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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft thermische Messgeräte und Verfahren
mit Schnappwirkung und insbesondere thermische Messgeräte mit Schnappwirkung,
die als mikrobearbeitete elektromechanische Strukturen (MEMS) geformt
sind.
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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Es
sind in der Technik verschiedene Temperatursensoren bekannt. Solche
Sensoren werden in verschiedenen Mess- und Steuerungsanwendungen verwendet.
Zum Beispiel werden in verschiedenen Anwendungen Thermoelemente,
thermische Widerstandselemente (RTDs) und Thermistoren zum Messen
von Temperaturen verwendet. Solche Sensoren liefern ein analoges
elektrisches Signal, wie beispielsweise eine Spannung oder einen
Widerstand, das sich in Abhängigkeit
von der Temperatur verändert.
Es sind ebenfalls monolithische Temperatursensoren bekannt. Zum
Beispiel kann ein diodengeschalteter bipolarer Transistor zum Temperaturerfassen
verwendet werden. Im Einzelnen kann ein standardmäßiger bipolarer
Transistor so konfiguriert sein, dass der Basis- und der Emitteranschluss
miteinander kurzgeschlossen sind. Bei einer solchen Konfiguration
bildet die Basis-Kollektor-Verbindung
eine Diode. Wenn Elektroenergie angelegt wird, verändert sich
der Spannungsabfall über
die Basis-Kollektor-Verbindung verhältnismäßig linear in Abhängigkeit
von der Temperatur. Folglich ist bekannt geworden, dass solche diodengeschalteten
bipolaren Transistoren in verschiedene integrierte Schaltungen zum Temperaturerfassen
eingebaut worden sind.
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Obwohl
die oben beschriebenen Geräte
verwendbar sind, um verhältnismäßig genaue
Temperaturmessungen zu liefern, werden sie allgemein nicht in Steuerungsanwendungen
zum Steuern von elektrischen Anlagen verwendet. Bei solchen Steuerungsanwendungen
werden verschiedene Arten von Präzisionsthermostaten
verwendet. Der thermische Schalter ist eine Form eines Präzisionsthermostaten,
der in Steuerungsanwendungen zum An- oder Ausschalten von Heizern,
Gebläsen
und anderen elektrischen Anlagen bei spezifischen Temperaturen verwendet
wird. Solche Temperaturschalter bestehen typischerweise aus einem
Sensorelement, das eine Auslenkung in Abhängigkeit von der Temperatur
bereitstellt, und einem Paar elektrischer Kontakte. Das Sensorelement ist
typischerweise wechselseitig mit dem Paar elektrischer Kontakte
verriegelt, um die elektrischen Kontakte bei vorher festgelegten
Temperatursollwerten entweder herzustellen oder zu unterbrechen.
Die Temperatursollwerte werden durch das besondere eingesetzte Sensorelement
definiert.
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Es
sind verschiedene Arten von Sensorelementen bekannt, die eine Auslenkung
in Abhängigkeit
von der Temperatur liefern. Zum Beispiel ist bekannt, dass Quecksilberkolben,
Magneten und Bimetallelemente in solchen Temperaturschaltern verwendet
werden.
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Thermische
Quecksilbersensoren haben einen quecksilbergefüllten Kolben und eine daran
befestigte Glaskapillarröhre,
die als Ausdehnungskammer wirkt. Zwei elektrische Leiter sind mit
einem vorher festgelegten Abstand voneinander innerhalb der Kapillare
angeordnet.
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Die
elektrischen Leiter wirken als offener Kontakt. Wenn die Temperatur
ansteigt, dehnt sich das Quecksilber in der Kapillarröhre aus,
bis die elektrischen Leiter dadurch kurzgeschlossen werden, dass
das Quecksilber eine durchgehende elektrische Bahn bildet. Die Temperatur,
bei der das Quecksilber die elektrischen Leiter kurzschließt, hängt von
dem Trennungsabstand der Leiter ab.
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Es
ist ebenfalls bekannt geworden, dass magnetische Zungenschalter
in verschiedenen thermischen Schaltern als Temperatursensoren verwendet werden.
Solche Zungenschalter haben allgemein ein Paar ringförmiger Magneten,
die durch einen Ferritkragen und ein Paar von Zungenkontakten getrennt sind.
Bei einer kritischen Temperatur, die als Curie-Punkt bekannt ist,
wechselt der Ferritkragen von einem Zustand niedriger Reluktanz
zu hoher Reluktanz, um zu ermöglichen,
dass sich die Zungenkontakte öffnen.
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Thermische
Schalter mit Quecksilberkolben und magnetischen Zungen haben bekannte
Probleme, die mit ihnen verbunden sind. Im Einzelnen ist allgemein
bekannt, dass viele solcher Schalter äußere Kräfte, wie beispielsweise Vibrations-
und Beschleunigungskräfte,
nicht tolerieren. Demzufolge sind solche thermischen Schalter allgemein
nicht zur Verwendung in verschiedenen Anwendungen, zum Beispiel
in einem Flugzeug, geeignet.
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Thermische
Bimetallschaltelemente bestehen typischerweise aus zwei Streifen
von Materialien mit unterschiedlichen Wärmeausdehnungsgeschwindigkeiten,
die zu einem scheibenförmigen
Bimetallelement verschmolzen werden. Die genaue physikalische Formgebung
des Scheibenelements und die ungleiche Ausdehnung der zwei Materialien bewirken,
dass das Element seine Form bei einem vorher festgelegten Temperatursollwert
schnell ändert.
Das Bimetallscheibenelement ist mechanisch wechselseitig mit einem
Paar elektrischer Kontakte verriegelt derart, dass die schnelle
Veränderung
der Form verwendet werden kann, um einen oder beide der elektrischen
Kontakte zu verschieben, um einen elektrischen Stromkreis entweder
herzustellen oder zu unterbrechen.
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Das
entscheidende Bimetallscheibenelement ist schwierig mit hohem Ausstoß mit vorhersagbaren
thermischen Schaltkenngrößen zu fertigen. Diese
Unvorhersagbarkeit führt
zu der Notwendigkeit eines kostspieligen, ausgedehnten Prüfens, um
den Sollwert und die Hysterese-Schaltkenngrößen jedes einzelnen
Scheibenelements zu bestimmen. Weil die Bimetallscheibenelemente
durch Beanspruchen eines verformbaren oder dehnbaren Materials über dessen
Elastizitätsgrenze
hinaus gefertigt werden, was das Material dauerhaft verformt, entspannt
sich das Material langsam zu seinem Vorbeanspruchungszustand hin,
wenn die Beanspruchung weggenommen wird, was das Temperaturansprechverhalten
verändert.
Folglich kann sich mit der Zeit eine Drift oder „Wanderung" der Temperatur-Schaltkenngrößen ergeben.
Die Märkte
für thermische
Schalter der nächsten
Generation werden Erzeugnisse mit gesteigerter Zuverlässigkeit
und Stabilität
erfordern.
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Ferner
ist das Bimetallscheibenelement von Natur aus verhältnismäßig groß. Daher
sind diese thermischen Schalter verhältnismäßig groß und sind nicht zu Verwendung
in verschiedenen Anwendungen geeignet, bei denen der Raum ziemlich
begrenzt ist. Thermische Schal ter der nächsten Generation werden eine
Verringerung der Größe gegenüber dem aktuellen
Stand der Technik erfordern.
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Darüber hinaus
werden thermische Schalter, die durch die oben erörterten
Sensorelemente betätigt
werden, normalerweise aus diskreten Bauteilen zusammengebaut. Daher
steigern die Montagekosten solcher Temperaturschalter die Gesamtfertigungskosten.
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Ein
anderes Problem bei solchen thermischen Schaltern betrifft das Eichen.
Im Einzelnen können
solche bekannten thermischen Schalter allgemein nicht durch den
Endbenutzer geeicht werden. Folglich müssen solche bekannten Temperaturschalter
entfernt und ersetzt werden, falls die Eichung driftet, was die
Kosten für
den Endbenutzer stark steigert.
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In
der Vergangenheit sind monolithische mikrobearbeitete thermische
Schalter entwickelt worden, welche die Notwendigkeit erübrigen,
diskrete Bauteile zusammenzubauen. Diese monolithischen mikrobearbeiteten
Strukturen ermöglichen
ebenfalls, dass der thermische Schalter in einem verhältnismäßig kleinen
Gehäuse
angeordnet wird. Ein Beispiel ist ein thermischer Schalter, der
in dem im Miteigentum befindlichen US-Patent 5 463 233, unter dem Titel „Micromachined
Thermal Switch",
erteilt an Brian Norling am 31 Oktober 1995, beschrieben wird, das hierin
als Referenz einbezogen wird, worin ein thermischer Schalter ein
Bimetall-Freiträgerelement
einschließt,
das wirksam an ein Paar elektrischer Kontakte gekoppelt ist. Eine
Vorspannkraft, wie beispielsweise eine elektrostatische Kraft, wird
auf den Schalter ausgeübt,
um eine Schnappwirkung der elektrischen Kontakte sowohl in der Öffnungs-
als auch in der Schließrichtung
zu gewährleisten,
was ermöglicht,
dass der Temperatursollwert durch Verändern der die elektrostatische
Kraft vorspannenden Spannung eingestellt wird.
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Obwohl
viele dieser bekannten thermischen Schalter in aktuellen Anwendungen
nützlich
und wirksam sind, werden Anwendungen der nächsten Generation Erzeugnisse
verringerter Größe mit gegenüber den
Möglichkeiten
des aktuellen Standes der Technik gesteigerter Zuverlässigkeit
und Stabilität
erfordern.
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US-A-5065978
offenbart ein Ventil zum Regeln von Fluids. EP-A-0709911 offenbart
verschiedene mikromechanische Schalter. FR-A-2772512 offenbart einen
thermischen Schalter nach dem Stand der Technik, der ein Element
hat, das durch das Einwirken eines wärmebetätigten Geräts verformt werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein kleines und kostengünstiges
thermisches Messgerät
mit Schnappwirkung bereit, das, im Gegensatz zu den Geräten und
Verfahren des Standes der Technik, durch Bereitstellen eines thermischen
Schalterstellglieds, das aus nicht verformbaren Materialien gefertigt
ist, seinen ursprünglichen
Sollwert über
eine lange Betriebsdauer und große Temperaturauslenkungen beibehalten
kann.
