstassemblierung
von geladenen Molekülen
eines oberflächenaktiven
Mittels beschichtet (Schritt 1), dadurch diese wasserdispergierbar
werden und sie somit einer anschließenden Beschichtung mit Polyelektrolyt-Multischichten
zugänglich
macht (Schritt 2). Jede abgelagerte Polyelektrolytschicht besitzt
eine entgegengesetzte Ladung zu der, die bereits adsorbiert ist.
Durch direkte Behandlung der eingekapselten Mikrokristalle mit Ethanol,
was deren Auflösung
und Entfernung verursacht, werden hohle Polymermultischichtkäfige gebildet
(Schritt 3). Etwas oberflächenaktives
Mittel kann elektrostatisch an die hohlen Polymerkäfige gebunden
sein.
-
Schritt
1 aus 1 kann selbstverständlich variiert werden, indem
z. B. ein Polyelektrolyt (z. B. PSS) oder Phospholipide verwendet
werden, um die Mikrokristalle zu beschichten und vorzuladen.
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2 zeigt
das Potenzial von mit Amphiphil stabilisierten PYR- und FDA-Mikrokristallen als
eine Funktion der Anzahl der Polyelektrolytschichten: (a) PYR-DDDAB
(gefüllte
Quadrate), FDA-SDS (offene Kreise); (b) FDA-DPPC (gefüllte Kreise);
FDA-PSS (offene Quadrate). Schichtanzahl = 1 entspricht den mit
Amphiphil beschichteten Mikrokristallen. Bei der Adsorption jeder
Polyelektrolytschicht wird eine Umkehr der Oberflächenladung
beobachtet. Von Schicht Nr. 2 an bedeuten positive Werte eine PAH-Adsorption
und negative Werte eine PSS-Ablagerung. Schicht 9 und 11 für das PYR-DDDAB-System
und Schicht 10 für
das FDA-PSS-System entsprechen einer PAH-FITC-Adsorption.
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3 zeigt
die Transmissions- und Fluoreszenz- (Teilbild) CLSM-Mikrobilder
eines FDA-Kristalls, der durch Adsorption von PSS dispergiert wurde
und weiter mit neun Polyelektrolytschichten beschichtet wurde, wobei
die äußerste Schicht
PAH-FITC, [(PAH/PSS)4/PAH-FITC] ist.
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4 zeigt
die CLSM Transmissions- (a) und Fluoreszenz- (b) Mikrobilder von
hohlen Polymerkapseln, die von polymerbeschichteten FDA-Mikrokristallen
abgeleitet sind. Die Polymerkäfige
wurden von polymerbeschichteten FDA-Mikrokristallen erhalten. Die FDA-Mikrokristalle
wurden durch Adsorption von PSS dispergiert und zusätzlich mit
neun Polyelektrolytschichten beschichtet, wobei die äußerste Schicht
PAH-FITC, [(PAH/PSS)4/PAH-FITC] war. Die
Teilbilder zeigen einen einzelnen hohlen Polymerkäfig, der
nach dem Auflösen
des Kerns von mit SDS dispergiertem FDA erhalten wurde und mit elf
Polyelektrolytschichten [(PAH/PSS)4/PAH-FITC]
beschichtet ist. Die Skalabalken in den Teilbildern entsprechen
2 μm.
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5 zeigt
die TEM-Bilder von luftgetrockneten hohlen Polymerkapseln, die nach
Entfernung des Mikrokristalltemplatkerns mit Ethanol erhalten wurden.
(a) Der PYR-Kern wurde durch SDS dispergiert und mit elf Polyelektrolytschichten
beschichtet. (b) FDA wurde durch PSS dispergiert und mit neun Polyelektrolytschichten
beschichtet. Die Polymerkapseln flachten in Folge des Trocknens
ab und Faltungen und Knitterungen sind sichtbar. Ein entscheidender
Unterschied in der Porosität
wurde für
die Polymerkapseln abhängig
davon beobachtet, ob ein oberflächenaktives
Mittel (a, weniger porös)
oder PSS (b, mehr porös)
verwendet wurde, um die Mikrokristalle zu dispergieren. Ähnliche
Unterschiede wurden für
sowohl die PYR- als auch FDA-Systeme beobachtet. Die Skalabalken
in den Teilbildern entsprechen 200 nm.
