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Technisches Gebiet
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Diese
Anmeldung betrifft das genetische Testen mit polymorphen DNA-Marken
mit Repeat-Sequenzen,
um ein rasches und bequemes hochauflösendes Verfahren bereitzustellen
zur Unterscheidung von Ziel-Nucleinsäure-Segmenten auf der Basis
von Nucleotid-Differenzen gemäß menschlicher
Individualisierung, worin die Nucleinsäure-Segmente sich in ihrer
Größe unterscheiden.
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Stand der Technik
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Die
genetische Wissenschaft hat in der Identifizierung der menschlichen
Individualisierung und genetischen Verwandtschaft zwischen Individuen
ein starkes Interesse gezeigt. Jedes Individuum weist Erbmaterial (DNA, "Nucleotide") auf, das für dieses
Individuum einzigartig ist, und Erbmaterial, das mit dem von anderen verwandt
ist. Es wurden Verfahren entwickelt, die auf der Identifizierung
und Charakterisierung von Veränderungen
in DNAs basieren, die Veränderungen
in DNA (DNA-Polymorphismus) aufgrund von Nucleotid-Substitution,
Insertion oder Deletion innerhalb der DNA-Ketten sind.
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Auf
dem Gebiet der forensischen Medizin besteht z.B. ein starkes Interesse
an solchen Polymorphismen für
Identifizierungszwecke. Forensische Genetiker haben viele Techniken
entwickelt, um homologe Segmente von DNA zu vergleichen, um festzustellen,
ob die Segmente identisch sind, oder ob sie sich in einem oder mehreren
Nucleotiden unterscheiden. Praktische Anwendungen dieser Techniken
gibt es auch auf anderen Gebieten als der forensischen Medizin,
z.B. der genetischen Gen-Krankheitsdiagnostik und der menschlichen
Genom-Kartierung.
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Zur
Zeit erfordert auf diesem Gebiet der genaueste und informativste
Weg zum Vergleich von DNA-Segmenten ein Verfahren, das die vollständige Nucleotid-Sequenz
jedes DNA-Segments bereitstellt. Es wurden besondere Techniken zur
Bestimmung aktueller Sequenzen entwickelt, um eine Mutation in menschlichen
Genen zu untersuchen. Siehe z.B. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85,
544-548 (1988), und Nature 330, 384-386 (1987). Aufgrund der übermäßigen Zeit
und hohen Kosten zur Bestimmung, Interpretierung und dem Vergleich
von Sequenzinformation ist es zur Zeit nicht praktisch brauchbar,
eine ausgedehnte Sequenzierung zum Vergleich mehrerer als bloß einiger
DNA-Segmente zu verwenden.
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In
der Genkartierung besteht das am häufigsten verwendete Screenen
auf DNA-Polymorphismen, die aus Mutationen stammen, aus der Digestion
des DNA-Stranges mit Restriktions- Endonucleasen und Analysieren der resultierenden
Fragmente mittels Southern-Blot. Siehe Am. J. Hum. Genet. 32, 314-331
(1980), oder Sci. Am. 258, 40-48 (1988). Da Mutationen oft statistisch
auftreten, können
sie die Erkennungssequenz der Endonuclease beeinträchtigen
und die enzymatische Spaltung an dieser Stelle verhindern. Restriktions-Fragmentlängen-Polymorphismus-Mappings
(RFLPS) basieren auf Veränderungen
an der Restriktionsstelle. Sie sind genau aber nicht sehr informativ
(PIC [0.3]). Das Hauptproblem mit RFLPs ist die Unfähigkeit
eines Tests zur Bestimmung von Veränderungen, die eine Spaltung
mit einer Restriktions-Endonuclease
nicht beeinträchtigen.
In vielen der Testmethoden auf dem DNA-Gebiet sind die zur Bestimmung
von RFLPs verwendeten Methoden sehr arbeitsintensiv und kostspielig,
insbesondere die Techniken, die eine Southern-Blot-Analyse umfassen.