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Die
Vorrichtung der vorliegenden Erfindung stellt einen vereinfachten
mikrobearbeiteten thermischen Schalter mit Schnappwirkung bereit,
der jede Erfordernis einer elektrischen Vorspannung zum Verhindern
von Lichtbogenbildung beseitigt. Die Vorrichtung der Erfindung ist
ein aus nicht verformbaren Materialien, wie beispielsweise Silizium,
Glas, Siliziumoxid, Wolfram und anderen geeigneten Materialien, unter
Verwendung von MEMS-Techniken
gefertigter thermischer Schalter, der das oben beschriebene thermische
Bimetall-Scheibenstellglied ersetzt. Die Verwendung von nicht verformbaren
Materialien löst die
Probleme der Wanderung über
die Lebensdauer, während
die Verwendung von MEMS-gefertigten Sensoren den Fragen von Größe und Kosten
begegnet. Der sich ergebende thermische Schalter ist alternativ
konfiguriert, um ein Festkörperrelais
oder einen Transistor anzusteuern.
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Nach
der vorliegenden Erfindung wird ein thermischer Schalter bereitgestellt,
der Folgendes umfasst: eine Auflageplatte, die mit einem elektrischen
Kontakt geformt ist, und ein bistabiles Element, das aus miteinander
verbundenen ersten und zweiten Materiallagen geformt ist, die unterschiedliche
erste und zweite Wärmeausdehnungsgeschwindigkeiten
haben, wobei die erste Lage einen verhältnismäßig beweglichen bogenförmigen Abschnitt
mit einem elektrisch leitfähigen
Abschnitt hat und durch einen verhältnismäßig ebenen Abschnitt begrenzt wird,
wobei der elektrisch leitfähige
Abschnitt des bistabilen Elements mit dem elektrischen Kontakt der Auflageplatte
ausgerichtet ist,
wobei der verhältnismäßig bewegliche Abschnitt des bistabilen
Elements ferner bei Anwendung in einem stabilen Verhältnis mit
der Auflageplatte angeordnet ist, wobei der elektrisch leitfähige Abschnitt
mit Zwischenraum zu dem elektrischen Kontakt der Auflageplatte angeordnet
ist, und einem anderen stabilen Verhältnis, wobei der elektrisch
leitende Abschnitt eine elektrische Verbindung mit dem elektrischen Kontakt
herstellt,
dadurch gekennzeichnet, dass: die Auflageplatte
ferner mit einer aufrechten Hochfläche geformt ist, der verhältnismäßig ebene
Abschnitt des bistabilen Elements mit der Hochfläche der Auflageplatte verbunden
ist und die Materialien der ersten und der zweiten Lage im Wesentlichen
nicht verformbar sind.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
vorstehenden Aspekte und viele der damit verbundenen Vorzüge dieser
Erfindung werden leichter zu erkennen sein, wenn dieselbe besser
zu verstehen ist unter Bezugnahme auf die folgende detaillierte
Beschreibung, in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen, in denen:
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1 eine
Illustration der bimodalen thermischen Betätigungsvorrichtung der Erfindung
ist, umgesetzt als mehrschichtiges thermisches Stellglied, konfiguriert
in einem ersten Stabilitätszustand,
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2 eine
Illustration der bimodalen thermischen Betätigungsvorrichtung der Erfindung
ist, umgesetzt als das in 1 gezeigte
mehrschichtige thermische Stellglied und konfiguriert in einem zweiten
Stabilitätszustand,
der umgekehrt zu dem ersten Zustand ist,
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3 ein
schematisches Diagramm eines bipolaren Transistors zur Verwendung
mit dem thermischen Schalter der Erfindung illustriert,
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4 ein
schematisches Diagramm eines Feldeffekttransistors (FET) zur Verwendung
mit dem thermischen Schalter der Erfindung illustriert,
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5A bis 5D ein
bekanntes Dissolved-Wafer-Verfahren (DWP) zum Fertigen von MEMS-Geräten unter
Verwendung herkömmlicher Halbleiterfertigungstechniken
illustrieren,
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6A bis 6F ein
anderes bekanntes Dissolved-Wafer-Verfahren (DWP) zum Fertigen von MEMS-Geräten unter
Verwendung herkömmlicher Halbleiterfertigungstechniken
illustrieren,
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7 den
thermischen Schalter der Erfindung, gefertigt als MEMS-Gerät unter
Verwendung einer bekannten DWP-Technik, illustriert,
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8 das
Kombinieren der bimodalen thermischen Betätigungsvorrichtung der Erfindung,
umgesetzt als das in 1 gezeigte mehrschichtige thermische
Stellglied, mit der mikrobearbeiteten Auflageplatte der Erfindung
illustriert,
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9 den
thermischen MEMS-Schalter der Erfindung illustriert, umgesetzt als
ein thermischer Doppelkontaktschalter, der einen gegabelten Mittelkontakt
hat, und mit der bimodalen thermischen Betätigungsvorrichtung der Erfindung,
konfiguriert in einem ersten Stabilitätszustand,
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10 den
thermischen MEMS-Schalter der Erfindung illustriert, der umgesetzt
ist wie in 9 und die bimodale thermische
Betätigungsvorrichtung der
Erfindung hat, konfiguriert in einem zweiten Stabilitätszustand,
der umgekehrt zu dem ersten Zustand ist, und
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11 den
thermischen MEMS-Schalter der Erfindung illustriert, alternativ
umgesetzt als ein thermischer Einzelkontaktschalter, der eine freitragende bimodale
thermische Betätigungsvorrichtung
hat.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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In
den Figuren zeigen gleiche Zahlen gleiche Elemente an.
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Die
vorliegende Erfindung ist eine Vorrichtung und ein Verfahren für ein kleines
und kostengünstiges
thermisches Messgerät
mit Schnappwirkung, das ein bimodales thermisches Stellglied in Kombination
mit einer Auflageplatte, die mit einer oder mehreren aufrechten
Hochfläche(n)
und einem elektrischen Kontakt geformt ist, hat, wobei das bimodale
thermische Stellglied mit der einen oder den mehreren aufrechten
Hochfläche(n)
der Auflageplatte verbunden ist mit einem elektrisch leitfähigen Abschnitt,
der mit dem elektrischen Kontakt der Auflageplatte ausgerichtet
ist derart, dass der elektrisch leitfähige Abschnitt, in Abhängigkeit
von der erfassten Temperatur, entweder mit Zwischenraum zu dem elektrischen
Kontakt der Auflageplatte angeordnet ist oder eine elektrische Verbindung
mit dem elektrischen Kontakt herstellt.
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Das
bimodale thermische Stellglied ist ein bistabiles Element, das eine
Stellglied-Basisstruktur, die aus einem ersten, wesentlich nicht
verformbaren Material geformt ist, das einen ersten thermischen Ausdehnungskoeffizienten
hat, geformt ist und einen verhältnismäßig beweglichen
Abschnitt und einen wesentlich stabilen, sich von demselben erstreckenden,
Befestigungsabschnitt hat, eine in gleicher Richtung wirkende ther mische
Treiberstruktur, die aus einem zweiten, wesentlich nicht verformbaren
Material geformt ist, das einen zweiten thermischen Ausdehnungskoeffizienten
hat, geformt ist, der sich von dem ersten thermischen Ausdehnungskoeffizienten
unterscheidet, wobei die thermische Treiberstruktur mit wenigstens
einem Abschnitt des beweglichen Abschnitt der Stellglied-Basisstruktur
verbunden ist, und den elektrisch leitfähigen Abschnitt hat, der an
dem beweglichen Abschnitt der Stellglied-Basisstruktur geformt ist.
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Die
Figuren illustrieren die thermische Betätigungsvorrichtung der vorliegenden
Erfindung, umgesetzt als eine bimodale thermische Betätigungsvorrichtung
mit Schnappwirkung zum Ansteuern eines thermischen mikrobearbeiteten
elektromechanischen Sensors (MEMS) 10.
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1 und 2 illustrieren
die bimodale thermische Betätigungsvorrichtung
der vorliegenden Erfindung, umgesetzt als ein bimodales thermisches Stellglied 12,
das aus einer Kombination von Materialien geformt ist, die unterschiedliches
thermisches Ansprechverhalten haben. Jedes der Bauteile des bimodalen
thermischen Stellglieds 12 ist aus einem starken und wesentlich
nicht verformbaren Material geformt, das aus einer Familie von Materialien
ausgewählt
ist, die eine hohe Zug- oder spezifische Festigkeit und einen hohen
Scherelastizitätsmodul, ebenfalls
als Gleitmodul bekannt, haben. Mit anderen Worten, die zum Formen
der Bestandteile des thermischen Stellglieds 12 eingesetzten
Materialien zeigen unter hohen Spannungsbelastungen eine sehr kleine
plastische Verformung und kehren zu einem Vorspannungszustand oder
einer Vorspannungsform zurück,
wenn die verformende Spannung losgelassen oder weggenommen wird.
