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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Systeme, Verfahren und
Vorrichtungen zum Herstellen von Dosierformen.
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Hintergrund der Erfindung
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Auf
dem Gebiet der Pharmazie ist eine Vielfalt von Dosierformen bekannt,
wie z. B. Tabletten, Kapseln und Gelcaps. Als Tabletten werden im
allgemeinen vergleichsweise komprimierte Pulver mit verschiedenen Formen
bezeichnet. Eine Art von verlängerten
kapselförmigen
Tabletten wird allgemein als „Caplet" bezeichnet. Kapseln
werden üblicherweise
unter Verwendung einer zweiteiligen Gelatinehülle hergestellt, die durch Eintauchen
eines Stahlstabs in Gelatine, wobei die Gelatine das Ende des Stabs
beschichtet, erhalten wird. Die Gelatine wird zu zwei Halbhüllen ausgehärtet, aus
denen der Stab herausgezogen wird. Anschließend werden die ausgehärteten Halbhüllen mit
einem Pulver gefüllt
und die beiden Hälften
zu einer Kapsel zusammengefügt
(siehe allgemein HOWARD C. ANSEL et al., Pharmaceutical Dosage Forms
and Drug Delivery Systems (7. Auflage, 1999)).
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Gelatinebeschichtete
Tabletten, die allgemein als Geltabs und Gelcaps bekannt sind, stellen
eine Verbesserung von Gelatinekapseln dar und umfassen üblicherweise
eine Tablette, die mit einer Gelatinehülle beschichtet ist. Die Produkte
von McNeil Consumer Healthcare auf Acetaminophen-Grundlage, die
unter dem Handelsnamen Tylenol
® im Handel sind, stellen
gut bekannte Beispiele von Gelcaps dar. Die
U.S.-Patentschriften Nr. 4,820,524 ;
5,538,125 ;
5,228,916 ;
5,436,026 ;
5,679,406 ;
5,415,868 ;
5,824,338 ;
5,089,270 ;
5,213,738 ;
5,464,631 ;
5,795,588 ;
5,511,361 ;
5,609,010 ;
5,200,191 ;
5,459,983 ;
5,146,730 und
5,942,034 beschreiben Geltabs und
Gelcaps, sowie Verfahren und Vorrichtungen zu deren Herstellung.
Herkömmliche
Verfahren zum Herstellen von Gelcaps werden im allgemeinen diskontinuierlich
und unter Verwendung von mehreren unabhängig voneinander betriebenen,
allein stehenden Maschinen durchgeführt. Solche diskontinuierliche
Verfahren umfassen üblicherweise
die Einheitsarbeitsgänge
des Granulierens, Trocknens, Mischens, Kompaktierens (wie z. B.
in einer Tablettenpresse), Eintauchens in Gelatine oder Umhüllens mit
Gelatine, Trocknens und Druckens.
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Leider
haben diese Verfahren bestimmte Nachteile. Die Systeme stellen diskontinuierlichen
Verfahren dar, so daß beispielsweise
jede der verschiedenen Vorrichtungen, die verwendet werden, in einem
getrennten Reinraum untergebracht ist, der den FDA-Standards (Standards
der Food and Drug Administration) genügen muss. Dies erfordert eine
vergleichsweise große
Kapitalmenge bezüglich
Raum und Maschinen. Ein Verfahren, das die Herstellungsraten steigern
und stromlinienförmiger
machen würde,
wäre daher
in vieler Hinsicht wirtschaftlich vorteilhaft, beispielsweise durch
die Verringerung der Größe der für Anlagen,
die für
die Massenproduktion von pharmazeutischen Produkten benötigten werden.
Im Allgemeinen wäre
es erstrebenswert, im Gegensatz zu einem diskontinuierlichen Verfahren
ein kontinuierlich betriebenes Verfahren zur Herstellung von Gelcaps
und anderen Dosierformen einzurichten.
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Die
Arbeitsgänge
des Eintauchens in ein Gel und des Trocknens sind im allgemeinen
vergleichsweise zeitaufwendig. Daher wäre auch ein Verfahren vorteilhaft,
das den Arbeitsgang der Gelatinebeschichtung vereinfacht und die
Trocknungszeit verringert.
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Die
Anlagen, die gegenwärtig
zur Herstellung von Gelcaps und Geltabs verwendet werden, sind so gestaltet,
daß sie
diese Formen nur nach genauen Spezifikationen der Gestalt und der
Größe herstellen.
Daher wären
ein vielseitigeres Verfahren und eine vielseitigere Vorrichtung,
die zur Herstellung einer Vielfalt von Dosierformen zur Abgabe von
Arzneimitteln, Nährmitteln
und/oder Konfekten verwendet werden können, vorteilhaft.
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In
diesem Zusammenhang haben die Anmelder entdeckt, daß eine breite
Vielfalt von Dosierformen, umfassend komprimierte Tabletten, Gelcaps,
Kautabletten, flüssigkeitsgefüllte Tabletten,
hochwirksame Dosierformen und dergleichen, von denen manche schon
für sich
neu sind, unter Verwendung von besonderen Betriebsmodulen hergestellt
werden können.
Jedes Betriebsmodul führt
bestimmte Aufgaben aus und kann auch als allein stehende Einheit
verwendet werden, um bestimmte Dosierformen herzustellen. Bei einer
anderen Ausführungsform
können
zwei oder mehrere gleiche oder verschiedene Betriebsmodule miteinander verbunden
sein, um ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung anderer
Dosierformen zu bilden. Im Wesentlichen wird durch die vorliegende
Erfindung ein „Mix-and-Match"-System zur Herstellung
von Dosierformen bereitgestellt. Vorzugsweise können die Betriebsmodule miteinander
verbunden sein, wie es zum Betreiben eines einzigen kontinuierlichen
Verfahrens wünschenswert
ist.
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US-A-4292017 offenbart
eine Vorrichtung zum Komprimieren von Tabletten, wobei ein Unterdruck
verwendet wird, um das Füllen
eines Matrizennests zu unterstützen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung von komprimierten
Dosierformen bereit, umfassend:
- a) Bringen
eines Vorrats an Pulver in Fließverbindung
mit einer Matrize, wobei die Matrize ein Matrizennest in Fließverbindung
mit einem Filter umfaßt;
- b) Ausüben
einer Saugwirkung auf das Matrizennest, um so zu bewirken, daß das Pulver
in das Matrizennest fließt,
wobei die Saugwirkung auf das Matrizennest durch das Filter ausgeübt wird;
- c) Trennen des Filters von dem Pulver in dem Matrizennest; und
- d) Komprimieren des Pulvers in dem Matrizennest, um so eine
komprimierte Dosierform zu bilden, während das Filter von diesem
getrennt ist,
wobei das Filter mit dem Matrizennest durch
eine Öffnung
in dem Matrizennest in Verbindung steht und wobei der Trennschritt
(c) das Bewegen eines ersten Stempels durch das Matrizennest, um
die Öffnung
abzudecken, umfaßt,
und wobei der Komprimierschritt (d) das Bewegen eines zweiten Stempels
durch das Matrizennest auf den ersten Stempel zu umfaßt.
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Die
Erfindung stellt auch eine Vorrichtung zur Herstellung von komprimierten
Dosierformen bereit, umfassend:
- a) eine Quelle
für Saugwirkung;
- b) ein Matrizennest mit
(i) einer ersten Öffnung zum
Bringen des Matrizennests in Fließverbindung mit der Quelle
für Saugwirkung, wodurch
die Quelle für
Saugwirkung eine Saugwirkung auf das Matrizennest ausübt, und
(ii)
eine zweite Öffnung
zum Bringen des Matrizennests in Fließverbindung mit einem Vorrat
an Pulver, wobei die Quelle für
Saugwirkung (158) das Pulver beim Fließen in das Matrizennest unterstützt;
- c) ein Filter, das zwischen der Quelle für Saugwirkung und der zweiten Öffnung angeordnet
ist, wodurch die Saugwirkung auf das Matrizennest durch das Filter
ausgeübt
wird;
- d) einen ersten Stempel, der durch das Matrizennest bewegbar
ist, um die erste Öffnung
abzudecken, wodurch das Pulver in dem Matrizennest von dem Filter
getrennt wird; und
- e) einen zweiten Stempel, der durch das Matrizennest auf den
ersten Stempel zu bewegbar ist, um das Pulver in dem Matrizennest
zu komprimieren und so die komprimierten Dosierformen zu ergeben.
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Kurze Beschreibung der Abbildungen
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Die 1A und 1B zeigen
Beispiele von Dosierformen, die gemäß der Erfindung hergestellt
werden können.
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2 zeigt
ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Herstellung einer Dosierform.
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3 zeigt
in teilweise schematischer Form den Grundriss eines Systems zur
Herstellung von Dosierformen.
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4 zeigt
eine Seitenansicht des in 3 dargestellten
Systems.
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5 zeigt
eine räumliche
Ansicht eines Komprimiermoduls und einer Überführungseinheit.
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6 zeigt
eine Draufsicht eines Teils des in 5 dargestellten
Komprimiermoduls.
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7 zeigt
die Bahn einer Stempelreihe eines Komprimiermoduls während einer
Umdrehung des Komprimiermoduls.
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8 zeigt
die Bahn einer anderen Stempelreihe des Komprimiermoduls während einer
Umdrehung des Komprimiermoduls.
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9 zeigt
eine Schnittansicht eines Teils eines Komprimiermoduls während des
Komprimierens.
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10 zeigt
einen Querschnitt entlang der Linie 10-10 von 9.
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11 zeigt
einen Querschnitt entlang der Linie 11-11 von 10.
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12 zeigt
eine vergrößerte Ansicht
des Matrizennestbereichs, der in 11 eingekreist
ist.
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12A zeigt eine andere Ausführungsform eines Matrizennests
des Komprimiermoduls.
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13 zeigt
eine Draufsicht der Füllzone
des Komprimiermoduls.
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14 zeigt
eine Schnittansicht eines Teils der Füllzone des Komprimiermoduls.
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15 zeigt
einen Querschnitt entlang der Linie 15-15 von 6.
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16 zeigt
eine Ansicht entlang eines Bogens des Komprimiermoduls während des
Komprimierens.
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Die 17A bis 17C zeigen
eine Ausführungsform
eines „C"-Rahmens für die Komprimierrollen.
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Die 18A bis 18C zeigen
eine andere Ausführungsform
eines „C"-Rahmens für die Komprimierrollen.
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Die 19A bis 19C zeigen
eine bevorzugte Ausführungsform
eines „C"-Rahmens für die Komprimierrollen.
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20 zeigt eine Draufsicht der Säuberungszone und der Füllzone des
Komprimiermoduls.
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21 zeigt einen Querschnitt entlang der Linie 21-21
von 20.
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22 zeigt einen Querschnitt entlang der Linie 22-22
von 20.
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23 zeigt eine Ausführungsform eines Pulverrückgewinnungssystems
für das
Komprimiermodul.
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24 zeigt einen Querschnitt entlang der Linie 24-24
von 23.
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25 zeigt eine andere Ausführungsform eines Pulverrückgewinnungssystems
für das
Komprimiermodul.
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Die 26A bis 26C zeigen
eine Ausführungsform
eines Wärmezyklus-Formmoduls,
in dem Dosierformen an sich hergestellt werden.
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Die 27A bis 27C zeigen
eine andere Ausführungsform
eines Wärmezyklus-Formmoduls, in dem
eine Beschichtung auf ein Substrat aufgebracht wird.
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Die 28A bis 28C zeigen
eine bevorzugte Ausführungsform
eines Wärmezyklus-Formmoduls, in dem
eine Beschichtung auf ein Substrat aufgebracht wird.
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29 zeigt eine räumliche Ansicht eines Wärmezyklus-Formmoduls.
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30 zeigt eine Reihe von mittleren Formwerkzeug-Baueinheiten
eines Wärmezyklus-Formmoduls.
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31 zeigt einen Querschnitt entlang der Linie 31-31
von 30.
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Die 32 bis 35 zeigen
das Öffnen,
Drehen und Schließen
der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit
mit der unteren Aufnahmeeinheit und der oberen Formwerkzeug-Baueinheit.
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Die 36 und 37 zeigen
Schnittansichten einer unteren Aufnahmeeinheit eines Wärmezyklus-Formmoduls.
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Die 38 und 39 zeigen
Draufsichten eines elastomeren Aufnehmers einer unteren Aufnahmeeinheit.
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40 zeigt ein bevorzugtes Kurvenbahnsystem der
mittleren Formwerkzeug-Baueinheit des Wärmezyklus-Formmoduls.
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41 zeigt einen Querschnitt der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit,
wobei eine Ausführungsform einer
Ventilbetätiger-Baueinheit
gezeigt wird.
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42 zeigt einen Querschnitt der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit,
wobei eine Ausführungsform einer
Luftbetätiger-Baueinheit
gezeigt wird.
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43 und 46 zeigen
Schnittansichten eines Teils der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit, wobei erste
und zweite Verteilerplatten gezeigt werden.
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44 zeigt einen Querschnitt entlang der Linie 44-44
von 43.
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45 zeigt einen Querschnitt entlang der Linie 45-45
von 43.
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47 zeigt einen Querschnitt entlang der Linie 47-47
von 46.
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Die 48 bis 50 zeigen
Schnittansichten eines bevorzugten Düsensystems einer mittleren Formwerkzeug-Baueinheit.
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51 zeigt eine Schnittansicht einer oberen Formwerkzeug-Baueinheit
des Wärmezyklus-Formmoduls, wobei
ein Kurvenbahnsystem davon gezeigt wird.
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Die 52 bis 54 zeigen
Schnittansichten der oberen Formwerkzeug-Baueinheit und der mittleren
Formwerkzeug-Baueinheit des Wärmezyklus-Formmoduls.
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Die 56 und 56 zeigen
eine Ausführungsform
eines Temperatursteuersystems für
das Wärmezyklus-Formmodul.
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Die 57 bis 59 zeigen
eine andere Ausführungsform
eines Temperatursteuersystems für
das Wärmezyklus-Formmodul.
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Die 60 bis 62 zeigen
eine bevorzugte Ausführungsform
des Temperatursteuersystems für das
Wärmezyklus-Formmodul.
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Die 63 bis 65 zeigen
ein sich drehendes Quetschventilsystem, das zur Verwendung bei dem Temperatursteuersystems
für das
Wärmezyklus-Formmodul
geeignet ist.
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68 zeigt eine Draufsicht einer Überführungseinheit.
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69 zeigt einen Querschnitt entlang der Linie 69-69
von 68.
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Die 70 bis 74 zeigen
eine bevorzugte Ausführungsform
eines Überführungselements
einer Überführungseinheit.
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75 zeigt einen Querschnitt entlang der Linie 75-75
von 68.
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76 zeigt eine Überführungseinheit,
die einen Einsatz von einem Wärmehärtungs-Formmodul zu einem
Komprimiermodul überführt.
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77 zeigt eine Draufsicht einer sich drehenden Überführungseinheit.
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78 zeigt eine Schnittansicht einer sich drehenden Überführungseinheit.
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79 zeigt das Überführen von
komprimierten Dosierformen von einem Komprimiermodul zu einem Wärmezyklus-Formmodul
durch eine sich drehende Überführungseinheit.
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80 zeigt eine weitere Schnittansicht einer sich
drehenden Überführungseinheit.
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Die 81A bis 81G zeigen
den Betrieb einer sich drehenden Überführungseinheit, wobei die 81A, 81F und 81G Rückansichten
der 81B, 81C bzw. 81D sind.
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82 zeigt eine Seitenansicht eines Wärmehärtungs-Formmoduls.
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82A zeigt einen Querschnitt entlang der Linie
A-A von 82.
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83 zeigt eine Vorderansicht eines Wärmehärtungs-Formmoduls.
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84 zeigt eine weitere Vorderansicht eines Wärmehärtungs-Formmoduls.
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Die 85A bis 85D zeigen
den Betrieb des Wärmehärtungs-Formmoduls.
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86 zeigt eine Schnittansicht eines bevorzugten
Wärmehärtungs-Formmoduls.
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Die 87 und 88 zeigen
das Ausstoßen
eines Einsatzes aus einem Wärmehärtungs-Formmodul.
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Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsformen
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ÜBERSICHT
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Die
Verfahren, Systeme und Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung
können
zur Herstellung von herkömmlichen
Dosierformen mit einer Vielfalt von Formen und Größen verwendet
werden, sowie auch von neuen Dosierformen, die bisher nicht unter
Verwendung von herkömmlichen
Systemen und Verfahren hergestellt werden konnten. In ihrem allgemeinsten
Sinn stellt die hier offenbarte Vorrichtung folgendes bereit: 1)
ein Komprimiermodul zur Herstellung von komprimierten Dosierformen
aus komprimierbaren Pulvern, 2) ein Wärmezyklus-Formmodul zur Herstellung
von geformten Dosierformen oder zum Aufbringen einer Beschichtung auf
ein Substrat, 3) ein Wärmehärtungs-Formmodul
zur Erzeugung von geformten Dosierformen, welche die Form von Einsätzen für Dosierformen
annehmen können,
4) eine Überführungseinheit
zum Überführen von Dosierformen
von einem Modul zu einem anderen, und 5) ein Verfahren zur Herstellung
von Dosierformen, umfassend wenigstens zwei der vorstehend genannten
Module, die miteinander verbunden sind, vorzugsweise durch die Überführungseinheit.
Ein solches Verfahren kann kontinuierlich oder getaktet durchgeführt werden.
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2 zeigt
ein Fließdiagramm,
das ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung von bestimmten Dosierformen
gemäß der Erfindung
darstellt, bei dem alle Betriebsmodule zu einem kontinuierlichen
Verfahren verbunden eingesetzt werden. Insbesondere stellt das in 2 gezeigte
Verfahren eine wie in 1A gezeigte Dosierform 10 her,
die eine geformte Beschichtung 18 auf der Außenoberfläche einer
komprimierten Dosierform 12 und einen Einsatz 14 umfaßt. Die 3 und 4 zeigen
ein bevorzugtes System zum Ausführen des
in 2 dargestellten Verfahrens. 1B zeigt
eine andere Dosierform 10',
die gemäß der Erfindung
hergestellt werden kann, umfassend eine geformte Beschichtung 18' über einer
komprimierten Dosierform 12'. Aus 1B ist
zu ersehen, daß die
Beschichtung und die komprimierte Dosierform nicht die gleiche Form
haben müssen.
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Wie
in den 3 und 4 im Überblick gezeigt ist, umfaßt das bevorzugte
System 20 ein Komprimiermodul 100, ein Wärmezyklus-Formmodul 200 und
eine Überführungseinheit 300 zum Überführen einer komprimierten
Dosierform, die in dem Komprimiermodul 100 hergestellt
worden ist, zu dem Wärmezyklus-Formmodul 200.
Diese Art der Verbindung des Komprimiermoduls, der Überführungseinheit
und des Wärmezyklus-Formmoduls
ergibt ein kontinuierliches mehrstufiges System. Das Komprimieren
wird in dem ersten Modul durchgeführt, das Formen einer Beschichtung
um die erhaltene komprimierte Dosierform wird in dem zweiten Modul
durchgeführt,
und das Überführen der
Dosierform von einem Modul zu dem anderen wird durch die Überführungseinheit
durchgeführt.
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Bei
anderen bevorzugten Ausführungsformen
umfaßt
das System 20 auch ein Wärmehärtungs-Formmodul 400 zum
Formen einer geformten Dosierform, welche die fertige Dosierform
umfassen kann oder bei der es sich um einen Einsatz zum Einverleiben
in eine andere Dosierform handeln kann. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
der Einsatz einen hochwirksamen Zusatzstoff. Die Erfindung ist nicht
auf die Art oder Beschaffenheit des Einsatzes beschränkt. Vielmehr
wird der Begriff „Einsatz" dazu verwendet,
eine pelletartige Komponente, die in einer anderen Dosierform eingebettet
ist, zu bezeichnen. Ein solcher Einsatz kann selbst ein Arzneimittel
enthalten, und er behält
seine Form bei, während
er in das Pulver eingebracht wird.
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Bei
der Verwendung des bevorzugten verbundenen Systems, das ein Komprimiermodul
umfaßt,
wird der Einsatz in Schritt B von 2 hergestellt.
Anschließend
wird der Einsatz in unkomprimiertes Pulver in dem Komprimiermodul 100 eingeführt. Nach
dem Einführen
werden das Pulver und der Einsatz komprimiert (Schritt C von 2).
Das Wärmehärtungs-Formmodul 400 kann
von dem Komprimiermodul 100 getrennt oder ein Teil davon
sein. Wenn das Wärmehärtungs-Formmodul
von dem Komprimiermodul 100 getrennt ist, kann eine Überführungseinheit 700 verwendet
werden, um den Einsatz von dem Wärmehärtungs-Formmodul 400 zu dem
Komprimiermodul 100 zu überführen.
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Das
verbundene System zur Herstellung von Dosierformen und jedes einzelne
Betriebsmodul bieten viele Vorteile bei der Verarbeitung. Abhängig von
der Beschaffenheit der gewünschten
Dosierform können
die Betriebsmodule getrennt oder gemeinsam, und in verschiedenen
Reihenfolgen verwendet werden. Es können zwei oder mehrere gleiche
Betriebsmodule bei einem einzigen Verfahren verwendet werden. Außerdem können die
Vorrichtungen, Verfahren und Systeme gemäß der vorliegenden Erfindung,
obwohl sie mit Bezug auf die Herstellung von Dosierformen beschrieben
werden, auch zur Herstellung von nicht-medizinischen Produkten verwendet
werden. Beispielsweise können
sie zur Herstellung von Konfekten und Placebos verwendet werden.
Das Formmodul kann mit zahlreichen natürlichen und synthetischen Materialien
mit und ohne ein Arzneimittel verwendet werden. Ähnlich kann das Komprimiermodul
mit verschiedenen Pulvern mit oder ohne Arzneimittel verwendet werden.
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Diese
Beispiele werden zur Veranschaulichung und nicht zur Beschränkung bereitgestellt,
und es versteht sich, daß die
hier beschriebenen Erfindungen zahlreiche andere Anwendungen haben.
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Wenn
sie zu einem kontinuierlichen Verfahren miteinander verbunden sind,
können
die Betriebsmodule einzeln oder gemeinsam angetrieben werden. Bei
der bevorzugten Ausführungsform,
die in den 3 und 4 gezeigt
ist, treibt ein einziger Motor 50 das Komprimiermodul 100,
das Wärmezyklus-Formmodul 200 und
die Überführungseinheit 300 an.
Der Motor 50 kann durch einen beliebigen herkömmlichen
Antriebsstrang, wie z. B. durch solche, die Zahnräder, Getriebe,
Transmissionswellen, Scheiben und/oder Riemen umfassen, mit dem
Komprimiermodul 100, dem Wärmezyklus-Formmodul 200 und
der Überführungseinheit 300 verbunden
sein. Selbstverständlich
kann ein solcher Motor oder können
solche Motoren verwendet werden, um auch andere Einrichtungen des
Verfahrens anzutreiben, wie z. B. den Trockner 500 und
dergleichen.
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KOMPRIMIERUNGSMODUL
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Die 5 bis 25 zeigen
allgemein das Komprimiermodul 100. 5 zeigt
eine räumliche
Ansicht des Komprimiermoduls 100 und der Überführungseinheit 300.
Das Komprimiermodul 100 ist eine sich drehende Einheit,
die folgende Funktionen ausübt:
Zuführen
von Pulver an ein Formnest, Kompaktieren des Pulvers zu einer komprimierten
Dosierform und Ausstoßen
der komprimierten Dosierform. Wenn das Komprimiermodul in Verbindung
mit dem Wärmezyklus-Formmodul 200 betrieben
wird, kann die komprimierte Dosierform nach dem Ausstoßen aus
dem Komprimiermodul entweder direkt oder durch die Verwendung einer Überführungseinheit,
wie z. B. der nachstehend beschriebenen Überführungseinheit 300,
zu dem Formmodul überführt werden.
Gegebenenfalls kann ein Einsatz, der von einer anderen Vorrichtung,
wie z. B. dem nachstehend beschriebenen Wärmehärtungs-Formmodul 400,
hergestellt worden ist, in das Pulver in dem Komprimiermodul eingeführt werden,
bevor das Pulver zu der komprimierten Dosierform komprimiert wird.
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Um
diese Aufgaben zu erfüllen,
weist das Komprimiermodul 100 vorzugsweise eine Vielzahl
von Zonen oder Stationen auf, wie in 6 schematisch
gezeigt ist, umfassend eine Füllzone 102,
eine Einführzone 104,
eine Komprimierungszone 106, eine Ausstoßzone 108 und
eine Säuberungszone 110.
Bei einer einzigen Umdrehung des Komprimiermoduls 100 werden
alle diese Funktionen ausgeübt,
und eine weitere Umdrehung des Komprimiermoduls 100 wiederholt
den Zyklus.
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Wie
in den 4, 5, 9 und 14 allgemein
gezeigt ist, umfaßt
der sich drehende Abschnitt des Komprimiermoduls im allgemeinen
einen oberen Rotor 112, einen kreisförmigen Matrizentisch 114,
einen unteren Rotor 116, eine Vielzahl von oberen 118 und
unteren 120 Stempeln, eine obere Kurvenbahn („cam track") 122, eine
untere Kurvenbahn 123 und eine Vielzahl von Matrizen 124. 9 zeigt
einen Teil der Rotoren 112, 116 und des Matrizentischs 114 in
einer Seitenansicht, während 14 einen
senkrechten Schnitt durch die Rotoren 112, 116 und
den Matrizentisch 114 zeigt. 16 zeigt
einen Kreisschnitt durch die Rotoren 122, 116 und
den Matrizentisch 114. Die 7 und 8 zeigen
zweidimensionale Darstellungen des kreisförmigen Wegs, den die Stempel 118, 120 bei
ihrer Drehung mit Bezug auf die Kurvenbahnen 122, 123 durchlaufen,
wobei die Rotoren zum Zweck der Veranschaulichung aus der Zeichnung
weggelassen sind. Der obere Rotor 112, der Matrizentisch 114 und
der untere Rotor 116 sind um eine gemeinsame Welle 101 drehbar
befestigt, wie in 3 gezeigt ist.
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Die
Rotoren 112, 116 und der Matrizentisch 114 weisen
jeweils eine Vielzahl von Höhlungen 126 auf, die
entlang des Umfangs der Rotoren und des Matrizentischs angeordnet
sind. Vorzugsweise weist jeder Rotor zwei kreisförmige Reihen von Höhlungen 126 auf,
wie in 6 gezeigt ist. Obwohl 6 nur den
Matrizentisch 114 zeigt, versteht es sich, daß der obere 112 und
der untere Rotor 116 jeweils die gleiche Anzahl von Höhlungen 126 aufweisen.
Die Höhlungen 126 jedes
Rotors stehen jeweils mit einer Höhlung 126 in dem anderen Rotor
und dem Matrizentisch in einer Linie. Gleichermaßen liegen vorzugsweise zwei
kreisförmige
Reihen von oberen Stempeln 118 und zwei kreisförmige Reihen
von unteren Stempeln 120 vor, wie am besten in der 4, 5, 9 und 14 zu
sehen ist. 7 zeigt die äußere Stempelreihe, während 8 die
innere Stempelreihe zeigt.