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Andere
Techniken zur Bestimmung spezifischer Mutationen in bestimmten DNA-Segmenten
umfassen das Hybridisieren von DNA-Segmenten, die analysiert werden
(Ziel-DNA) mit einer komplementären
markierten Oligonucleotid-Sonde. Siehe Nulc. Acids Res. 9, 879-894
(1981). Da DNA-Duplexe, die einen einzigen Basenpaar-Mismatch enthalten,
eine hohe thermische Instabilität
zeigen, kann die Differential-Schmelztemperatur verwendet werden,
um Ziel-DNAs, die vollkommen komplementär zur Sonde sind, von Ziel-DNAs,
die sich nur durch ein einziges Nucleotid unterscheiden, zu unterscheiden.
Diese Methode wurde angepasst, um das Vorhandensein oder die Abwesenheit
einer spezifischen Restriktionsstelle zu bestimmen; US-Patent Nr.
4 683 194. Die Methode umfasst die Verwendung einer endmarkierten
Oligonucleotid-Sonde, die eine Restriktionsstelle überbrückt, die
zu einer Ziel-DNA hybridisiert wird. Der hybridisierte DNA-Duplex
wird dann mit dem für
diese Stelle geeigneten Restriktionsenzym inkubiert. Reformierte
Restriktionsstellen werden durch Digestion in dem Duplexpaar zwischen
der Sonde und dem Ziel unter Verwendung der Restriktions-Endonuclease gespalten.
Die spezifische Restriktionsstelle ist in der Ziel-DNA vorhanden,
wenn gekürzte
Sondenmoleküle bestimmt
werden.
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Ein
anderes Verfahren zur Untersuchung von Differenzen in der DNA-Struktur
ist das Primer-Extension-Verfahren,
das aus dem Hybridisieren eines markierten Oligonucleotid-Primers
an eine Templat-RNA oder -DNA und nachfolgende Verwendung einer
DNA-Polymerase und Desoxynucleosidtriphosphaten zur Verlängerung
des Primers am 5'-Ende
des Templats besteht. Eine Auflösung
des markierten Primer-Extensions-Produkts wird dann durch Fraktionieren
auf der Basis der Größe durchgeführt, z.B.
durch Elektrophorese via ein denaturierendes Polyacrylamid-Gel.
Diese Verfahren wird oft verwendet, um homologe DNA-Segmente zu
vergleichen, und um Differenzen aufgrund von Nucleotid-Insertion
oder -Deletion zu bestimmen. Unterschiede aufgrund von Nucleotid-Substitution
werden nicht bestimmt, da die Größe das einzige
angewandte Kriterium zur Charakterisierung des Primer-Extensions-Produkts
ist.
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Ein
anderes Verfahren benützt
die Tatsache, dass der Einbau einiger Nucleotid-Analoga in DNA einen Zuwachs
an Mobilität
verursacht, wenn DNA einem Größenfraktionsverfahren,
wie z.B. einer Elektrophorese, unterworfen wird. Nucleotid-Analoga
können
verwendet werden, um Ver änderungen
zu identifizieren, da sie eine elektrophoretische Mobilitätsverschiebung
verursachen können.
Siehe US-Patent 4 879 214.
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Unglücklicherweise
sind die zur Identifizierung von Polymorphismen verwendeten vorstehenden
Techniken entweder nicht sehr informativ oder benötigen zu
ihrer Durchführung
einen langen Zeitraum. Techniken, die Veränderungen in individuellen
Nucleotiden an einem bestimmten DNA-Strang identifizieren, benötigen z.B.
oft 3 bis 4 Tage zu ihrer Durchführung.
Solche Tests sind deshalb sehr arbeitsintensiv und teuer durchzuführen.
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Außerdem sind
feine genetische Unterschiede unter verwandten Individuen in Bezug
auf Nucleotide, die in den DNA-Ketten substituiert sind, schwer
zu bestimmen. VNTR- oder Jeffrey-Sonden
(die das FBI verwendet, um DNA-Ketten zu testen und zu identifizieren)
sind sehr informativ, aber arbeitsintensiv, zum Unterschied zu Mikrosatelliten,
die gleich informative Polymorphismen auf PCR-Basis sind.