Im Gegensatz dazu ist bekannt, dass herkömmliche thermische Bimetallstellglieder
Gebrauch von verformbaren Materialien machen, die unter Spannung
eine verhältnismäßig große plastische
Verformung oder Dehnung erfahren und daher eine gewisse Verformung
beibehalten, nachdem die verformende Spannung losgelassen wird,
und daher mit der Zeit und dem Gebrauch einer fortgesetzten Relaxation
ausgesetzt sind. Die zur Verwendung beim Formen des bimodalen thermischen
Stellglieds 12 der Erfindung geeigneten Materialien sind
daher nicht verformbare Materialien, zum Beispiel Silizium, Glas,
Siliziumoxid, Wolfram und andere Materialien, die einen ausreichend
hohen Scherelastizitätsmodul
haben.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung schließt
die bimodale thermische Betätigungsvorrichtung
oder das thermische Stellglied 12 der Erfindung eine dünne, gebogene
oder geformte Stellglied-Basisstruktur 14 in Kombination
mit einer in der gleichen Richtung wirkenden thermischen Treiberstruktur 16 und
einem elektrischen Leiterabschnitt 18 ein. Das Material
der Basisstruktur 14 ist aus der oben erörterten
Familie starker und wesentlich nicht verformbarer Materialien ausgewählt, die
eine erste oder Basis-Wärmeausdehnungsgeschwindigkeit
haben. Zum Beispiel ist das Basismaterial epitaktisches Silizium
oder ein anderes geeignetes nicht verformbares Material, das unter
Verwendung bekannter Mikrostrukturtechniken konfiguriert werden
kann. Unter Verwendung einer von einer Zahl von unten erörterten
Bearbeitungstechniken ist die gebogene oder geformte Basisstruktur 14 zum
Beispiel ein dünner
Riegel, eine Tafel, eine Scheibe oder eine andere geeignete Form,
die anfangs zu einem mittigen beweglichen bogenförmigen Stellgliedabschnitt 20 geformt wird,
der an seiner Außen-
oder Umfangskante durch einen verhältnismäßig ebenen Befestigungsflansch 22 begrenzt
wird und eine innere oder konkave Fläche 24 hat, die mit
einem Zwischenraum weg von der Ebene P des Randabschnitts 22 angeordnet
ist.
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Die
in der gleichen Richtung wirkende Treiberstruktur 16 ist
ein Abschnitt aus einem thermischen Treibermaterial, das sich in
inniger Berührung mit
der inneren oder konkaven Fläche 24 des
gewölbten
oder gekrümmten
Stellgliedabschnitts 20 der Basisstruktur 14 befindet.
Zum Beispiel ist das thermische Treibermaterial in einer dünnen Lage
an einem Umfangsabschnitt des Innenabschnitts des Bogens 20 angrenzend
an den Befestigungsflansch 22 an der Außenkante der Basisstruktur 14 aufgebracht oder
auf andere Weise verbunden oder geklebt. Das thermische Treibermaterial
ist ein anderes Material, aus der Familie starker und wesentlich
nicht verformbarer Materialien ausgewählt, die, wie oben erörtert, einen
hohen Scherelastizitätsmodul
haben und geeignet sind zur Verwendung beim Formen der Basisstruktur 14.
Ferner unterscheidet sich das Treibermaterial von dem besonderen,
beim Formen der Basisstruktur 14 verwendeten, Material
und hat einen zweiten oder Basis-Wärmeausdehnungskoeffizienten,
der zu einer Treiber-Wärmeausdehnungsgeschwindigkeit
führt,
die sich von der Basis-Wärmeausdehnungsgeschwindigkeit
unterscheidet. Wenn zum Beispiel die Basisstruktur 14 aus
Silizium geformt ist, ist die Treiberstruktur 16 aus Siliziumoxid, Siliziumnitrid,
Wolfram oder einem anderen geeigneten Material geformt, das aus
der oben erörterten
Familie von starken wesentlich nicht verformbaren Materialien ausgewählt ist
und einen anderen thermischen Ausdehnungskoeffizienten hat als Silizium.
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Nach
der in 1 und 2 illustrierten Ausführungsform der
Erfindung ist der bewegliche gewölbte
oder gekrümmte
Stellgliedabschnitt 20 der Basisstruktur 14 an
seinem äußeren Randabschnitt 22,
der zum Beispiel die beiden Enden einer riegelförmigen Basisstruktur oder ein
umlaufender Reifenabschnitt einer scheibenförmigen Basisstruktur ist, eingespannt.
Während
einer Veränderung
der Umgebungstemperatur des bimodalen thermischen Stellglieds 12 verbinden
sich die unterschiedlichen thermischen Ausdehnungseigenschaften
der verschiedenen Materialien von Basis und Treiber mit den Einspannkräften am
Randabschnitt 22, um Beanspruchungen zu erzeugen, welche
die Basisstruktur 14 zwingen, von einem ersten Stabilitätszustand,
wie in 1 illustriert, zu einem zweiten Stabilitätszustand, der
umgekehrt zu dem ersten Stabilitätszustand
ist, wie in 2 illustriert, zu wechseln.
Die so durch die unterschiedlichen Ausdehnungs- und Einspannkräfte erzeugten
Beanspruchungen bewirken, dass der bewegliche mittige Bogenabschnitt 20 seine
Form verändert,
d.h., sich abflacht. Wenn die Umgebungstemperatur ansteigt, steigt
die durch den Unterschied der Wärmeausdehnung
zwischen dem Basis- und dem Treibermaterial ausgeübte Beanspruchung
an, bis bei einer vorher festgelegten Sollwert-Betriebstemperatur
die Beanspruchung so groß ist,
dass der Bogenabschnitt 20 der Basisstruktur 14,
wie in 2 gezeigt, am Randabschnitt 22 vorbei
zu einer „umgekehrt" gewölbten oder
gekrümmten
Form „durchschnappt". Der mittige Stellgliedabschnitt 20 des
bimodalen thermischen Stellglieds 12 ist folglich in Abhängigkeit
von der erfassten Temperatur verhältnismäßig beweglich in Bezug auf
den wesentlich stabilen Befestigungsflansch 22 längs seines
Randes.
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Das
thermische Stellglied 12 ist alternativ für einen
Betrieb bei einer Sollwert-Betriebstemperatur konfi guriert, die
entweder oberhalb oder unterhalb der Raumumgebungstemperatur liegt.
Vorausgesetzt, das thermische Stellglied 12 ist für den Betrieb bei
einer Sollwerttemperatur oberhalb der Umgebungstemperatur vorgesehen,
dann ist die Stellglied-Basisstruktur 14 der Abschnitt
mit der niedrigen Ausdehnungsgeschwindigkeit und ist aus einem Material
geformt, das einen niedrigeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten
hat, und die thermische Treiberstruktur 16 ist der Abschnitt
mit der hohen Ausdehnungsgeschwindigkeit und ist aus einem Material
geformt, das einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten hat, der
höher ist
als derjenige der Basisstruktur 14. Falls das thermische
Stellglied 12 andererseits für den Betrieb bei einer Sollwerttemperatur
unterhalb der Raumumgebungstemperatur vorgesehen ist, dann ist das
thermische Stellglied 12 im Gegensatz mit einer Basisstruktur 14 geformt,
die aus dem Material mit der höheren
Ausdehnungsgeschwindigkeit geformt und der Abschnitt mit der hohen
Ausdehnung ist, während
die Treiberstruktur 16 der Abschnitt mit der niedrigen
Ausdehnungsgeschwindigkeit ist und aus einem Material geformt ist, das
einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten hat, der niedriger ist
als derjenige der Basisstruktur 14. Nur zum Zweck der Erläuterung
wird das thermische Stellglied 12 hierin beschrieben als
vorgesehen für
den Betrieb bei einer Sollwerttemperatur oberhalb der Raumumgebungstemperatur.
Dementsprechend ist das thermische Stellglied 12 bei einer
Temperatur unterhalb der oberen Sollwerttemperatur, wie in 1 gezeigt,
konfiguriert mit dem mittigen gewölbten Abschnitt 20 in
einem nach oben konkaven Zustand und mit der Fläche 24, die eine innere
konkave Fläche
ist. Wie oben erörtert,
wird die in 1 illustrierte nach oben konkave
Konfiguration zu erläuternden
Zwecken als der erste Stabilitätszustand betrachtet.
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Wenn
die Temperatur des thermischen Stellglieds 12 so erhöht wird,
dass sie sich dessen oberer Sollwert-Betriebstemperatur nähert, beginnt sich das Treibermaterial
mit hoher Ausdehnungsgeschwindigkeit der Treiberstruktur 16 zu
dehnen, während
das Basismaterial mit niedrigerer Ausdehnungsgeschwindigkeit der
Basisstruktur 14 verhältnismäßig stabil
bleibt. Wenn sich das Treibermaterial mit hoher Ausdehnungsgeschwindigkeit
ausdehnt oder wächst,
wird es durch das sich verhältnismäßig langsamer
verändernde
Basismaterial mit niedrigerer Ausdehnungsgeschwindigkeit und den
am Umfang 22 ausgeübten
Zwang zurückgehalten.
Sowohl der Abschnitt mit höherer
als auch der mit niedrigerer Ausdehnungsgeschwindigkeit 16, 14 des
thermischen Stellglieds 12 werden durch die thermisch induzierten
Beanspruchungen und den durch den äußeren Befestigungsabschnitt 22 aufrechterhaltenen Zwang
beansprucht und verformt.
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Wenn
die Temperatur des thermischen Stellglieds 12 dessen obere
Sollwert-Betriebstemperatur erreicht, bewegt sich der mittige bewegliche
gewölbte
oder gekrümmte
Abschnitt 20 der Basisstruktur 14 mit einer Schnappwirkung
durch den eingespannten äußeren Befestigungsabschnitt 22 nach
unten zu dem zweiten Stabilitätszustand,
in dem die innere konkave Fläche 24 des
mittigen beweglichen Abschnitts 20 zu einer äußeren konvexen
Fläche 24 umgekehrt
ist, die, wie in 2 illustriert, mit einem Zwischenraum
weg von der Ebene P auf der entgegengesetzten Seite des Randflanschs 22 angeordnet ist.
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Wenn
die Temperatur des thermischen Stellglieds 12 von der hohen
Temperatur zu einer unteren vorher festgelegten Sollwert-Betriebstemperatur
hin verringert wird, schwindet oder schrumpft das Treibermaterial
der Treiberstruktur 16, das den verhältnismäßig größeren thermischen Koeffizienten
hat, ebenfalls schneller als das Basismaterial der Basisstruktur 14,
das den verhältnismäßig kleineren thermischen
Koeffizienten hat.
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Wenn
das Treibermaterial mit der hohen Ausdehnungsgeschwindigkeit schwindet,
wird es durch das sich verhältnismäßig langsamer
verändernde
Basismaterial mit niedrigerer Ausdehnungsgeschwindigkeit zurückgehalten.