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Herkömmliche
Rotationstablettenpressen haben einen einreihigen Aufbau und umfassen
eine Pulverzuführungszone,
eine Komprimierungszone und eine Ausstoßzone. Dies wird im allgemeinen
als einseitige Presse bezeichnet, da die Tabletten an einer Seite
ausgestoßen
werden. Im Handel sind auch Pressen mit einem höheren Ausstoß als einreihige
Tabletten pressen erhältlich,
die zwei Pulverzuführungszonen,
zwei Tablettenkomprimierungszonen und zwei Tablettenausstoßzonen einsetzen.
Diese Pressen haben üblicherweise einen
doppelt so großen
Durchmesser wie die einseitige Bauart, sie weisen mehr Stempel und
Matrizen auf und stoßen
Tabletten an zwei Seiten aus. Sie werden als zweiseitige Pressen
bezeichnet.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das hier beschriebene Komprimiermodul mit zwei
konzentrischen Stempel- und Matrizenreihen aufgebaut. Dieser zweireihige
Aufbau liefert einen Ausstoß, der
dem von zwei einseitigen Pressen gleichwertig ist, er nimmt jedoch
nur einen kleinen Raum ein, der in etwa dem einer herkömmlichen
einseitigen Presse entspricht. Dies ergibt auch einen vereinfachten
Aufbau unter Verwendung einer einzigen Füllzone 102, einer
einzigen Komprimierungszone 106 und einer einzigen Ausstoßzone 108.
Der Aufbau mit einer einzigen Ausstoßzone 108 ist bei
dem verbundenen Verfahren gemäß der Erfindung
besonders vorteilhaft, da die Kompliziertheit von mehreren Überführungseinheiten 300, 700 mit
einem zweiseitigen Aufbau vermieden wird. Selbstverständlich kann
auch ein Komprimiermodul mit einer einzigen Reihe oder mit mehr
als zwei Reihen entworfen werden.
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Die
in den 7 bis 9 dargestellten oberen Stempel 118 erstrecken
sich von oberhalb der Höhlungen 126 des
oberen Rotors 112 durch die Höhlungen 126 des oberen
Rotors und, abhängig
von ihrer Stellung, bis in die Nähe
der Höhlungen 126 des
Matrizentischs 114 oder in sie hinein. Ähnlich erstrecken sich die unteren
Stempel von unterhalb der Höhlungen 126 des
unteren Rotors 116 in die Höhlungen 126 des Matrizentischs 114,
wie ebenfalls am besten in den 7 bis 9 zu
sehen ist. Die Höhlungen 148 in
den oberen und unteren Rotoren dienen als Führungen für die oberen 118 bzw.
unteren 120 Stempel.
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In
jeder der Höhlungen 126 des
Matrizentischs ist eine Matrize 124 angeordnet. Die 9 bis 14 zeigen
die Matrizen 124 und Querschnitte durch den Matrizentisch 114. 9 zeigt
eine Schnittansicht eines Teils des Matrizentischs 114 entlang
eines Bogens durch einen Teil des Matrizentischs 114. 14 zeigt
eine Schnittansicht senkrecht entlang eines Radius durch des Matrizentisch 114.
Da vorzugsweise zwei kreisförmige
Matrizenreihen vorliegen, sind die beiden Matrizenreihen auf gemeinsamen
Radien angeordnet, wie am besten in den 6 und 14 zu
sehen ist.
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Vorzugsweise
bestehen die Matrizen 124 aus einem Metall, es wird jedoch
ein beliebiges geeignetes Material genügen. Jede der Matrizen 124 kann
durch eine Vielfalt von Befestigungsverfahren in der entsprechenden
Höhlung 126 des
Matrizentischs 114 festgehalten werden. Beispielsweise
können
die Matrizen 124 so gestaltet sein, daß sie einen Flansch 128,
der auf einer Aufnahmefläche 130 des
Matrizentischs 114 ruht, und ein Paar von O-Ringen 144
und Nuten 146 aufweisen, wie am besten in 10 zu
sehen ist. 10 zeigt eine vergrößerte Ansicht
der in 9 gezeigten Matrizen ohne die in die Matrizen
eingeführten
oberen Stempel. Es versteht sich, daß alle Matrizen 124 gleich
aufgebaut sind.
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Jede
Matrize 124 umfaßt
ein Matrizennest 132 zum Aufnehmen der oberen und unteren
Stempel 118, 120. Die Matrizennester 132 und
die unteren Stempel 118, die ein Stück in die Matrizennester 132 hinein
ragen, legen das Pulvervolumen, das zu der komprimierten Dosierform
geformt wird, und somit die Dosierungsmenge fest. Die Größe des Matrizennests 132 und
das Maß der
Einführung
der Stempel in die Matrizennester 132 können geeignet ausgewählt oder
eingestellt werden, um die richtige Dosis zu erhalten.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Matrizennester mit der Unterstützung von Unterdruck gefüllt. Insbesondere
weist jede Matrize 124 wenigstens eine darin angeordnete Öffnung 134 auf,
wie in den 10, 11 und 12 gezeigt
ist. In jeder Öffnung 134 oder
in der Nähe
davon ist ein Filter 136 angeordnet. Bei den Filtern 136 handelt
es sich im allgemeinen um ein Metallnetz oder -sieb mit Abmessungen, die
für die
Teilchen, die durch die Matrizennester 134 fließen, geeignet
sind. Ein überraschendes
Merkmal des vorliegenden Komprimiermoduls ist, daß die Filter
Siebe mit einer Maschengröße, die
größer als
die mittlere Teilchengröße des Pulvers
ist, die typischerweise etwa 50 bis etwa 300 Mikrometer beträgt, umfassen
können. Die
Filter 136 sind zwar vorzugsweise metallisch, es können aber
auch andere geeignete Materialien eingesetzt werden, wie z. B. Gewebe,
poröse
Metalle oder poröse
Polymerkonstruktionen. Das Filter 136 kann ein einstufiges
oder mehrstufiges Filter sein, bei der bevorzugten Ausführungsform
ist das Filter 136 jedoch ein einstufiges Filter. Ferner
kann das Filter an einem beliebigen Ort der Unterdruckleitungen
angeordnet sein. Bei einer anderen Ausführungsform kann es wie in 12A gezeigt außen an dem Matrizentisch angeordnet
sein. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Filter in Öffnungen 134 der
Matrizenwand so nah wie möglich bei
den Stempeln angeordnet; siehe 12. Dies
ergibt die geringste Menge an Rückstand,
der das Säubern und
anschließendes
Rückführen in der
Säuberungszone 110 bzw.
in dem Pulver-Rückführungssystem
erforderlich macht. Die Oberseite des Matrizennests 132 ist
vorzugsweise offen und bildet so eine zweite Öffnung.
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Der
Matrizentisch 114 umfaßt
in seinem Inneren vorzugsweise Kanäle 138, die jedes
Matrizenpaar 124 kreisförmig
umlaufen und sich zu den Öffnungen 134 erstrecken,
wie am besten in 11 zu sehen ist. Außerdem weist
der Matrizentisch 114 eine Vielzahl von vergleichsweise
kleinen Öffnungen 140 an
seinem äußeren Umfang
auf, die mit den einzelnen Kanälen 138 verbunden
sind, so daß die
Matrizennester mit einer Quelle von Unterdruck (Quelle von Saugwirkung)
verbunden werden können.
Wie in 14 gezeigt ist, sind an einem
Abschnitt des Umfangs des Matrizentischs 114 eine stationäre Unterdruckpumpe 158 und
ein Unterdruckverteiler 160 angeordnet, die einen Teil
der Füllzone 102 bilden.
Die Unterdruckpumpe 158 stellt eine Quelle von Unterdruck
bereit, um Pulver in die Matrizennester 132 zu ziehen.
Die Unterdruckpumpe 158 ist über geeignete Rohrleitungen 162 mit
dem Unterdruckverteiler 160 verbunden. Der Unterdruckverteiler 160 steht
mit den Öffnungen 140 in
einer Linie. Bei der Umdrehung des Matrizentischs 114 während des
Betriebs der Unterdruckpumpe 158 werden die Öffnungen 140 in
dem Matrizentisch 114 gegenüber dem Unterdruckverteiler 160 ausgerichtet,
so daß in
dem entsprechenden Kanal 138 und dem entsprechenden Matrizennest 132 ein
Unterdruck entsteht.
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Es
wird also durch die Öffnungen 134 und
die Kanäle 138 ein
Unterdruck ausgeübt,
um Pulver in das Matrizennest 132 zu ziehen; siehe die 20 und 21.
Um die Öffnungen 134 und
den Kanal 138 in der Nähe
der Öffnung 134 können mit
einem beliebigen aus einer Vielfalt von Verfahren Abdichtungen gebildet werden.
Bei der gezeigten bevorzugten Ausführungsform wird die Abdichtung
unter Verwendung von O-Ringen 144 und Nuten 146 gebildet.
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Herkömmliche
Tablettenpressen sind auf hoch fließfähige Pulver und auf die Wirkung
der Schwerkraft zum Füllen
des Matrizennests angewiesen. Die Leistungsfähigkeit dieser Maschinen bezüglich der
Füllgenauigkeit
und der Pressgeschwindigkeit sind daher völlig von der Qualität und der
Fließfähigkeit
des Pulvers abhängig.
Da nichtfließende
und schlecht fließende
Pulver von diesen Maschinen nicht verwendet werden können, müssen solche
Materialien in einem getrennten diskontinuierlichen Verfahren, das
kostspielig, zeitaufwändig
und unwirtschaftlich bezüglich
der Energie ist, nassgranuliert werden.
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Das
beschriebene bevorzugte Unterdruck-Füllsystem ist gegenüber herkömmlichen
Systemen dahin gehend vorteilhaft, daß schlecht fließende und
nichtfließende
Pulver ohne die Notwendigkeit einer Nassgranulation mit hoher Geschwindigkeit
und hoher Genauigkeit verarbeitet werden können. Insbesondere können mit dem
vorliegenden Komprimiermodul Pulver mit einem Mindestdurchmesser
der Ausflußöffnung bei
Fließfähigkeit,
wie er mit der Flowdex-Prüfung gemessen
wird, von größer als
etwa 10, vorzugsweise 15, stärker
bevorzugt 25 mm, erfolgreich zu Dosierformen komprimiert werden.
Die Flowdex-Prüfung
wird folgendermaßen durchgeführt. Der
Mindestdurchmesser der Ausflußöffnung wird
unter Verwendung einer Flodex-Vorrichtung Modell 21-101-050 (Hanson
Research Corp., Chatsworth, CA) bestimmt, die aus einem zylindrischen
Becher zum Aufnehmen einer Pulverprobe (5,7 cm Durchmesser, 7,2
cm Höhe)
und einem Satz auswechselbarer Scheiben, von denen jede in der Mitte
eine runde Öffnung
mit einem anderen Durchmesser aufweist, besteht. Die Scheiben werden
an dem zylindrischen Becher angebracht, um den Boden des „Bechers" zu bilden. Zum Füllen wird
die Ausflußöffnung mit
einer Klemme bedeckt. Die Messung des Mindestdurchmessers der Ausflußöffnung wird
unter Verwendung von 100-g-Pulverproben durchgeführt. Eine 100-g-Pulverprobe wird
in den Becher gegeben. Nach 30 Sekunden wird die Klemme entfernt
und das Pulver durch die Ausflußöffnung aus dem
Becher fließen
gelassen. Dieser Vorgang wird mit zunehmend kleiner werdenden Durchmessern
der Ausflußöffnung wiederholt,
bis das Pulver nicht mehr frei durch die Ausflußöffnung fließt. Der Mindestdurchmesser der
Ausflußöffnung ist
als die kleinste Ausflußöffnung definiert,
durch die das Pulver frei fließt.
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Das
Komprimieren von vergleichsweise schlecht fließenden Pulvern kann auch mit
hohen Geschwindigkeiten des Komprimiermoduls durchgeführt werden,
wobei die Lineargeschwindigkeit der Matrizen typischerweise wenigstens
etwa 115 cm/sec, vorzugsweise wenigstens etwa 230 cm/sec, beträgt. Ferner
sind die Gewichtsschwankungen der fertigen komprimierten Dosierform
wesentlich kleiner, da das Unterdruck-Füllen des Matrizennests eine
verdichtende Wirkung auf das Pulver in dem Matrizennest ausübt. Dies
verringert die Dichteschwankungen, die das Pulver durch Kompaktieren,
Schwankungen des statischen Kopfdrucks und Mängel der Mischungshomogenität typischerweise
aufweisen, auf ein Mindestmaß.
Die relative Standardabweichung des Gewichts der komprimierten Dosierformen,
die gemäß der Erfindung
hergestellt werden, beträgt typischerweise
weniger als etwa 2%, vorzugsweise weniger als etwa 1%.
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Außerdem kann
durch das vorliegende Unterdruck-Füllsystem eine bessere Gleichmäßigkeit
des Inhalts erzielt werden, da nur wenig mechanische Bewegung erforderlich
ist, um das Pulver in das Matrizennest fließen zu lassen. Bei herkömmlichen
Tablettenpressen hat die mechanische Bewegung, die zum Sicherstellen des
Füllens
notwendig ist, die nachteilige Wirkung, kleine von großen Teilchen
zu trennen.
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Bei
bekannten Pulverfüllanlagen
wird Unterdruck eingesetzt, um unkomprimierte Pulver in Kapseln oder
andere Behälter
zu füllen;
siehe beispielsweise Aronson,
U.S.-Patentschrift
Nr. 3,656,518 , an Perry Industries, Inc. erteilt. Diese
Systeme weisen jedoch Filter auf, die ständig in Kontakt mit dem Pulver
stehen und daher für
den Einsatz in Komprimiermaschinen ungeeignet sind. Bei dem Komprimieren
von Pulvern zu Dosierformen können
Kräfte
in der Größenordnung
von 100 kN auftreten. Derart hohe Kräfte würden die Filter beschädigen. In
den
U.S.-Patentschriften Nr.
4,292,017 und
4,392,493 ,
erteilt an Doepel, wird eine Hochgeschwindigkeits-Umlauftablettenpresse
beschrieben, die Unterdruck-Füllen
der Matrizen verwendet. Dabei werden jedoch für das Füllen und das Komprimieren getrennte
Drehtische verwendet. Die Matrizen werden auf dem ersten Drehtisch
gefüllt
und anschließend
zu einem davon getrennten Drehtisch zum Komprimieren überführt. Gemäß der Erfindung
sind die Filter während
des Komprimierens in vorteilhafter Weise geschützt, da sich die unteren Stempel über die
Filteröffnung
bewegen, bevor die Matrizennester in die Komprimierungszone eintreten.
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In
der Füllzone
102 wird
Pulver in die Matrizennester
132 gefüllt. Das Pulver kann vorzugsweise
aus einem Arzneimittel bestehen, das gegebenenfalls in herkömmlicher
Weise verschiedene Exzipienten umfaßt, wie z. B. Bindemittel,
Sprengmittel, Gleitmittel, Füllstoffe
und dergleichen, oder auch aus einem anderen teilchenförmigen Material
mit einer medizinischen oder nicht-medizinischen Beschaffenheit,
wie z. B. unwirksame Placebomischungen zum Tablettieren, Konfektmischungen
und dergleichen. Eine besonders bevorzugte Formulierung, die ein
Arzneimittel, pulverförmiges
Wachs (wie z. B. Schellackwachs, mikrokristallines Wachs, Polyethylenglycol
und dergleichen) und gegebenenfalls Sprengmittel und Gleitmittel
umfaßt,
wird in der
WO-A-03/028703 ausführlich beschrieben.
-
Geeignete
Arzneimittel umfassen beispielsweise Medikamente, Mineralstoffe,
Vitamine und andere Nutrazeutika („nutraceuticals"). Geeignete Medikamente
umfassen schmerzstillende Mittel, abschwellende Mittel, schleimlösende Mittel,
Hustenmittel, Antihistaminika, Magen-Darm-Mittel, Diuretika, Bronchodilatoren, schlaffördernde
Mittel und Gemische davon. Bevorzugte Medikamente umfassen Acetaminophen,
Ibuprofen, Flurbiprofen, Ketoprofen, Naproxen, Diclofenac, Aspirin,
Pseudoephedrin, Phenylpropanolamin, Chlorpheniraminmaleat, Dextromethorphan,
Diphenhydramin, Famotidin, Loperamid, Ranitidin, Cimetidin, Astemizol,
Terfenadin, Fexofenadin, Loratadin, Cetirizin, Antacide, Gemische
davon und pharmazeutisch verträgliche
Salze davon. Stärker
bevorzugt ist das Arzneimittel ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Acetaminophen, Ibuprofen, Pseudoephedrin, Dextromethorphan,
Diphenhydramin, Chlorpheniramin, Calciumcarbonat, Magnesiumhydroxid,
Magnesiumcarbonat, Magnesiumoxid, Aluminiumhydroxid, Gemischen davon
und pharmazeutisch verträglichen
Salzen davon.
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Das/die
Arzneimittel ist/sind in der Dosierform in einer therapeutisch wirksamen
Menge enthalten, also in einer Menge, die bei oraler Verabreichung
die gewünschte
therapeutische Antwort bewirkt, wie sie vom Fachmann leicht bestimmt
werden kann. Wie im Fachgebiet bekannt ist, müssen bei der Bestimmung dieser Mengen
das bestimmte Arzneimittel, das verabreicht wird, die Eigenschaften
der biologischen Verfügbarkeit des
Arzneimittels, das Dosisregime, das Alter und das Gewicht des Patienten
und andere Faktoren berücksichtigt
werden. Vorzugsweise umfaßt
die komprimierte Dosierform zu wenigstens 85 Gewichtsprozent Arzneimittel.
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Wenn
das Arzneimittel einen unangenehmen Geschmack aufweist und die Dosierform
zum Kauen oder zum Zerfallen im Mund vor dem Schlucken vorgesehen
ist, kann das Arzneimittel, wie im Fachgebiet bekannt ist, mit einer
geschmacksmaskierenden Beschichtung beschichtet werden. Beispiele
von geeigneten geschmacksmaskierenden Beschichtungen werden in den
U.S.-Patentschriften Nr. 4,851,226 ;
5,075,114 und
5,489,436 beschrieben. Es können auch
Arzneimittel mit im Handel erhältlichen
Geschmacksmaskierungen verwendet werden. Beispielsweise können bei
der vorliegenden Erfindung Acetaminophenteilchen, die durch ein
Koazervationsverfahren mit Ethylcellulose oder anderen Polymeren
verkapselt sind, verwendet werden. Durch Koazervation verkapseltes
Acetaminophen ist von Eurand America, Inc. Vandalia, Ohio, und von
Circa Inc., Dayton, Ohio, im Handel erhältlich.
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Geeignete
Exzipienten umfassen Füllstoffe,
umfassend wasserlösliche,
komprimierbare Kohlenhydrate, wie z. B. Dextrose, Sucrose, Mannitol,
Sorbitol, Maltitol, Xylitol, Lactose und Gemische davon, wasserunlösliche,
plastisch verformbare Materialien, wie z. B. mikrokristalline Cellulose
und andere Cellulosederivate, wasserunlösliche, sprödbrechende Materialien, wie
z. B. Dicalciumphosphat, Tricalciumphosphat und dergleichen; andere
herkömmliche
trockene Bindemittel, wie z. B. Polyvinylpyrrolidon, Hydroxypropylmethylcellulose und
dergleichen; Süßmittel,
wie z. B. Aspartam, Kaliumacesulfam, Sucralose und Saccharin; Gleitmittel,
wie z. B. Magnesiumstearat, Stearinsäure, Talk und Wachse; und Gleitmittel,
wie z. B. kolloidales Siliciumdioxid. Das Gemisch kann auch pharmazeutisch
verträgliche
Hilfsstoffe umfassen, einschließlich
beispielsweise Konservierungsmittel, geschmacksgebende Mittel, Antioxidationsmittel,
oberflächenaktive
Mittel und farbgebende Mittel. Vorzugsweise ist das Pulver jedoch
im wesentlichen frei von wasserlöslichen
polymeren Bindemitteln und hydratisierten Polymeren.
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Die
Füllzone 102 kann
wie in 9 gezeigt eine Rakel 131 umfassen, die
bei der Drehung des Matrizentischs 114 durch die Füllzone 102 das
Pulver entlang des Matrizentischs 114 glättet. Wenn
insbesondere ein gefülltes
Matrizennest 132 durch das Pulverbett gedreht wird, passiert
der Matrizentisch 114 die Rakel 131 (wie in 9 gezeigt),
die die Oberfläche
des Matrizentischs 114 überstreicht,
um eine genaue Glättung
und Bemessung des Pulvers, das in das Matrizennest 132 gefüllt ist,
sicher zu stellen.
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Nachdem
die Stempel die Füllzone 102 verlassen
haben, treten sie in die Einführungszone 104 ein.
In dieser Zone können
sich die unteren Stempel 120 etwas zurückziehen, um das Einbetten
eines wählbaren
Einsatzes in das weiche, unkomprimierte Pulver in dem Matrizennest 132 durch
eine Überführungseinheit 700 zu ermöglichen.
Dieser Mechanismus wird nachstehend ausführlicher beschrieben.
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Nach
dem Weiterdrehen und vor dem Eintreten in die Komprimierungszone 106 wird
der obere Stempel 118 wie in den 7, 8 und 16 gezeigt
durch die Kurvenbahn 122 in das Matrizennest 132 gestoßen. Anschließend werden
die oberen und unteren Stempel 118, 120 wie in 16 gezeigt
von den Rollen der ersten Stufe 180 erfaßt, wobei
durch die Rollen der ersten Stufe eine Kraft auf das Pulver ausgeübt wird. Nach
diesem ersten Komprimie rungsschritt erreichen die Stempel wie in 16 gezeigt
die Rollen der zweiten Stufe 182. Die Rollen der zweiten
Stufe 182 stoßen
die Stempel 118, 120 in das Matrizennest 132,
um das Pulver zu der gewünschten
komprimierten Dosierform weiter zu komprimieren. Nach dem Durchlaufen
der Komprimierungszone ziehen sich die oberen Stempel aus dem Matrizennest 132 zurück, während die
unteren Stempel vor dem Eintreten in die Ausstoßzone 108 beginnen,
sich nach oben zu bewegen.
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Da
die Wegstrecken, die die äußere und
die innere Stempelreihe entlang ihrer jeweiligen kreisförmigen Wege
zurücklegen,
verschieden lang sind, sind die Größen der Rollen 180 und 182,
die die entsprechenden Reihen betätigen, verschieden. Dies ermöglicht,
daß das
Komprimieren der inneren und der äußeren Reihe gleichzeitig geschieht.
Insbesondere weisen die Rollen, die die innere Reihe betätigen, einen
kleineren Durchmesser als die Rollen auf, die die äußere Reihe
betätigen
(wie in 15 gezeigt ist), die inneren
und die äußeren Rollen
weisen jedoch ihren größten Durchmesser
entlang der gleichen Radiallinie auf. Daher wird das Komprimieren
der Stempel der äußeren Reihe
und der Stempel der inneren Reihe jeweils gleichzeitig beginnen,
so daß sie
gleichzeitig in die Matrizennester eindringen. Durch das Sicherstellen,
daß die
Verweilzeiten unter Druck gleich sind, wird die Übereinstimmung der Dicke der
komprimierten Dosierformen der inneren und der äußeren Reihe sicher gestellt.
Diese Steuerung der Dicke ist besonders wichtig, wenn die komprimierten Dosierformen
nachfolgenden Arbeitsschritten unterzogen werden, wie z. B. dem
Auftragen von Beschichtungen und dergleichen.
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Die 17, 18 und 19 zeigen drei mögliche Geometrien des Komprimierungsrahmens,
an dem die Komprimierrollen befestigt sind. 17 zeigt
eine mögliche „C"-Geometrie des Komprimierungsrahmens.
Wie in den 17B und 17C gezeigt
ist, werden die Rollen durch die Auslenkung des Komprimierungsrahmens
unter den wesentlichen Kräften
der Komprimierung um den Betrag „Δ" versetzt (das hier gezeigte zweireihige
Komprimiermodul weist vorzugsweise das Doppelte dieser Bemessung,
oder 200 kN, auf). Ein Vorteil der in den 17A bis 17C gezeigten Rahmengeometrie ist, daß die Versetzung Δ parallel
zu der radialen Achse der Komprimierwalze 182 stattfindet.
Diese leichte Auslenkung kann leicht durch eine Dickensteuerung an
der Maschine ausgeglichen werden. Wie in 17A gezeigt
ist, benötigt
der Rahmen jedoch viel Platz. Dementsprechend bleibt weniger Platz
für andere Einrichtungen,
die an dem Komprimiermodul oder in seiner Nähe angebracht werden können (durch
den Winkel ϕ dargestellt).
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Die 18A bis 18C zeigen
eine andere „C"-Rahmengeometrie.
Diese Anordnung hat den Vorteil eines wesentlich geringeren Platzbedarfs
als die in den 17A bis 17C dargestellten
Anordnung. Allerdings werden bei dieser Ausführungsform die Rollen durch
die Auslenkung des Komprimierungsrahmens aus der waagrechten Ebene
versetzt. Dies wird in 18C durch
den Winkel θ dargestellt.
Bei zunehmender Last nimmt θ zu.
Dies führt
zu einer Unstimmigkeit zwischen der Dicke der Dosierformen der inneren
und der äußeren Reihe,
die mit der Komprimierungskraft variiert.
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Die 19A bis 19D zeigen
eine bevorzugte Ausführungsform
des Komprimierungsrahmens. Wie in 19D gezeigt
ist, umfaßt
der Rahmen einen Hals 179 und zwei Hebel 178.
Die Hebel 178 bilden einen schiefen Winkel Ω mit Bezug
auf die axiale Achse der Rollen A-A. Wie in den 19B und 19D gezeigt
ist, bleiben die Rollen trotz der Auslenkung des Rahmens und einer
Versetzung Δ der
Rollen waagrecht. Wie in 19A gezeigt
ist, liegt ein zusätzlicher
Vorteil dieses Aufbaus in einem wesentlich größeren Winkel (des freien Raums.
Zudem kann der Komprimierungsrahmen mit diesem Aufbau vorteilhaft
um eine Achse von dem Komprimiermodul weggeschwenkt werden, um den
Zugang zu dem Matrizentisch oder das Entfernen davon zu ermöglichen.
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Nach
der Herstellung der komprimierten Dosierform in der Komprimierungszone 106 dreht
sich das entsprechende Matrizennest 132 wie in 6 gezeigt
zu der Ausstoßzone 108 weiter.
Die oberen Stempel 118 bewegen sich durch das Ansteigen
der Kurvenbahn 122 wie in den 7, 8 und 16 gezeigt
nach oben und aus den Matrizennestern hinaus. Die unteren Stempel 120 bewegen
sich nach oben und in die Matrizennester 132 hinein, bis
die unteren Stempel 120 schließlich die komprimierte Dosierform
aus dem Matrizennest 132 und gegebenenfalls in eine in 6 gezeigte Überführungseinheit 300 hinein
ausstoßen.