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Die
Verwendung bestimmter Nucleotid-Repeat-Polymorphismen zur Identifizierung
oder zum Vergleich von DNA-Segmenten wurde von Weber & May 89 Am Hum
Genet 44:388, Litt & Luthy'89 Am Hum Genet 44:397
beschrieben. Die erfindungsgemäßen bestimmten
polymorphen genetischen Segmente und Primer, die zur Verwendung
der Polymorphismen (zur Identifizierung und für Vergleichszwecke) verwendet
werden, waren jedoch bisher nicht bekannt oder naheliegend.
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EMBO
J., Bd. 2, 1983, S. 757-761, Moos et al., beschreiben ein β-Actin-ähnliches
Pseudo-Gen, HβAc-φ2, dem eine
230 bp-Region vorhergeht, in der die einzige Sequenz 5'-GAAA-3' mehr als 40 Mal
wiederholt ist.
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Es
besteht deshalb auf diesem Gebiet ein Bedürfnis für eine rasche einfache nicht
teure und genaue Technik, die einen sehr hohen Auflösungswert
aufweist, um Verwandtschaften zwischen Individuen und Unterschiede
im Grad der Verwandtschaften zu bestimmen. Es besteht auf diesem
Gebiet auch ein Bedürfnis
für ein
sehr genaues genetisches Verwandtschafts-Testverfahren, das sehr
kleine Mengen einer ursprünglichen DNA-Probe
verwendet, und doch sehr genaue Ergebnisse liefert. Das ist insbesondere
auf dem Gebiet der forensischen Medizin und Kriminologie vorhanden,
da oftmals sehr kleine DNA-Proben zum Testen zur Verfügung stehen.
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Beschreibung der Erfindung
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Eine
Aufgabenstellung der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines raschen und genauen Tests zur Messung der feinen Unterschiede
in Individuen mittels genetischem Testen.
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Eine
weitere Aufgabenstellung der Erfindung betrifft polymorphe Marker,
die für
eine menschliche Individualisierung verwendet werden können.
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Eine
weitere Aufgabenstellung der Erfindung ist die Bereitstellung einer
raschen und genauen Technik zur Messung der feinen Unterschiede
in Individuen mittels genetischem Testen, das auf vielen Gebieten
angewendet werden kann, z.B. bei einem forensischen Screening, einem
Vaterschafts-Test und einem pränatalen Screening
und genetischem Kartieren (Mapping).
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Eine
weitere Aufgabenstellung ist die Bereitstellung einer verbesserten
Methode zur Durchführung
eines PCR-Verfahrens unter Verwendung einer wirksamen Menge eines
erfindungsgemäßen Nucleotids
und die Bereitstellung eines PCR-Assay-Kits, der eine wirksame Menge
eines erfindungsgemäßen Nucleotids
und PCR-Hilfsreagentien aufweist.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 1.
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2 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 2.
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3 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 3.
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4 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 4.
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5 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 5.
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6 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 6.
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7 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 7.
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8 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 8.
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9 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 9.
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10 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 10.
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11 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 11.
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12 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 12.
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13 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 13.
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14 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 14.
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15 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 15.
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16 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 16.
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17 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 17.
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18 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 18.
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19 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 19.
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20 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 20.
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21 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 21.
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22 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 22.
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23 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 23.
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24 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 24.
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25 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 25.
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26 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 26.
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27 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 27.
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28 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 28.
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29 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 29.
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30 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 30.
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31 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 31.
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32 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 32.
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33 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 33.
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34 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 34.
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35 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 35.
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36 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 36.
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37 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 37.
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38 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 38.
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39 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 39.
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40 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 40.
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41 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 41.
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42 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 42.
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43 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 43.
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44 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 44.
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45 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 45.
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46 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 46.
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47 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 47.
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48 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 48.
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49 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 49.
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50 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 50.
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51 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 51.
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52 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 52.
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53 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 53.
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54 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 54.
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55 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 55.
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56 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 56.
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57 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 57.
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58 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 58.
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59 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 59.
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60 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 60.
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61 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 61.