Sowohl der Abschnitt mit höherer
als auch der mit niedrigerer Ausdehnungsgeschwindigkeit 16, 14 des
thermischen Stellglieds 12 werden durch die thermisch induzierten
Beanspruchungen und den durch den äußeren Befestigungsabschnitt 22 aufrechterhaltenen
Zwang beansprucht und verformt. Wenn das thermische Stellglied 12 die
untere Sollwert-Betriebstemperatur erreicht, schnappt der mittige
gedehnte Abschnitt 20 durch den eingespannten äußeren Befestigungsabschnitt 22 zurück zu dem
ersten Stabilitätszustand, wie
in 1 illustriert.
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Die
Verwendung von nicht verformbaren Materialien erübrigt die Probleme der Wanderung über die
Lebensdauer, die mit einigen herkömmlichen thermischen Bimetallstellgliedern
verbunden sind, die verhältnismäßig verformbare
Materialien sowohl für
das Basis- als auch für
das Treibermaterial verwenden. Der hohe Scherelastizitätsmodul
oder Gleitmodul von nicht verformbaren Materialien sichert, dass
kein Bauteil des bimodalen thermischen Stellglieds 12 der
Erfindung über
seine Streckgrenze hinaus beansprucht wird. Die Struktur des bimodalen thermischen
Stellglieds 12 kehrt folglich zu ihrem Vorspannungszustand
oder ihrer Vorspannungsform zurück,
wenn die verformende Beanspruchung losgelassen oder weggenommen
wird.
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Wie
in 1 und 2 illustriert, wird die Eigenschaft
des thermischen Stellglieds 12, bei einer vorher festgelegten
Schwellen- oder Sollwerttemperatur in einen anderen Konkavitätszustand
zu schnappen, bei einem thermischen Schalter verwendet, um einen
elektrischen Kontakt oder eine andere Anzeige zu öffnen oder
zu schließen,
um zu signalisieren, dass der Sollwert erreicht worden ist. Die
Geschwindigkeit, mit der das Bimetall-Scheibenstellglied 12 den
Zustand ändert,
ist als „Schnappgeschwindigkeit" bekannt. Der Wechsel
von dem einen bistabilen Zustand zu dem anderen ist normalerweise
nicht unverzüglich,
sondern ist messbar. Eine langsame Schnappgeschwindigkeit bedeutet,
dass die Zustandsänderung
mit einer niedrigen Geschwindigkeit auftritt, während eine schnelle Schnappgeschwindigkeit
bedeutet, dass die Zustandsänderung mit
einer hohen Geschwindigkeit auftritt. Eine langsame Schnappgeschwindigkeit
ist ein Problem, das mit manchen der herkömmlichen thermischen Bimetallstellglieder
des Standes der Technik verbunden ist. Dementsprechend führt die
Verwendung einiger bekannter thermischer Bimetallstellglieder in
elektrischen Schaltern und Anzeigevorrichtungen zu einer langsamen
Schnappgeschwindigkeit, die eine Lichtbogenbildung zwischen den
betriebsbereiten elektrischen Kontakten verursacht. Langsame Schnappgeschwindigkeiten
begrenzen folglich die Strombelastbarkeit des thermischen Schalters
oder der Anzeigevorrichtung. Im Gegensatz dazu bedeutet eine schnelle
Schnappgeschwindigkeit, dass die Zustandsänderung schnell auftritt, was
die Menge des Stroms steigert, den der thermische Schalter oder
die Anzeige vorrichtung ohne Lichtbogenbildung führen kann. Die Temperaturänderungsgeschwindigkeit
beeinflusst die Schnappgeschwindigkeit. Eine langsamere Temperaturänderungsgeschwindigkeit
neigt dazu, die Schnappgeschwindigkeit zu verlangsamen, während eine
schnellere Temperaturänderungsgeschwindigkeit üblicherweise
zu einer schnelleren Schnapprate führt. Während einige Anwendungen schnelle
Temperaturgeschwindigkeiten gewährleisten,
erfahren Schalter und Anzeigen bei vielen anderen Anwendungen sehr
langsame Temperaturgeschwindigkeiten. Bei einigen Anwendungen kann
die Temperaturgeschwindigkeit bis zu 1 Grad F pro Minute oder niedriger
sein. Für
eine Langzeitzuverlässigkeit
muss die Vorrichtung unter diesen sehr niedrigen Temperaturanwendungsgeschwindigkeiten
ohne Lichtbogenbildung arbeiten. Die Verwendung von nicht verformbaren
Materialien sowohl für
das Basis- als auch für
das Treibermaterial des thermischen Stellglieds 12 der
Erfindung erübrigt
diesen Wanderungsaspekt einiger herkömmlicher thermischer Bimetallstellglieder.
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Nach
der in 1 und 2 illustrierten Ausführungsform
der Erfindung wird das thermische Stellglied 12 der Erfindung
in einem vereinfachten mikrobearbeiteten thermischen Schalter 26 mit Schnappwirkung
bereitgestellt. Wenn das thermische Stellglied 12 der Erfindung
in dem thermischen Schalter 26 ausgeführt wird, wird der elektrische
Leiterabschnitt 18 des Bogens 20 in dieser zweiten,
umgekehrten, Konfiguration dargeboten für einen Kontakt mit einem oder
mehreren in einer mikrobearbeiteten Auflageplatte 28 geformten
Kontakt(en). Das thermische Stellglied 12 wird folglich
in Kombination mit der mikrobearbeiteten Auflageplatte 28 bereitgestellt,
die einen oder mehrere zum Übertragen
eines elektrischen Signals gekoppelte elektrische Kontakte 30 hat.
Die Auflage 28 ist zum Beispiel in einer wesentlich ebenen
Struktur geformt, d.h., einem Substrat, das wesentlich ebene und
parallele, einander gegenüberliegende
versetzte obere und untere Flächen hat.
Das Substrat kann aus beinahe jedem Material geformt sein, einschließlich eines
Materials, ausgewählt
aus der oben erörterten
Familie von starken und wesentlich nicht verformbaren Materialien,
die wenigstens Silizium, Glas, Siliziumoxid, Wolfram einschließt. Zum
Beispiel ist das Auflageplattenmaterial Glas oder ein anderes geeignetes
nicht verformbares Material, das unter Verwendung bekannter Mikrostrukturtechniken
konfiguriert werden kann. Ferner ist das Auflagenplattenmaterial
wahlweise aus einem Material geformt, das eine Wärmeausdehnungsgeschwindigkeit ähnlich oder
annähernd
gleich der Wärmeausdehnungsgeschwindigkeit
des Stellglied-Basismaterials hat, aus dem die Stellglied-Basisstruktur 14 des
thermischen Stellglieds 12 geformt ist, so dass die Wärmeausdehnungseigenschaften der
Auflage 28 den Betrieb der thermischen Stellglieds 12 nicht
stören
oder beeinträchtigen.
Folglich ist die Auflage 28 nach einer Ausführungsform
der Erfindung aus einem monokristallinen Siliziummaterial in einer
wesentlich ebenen Struktur geformt, ähnlich dem zum Formen der Basisstruktur 14 des
thermischen Stellglieds 12 verwendeten Basismaterial. Nach
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist die Auflage 28 aus einem Glaswerkstoff,
wie beispielsweise dem Glas Pyrex RTM, geformt.
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Die
Auflageplatte 28 ist mit Hochflächen 32 geformt, die
auf jeder Seite des Kontakts 30 über eine Innenfläche oder
einen Boden 34 vorspringen. Der Kontakt 30 kann
oben auf einer anderen Hochfläche 36 geformt
sein, die ähnlich,
aber mit einer geringeren Höhe
als die flankierenden oder umgebenden Hochflächen 32, über den
Boden 34 vorspringt. Ein Leiterzug oder mehrere Leiterzüge 38 sind
an der Innenfläche
der Auflage 28 am Boden 34 geformt. Alternativ
dazu ist die Auflage 28 mit einem elektrisch leitfähigen Material,
wie beispielsweise Bor, Indium, Thallium oder Aluminium, dotiert
oder ist aus einem Halbleitermaterial, wie beispielsweise Silizium,
Galliumarsenid, Germanium oder Selen, geformt.
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Das
thermische Stellglied 12 ist derart an die Auflageplatte 28 gekoppelt,
dass der bewegliche Mittelabschnitt 20 der Basisstruktur 14 an
dem äußeren Randabschnitt 22 an
den Hochflächen 32 der
Auflageplatte 28 befestigt wird. Die Befestigung geschieht durch
herkömmlichen
Klebstoff oder chemische Bindung. Die Verbindung mit den Hochflächen 32 gewährleistet
folglich die mechanische Befestigung an dem äußeren Befestigungsflansch 22,
der, wie oben erörtert,
in Kombination mit thermisch induzierten Beanspruchungen wirkt,
um den beweglichen mittigen Abschnitt 20 anzutreiben.
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Im
Betrieb wird der elektrische Leiterabschnitt 18 verwendet,
um einen Kontakt mit dem elektrischen Kontakt 30 herzustellen
oder zu unterbrechen und dadurch einen elektrischen Stromkreis zu schließen oder
zu unterbrechen. Der elektrische Leiterabschnitt 18 wird
zum Beispiel als eine mittige Elektrode 18a und ein oder
mehrere, auf der inneren konkaven Fläche 24 des mittigen
beweglichen Abschnitts 20 des Stellglieds 12 geformte,
Leiterzüge 18b bereitgestellt,
wobei die Leiterzüge 18b für einen Anschluss
in einem Stromkreis zu dem äußeren Befestigungsabschnitt 22 geführt werden.
Alternativ dazu wird der elektrische Leiterabschnitt 18 bereitgestellt
durch entsprechendes Dotieren der Stell glied-Basisstruktur 14 mit
einem elektrisch leitfähigen Material,
wie beispielsweise Bor, Indium, Thallium oder Aluminium, oder durch
Formen desselben aus einem Halbleitermaterial, wie beispielsweise
Silizium, Galliumarsenid, Germanium oder Selen, bereitgestellt.