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In
der Säuberungszone 110 wird überschüssiges Pulver
von den Filtern 136 entfernt, nachdem die komprimierten
Dosierformen aus den Matrizennestern 132 ausgestoßen worden
sind. Dadurch werden die Filter vor dem nächsten Füllvorgang gereinigt. In der
Säuberungszone 110 wird
dies erzielt, indem Luft durch die Filter 136 und Kanäle 138 geblasen
oder ein Ansaugdruck daran gelegt wird.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
die Säuberungszone 110 eine
stationäre
Quelle positiven Drucks 190, wie z. B. eine Luftpumpe oder
eine Druckluftbank, und einen Druckverteiler 192, wie in 12 schematisch
gezeigt ist. Der Druckverteiler 192 kann in der Nähe des Umfangs
des Matrizentischs 114 zwischen der Komprimierungszone 106 und
der Füllzone 102 angeordnet
sein, wie am besten in den 20 und 22 zu
sehen ist. Der Druckverteiler 192 weist vorzugsweise wenigstens
eine Öffnung 194 auf
(obwohl eine beliebige Anzahl von Öffnungen verwendet werden kann),
die bei der Drehung des Matrizentischs 114 in Fluidverbindung
mit den Filtern kommt. Wie in den 20 und 22 gezeigt
ist, kommen bei der Drehung des Matrizentischs 114 die Öffnungen 140 mit
den Öffnungen 194 des
Druckverteilers in eine Linie, so daß die Druckquelle 190 durch
die Rohrleitung 196 und den Druckverteiler 192 einen
Druck auf den entsprechenden Kanal 138 und das entsprechende
Matrizennest 132 anwendet. In den 7 und 8 ist
zu sehen, daß in der
Säuberungszone 110 die
oberen Stempel 118 aus den Matrizennestern 132 entfernt
sind und die unteren Stempel 120 unterhalb der Filter 136 angeordnet
sind, so daß wie
in 22 gezeigt durch die Öffnungen 140 Druck
angewendet werden kann. Wenn der untere Stempel 120 in
das Matrizennest 132 über
die Filter 136 und die Öffnungen 134 eingeführt ist,
ist das Matrizennest 132 von der Unterdruckquelle 142 abgetrennt,
so daß kein
Unterdruck auf das Pulver angewendet wird.
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Der
positive Druck reinigt die Filter, um alles aufgebaute Pulver zu
entfernen, indem Druckluft von dem Druckverteiler durch die Kanäle und durch
die Matrizennester geleitet wird. Die Druckluft bläst das Pulver
durch den oberen Abschnitt der Matrizennester zu einem Sammler 193 hinauf,
wie in den 22, 24 und 25 gezeigt
ist. Das Pulver kann aus dem Sammler zu einer Sammelkammer oder
dergleichen geleitet und falls gewünscht wieder verwendet werden.
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Um
die Leistungsfähigkeit
der Säuberungszone 110 zu
erhöhen,
kann die Säuberungszone 110 zusätzlich eine
Quelle für
Saugwirkung 197, die, wie in 22 gezeigt,
an dem Sammler 193 eine Saugwirkung ausübt, und eine Sammelkammer 193 umfassen,
die das Pulver von der Quelle für
Saugwirkung 197 erhält.
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Wenn
gewünscht,
kann die Säuberungszone 110 ein
Rückführungssystem
umfassen, um das entfernte Pulver rückzugewinnen und es wieder
dem Fülltrichter 169 oder
dem Pulverbett 171 zuzuführen. Dies ist vorteilhaft,
da es den Abfall auf ein Mindestmaß verringert. In den 23 und 24 ist
eine Ausführungsform des
Rückführungssystems
dargestellt. Das Rückführungssystem
führt das
durch Säuberung
gewonnene Pulver den Matrizennestern 132 zu, bevor diese
die Füllzone 102 erreichen.
Bei dieser Ausführungsform
umfaßt das
Rückgewinnungssystem
einen Gleitschuh („Schuhblock") 195, ein
Gebläse 197,
eine Wirbelkammer 199, einen Zuführverteiler 198 und
ein Rührwerk 191.
Der Gleitschuh 195 ist wie in 23 gezeigt
zwischen dem Druckverteiler 192 und der Füllzone 102 an
einem Teil des Umfangs des Matrizentischs 114 angeordnet
und steht mit diesem in Kontakt. Der Gleitschuh 195 kann
durch Federn 189 federbelastet sein, so daß er straff
an den Matrizentisch 114 angepasst ist, wenn sich der Matrizentisch 114 gegen
ihn dreht. Der Gleitschuh 195 ist gegenüber den Öffnungen 140 des Matrizentischs 114 angeordnet,
um eine Druckabdichtung zwischen den Öffnungen 140 und dem
Gleitschuh 189 zu erzeugen. Diese Druckabdichtung verhindert,
daß durch
Säuberung
gewonnenes Pulver in den Matrizennestern 132 wieder aus
den Matrizennestem hinaus geblasen wird. Bei einer anderen Ausführungsform
kann auf den Gleitschuh 195 verzichtet werden, wenn die
unteren Stempel 120 nach oben bewegt werden, um die Matrizenöffnungen 134 zu
bedecken, und dann vor dem Eintreten in die Füllzone 102 wieder
nach unten bewegt werden.
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Das
in 24 gezeigte Gebläse 197 ist mit dem
Sammler 193 verbunden, um Pulver aus den Matrizennestern 132 heraus
zu ziehen. Das Gebläse 197 führt das
durch Säuberung
gewonnene Pulver von dem Sammler 193 zu dem Wirbelkammer-Staubtrenner 199,
der bei Unterdruck betrieben wird. Der Wirbelkammer-Staubtrenner 199 sammelt
das durch Säuberung
gewonnene Pulver und führt
es wie in 24 gezeigt zu dem Zuführverteiler 198.
Der Wirbelkammer-Staubtrenner kann durch einen Filterbeutel-Trenner
ersetzt werden. Sobald der Staub von dem Luftstrom 199 getrennt
ist, fällt
er in den Zuführverteiler 198,
wie in 24 gezeigt ist.
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Der
Zuführverteiler 198 ist
genau über
dem Matrizentisch 114 angeordnet, so daß bei der Drehung des Matrizentischs 114 der
obere Abschnitt des Matrizentischs 114 in Kontakt mit dem
Zuführverteiler 198 kommt und
so eine Druckabdichtung zwischen dem Zuführverteiler 198 und
dem Matrizentisch 114 entsteht. Wie in 24 gezeigt, sind die Matrizennester gegen den
Zuführverteiler 198 hin
geöffnet,
so daß das
durch Säuberung
gewonnene Pulver durch Schwerkraft oder andere Mittel, wie z. B.
eine wählbare
Quelle von Unterdruck (nicht gezeigt), in die Matrizennester fließen kann.
In dem Zuführverteiler 198 dreht
sich das Rührwerk 191, um
das durch Säuberung
gewonnene Pulver zu den Matrizennestern 132 zu lenken.
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Beim
Betrieb dreht sich der Matrizentisch 114 nahe dem Druckverteiler 192 und
unterhalb des Sammlers 193. Wie vorstehend beschrieben,
wird durch die Öffnungen 140 entlang
des Umfangs des Matrizentischs Druckluft geführt, während an dem Sammler 193 ein
Unterdruck angewendet wird, so daß die beiden gemeinsam bewirken,
daß Pulver
von den Kanälen 138 und
den Matrizennestern 132 wie in 24 gezeigt
zu dem Sammler 193 fließt.
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Das
durch Säuberung
gewonnene Pulver fließt
von dem Sammler 193 zu dem Wirbelkammer-Staubtrenner 199, in dem das
durch Säuberung
gewonnene Pulver zu dem Rührwerk 191 und
dem Zuführverteiler 198 geleitet
wird. Der Matrizentisch 114 dreht sich weiter, so daß die gesäuberten
Matrizennester 132 wie in 23 gezeigt
zu dem Gleitschuh 195 gelangen. Die Öffnungen 140 der Matrizennester
werden von dem Gleitschuh 195 abgedichtet, so daß Pulver
in die Matrizennester 132 einfließen kann, ohne aus den Öffnungen 140 auszufließen. Der
Zuführverteiler 198 führt das
durch Säuberung
gewonnene Pulver von dem Wirbelkammer-Staubtrenner 199 in
die Matrizennester 132 zurück. Anschließend dreht
sich der Matrizentisch 114 weiter zu der Füllzone 102.
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In 25 ist eine andere Ausführungsform des Pulverrückgewinnungssystems
gezeigt. Bei dieser Ausführungsform
wird auf den Zuführverteiler 198 und
den Gleitschuh 195 verzichtet. Das durch Säuberung gewonnene
Pulver wird in die Füllzone 102 anstatt
in das Matrizennest 134 rückgeführt. Ein Drehventil 125 wird
eingesetzt, um zu verhindern, daß Pulver aus dem Pulverbett 171 in
den Wirbelkammer-Staubtrenner 199 eintritt. Anstelle des
Drehventils 125 kann auch eine Reihe von zwei Schieber-
oder Klappenventilen (nicht gezeigt) verwendet werden.
-
Die
vorstehend beschriebenen Systeme zum Säubern des Pulvers aus den Matrizennestern 132 und den
Kanälen 138 verhindern
das Aufbauen von Pulver und verringern den Abfall auf ein Mindestmaß. Selbstverständlich kann
die vorliegende Erfindung in ihrem weitesten Sinn auch ohne eine
Säuberungszone 110 oder ein
Rückgewinnungssystem
ausgeführt
werden.
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WÄRMEZYKLUS-FORMMODUL
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Das
Wärmezyklus-Formmodul 200 kann
auf mehrere verschiedene Weisen arbeiten. Beispielsweise kann es
dazu verwendet werden, eine Hülle
oder Beschichtung über
wenigstens einem Teil einer Dosierform, wie z. B. einer komprimierten
Dosierform wie einer Tablette, zu bilden. Es kann auch als allein
stehende Anlage verwendet werden, um eine geformte Dosierform an
sich herzustellen. Eine solche Beschichtung oder Dosierform wird
aus einem fließfähigen Material
hergestellt. Vorzugsweise wird das Formmodul dazu verwendet, eine Beschichtung
aus einem fließfähigen Material
auf eine Dosierform aufzubringen. Stärker bevorzugt wird das Formmodul
dazu verwendet, eine Beschichtung aus einem fließfähigen Material auf eine komprimierte
Dosierform aufzubringen, die in einem Komprimiermodul gemäß der Erfindung
hergestellt und über
eine Überführungseinheit
gemäß der Erfindung überführt worden
ist. In dem Formmodul wird die Beschichtung durch Einspritzen des
fließfähigen Materials,
das vorzugsweise ein natürliches
oder synthetisches Polymer umfaßt,
in eine Formwerkzeug-Baueinheit, welche die Dosierform umgibt, hergestellt.
Wenn gewünscht,
kann das fließfähige Material
ein Arzneimittel und geeignete Exzipienten umfassen, oder auch nicht.
Bei einer anderen Ausführungsform
kann das Formmodul dazu verwendet werden, eine Beschichtung aus
einem fließfähigen Material
auf eine geformte Dosierform oder ein anderes Substrat aufzubringen.
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Das
Wärmezyklus-Formmodul
kann vorteilhaft verwendet werden, um glatte Beschichtungen auf
Substrate mit einer unregelmäßigen Topographie
aufzubringen. Die mit dem Wärmezyklus-Formmodul
erhaltene Beschichtungsdicke liegt typischerweise im Bereich von
etwa 100 bis etwa 400 Mikrometer. Die relative Standardabweichung
der Beschichtungsdicke kann jedoch bis zu 30% hoch sein. Dies bedeutet,
daß das Äußere der
beschichteten Dosierform sehr regelmäßig und glatt gemacht werden
kann, selbst wenn es das darunter liegende Substrat nicht ist. Nach
dem Beschichten betragen die relativen Standardabweichungen der
Dicke und des Durchmessers der beschichteten Dosierform typischerweise
nicht mehr als etwa 0,35%. Typische Dicken von beschichteten Dosierformen
(in 89 als t gezeigt) liegen im
Bereich von etwa 4 bis 10 mm, während
typische Durchmesser von beschichteten Dosierformen (d in 89) im Bereich von etwa 5 bis etwa 15 mm liegen.
Es ist zu beachten, daß Unterbeschichtungen,
die oft bei herkömmlichen
Dosierformen vorhanden sind, bei Dosierformen, die mit dem Wärmezyklus-Formmoduls
hergestellt werden, nicht notwendig sind.
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Das
Wärmezyklus-Formmodul 200 führt während des
Betriebs vorzugsweise Zyklen zwischen warmen und kalten Temperaturen
durch. Vorzugsweise wird das eigentliche Formnest bei einer Temperatur
gehalten, die während
des Einspritzens und Füllens
allgemein oberhalb des Schmelzpunkts oder Gelierpunkts des fließfähigen Materials
liegt. Nach dem Füllen
des Formnests wird es schnell unter den Schmelzpunkt oder Gelierpunkt
des fließfähigen Materials
abgekühlt,
wodurch dieses verfestigt oder ausgehärtet wird. Das Formwerkzeug
selbst ist dünn „wie eine
Eierschale" und
aus einem Material mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit gefertigt, so daß die Masse
und die Geometrie des Formwerkzeugs eine vernachlässigbare
Wirkung auf die Geschwindigkeit, mit der der Wärmezyklus durchgeführt wird,
aufweist.
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Ein
wesentlicher Vorteil des Wärmezyklus-Formmoduls
liegt daher in den dramatisch verkürzten Zykluszeiten, die erforderlich
sind, da es zyklisch zwischen vergleichsweise weit auseinanderliegenden
Temperaturen wechseln kann. Der Temperaturunterschied zwischen dem
eigentlichen Formnest und dem fließfähigen Material bildet die hautsächliche
treibende Kraft für
die Verfestigungsrate des fließfähigen Materials.
Durch ein wesentliches Erhöhen
dieser Rate können
ein höherer
Ausstoß der
Anlage und daraus folgende Einsparungen an Ausrüstung, Arbeit und Infrastruktur
der Anlage erzielt werden.
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Darüber hinaus
ist das Formen von Gelatine und ähnlichen
Materialien, beispielsweise von Nichtpolymeren, wie z. B. die Grundelemente,
Metalle, Wasser und Alkohol, unter Verwendung herkömmlicher
Formverfahren, wie z. B. Spritzformen, bisher nicht möglich gewesen.
Um sicher zu stellen, daß solche
Materialien ausreichend fließfähig sind,
um das Formnest vollständig
zu füllen,
ist ein genaues Steuern der Temperatur und des Drucks der Materialien
und der Temperatur des Formnests notwendig. Andererseits muss das
Formnest anschließend
ausreichend gekühlt
werden, um sicher zu stellen, daß sich das Material schließlich verfestigt.
Insbesondere weist hydratisierte Gelatine eine sehr abrupte Übergangstemperatur
zwischen der flüssigen Phase
und der festen oder gelartigen Phase auf. Sie kann daher nicht als thermoplastisches
Material gekennzeichnet werden. Um Gelatine und derartige Materialien
zu formen, muss die Temperatur des Formwerkzeugs daher von einer
ersten Temperatur oberhalb des Schmelz- oder Gelierpunkts (um sicher
zu stellen, daß das Material
fließen
und das Formnest vollständig
fällen
wird) zu einer zweiten Temperatur unterhalb des Schmelz- oder Gelierpunkts
(um es zu verfestigen) wechseln.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfaßt
das fließfähige Material
Gelatine. Gelatine ist ein natürliches
wärmegelierendes
Polymer. Sie ist ein geschmackloses und farbloses Gemisch aus abgeleiteten
Proteinen der Albuminklasse, das gewöhnlich in warmer Wasser löslich ist.
Zwei Arten von Gelatine werden häufig
verwendet, nämlich
Typ A und Typ B. Gelatine vom Typ A ist ein Derivat von säurebehandelten Ausgangsmaterialien.
Gelatine vom Typ B ist ein Derivat von alkalibehandelten Ausgangsmaterialien.
Der Feuchtigkeitsgehalt der Gelatine, ihre Bloom-Festigkeit, die
Zusammensetzung und die ursprünglichen
Verarbeitungsbedingungen der Gelatine bestimmen die Übergangstemperatur
zwischen Flüssigkeit
und Feststoff. Die Bloom-Maßeinheit
ist ein Standardmaß der
Festigkeit eines Gelatinegels, wobei es grob mit dem Molekulargewicht
in Beziehung steht. Die Bloom-Maßeinheit
ist als das Gewicht in Gramm definiert, das benötigt wird, um einen Kunststoffkolben
mit einem Durchmesser von einem halben Inch um 4 mm in ein 6,67%iges
Gelatinegel, das 17 Stunden bei 10°C gehalten worden ist, hinein
zu bewegen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform,
bei der das fließfähige Material
eine wässrige
Lösung
ist, die 20% Gelatine aus Schweinehaut mit 275 Bloom, 20% Knochengelatine
mit 250 Bloom und etwa 60% Wasser umfaßt, werden die Temperaturen
der Formnester innerhalb von etwa 2 Sekunden zwischen etwa 35°C und etwa
20°C zyklisch
gewechselt (insgesamt 4 Sekunden pro Zyklus).
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Andere
bevorzugte fließfähige Materialien
umfassen polymere Stoffe, wie z. B. Polysaccharide, Cellulosearten,
Proteine, Polyethylenglycol mit niedrigem und mit hohem Molekulargewicht
(einschließlich
Polyethylenoxid) und Methacrylsäure
und Methacrylatester-Copolymere.
Andere fließfähige Materialien
umfassen Sucrose-Fettsäureester;
Fette, wie z. B. Kakaobutter, hydriertes Pflanzenöl, wie z.
B. Palmkernöl,
Baumwollsamenöl,
Sonnenblumenöl
und Sojabohnenöl;
Mono-, Di- und Triglyceride, Phospholipide, Wachse, wie z. B. Carnaubawachs,
Walratwachs, Bienenwachs, Candelillawachs, Schellackwachs, mikrokristallines Wachs
und Paraffinwachs; fetthaltige Gemische, wie z. B. Schokolade; Zucker
in der Form eines amorphen Glases, wie er beispielsweise zur Herstellung
von harten Süßigkeitsformen
verwendet wird, Zucker in einer übersättigten Lösung, wie
er beispielsweise zur Herstellung von Fondantformen verwendet wird;
Kohlenhydrate, wie z. B. Zuckeralkohole (beispielsweise Sorbitol,
Maltitol, Mannitol, Xylitol) und thermoplastische Stärke; und
Polymerlösungen
mit niedrigem Feuchtigkeitsgehalt, wie z. B. Gemische aus Gelatine
und anderen Hydrokolloiden mit Wassergehalten bis zu etwa 30%, wie
sie beispielsweise zur Herstellung von „Gummi"-Konfektformen
verwendet werden.
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Das
fließfähige Material
kann gegebenenfalls Hilfsstoffe und Exzipienten umfassen, die mit
bis zu etwa 20 Gew.-% in dem fließfähigen Material enthalten sein
können.
Beispiele von geeigneten Hilfsstoffen und Exzipienten umfassen Weichmacher,
Mittel gegen Kleben, Befeuchtungsmittel, oberflächenaktive Mittel, antischäumende Mittel,
farbgebende Mittel, geschmacksgebende Mittel, Süßmittel, Trübungsmittel und dergleichen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
das fließfähige Material
weniger als 5% Befeuchtungsmittel, wie z. B. Glycerin, Sorbitol,
Maltitol, Xylitol und Propylenglycol, oder es ist im wesentlichen
frei von Befeuchtungsmitteln. Befeuchtungsmittel werden herkömmlich in
vorgeformte Dünnschichten
eingeschlossen, die bei Ummantelungsverfahren verwendet werden,
wie z. B. in den
U.S.-Patentschriften
Nr. 5,146,730 und
5,459,983 ,
erteilt an Banner Gelatin Products Corp., offenbart wird, um eine
geeignete Nachgiebigkeit oder Verformbarkeit und Biegsamkeit der
Dünnschicht
bei der Verarbeitung sicher zu stellen. Befeuchtungsmittel wirken
durch das Binden von Wasser und Zurückhalten desselben in der Dünnschicht.
Vorgeformte Dünnschichten,
die bei Ummantelungsverfahren verwendet werden, umfassen typischerweise
bis zu 45% Wasser. Unglücklicherweise
verzögert
das Befeuchtungsmittel den Trocknungsvorgang und kann die Stabilität der fertigen
Dosierform beeinträchtigen.
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Bei
einem Feuchtigkeitsgehalt des fließfähigen Materials von weniger
als etwa 5% ist es vorteilhaft, daß ein Trocknen der Dosierform
nach dem Verlassen des Wärmezyklus-Formmoduls unnötig ist.
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Sowohl
bei der Beschichtung einer Dosierform als auch bei der Herstellung
einer Dosierform an sich werden durch die Verwendung des Wärmezyklus-Formmoduls
in vorteilhafter Weise sichtbare Defekte der Oberfläche des
hergestellten Produkts vermieden. Bei bekannten Spritzformverfahren
werden Eingusstrichter und Gussrinnen verwendet, um formbares Material
in das Formnest zu füllen.
Dies führt
zu Produktdefekten, wie z. B. Düsenspuren,
Eingussdefekte, Verschlussdefekte und dergleichen. Bei herkömmlichen
Formwerkzeugen müssen
die Eingusstrichter und Gussrinnen nach dem Verfestigen abgebrochen
werden, wobei ein Defekt am Rand des Teils zurückbleibt und Abfall entsteht.
Bei herkömmlichen
Formwerkzeugen mit warmen Gussrinnen werden Eingusstrichter vermieden,
an dem Einspritzpunkt entsteht jedoch ein Defekt, da die Düse der warmen
Gussrinne beim Einspritzen das gekühlte Formnest kurzzeitig kontaktieren
muss. Beim Zurückziehen
der Düse
zieht sie einen „Schwanz" mit sich, der abgebrochen
werden muss. Dieser Defekt ist bei strähnigen oder klebrigen Materialien
besonders störend.
Unerwünschte
Defekte dieser Art wären
bei verschluckbaren Dosierformen besonders ungünstig, nicht nur aus kosmetischen
Betrachtungen sondern auch aus funktionellen Gründen. Scharfe und gezackte
Kanten würden
den Mund, die Zunge und den Hals reizen oder kratzen.
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Bei
dem Wärmezyklus-Formmodul
werden diese Probleme vermieden. Es werden Düsensysteme eingesetzt (die
hier als Ventilanordnungen bezeichnet werden), von denen jede einen
Ventilkörper,
einen Ventilschaft und einen Ventildüsenkörper umfaßt. Nach dem Einspritzen des
fließfähigen Materials
in das Formnest schließt
der Ventildüsenkörper das
Formnest, wobei er sich nahtlos an die Form des Formnests anpasst.
Bei diesem Verfahren werden sichtbare Defekte des geformten Produkts
vermieden und die Verwendung eines weiten Bereich von bisher nicht
formbaren oder nur schwer formbaren Materialien ermöglicht.
Darüber
hinaus wird bei der Verwendung des Wärmezyklus-Formmoduls gemäß der Erfindung
die Herstellung von Abfall des fließfähigen Materials vermieden,
indem im wesentlichen das gesamte fließfähige Material Teil des fertigen Produkts
wird.
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Aus
Gründen
der Zweckmäßigkeit
wird das Wärmezyklus-Formmodul
hier allgemein so beschrieben, wie es zum Auftragen einer Beschichtung
auf eine komprimierte Dosierform verwendet wird. 26A, die nachstehend genauer erklärt wird,
zeigt jedoch eine Ausführungsform,
bei der geformte Dosierformen an sich unter Verwendung des Wärmezyklus-Formmoduls hergestellt
werden.
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Das
Wärmezyklus-Formmodul 200 umfaßt allgemein
einen Rotor 202, der in den 2 und 3 gezeigt
ist, um den eine Vielzahl von Formwerkzeugeinheiten 204 angeordnet
ist. Bei der Umdrehung des Rotors 202 nehmen die Formwerkzeugeinheiten 204 komprimierte
Dosierformen auf, vorzugsweise von einer Überführungseinheit wie der Überführungseinheit 300.
Anschließend
wird fließfähiges Material
in die Formwerkzeugeinheiten eingespritzt, um die komprimierten
Dosierformen zu beschichten. Nach dem Beschichten der komprimierten
Dosierformen kann die Beschichtung nötigenfalls weiter ausgehärtet oder
getrocknet werden. Sie können
in den Formwerkzeugeinheiten ausgehärtet werden, oder sie können zu
einer anderen Einheit überführt werden,
wie z. B. einem Trockner. Das Weiterdrehen des Rotors 202 wiederholt
den Zyklus für
jede Formwerkzeugeinheit.
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29 zeigt eine dreidimensionale Ansicht des vorstehend
beschriebenen Wärmezyklus-Formmoduls 200. 30 zeigt eine Teilansicht eines Schnitts des Wärmezyklus-Formmoduls in einer
Draufsicht, wobei mehrere Formwerkzeugeinheiten 204 gezeigt
werden. 31 zeigt einen Schnitt durch
eine der Formwerkzeugeinheiten 204. Wie in 4 gezeigt
ist, umfaßt
das Wärmezyklus-Formmodul 200 wenigstens
einen Vorratsbehälter 206,
der das fließfähige Material
enthält.
Es kann ein eigener Vorratsbehälter
für jede
Formwerkzeugeinheit vorliegen, ein Vorratsbehälter für alle Formwerkzeugeinheiten,
oder mehrere Vorratsbehälter
für jeweils
mehrere Formwerkzeugeinheiten. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird fließfähiges Material mit
zwei verschiedenen Farben zur Herstellung der Beschichtung verwendet,
und es gibt zwei Vorratsbehälter 206,
einen für
jede Farbe. Die Vorratsbehälter 206 können an
dem Rotor 202 so befestigt sein, daß sie sich mit dem Rotor 202 drehen,
oder sie können
stationär
und wie in 4 gezeigt über eine Dreheinheit 207 mit dem
Rotor verbunden sein. Die Vorratsbehälter 206 können gewärmt sein,
um das Fließen
des fließfähigen Materials
zu unterstützen.
Die Temperatur, auf die das fließfähige Material erwärmt sein
sollte, hängt
selbstverständlich
von der Beschaffenheit des fließfähigen Materials
ab. Es kann ein beliebiges geeignetes Mittel zum Wärmen verwendet
werden, wie z. B. ein elektrischer (Induktions- oder Widerstands-)Wärmer oder
ein fluides Wärmeübertragungsmedium.
Zum Verbinden der Vorratsbehälter 206 mit
der Formwerkzeugeinheit 204 kann eine beliebige geeignete
Rohrleitung 208 verwendet werden. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
erstreckt sich die Rohrleitung 208 wie in den 30 und 31 gezeigt
durch jede der Wellen 213 zu jeder mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 212.
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in 31 ist eine bevorzugte Ausführungsform einer Formwerkzeugeinheit 204 gezeigt.
Die Formwerkzeugeinheit 204 umfaßt eine untere Aufnahmeeinheit 210,
eine obere Formwerk zeug-Baueinheit 214 und eine mittlere
Formwerkzeug-Baueinheit 212. Die untere Aufnahmeeinheiten 210,
die mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 212 und die obere
Formwerkzeug-Baueinheit 214 sind
jeweils durch geeignete Mittel, umfassend, aber nicht darauf beschränkt, mechanische
Befestigungselemente, an dem Rotor 202 befestigt. Obwohl 31 nur eine einzige Formwerkzeugeinheit 204 zeigt,
sind alle anderen Formwerkzeugeinheiten 204 gleichartig.
Die untere Aufnahmeeinheit 210 und die obere Formwerkzeug-Baueinheit 214 sind
so befestigt, daß sie sich
senkrecht bezüglich
der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 212 bewegen können. Die
mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 212 ist vorzugsweise drehbar
an dem Rotor 202 befestigt, so daß sie sich um 180 Grad drehen
kann.