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62 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 62.
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63 bezieht
sich auf eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 63.
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Beste Art zur Durchführung der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen schnellen und genauen Test zur
Messung feiner genetischer Unterschiede in Individuen mittels genetischem
Testen bereit. Die Erfindung betrifft ferner polymorphe Marker (zwei
Tetranucleotid- und einen Dinucleotid-Repeat-Polymorphismus(en),
die zur menschlichen Individualisierung verwendet werden können. Anwendungen
für die
Techniken und Marker gemäß der Erfindung
sind z.B. das forensische Screening, in Vaterschafts- und Pränatal-Screening
sowie in genetischem Kartieren.
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Die
Erfindung betrifft ferner polymorphe Marker (zwei Tetranucleotid-
und einen Dinucleotid-Repeat-Polymorphismus(en),
die geeignet sind zur menschlichen Individualisierung bei forensischem
Screening und in Vaterschafts- und Pränatal-Screening sowie in genetischem
Kartieren verwendet zu werden. Die erfindungsgemäßen Marker weisen hohe Polymorphismus-Informationsgehalt
(PIC)-Werte auf. Die Marker sind durch Sätze von folgenden Oligonucleotid-Primern charakterisiert:
- 1. Satz 1, PIC 0,92
a. Eine Nucleotid-Sequenz
gemäß SEQ ID
NO: 1
b. Eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 2
- 2. Satz 2, PIC 0,91
a. Eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 3
b. Eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 4
- 3. Satz 3, PIC 0,92
a. Eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 5
b. Eine Nucleotid-Sequenz gemäß SEQ ID NO: 6
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Diese
polymorphen Marker (zwei Tetranucleotid- und ein Dinucleotid-Repeat-Polymorphismus
(Polymorphismen)), die auch durch beginnende und endende Nucleotid-Sequenzen
begleitet sind), die für
eine menschliche Individualisierung verwendet werden können, sind
ferner durch die folgenden Marker-Sequenzen charakterisiert.
- 1. Eine Nucleotid-Sequenz mit einem Repeat-Polymorphismus
gemäß SEQ ID
NO: 7.
- 2. Eine Nucleotid-Sequenz mit einem Repeat-Polymorphismus gemäß SEQ ID
NO: 8.
- 3. Eine Nucleotid-Sequenz mit einem Repeat-Polymorphismus gemäß SEQ ID
NO: 9.
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Da
ein polymorpher Marker und ein Index-Lokus als "Paar" auftreten,
ermöglicht
das Anheften eines erfindungsgemäßen Primer-Oligonucleotids
an den polymorphen Marker eine PCR-Amplifikation des Segmentpaars. Das
amplifizierte DNA-Segment kann dann durch Elektrophorese und Autoradiographie
getrennt werden. Eine resultierende Autoradiographie kann dann auf
ihre Ähnlichkeit
zu einer anderen DNA-Segment-Autoradiographie analysiert werden.
Nach dem PCR-Amplifikationsverfahren können die elektrophoretische
Mobilität
erhöhende
DNA-Analoga gegebenenfalls verwendet werden, um die Genauigkeit
der Elektrophorese-Stufe zu erhöhen.
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Siebenundzwanzig
andere primäre
Paar-Sequenzen zur Bestimmung von einzigartigen Polymorphismen sind
Sequenzen gemäß SEQ ID
NO: 10 bis SIQ ID NO: 63, die hier nur für Vergleichszwecke beschrieben sind
und nicht einen Teil der Erfindung bilden.
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Die
beschriebenen Polymorphismen sind aufgrund ihrer hohen PIC-Werte
für eine
menschliche Probenindividualisierung brauchbar. Da die beschriebenen
Polymorphismen auf der Polymerase-Kettenreaktion basieren, sind nur kleine
Mengen an genomischer DNA für
jeden Test erforderlich. Die Ziel-Sequenzen liegen im Bereich von
69 bis 260 bps Länge,
wodurch eine DNA mit hohem Molekulargewicht nicht erforderlich ist, und
allgemeine Probleme, wie z.B. Scheren von DNA, werden einen minimalen
Einfluss auf die Leistungsfähigkeit
des Assays haben. Der Assay ist leicht durchzuführen, und Ergebnisse können innerhalb
von 24 Stunden erhalten werden.