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Das
thermische Stellglied 12 ist so an die Auflageplatte 28 gekoppelt,
dass es die Elektrode 18a des beweglichen Abschnitts 20 für einen
Kontakt mit dem einen oder den mehreren über den Boden 34 vorspringenden
Kontakt(en) 30 darbietet. Der Elektrodenabschnitt 18a des
elektrischen Leiterabschnitts 18 ist derart mit jedem des
einen Kontakts oder der mehreren elektrischen Kontakte 30 ausgerichtet,
dass eine Verschiebung des beweglichen Mittelabschnitts 20 zu
der Auflage 28 hin die Elektrode 18a in Kontakt
mit dem/den elektrischen Kontakt(en) 30 bringt, wodurch
ein elektrischer Stromkreis geschlossen wird. Nach einer Ausführungsform
des thermischen Schalters 26 der Erfindung schließt das thermische
Stellglied 12 elektrische Leitungsmittel ein, die zwischen
den mittigen Leiterabschnitt 18 und einen der äußeren Kantenabschnitte 22 geschaltet sind.
Zum Beispiel sind ein oder mehrere Leiterzüge 18b auf der Innenfläche der
Basisstruktur 14 geformt, oder ein Abschnitt der Basisstruktur 14 ist
mit einem elektrisch leitfähigen
Material, wie beispielsweise Bor, Indium, Thallium oder Aluminium,
dotiert. Nach einer Ausführungsform
der Erfindung ist die Basisstruktur 14 aus einem Halbleitermaterial,
wie beispielsweise Silizium, Galliumarsenid, Germanium oder Selen,
geformt. Der obere oder Tafelabschnitt der Hochflächen 32 schließt einen
Film oder eine Lage 39 eines elektrisch isolierenden Materials,
wie beispielsweise Siliziumoxid, ein, um das thermische Stellglied 12 elektrisch
von der Auflage 28 zu isolieren. Die isolierende Lage 39 wird
zwischen dem leitfähigen
Abschnitt 38 der Auflage 28 und dem leitfähigen Abschnitt 18b des
thermischen Stellglieds 12 bereitgestellt. Sonst ist der
leitfähige
Abschnitt 38 unterhalb der Kontaktfläche der Hochfläche 32 ausgespart.
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2 illustriert
den thermischen Schalter 26, der das thermische Stellglied 12 in
dem zweiten Stabilitätszustand
angeordnet hat, wodurch die innere konkave Fläche 24 des mittigen
beweglichen Abschnitts 20 zu einer äußeren konvexen Fläche 24 umgekehrt
ist, die mit einem Zwischenraum weg von der Ebene P des Randabschnitt 22 angeordnet
ist. In dieser zweiten, umgekehrten, Konfiguration werden der mittige
bewegliche Abschnitt 20 und der Elektrodenabschnitt 18a des
elektrischen Leiterabschnitts 18 in einen Kontakt mit dem
elektrischen Kontakt 30 der Auflagestruktur 28 gezwungen,
wodurch ein Stromkreis geschlossen wird. Zum Beispiel kann der Stromschluss
unmittelbar verwendet werden, um eine kleine Last zu schalten, oder
kann in Verbindung mit einem Schaltmittel, wie beispielsweise einem Festkörperrelais 40,
verwendet werden, um große Lasten
zu schalten. Alternativ dazu kann ein Leistungstransistor verwendet
werden, um verhältnismäßig große elektrische
Ströme
zu schalten. Wie unten detaillierter erörtert, ist der Temperaturschalter 26 dafür geeignet,
durch Mikrobearbeitung als monolithischer Chip geformt zu werden.
Daher können
das oben erörterte
Festkörperrelais 40 und
entweder der alternative Leistungstransistor oder ein unten erörterter
Feldeffekttransistor (FET) leicht und kostengünstig auf dem gleichen Chip
wie der Temperaturschalter 26 eingebaut werden und einen
integrierten Schaltkreis bilden.
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Dementsprechend
kann entweder ein bipolarer Transistor 42, der in 3 illustriert
wird, oder ein Feldeffekttransistor (FET) 44, der in 4 illustriert wird,
mit dem thermischen Schalter 26 in den gleichen Chip eingebaut
werden. In 3 wird ein Unterseite-Schalten ausgeführt durch
Anschließen
des schematisch gezeigten Temperaturschalters 26 zwischen
der Basis des bipolaren Transistors 42 und einer positiven
Spannungsquelle, +V. Ein integral geformter Strombegrenzungswiderstand 46 kann
zwischen der Basis und der Masse 48 angeschlossen sein.
Bei einer solchen Anwendung wird der elektrische Strom durch den
Leistungstransistor 42 und nicht durch den Temperaturschalter 26 geschaltet.
Im Betrieb fließt,
wenn der Temperaturschalter 26 schließt, elektrischer Strom durch
den Strombegrenzungswiderstand 46, um den Leistungstransistor 42 anzuschalten.
Folglich kann die geschaltete Leistung zwischen den Anschlüssen 50 und 48 erfasst
werden.
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Nach
der in 4 illustrierten alternativen Ausführungsform
ist der Temperaturschalter 26 konfiguriert zum Oberseite-Schalten
eines Feldeffekttransistors (FET) 44, der zusammen mit
dem Temperaturschalter 26 in den gleichen Chip eingebaut
ist. Dementsprechend ist der Temperaturschalter 26 zwischen
dem Tor- und dem Senkeanschluss des FET angeschlossen, während der
Strombegrenzungswiderstand 46 zwischen dem Tor und einem
Ausgangsanschluss 52 angeschlossen ist. Im Betrieb bewirkt, wenn
der Temperaturschalter 26 schließt, der Spannungsabfall über den
Strombegrenzungswiderstand 46, dass der Leistungstransistor 44 anschaltet.
Die geschaltete Leistung liegt zwischen den Anschlüssen 52 und 54.
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Der
thermische Schalter 26 kann ebenfalls auf dem Kopf stehend,
d.h., mit dem umgekehrten thermischen Stellglied 12, gebaut
werden, um bei einer vorher festgelegten Sollwerttemperatur einen Stromkreis
zu öffnen.
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Die
Miniaturisierung von mechanischen und/oder elektromechanischen Systemen
ist in den letzten Jahren aufgeblüht, da die Fertigung von kleinen
leichten mikrobearbeiteten elektromechanischen Strukturen (MEMS),
die durch Halbleiter-Fertigungstechniken hergestellt werden, allgemein
gut bekannt geworden ist. Nach einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird der thermische Schalter 76 der vorliegenden
Erfindung unter Verwendung dieser gut bekannten Halbleiter-Fertigungstechniken
als MEMS-Gerät
gefertigt.
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Ein
Beispiel des MEMS-Fertigungsverfahrens wird im US-Patent 5 650 568
an Greiff et al., „Gimballed
Vibrating Wheel Gyroscope Having Strain Relief Features", das hierin als
Referenz einbezogen wird, beschrieben. Das Patent '568 an Greiff et
al. beschreibt ein Dissolved-Wafer-Verfahren
(DWP) zum Formen eines leichten, miniaturisierten MEMS-Kreiselkompassgeräts mit kardanisch
aufgehängtem
Vibrationsrad. Das DWP-Verfahren setzt herkömmliche Halbleitertechniken
ein, um MEMS-Geräte zu fertigen,
welche die verschiedenen mechanischen und/oder elektromechanischen
Teile des Kreiselkompasses bilden. Die elektrischen Eigenschaften
der Halbleitermaterialien werden dann benutzt, um dem Kreiselkompass
Strom zu liefern und um Signale von dem Kreiselkompass zu empfangen.
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5A bis 5D illustrieren
das in dem Patent '568
an Greiff et al. beschriebene DWP-Verfahren zum Fertigen von MEMS-Geräten unter
Verwendung herkömmlicher
Halbleiter-Fertigungstechniken. In 5A werden
ein Siliziumsubstrat 60 und ein Auflagesubstrat 62 gezeigt.
Bei einem typischen MEMS-Gerät
wird das Siliziumsubstrat 60 geätzt, um die mechanischen und/oder
elektromechanischen Elemente des Geräts zu formen. Die mechanischen und/oder
elektromechanischen Elemente werden allgemein oberhalb des Auflagesubstrats 62 getragen derart,
dass die mechanischen und/oder elektromechanischen Elemente Bewegungsfreiheit
haben. Dieses Auflagesubstrat 62 wird typischerweise aus
einem isolierenden Material, wie beispielsweise dem Glas Pyrex RTM,
hergestellt.
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Anfangs
werden aus einer Innenfläche 66 des
Siliziumsubstrats 60 Auflageelemente 64 geätzt. Diese
Auflageelemente 64 sind weithin als Hochflächen bekannt
und werden geformt durch Ätzen,
wie beispielsweise mit Kaliumhydroxid (KOH), derjenigen Abschnitte
der Innenfläche 66 des
Siliziumsubstrats 60, die durch eine entsprechend gemusterte
Lage von Photolack 68 freigelegt werden, bis Hochflächen 64 einer
ausreichenden Höhe
geformt worden sind.
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In 5B wird
die geätzte
Innenfläche 66 des
Siliziumsubstrats 60 danach dotiert, beispielsweise mit
Bor, um einen dotierten Bereich 70 mit einer vorher festgelegten
Tiefe bereitzustellen derart, dass das Siliziumsubstrat 60 sowohl
einen dotierten Bereich 70 als auch einen undotierten Opferbereich 72 hat.
In 5C werden danach, beispielsweise durch reaktive
Ionenätzungs-
(RIE) oder Reaktionsionen-Tiefätzungs- (DRIE) Techniken,
Gräben 74 geformt,
die sich durch den dotierten Bereich 70 des Siliziumsubstrats 60 erstrecken.
Diese Gräben 74 formen
die mechanischen und/oder elektromechanischen Elemente des MEMS-Geräts.
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Das
Auflagesubstrat 62 wird, wie in 5A bis 5C gezeigt,
ebenfalls geätzt,
und es werden auf der Innenfläche
des Auflagesubstrats 62 Metallelektroden 76 und
Leiterzüge
(nicht gezeigt) geformt. Diese Elektroden 76 und Leiterzüge stellen
anschließend
elektrische Verbindungen zu den verschiedenen mechanischen und/oder
elektromechanischen Elementen des MEMS-Geräts bereit.