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26A zeigt die Abfolge der Schritte bei der Herstellung
einer geformten Dosierform an sich. Dabei wird eine einfachere Ausführungsform
des Wärmezyklus-Formmoduls
eingesetzt, bei der sich die mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 212 nicht
drehen muss. 26B zeigt ein Diagramm des
Zeitablaufs, das die Bewegung der Formwerkzeugeinheiten 204 während einer
vollständigen
Umdrehung des Rotors 202 des Wärmeformmoduls darstellt. 26C zeigt einen Schnitt durch eine der Formwerkzeugeinheiten.
Am Anfang des Zyklus (Rotor in der 0-Grad-Stellung) befinden sich
die obere Formwerkzeug-Baueinheit 214 und die mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 212 in
der offenen Stellung. Beim Weiterdrehen des Rotors schließen sich
die Formwerkzeug-Baueinheiten zu einem Formnest. Nach dem Schließen der
Formwerkzeug-Baueinheiten wird warmes, fließfähiges Material entweder aus
der oberen Formwerkzeug-Baueinheit, der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit
oder von beiden in das Formnest eingespritzt. Die Temperatur des
Formnests wird abgesenkt und damit ein Wärmezyklus abgeschlossen. Nach
dem Aushärten
des fließfähigen Materials öffnen sich
die Formwerkzeug-Baueinheiten. Beim Weiterdrehen des Rotors werden
die fertigen geformten Dosierformen ausgestoßen, um so eine vollständige Umdrehung
des Rotors abzuschließen.
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27A zeigt die Abfolge der Schritte bei der Verwendung
einer zweiten Ausführungsform
des Wärmezyklus-Formmoduls.
Hier wird eine Beschichtung über
eine komprimierte Dosierform gebildet. Bei dieser Ausführungsform
beschichtet das Wärmezyklus-Formmodul
zunächst
während
einer Drehung des Rotors 202 von 0 bis 180 Grad die erste
Hälfte
einer Dosierform. Die zweite Hälfte
der Dosierform wird während
der Drehung des Rotors von 180 bis 360 Grad beschichtet. 27B zeigt ein Diagramm des Zeitablaufs, das die
Bewegung und die Drehung der Formwerkzeugeinheiten während einer
vollständigen
Umdrehung des Rotors darstellt. 27C zeigt
einen Schnitt durch eine der Formwerkzeugeinheiten, wobei eine obere
Formwerkzeug-Baueinheit 214 und eine mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 212 dargestellt
werden. Es ist zu beachten, daß sich
bei dieser Ausführungsform
die mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 212 um ihre Achse
drehen kann.
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Am
Anfang des Formzyklus (Rotor in der 0-Grad-Stellung) befinden sich
die Formwerkzeug-Baueinheiten
in der offenen Stellung. Die mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 212 hat
eine komprimierte Dosierform aufgenommen, beispielsweise von einem
Komprimiermodul gemäß der Erfindung,
die über
eine Überführungseinheit
gemäß der Erfindung überführt worden
ist. Beim Weiterdrehen des Rotors schließt sich die obere Formwerkzeug-Baueinheit 214 gegen
die mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 212. Anschließend wird
fließfähiges Material
in das Formnest, das durch das Vereinigen der Formwerkzeug-Baueinheiten
entstanden ist, eingespritzt, um eine Hülle auf die erste Hälfte der
komprimierten Dosierform aufzubringen. Das fließfähige Material wird in dem Matrizennest
abgekühlt.
Die Formwerkzeug-Baueinheiten öffnen
sich wieder, wobei die halb beschichteten komprimierten Dosierformen
in der oberen Formwerkzeug-Baueinheit 214 verbleiben. Beim Weiterdrehen
des Rotors dreht sich die mittlere Formwerkzeug-Baueinheit um 180
Grad. Nach der Bewegung des Rotors über den Wert von 180 Grad schließen sich
die Formwerkzeug-Baueinheiten wieder, und die unbeschichtete Hälfte der
komprimierten Dosierform wird mit fließfähigem Material bedeckt. Der
Wärmezyklus wird
mit dem Erstarren oder Aushärten
der Beschichtung auf der zweiten Hälfte der komprimierten Dosierform abgeschlossen.
Die Formwerkzeug-Baueinheiten öffnen
sich wieder und die beschichtete komprimierte Dosierform wird aus
dem Wärmezyklus-Formmodul ausgestoßen.
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28A zeigt die Abfolge der Schritte bei der Verwendung
einer bevorzugten Ausführungsform
des Wärmezyklus-Formmoduls
zum Herstellen einer Beschichtung über eine komprimierte Dosierform.
Bei dieser Ausführungsform
wird ein Teil der komprimierten Dosierform in dem Formnest, das
durch Vereinigen der unteren Aufnahmeeinheit und der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 212 entstanden
ist, während
einer Umdrehung des Rotors von 0 bis 360 Grad beschichtet. Gleichzeitig
wird der Rest einer zweiten komprimierten Dosierform, deren erster
Teil während
der vorhergehenden Umdrehung des Rotors beschichtet worden ist,
in dem Formnest beschichtet, das durch Vereinigen der mittleren
Formwerkzeug-Baueinheit und der oberen Formwerkzeug-Baueinheit 214 entstanden
ist. Komprimierte Dosierformen durchlaufen das Wärmezyklus-Formmodul in einer
Helix, wobei sie eine Teilbeschichtung während einer ersten vollständigen Umdrehung
des Rotors und den Rest ihrer Beschichtung während einer zweiten vollständigen Umdrehung
des Rotors erhalten. Die komprimierten Dosierformen halten sich
daher während
zwei Umdrehungen des Rotors (720 Grad) in dem Wärmezyklus-Formmodul auf, bevor
sie als fertige Produkte ausgestoßen werden. Diese Ausführungsform des
Wärmezyklus-Formmoduls
ist dahin gehend vorteilhaft, daß die Größe des Formmoduls stark verringert werden
kann, d. h. für
einen gegebenen Ausstoß an
Dosierformen pro Umdrehung auf den halben Durchmesser der in 27A gezeigten Ausführungsform. Diese Ausführungsform
des Wärmezyklus-Formmoduls
ist wirtschaftlicher herzustellen, zu betreiben und in einer Herstellungsanlage
mit hohem Ausstoß unterzubringen
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28B zeigt ein Diagramm des Zeitablaufs, das die
Bewegung der Formwerkzeugeinheiten und der Drehung der mittleren
Formwerkzeug-Baueinheit bei der Drehung des Rotors um zwei Umdrehungen
(0 bis 720 Grad) darstellt. 28C zeigt
einen Schnitt durch eine der Formwerkzeugeinheiten. Am Anfang des
Zyklus (0 Grad Drehung des Rotors) befinden sich die Formwerkzeugeinheiten
in der offenen Stellung. Die mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 212 enthält eine
teilbeschichtete komprimierte Dosierform. Die untere Formwerkzeug-Baueinheit 210 erhält eine
unbeschichtete komprimierte Dosierform, beispielsweise von einem Komprimiermodul 100 über eine Überführungseinheit 300.
Bei der Drehung des Rotors dreht sich die mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 212 um
180 Grad um ihre Achse, die radial mit Bezug auf den Rotor angeordnet
ist. Dies legt die teilbeschichtete komprimierte Dosierform der
leeren oberen Formwerkzeug-Baueinheit 214 gegenüber. So
wird die teilbeschichtete komprimierte Dosierform zwischen der oberen
und der unteren Formwerkzeug-Baueinheit 212, 214 angeordnet.
Beim Weiterdrehen des Rotors schließen sich die Formwerkzeugeinheiten.
Wie in 34 gezeigt ist, bilden die
untere Aufnahmeeinheit 210 und die mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 212 eine
Abdichtung um die unbeschichtete komprimierte Dosierform.
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Fließfähiges Material
wird in das Formnest eingespritzt, das zwischen der unteren Aufnahmeeinheit 210 und
der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 212 über der
unbeschichteten komprimierten Dosierform gebildet worden ist, um
einen Teil davon zu bedecken. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
beschichtet das fließfähige Material
etwa die Hälfte
der unbeschichteten komprimierten Dosierform, nämlich die in 34 gezeigte obere Hälfte. Gleichzeitig mit dem
Zusammenfügen
der unteren Aufnahmeeinheit 210 mit der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 212 werden
die mittlere 212 und obere 214 Formwerkzeug-Baueinheit zusammengefügt, um eine
Abdichtung um die teilbeschichtete komprimierte Dosierform zu bilden.
Fließfähiges Material wird
durch die obere Formwerkzeug-Baueinheit 214 in das Formnest
eingespritzt, das zwischen der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit
und der oberen Formwerkzeug-Baueinheit gebildet worden ist, um den
restlichen Teil der teilbeschichteten komprimierten Dosierform zu
beschichten, nämlich
die in 34 gezeigte obere Hälfte. Die
untere Aufnahmeeinheit 210 und die obere Formwerkzeug-Baueinheit 214 werden
gleichzeitig mit der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 212 zusammengefügt. Wenn
daher eine unbeschichtete komprimierte Dosierform zwischen der unteren
Aufnahmeeinheit 210 und der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 212 teilbeschichtet
wird, wird der Rest einer teilbeschichteten komprimierten Dosierform
zwischen der mittleren 212 und der oberen 214 Formwerkzeug-Baueinheit
beschichtet.
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Anschließend trennen
sich die untere Aufnahmeeinheit und die Formwerkzeug-Baueinheiten.
Die vollständig
beschichtete komprimierte Dosierform wird in der oberen Formwerkzeug-Baueinheit 214 zurückgehalten.
Wie in 35 gezeigt ist, wird die teilbeschichtete
komprimierte Dosierform in der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 214 zurückgehalten.
Wie in 35 schematisch dargestellt
ist, wird die vollständig
beschichtete komprimierte Dosierform anschließend aus der oberen Formwerkzeug-Baueinheit 214 ausgestoßen. Im Anschluss
daran wird eine unbeschichtete komprimierte Dosierform zu der unteren
Aufnahmeeinheit 210 überführt, so
daß die
untere Aufnahmeeinheit 210, die mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 212 und
die obere Formwerkzeug-Baueinheit 214 zu der in 32 gezeigten Stellung zurückkehren. Nun wiederholt sich
der Vorgang.
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Bei
der gezeigten bevorzugten Ausführungsform
kann jede Formwerkzeugeinheit acht komprimierte Dosierformen beschichten.
Selbstverständlich
können
die Formwerkzeugeinheiten auch so gestaltet sein, daß sie eine
beliebige Zahl von komprimierten Dosierformen beschichten. Außerdem und
vorzugsweise können
die komprimierten Dosierformen mit zwei verschieden gefärbten fließfähigen Materialien
beschichtet werden. Dabei können
alle Farben verwendet werden. Bei einer anderen Ausführungsform
kann nur ein Abschnitt der komprimierten Dosierform beschichtet
werden, während
der Rest unbeschichtet bleibt.
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Die
Formwerkzeuge können
auch so gestaltet sein, daß sie
den Dosierformen regelmäßige oder
unregelmäßige, kontinuierliche
oder diskontinuierliche Beschichtungen verleihen, d. h. mit verschiedenen
Abschnitten und Muster. Beispielsweise können unter Verwendung eines
Formmoduls, der einen Formwerkzeugeinsatz mit einem Grübchenmuster
an seiner Oberfläche
umfaßt,
Beschichtungen mit einem Grübchenmuster ähnlich der
Oberfläche
eines Golfballs hergestellt werden. Bei einer anderen Ausführungsform
kann ein Abschnitt entlang des Umfangs einer Dosierform mit einem
fließfähigen Material
beschichtet werden, während die
restlichen Abschnitte der Dosierform mit einem anderen fließfähigen Material
beschichtet werden. Ein weiteres Beispiel einer unregelmäßigen Beschichtung
ist eine diskontinuierliche Beschichtung mit Löchern von unbeschichteten Abschnitten
um die Dosierform. Beispielsweise kann der Einsatz des Formwerkzeugs
Elemente aufweisen, die Abschnitte der Dosierform bedecken, so daß die bedeckten
Abschnitte nicht mit dem fließfähigen Material
beschichtet werden. Es können
auch Buchstaben oder andere Symbole auf die Dosierform geformt werden.
Schließlich
ermöglicht
das vorliegende Formmodul eine genaue Steuerung der Beschichtungsdicke
auf einer Dosierform.
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Bei
der Verwendung zum Beschichten einer Dosierform verzichtet das Formmodul
der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auf eine Unterbeschichtung
der Dosierform. Wenn herkömmliche
komprimierte Dosierformen durch Verfahren wie Eintauchen beschichtet
werden, ist im allgemeinen vor dem Schritt des Eintauchens das Aufbringen
einer Unterbeschichtung auf die komprimierte Dosierform erforderlich.
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Nachstehend
werden bevorzugte Ausführungsformen
der unteren Aufnahmeeinheit, der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit
und der oberen Formwerkzeug-Baueinheit beschrieben. Diese Ausführungsformen der
unteren Aufnahmeeinheit, der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit und der
oberen Formwerkzeug-Baueinheit sind ein Teil eines Wärmezyklus-Formmoduls zum Aufbringen
einer Beschichtung auf eine komprimierte Dosierform.
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1. Die untere Aufnahmeeinheit
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Die
untere Aufnahmeeinheit 210 ist wie in 31 gezeigt auf eine beliebige geeignete Weise
an dem Rotor 202 befestigt und umfaßt eine Platte 216 und
eine Dosierform- Haltevorrichtung 217.
Jede Dosierform-Haltevorrichtung kann durch eines aus einer Vielzahl
von Befestigungsverfahren mit der Platte verbunden sein, umfassend,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Federringe und Rillen, Schrauben und Mutter, Haftmittel
und mechanische Befestigungselemente. Obwohl der Querschnitt der
unteren Aufnahmeeinheit, der in den 32 bis 35 gezeigt
ist, nur vier Dosierform-Haltevorrichtungen 217 zeigt,
weist die untere Aufnahmeeinheit vorzugsweise vier weitere Dosierform-Haltevorrichtungen
auf, so daß insgesamt
acht davon vorliegen. Jede Dosierform-Haltevorrichtung umfaßt eine
mit einem Flansch versehenen äußere Hülse 218,
einen elastomeren Aufnehmer 220, einen mittleren Trägerstab 222 und
eine Vielzahl biegsamer Finger 223.
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Der
Aufbau der unteren Aufnahmeeinheit ist am besten in den 36 bis 39 zu
sehen. Der mittlere Trägerstab 222 legt
die senkrechte Stellung der Dosierform fest. Der elastomere Aufnehmer 220 bedeckt den
Rand der Dosierform und dichtet ihn ab, wie am besten in den 36 und 37 zu
sehen ist. Jeder elastomere Aufnehmer 220 fügt sich
mit einem entsprechenden Abschnitt der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 212 zusammen,
um eine Abdichtung um die Dosierform zu bilden. Obwohl die elastomeren
Aufnehmer in einer Vielzahl von Formen und Größen hergestellt werden können, sind
die elastomeren Aufnehmer bei einer bevorzugten Ausführungsform
allgemein kreisförmig
und weisen eine wie in 39 gezeigt
gerippte Innenoberfläche 221 auf.
Die Innenoberfläche 221 weist
sehr kleine Lüftungslöcher 224 auf,
um Luft durchzulassen, wenn die untere Aufnahmeeinheit 210 mit
der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 212 zusammengefügt und fließfähiges Material über dem
oberen Abschnitt der Dosierform eingespritzt wird. Die Lüftungslöcher 224 sind
vergleichsweise klein, so daß das
fließfähige Material,
das von der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 212 über der
Dosierform eingespritzt wird, im allgemeinen nicht durch die Lüftungslöcher 224 fließen wird.
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Wie
in den 36 bis 39 gezeigt
ist, sind um den elastomeren Aufnehmer 220 biegsame Finger 223 angeordnet.
Die biegsamen Finger 223 sind durch ein beliebiges geeignetes
Mittel in der unteren Aufnahmeeinheit 210 befestigt und
an dem Trägerstab 222 angebracht,
um sich mit der Bewegung des Trägerstabs 222 auf
und ab zu bewegen, wie am besten durch Gegenüberstellen der 36 und 37 zu
verstehen ist. Die biegsamen Finger können durch ein beliebiges aus
einer Vielzahl von Befestigungsverfahren mit dem mittleren Trägerstab
verbunden sein.
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Bei
der gezeigten bevorzugten Ausführungsform
sind die biegsamen Finger 223 metallisch und federn radial
nach außen,
wenn sie wie in den 37 und 38 gezeigt
hinaus gestoßen
werden, so daß eine
Dosierform von dem elastomeren Aufnehmer 220 aufgenommen
oder freigesetzt werden kann. Die flexiblen Finger 223 bewegen
sich radial nach innen, wenn sie von dem mittleren Trägerstab 222 wie
in den 36 und 37 gezeigt
zurück
gezogen werden, um die Dosierform in dem elastomeren Aufnehmer 220 fest
zu halten. Da sich die Finger radial nach innen bewegen, stellen
sie auch eine Zentrierungsfunktion bereit. Die biegsamen Finger 223 passen
zwischen den elastomeren Aufnehmer 220 und die mit einem
Flansch versehene äußere Hülse 218,
so daß bei
dem Zusammenfügen
der unteren Aufnahmeeinheit 210 mit der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 212 die
Dosierform an ihrem Platz fest gehalten wird und eine Abdichtung
um die Dosierform entsteht. Wenn eine unbeschichtete Dosierform
zu der unteren Aufnahmeeinheit 210 oder eine teilbeschichtete
Dosierform von der unteren Aufnahmeeinheit 210 zu der mittleren
Formwerkzeug-Baueinheit 212 überführt wird, bewegt sich der mittlere
Trägerstab 222 zu
einer oberen Stellung, wie in 36 gezeigt
ist, und die biegsamen Finger 223 weiten sich radial nach
außen
auf. Das Aufweiten der biegsamen Finger 223 ermöglicht das
Aufweiten des elastomeren Aufnehmers 220, wie in 38 gezeigt ist. Das radiale Aufweiten und das Zusammenziehen
der Dosierform-Haltevorrichtung 217 kann
auch durch andere Mittel erzielt werden. Beispielsweise können die
biegsamen Finger 223 durch starre Finger ersetzt werden,
die auf Lagern drehbar sind und von Kurvenmitnehmern („cam follower") betätigt werden.
Bei einer anderen Ausführungsform
können
sich radial angeordnete Lager und Stempel in radialer Richtung bewegen
und zurückziehen.
Zum Bereitstellen ähnlicher
Abläufe
und Bewegungen können
auch Einrichtungen verwendet werden, die einem Kameraverschluss oder
aufweitbaren Blasen in der Form eines inneren Rohrs oder Torus ähnlich sind.
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Um
die senkrechte Bewegung zu erzielen, die zum Schließen oder Öffnen der
Dosierform-Haltevorrichtung 217 erforderlich
ist, kann eine Betätiger-Baueinheit 225 verwendet
werden, die bei einer bevorzugten Ausführungsform eine Feder 228,
eine Platte 227, ein lineares Lager 237 und einen
kleinen Kurvenmitnehmer 229 umfaßt, wie am besten in 31 zu sehen ist. Die Platte 227 ist an
dem Trägerstab 222 befestigt,
so daß eine
Bewegung der Platte 227 in der senkrechten Richtung auch
den Trägerstab 222 bewegt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
gibt es für
jeweils acht Trägerstäbe 222 eine
Platte 227, wie in 31 gezeigt
ist.
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Die
Feder 228 drückt
die Platte 227 und daher auch die Trägerstäbe 222 wie in 36 gezeigt an eine obere Stellung, in der die
Dosierform nicht in der Dosierform-Haltevorrichtung 217 eingeschlossen
ist. Bei der Drehung des Rotors 202 läuft der kleine Kurvenmitnehmer 229 in
der kleinen Kurvenbahn 215, die eine Abwärtsbewegung
der Platte 227 bewirkt, um die Dosierform in der Dosierform-Haltevorrichtung 217 wie
in 37 gezeigt einzuschließen. Nach dem Formen bewirkt
der kleine Kurvenmitnehmer 229 zusammen mit der Feder 228 eine
Aufwärtsbewegung
der Platte 227 und das Freigeben der Dosierformen.
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Da
das fließfähige Material
wie in den 34 und 37 gezeigt
von oben auf die Dosierform gespritzt wird, unterbricht der Rand 226 des
elastomeren Aufnehmers den Strom des fließfähigen Materials. Daher wird
nur der Abschnitt der Dosierform 12, der sich wie in 36 gezeigt oberhalb des elastomeren Aufnehmers 220 befindet,
beschichtet, wenn die untere Aufnahmeeinheit 210 und die
mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 210 zusammengefügt sind.
Dies ermöglicht,
daß ein
erstes fließfähiges Material
verwendet werden kann, um einen Teil der Dosierform zu beschichten,
und ein zweites fließfähiges Material,
um den Rest der Dosierform zu beschichten, nämlich jenen Teil, der sich
unterhalb des elastomeren Aufnehmers befindet. Der elastomere Aufnehmer
ist hier so gestaltet, daß etwa
die Hälfte
der Dosierform auf einmal beschichtet wird, der elastomere Aufnehmer
kann aber eine beliebige gewünschte
Gestalt aufweisen, um das Beschichten nur eines bestimmten Abschnitts
der Dosierform zu ermöglichen.
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Wenn
die beiden Hälften
einer Dosierform mit verschiedenen fließfähigen Materialien beschichtet
werden, kann man die beiden fließfähigen Materialien überlappen
oder, falls gewünscht,
nicht überlappen
lassen. Bei der vorliegenden Erfindung ist ein sehr genaues Steuern
der Grenze zwischen den beiden fließfähigen Materialien auf der Dosierform
möglich.
So können
die beiden fließfähigen Materialien
miteinander bündig
ohne wesentliche Überlappung
gehalten werden. Die beiden fließfähigen Materialien können auch
mit einer Vielfalt von Kanten versehen werden, beispielsweise um
die Kanten der fließfähigen Materialien
ineinander greifen zu lassen.
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Zum
Bewegen der unteren Aufnahmeeinheit kann eine beliebige geeignete
Stellvorrichtung verwendet werden, umfassend, jedoch nicht darauf
beschränkt,
mechanische, elektrische, hydraulische und pneumatische. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform
ist die Stellvorrichtung mechanisch und umfaßt einen großen Kurvenmitnehmer 231,
eine große
Kurvenbahn 211 und einen Betätigerhebel 235. Der
große
Kurvenmitnehmer 231 läuft
in der großen
Kurvenbahn 211 und bewegt sich in der großen Kurvenbahn
auf und ab. Der Betätigerhebel
verbindet den großen
Kurvenmitnehmer mit der unteren Aufnahmeeinheit, so daß eine Aufwärts- oder
Abwärtsbewegung
des großen
Kurvenmitnehmers eine Aufwärts-
oder Abwärtsbewegung
der unteren Aufnahmeeinheit bewirkt. Daher dreht sich bei der Umdrehung
des Rotors 202 die untere Aufnahmeeinheit 210 zusammen
mit dem Rotor 202, und der große Kurvenmitnehmer 231 bewegt
sich entlang der großen
Kurvenbahn 211, die ruhend ist. An einem Ort zum Aufnehmen
von Dosierformen befindet sich die untere Aufnahmeeinheit 210 in
der in den 36 und 38 gezeigten „unten"-Stellung. Nach dem Überführen von
Dosierformen zu der unteren Aufnahmeeinheit 210 bewegen
sich die Trägerstäbe 220 durch
eine Betätigung
durch den Kurvenmitnehmer 229 und der Betätigereinheit 225 nach
unten, um die Dosierformen in der unteren Aufnahmeeinheit 210 wie
in den 37 und 39 gezeigt
einzuschließen.
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Anschließend bewirkt
der große
Kurvenmitnehmer 231, daß sich die untere Aufnahmeeinheit 210 nach
oben bewegt und sich mit der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit wie
in 34 gezeigt zusammenfügt. Nach dem Zusammenfügen wird
die Dosierform in der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 212 teilbeschichtet. Das
Weiterdrehen des Rotors 202 bewirkt, daß sich der große Kurvenmitnehmer 231 in
der großen
Kurvenbahn 211 nach unten bewegt und so bewirkt, daß sich die
untere Aufnahmeeinheit 210 absenkt und sich von der mittleren
Formwerkzeug-Baueinheit 212 wieder zu der in den 31 und 35 gezeigten
Stellung trennt. Zudem bewirkt die Drehung des Rotors 202,
daß die
Betätigereinheit 225 die
Trägerstäbe wie vorstehend
beschrieben bewegt. Der Trägerstab 222 bewegt
sich so, daß die
Dosierformen unmittelbar vor oder gleichzeitig mit der Abwärtsbewegung
der unteren Aufnahmeeinheit, die sich von der Formwerkzeug-Baueinheit 212 trennt,
freigegeben werden. Daher dient die untere Aufnahmeeinheit zum Aufnehmen
von Dosierformen, zum Halten von Dosierformen, während diese in der mittleren
Formwerkzeug-Baueinheit 212 teilbeschichtet werden, und
zum Überführen von
Dosierformen zu der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit, nachdem sie
teilbeschichtet worden sind.
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2. Die mittlere Formwerkzeug-Baueinheit
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Die
mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 212 ist an dem Rotor 202 drehbar
an einer Achse befestigt, die radial bezüglich des Rotors ausgerichtet
ist. Die Drehachse der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit steht also auf
die Drehachse des Rotors senkrecht. Diese Anordnung ermöglicht eine
Drehung der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit um 180 Grad („Kopf zu
Fuß") zu einer vorgegebenen
Zeit, während
sich das Wärmezyklus-Formmodul 200 gleichzeitig
um seine senkrechte Achse dreht. Vorzugsweise ist die mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 212 so
angebracht, daß sie
sich in beide Richtungen um 180 Grad drehen kann. Bei einer anderen
Ausführungsform
kann die mittlere Formwerkzeug-Baueinheit so angebracht sein, daß sie sich
um 180 Grad in eine erste Richtung dreht und sich dann um weitere
180 Grad dreht. In 30 sind mehrere mittlere Formwerkzeug-Baueinheiten 212 in
Draufsicht gezeigt. Die mittleren Formwerkzeug-Baueinheiten 212 sind
alle gleichartig befestigt.
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Die
mittlere Formwerkzeug-Baueinheit umfaßt eine Reihe von Rücken-an-Rücken angeordnete gleichartige
Einfügeeinheiten 230;
siehe die 32 bis 35, 41 und 42.
Die mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 212 dreht teilbeschichtete
Dosierformen von ihren nach unten gerichteten Stellungen zu nach oben
gerichteten Stellungen. Die nach oben zeigenden Abschnitte der Dosierformen,
die mit einem fließfähigen Material
beschichtet worden sind, können
den Rest ihrer Beschichtung erhalten, sobald die mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 212 mit
der oberen Formwerkzeug-Baueinheit 214 zusammengefügt ist.
Die Einfügeeinheiten,
die zuvor nach oben gezeigt haben, zeigen nun nach unten. Daher
befinden sie sich nun in einer Stellung, in der sie mit der unteren
Aufnahmeeinheit 210 zusammengefügt werden, um unbeschichtete
Dosierformen aufzunehmen.