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Mikrosatelliten-Repeat-Polymorphismen
haben sich als brauchbare Werkzeuge in der DNA-Analyse gezeigt. Die hier beschriebenen
27 Vergleichspolymorphismen sind original und basieren auf vorher
sequenzierten menschlichen Genen. Die am meisten verwendete Technik
beim forensischen Screening basiert auf Minisatelliten-Markern im
Unterschied zu den hier beschriebenen PCR-fähigen Mikrosatelliten.
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Die
27 Vergleichsmarker sind durch Sätze
der folgenden Oligonucleotid-Primer charakterisiert:
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Die
Erfindung betrifft auch eine Methode zur Durchführung eines PCR-Verfahrens,
das die Verwendung einer wirksamen Menge von mindestens einem erfindungsgemäßen wie
vorstehend angegebenen Nucleotid umfasst, wobei das Nucleotid Teil
eines Primer-Nucleotid-Paares ist, ausgewählt aus der Gruppe von Nucleotid-Paaren
bestehend aus
- a) einer Nucleotid-Sequenz mit
einer Sequenz, wie in SEQ ID NO: 1 gezeigt, und einer Nucleotid-Sequenz, wie
in SEQ ID NO: 2 gezeigt;
- b) einer Nucleotid-Sequenz mit einer Sequenz, wie in SEQ ID
NO: 3 gezeigt, und einer Nucleotid-Sequenz, wie in SEQ ID NO: 4
gezeigt; und
- c) einer Nucleotid-Sequenz mit einer Sequenz, wie in SEQ ID
NO: 5 gezeigt, und einer Nucleotid-Sequenz, wie in SEQ ID NO: 6
gezeigt.
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Die
Erfindung betrifft deshalb ferner einen Assay zur Messung der feinen
Unterschiede in genetischem Material in Bezug auf einen zusätzlichen
oder fehlenden Satz von Dinucleotid- oder Tetranucleotid-Repeat-Polymorphismen,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus einer Sequenz gemäß SEQ ID NO: 7, einer Sequenz
gemäß SEQ ID
NO: 8 und einer Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 9, der umfasst
- a. Erhalten eines Nucleotid-Segments,
umfassend die Repeat-Polymorphismen in einer zum Testen wirksamen
Menge,
- b. Amplifizieren der DNA-Segmente durch ein PCR-Verfahren unter
Verwendung eines Oligonucleotid-Primerpaars, das die Polymorphismen-enthaltenden
Segmente amplifizieren kann,
- c. Auftrennen der amplifizierten Segmente unter Verwendung von
Page-Gelelektrophorese; und
- d. Vergleichen der aufgetrennten Segmente durch Autoradiographie,
um die Unterschiede in den Migrationsmustern aufgrund einer Längenvariation
zu beobachten.
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Vorzugsweise
betrifft die Erfindung ferner einen Assay zum Messen der feinen
Unterschiede im genetischen Material in Bezug auf einen zusätzlichen
oder fehlenden Satz von Dinucleotid- oder Tetranucleotid-Repeat-Polymorphismen,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus einer Sequenz gemäß SEQ ID NO: 7, einer Sequenz
gemäß SEQ ID
NO: 8 und einer Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 9, das umfasst
- a. Erhalten von Nucleotid-Segmenten,
die die Repeat-Polymorphismen in einer zum Testen wirksamen Menge
aufweisen,
- b. Amplifizieren der Segmente mittels eines PCR-Verfahrens unter
Verwendung eines Oligonucleotid-Primerpaars, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus einer Sequenz gemäß SEQ ID NO: 1, einer Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 2, einer Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 3, einer Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 4, einer Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 5 oder einer Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 6,
- c. Auftrennen der amplifizierten Segmente unter Verwendung von
Page-Gelelektrophorese und
- d. Vergleichen der aufgetrennten Segmente durch Autoradiographie,
um die Unterschiede in den Migrationsmustern aufgrund einer Längenvariation
zu beobachten.