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In 5D werden,
nachdem das Auflagesubstrat 62 bearbeitet ist, um die Elektroden 76 und die
Leiterzüge
zu formen, das Siliziumsubstrat 60 und das Auflagesubstrat 62 aneinander
gebunden. Das Silizium- und das Auflagesubstrat 60, 62 werden,
beispielsweise durch eine anodische Bindung, an Kontaktflächen 78 auf
den Hochflächen 64 aneinander
gebunden. Der undotierte Opferbereich 72 des Siliziumsubstrats 60 wird
weggeätzt
derart, dass nur der dotierte Bereich 70, der das mechanische und/oder
elektromechanische Element des sich ergebenden MEMS-Geräts ist, übrig bleibt.
Daher tragen die Hochflächen 64,
die sich von dem Siliziumsubstrat 60 nach außen erstrecken,
die mechanischen und/oder elektromechanischen Elemente oberhalb
des Auflagesubstrats 62 derart, dass die Elemente Bewegungsfreiheit
haben. Ferner stellen die auf dem Auflagesubstrat 62 geformten
Elektroden 76 durch den Kontakt der Hochflächen 64 mit den
Elektroden 76 eine elektrische Verbindung zu den mechanischen
und/oder elektromechanischen Elementen bereit.
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Ein
anderes Beispiel des DWP-Verfahrens zum Fertigen eines MEMS-Geräts wird
in dem US-Patent 6 143 583 an Hays, „Dissolved Wafer Fabrication
Process And Associated Microelectromechanical Device Having A Support
Substrate With Spacing Mesas",
das hierin als Referenz einbezogen wird, beschrieben. Das Verfahren des
Patents '583 an
Hays ermöglicht
die Fertigung von MEMS-Geräten,
die genau definierte mechanische und/oder elektromechanische Elemente
haben, durch Beibehalten der ebenen Beschaffenheit der Innenfläche des Teilopfersubstrats
derart, dass die mechanischen und/oder elektromechanischen Elemente
auf eine genaue und zuverlässige
Weise abgetrennt oder anderweitig geformt werden können.
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6A bis 6F illustrieren
eine Ausführungsform
des DWP-Verfahrens nach dem Patent '583 an Hays. Das Verfahren stellt ein
Teilopfersubstrat 80 bereit, das eine Innen- und eine Außenfläche 80a, 80b hat.
Das Teilopfersubstrat 80 ist zum Beispiel aus Silizium,
es kann jedoch aus einem beliebigen Material sein, das dotiert werden
kann, um einen dotierten Bereich 82 zu bilden, wie beispielsweise Galliumarsenid,
Germanium, Selen und andere. Ein Abschnitt des Teilopfersubstrats 80 wird
dotiert derart, dass das Teilopfersubstrat 80 sowohl den
dotierten Bereich 82, angrenzend an die Innenfläche 80a, als
auch einen undotierten Opferbereich 84, angrenzend an die
Außenfläche 80b,
einschließt.
Das Teilopfersubstrat 80 wird bis zu einer vorher festgelegten
Tiefe, wie beispielsweise 10 Mikrometer, mit einem Dotiermaterial
dotiert. Das Dotiermaterial kann durch ein Diffusionsverfahren,
wie es auf dem Gebiet weithin bekannt ist, in das Teilopfersubstrat 80 eingeführt werden.
Das Dotieren ist jedoch nicht auf diese Technik begrenzt, und folglich
kann der dotierte Bereich 82 angrenzend an die Innenfläche 80a des Teilopfersubstrats 80 durch
ein beliebiges auf dem Gebiet bekanntes Verfahren hergestellt werden.
Ferner wird das Teilopfersubstrat 80 mit einem Bor-Dotiermaterial
oder einem Dotiermaterial einer beliebigen anderen Art dotiert,
das einen dotierten Bereich innerhalb des Teilopfersubstrats bildet.
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Ein
Auflagesubstrat 86 wird aus einem dielektrischen Material,
wie beispielsweise dem Glas Pyrex RTM, geformt derart, dass das
Auflagesubstrat 86 ebenfalls das MEMS-Gerät elektrisch
isoliert. Das Auflagesubstrat 86 kann jedoch aus einem
beliebigen gewünschten
Material, einschließlich
eines Halbleitermaterials, geformt werden. Im Gegensatz zu dem durch
das Patent '658
an Greiff et al. beschriebenen DWP-Verfahren werden nach dem Patent '583 an Hays Abschnitte
des Auflagesubstrats 86 geätzt derart, dass Hochflächen 88 geformt
werden, die sich von der Innenfläche 86a des
Auflagesubstrats 86 nach außen erstrecken. Das Ätzen wird
fortgesetzt, bis die Hochflächen 88 die
gewünschte
Höhe haben.
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6B und 6C illustrieren,
dass, nachdem die Hochflächen 88 auf
dem Auflagesubstrat 86 geformt sind, ein metallisches Material
auf einer Innenfläche 86a des
Auflagesubstrats 86 und auf den Hochflächen 88 aufgebracht
wird, um Elektroden 90 zu formen. Die Hochflächen 88 können zuerst
selektiv geätzt
werden, um ausgesparte Bereiche zu definieren, in denen das Metall
aufgebracht werden kann, so dass sich die ausgebrachten Metallelektroden 90 nicht
zu weit oberhalb der Oberfläche
der Hochflächen 88 erstrecken.
In 6B werden freigelegte Abschnitte der Innenfläche 86a des
Auflagesubstrats 86, beispielsweise durch BOE, geätzt, um ausgesparte
Bereiche 92 in dem vordefinierten Muster zu formen.
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In 6C wird
ein metallisches Elektrodenmaterial in den geätzten Aussparungen 92 aufgebracht,
um Elektroden 90 und Leiterzüge (nicht gezeigt) zu formen,
während
Kontakte 94 oberhalb der Hochflächen 88 vorspringen.
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Wie
auf dem Gebiet bekannt, können
die Kontakte 94, die Elektroden 90 und die Leiterzüge aus einem
beliebigen leitfähigen
Material, wie beispielsweise einer mehrlagigen Beschichtung aus
Titan, Platin und Gold, geformt werden und können durch eine beliebige geeignete
Technik, wie beispielsweise Zerstäuben, aufgebracht werden.
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In 6C wird
die Innenfläche 80a des Teilopfersubstrats 80 geätzt, um
die mechanischen und/oder elektromechanischen Elemente des sich ergebenden
MEMS-Geräts abzutrennen
oder anderweitig zu formen. Das Formen der Hochflächen 88 in dem
Auflagesubstrat 86 bewirkt, dass wenigstens diese Abschnitte
der Innenfläche 80a des
Teilopfersubstrats 80 eben sind, was das genaue Formen
der mechanischen und/oder elektromechanischen Elemente des sich
ergebenden MEMS-Geräts
erleichtert.
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6C und 6D illustrieren,
dass die mechanischen und/oder elektromechanischen Elemente des
sich ergebenden MEMS-Geräts
durch Beschichten der Innenfläche 80a des
Teilopfersubstrats 80 mit einer lichtempfindlichen Materiallage 94 geformt
werden. Nach dem Belichten werden Abschnitte 96 der lichtempfindlichen
Lage 94 entfernt, unter Hinterlassen verbleibender Abschnitte 98 der
lichtempfindlichen Lage, um Bereiche der Innenfläche 80a des Teilopfersubstrats 80 zu
schützen,
die nicht geätzt
werden sollen.
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6E illustriert,
dass die freigelegten Abschnitte der Innenfläche 80a des Teilopfersubstrats 80,
beispielsweise durch RIE-Ätzen,
geätzt
werden, um Gräben
durch den dotierten Bereich 82 des Teilopfersubstrats 80 zu
formen. Wie unten beschrieben, wird der dotierte Bereich 82 des
Teilopfersubstrats 80, der sich zwischen den Gräben erstreckt, das/die
sich ergebende(n) mechanische(n) und/oder elektromechanische(n)
Element(e) des MEMS-Geräts
bilden. Nachdem die mechanischen und/oder elektromechanischen Elemente
des MEMS-Geräts durch
die geätzten
Gräben
definiert worden sind, entfernt das Hays Verfahren des Patents '583 das verbleibende
lichtempfindliche Material 98 von der Innenfläche 80a des
Teilopfersubstrats 80.
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6F illustriert
das Anordnen der Innenfläche 80a des
Teilopfersubstrats 80 in Kontakt mit den Hochflächen 88,
einschließlich
der auf der Oberfläche
der Hochflächen
aufgebrachten Kontaktelektroden 94. Zwischen dem Teilopfersubstrat 80 und
den Hochflächen 88 wird
eine Bindung, wie beispielsweise eine anodische Bindung oder eine
beliebige Art, die einen sicheren Eingriff gewährleistet, geformt.
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Der
undotierte Opferbereich 84 des Teilopfersubstrats 80 kann
entfernt werden derart, dass sich die mechanischen und/oder elektromechanischen
Elemente drehen, bewegen und biegen können. Diese Technik wird allgemein
als das Dissolved-Wafer-Verfahren (DWP) bezeichnet. Das Entfernen
des undotierten Opferbereichs 84 wird typischerweise ausgeführt durch
Wegätzen
desselben, beispielsweise mit einem Ethylendiamin-Brenzcatechin- (EDP) Ätzverfahren,
es kann jedoch ein beliebiges dotierungsselektives Ätzverfahren
verwendet werden.
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Das
Entfernen des undotierten Opferbereichs 84 des Teilopfersubstrats 80 ermöglicht,
dass die aus dem dotierten Bereich 82 geätzten mechanischen
und/oder elektromechanischen Elemente Bewegungsfreiheit haben, um
sich im Verhältnis
zu dem Auflagesubstrat 86 zu bewegen oder zu biegen. Zusätzlich trennt
das Entfernen des undotierten Opferbereichs 84 ebenfalls
die mechanischen und/oder elektromechanischen Elemente vom Rest
des dotierten Bereichs 82 des Teilopfersubstrats 80 außerhalb der
durch den dotierten Bereich geätzten
Gräben.