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Das
Drehen der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit kann beispielsweise
unter Verwendung des in 40 gezeigten
Systems erzielt werden. In 40 sind
ein Kurvenmitnehmerschlitten 215, ein Kurvenbahnring 285,
der eine obere Spur 283 und eine untere Spur 281 umfaßt, ein
Verbindungselement 279, eine Welle 213 und der
Rotor 202 gezeigt. Wie gezeigt, weist das Verbindungselement 279 Zähne auf
und weist die Welle 213 einen gezahnten Abschnitt auf,
so daß sich
die Welle 213 dreht, wenn sich das Verbindungselement 279 auf
und ab bewegt. Die obere Spur 283 und die untere Spur 281 des
Kurvenbahnrings 285 sind miteinander durch ein „X" bzw. ein sich kreuzendes
Muster wie in 40 gezeigt verbunden. Dieses „X"-Muster tritt an
einer Stelle des Kurvenbahnrings auf. Dies ermöglicht es dem Kurvenmitnehmerschlitten 215,
bei einer ersten Umdrehung (360 Grad) des Wärmezyklus-Formmoduls 200 der unteren
Spur 281 zu folgen. Bei einer zweiten Umdrehung folgt der
Kurvenmitnehmerschlitten 251 der oberen Spur 283.
Nach einer Drehung um 720 Grad kommt der Kurvenmitnehmerschlitten 215 zu
der unteren Spur 281 zurück und der Zyklus wiederholt
sich.
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Bei
der Drehung des Rotors bewegt das gezeigte Spurmuster das Verbindungselement 279 auf
und ab, um die Drehung der Welle 213 und damit der mittleren
Formwerkzeug-Baueinheit 212 zu steuern. Wenn sich also
der Kurvenmitnehmerschlitten 215 nach unten bewegt, bewegt
sich das Verbindungselement 279 nach unten, und die Welle 213 und
die mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 212 drehen sich im
Gegenuhrzeigersinn, wie in 40 gezeigt
ist. Wenn sich der Kurvenmitnehmerschlitten 215 nach oben
bewegt, bewegt sich das Verbindungselement 279 nach oben
und bewirkt eine Drehung der Welle 213 und der mittleren
Formwerkzeug-Baueinheit 212 im Uhrzeigersinn. Jede mittlere
Formwerkzeug-Baueinheit 212 ist
in gleicher Weise an einem Kurvenmitnehmerschlitten 215 befestigt,
so daß sich
jede mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 212 in gleicher Weise
zuerst an dem Punkt, an dem sich die obere und die untere Spur kreuzen,
um 180 Grad im Uhrzeigersinn dreht, während sich die mittleren Formwerkzeug-Baueinheiten
nach einer weiteren Umdrehung des Rotors 202 um 180 Grad
gegen den Uhrzeigersinn drehen.
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Der
Kurvenmitnehmerschlitten 215 weist einen Drehpunkt 215D auf,
an dem er an dem Verbindungselement 279 befestigt ist.
An dem Kurvenmitnehmerschlitten 215 sind drei Kurvenmitnehmer
befestigt, 215A, 215B und 215C, die in
der Spur des Kurvenbahnrings 285 laufen. Die Verwendung
von drei Kurvenmitnehmern (215A, 215B und 215C)
stellt sicher, daß der
Kurvenmitnehmerschlitten 215 dem richtigen Weg über die „X"-Kreuzung des Kurvenbahnrings 285 folgt,
da die Lücke
an der Kreuzung kürzer
ist als der Abstand zwischen jeweils zwei aufeinander folgenden
Kurvenmitnehmern. Bei dem Überqueren
der Lücke
befinden sich immer zwei der drei Kurvenmitnehmer in der Kurvenbahn,
während
der dritte Kurvenmitnehmer den nicht unterstützten Bereich an der Kreuzung überquert.
Der Weg weist die Form einer abgeflachten oder gefalteten Ziffer
Acht auf. Die untere Spur 281 stellt die untere Schleife
der Ziffer Acht dar, während
die obere Spur 283 die obere Schleife darstellt.
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Das
fließfähige Material
wird in der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit vorzugsweise folgendermaßen gewärmt und
gekühlt.
Jede mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 212 umfaßt eine
Ventilbetätiger-Baueinheit 232,
eine Dosierform-Überführungsbetätiger-Baueinheit 241 und
eine Vielzahl von Verteilerplatten 234, 236; siehe
die 43 bis 47.
Wie in den 43 und 46 gezeigt
ist, nehmen die ersten Verteilerplatten 234 und zweiten
Verteilerplatten 236 Einsatz-Baueinheiten 230 auf.
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In
den 43 und 44 ist
gezeigt, daß in
der ersten Verteilerplatte 234 ein durchgehender Kanal 238 angeordnet
ist, der eine Kühlmittel/Wärmemittelleitung
darstellt. Der Kanal 238 verläuft um die Einsatz-Baueinheit 230.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei dem Kühl/Wärmefluid
um Wasser, es kann jedoch ein beliebiges geeignetes Wärmeübertragungsfluid
eingesetzt werden. Die erste Verteilerplatte 234 kann Einlaß- und Auslaßöffnungen 242 aufweisen,
durch die das Kühlmittel
zu den Kanälen 238 strömen kann.
Die Öffnungen 242 verbinden
die Kühlmittelkanäle 238 mit
dem nachstehend beschriebenen Wärmeübertragungssystem.
Die erste Verteilerplatte 234 kann durch ein beliebiges
geeignetes Mittel an der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 212 befestigt
sein, wobei eine davon mechanische Befestigungselemente sind.
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Vorzugsweise
strömen
warme Fluide durch die Kanäle 238,
um die Formwerkzeug-Baueinheiten 212 unmittelbar
vor und während
des Einspritzens des fließfähigen Materials
zu wärmen.
Das Wärmen
kann vor oder nach dem Einschließen der Dosierformen in den
Formwerkzeug-Baueinheiten beginnen. Vorzugsweise wird das Wärmeübertragungsfluid
gleichzeitig mit oder nach dem Einspritzen des fließfähigen Materials
in die Formwerkzeug-Baueinheiten
von warm auf kalt umgeschaltet, um das fließfähige Material zu verfestigen.
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Die
zweite Verteilerplatte 236 umfaßt eine Vielzahl von Löchern 248,
die mit den Löchern 240 in
der entsprechenden ersten Verteilerplatte 234 in einer
Linie stehen, so daß die
Einsatz-Baueinheit 230 in
den Löchern 240, 242 befestigt
werden kann. Wie in 47 gezeigt ist, umfaßt die zweite
Verteilerplatte 236 ebenfalls Kanäle 250. Das fließfähige Material
strömt
durch die Kanäle 250 zu
der Einsatz-Baueinheit 230, die das fließfähige Material
zu den Dosierformen leitet. Die zweite Verteilerplatte 236 kann
auch Anschlussöffnungen 252 für fließfähiges Material
umfassen, die das Anschließen
von Rohrleitungen 208 an die Kanäle 250 erlauben. So
kann fließfähiges Material
aus dem Vorratsbehälter 206 durch
die Rohrleitung 208, die Öffnungen 252 und die
Kanäle 250 zu
der Einsatz-Baueinheit 230 eingespritzt werden.
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Wie
in den 46 und 47 gezeigt
ist, kann die zweite Verteilerplatte 236 gegebenenfalls
eine Wärmemittelleitung 236B umfassen,
um die Einsatz-Baueinheit 230 zu wärmen und das fließfähige Material bei
einer Temperatur oberhalb seines Schmelzpunkts zu halten. Abhängig von
der Art des fließfähigen Materials,
das verwendet wird, kann dieses Wärmen erforderlich sein oder
auch nicht. Beispielsweise müssen
einige fließfähige Materialien
vergleichsweise warm sein, um gute Fließeigenschaften aufzuweisen.
Die Wärmemittelleitung 236B verläuft kreisförmig durch
die zweite Verteilerplatte 236 und führt zu den Öffnungen 236A. An
den Öffnungen
können
Rohrleitungen (nicht gezeigt) verwendet werden, um die Wärmemittelleitung 236B mit
einem Wärmeaustauscher
zu verbinden, der das Wärmefluid
warm hält.
Vorzugsweise ist das Wärmefluid Wasser.
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Jede
Einsatz-Baueinheit 230 umfaßt vorzugsweise einen feststehenden
Teil, der einen mittleren Einsatz 254 umfaßt, und
einen beweglichen Teil, der im wesentlichen eine Düse darstellt
und einen Ventilkörper 260,
einen Ventilschaft 280 und einen Ventildüsenkörper 282 umfaßt, wie
am besten in den 41 und 48 bis 50 zu
sehen ist. Obwohl die 48 bis 50 nur
eine Düsen-
oder Ventil-Baueinheit darstellen, gibt es bei einer bevorzugten
Ausführungsform
vorzugsweise sechzehn solche Düsen-
oder Ventil-Baueinheiten pro mittlerer Formwerkzeug-Baueinheit 212,
von denen acht der oberen Formwerkzeug-Baueinheit und acht der unteren Aufnahmeeinheit
gegenüber
stehen. 49 zeigt die Einsatz-Baueinheit 230 in
ihrer geschlossenen Stellung. 48 zeigt
die Einsatz-Baueinheit 230 in der Stellung zum Einspritzen
von fließfähigem Material. 50 zeigt die Einsatz-Baueinheit 230 in der Stellung
zum Überführen einer
Dosierform.
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Der
mittlere Einsatz 254 kann mit einem beliebigen geeigneten
Mittel an der ersten Verteilerplatte 234 befestigt sein,
wobei er vorzugsweise wie in 48 gezeigt
mit O-Ringen 262 und Nuten 264 abgedichtet ist, um
das Austreten von fließfähigem Material
zu verhindern. Die Kühlmittelkanäle 238 sind
zwischen der ersten Verteilerplatte 234 und dem mittleren Einsatz 254 angeordnet.
Der mittlere Einsatz 254 ist aus einem Material mit einer
vergleichsweise hohen Wärmeleitfähigkeit
gefertigt, wie z. B. aus rostfreiem Stahl, Aluminium, Beryllium-Kupfer,
Kupfer, Messing oder Gold. Dies stellt sicher, daß die Wärme von
dem Wärmeübertragungsfluid durch
den mittleren Einsatz zu dem fließfähigen Material übertragen
werden kann. Das Wärmen
stellt sicher, daß das
fließfähige Material
beim Einspritzen in den mittleren Formeinsatz strömen wird,
während
das Kühlen das
fließfähige Material
zumindest teilweise aushärtet.
Abhängig
von der Art des fließfähigen Materials,
das verwendet wird, kann ein Wärmen
jedoch auch unnötig
sein.
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Jeder
mittlere Einsatz 254 umfaßt ein mittleres Nest 266,
dessen Oberfläche
die Endform der Dosierform festlegt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
bedeckt das mittlere Nest 266 etwa die halbe Dosierform und
ist so gestaltet, daß nach
dem Zusammenfügen
mit der unteren Aufnahmeeinheit 210 oder der oberen Formwerkzeug-Baueinheit 214 die
Dosierform bedeckt und abgedichtet ist. Die mittleren Nester 266 können eine
geeignete Größe und Form
aufweisen, die den Parameter der Dosierform entsprechen. Außerdem kann die
Oberfläche
der mittleren Nester so gestaltet sein, daß sie Beschichtungen mit einer
Vielfalt von Merkmalen bilden, wie z. B. Grübchenmuster (einem Golfball ähnlich),
Löcher,
Symbole, einschließlich
Buchstaben und Zahlen, oder andere Formen und Zeichen. Die Verwendung
der hier beschriebenen mittleren Nester ermöglicht auch die genaue Steuerung
der Dicke der geformten Beschichtung. Insbesondere können mit
dem vorliegenden Wärmezyklus-Formmodul 200 Beschichtungen
mit Dicken von etwa 0,076 bis 0,76 mm (etwa 0,003 bis etwa 0,030
Zoll) gleich bleibend erhalten werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist in der ersten Verteilerplatte 234 auch ein Luftdurchlaß 239 angeordnet;
siehe 45. Durch den Luftdurchlaß 239 wird
Druckluft geführt
und dazu verwendet, das Ausstoßen
der beschichteten Dosierform aus der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 212 zu
der oberen Formwerkzeug-Baueinheit 214 zu unterstützen. Obwohl
die Verwendung von Luft für
diesen Zweck bevorzugt ist, ist die Erfindung nicht darauf beschränkt. Es
kann auch ein anderes Mittel zum Ausstoßen verwendet werden, wie z.
B. ein Ausstoßstift.
Die Luft kann unter einem vergleichsweise niedrigen Druck stehen
und kann von Luftbänken
oder dergleichen bereitgestellt werden, die zu einer Verbindungsöffnung in
der ersten Verteilerplatte 234 führen.
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Der
bewegliche Abschnitt der Einsatz-Baueinheit 230 umfaßt den Ventilkörper 260,
den Ventilschaft 280 und den Ventildüsenkörper 282; siehe 48. Der Ventilschaft 280 ist unabhängig beweglich.
Der Ventilschaft 280 und der Ventilkörper 260 sind in der
Einsatz-Baueinheit 230 verschiebbar
befestigt. Bei der gezeigten bevorzugten Ausführungsform dichtet eine Vielzahl
von O-Ringen 284 und Nuten 286 die beweglichen
Abschnitte der Einsatz-Baueinheit gegen den feststehenden Abschnitt
der Einsatz-Baueinheit ab. Um den Ventilschaft 280 und
den Ventildüsenkörper 282 ist
eine Leitung für
fließfähiges Material
angeordnet, durch die das fließfähige Material,
das durch die zweite Verteilerplatte 236 strömt, fließt, wenn
sich die Einsatz-Baueinheit in der „offen"-Stellung befindet (48).
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Obwohl
die mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 212 mit gleichen Einsatz-Baueinheiten 230 auf
beiden Seiten seiner Drehachse aufgebaut ist, führen die Einsatz-Baueinheiten 230 eine
verschiedene Funktion aus, abhängig
davon, ob sie in der oberen oder unteren Stellung ausgerichtet sind.
Wenn sie nach unten gerichtet sind, werden die Einsatz-Baueinheiten 230 betätigt, um
fließfähiges Material
zum Beschichten eines ersten Abschnitts einer Dosierform einzuspritzen.
Die nach oben gerichteten Einsatz-Baueinheiten 230 legen
der oberen Formwerkzeug-Baueinheit 214 teilbeschichtete
Dosierungseinheiten vor. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich die nach
oben gerichteten Einsatz-Baueinheiten in einer neutralen Stellung.
Vor dem Öffnen
der Formwerkzeuge werden die nach oben gerichteten Einsatz-Baueinheiten
jedoch betätigt,
um Druckluft in das mittlere Nest 266 eintreten zu lassen.
Dies stößt die nun
vollständig
beschichteten Dosierformen von den nach oben gerichteten Einsatz-Baueinheiten
ab. Die fertigen Dosierformen bleiben in der oberen Formwerkzeug-Baueinheit 230 ruhen
oder werden darin festgehalten.
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Die
mittlere Formwerkzeug-Baueinheit ist vorteilhaft so gestaltet, daß sie von
nur einer Ventilbetätiger-Baueinheit 232 und
nur einer Luftbetätiger-Baueinheit 241 betätigt wird
(41 und 42).
Die Ventilbetätiger-Baueinheit 232 betätigt nur
die nach unten gerichteten Einsatz-Baueinheiten 230, während die
Luftbetätiger-Baueinheit 241 nur
die nach oben gerichteten Einsatz-Baueinheiten 230 betätigt.
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Der
nach unten gerichtete Ventilschaft 280 wird durch die Feder 290 in
die geschlossene Stellung von 49 gedrückt. Der
nach unten gerichtete Ventilschaft 280 kann durch die in 41 gezeigte Ventilbetätiger-Baueinheit 232 zwischen
der geschlossenen Stellung von
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49 und der offenen Stellung von 48 bewegt werden. Bei der gezeigten bevorzugten
Ausführungsform
umfaßt
die Ventilbetätiger-Baueinheit 232 eine
Betätigerplatte 292 und
einen daran befestigten Kurvenmitnehmer 294. Die Feder 290 ist
an dem Ventilschaft 280 angebracht, um den Ventilschaft 280 in
geschlossene Stellung zu drücken.
Ein Ende des Ventilschafts 280 ist wie in 41 gezeigt an der Betätigerplatte 292 befestigt,
so daß sich
der Ventilschaft mit der Betätigerplatte 292 bewegt.
Die Betätigerplatte 292 ist
so befestigt, daß sie
sich wie in 41 dargestellt auf und ab bewegt.
Der Kurvenmitnehmer 294 ist in den 31 und 41 dargestellt.
Er läuft
in der Kurvenbahn 274, die um den Rotor 202 angeordnet
ist. Der Kurvenmitnehmer 294 bewegt sich gemäß dem Profil
der Kurvenbahn 274 auf und ab, um die Betätigerplatte 292 zu
bewegen und so die Bewegung des nach unten gerichteten Ventilschafts 280 zu
steuern.
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Die
Betätigerplatte 292 bewegt
sich nach oben und öffnet
die nach unten gerichteten Einsatz-Baueinheiten wie in 48 gezeigt, indem die nach unten gerichteten Ventilschäfte 280 bewegt
und sie gegen die Spannung der Feder 290 von der Stellung
von 49 zu der Stellung von 48 zieht. Das Öffnen
der nach unten gerichteten Ventilschäfte führt fließfähiges Material zu den Dosierformen,
die zwischen der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 212 und der unteren
Aufnahmeeinheit 210 angeordnet sind. Anschließend bewegen
sich der Kurvenmitnehmer 294 und die Betätigerplatte 292 nach
unten, um die nach unten gerichteten Ventilschäfte 280 zu lösen. Die
nach unten gerichteten Ventilschäfte 280 bewegen
sich durch die Spannung der Feder 290 zu der geschlossenen
Stellung von 49, um den Strom des fließfähigen Materials
zu beenden.
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Wenn
sich die Betätigerplatte 292 wie
in 48 dargestellt nach oben bewegt, bleiben die nach
oben gerichteten Einsatz-Baueinheiten 230 feststehend und
geschlossen. Die nach oben gerichteten Ventilschäfte 280 werden gegen
die Feder 290 gedrückt
und öffnen
sich nicht. Den nach oben gerichteten Einsatz-Baueinheiten 230 wird
kein fließfähiges Material
bereitgestellt. Die Dosierformen in den nach oben gerichteten Einsatz-Baueinheiten
werden durch die nachstehend beschriebene obere Formwerkzeug-Baueinheit 214 beschichtet.
In gleicher Weise wird den nach unten gerichteten Einsatz-Baueinheiten
keine Luft bereitgestellt, da die Dosierformen nur von den nach
oben gerichteten Einsatz-Baueinheiten freigegeben werden.
-
Nach
dem Zuführen
des fließfähigen Materials
und dem Zurückkehren
der nach unten gerichteten Einsatz-Baueinheiten 230 zu
der Stellung von 49 lösen die Kurvenmitnehmer 246A und 246B und
die Luftbetätigerplatte 277 (42) die Bewegung des Ventildüsenkörpers 282 und des
Ventilschafts 280 der nach oben gerichteten Einsatz-Baueinheiten 230 aus.
Dies öffnet
eine Leitung für
die Luft durch den Einsatz des mittleren Formwerkzeugs. Insbesondere
bewegen sich der nach oben gerichtete Ventildüsenkörper 282 und der Ventilschaft 280 durch
die in 42 gezeigten Abwärtsbewegung
der Kurvenmitnehmer 246A und 246B von der Stellung
von 49 zu der Stellung von 50. Nach der Anwendung von Luft bewegen sich die
Kurvenmitnehmer 246A und 246B mit der Luftbetätigerplatte 277 nach
unten, um den nach oben gerichteten Einsatz-Baueinheiten 230 das
Zurückkehren
zu der Stellung von 49 zu ermöglichen, in der sie für einen
weiteren Zyklus bereit stehen. Die Luftbetätigerplatte 277 bewegt
die nach unten gerichteten Einsatz-Baueinheiten 230 während dieses
Zyklus nicht. Sie erhalten keine Luft.
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Die
in 42 gezeigte Luftbetätigerplatte 277 steuert
die Bewegung des nach oben gerichteten Ventildüsenkörpers 282, des Ventilkörpers 260 und
des Ventilschafts 280 auf folgende Weise. Wie in den 42 gezeigt ist, ragen Stifte 282A nach
innen bezogen auf die mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 212,
und um die Stifte 282A sind Federn 282B angebracht.
Die Federn 282B drücken
gegen die nach oben gerichteten Ventilkörper 260 und sind
zusammengedrückt,
so daß sich
der nach oben gerichtete Ventildüsenkörper 282 und
der Ventilkörper 260 normalerweise
in der geschlossenen Stellung befinden (49).
Der Kurvenmitnehmer 246A und die Luftbetätigerplatte 277 bewegen
sich nach unten, um die Federn 282A zusammenzudrücken und
den nach oben gerichteten Ventilkörper 260 und den Ventildüsenkörper 282 gegen
die Spannung der Federn 282B zu der geöffneten Stellung zu stoßen (50).
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50 zeigt eine nach oben gerichtete Einsatz-Baueinheit 230 in
der Überführungsstellung.
In dieser Stellung sind der nach oben gerichtete Ventilschaft 280 und
die Düsenkörperspitze 282 zurückgezogen.
Der nach oben gerichtete Ventilstamm 280 ruht auf dem nach
oben gerichteten Ventildüsenkörper 282,
um den Strom des fließfähigen Materials
zu unterbinden. Da die Ventilkörperspitze 282 zurückgezogen
ist, kann Luft in das Formwerkzeug strömen.
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Nach
dem Überführen der
Dosierformen von der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit kehrt die
Luftbetätigerplatte 277 nach
oben zurück,
um den nach oben gerichteten Ventilkörper 260, den Ventildüsenkörper 282 und
den Ventilschaft 280 zu der geschlossenen Stellung von 49 freizugeben.
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3. Die obere Formwerkzeug-Baueinheit
-
Die
obere Formwerkzeug-Baueinheit 214, die in den 51 bis 54 dargestellt
ist, weist einen ähnlichen
Aufbau wie eine Hälfte
der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 212 auf. Wie die
mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 212 lenkt die obere Formwerkzeug-Baueinheit 214 fließfähiges Material,
um eine Dosierform zumindest teilweise zu beschichten. Insbesondere
weist die obere Formwerkzeug-Baueinheit 214 eine Vielzahl
von oberen Einsatz-Baueinheiten 296 auf
(acht bei der bevorzugten Ausführungsform),
die sich mit entsprechenden Einsatz-Baueinheiten 230 zusammenfügen.
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Obwohl
die obere Formwerkzeug-Baueinheit der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit ähnlich ist,
dreht sich die obere Formwerkzeug-Baueinheit nicht. Stattdessen
bewegt sich die obere Formwerkzeug-Baueinheit 214 über geeignete
Stellvorrichtungen senkrecht auf und ab, um sich mit der mittleren
Formwerkzeug-Baueinheit zusammenzufügen, wie am besten durch Gegenüberstellen
der 32 bis 35 zu
sehen ist. Vorzugsweise werden ein Kurvenmitnehmer 299,
eine Kurvenbahn 298 und ein Verbindungsarm 293 (51) verwendet, um die Bewegung der oberen Formwerkzeug-Baueinheit
zu steuern. Ein kleiner Kurvenmitnehmer 289 und eine kleine
Kurvenbahn 288 steuern die obere Betätigerplatte 291. Der
Kurvenmitnehmer 299, die Kurvenbahn 298, der kleine
Kurvenmitnehmer 289 und die kleine Kurvenbahn 288 weisen
einen ähnlichen
Aufbau wie die entsprechenden Elemente der unteren Aufnahmeeinheit 210 auf.
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Während der
Drehung des Rotors 202 bewegt sich die obere Formwerkzeug-Baueinheit 214 über den Kurvenmitnehmer 299,
um sich wie in den 32 bis 35 gezeigt
mit der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 212 zusammenzufügen und
eine Dosierform zumindest teilweise zu beschichten. Anschließend trennt
der Kurvenmitnehmer 299 die obere Formwerkzeug-Baueinheit 214 von
der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 212, so daß die fertige,
vollständig
beschichtete Dosierform wie in 35 gezeigt
von dem Wärmezyklus-Formmodul ausgestoßen und
abgefhrt werden kann.
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Die
obere Formwerkzeug-Baueinheit 214 umfaßt eine obere zweite Verteilerplatte 251,
die fließfähiges Material
zu oberen Einsatz-Baueinheiten 296 leitet und ähnlich aufgebaut
ist wie die zweite Verteilerplatte 236 der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 212.
Eine obere erste Verteilerplatte 253 ist ähnlich aufgebaut
wie die erste Verteilerplatte 234 der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 212 und
stellt den oberen Einsatz-Baueinheiten 296 ein Kühlen/Wärmen bereit.
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Durch
den Kontakt zwischen der nach oben gerichteten Einsatz-Baueinheit 230 der
mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 212 und der oberen Einsatz-Baueinheit 296 der
oberen Formwerkzeug-Baueinheit 214 wird vorzugsweise eine
Abdichtung um jede Dosierform erhalten, wie am besten in den 48 bis 50 zu sehen
ist. In den 52 bis 54 ist
eine obere Einsatz-Baueinheit 296 in der geschlossenen,
offenen bzw. Ausstoß-Stellung
dargestellt. Ähnlich
wie die Einsatz-Baueinheiten 230 umfaßt jede obere Einsatz-Baueinheit 296 einen
feststehenden Abschnitt, der einen oberen Einsatz 265 und
einen oberen, mit einem Flansch versehenen Einsatz 258 umfaßt, und
einen beweglichen Abschnitt, der im wesentlichen eine Düse ist.
Der letztgenannte umfaßt
einen oberen Ventilkörper 273,
einen oberen Ventilschaft 297 und einen oberen Ventildüsenkörper 295.
De obere Ventilschaft 297 ist zwischen einer offenen und
einer geschlossenen Stellung beweglich, um den Strom des fließfähigen Materials
zu der Dosierform zu steuern. Der obere Ventilkörper, der obere Ventilschaft
und der obere Ventildüsenkörper definieren
eine Leitung für
das fließfähige Material.
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Jedes
obere Nest 272 weist geeignete Abmessungen auf, so daß das fließfähige Material über die
Dosierform fließen
und eine Beschichtung mit der gewünschten Dicke liefern kann. Ähnlich wie
bei dem mittleren Nest 266 des mittleren Einsatzes 254 können das
obere Nest 272 des oberen Einsatzes 265 eine beliebige gewünschte Form
und Größe haben
oder mit einem Oberflächenmuster
versehen sein (wie z. B. Grübchen, Buchstaben,
Zahlen usw.).
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Ein
Unterschied zwischen der oberen Einsatz-Baueinheit 296 und
der Einsatz-Baueinheit 230 liegt darin, daß der obere
Ventildüsenkörper 295 wie
in den 52 bis 54 gezeigt
einen Teil der Abdichtung um die Dosierform bildet und sich nach
außen
und nicht nach innen bewegt, um eine Dosierform auszustoßen, nach
dem diese vollständig
beschichtet worden ist. 54 zeigt
den oberen Ventildüsenkörper 295 in
der Stellung zum Ausstoßen
einer Dosierform. 52 zeigt den oberen Ventildüsenkörper 295 in
der Stellung zum Aufnehmen einer Dosierform.
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Eine
obere Ventilbetätiger-Baueinheit 275,
die wie in 51 gezeigt eine obere Betätigerplatte 291, eine
Verbindungseinheit 291B und einen Kurvenmitnehmer 289 umfaßt, betätigt die
obere Einsatz-Baueinheit 296. Bei anderen Ausführungsformen
können
auch elektrische oder andere mechanische Stellvorrichtungen verwendet
werden. Die Verbindungseinheit 291B verbindet den Kurvenmitnehmer 289 mit
der oberen Betätigerplatte 291.