-
Beispiele
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1. Materialien
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Pyren
(PYR) wurde von Aldrich bezogen und Fluoresceindiacetat (FDA) von
Sigma. Das Polykation, Poly(allylaminhydrochlorid) (PAH), Mw 15000, und das Polyanion, Poly(natrium
4-styrolsulfonat) (PSS), Mw 70000, wurden
von Aldrich erhalten. Die positiv geladenen oberflächenaktiven
Mittel Didodecylmethyl ammoniumbromid (DDDAB), Hexadecyltrimethylammoniumbromid
(HDTAB), Dodecyltrimethylammoniumbromid (DTMAB), Myristyltrimethylammoniumbromid
(MTMAB), und das negativ geladene oberflächenaktive Mittel Natriumdodecylsulfat
(SDS) waren jeweils von Aldrich. Das Dipalmitoyl-DL-α-phosphatidylcholin
(DPPC) wurde von Sigma bezogen. Alle Reagenzien wurden wie erhalten
verwendet, außer
PSS, welches vor Verwendung gegen Milli-Q-Wasser (Mw-Cut-Off
14000) dialysiert und lyophilisiert wurde.
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2. Herstellung von mit
Fluoresceinisothiocyanat markiertem PAH (PAH-FITC)
-
Eine
wässrige
Lösung
von 500 mg PAH in 6 ml Wasser wird mit 1 M NaOH auf einen pH-Wert
von 8,1 eingestellt. Eine wässrige
Lösung
von 4 mg FITC in 500 μl
DMSO wird zu der PAH-Lösung
zugegeben (Konjugationsverhältnis
FITC/PAH-Monomer ist 1/500). Die Mischung wird über Nacht bei Raumtemperatur
inkubiert und anschließend
mit einem 3 μm-Filter
filtriert. Das unkonjugierte FITC wird von dem Konjugat durch Gelfiltration über eine
PD-10-Säule (Pharmacia)
entfernt. Die endgültigen
Fraktionen werden gegen deionisiertes Wasser über Nacht unter Verwendung
eines 0,5–2
ml Slide-A-Lizer-Rahmens
(Pierce) mit einer Molekulargewichtsausschlussgrenze von 3500 Da
dialysiert. Ausbeute: 25 ml PAH-FITC-Lösung mit einer Konzentration von
9 mg/ml.
-
3. Assemblierung
von Polyelektrolyt-Multischichten auf organischen Mikrokristallen
-
Die
Schicht-auf-Schicht-Assemblierung von Polyelektrolyten auf FDA-
oder PYR-Mikrokristallen wurde wie folgt durchgeführt: 50
mg feingemahlene Kernpartikel (FDA oder PYR) wurden zunächst sorgfältig mit 12
ml an 0,2–0,4
Gew.-% des Dispergierungsmittels (ionisches oberflächenaktives
Mitte, Lipid oder geladenes Polymer) gemischt. Kristallines Fluoresceindiacetat
oder Pyren kann unter Verwendung von z. B. einem Mörser und
Pistill zu feinen Partikeln gemahlen werden. Es können jedoch
auch verbesserte Kugelmahlverfahren verwendet werden.
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Die
Kristalle wurden suspendiert durch ihre unmittelbare Beschallung
für 5 min.
Die Suspension wurde für
30 min stehen gelassen, wodurch ein Absetzen der größeren Kristalle
ermöglicht
wurde, oder sie wurden vorsichtig zentrifugiert. Der trübe weiße Überstand
wurde anschließend
extrahiert, zentrifugiert und mehrmals gewaschen und schließlich in
Wasser wieder suspendiert.