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Die
Erfindung betrifft ferner einen Assay-Kit zur Durchführung des
PCR-Verfahrens, umfassend eine wirksame Menge von mindestens einem
Nucleotid mit einer wie vorstehend angegebenen erfindungsgemäßen Sequenz,
worin das Nucleotid Teil eines Primer-Nucleotid-Paars ist, ausgewählt aus
der Gruppe von Nucleotid-Paaren bestehen aus:
- a)
einer Nucleotid-Sequenz mit einer Sequenz, wie in SEQ ID NO: 1 gezeigt,
und einer Nucleotid-Sequenz, wie in SEQ ID NO: 2 gezeigt,
- b) einer Nucleotid-Sequenz mit einer Sequenz, wie in SEQ ID
NO: 3 gezeigt, und einer Nucleotid-Sequenz, wie in SEQ ID NO: 4
gezeigt,
- c) einer Nucleotid-Sequenz mit einer Sequenz, wie in SEQ ID
NO: 5 gezeigt, und einer Nucleotid-Sequenz, wie in SEQ ID NO: 6
gezeigt, wobei das Nucleotid in Kombination mit einer wirksamen
Menge von PCR-Hilfsreagentien vorliegt.
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Die
vorstehend beschriebenen Polymorphismen sind deshalb aufgrund ihrer
hohen PIC-Werte für
eine menschliche Proben-Individualisierung brauchbar. Da die beschriebenen
polymorphen Systeme auf der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) basieren,
sind nur geringe (40 Nanogramm) Mengen an genomischer DNA für jeden
Test erforderlich. Die Ziel-Sequenzen reichen von 92 bis 310 Basenpaaren,
wodurch eine DNA mit hohem Molekulargewicht nicht erforderlich ist,
und übliche
Probleme, wie z.B. ein Scheren von DNA, nur einen minimalen Einfluss
auf die Leistungsfähigkeit
des Assays aufweist. Der Assay ist leicht durchzuführen, und
die Ergebnisse können
innerhalb von 24 Stunden erhalten werden. Es ist nicht unüblich, dass
die Ergebnisse innerhalb von 3 bis 4 Stunden erhältlich sind. Zum Vergleich
erfordern die Methoden des Standes der Technik eine Anzahl von Tagen,
bevor Ergebnisse erhältlich
sind, und üblicherweise
sind 3 bis 4 Tage erforderlich.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Assay
ist es ferner möglich,
sehr kleine Unterschiede in Nucleotid-Sequenzen zu bestimmen. Eine einzige
Auslassung oder Addition der Repeat-Sequenz wird die Mobilität aufgrund
der elektrischen Natur und des Molekulargewichts der Repeat-Nucleotid-Sequenz ändern. Diese
Differenzen sind auf den Autoradiogrammen nach Elektrophorese klar
sichtbar.
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Mikrosatelliten-Repeat-Polymorphismen
erwiesen sich als brauchbare Werkzeuge in der DNA-Analyse. Die drei
hier beschriebenen Polymorphismen sind original und basieren auf
vorher sequenzierten Genen. Die zwei beschriebenen Tetranucleotid-Repeat-Marker
können
leicht bestimmt werden, da sich Allelgrößen durch vier Basenpaare unterscheiden.
Die beim forensischen Screening am meisten verwendete Technik basiert
auf Minisatelliten-Markern, zum Unterschied zu den in der vorliegenden
Erfindung beschriebenen PCR-fähigen
Mikrosatelliten.
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Die
allgemeine PCR-Technik-Stufe wird im allgemeinen durchgeführt wie
beschrieben im US-Patent Nr.
4 683 195 (Mullis et al.) und US-Patent Nr. 4 683 202 (Mullis et
al.). Ferner können
die elektrische Mobilität erhöhende DNA-Analoga
gegebenenfalls während
des Replikations- und
Amplifikations-PCR-Verfahrens verwendet werden.