Die obere Betätigerplatte 291 weist
einen Abschnitt 291D auf, der unter einen Stempel ragt,
so daß die
obere Betätigerplatte 291 bei
einer Aufwärtsbewegung
(53) an dem Ventilschaft 297 zieht. Die obere
Betätigerplatte 291 ruht
ferner auf der Oberseite des oberen Ventilschafts 297,
so daß bei
einer Abwärtsbewegung
der oberen Betätigerplatte 291 der
Stempel und der obere Ventilschaft 297 nach unten gestoßen werden
(54).
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Bei
der Drehung des Rotors 202 bewegt sich der Kurvenmitnehmer 289,
der in der Kurvenbahn 298 läuft, nach oben, wodurch die
obere Betätigerplatte 291 gehoben
und der obere Ventilschaft 297 gegen die Spannung der Feder 269 gezogen
wird, so daß er
sich von der geschlossenen Stellung von 52 zu
der offenen Stellung von 53 bewegt.
Anschließend
bewegt sich der Kurvenmitnehmer 289 nach unten und bewirkt,
daß die
obere Betätigerplatte 291 den
oberen Ventilschaft 297 zu der geschlossenen Stellung von 52 bewegt.
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Anschließend bewegt
sich der Kurvenmitnehmer 289 nach unten und bewirkt, daß sich die
obere Betätigerplatte 291 weiter
nach unten bewegt. Durch die Abwärtsbewegung
der oberen Betätigerplatte 291 drückt sie
den oberen Ventilschaft 297 nach unten, wodurch der obere
Ventilkörper 273 und
der obere Ventildüsenkörper 295 gegen
die Spannung der Feder 271 gestoßen werden. Der obere Ventildüsenkörper 295 nimmt
daher die Stellung von 54 ein,
um eine Dosierform auszustoßen.
Außerdem
wird der Ventildüsenkörper 295 bei
der Abwärtsbewegung
von Luft aus der Druckluftleitung 267 umspült. Wie
bei der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit stellt die Druckluft in
der oberen Formwerkzeug-Baueinheit sicher, daß die beschichtete Dosierform
beim Ausstoßen
nicht an dem oberen Einsatz 265 kleben bleiben.
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Nach
dem Ausstoßen
der beschichteten Dosierform kann diese einer Überführungseinheit, einem Trockner
oder einem anderen Mechanismus zugeführt werden. Anschließend bewegen
sich der Kurvenmitnehmer 289 und die obere Betätigerplatte 291 wieder
nach oben. Dadurch werden der obere Ventilschaft 297 und
der obere Ventildüsenkörper 295 durch
die Spannung der Feder 271 zu der Stellung von 52 zurück bewegt.
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Ähnlich wie
bei der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit wird ein gewärmtes Wärmeübertragungsfluid durch
die obere erste Verteilerplatte 253 und die obere Einsatz-Baueinheit 296 geleitet,
um sie während
des Einspritzens des fließfähigen Materials
zu wärmen.
Nach dem Einspritzen des fließfähigen Materials
wird ein gekühltes
Wärmeübertragungsfluid
durch die obere erste Verteilerplatte 253 und die obere
Einsatz-Baueinheit 296 geleitet, um es auszuhärten. Zusätzlich kann
ein Wärmeübertragungsfluid
stetig durch die obere zweite Verteilerplatte 251 geleitet
werden, um das fließfähige Material über seinem
Schmelzpunkt zu wärmen.
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4. Temperatursteuerung und
Energierückgewinnungssystem
-
Vorzugsweise
befinden sich die mittleren und oberen Formwerkzeug-Baueinheiten 212, 214 des
Wärmezyklus-Formmoduls
in einem warmen Zustand, d. h. oberhalb des Schmelzpunkts des fließfähigen Materials,
wenn das fließfähige Material
in sie eingespritzt wird. Dies unterstützt das Strömen des fließfähigen Materials.
Anschließend
werden die Formwerkzeug-Baueinheiten
vorzugsweise recht schnell gekühlt,
d. h. unter die Schmelz- oder Erstarrungstemperatur des fließfähigen Materials,
um das fließfähige Material
auszuhärten.
-
In
Hinblick auf diesen Zyklus werden zum Verändern der Temperatur der Formwerkzeuge
vorzugsweise eine Wärmesenke,
eine Wärmequelle
und ein Temperatursteuersystem bereitgestellt. Beispiele von Wärmesenken
umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt, gekühlte Luft, Ranqueeffekt-Kühlung und
Peltiereffekt-Einheiten. Beispiele von Wärmequellen umfassen elektrische
Wärmer,
Dampf, warme Druckluft, den Joule-Thompson-Effekt, den Ranqueeffekt,
Ultraschallwärmer
und Mikrowellenwärmer.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein Wärmeübertragungsfluid,
wie z. B. Wasser oder Öl,
zur Wärmeübertragung
verwendet, wobei elektrische Tauchwärmer die Wärmequelle für das Wärmeübertra gungsfluid bereitstellen.
Vorzugsweise wird die Wärmesenke
für das
Wärmeübertragungsfluid
von elektrisch betriebenen Freonkühlern bereitgestellt.
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Die 55 und 56 zeigen
das bevorzugte Temperatursteuersystem 600 für die mittleren
Formwerkzeug-Baueinheiten und die oberen Formwerkzeug-Baueinheiten.
Obwohl nur eine Formwerkzeug-Baueinheit 214/212 dargestellt
ist, sind alle Formwerkzeug-Baueinheiten auf die gleiche Weise mit
dem Temperatursteuersystem verbunden. Vorzugsweise umfaßt das Temperatursteuersystem 600 ein
Rohrleitungssystem 606 und Ventile 620 bis 623.
Das Rohrleitungssystem 606 umfaßt eine Kälteschleife 608 zum
Kühlen
der Formwerkzeug-Baueinheit 214/212 und
eine Wärmeschleife 609 zum
Wärmen
derselben. Die beiden Schleifen teilen eine gemeinsame Leitung zwischen
dem T-Stück 603 und
dem T-Stück 605.
In der gemeinsamen Leitung zwischen dem T-Stück 603 und dem T-Stück 605 ist
eine Leitung in der Formwerkzeug-Baueinheit 214/212 definiert.
Die Ventile 620 bis 623, die über Magnetspulen oder mechanisch
betätigt
sein können,
steuern den Strom von kaltem oder gewärmtem Wärmeübertragungsfluid durch die
Formwerkzeug-Baueinheit 214/212. Das System kann
auch einen Wärmer 610 umfassen,
der die Wärmeschleife
wärmt,
und einen Kühler 612,
der eine Quelle eines gekühlten
Fluids für
die Kühlschleife
bereitstellt. Die Auslaßöffnungen 612A und Einlaßöffnungen 612B des
Kühlers
und die Auslaßöffnungen 610A und
Einlaßöffnungen 610B des
Wärmers können mit
mehreren Formwerkzeugen verbunden sein, so daß ein einziger Kühler und
ein einziger Wärmer alle
oberen Formwerkzeuge 214 und mittleren Formwerkzeuge 212 versorgen
kann.
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Die
Ventile 620 bis 623 befinden sich anfangs in der
Stellung von 55. Die Ventile 621 und 623 der Wärmeschleife 609 sind
offen, so daß das
Wärmeübertragungsfluid
durch sie strömen
und durch die Formwerkzeug-Baueinheit 214/212 zirkulieren
kann. Im Gegensatz dazu sind die Ventile 620 und 622 der
Kühlschleife
geschlossen, so daß das
Kühlmittel
nicht durch diese Schleife strömen
kann. Nach dem Einspritzen von fließfähigem Material in die warme
Formwerkzeug-Baueinheit 214/212 wird der Zyklus
zum Kühlmodus umgeschaltet,
indem die Magnetventile 620 und 622 der Wärmeschleife
geschlossen und die Ventile 603 und 605 der Kühlschleife 608 geöffnet werden
(siehe 56). Dadurch wird der Strom
von warmer Wärmeübertragungsfluid
zu der Formwerkzeug-Baueinheit 214/212 unterbrochen
und der Strom von gekühltem
Wärmeübertragungsfluid
durch dieselbe gestartet. Vorzugsweise können die mittlere Formwerkzeug-Baueinheit 212 und
die obere Formwerkzeug- Baueinheit 214 den
Temperaturbereich von etwa 0 bis etwa 100°C in etwa 1 Sekunde bis 30 Sekunden
zyklisch durchlaufen. Bei der bevorzugten Ausführungsform unter Verwendung
von Gelatine mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 60% laufen die mittlere
und die obere Formwerkzeug-Baueinheit 212, 214 innerhalb
von etwa 2 Sekunden zyklisch zwischen etwa 35°C und 20°C.
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Das
kalte und das warme Wärmeübertragungsfluid
strömen
also in der gemeinsamen Leitung zwischen den T-Stücken 603 und 605.
Wenn die Ventile von dem Wärmemodus
zu dem Kühlmodus
schalten, wird das in dem gemeinsamen Leitungsstück eingeschlossene Volumen
an warmer Wärmeübertragungsfluid
in die kalte Seite des Systems überführt. Umgekehrt
wird warmes Wärmeübertragungsfluid,
das in dem gemeinsamen Leitungsstück gefangen ist, in die kalte
Schleife überführt, wenn
die Ventile auf den Wärmemodus
umschalten.
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Obwohl
das Fluidvolumen in dem gemeinsamen Leitungsstück vergleichsweise klein ist
und die Energiekosten zum Wärmen
und Kühlen
dieses Volumens an Fluid bei einem gewerblichen Verfahren nicht
unangemessen sind, ist ein stärker
bevorzugtes, energieeffizientes und kosteneffizientes Temperatursteuersystem in
den 57 bis 59 dargestellt.
Dieses bevorzugte Temperatursteuersystem 600 umfaßt folgende
Komponenten zusätzlich
zu den vorstehend beschriebenen Komponenten: ein Fluidreservoir 630,
einen beweglichen Kolben 604, der das Fluidreservoir halbiert,
und Ventile 626 und 627. Das Fluidreservoir kann
auch zwischen zwei Faltblasen (warm und kalt) angeordnet sein, wodurch
kein Kolben 604 mehr benötigt wird. Zum Zweck einer
einfachen Beschreibung wird hier die Ausführungsform mit einem Reservoir
und einem Kolben beschrieben. Die Ventile 620, 621, 622, 623, 626 und 627,
die magnetisch oder mechanisch bedient sein können, steuern den Strom des
kalten oder warmen Wärmeübertragungsfluids
durch das System. Jede Formwerkzeug-Baueinheit 214/212 verfügt über ihr
eigenes Fluidreservoir 630, ihren eigenen Kolben 604 und
ihre eigenen Ventile 620, 621, 622, 623, 626 und 627.
Anfangs befinden sich die Ventile in der Stellung von 57. Die Ventile 620, 622 und 626 der
Kühlschleife
sind geöffnet,
so daß kaltes
Wärmeübertragungsfluid
zu der Formwerkzeug-Baueinheit 214/212 strömen kann.
Im Gegensatz dazu sind die Ventile der Wärmeschleife 621, 623 und 627 geschlossen,
so daß das
warme Wärmeübertragungsfluid
nicht durch diese Schleife strömen kann.
Der Kolben 604 ist durch die Stellung der Ventile 626, 622, 623 und 627 zu
der Seite der Kühlschleife gedrängt.
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Beim
Umschalten des Systems auf den Wärmemodus
schließen
oder öffnen
sich die Magnetventile, die von einem elektronischen Signal oder
durch mechanische (Kurvenbahn-)Betätigung gesteuert werden, wie in 58 gezeigt ist. Die Ventile 620, 626 und 623 schließen sich,
und die Ventile 621, 622 und 627 öffnen sich.
Dies unterbricht den Strom des kalten Wärmeübertragungsfluids von der Kühlschleife
zu der Formwerkzeug-Baueinheit 214/212 und startet
den Strom des warmen Wärmeübertragungsfluids
durch die Formwerkzeug-Baueinheit 214/212.
Dies ermöglicht,
daß das
warme Wärmeübertragungsfluid
den Kolben 604 zu der in 58 gezeigten
Stellung verschiebt. Der Kolben 604 ist allgemein so aufgebaut,
daß bei
der weit rechts liegenden Stellung ein gleich großes Volumen
enthalten ist wie das Volumen des Fluids, das in der Leitung zwischen
den T-Stücken 603 und 605 eingeschlossen
ist. Dieses Volumen kann durch Einstellen, wann sich die Ventile öffnen und
schließen,
oder durch Einstellen des Volumens des Fluidreservoirs 630 eingestellt
werden. Wenn der Kolben 604 die voreingestellte, am weitesten
rechts liegenden Stellung (59)
erreicht, schließen sich
die Ventile 622, 626 und 620, und die
Ventile 612, 623 und 627 öffnen sich.
Das Fluid, das links von dem Kolben 604 in dem Fluidreservoir
enthalten ist, ist kalt. Das Fluid rechts des Kolbens 604 ist
warm, wobei der größte Teil
dieses warmen Fluids aus dem Zylinder entleert worden ist. In 59 schreitet nun der Wärmemodus des Systems voran.
Wenn das System zu dem Kühlmodus
umschaltet, bewegt sich der Kolben 604 in die entgegen
gesetzte Richtung (nach links) und füllt sich mit warmem Fluid,
wobei also der vorstehend beschriebene Vorgang umgekehrt wird. Durch
Verhindern oder Verringern auf ein Mindestmaß, daß warmes Wärmeübertragungsfluid in die gekühlte Seite
eintritt, und Verhindern, daß kaltes
Wärmeübertragungsfluid
in die warme Seite eintritt, werden die Energieverluste auf ein
Mindestmaß verringert,
so daß das
System so wirtschaftlich wie möglich
ist.
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Die 60 bis 62 zeigen
eine besonders bevorzugte Ausführungsform
des Temperatursteuersystems, das ein automatisches Ventilsystem 650 umfaßt. Das
automatische Ventilsystem 650 leitet Wärmeübertragungsfluid zu Energierückgewinnungsblasen 651 und 652.
Das automatische Ventilsystem 650 ersetzt die Ventile 622 und 623 des
in den 57 bis 59 dargestellten
Systems. Die Energierückgewinnungsblasen sind
durch einen Verbindungsstab 653 miteinander verbunden.
An dem Verbindungsstab 653 ist ein Ventilgleitstück 654 verschiebbar
angebracht.
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Der
Betrieb des automatischen Ventilsystems 650 wird am besten
durch Gegenüberstellen
der 60 bis 62 verstanden.
In 60 zirkuliert kaltes Wärmeübertragungsfluid,
nicht aber warmes Wärmeübertragungsfluid.
Die Energierückgewinnungsblasen
sind zu der am weitesten rechts liegenden Stellung geschoben, wobei
die Blase 652 mit warmem Wärmeübertragungsfluid gefüllt ist.
Das Ventilgleitstück 654 befindet
sich in seiner am weitesten rechts liegenden Stellung, wobei ein
mit einem Flansch versehener Abschnitt 653A des Verbindungsstabs 653 Fluid
nach links fließen
lässt.
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In 61 hat das Temperatursteuersystem gerade vom Kühlmodus
zum Wärmemodus
umgeschaltet, indem die Ventile 620 und 626 von
den offenen zu den geschlossenen Stellungen geschaltet wurden. Die
Ventile 621 und 627 wurden von geschlossenen zu
offenen Stellungen geschaltet, so daß warmes Wärmeübertragungsfluid beginnen kann,
um die Schleife 609 zu strömen. Der Druck des Fluids in
der Schleife 609 bewirkt das Füllen der Energierückgewinnungsblase 651,
wobei sie sich wie in 61 gezeigt nach links bewegt. Durch
die Verbindung der Blasen durch den Verbindungsstab 653 entleert
sich gleichzeitig die Energierückgewinnungsblase 652 und
bewegt sich nach links. Das Ventilgleitstück 654 wirkt als Sperrventil
und bleibt wegen des Drucks gegen seine linke Fläche rechts angeordnet. Bei
der weiteren Bewegung der Blasen 651 und 652 nach
links kommt der mit einem Flansch versehene Abschnitt 653B des
Verbindungsstabs 653 in Kontakt mit der rechten Fläche des
Ventilgleitstücks 654,
wobei es abgesetzt und zu der am weitesten links liegenden Stellung,
die in 62 gezeigt ist, geschoben wird.
Das Temperatursteuersystem arbeitet nun im Wärmemodus. Wenn das Temperatursteuersystem
von dem Wärme-
zu dem Kühlmodus
zurück
schaltet, wiederholt sich der Zyklus und die Blasen 651 und 652 bewegen
sich nach rechts.
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Wie
vorstehend beschrieben ist, können
die Ventile 620 bis 623 des Temperatursteuersystems
verschiedene im Fachgebiet bekannte Bauarten aufweisen, wie z. B.
Kolben-, Kegel-, Kugel- und
Quetschventile. Diese Ventile können
durch geeignete Mittel betätigt
werden, wie z. B. durch Luft oder elektrische Spulen, oder durch
mechanische Mittel, wie z. B. Kurvenbahnen und Kurvenmitnehmer.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Ventile Quetschventile, die von mechanischen Kurvenbahnen
und Kurvenmitnehmern über
die Drehung des Wärmezyklus-Formmoduls
betätigt
werden. Bekannte Quetschventile sind vergleichsweise einfache Einheiten,
die einen verformbaren Rohrleitungsabschnitt und einen Mechanismus umfassen,
der eine quetschende oder drückende
Wirkung auf die Rohrleitung ausübt.
Die Rohrleitung wird komprimiert oder „gequetscht", um das Durchströmen von
Fluid zu verhindern. Das Freigeben der Rohrleitung ermöglicht das
Strömen
des Fluids. Das Quetschventil arbeitet also als Zweiwegventil.
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Die
Quetschventile des vorliegenden Temperatursteuersystems verwenden
einen Drehaufbau, um flexible Rohrleitungen zu „quetschen" und „freizugeben". Wie vorstehend
beschrieben, dreht sich die mittlere Formwerkzeug-Baueinheit im
Uhrzeigersinn und dann gegen den Uhrzeigersinn um jeweils 180 Grad.
Der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit wird von acht Rohrleitungen 606 Wärmeübertragungsfluid
zugeführt
(zwei Zufuhr- und zwei Ableitungen für jede Formwerkzeug-Baueinheit).
Die 63 bis 65 zeigen
eine sich drehende Quetschventil-Baueinheit 660 der Erfindung.
Die sich drehende Quetschventil-Baueinheit 660 umfaßt einen
Ventilamboss 661, der an der Welle 662 befestigt
ist. Die Welle 662 ist an der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 212 (nicht
gezeigt) befestigt, so daß sie
sich um die gleiche Achse drehen kann. Der Ventilquetschhebel 663A ist
drehbar an der Welle 662 befestigt. An der Welle 662 ist
auch ein ähnlicher
Ventilquetschhebel 663B drehbar befestigt, der sich unabhängig von
dem Ventilquetschhebel 663A bewegen kann. Die Ventilquetschhebel
werden von den Ventilbetätiger-Baueinheiten 665A und 665B betätigt, welche
die Kurvenmitnehmer 666A und 666B in senkrechter
Richtung bewegen. Das senkrechte Heben und Senken der Betätigereinheiten 665A und 665B bewirkt
entsprechende Bewegungen der Kurvenmitnehmer 666A und 666B, die
den Ventilquetschhebeln 6663A und 663B über Zahnräder 667A und 667B,
die an dem Ventilamboss 661 drehbar befestigt sind, eine
Drehbewegung vermitteln. Die Zahnräder 667A und 667B verringern
oder verstärken
die Drehbewegung der Ventilquetschhebel 663A und 663B um
ein Maß,
das dem Übersetzungsverhältnis proportional
ist. Obwohl bei der hier beschriebenen bevorzugten Ausführungsform
Zahnräder 667A und 667B verwendet
werden, kann bei anderen Ausführungsformen
auf sie verzichtet werden. Die Drehbewegung der Ventilquetschhebel
kann auch direkt von Kurvenmitnehmern und Betätigereinheiten vermittelt werden.
-
Das
Drehen der Ventilquetschhebel 663A und 663B gegen
den Uhrzeigersinn um die Welle 661 bewirkt das Zuquetschen
der Rohrleitungen 606B, während die Rohrleitungen 606A offen
bleiben. Umgekehrt bewirkt das Drehen der Ventilquetschhebel 663A und 663B im
Uhrzeigersinn um die Welle 661 das Zuquetschen der Rohrleitungen 606A,
während
die Rohrleitungen 606B offen bleiben. Die Stellung der
Ventile (offen oder geschlossen) hängt davon ab, ob die mittlere
Formwerkzeug-Baueinheit 212 nach oben oder nach unten gerichtet
ist. Ferner ist erforderlich, daß die Stellung der Ventile
unverändert
(oder gestellt) bleibt, während
die Formwerkzeug-Baueinheit ihre Drehung um 180 Grad durchführt. Wie
in 64 gezeigt ist, erlaubt die kreisförmige Kurvenbahn 669,
daß die
Kurvenmitnehmer 666A und 666B in ihren voll betätigten Stellungen
bleiben, während
die sich drehende Quetschventil-Baueinheit 660 sich
um 180 Grad im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn dreht.
Die Kurvenmitnehmer 666A und 666B können entweder
die innere Oberfläche
oder die äußere Oberfläche der
in 64 gezeigten kreisförmigen Kurvenbahn überqueren.
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ÜBERFÜHRUNGSEINHEIT
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1. Aufbau der Überführungseinheit
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Bei
bekannten Tablettenpressen wird eine einfache feststehende „Entnahmetheke" („take-off" bar) verwendet,
um Tabletten von der Maschine auszustoßen und zu entfernen. Da sich
die Türme
dieser Maschinen mit recht hohen Geschwindigkeiten drehen (bis zu
120 Upm), sind die Stoßkräfte auf
die Tabletten beim Aufprallen auf die feststehende Entnahmetheke
sehr bedeutend. Dosierformen, die mit diesen Maschinen hergestellt
werden, müssen
daher so formuliert sein, daß sie
eine sehr hohe mechanische Festigkeit und eine sehr geringe Zerreibbarkeit
aufweisen, nur um den Herstellungsvorgang zu überleben.
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Im
Gegensatz zu Einheiten im Stand der Technik ist die vorliegende Überführungseinheit
fähig,
Dosierformen mit einer höheren
Zerreibbarkeit, die vorzugsweise wenig oder keine herkömmlichen
Bindemittel umfassen, handzuhaben. Daher umfaßt eine bevorzugte Formulierung
zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung ein oder mehrere Arzneimittel,
Sprengmittel und Füllstoffe,
sie ist jedoch im wesentlichen frei von Bindemitteln. Unter Verwendung
der Überführungseinheit
können
Dosierformen mit hohen Weichheit und Zerbrechlichkeit von einem
Betriebsmodul der Erfindung als fertiges Produkt abgeführt werden,
oder von einem Betriebsmodul zur weiteren Verarbeitung an ein anderes
Betriebsmodul überführt werden.
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Die
vorliegende Überführungseinheit
ist eine sich drehende Einheit, wie in den 3 und 68 gezeigt
ist. Sie umfaßt
eine Vielzahl von Überführungselementen 304.
Sie wird vorzugsweise zum Überführen von
Dosierformen oder Einsätzen
innerhalb eines kontinuierlichen Verfahrens gemäß der Erfindung, das ein oder
mehrere Betriebsmodule umfaßt,
verwendet, d. h. von einem Betriebsmodul zu einem anderen. Beispielsweise
können
Dosierformen von einem Komprimiermodul 100 zu einem Wärmezyklus-Formmodul 200,
oder von einem Wärmehärtungs-Formmodul 400 zu
einem Komprimiermodul 100 überführt werden. Bei einer anderen
Ausführungsform
kann die Überführungseinheit
verwendet werden, um Dosierformen oder andere medizinische oder
nichtmedizinische Produkte zwischen den Einheiten, die zur Herstellung
solcher Produkte verwendet werden, zu überführen oder um zerbrechliche
Produkte aus solchen Maschinen zu entnehmen.
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Die Überführungseinheiten 300 und 700 sind
im wesentlichen gleich aufgebaut. Aus Gründen der Einfachheit wird die Überführungseinheit 300 nachstehend
ausführlich
beschrieben. Jedes der Überführungselemente 304 ist
mit einem flexiblen Transportmittel verbunden, das hier als Riemen 312 gezeigt
ist (68 und 69)
und aus einem beliebigen geeigneten Material hergestellt sein kann,
für das
ein Verbund aus einem Polyurethan-Zahnriemen mit Verstärkungsschnüren aus
Polyester oder Polyparaphenylenterephthalamid (Kevlar®, E.
I. duPont de Nemours and Company, Wilmington, DE) ein Beispiel darstellt.
Der Riemen läuft
um den inneren Umfang der Einheit 300. Die Überführungselemente 304 sind
wie nachstehend beschrieben an dem Riemen 312 befestigt.
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Die Überführungseinheit
kann eine Vielzahl von geeigneten Formen annehmen. Wenn sie zum Überführen von
Dosierformen oder Einsätzen
zwischen Betriebsmodulen der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
ist die Überführungseinheit
jedoch vorzugsweise allgemein „knochenförmig", so daß sie mit
den Gangradien der beiden kreisförmigen
Module genau übereinstimmen
kann und ein genaues Überführen gestattet.
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Das
Drehen der Überführungseinheit
kann von einer beliebigen geeigneten Energiequelle angetrieben werden,
wie z. B. von einem Elektromotor. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Überführungseinheit mit
Betriebsmodulen der Erfindung verbunden und wird von mechanischen
Mitteln über
ein Getriebe angetrieben, das mit dem Hauptantriebsmotor 50 verbunden
ist. Bei diesem Aufbau können
die Geschwindigkeit und die Stellungen der einzelnen Überführungselemente
der Überführungseinheit
mit den Betriebsmodulen synchronisiert werden. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
umfaßt
der Antriebsstrang eine Antriebsscheibe 309 und eine Umlenkscheibe 311,
die bei der bevorzugten Ausführungsform
innerhalb der Überführungseinheit 300 angeordnet
sind. Die Antriebswelle 307 verbindet den Hauptantriebsstrang
des gesamten verbundenen Systems mit der Antriebsscheibe 309 der Überführungseinheit.
Wie in den 3 und 68 gezeigt
ist, treibt die Antriebswelle 307 die Drehung der Antriebsscheibe 309 an.
Die Antriebsscheibe 309 weist Zähne 309A auf, die
in Zähne 308 an
der Innenseite des Riemens 312 greifen, der seinerseits
die Überführungseinheit
dreht. Die Umlenkscheibe 311 weist Zähne 311A auf, die
in den Riemen 312 eingreifen, wodurch sich die Umlenkscheibe
mit dem Riemen 312 dreht. Es können auch andere bewegliche
Antriebssysteme verwendet werden, um die Übertragungselemente 304 der Übertragungseinheit 300 zu
befördern,
wie z. B. Ketten, verbundene Riemen, Metallriemen und dergleichen.
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Wie
in den 68 und 69 gezeigt
ist, ist an dem äußeren Umfang
der Überführungseinheit 300 eine „knochenförmige" Kurvenbahn 310 angebracht,
die den Weg des Riemens und der Überführungselemente
genau festlegt. Die Radien der Kurvenbahn 310, der Gangabstand
zwischen den Überführungselementen 304,
die Ganghöhe
des Zahnriemens 312 und das Übersetzungsverhältnis zwischen
der Antriebsscheibe 309 und dem Hauptantrieb des verbundenen
Systems sind alle so gewählt,
daß die Überführungseinheit
genau mit den damit verbundenen Betriebsmodulen abgestimmt ist.