-
Die
resultierenden Mikrokristallpartikel wurden anschließend Schicht
auf Schicht mit PSS und PAH beschichtet.18 Wenn
positiv geladene oberflächenaktive
Mittel oder DPPC als die erste Schicht verwendet wurden, wurde zuerst
1 ml PSS-Lösung
(5 mg/ml mit 0,5 M NaCl) zugegeben. Es wurde zuerst PAH-Lösung (1
ml an 5 mg/ml mit 0,5 M NaCl) zugegeben, wenn PSS oder SDS auf den
Mikrokristallen adsorbiert war. Nach einer Adsorptionszeit von 15
min für
PAH- oder PSS-Adsorption wurde die Suspension bei 3000 g für 5 min
zentrifugiert. Der Überstand
wurde anschließend
entfernt und es wurden 3 Zyklen an Waschen mit Wasser und Redispergieren
angewendet, um den Überschuss
an nicht adsorbiertem Polyelektrolyt in Lösung zu entfernen. Anschließende Polyelektrolytschichten,
die eine entgegengesetzte Ladung zu der bereits auf dem Partikel
adsorbierten trugen, wurden auf identische Weise abgelagert, um
Multischicht-beschichtete Mikrokristalle zu bilden. In einigen Fällen wurde
der fluoreszenzmarkierte Polyelektrolyt PAH-FITC verwendet (als
eine 2 mg/ml-Lösung
mit 0,5 M NaCl), um eine Fluoreszenzschicht auf der Mikrokristalloberfläche zu bilden.
-
Die
Reihenfolge der Polyelektrolytbeschichtung und die resultierenden
Zeta-Potenziale
sind in den Tabellen 1 und 2 angegeben und außerdem in 2 graphisch
dargestellt.
-
Tabelle
1: Zeta-Potenzial von Fluoresceindiacetat-Kristallen als eine Funktion
der Schichtanzahl und des Polyelektrolyten
-
Tabelle
2: Zeta-Potenzial von Pyrenkristallen als eine Funktion der Schichtanzahl
und des Polyelektrolyten
-
Die
Behandlung der Kristalle mit der SDS-Lösung führt zu einer hohen negativen
Oberflächenladung (siehe
Schicht Nr. 1 in den Tabellen 1 und 2). Die resultierenden Suspensionen
sind sehr stabil und ideal geeignet als Template für die Beschichtung
mit Polyelektrolyten. Die abwechselnde Ladung des Zeta-Potenzials zeigt
die erfolgreiche Beschichtung. Die Beschichtung wurde außerdem durch
Anwendung von FITC-konjugiertem PAH und dessen Sichtbarmachung durch
Fluoreszenzmikroskopie bestätigt.
-
Die
Morphologie der Kristalle ändert
sich während
der Beschichtungsverfahren nicht. Die Ausbeute an beschichteter
Substanz wird nur durch einen kleinen Verlust beim Zentrifugations/Waschschritt
verringert und kann auf hohe Raten von ungefähr 98% optimiert werden.
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Zusätzlich zu
dem vorhergehend beschriebenen Experiment wurden auch Einkapselungen
unter anderen Bedingungen (Konzentration des oberflächenaktiven
Mittels 0,2–0,4
Gew.-%, Beschallung 5–30
min, niedrigere Polyelektrolytkonzentrationen) erfolgreich durchgeführt.
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4. Freisetzungsexperimente
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12
ml Lösungsmittel
(Ethanol oder Ethanol/Wasser-Mischungen) wurden in 15 ml-Röhrchen verteilt. 0,1
ml der beschichteten Mikrokristallsuspension von Beispiel 3 wurden
anschließend
rasch zu jedem Röhrchen
zugegeben und nach definierten Zeiträumen (2, 5, 10 min etc.) wurde
die Suspension bei 3000 g für
5 min zentrifugiert. Ein Teil des Überstands wurde entfernt und
auf Anwesenheit von PYR von FDA durch Fluoreszenz getestet. Für PYR wurde
die Intensität
der Fluoreszenzemission des Überstands
direkt gemessen unter Verwendung einer Anregungswellenlänge (λex)
von 350 nm und die Emission (λem) bei 373 nm angezeigt. FDA wurde vor der
Fluoreszenzmessung zuerst durch Behandlung mit entweder Esterase
oder verdünnter Base
zu Fluoreszein hydrolysiert (λex = 492 nm, λem =
513 nm). Als Kontrollexperiment wurden auch die Freisetzungseigenschaften
von unbeschichteten Partikeln wie oben aufgeführt untersucht.
-
5. Herstellung
von hohlen Polymerkapseln durch Entfernen des hydrophoben Templats
mit organischen Lösungsmitteln
-
Der
Mikrokristallkern wurde entfernt, indem 0,2 ml der beschichteten
Partikelsuspension von Beispiel 3 mit 1 ml Ethanol (oder Chloroform)
behandelt und zur Auflösung
des Kerns 30 min belassen wurden. Die resultierenden hohlen Polymerkapseln
wurden anschließend
bei 10000 g für
10 min zentrifugiert, erneut mit Ethanol behandelt, weitere zweimal
mit Wasser gewaschen und schließlich
in Wasser resuspendiert.