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Der
Polymorphismus-Grad in den erfindungsgemäßen genetischen Segmenten,
deren Polymorphismen Identifikations-Testergebnisse mit hohem Informationsgehalt
ergeben, ist überraschend
und unerwartet. Der hohe PIC-Wert (ca. 0,9) ist vollkommen unerwartet.
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Die
Verwendung eines PCR-Verfahrens und von PCR-Primer-Paaren, wie den
Primer-Sequenzen
gemäß SEQ ID
NO: 1 bis SEQ ID NO: 6, zur Bestimmung des erfindungsgemäßen Polymorphismus-DNA-Segments
ergeben deshalb hervorragende Ergebnisse. Solche Ergebnisse sind
ausreichend genau und informativ, um DNA-Segmente genau zu identifizieren,
und um Verwandtschaftsgrade zwischen DNA-Segmenten von Individuen
zu bestimmen. Darüber
hinaus ergibt die Durchführung
von drei Sätzen
von PCR-Verfahren an den gleichen DNA-Segment-Proben unter Verwendung eines verschiedenen
erfindungsgemäßen PCR-Primer-Paars
für jedes
der drei Verfahren außergewöhnlich genaue
und informative Testergebnisse. Ein Vergleich der drei Sätze der
Testergebnisdaten ergibt eine extrem genaue DNA-Segment-Identifizierung.
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Die
folgenden Beispiele werden angegeben, um die Erfindung näher zu beschreiben,
die aber keinesfalls auf die folgenden Beispiele beschränkt ist.
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Die
beschriebenen Oligonucleotid-Primer werden verwendet, um die Ziel-Sequenzen
unter Verwendung von PCR unter den folgenden Bedingungen zu amplifizieren:
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Beispiel 1
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Die
DNA-Proben werden wie folgt hergestellt.
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60
ng genomische DNA werden als Templat für PCR mit 80 ng jedes Oligonucleotid-Primers,
0,6 Einheiten Taq-Polymerase 50 mM KCl, 10 mM Tris (pH 8,3), 1,5
mM MgCl2, 0,01% Gelatine, 200 μM von je
dGTP, dATP, dTTP, 2,5 μM
dCTP und 10 Mikrocurie α P32
dCTP in einem Endreaktionsvolumen von 15 μl verwendet. Die Proben werden
mit 15 μl
Mineralöl überschichtet,
um eine Verdampfung zu verhindern.
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Beispiel 2
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PCR
wird für
jede der Proben und im obigen Beispiel 1 beschriebenen Primer durchgeführt.
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PCR
wird in einem Techne MW-1 Microplate-Thermocycler unter den folgenden
Bedingungen durchgeführt:
Denaturierung bei 94°C
während
1,4 Minuten, Annelieren bei 55°C
während
2 Minuten und Extension bei 72°C
während
2 Minuten. Der Zyklus wird 30 Mal mit einer Endextension bei 72°C während 10
Minuten wiederholt.
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Beispiel 3
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Die
im vorstehenden Beispiel 2 beschriebenen amplifizierten DNA-Segmente
für jede
der Proben werden mittels Elektrophorese wie folgt aufgetrennt.
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Zwei
Mikroliter jeder PCR-Reaktionsmischungsprobe werden an 6% PAGE-Sequenziergel
einer Elektrophorese unterworfen und mittels Autoradiographie sichtbar
gemacht. Die Belichtungszeiten für
die Autoradiographie liegen im Bereich von 3 bis 16 Stunden.
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Die
vorstehende Beschreibung der spezifischen Ausführungsformen beschreibt somit
vollständig
die allgemeine Natur der Erfindung, wodurch andere durch Anwenden
der aktuellen Kenntnisse leicht solche spezifische Ausführungsformen
modifizieren und/oder verschiedenen Anwendungen anpassen können, ohne
das allgemeine Konzept zu verlassen, und deshalb sind solche Anpassungen
als innerhalb der Bedeutung und des Bereiches von Äquivalenten
einer beschriebenen Ausführungsform
zu betrachten. Es ist deshalb verständlich, dass die hier verwendete
Phraseologie oder Terminologie nur dem Zweck der Beschreibung dient
und keine Beschränkung
darstellt.