Da sich alle Betriebsmodule drehen, bleibt die Überführungseinheit mit jedem davon
synchron und in Phase, so daß ein
genaues und gesteuertes Überführen von einem
Betriebsmodul zu einem anderen erzielt wird. Die Geschwindigkeit
und die Stellung eines Übertragungselements 304 ist
mit der Geschwindigkeit und der Stellung des Betriebsmoduls entlang
der konkaven Abschnitte der Kurvenbahn abgestimmt. Das Überführen wird
entlang dieses Abschnitts durchgeführt. Je länger die Länge des Bogens ist, um so länger ist
die Zeit, die zum Überführen zur
Verfügung
steht. In der Kurvenbahn 310 laufen Kurvenmitnehmer 305,
die an den Überführungselementen
geeignet befestigt sind (70).
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden sowohl die Antriebsscheibe 309 als
auch die Umlenkscheibe 311 angetrieben. Die 68 und 69 zeigen
eine Zahnscheibe 350, eine zweite Zahnscheibe 351 und
einen Zahnriemen 352. Die Scheiben 350, 351 und
der Riemen 352 verbinden die Drehung der Antriebsscheibe 309 mit
der Drehung der Umlenkscheibe 311. Dies unterbindet in
vorteilhafter Weise jeden Seitendurchhang des Riemens. Das Verbinden
der Scheiben 309 und 311 könnte auch unter Verwendung
von Zahnrädern,
Getrieben, Transmissionswellen, Ketten und Kettenrädern erzielt
werden, oder auch durch synchronisierte Elektromotoren.
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In
den 70 bis 75 ist
ein bevorzugtes Überführungselement 304 dargestellt,
das im allgemeinen ein Paar von Stempelstiften 320, einen
oder vorzugsweise mehr als einen Kurvenmitnehmer 322, eine Vielzahl
von Lager 324 zum Halten der Stempelstifte 320,
eine Feder 326, eine Platte 328, welche die Stempelstifte 320 an
dem Kurvenmitnehmer 322 befestigt und so ihre Bewegung
steuert, und einen Aufnehmer 330 umfaßt. Vorzugsweise ist jedes Überführungselement 304 in
einer freitragenden Anordnung an dem flexiblen Beförderungsmittel 312 befestigt,
so daß die
Aufnehmer 330 freitragend über den Weg der Dosierformen
geführt
werden. Dies ermöglicht
mehrere Reihen von Aufnehmern in dem Überführungselement und hält Verunreinigungen
durch unsaubere mechanische Teile von den Dosierformen und deren
Unterkomponenten fern. Darüber
hinaus ermöglicht
es, daß das
flexible Beförderungsmittel
mit den Betriebsmodulen, mit denen es verbunden ist, in engen Kontakt
kommt, und ermöglicht
so einen glatten Weg der Überführung.
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Die
Aufnehmer 330 sind vorzugsweise verformbar und aus einem
elastomeren Material aufgebaut, so daß der Aufnehmer 330 im
allgemeinen wie in 71 gezeigt radial nach innen
zeigt, wenn in den Aufnehmer 330 keine Dosierform eingeführt ist.
Wenn eine Dosierform in den Aufnehmer 330 gestoßen wird,
biegt sich der Aufnehmer 330 wie in 72 gezeigt
nach oben. Die Dosierform passiert den Aufnehmer 330 und
gibt ihn wieder frei, so daß der
Aufnehmer die Dosierform in dem Überführungselement
von unten trägt.
Eine Dosierform wird durch Hinunterstoßen der Dosierform aus einem Überführungselement
ausgestoßen,
wobei der Aufnehmer gebogen wird, so daß die Dosierform hinaus gestoßen werden
kann. Nach dem Freigeben biegt sich der Aufnehmer 330 zu
seiner radial nach innen gerichteten Stellung zurück, so daß er eine
weitere Dosierform aufnehmen kann. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Aufnehmer 330 kreisförmig und umfaßt wie in 71 gezeigte segmentartige Finger aus einem Elastomermaterial,
er muss jedoch nicht so aufgebaut sein. Er muss nur ausreichend
verformbar sein, um sich zu verbiegen, die Dosierform festzuhalten
und die Dosierform wieder freizugeben. Der Aufnehmer 330 erstreckt
sich bis zu einem geeigneten Abstand radial nach innen, so daß er, wenn
eine Dosierform durch ihn gestoßen
wird, die Dosierform festhält,
bis sie wie nachstehend beschrieben durch den Stempelstift 320 wieder
ausgestoßen
wird.
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Der
Kurvenmitnehmer 322 ist an der Oberseite des Überführungselements 304 angeordnet.
Er ist so befestigt, daß er
sich wie in den 70 bis 74 gezeigt
auf und ab bewegen kann. Die Platte 328 ist mit dem Kurvenmitnehmer 322 verbunden.
Die Feder 326 ist mit dem Überführungselement 304 verbunden
und drückt
die Platte 328 und den Kurvenmitnehmer 322 an
eine obere Stellung. Ferner ist die Platte 328 mit allen Stempelstiften 320 verbunden,
so daß eine
Bewegung der Platte 328 die Bewegung der Stempelstifte 320 bewirkt.
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Jeder
Stempelstift 320 ist in dem Überführungselement 304 durch
eine Vielzahl von Lager 324 befestigt, die eine senkrechte
Bewegung der Stempelstifte 320 ermöglichen. Die Stempelstifte 320 sind
so befestigt, daß sich
ein Ende jedes Stempelstifts 320 in den Raum bewegen kann,
in dem eine Dosierform festgehalten wird, um sie wie in 74 gezeigt aus dem Aufnehmer 330 auszustoßen. Wie
nachstehend beschrieben wird, bewegen sich die Stempelstifte 320 in
Antwort auf Bewegungen der Platte 328 und des Kugellagers 322,
um Dosierformen aus dem Überführungselement 304 auszustoßen. Die
Stempelstifte 320 und die Lager 324 können aus
einem beliebigen geeigneten Material hergestellt sein.
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2. Betrieb der Überführungseinheit
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Der
Betrieb der Überführungseinheit
ist am besten mit Bezug auf die 3 und 70 bis 75 zu verstehen.
Es wird der Betrieb eines Überführungselements 304 beschrieben,
es versteht sich aber, daß die anderen Überführungselemente 304 auf
die gleiche Weise arbeiten. Es wird der Betrieb für die Überführung einer
Dosierform von einem Komprimiermodul zu einem Wärmezyklus-Formmodul beschrieben,
wie vorstehend angemerkt kann die Überführung aber zwischen zwei beliebigen
Betriebsmodulen oder anderen Einheiten durchgeführt werden. Als Beispiel zeigt 76 eine Überführungseinheit 700,
die einen Einsatz von einem Wärmehärtungs-Formmodul
zu einem Komprimiermodul überführt. Die
einzigen Unterschiede zwischen den Überführungseinheiten 300 und 700 liegen
in der Geometrie des überführten Gegenstands
und der Geometrie der Haltevorrichtungen der Überführungselemente.
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Die Überführungseinheit
arbeitet folgendermaßen.
Das Überführungselement 304 läuft über den
Matrizentisch 114 des Komprimiermoduls 100, wobei
die beiden Aufnehmer 330 des Überführungselements 304 mit
Matrizennestem 132, die auf einer radialen Linie liegen,
wie auf der linken Seite von 75 gezeigt
in eine Linie gebracht werden. Nach der Ausrichtung bewegt sich
der untere Stempel 120 nach oben, und zwar wegen der vorstehend
beschriebenen Kurvenbahn in Einklang mit den Stempelstiften 320.
Eine Dosierform 12 wird wie in den 72, 73 und 75 gezeigt
in die Aufnehmer 330 des Überführungselements 304 ausgestoßen. Die
Dosierform verbiegt den Aufnehmer 330, bis sie sich durch
den Aufnehmer 330 bewegt hat und von dem Aufnehmer 330 in
dem Überführungselement 304 festgehalten
wird. Da die Stempelstifte und die unteren Stempel die Dosierform
in einem begrenzen Raum mit einem sehr geringen Spiel festhalten,
kann sich die Dosierform nicht drehen oder wahllos bewegen, wodurch
diese oder eine nachfolgende Vorrichtung blockiert werden könnte. Die
Dosierform ist daher vor, während
und nach der Überführung vollständig geführt. Das Drehen
der Überführungseinheit 300 und
des Matrizentischs 114 des Komprimiermoduls 100 ist
synchron, so daß die Überführungselemente 304 kontinuierlich über die
Matrizennester 132 passieren und die Dosierformen kontinuierlich
zu den Überführungselementen 304 überführt werden.
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Das
Weiterdrehen der Überführungseinheit 300 durch
die Antriebsscheibe bewirkt eine Drehung des Riemens 312 und
den daran befestigten Überführungselementen 304.
Schließlich
erreichen die Überführungselemente 304,
die die Dosierformen enthalten, die untere Aufnahmeeinheit 210 des
Wärmezyklus-Formmoduls 200,
wie in den 3 und 75 gezeigt
ist. Die Kurvenbahn 310 ist zwischen der mittleren Formwerkzeug-Baueinheit 212 und
der unteren Aufnahmeeinheit 210 angeordnet. Die untere
Aufnahmeeinheit 210 passiert genau unterhalb der Überführungselemente 304.
Somit werden das Überführungselement 304 mit
zwei elastomeren Aufnehmern 200 der unteren Aufnahmeeinheit
in eine Linie gebracht. Bei der Bewegung des Überführungselements 304 entlang
der Kurvenbahn 310 stößt die Kurvenbahn 310 den
Kurvenmitnehmer 322, der die Platte 328 stößt. Die
Platte 328 bewegt die Stempelstifte 320, die sich
ihrerseits nach unten bewegen und in Kontakt mit den Dosierformen
kommen. Dieser Kontakt stößt die Dosierformen
durch die elastomeren Aufnehmer, so daß sich die Dosierformen hinaus
und in die elastomeren Aufnehmer 220 hinein bewegen. Die unteren
Aufnahmeeinheiten 210 und die Überführungseinheit 300 drehen
sich mit Geschwindigkeiten, die erlauben, die Dosierformen kontinuierlich
von den Überführungsele menten 304 zu
den unteren Aufnahmeeinheiten 210 zu überführen. Bei der Bewegung der
Aufnehmer 330 über
das Wärmezyklus-Formmodul
kehren die Stempelstifte 320 zu ihrer ursprünglichen
oberen Stellung zurück.
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3. Sich drehende Überführungseinheit
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Bei
einer bevorzugten anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine sich drehende Überführungseinheit
eingesetzt. Diese Einheit ist zur Handhabung von Dosierformen von
Nutzen, die von einer Anlageeinheit überführt und dabei umorientiert
werden müssen,
beispielsweise von einer waagrechten zu einer senkrechten Stellung
oder umgekehrt. Beispielsweise müssen
zweifarbige Gelcaps, also verlängerte
Dosierformen, bei denen die Grenze zwischen den Farben entlang der
kurzen Achse der Dosierform verläuft
(siehe 81), waagrecht entlang ihrer
langen Achse komprimiert, jedoch in einer senkrechten Stellung beschichtet
werden. Somit müssen
Gelcaps, die in dem vorliegenden Komprimiermodul 100 komprimiert
und in dem Wärmezyklus-Formmodul 200 beschichtet
werden, sowohl von dem Komprimiermodul überführt als auch in eine senkrechte
Ausrichtung umorientiert werden.
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Die 77 bis 81 zeigen
eine bevorzugte sich drehende Überführungseinheit 600,
die ähnlich
aufgebaut ist wie die Überführungseinheiten 300 und 700. Ähnlich wie
die Überführungseinheiten 300 und 700 ist die
sich drehende Überführungseinheit 600 eine
sich drehende Einheit, wie in den 77 und 79 gezeigt ist.
Sie umfaßt
eine Vielzahl von drehbaren Überführungselementen 602,
die mit einem Zahnriemen 604 verbunden sind. In der Kurvenbahn 606 laufen
Kurvenmitnehmer 607, die an den Überführungselementen 602 geeignet
befestigt sind.
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Jedes Überführungselement 602 besteht
aus einer Dosierform-Haltevorrichtung 608, die in einem
Gehäuse
drehbar befestigt ist. Mit dem Gehäuse ist eine Welle 616 verbunden
(80). Die Ausstoßstift-Baueinheit 612 gleitet
auf Lagern 614 entlang der Welle 616, und ihre
senkrechte Bewegung wird von dem Kurvenmitnehmer 618 und
der Kurvenbahn 620 gesteuert. In dem Gehäuse ist
ein Zahnrad 622 angeordnet, das an der Welle der Dosierform-Haltevorrichtung 608 befestigt
ist, und ein Zahnrad 623, das an der Welle des Betätigerhebels 624 befestigt
ist. An dem Betätigerhebel 624 ist
der Kurvenmitnehmer 626 befestigt, der in der Kurvenbahn 628 läuft. Das
senkrechte Ansteigen und Abfallen der Kurvenbahn 628 bewirkt
eine entsprechende Bewegung des Kurvenmitnehmers 626, der
dem Betätigerhebel 624 eine
Drehbewegung vermittelt. Bei der Drehung des Betätigerhebels verstärken die
Zahnräder 622 und 623 diese
Drehung und bewirken eine Drehung der Dosierform-Haltevorrichtung 608 um einen
Betrag, der dem Übersetzungsverhältnis proportional
ist. Die Zahnradanordnung und der Achsabstand des Betätigerhebels
halten die Überführungselemente
symmetrisch bezüglich
der senkrechten Achse zwischen den Kurvenmitnehmern 607.
Dieser symmetrische Aufbau ist notwendig, um das richtige Spuren
der Kurvenmitnehmer 618 und 626 und der Dosierform-Haltevorrichtung 608 bei
ihrem Durchlaufen der verschiedenen konkaven und konvexen Kurven
der sich drehenden Überführungseinheit 600 sicher
zu stellen.
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In
den 79 bis 81 ist
eine Schrittfolge der sich drehenden Überführungseinheit 600 dargestellt.
Verlängerte
Dosierformen (Caplet 690) werden in dem Komprimiermodul 100 waagrecht
komprimiert und von den elastischen Aufnehmern 630 zu der
Dosierform-Haltevorrichtung 608 überführt, die
sich ebenfalls in einer waagrechten Ausrichtung befindet (80; 81A, 81B und 81E).
Bei dem weiteren Durchlaufen der Kurvenbahn 606 dreht sich
die Dosierform-Haltevorrichtung 608 aufgrund der Bewegung
des Kurvenmitnehmers 626 in der Kurvenbahn 628 um
90 Grad zu einer senkrechten Ausrichtung (81C und 81F). Wenn die untere Aufnahmeeinheit 210 des
Wärmezyklus-Formmoduls 200 erreicht
ist, wird das Caplet 690 über eine senkrechte Bewegung
der Ausstoßstift-Baueinheit 612 durch
den zweiten elastischen Aufnehmer 630B überführt. Die Ausstoßstift-Baueinheit 612 tritt
durch Löcher 608A in
die Dosierform-Haltevorrichtung 608 ein, um die Kammer 680 zu
leeren, die das Caplet 690 enthält (81C und
F, und 81D und G). Das Caplet 690 ist
nun in die untere Aufnahmeeinheit 210 überführt; bei dem weiteren Durchlaufen
der Kurvenbahn 606 dreht sich die Dosierform-Haltevorrichtung 608 um
90 Grad und kehrt so zu ihrer waagrechten Stellung zurück, so daß der Zyklus
wieder beginnen kann (79).
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AUSHÄRTUNGSVORRICHTUNG
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Dosierformen,
die in dem Wärmezyklus-Formmodul
mit einem fließfähigen Material
beschichtet worden sind, sind im Vergleich zu Dosierformen, die
mit herkömmlichen
Eintauchverfahren beschichtet worden sind, vergleichsweise hart.
Das Ausmaß des
Trocknens, das nach dem Formen einer Beschichtung auf eine Dosierform
unter Verwendung des Wärmezyklus-Formmoduls
erforderlich ist, ist daher wesentlich geringer als bei herkömmlichen
Eintauchverfahren. Dennoch kann abhängig von der Beschaffenheit
des fließfähigen Materials
ein Aushärten
notwendig sein.
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Vorzugsweise
sind Dosierformen, die in dem Wärmezyklus-Formmodul
beschichtet worden sind, vergleichsweise hart, so daß sie vergleichsweise
schnell trommelgehärtet
werden können.
Bei einer anderen Ausführungsform
kann ein Lufttrockner verwendet werden. Es kann ein beliebiger geeigneter
Trockner verwendet werden. Eine Vielfalt davon ist im Fachgebiet
bekannt.
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WÄRMEHÄRTUNGS-FORMMODUL
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Das
Wärmehärtungs-Formmodul
kann verwendet werden, um Dosierformen an sich, Beschichtungen, Einsätze für Dosierformen
und dergleichen aus einem Ausgangsmaterial in fließfähiger Form
herzustellen. Das Wärmehärtungs-Formmodul
kann als Teil des Gesamtsystems 20 gemäß der Erfindung (d. h. mit
anderen Modulen verbunden) oder als allein stehende Einheit verwendet
werden.
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Das
Wärmehärtungs-Formmodul 400 ist
eine sich drehende Vorrichtung, die mehrere warme Einspritzdüsen und
kalte Formkammern umfaßt.
Jede Formkammer verfügt über eine
eigene Düse.
Es ist vorteilhaft, wenn das Volumen der Formkammern einstellbar
ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird das Wärmehärtungs-Formmodul
verwendet, um Einsätze
für Dosierformen
herzustellen. Die Einsätze
können
mit einer beliebigen Gestalt und Größe hergestellt werden. Beispielsweise
können
unregelmäßig geformte
Einsätze
(oder Dosierformen an sich) hergestellt werden, d. h. mit Formen,
die nicht mehr als eine Symmetrieachse aufweisen. Im Allgemeinen
werden jedoch zylindrisch geformte Einsätze gewünscht.
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Die
Einsätze
werden durch Einspritzen eines Ausgangsmaterials in fließfähiger Form
in die Formkammer hergestellt. Das Ausgangsmaterial umfaßt vorzugsweise
ein Arzneimittel und ein wärmehärtendes
Material bei einer Temperatur oberhalb des Schmelzpunkts des wärmehärtenden
Materials, aber unterhalb der Zersetzungstemperatur des Arzneimittels.
Das Ausgangsmaterial wird gekühlt
und erstarrt in der Formkammer zu einem geformten Pellet (d. h.
mit der Gestalt des Formwerkzeugs). Das Einspritzen und Formen der
Einsätze finden
vorzugsweise statt, während
sich das Wärmehärtungs-Formmoduls 400 dreht.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung überführt eine Überführungseinheit 700 (wie
vorstehend beschrieben) geformte Pellets von dem Wärmehärtungs-Formmodul
zu einem Komprimiermodul 100 (ebenfalls vorstehend beschrieben),
wie in 2 allgemein gezeigt ist, um die geformten Pellets
in ein Pulvervolumen einzubetten, bevor das Pulver in dem Komprimiermodul
zu einer Dosierform komprimiert wird.
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Das
Ausgangsmaterial muss in fließfähiger Form
vorliegen. Beispielsweise kann es feste Teilchen umfassen, die in
einer geschmolzenen Matrix, beispielsweise einer Polymermatrix,
suspendiert sind. Das Ausgangsmaterial kann auch vollständig geschmolzen
sein oder in der Form einer Paste vorliegen. Das Ausgangsmaterial
kann ein Arzneimittel umfassen, das in einem geschmolzenen Material
gelöst
ist. Bei einer anderen Ausführungsform
kann das Ausgangsmaterial durch Lösen eines Feststoffs in einem
Lösungsmittel
hergestellt worden sein, wobei das Lösungsmittel nach dem Formen
aus dem Ausgangsmaterial abgedampft wird.
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Das
Ausgangsmaterial kann ein beliebiges eßbares Material umfassen, von
dem wünschenswert
ist, daß es
einem Formkörper
einverleibt wird, umfassend Arzneimittel, Nährstoffe, Vitamine, Mineralstoffe,
geschmacksgebende Stoffe, Süßstoffe
und dergleichen. Vorzugsweise umfaßt das Ausgangsmaterial ein
Arzneimittel und ein wärmehärtendes
Material. Das wärmehärtende Material
kann ein beliebiges eßbares
Material sein, das bei einer Temperatur zwischen etwa 37 und 120°C fließfähig ist
und bei einer Temperatur zwischen etwa 0 und etwa 35°C ein Feststoff.
Bevorzugte wärmehärtende Materialien
umfassen wasserlösliche
Polymere, wie z. B. Polyalkylenglycole, Polyethylenoxide und -derivate,
und Sucroseester; Fette, wie z. B. Kakaobutter, hydriertes Pflanzenöl, wie z.
B. Palmkernöl,
Baumwollsamenöl,
Sonnenblumenöl
und Sojabohnenöl;
Mono-, Di- und Triglyceride, Phospholipide, Wachse, wie z. B. Carnaubawachs,
Walratwachs, Bienenwachs, Candelillawachs, Schellackwachs, mikrokristallines
Wachs und Paraffinwachs; fetthaltige Gemische, wie z. B. Schokolade;
Zucker in der Form eines amorphen Glases, wie er beispielsweise
zur Herstellung von harten Süßigkeitsformen
verwendet wird, Zucker in einer übersättigten
Lösung,
wie er beispielsweise zur Herstellung von Fondantformen verwendet
wird; und Polymerlösungen
mit niedrigem Feuchtigkeitsgehalt, wie z. B. Gemische aus Gelatine
und anderen Hydrokolloiden mit Wassergehalten bis zu etwa 30%, wie
sie beispielsweise zur Herstellung von „Gummi"-Konfektformen
verwendet werden. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das wärmehärtende Material
ein wasserlösliches
Polymer, wie z. B. Polyethylenglycol.
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Die 82 bis 85 zeigen
eine bevorzugte Ausführungsform
des Wärmehärtungs-Formmoduls 400. 82 zeigt eine Seitenansicht, während die 83, 84 und 85A bis 85D Vorderansichten sind. Das Wärmehärtungs-Formmodul 400 umfaßt allgemein
einen Hauptrotor 402, der in den 3 und 82 gezeigt
ist und an dem eine Vielzahl von Einspritzdüsen-Baueinheiten 404 befestigt
ist. Jede Einspritzdüsen-Baueinheit 404 umfaßt ein Gehäuse 406,
das in den 82 bis 84 gezeigt
ist und eine Leitung 408 umfaßt, durch die das Ausgangsmaterial
strömen
kann. An jedem Gehäuse 406 ist
eine Vielzahl von Düsen 410 befestigt.
Obwohl bei jeder Einspritzdüsen-Baueinheit 404 eine
beliebige Zahl von Einspritzdüsen
verwendet sein kann, sind es vorzugsweise vier. Unter jeder Einspritzdüsen-Baueinheit 404 ist
eine Wärmeform-Baueinheit 420 angebracht,
die eine Vielzahl von Formkammern 422, die den Düsen 410 jeder
Einspritzdüsen-Baueinheit 404 entsprechen,
umfaßt.
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Ein
Steuerventil 412, das in 83 gezeigt
ist, ist in dem Gehäuse 406 angeordnet,
um den Strom des Ausgangsmaterials zu jeder Düse 410 zu steuern.
Oberhalb des Ventils 412 kann ein Ventilsitz 414 und eine
Dichtung 416 angeordnet sein, um das Ventil 412 abzudichten,
wenn es sich in der geschlossenen Stellung befindet. Jede Leitung 408 ist
mit einem Vorratsbehälter 418 mit
Ausgangsmaterial verbunden. Vorzugsweise steht der Vorratsbehälter 418 unter
Druck und ist mit einer geeigneten Art von Wärmer (wie z. B. einem elektrischen
Widerstands- oder Induktionswärmer)
auf eine Temperatur gewärmt,
bei der das Ausgangsmaterial fließt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform,
bei der das Ausgangsmaterial ein Polymer umfaßt, wie z. B. Polyethylenglycol,
wird die Temperatur des Ausgangsmaterials in dem Vorratsbehälter zwischen
etwa 50 und 80°C
gehalten.
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Unter
den Düsen
ist eine Platte 428 befestigt, wie in den 82 und 85A bis 85D gezeigt ist. Die Platte 428 bewegt
sich mit den Düsen 410,
wie in den 85A bis 85D gezeigt
ist und nachstehend beschrieben wird. In der Platte 428 sind
Kühlkanäle 424 für ein Kühlfluid
angeordnet, das um die Platte 428 strömt. Vorzugsweise sind die Düsen gewärmt, beispielsweise
durch ein Wärmeübertragungsfluid,
das durch die Kanäle 430 in
dem Gehäuse 406 geliefert
wird. Das Kühlmittel
wird der Formwerkzeug-Baueinheit 420 und den Platten 428 bereitgestellt.
Wie nachstehend beschrieben wird, strömt ein Kühlmittel durch die Kanäle 424, um
das eingespritzte Ausgangsmaterial zu kühlen und dadurch auszuhärten. Die
Platten 428 sind durch ein beliebiges geeignetes Mittel
mit dem Gehäuse 406 verbunden,
wobei bei der bevorzugten Ausführungsform mechanische
Befestigungselemente verwendet werden können.
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Wie
in 82 gezeigt ist, sind Wellen 442 vorzugsweise
so befestigt, daß sie
in linearen Lager 440 verschiebbar sind. Vorzugsweise sind
zwei Wellen vorhanden. Unterhalb des Gehäuses 406 und um einen
Abschnitt der Wellen 442, der aus dem Gehäuse ragt,
sind Federn 444 angeordnet. Wie in den 85A bis 85D gezeigt
ist, ragen die Wellen 442 unter die Federn 444 in
einen Block 446. Wie in den 82 und 85A bis 85D gezeigt
ist und nachstehend ausführlicher
beschrieben wird, ist der Block 446 in Antwort auf einen
Kurvenmitnehmer 448 beweglich, so daß er sich durch Komprimieren
der Federn 444 näher
zu dem Gehäuse 406 hin
bewegen kann.
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Wie
in den 85A bis 85D gezeigt
ist, ist der Block 446 um zwei Wellen 450 befestigt
und bewegt sich mit den Wellen 450 auf und ab. Wie in den 85A bis 85D gezeigt
ist, sind die Wellen 450 in einem Lager 452 befestigt,
das mit einem Kurvenmitnehmer 448 verbunden ist, der in
einer herkömmlichen Kurvenbahn
läuft.
Bei der Fahrt des Kurvenmitnehmers 448 um das Wärmehärtungs-Formmodul400 aufgrund der
Drehung des Rotors 402 bewegt sich der Kurvenmitnehmer 448 in
der Kurvenbahn auf und ab. Bei der Auf- und Abbewegung des Kurvenmitnehmers 448 bewegen
sich auch das Gehäuse 406,
die Platte 428 und die Düse 410. Beispielsweise
befindet sich der Kurvenmitnehmer 448 in 85A an einem hohen Punkt. Im Lauf der Drehung
des Rotors 402 läuft
der Kurvenmitnehmer 448 in der Kurvenbahn nach unten und
bewegt das Lager 452 und den Block 446, die mit
ihm mechanisch verbunden sind, abwärts zu den in 85B gezeigten Stellung. Das Gehäuse 406 und
die Platte 428 bewegen sich ebenfalls. In dieser Stellung
ist die Platte 428 in der Nähe der Formkammern 422 angeordnet,
die Düsen 410 sind
jedoch noch unterhalb der Formkammern angeordnet.