-
Die
resuspendierten Schalen wurden durch konfokale Fluoreszenzmikroskopie
analysiert, was zeigte, dass durch das Verfahren hohle Schalen erhalten
wurden. Die Form der Schalen ist aufgrund der anfänglichen Form
des Templats unregelmäßig. Dies
kann durch geeignete Auswahl des Templats optimiert oder maßgeschneidert
werden.
-
6. Instrumente und Testverfahren
-
Mikroelektrophorese
-
Die
mikroelektrophoretische Mobilität
von beschichteten organischen Mikrokristallen wurde mit einem Malvern-Zetasizer
4 gemessen, indem der Mittelwert von 5 Messungen als stationärer Wert
angenommen wurde. Die Mobilitäten
(μ) wurden
in die elektrophoretischen Potenziale (ζ) umgewandelt unter Verwendung
der Smoluchowski-Beziehung ζ = μη/ε, wobei η und ε die Viskosität bzw. Permittivität der Lösung sind.25 Alle Messungen wurden an Mikrokristallen
durchgeführt,
die in Luft-ausgeglichenem reinem Wasser (pH ~ 5,6) dispergiert
waren.
-
Konfokale Laserscanmikroskopie
(CLSM)
-
CLSM-Bilder
wurden mit einem konfokalen Laserscan-Aristoplan-Mikroskop von Leica
mit einem 40 × Ölimmersionsobjektiv
durchgeführt.
-
Transmissionselektronenmikroskopie
(TEM)
-
TEM-Messungen
wurden an einem Philips CM12-Mikroskop durchgeführt, das mit 120 kV betrieben wurde.
Die TEM-Proben wurden durch Ablagerung einer verdünnten Partikelsuspension
auf einem kohlebeschichteten Kupfernetz hergestellt. Die Mischung
wurde für
1 min an Luft trocknen gelassen, wobei nach dieser Zeit die überschüssige Lösung durch
Abtupfen mit Filterpapier entfernt wurde.
-
Kernkraftmikroskopie (AFM)
-
AFM-Bilder
wurden erhalten unter Verwendung eines Nanoscope IIIa AFM (Digital
Instruments, CA) im Einfangmodus. Die Proben wurden hergestellt,
indem ein Tropfens einer verdünnten
Lösung
auf eine frisch gespaltene Glimmer-Oberfläche appliziert wurde, man 1
min an Luft trocknen ließ und
anschließend
die überschüssige Lösung abgetupft
wurde.
-
Fluoreszenzspektroskopie
-
Steady-State-Fluoreszenzspektren
wurden unter Verwendung eines Spex Fluorolog 1680-Spektrometers
aufgenommen. Sowohl Anregungs- als auch Emissionsbandweiten wurden
auf 1,0 nm eingestellt. Alle Messungen wurden an Luft-ausgeglichenen
Lösungen
bei 25°C
durchgeführt.
-
Referenzen
und Anmerkungen
-
- 1. Park, K. Controlled Drug Delivery: Challenges
and Strategies, Am. Chem. Soc., Washington, DC, 1997
- 2. Ribeiro, A. J.; Neufeld, R. J.; Arnaud, P.; Chaumeil, J.
C. Int. J. Pharm. 1999, 187, 115
- 3. Langer, R. Nature, 1998, 392, 5–10
- 4. Rilling, P.; Walter, T.; Pommersheim, R.; Vogt, W. J. Membrane
Sci. 1997, 129, 283.
- 5. Hari, P. R.; Chandy, R.; Sharma, C. P. J. Microencapsulation
1996, 13, 319.
- 6. Kreuter, J. Colloidal Drug Delivery Systems, Marcel Dekker,
New York, 1994.
- 7. Arshady, R. J. Controlled Release 1991, 17, 1.
- 8. Kirpotin, D.; Chan, D. C. F.; Bunn, P. WO 98/14180, 1998.
- 9. Haynes, D. H. U. S. Patent Nr. 5,091,187, 1992.
- 10. Für
einen Überblick,
siehe: Caruso, F. Chem. Eur. J. 2000, 6, 413.