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Wie
in 6A und 6F gezeigt,
haben die Hochflächen 88 eine
Kontaktelektrodenfläche 94, die
sich zwischen einem Satz von Seitenwänden 100 erstreckt,
die geneigt sein können,
was ermöglicht, dass
die Metallelektroden 90 sowohl auf der Kontaktfläche als
auch durch „Abstufen" von Metall die Seitenwand 100 hinauf
bis zu der Kontaktfläche 94 auf wenigstens
einer Seitenwand der Hochfläche 88 aufgebracht
werden. Obwohl die geneigten Seitenwände 100 als ein gepaarter
Satz von geneigten Seitenwänden
gezeigt werden, mag bei einigen Anwendungen nur eine der Seitenwände 100 des
Satzes geneigt sein. Die Hochflächen 88 können eine
beliebige geometrische Form, wie beispielsweise eine Pyramidenstumpfform,
annehmen, können
aber Querschnittsformen, wie beispielsweise sechseckig, achteckig,
zylindrisch oder andere nützliche
Formen, haben, wie sie für
eine bestimmte Anwendung benötigt werden.
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Wie
zuvor erörtert,
werden MEMS-Geräte
in einer breiten Vielfalt von Anwendungen verwendet. Zusätzlich zu
bekannten MEMS-Geräten
ist der thermische Schalter 26 der vorliegenden Erfindung
ebenfalls ein MEMS-Gerät,
das sich aus dem hierin illustrierten DWP-Verfahren ergibt.
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7 illustriert
zum Beispiel den unter Verwendung der hierin beschriebenen DWP-Fertigungstechniken
als MEMS-Gerät
gefertigten thermischen Schalter 26. Wenn er unter Verwendung
eines DWP-Verfahrens als MEMS-Gerät geformt wird, schließt der sich
ergebende thermische MEMS-Schalter 26 der vorliegenden
Erfindung ein Halbleitersubstrat 110 ein, das die anfangs
in einer epitaktischen Siliziumlage 110a auf einer ersten
Innenfläche
geformte Stellglied-Basisstruktur 14 und einen undotierten
Opferbereich 110b hat. Wie zuvor erörtert, kann das Halbleitersubstrat 110 aus
Silizium, Galliumarsenid, Germanium, Selen oder dergleichen geformt
sein. Die Stellglied-Basisstruktur 14 ist zum Beispiel
ein epitaktischer Riegel, der anfangs durch Erhitzen, Aufbringen
eines anderen Metalls auf eine Oberfläche oder selektives Dotieren
zu einer gewölbten
oder gekrümmten
Konfiguration geformt wird. Wenn die Stellglied-Basisstruktur 14 durch
selektives Dotieren gewölbt
oder gekrümmt
wird, wird eine dotierte Lage epitaktisch auf das erste Substrat 110 wachsen
gelassen, statt ein Dotiermaterial in das Substrat zu diffundieren.
Das Dotieren des Substrats so tief oder so dick wie gewünscht ist
jedoch häufig schwierig,
und die Zusammensetzung und die Grenzen der so geformten Lagen sind
nicht leicht zu steuern. Das Dotiermaterial ist Bor oder ein anderes
Dotiermaterial, wie beispielsweise Indium, Thallium oder Aluminium.
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Nachdem
die Stellglied-Basisstruktur 14 in der epitaktischen Lage 110a des
Halbleitersubstrats 110 geformt ist, wird durch Aufbringen
der in der gleichen Richtung wirkenden thermischen Treiberstruktur 16 auf
die riegelförmige
epitaktische Stellglied-Basisstruktur 14 das bimodale thermische
Stellglied 12 geformt. Wie oben erörtert, ist das Material des
thermischen Treibers entweder ein Oxid, ein Nitrid oder Wolfram
und wird in Abhängigkeit
des gewünschten
thermischen Ansprechverhaltens ausgewählt. Wenigstens ein mittiger Abschnitt
des epitaktischen Basisriegels 14 wird frei von dem Material
gelassen, das den thermischen Treiber 16 bildet, der als die
mittige Elektrode 18a arbeitet, während der Körper des epitaktischen Halbleiterriegels 14 für den Anschluss
in einem Stromkreis als Leiterzug 18b zu dem äußeren Befestigungsabschnitt 22 arbeitet.
Der epitaktische Basisriegel 14 kann mit einem elektrisch leitfähigen Material,
wie beispielsweise Bor, Indium, Thallium oder Aluminium, dotiert
sein, um die mittige Elektrode 18a und den Leiterzug 18b zu
bilden. Alternativ dazu wird ein metallisches Elektrodenmaterial, wie
beispielsweise eine mehrlagige Beschichtung aus Titan, Platin und
Gold, auf die innere konkave Fläche 24 des
mittigen beweglichen Abschnitts 20 aufgebracht, um die
mittige Elektrode 18a und den Leiterzug 18b zu
bilden.
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Die
thermische MEMS-Schaltervorrichtung 26 der vorliegenden
Erfindung schließt
ferner ein Auflagesubstrat 112 ein, in dem die mikrobearbeitete Auflageplatte 28 geformt
ist. Das Auflagesubstrat dient dazu, das Halbleitersubstrat 110 aufzuhängen derart,
dass die durch das Halbleitersubstrat 110 definierten elektromechanischen
Teile eine gesteigerte Bewegungsfreiheit oder Beweglichkeit zum „Schnappen" zwischen dem ersten
und dem zweiten Stabilitätszustand
haben. In der thermischen MEMS-Schaltervorrichtung 26 führt das
Auflagesubstrat 112 jedoch ebenfalls die Funktion aus,
die elektromechanischen Teile der thermischen MEMS-Schaltervorrichtung 26 elektrisch
zu isolieren. Das Auflagesubstrat 112 ist folglich aus
einem dielektrischen Material, wie beispielsweise dem Glas Pyrex
RTM, geformt.
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Die
thermische MEMS-Schaltervorrichtung 26 der vor liegenden
Erfindung, und insbesondere das Auflagesubstrat 112, schließt ferner
wenigstens ein Paar von Hochflächen 32 ein,
die sich von dem Rest des Auflagesubstrats 112 nach außen erstrecken
und dazu dienen, das Halbleitersubstrat 110 zu tragen.
Wie zuvor erörtert,
bleibt, weil die Hochflächen 32 auf
dem Auflagesubstrat 112, d.h., in der mikrobearbeiteten
Auflageplatte 28 statt dem Halbleitersubstrat 110 geformt
sind, die Innenfläche
des Halbleitersubstrats 110 sehr eben, um ein genaues und
gesteuertes Ätzen
der Gräben
durch den dotierten Bereich 110a zu erleichtern. Wie oben
beschrieben, schließen
die Hochflächen 32 jeweils
eine Kontaktfläche 34 ein,
welche die Innenfläche 110a des Halbleitersubstrats 110 trägt derart,
dass das Halbleitersubstrat über
dem Rest des Auflagesubstrats 112 aufgehängt ist.
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Die
Kontaktelektrode 30 und der/die elektrische(n) Leiter 38 dienen
zum Gewährleisten
einer elektrischen Verbindung mit der mittigen Elektrode 18a des
thermischen Stellglieds 12 bzw. einem elektrischen Verbindungszug.
Alternativ dazu ist die Innenfläche 112a des
Auflagesubstrats 112 mit einem elektrisch leitfähigen Material,
wie beispielsweise Bor, Indium Thallium oder Aluminium, dotiert,
oder das Auflagesubstrat 112 ist aus einem Halbleitermaterial,
wie beispielsweise Silizium, Galliumarsenid, Germanium oder Selen,
geformt.
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Die
Hochfläche 36 ist
wahlweise auf der Innenfläche 112a des
Auflagesubstrats 112 geformt, wobei die Kontaktelektrode 30 auf
einer mit der mittigen Elektrode 18a des thermischen Stellglieds 12 ausgerichteten
Kontaktfläche 114 geformt
ist. Die Hochfläche 36 kann
mit geringfügigem
Zwischenraum unterhalb der Auflage hochflächen 32 angeordnet
sein, um Raum bereitzustellen, damit sich das thermische Stellglied 12 zwischen
seinem ersten und seinem zweiten Stabilitätszustand biegt, ist aber ausreichend
nahe der Ebene der Hochflächen 32,
dass der Kontakt mit dem Elektrodenabschnitt 18a gesichert
ist, wenn das thermische Stellglied 12 in dem zweiten Stabilitätszustand
angeordnet ist, wodurch die innere konkave Fläche 24 des mittigen
beweglichen Abschnitts 20 zu einer äußeren konvexen Fläche 24 umgekehrt
wird, die mit Zwischenraum weg von der Ebene P des Randabschnitts 22 angeordnet ist.
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Die
Hochflächen 32, 36 schließen jeweils wahlweise
eine oder mehrere geneigte Seitenwände 116 ein, die sich
zwischen der Innenfläche 112a des Auflagesubstrats 112 und
den Auflageflächen 34, 114 erstrecken.
Die Elektroden sind auf den Kontaktflächen 114, 34 und
wenigstens einer der geneigten Seitenwände 116 der mittigen
Hochfläche 36 und
wenigstens einer der Auflagehochflächen 32 aufgebracht.
Die sich ergebenden Elektroden, die den/die elektrischen Leiter 38 bilden,
sind daher an den Seitenwänden
der jeweiligen Hochflächen
freigelegt, um den elektrischen Kontakt mit denselben zu erleichtern.
Während
die Kontaktelektrode 30 auf der Oberfläche der mittigen Hochfläche 36 freigelegt
ist, wird/werden die Hochfläche(n) 32 zuerst
selektiv geätzt,
um ausgesparte Bereiche zu definieren, in denen das Elektrodenmetall
aufgebracht wird, so dass sich die aufgebrachten Metallelektroden,
die den/die elektrischen Leiter 38 bilden, nicht oberhalb
der Oberfläche
der Hochfläche(n) 32 erstrecken.
Wie illustriert, werden freigelegte Abschnitte der Innenfläche 112a des
Auflagesubstrats 112, beispielsweise mit Hilfe von BOE,
geätzt,
um ausgesparte Bereiche 118 in dem vordefinierten Muster
zu formen. Wie oben be schrieben, tragen die Kontaktflächen 34 der Hochflächen 32 die
Innenfläche 110a des
Halbleitersubstrats 110, d.h., den Randabschnitt 22 des
thermischen Stellglieds 12.