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In 85C ist gezeigt, daß das Weiterdrehen des Rotors 402 den
Kurvenmitnehmer 448 in der Kurvenbahn nach unten bewegt.
Die Platte 428, die mit dem Gehäuse 406 verbunden
ist, kann sich nicht nach unten bewegen, da sie an der Wärmehärtungs-Formeinheit 420 anliegt.
Daher übt
der Block 446 eine Kraft auf die Federn 444 aus
und komprimiert sie. Der Block 446 stößt das Gehäuse 406 nach unten
in die Platte 428 und in die Nähe der Formkammern 442.
In dieser Stellung kann das Ausgangsmaterial durch die Düsen 410 in
die Formkammern 422 eingespritzt werden.
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Wenn
sich das Gehäuse 406 wie
in 85C gezeigt nach unten bewegt, öffnet sich
das Steuerventil 412 durch die Wirkung des Ventil-Kurvenmitnehmers 417 in
der Ventil-Kurvenbahn 419.
Das Ausgangsmaterial strömt
durch das Steuerventil 412 und die Düsen 410, um die Formkammern 422 zu
füllen.
Wenn sich der Kurvenmitnehmer 417 von der Stellung von 85C zu der Stellung von 85D hinunter
bewegt, schließt sich
das Steuerventil 412 und unterbricht den Strom des Ausgangsmaterials.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Ventil 412 so gestaltet, daß es beim
Schließen
eine „Rücksaugwirkung" bereitstellt. Wie
in den 83 und 84 gezeigt
ist, hat der Ventilsitz 414 vorzugsweise die Geometrie
eines leicht konischen Lochs, das sich von der Kante 414A zu
dem Fußpunkt 414B erstreckt.
Bei der Bewegung der Dichtung 416, die vorzugsweise aus
einem Elastomermaterial gefertigt ist, zu der geschlossenen Stellung
tritt sie in den konischen Ventilsitz 414 ein und erzeugt
eine Abdichtung gegen die Wand des Ventilsitzes 414. Bei der
Weiterbewegung der Dichtung 416 wirkt sie wie ein Kolben,
der das Fluid vor sich und hinter sich wie in 83 gezeigt zu einer Aufwärtsbewegung zwingt. Dies saugt
seinerseits Fluid von den Spitzen der Düsen 410 zurück, wodurch
sicher gestellt wird, daß kein
Ausgangsmaterial aus den Spitzen der Düsen ausläuft oder sich dort ansammelt.
Das Volumen des Ausgangsmaterials, das durch die Bewegung der Dichtung 416 zurückgesaugt
wird, kann durch die Tiefe, bis zu der die Dichtung in den Ventilsitz
eintritt, gesteuert und eingestellt werden.
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Wie
in 82 gezeigt ist, sind die Wärmehärtungs-Formeinheiten 420 mit
einem beliebigen Mittel an dem Rotor 402 befestigt. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
werden mechanische Befestigungselemente verwendet. Bei der Verwendung
in Verbindung mit anderen Betriebsmodulen kann der Rotor 402 an
ein gemeinsames Antriebssystem mit den anderen Modulen, das vorzugsweise
wie in 3 gezeigt von einem Motor 50 angetrieben
wird, angeschlossen sein, so daß sich
alle synchron drehen.
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In 86 ist eine bevorzugte Ausführungsform einer Wärmehärtungs-Formeinheit 420 in
einem Querschnitt gezeigt. Obwohl nur eine Wärmehärtungs-Formeinheit 420 dargestellt
ist, sind vorzugsweise alle Wärmehärtungs-Formeinheiten 420 gleichartig.
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Jede
Wärmehärtungs-Formeinheit 420 umfaßt vorzugsweise
eine Vielzahl von Formkammern 422, die Hohlräume innerhalb
der Wärmehärtungs-Formeinsätze 423 darstellen.
Vorzugsweise entspricht jeweils ein Wärmehärtungs-Formeinsatz 423 einer
Düse 410.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
stehen vier Wärmehärtungs-Formeinsätze 423 jeweils
mit vier Düsen 410 in
einer Linie, wie am besten in den 82 und 85 zu sehen ist. Obwohl die Formkammern 422 eine
beliebige Gestalt und Größe, die
für das
Formen geeignet sind, aufweisen können, sind sie vorzugsweise
allgemein zylinderförmig.
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In
jedem Wärmehärtungs-Formeinsatz 423 ist
ein Kolben 434 angeordnet. In 86 ist
zu sehen, daß durch
die Anordnung des Kolbens 434 in jedem Wärmehärtungs-Formeinsatz 423 das
Volumen des Formnests 422 festgelegt wird. Durch das Auswählen der
Größe jedes
Formnests 422 und Einstellen der Stellung des Kolbens 434 wird
ein gewünschtes
Volumen und damit die richtige Dosierung des Ausgangsmaterials erhalten.
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Vorzugsweise
werden die Kolben 434 durch die Stellung des Kurvenmitnehmers 470 und
der damit verbundenen Kurvenbahn 468 einstellbar gesteuert.
Die Kolben 434 sind durch geeignete mechanische Mittel an
dem Kolbenbefestigungsblock 436 befestigt, so daß sich die
Kolben 434 mit dem Kolbenbefestigungsblock 436 bewegen.
Der Kolbenbefestigungsblock 436 gleitet entlang der Wellen 464 auf
und ab. Vorzugsweise sind es zwei Wellen 464, wie in 86 gezeigt ist. An dem Kolbenbefestigungsblock 436 ist
ein Kurvenmitnehmer 470 befestigt. Wie in 85C gezeigt ist, drücken eine oder mehrere Federn 466 den
Kolbenbefestigungsblock 436 und damit die Kolben 434 in
die Einspritzstellung. Bei der Bewegung der Wärmehärtungs-Formeinheit 420 mit
dem Rotor 402 führt
der Kurvenmitnehmer 468, der in seiner Kurvenbahn läuft, die
Kolben 434 in die Ausstoßstellung, wobei die Formkammer
in Vorbereitung auf den nächsten
Zyklus entleert wird (85D).
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Beim
Betrieb des Wärmehärtungs-Formmoduls 400 bewegen
sich also die Düsen 410 bei
der Drehung des Wärmehärtungs-Formmoduls 400 nach
oben und spritzen das Ausgangsmaterial in die Formkammern 422 ein.
Anschließend
wird das Ausgangsmaterial in den Formkammern 422 zu geformten
Pellets ausgehärtet.
Dann werden die Düsen 410 von
den Formkammern zurückgezogen.
All dies findet während
der Drehung der Formkammern 422 und der Düsen 410 statt.
Nach dem Aushärten
des Ausgangsmaterials zu geformten Pellets werden diese von den
Formkammern ausgestoßen;
siehe die 87 und 88.
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Bei
der Verwendung mit einer Überführungseinheit 700 gemäß der Erfindung
dreht sich die Überführungseinheit 700 zwischen
den Formkammern 422 und der Platte 428. Die Aufnehmer 330 der Überführungseinheit 700 nehmen
die geformten Pellets auf und überführen sie
zu einem anderen Betriebsmodul, beispielsweise zu einem Komprimiermodul 100.
Wenn ein Wärmehärtungs-Formmodul 400 über eine Überführungseinheit 700 mit
einem Komprimiermodul 100 verbunden ist, führt die Überführungseinheit 700 in
jedes Matrizennest 132 ein geformtes Pellet ein, und zwar
nach der Füllzone 102 aber
vor der Komprimierungszone 106 des Komprimiermoduls. Es
versteht sich, daß ein
Wärmehärtungs-Formmodul 400,
eine Überführungseinheit 700 und
ein Komprimiermodul 100, die miteinander verbunden sind,
so synchronisiert sind, daß in
jedes Matrizennest 132 ein geformtes Pellet gebracht wird.
Das Verfahren ist ein kontinuierliches Verfahren zum Herstellen
von geformten Pellets, Überführen der
geformten Pellets und Einführen
der geformten Pellets.
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Das
Wärmehärtungs-Formmodul
hat mehrere besondere Merkmale. Eines davon ist die Fähigkeit
zu einer vergleichsweise schnellen Massenproduktion von geformten
Pellets, insbesondere von geformten Dosierformen, die Polymere umfassen,
welche typischerweise zwischen etwa 0 und etwa 35°C Feststoffe
oder feststoffartig sind. Das Wärmehärtungs-Formmodul erzielt
dies durch Erwärmen
des Ausgangsmaterials vor dem Einspritzen in die Formkammern und
Abkühlen
des Ausgangsmaterials nach dem Einspritzen.
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Ein
weiteres besonderes Merkmal des Wärmehärtungs-Formmoduls ist das einstellbare
Volumen der Formkammern. Die Einstellbarkeit und die Abstimmung
des Volumens und damit des Gewichts ist bei der Herstellung von
geformten Pellets, die hochwirksame oder hochkonzentrierte, in kleinen
Mengen dosierte Arzneimittel umfassen, besonders vorteilhaft. Ein
weiterer Vorteil des Wärmehärtungs-Formmoduls
liegt darin, daß es
Flüssigkeiten
einsetzen kann. Im Gegensatz zu teilchenförmigen Feststoffen, wie z.
B. Pulvern, die üblicherweise
zur Herstellung von Dosierformen verwendet werden, ist das Volumen
einer Flüssigkeit
bei konstanter Temperatur vergleichsweise unveränderlich. Dichteschwankungen, die
bei der Pulverkomprimierung störend sind,
werden daher bei Flüssigkeiten
vermieden. Es können
sehr genaue Gewichte erzielt werden, insbesondere bei sehr kleinen
Gewichten (d. h. mit Ausgangsmaterialien, die hochwirksame Arzneimittel
umfassen). Außerdem
ist bei festen Pulvern die Gleichmäßigkeit der Mischung weniger
sicher gestellt. Pulverbetten neigen dazu, auf der Grundlage von
Unterschieden der Teilchengröße, -form
und -dichte zu trennen.
-
Ein
weiterer Vorteil des Wärmehärtungs-Formmoduls
ist, daß es
das Ausgangsmaterial formt, während
es sich kontinuierlich dreht. Dies ermöglicht, es mit anderen kontinuierlich
arbeitenden, sich drehenden Einheiten zu einem kontinuierlichen
Verfahren zusammenzufügen.
Herkömmliche
Formvorgänge
sind üblicherweise
feststehend und weisen eine Düse
auf, die mehrere Formnester füllt.
Bei herkömmlichen
Anlagen werden oft Gussrinnen verwendet. Durch die Bereitstellung
einer Düse
für jede
Formkammer werden Gussrinnen vermieden. Vorzugsweise steuert ein
Steuerventil mehrere Düsen.
Dies vereinfacht den Aufbau des Wärmehärtungs-Formmoduls und verringert
die Kosten. Das Wärmehärtungs-Formmodul
kann selbstverständlich auch
so gestaltet sein, daß es
ohne Rotorumdrehung arbeitet, beispielsweise auf einer Taktbasis,
wobei eine feststehende Gruppe von Düsen in Formkammern eingreift,
die auf einem Taktdrehtisch, einem linearen rekalkulierenden Taktriemen
oder einem Plattensystem angeordnet sind. Durch die Verwendung eines
sich drehenden Systems können
jedoch höhere
Ausstoßraten
erzielt werden, da die Produkte kontinuierlich hergestellt werden.
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Durch
die nachstehenden Beispiele werden spezielle Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung veranschaulicht. Die Erfindung ist jedoch
nicht durch die speziellen Einschränkungen, die in den Beispielen dargestellt
werden, beschränkt,
sondern nur durch den Umfang der anhängenden Ansprüche. Wenn
nicht anders angegeben, beziehen sich die nachstehend gegebenen
Prozentwerte und Verhältnisse
auf das Gewicht.
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In
den Beispielen wurden die Messungen folgendermaßen durchgeführt.
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Die
Beschichtungsdicke wurde unter Verwendung eines ESEM-Rasterelektronenmikroskops
(„environmental
scanning electron microscope"),
Modell XL 30 ESEM LaB6, Philips Electronic Instruments Company,
Mahwah, WI, durchgeführt.
Von jeder Probe wurden sechs Tabletten an 6 verschiedenen Orten
jeder Tablette, die in 89 gezeigt
sind, vermessen.
- Position 1: Mitte der ersten Hauptfläche, tC1
- Positionen 2 und 3: Schnittkanten (in der Nähe der Stempelfläche) zwischen
der ersten Hauptfläche
und der Seite, tC2 und tC3
- Position 4: Mitte der zweiten Hauptfläche, tC4
- Positionen 5 und 6: Schnittkanten (in der Nähe der Stempelfläche) zwischen
der zweiten Hauptfläche
und der Seite, tC5 und tC6
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Die
Dicke und der Durchmesser der gesamten Dosierform wurden an 20 Dosierformen
unter Verwendung eines kalibrierten elektronischen Digitaltasters
gemessen. Zur Dickenmessung wurde der Taster in die Stellung über t gebracht,
die in 89 gezeigt ist. Zur Messung
des Durchmessers wurde der Taster in die Stellung über der
breitesten Stelle der Dosierform gebracht, die in 89 als d gezeigt ist.
-
Beispiel 1
-
Es
wurde eine Reihe von Tabletten mit einer geformten Gelatinebeschichtung
folgendermaßen
gemäß der Erfindung
hergestellt.
-
Teil A: Komprimierte Tabletten
-
Folgende
Bestandteile wurden in einem Kunststoffbeutel gut gemischt: 89,4
Teile Acetaminophen USP (590 mg/Tablette) und 8,0 Teile synthetisches
Wachs X-2068 T20 (53 mg/Tablette). Anschließend wurden dem Kunststoffbeutel
2,1 Teile Natriumstärkeglycolat
(EXPLOTAB) (13,9 mg/Tablette) und 0,09 Teile Siliciumdioxid (0,6
mg/Tablette) zugesetzt und gut beigemischt. Nun wurden dem Kunststoffbeutel
0,36 Teile Magnesiumstearat NF (2,4 mg/Tablette) zugesetzt und die
Bestandteile wieder gut gemischt. Das so erhaltene trockene Gemisch
wurde auf einem Komprimiermodul gemäß der Erfindung unter Verwendung
eines 1,1 cm (7/16 Inch) extratiefen konkaven Tablettierungswerkzeugs
zu Tabletten komprimiert.
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Die
so erhaltenen Tabletten hatten ein mittleres Gewicht von 660 mg,
eine mittlere Dicke von 0,78 cm (0,306 Inch) und eine mittlere Härte von
3,2 kp.
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Die
Tabletten aus Teil A wurden über
eine Übertragungseinheit
gemäß der Erfindung
einem Wärmezyklus-Formmodul
gemäß der Erfindung
zugeführt.
Die Tabletten wurden auf einer Hälfte
mit roter Gelatine und auf der anderen Hälfte mit gelber Gelatine beschichtet.
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Die
rote Gelatinebeschichtung wurde folgendermaßen hergestellt. Gereinigtes
Wasser (450 g), Opatint Red DD-1761 (4,4 g) und Opatint Yellow DD-2125
(1,8 g) wurden bei Raumtemperatur bis zur Gleichmäßigkeit
gemischt. Anschließend
wurden Gelatine aus Schweinehaut mit 275 Bloom (150 g) und Knochengelatine
mit 250 Bloom (150 g) in einem getrennten Behälter zusammengegeben. Die trockenen
Gelatine-Granulatkörner
wurden zum Mischen von Hand gerührt.
Die Lösung
von gereinigtem Wasser und Opatint wurde zu den Gelatine-Granulatkörnern zugegeben
und etwa 1 Minute gemischt, um die Gelatine-Granulatkörner vollständig zu
benetzen. Der Gelatineschlamm wurde in einem Wasserbad angeordnet
und auf 55°C
erwärmt,
um die Gelatine zu schmelzen und zu lösen. Die Gelatinelösung wurde
etwa 3 Stunden bei 55°C
gehalten (die Haltezeiten bei dieser Temperatur können allgemein
im Bereich zwischen etwa 2 und etwa 16 Stunden liegen). Anschließend wurde
die Lösung
bis zur Gleichmäßigkeit
gemischt (etwa 5 bis 15 Minuten) und in einen doppelwandigen Fülltank,
der mit einer propellerartigen elektrischen Mischvorrichtung ausgestattet
war, überfuhrt. Bei
der Verwendung in dem Wärmezyklus-Formmodul
wurde die Gelatinelösung
unter ständigem
Rühren
bei 55°C
gehalten.
-
Die
gelbe Gelatinebeschichtung wurde folgendermaßen hergestellt. Gereinigtes
Wasser (450 g) und Opatint Yellow DD-2125 (6,2 g) wurden bei Raumtemperatur
bis zur Gleichmäßigkeit
gemischt. Anschließend wurden
Gelatine aus Schweinehaut mit 275 Bloom (150 g) und Knochengelatine
mit 250 Bloom (150 g) in einem getrennten Behälter zusammengegeben. Die trockenen
Gelatine-Granulatkörner
wurden zum Mischen von Hand gerührt.
Die Lösung
von gereinigtem Wasser und Opatint wurde zu den Gelatine-Granulatkörnern zugegeben
und etwa 1 Minute gemischt, um die Gelatine-Granulatkörner vollständig zu
benetzen. Der Gelatineschlamm wurde in einem Wasserbad angeordnet
und auf 55°C
erwärmt,
um die Gelatine zu schmelzen und zu lösen. Die Gelatinelösung wurde
etwa 3 Stunden bei 55°C
gehalten (die Haltezeiten bei dieser Temperatur können allgemein
im Bereich zwischen etwa 2 und etwa 16 Stunden liegen). Anschließend wurde
die Lösung bis
zur Gleichmäßigkeit
gemischt (etwa 5 bis 15 Minuten) und in einen doppelwandigen Füll tank,
der mit einer propellerartigen elektrischen Mischvorrichtung ausgestattet
war, überführt. Bei
der Verwendung in dem Wärmezyklus-Formmodul
wurde die Gelatinelösung
unter ständigem
Rühren
bei 55°C
gehalten.
-
Beispiel 2
-
Die
Beschichtungsdicke wurde an Proben folgender Tabletten gemessen:
- A. Tylenol GelTabs, „Extra Strength"
- B. Excedrin Migrane Geltabs
- C. nach Beispiel 1 hergestellte Tabletten
-
Die
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 1 gezeigt. TABELLE 1
| A | B | C |
Mittlere
Beschichtungsdicke an den Hauptflächen (Positionen 1, 4) von
6 Tabletten | 145,17
Mikrometer | 220,40
Mikrometer | 195,37
Mikrometer |
Schwankung
der Beschichtungsdicke an den Hauptflächen (Positionen 1, 4) von
6 Tabletten | 10,12% | 5,01% | 8,79% |
Mittlere
Beschichtungsdicke (Positionen 1–6 von 6 Tabletten) | 85
Mikrometer | 244,83
Mikrometer | 209,62
Mikrometer |
Schwankung
der Beschichtungsdicke (rms-Abweichung
an den Positionen 1–6
von 6 Tabletten) | 52,71% | 12,64% | 18,49% |
Mittlere
Beschichtungsdicke an den Kanten | 54,92
Mikrometer | 257,05
Mikrometer | 216,74
Mikrometer |
Schwankung
der Beschichtungsdicke an den Kanten (rms-Abweichung an den Positionen
2, 3, 5, 6 von 6 Tabletten | 19,80 | 11,88 | 20,56 |
Mittlerer
Unterschied der Beschichtungsdicke zwischen der Hauptfläche und
der Kante (Posit. 1 – Posit.
2, Posit. 4 – Posit.
5) | 63,25% | 16,99% | 15,93% |
Größter Unterschied
der Beschichtungsdicke zwischen der Hauptfläche und der Kante (Posit. 1 – Posit.
2, Posit. 4 – Posit.
5) | 72% | 33,4% | 40,6% |
Kleinster
Unterschied der Beschichtungsdicke zwischen der Hauptfläche und
der Kante (Posit. 1 – Posit.
2, Posit. 4 – Posit.
5) | 54% | 7,1% | 4,1% |
-
Ferner
wurden die Dicken und Durchmesser von 20 beschichteten Tabletten
aus jeder der drei Proben gemessen. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden
Tabelle 2 zusammengefasst. TABELLE 2
| A | B | C |
Mittlere
Dicke der beschichteten Tabletten an den Hauptflächen (zwischen den Positionen
1, 4) von 20 Tabletten | 7,67
mm | 6,55
mm | 7,99
mm |
Schwankung
der Dicke der beschichteten Tabletten an den Hauptflächen (zwischen
den Positionen 1, 4) von 20 Tabletten | 0,407% | 1,44% | 0,292% |
Mittlerer
Durchmesser der beschichteten Tabletten (zwischen den Positionen
7, 8 von 20 Tabletten) | 11,46
mm | 12,58
mm | 11,74
mm |
Schwankung
des Durchmessers der beschichteten Tabletten (zwischen den Positionen
7, 8 von 20 Tabletten) | 0,183% | 0,476% | 0,275% |
-
Beispiel 3
-
Es
wurden komprimierte Tabletten gemäß dem in Beispiel 1 beschriebenen
Verfahren hergestellt. Die Einstellungen der Presse wurden über einen
Zeitraum von 7 Stunden, 47 Minuten unverändert gehalten. Alle 15 Minuten
wurden Tablettenproben entnommen. Die erhaltenen Tabletten zeigten
folgende Eigenschaften.
Gewicht
(mg) (Mittelwert) | 603,5 |
Gewicht
(mg) (Untergrenze) | 582,2 |
Gewicht
(mg) (Obergrenze) | 615,2 |
Gewicht
(relative Standardabweichung (%)) | 1,619 |
Dicke
(Inch) (Mittelwert) | 0,293 |
Dicke
(Inch) (Untergrenze) | 0,29 |
Dicke
(Inch) (Obergrenze) | 0,30 |
Dicke
(relative Standardabweichung (%)) | 1,499 |
Härte (kp)
(Mittelwert) | 1,713 |
Härte (kp)
(Untergrenze) | 1,12 |
Härte (kp)
(Obergrenze) | 3,16 |
Härte (relative
Standardabweichung (%)) | 21,8 |
-
Beispiel 4
-
Ein
fließfähiges Material,
das zum Beschichten einer komprimierten Dosierform geeignet ist,
wurde folgendermaßen
hergestellt. Das fließfähige Material
kann unter Verwendung eines Wärmezyklus-Formmoduls gemäß der Erfindung
aufgetragen werden.
Material | Gew./Gew.-% |
PEG
1450 (Teil 1) | 30,0 |
PEG
1450 (Teil 2) | 30
bis 50% |
Polyethylenoxid
300.000 | 15,0
bis 25% |
Glycerin | 0
bis 10% |
rote
Farbstofflösung*
(3 Gew./Gew.-%) | 5 |
*rote
Farbstofflösung
Propylenglycol | (4,85) |
Farbstoff Red #40 | (0,15) |
-
Das
Polyethylenglycol (PEG) 1450 (Teil 1) und das Polyethylenoxid (PEO)
300.000 wurden in einem Kunststoffbeutel geschüttelt, bis die Pulver gleichmäßig gemischt
waren. Der (5 qt)-Behälter eines
Planetenmischers (Hobart Corp., Dayton, OH) wurde durch umlaufendes
warmes Wasser auf 80°C
erwärmt.
Das PEG 1450 (Teil 2) wurde in den Behälter gegeben und zu einer Flüssigkeit
geschmolzen. Die Farbstofflösung
und gegebenenfalls das Glycerin wurden zugesetzt, wobei mit geringer
Geschwindigkeit gerührt
wurde. Das PEG/PEO-Pulver wurde zugesetzt und das Gemisch 15 Minuten
gemischt. Das so erhaltene Gemisch wurde in dem Hobart-Behälter 2 Stunden
stehen gelassen, wobei die Temperatur bei 80°C gehalten wurde. Unter Verwendung
eines Formwerkzeugs aus rostfreiem Stahl (2'' × 5'' × 0,8
mm) wurden gegossene Dünnschichten (etwa
0,8 mm dick) hergestellt. Die Lösung
wurde in ein doppelwandiges Becherglas (80°C) überführt und durch einen Unterdruck
6 Stunden entgast. Eine zweite Dünnschicht
wurde unter Verwendung des gleichen Formwerkzeugs hergestellt.
-
Das
Erhöhen
des PEO-Anteils von 15 auf 25% (mit einer entsprechenden Verringerung
des PEG-Anteils von 85 auf 75%) erhöhte die Fließspannung
(größte Kraft
pro Flächeneinheit,
die ausgeübt
werden kann, bevor sich die Dünnschicht
dauerhaft verformt) und erhöhte
die Dehnung (prozentuelle Längenänderung
der Dünnschicht
beim Reißen).
-
Das
Verringern des Glycerinanteils von 10% auf 2% erhöhte die
Reißfestigkeit
(Kraft pro Flächeneinheit,
die benötigt
wird, um die Dünnschicht
zu zerreißen).
Das Entgasen der glycerinhaltigen Dünnschichten vor dem Gießen verringerte
allgemein die Reißfestigkeit.
-
Beispiel 5
-
Ein
weiteres fließfähiges Material,
das zum Beschichten einer komprimierten Dosierform geeignet ist, wurde
folgendermaßen
hergestellt. Das fließfähige Material
kann unter Verwendung eines Wärmezyklus-Formmoduls
gemäß der vorliegenden
Erfindung aufgetragen werden.
Material | Gew./Gew.-% |
PEG
1450, granulatförmig | 70
bis 75% |
Polyethylenoxid
600.000 | 15% |
Weißes Bienenwachs | 5
bis 10% |
rote
Farbstofflösung*
(3 Gew./Gew.-%) | 5 |
*rote
Farbstofflösung
Propylenglycol | (4,85) |
Farbstoff Red #40 | (0,15) |
-
Der
4,7-l-(5 qt)-Behälter
eines Planetenmischers (Hobart Corp., Dayton, OH) wurde durch umlaufendes
warmes Wasser auf 80°C
erwärmt.
Das granulatförmige
PEG 3350 wurde in den Behälter
gegeben und zu einer Flüssigkeit
geschmolzen. Die Lösung
aus weißem Bienenwachs
und Farbstoff und das Polyethylenoxid wurden zugesetzt und mit niedriger
Geschwindigkeit gemischt. Das so erhaltene Gemisch wurde insgesamt
12 Minuten gerührt
und dann 2 Stunden in dem Hobart-Behälter stehen gelassen, wobei
die Temperatur bei 80°C
gehalten wurde. Gegossene Dünnschichten
wurden unter Verwendung eines Glasplättchens hergestellt. Die Lösung wurde
in ein doppelwandiges Becherglas (80°C) überführt und 6 Stunden durch einen
Unterdruck entgast. Eine zweite Dünnschicht wurde unter Verwendung
des gleichen Formwerkzeugs hergestellt.
-
Die
Formulierung mit weißem
Bienenwachs wies eine höhere
Reißfestigkeit
als die Formulierungen mit Glycerin auf.
-
Die
Beispiele 4 und 5 veranschaulichen geeignete Formulierungen für das fließfähige Material.
Es ist vorteilhaft, daß diese
Formulierungen frei von Lösungsmittel
(einschließlich
Wasser) sind. Dies beseitigt die Notwendigkeit, Lösungsmittel
aus Beschichtungen, die aus solchen Formulierungen hergestellt worden
sind, abzudampfen, wodurch das Trocknen verkürzt und vereinfacht wird. Daher
ist das fließfähige Material
bei einer Ausführungsform
der Erfindung im wesentlichen lösungsmittelfrei,
d. h. es enthält
weniger als etwa 1 Gewichtsprozent Lösungsmittel, vorzugsweise keines.