- 11. Caruso, F.; Möhwald,
H. Langmuir 1999, 15, 8276.
- 12. Caruso, F.; Caruso, R. A.; Möhwald, H. Chem. Mater. 1999;
11, 3309.
- 13. Caruso, F.; Caruso, R. A.; Möhwald, H. Science 1998, 282,
1111.
- 14. Caruso, F.; Donath, E.; Möhwald, H. J. Phys. Chem. B
1998, 102, 2011.
- 15. Donath, E.; Sukhorukov, G. B.; Caruso, F., Davis, S. A.;
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H. Angew. Chem. Int. Ed. 1998, 37, 2201.
- 16. Caruso, F.; Möhwald,
H. J. Am. Chem. Soc. 1999, 121, 6039.
- 17. Caruso, C. Schüler
und D. G. Kurth, Chem. Mater., 1999, 11, 3394.
- 18. Caruso, F.; Trau, D.; Möhwald,
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- 19. D. H. Haynes, U. S. Patent Nr. 5,091,187, 1992.
- 20. 50 mg an feingemahlenem kristallinen Kern (PYR oder FDA,
Aldrich) wurden zu 12 ml einer wässrigen
Lösung
eines 0,2 gew.-%-igen oberflächenaktiven
Mittels (SDS oder DDDAB, Aldrich) zugegeben. Die Kristalle wurden
durch ihre unmittelbare Beschallung für 5 min suspendiert. Die Suspension
wurde für
30 min stehen gelassen, wodurch ein Sedimentieren der größeren Kristalle
ermöglicht
wurde. Der trübe
weiße Überstand wurde
anschließend
extrahiert, zentrifugiert und mehrere Male gewaschen und schließlich in
Wasser resuspendiert.
- 21. PAH/PSS-Multischichten wurden auf den Templaten unter Verwendung
der vorhergehend beschriebenen Vorgehensweise hergestellt.5 Kurz, die mit einem oberflächenaktiven
Mittel beschichteten Mikrokristalle wurden mit 1 ml einer 5 mg/l
Polyelektrolytlösung
behandelt (entweder PSS, Mw 70000 oder PAH,
Mw 15000 (Aldrich), abhängig von dem verwendeten oberflächenaktiven
Mittel), die 0,5 M NaCl enthielt. Nach einer 15-minütigen Adsorptionszeit
wurde der überschüssige Polyelektrolyt
durch wiederholte Zentrifugations- und Waschzyklen entfernt. Nachfolgende
Polyelektrolytschichten wurden auf identische Weise abgelagert.
- 22. F. Caruso, H. Lichtenfeld, E. Donath und H. Möhwald, Macromolecules,
1999, 32, 2317.
- 23. D. Myers, Surfactant Science and Technology, Second Edition,
VCH, Weinheim, 1992.
- 24. Die Mikrokristalle konnten nicht leicht dispergiert werden,
indem sie einfach mit Polelektrolyt (z. B. PAH, Poly(diallyldimethylammoniumchlorid)
PDADMAC) und Copolymere von DADMAC und Arcylamid) behandelt wurden.
Die einzige Ausnahme war PSS, welches eine aromatische Gruppe enthält, die
möglicherweise
für sein
amphiphiles Verhalten bei der Beschichtung der Mikrokristalle und
deren Stabilisierung verantwortlich ist.
- 25. Hunter, R. J. Foundations of Colloid Science, Clarendon
Press, Oxford, 1989, Vol. II, S. 807.
- 26. Myers, D. Surfactant Science and Technology, Second Edition,
VCH, Weinheim, 1992.
- 27. Sukhorukov, G. B.; Brumen, M.; Donath, E.; Möhwald, J.
J. Phys. Chem. B 1999, 103, 6434.
- 28. Moya, S.; Sukhorukov, G. B.; Auch, M.; Donath, E.; Möhwald, H.
J. Colloid Interface Sci. 1999, 216, 297.
- 29. Moya, S.; Dähne,
L.; Voigt, A.; Donath; E.; Möhwald,
H. zur Veröffentlichung
eingereichted.
- 30. Decher, G.; Schmitt, J. Prog. Colloid Polym. Sci. 1992,
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- 31. Lvov, Y.; Decher, G.; Möhwald,
H. Langmuir 1993, 9, 481.
- 32. Caruso, F.; Niikura, K.; Furlong, D. N.; Okahata, Y. Langmuir
1997, 13, 3422.