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In 8 werden,
nachdem das bimodale thermische Stellglied 12 geformt ist,
die Kontaktflächen 34 der
Hochflächen 32 und
die Innenfläche 110a des
Halbleitersubstrats am Randabschnitt 22 des thermischen
Stellglieds 12 bondiert oder anderweitig verbunden, wobei
die mittige Elektrode 18a mit dem Kontakt 30 der
mikrobearbeiteten Auflageplatte 28 ausgerichtet ist. Zum
Beispiel können
die Kontaktflächen 34 der
Hochflächen 32 und
die Innenfläche 110a des
Halbleitersubstrats durch eine anodische Bindung oder dergleichen
bondiert werden.
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Bei
Anwendung ist der Schalter 26 angeschlossen, um ein Schaltmittel,
zum Beispiel das Festkörperrelais 40,
zum Schalten einer verhältnismäßig hohen
Last anzusteuern, wenn das thermische MEMS-Schalterstellglied 12 zwischen
seinem ersten und seinem zweiten Stabilitätszustand schaltet. Das thermische
MEMS-Stellglied 12 und das Festkörperrelais 40 sind
beide zusammengepackt, um Kosten und Größe zu sparen.
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Es
könnten
ebenfalls andere Massen-Mikrobearbeitungsverfahren ähnlich den
zum Fertigen des Beschleunigungsmessers Honeywell SiMMATM verwendeten,
wie beispielsweise die Silizium-auf-Oxid- (SOI) Fertigung, verwendet
werden (wobei die Verwendung der Oxidlage als Bimaterialsystem wünschenswert
sein könnte).
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9 illustriert
den thermischen MEMS-Schalter der Erfindung in einer alternativen Ausführungsform
als thermischer Doppelkontaktschalter 200, der eine gegabelte
mittige Hochfläche 36 hat,
die wechselseitig isolierte elektrische Kontakte 36a, 36b hat,
die jeweils unabhängig
an entsprechende wechselseitig isolierte Leiterzüge 38a, 38b gekoppelt
sind, die auf der Innenfläche
der Auflage 28 am Boden 34 geformt sind und hinausgeführt werden über die
jeweiligen Hochflächen 32a, 32b in
ausgesparten Bereichen, in denen das Elektrodenmetall aufgebracht
ist, so dass sich die aufgebrachten Metallelektroden, welche die
elektrischen Leiter 38a, 38b bilden, nicht über die
Oberfläche
der Hochflächen 32a, 32b erstrecken.
Alternativ dazu ist die Auflage 28 in einem ähnlichen
Muster mit einem elektrisch leitfähigen Material, wie beispielsweise
Bor, Indium, Thallium oder Aluminium, dotiert oder ist aus einem
Halbleitermaterial, wie beispielsweise Silizium, Galliumarsenid,
Germanium oder Selen, geformt. Wie in 10 illustriert,
kann die Treiberstruktur 16, wenn sie aus einem geeigneten
elektrisch leitfähigen
Material geformt ist, ebenfalls die Kontaktelektrode 18a auf
dem mittigen beweglichen Abschnitt 20 des Stellglieds 12 bereitstellen.
Das Stellglied 12 ist mit wenigstens der mittigen Kontaktelektrode 18a versehen,
die groß genug
ist, um die zwei sonst wechselseitig isolierten elektrischen Kontakte 30a, 30b in
Kontakt zu bringen, wenn das Stellglied 12 zu seinem umgekehrten
Zustand durchschnappt, wodurch, wie in 10 gezeigt,
ein durch die Unterbrechung zwischen den zwei elektrischen Kontakten 30a, 30b unterbrochener
Stromkreis geschlossen wird.
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11 illustriert
den thermischen MEMS-Schalter der Erfindung in einer alternativen Ausführungsform
als thermischer Einzelkontaktschalter 300, der ein freitragendes
thermisches Stellglied 310 hat, das an einer in der Auflageplatte 314 geformten
Hochfläche 312 befestigt
und mit einer zweiten, ebenfalls in der Auflageplatte 314 geformten und
mit Zwischenraum weg von der Ausleger-Auflagehochfläche 312 angeordneten,
Kontakthochfläche 316 ausgerichtet
ist. Das freitragende thermische Stellglied 310 schließt eine
als gekrümmter
oder gewölbter
Riegel geformte Stellglied-Basisstruktur 318 in
Kombination mit einer in der gleichen Richtung wirkenden thermischen
Treiberstruktur 320 und einem elektrischen Leiterabschnitt 322 an
dem der Auslegerverbindung entgegengesetzten Ende ein. Das Material
der Stellglied-Basisstruktur 318 ist ausgewählt aus
der oben erörterten
Familie starker und wesentlich nicht verformbarer Materialien, die
eine erste oder Basis-Wärmeausdehnungsgeschwindigkeit
haben. Zum Beispiel ist das Basismaterial epitaktisches Silizium
oder ein anderes geeignetes nicht verformbares Material, das unter
Verwendung bekannter Mikrostrukturtechniken konfiguriert werden
kann. Unter Verwendung einer von einer Zahl von oben erörterten Bearbeitungstechniken
wird die Basisstruktur 318 anfangs in eine Konfiguration
geformt, die einen mittigen beweglichen gewölbten oder gekrümmten Abschnitt 324 hat,
der an dem einen Ende durch einen Befestigungsabschnitt 326,
an dem anderen Ende durch die Leiterelektrode 322 begrenzt
wird. Die thermische Treiberstruktur 320 wird durch Aufbringen
eines thermischen Treibermaterials bereitgestellt, das in einer
dünnen
Lage, in Abhängigkeit
von dem besonderen gewünschten
thermischen Ansprechverhalten, entweder auf die konkave oder auf
die konvexe Fläche
des gewölbten
oder gekrümmten
Abschnitts 324 der Basisstruktur 318 aufgebracht
wird. Zum Beispiel wird eine dünne
Lage des Treibermaterials an dem mittigen beweglichen Abschnitt 324 zwischen
den Grenzen, d.h., dem Elektroden- und dem Befestigungsabschnitt 322, 326 an
den Außenkanten der
Basisstruktur 318 aufgebracht.
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Das
thermische Treibermaterial ist ein anderes Material, aus der Familie
starker und wesentlich nicht verformbarer Materialien ausgewählt, die,
wie oben erörtert,
einen hohen Scherelastizitätsmodul haben
und geeignet sind zur Verwendung beim Formen der Stellglied-Basisstruktur 318.
Ferner unterscheidet sich das Treibermaterial von dem besonderen,
beim Formen der Stellglied-Basisstruktur 318 verwendeten,
Material und hat einen zweiten oder Treiber-Wärmeausdehnungskoeffizienten,
der zu einer Treiber-Wärmeausdehnungsgeschwindigkeit führt, die
sich von der Basis-Wärmeausdehnungsgeschwindigkeit
unterscheidet. Wenn zum Beispiel die Stellglied-Basisstruktur 318 aus
epitaktischem Silizium geformt ist, ist die Treiberstruktur 320 aus
Siliziumoxid, Siliziumnitrid, oder einem anderen geeigneten Material
geformt, das einen anderen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
hat als epitaktisches Silizium.
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Die
Leiterelektrode 322 und der eine Leiterzug oder die mehreren
Leiterzüge 328 sind
auf der inneren konvexen Fläche
der Stellglied-Basisstruktur 318 geformt, wobei die Leiterzüge 328 zum
Anschluss in einem Stromkreis zu dem äußeren Befestigungsabschnitt 326 geführt werden.
Alternativ dazu werden die elektrischen Leiterabschnitte 322, 328 durch
geeignetes Dotieren der Stellglied-Basisstruktur 318 mit
einem elektrisch leitfähigen
Material, wie beispielsweise Bor, Indium, Thallium oder Aluminium bereitgestellt.
Das Formen der Stellglied-Basisstruktur 318 aus einem Halbleitermaterial,
wie beispielsweise epitaktischem Silizium, Galliumarsenid, Germanium
oder Selen, erübrigt
die Notwendigkeit, gesonderte elektrische Leiterabschnitte 322, 328 bereitzustellen.
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Die
Auflageplatte 314 ist in einem Auflagesubstrat, zum Beispiel
einem Glassubstrat wie oben beschrieben, geformt, wobei sie die
Auflagehochfläche 312 und
die Kontakthochfläche 316 hat.
Die Kontakthochfläche 316 schließt eine
Kontaktelektrode 330 ein, die mit der Leiterelektrode 322 des
freitragenden thermischen Stellglieds 310 ausgerichtet
ist und geschaltet ist, um ein elektrisches Signal in einem elektrischen
Stromkreis zu übertragen.
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Wie
in 11 gezeigt, ordnet der gewölbte Abschnitt 329 der
Stellglied-Basisstruktur 318 in einem ersten Stabilitätszustand
den Kontaktabschnitt 322 mit Zwischenraum weg von der Kontaktelektrode 330 der
Auflageplatte 314 an. Wenn das bimodale Stellglied 310 eine
vorher festgelegte Sollwerttemperatur erreicht, bewirken die durch
den Unterschied der thermischen Ausdehnungskoeffizienten, dass der
mittige bewegliche Abschnitt 324 der Stellglied-Basisstruktur 318 zu
einem zweiten Stabilitätszustand
(nicht gezeigt) durchschnappt, wobei die konvexe Krümmung zu
einer konkaven Konfiguration umgekehrt wird. Entsprechend diesem
zweiten Stabilitätszustand
zwingt die umgekehrte konkave Konfiguration des mittigen beweglichen
Abschnitts 324 den Leiterabschnitt 322 des thermischen
Stellglieds 310 in elektrischen Kontakt mit der Kontaktelektrode 330 der
Auflageplatte 314, wodurch ein Stromkreis geschlossen wird.
Die Eigenschaft des thermischen Stellglieds 310, bei einer
vorher festgelegten Schwellen- oder Sollwerttemperatur in einem
anderen Konkavitätszustand
zu schnappen, wird folglich in dem thermischen Schalter 300 benutzt,
um die elektrischen Kontakte 322, 330 zu öffnen oder
zu schließen,
um zu signalisieren, dass der Sollwert erreicht worden ist.
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Während die
bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung illustriert und beschrieben worden ist, wird zu erkennen
sein, dass verschiedene Veränderungen
daran vorgenommen werden können,
ohne vom Rahmen der Erfindung abzuweichen.