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Sachgebiet
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich ganz allgemein auf Sperrschichten
auf Silicat-Basis
für polymere
Folien oder Bahnen.
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Grundlagen
der Erfindung
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Alkalimetall-Polysilicate
sind seit langem als Schutzschichten bekannt, welche die Permeabilität oder die
Oberflächeneigenschaften
polymerer Folien und anderer Erzeugnisse verändern. Lithium(Li)-, Natrium(Na)-
und Kalium(K)-Polysilicate bilden bekanntlich wirksame Schutzschichten
für Oberflächen verschiedener
Art. So bezieht sich zum Beispiel die am 20. Januar 1995 veröffentlichte,
japanische Patentschrift Nr. H7-18202 auf ein wasserunlösliches
Beschichtungs- und Bindemittel, das auf Metallen, Kunstharzen, Glas, Holz,
Zement usw Verwendung, finden kann und Gemische aus einer wäßrigen Lösung von
Natrium- oder Kaliumsilicat
und einer wäßrigen Lösung von
Lithiumsilicat enthält,
wobei das Verhältnis
zwischen Natrium- oder Kaliumsilicat und Lithiumsilicat im Bereich
von 1–3
liegt.
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Als
weiteres Beispiel beschreiben Hecht und Iler (kanadisches Patent
Nr. 993,738) eine gas- und flüssigkeitsundurchlässige Beschichtung
für polymere
Träger,
die Lithiumpolysilicat enthält,
wobei das Molverhältnis
SiO2 : Li2O ca.
1,6 bis 4,6 ist. Polymere Produkte sind jedoch dafür bekannt,
daß sie
nach der Aufbringung mancher Polysilicat-Schichten trübe werden.
Die Tendenz von Natrium (Na)-Polysilicat-Schichten auszublühen, das
heißt
die Neigung zur Bildung von Deckschichten aus pulverförmigem,
kristallinem Material infolge von Umgebungseinwirkungen, wurde bereits
dokumentiert [Weldes und Lange, Ind. Engin. Chem., 61(4): 28–44 (1969)].
Diese Eigenschaft wurde von uns auch bei Lithiumpolysilicat-Schichten
beobachtet. Demgegenüber
blühen
reine Kaliumpolysilicat-Schichten nicht aus. Allerdings verlieren
sie bei einer relativen Luftfeuchte über 50% einen Großteil ihrer
Barriereeigenschaften. Reine Lithiumpolysilicat-Schichten lassen
im gleichen Luftfeuchtigkeitsbereich nur einen geringfügigen oder überhaupt
keinen Verlust an Sperrwirkung erkennen.
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Demnach
besteht auf dem Gebiet der Sperrschichten ein Bedarf an Beschichtungszubereitungen
und Beschichtungsmethoden, durch die sich diese Mängel überwinden
lassen und die als Dampf-, Gas- und/oder Aromasperren für polymere
Produkte, zum Beispiel für
Verpackungsmittel, in breitem Umfang verfügbar sind.
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Zusammenfassende
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich einerseits auf ein Verfahren,
mit dem einer polymeren Folie oder Bahn verbesserte Dampf-, Gas-
und Aroma-Barriereeigenschaften bei hoher Luftfeuchte verliehen
werden. Bei diesem Verfahren wird die Folie oder Bahn mit einer
Sperrschichtlösung
beschichtet, die ein Lithium-Kalium-Copolysilicat mit der Formel
(Li2O)x(K2O)1–x(SiO2)y enthält,
wobei x die Molfraktion von Li2O in den vereinigten
Alkalimetalloxiden (M2O) und y das Molverhältnis SiO2 : M2O ist. Bei
diesem Verfahren liegt x zwischen > 0
und 0,5, während
y > 4,6 bis 10 ist
oder x ist 0,5 bis < 1
und y 1 bis 10.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine neuartige Dampf-, Gas-
und/oder Aromasperrschicht-Lösung
für polymere
Folien oder Bahnen, die ein Copolysilicat mit der obigen Formel
enthält
und gegen die auf diesem Gebiet vorliegenden Mängel Abhilfe schafft. Die genannte
Beschichtungslösung
hat ebenfalls die obige allgemeine Formel, allerdings ist x 0,5
bis < 1 und y liegt
zwischen 4,6 und 10. Die Beschichtungslösung ist bevorzugt farblos
oder transparent und kann ein geeignetes Tensid enthalten.
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Ferner
bezieht sich die Erfindung auf eine mit der oben beschriebenen Sperrschichtlösung beschichtete
polymere Folie oder Bahn. Bei diesem Produkt kann es sich normalerweise
um eine polymere Folie handeln, wie sie bei der Verpackung von Lebensmitteln
Verwendung finden, oder auch um eine Bahn.
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Weitere
Aspekte und Vorzüge
der Erfindung sind der nachfolgenden genauen Beschreibung und den Ansprüchen zu
entnehmen.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt den Zusammenhang
zwischen der Trübungsrate
(in absoluten Prozentangaben pro Tag, wobei der Wert 1 zum Beispiel
eine Zunahme der Trübung
von 5 auf 6% an einem einzigen Tag angibt) und der Molfraktion x
von Li2O im Copolysilicat (Li2O)x(K2O)1–x(SiO2)y. Damit wird die
Abhängigkeit
der Trübungsrate vom
Lithiumgehalt der Beschichtungszubereitung veranschaulicht.
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Mit
der vorliegenden Erfindung lassen sich die beim gegenwärtigen Stand
der Technik bestehenden Mängel
von Dampfsperrschichten überwinden.
Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Verbesserung
von Dampf-, Gas- und/oder Aromabarriereeigenschaften polymerer Folien
oder Bahnen bei hoher relativer Luftfeuchte, wobei Beschichtungslösungen zur
Anwendung kommen, die ein Lithium-Kalium-Copolysilicat enthalten.
Gegenstand der Erfindung sind ferner neuartige Beschichtungslösungen für die Folien
oder Bahnen. Die erfindungsgemäßen Beschichtungslösungen verleihen
im Vergleich zu reinen Kaliumpolysilicaten ausgezeichnete Dampf-,
Gas- und Aromabarriereeigenschaften bei hoher relativer Luftfeuchte
und weisen im Vergleich zu reinen Lithiumpolysilicaten deutlich
geringere Ausblühraten
auf.
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I. Definitionen
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Die
Bezeichnung „Dampf" bezieht sich auf
eine unter einem Partialdruck stehende Flüssigkeit, zum Beispiel auf
Wasserdampf. „Gas" umfaßt Sauerstoff,
Stickstoff, Kohlendioxid und andere Gase. Unter „Aroma" sind durch einen Wohlgeruch gekennzeichnete
Materialien zu verstehen, zum Beispiel Menthol und andere Stoffe.
Der Einfachheit halber kann sich die Bezeichnung „Dampfsperre" in dieser Patentschrift
auch auf Sperrschichten gegen Gase und Aromen sowie gegen Dämpfe nach
der herkömmlichen
Definition beziehen.
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In
der vorliegenden Patentschrift umfaßt die Bezeichnung „Lösung" auch kolloidale
Dispersionen und Suspensionen. Unter „kolloidaler Dispersion oder
Suspension" sind
alle Dispersionen oder Suspensionen von Partikeln in Flüssigkeiten
zu verstehen, wobei die Teilchen größer als ein Molekül sein müssen und
nicht ausfallen dürfen.
Gewöhnlich
geht die Teilchengröße in den
erfindungsgemäßen Suspensionen
oder Dispersionen von 10 bis 50000 Angström.
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„Beschichtungslösung" bedeutet in der
vorliegenden Patentschrift eine gelöste oder suspendierte Feststoffe
enthaltende Flüssigkeit,
wobei diese Feststoffe nicht ausfallen und wobei die Flüssigkeit
dazu dient, die genannten Feststoffe auf einen Träger aufzubringen.
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II. Erfindung
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Gegenstand
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist insbesondere die Beschichtung einer polymeren Folie oder Bahn
mit einer Lithium- und Kalium-Copolysilicat enthaltenden Sperrschichtlösung. Die
Beschichtungslösung
enthält
ein Copolysilicat, also ein Gemisch aus zwei verschiedenen Alkalimetall-Polysilicaten,
und entsteht speziell aus der Mischung von Lithium- und Kalium-Polysilicaten.
Solche Beschichtungslösungen
sind durch ein Copolysilicat mit der allgemeinen Formel (Li2O)x(K2O)1–x(SiO2)y gekennzeichnet,
in der x die Molfraktion von Li2O und y
das Molverhältnis
SiO2 : M2O ist.
Bei den für
das erfindungsgemäße Verfahren
geeigneten Beschichtungslösungen
liegt y in der obigen Formel zwischen 1 und 10, wenn x 0,5 bis < 1 ist, oder y ist > 4,6 bis 10, wenn x
zwischen > 0 und 0,5
liegt.
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Manche
neuartige Beschichtungslösungen,
die bei dem oben beschriebenen Verfahren Verwendung finden können, besitzen
auch die obige Formel, wobei x 0,5 bis 1 und y > 4,6 bis 10 ist.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren
geeignete Beschichtungslösungen
wie auch die neuartigen Beschichtungslösungen dieser Erfindung können zur
Verringerung der Oberflächenspannung
auch ein geeignetes Tensid enthalten. Die Tenside können anionisch,
kationisch und nichtionisch sein. Im Handel sind viele Tenside aller
Art erhältlich.
Das für
das erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäßen Lösungen geeignete
Tensid ist bevorzugt nichtionisch. Ein für die Beimengung zu solchen
Zubereitungen geeignetes Tensid besitzt eine kritische Mizellenkonzentration,
die so gering ist, daß die
Beschichtung nach dem Trocknen durch keine Tensidreste belastet
ist. Am meisten bevorzugt wird das Tensid aus einer Gruppe von Substanzen
gewählt,
die aus Acetylenglycolen (zum Beispiel aus den von Air Products
angebotenen Erzeugnissen) und Alkylethoxylaten (zum Beispiel aus
den von Hoechst Celanese und vielen anderen Firmen angebotenen Produkten)
besteht. Wieviel Tensid der Beschichtungslösung oder Beschichtungszubereitung
beizumengen ist, hängt davon
ab, welches Tensid gewählt
wird. Es ist jedoch mindestens die für das Benetzen der polymeren
Folie oder Bahn erforderliche Menge zuzusetzen, ohne daß der Nutzeffekt
der getrockneten Schicht dadurch beeinträchtigt wird. So können zum
Beispiel typische Tensidmengen ≤ 0,1
Gewichtsprozent eines Acetylenglycols oder eines Alkylethoxylats
betragen.
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Eine
typische erfindungsgemäße Beschichtungslösung ist
bevorzugt farblos und transparent. Eine erfindungsgemäße Beschichtungslösung kann
aus handelsüblichen Lithiumpolysilicat-
und Kaliumpolysilicat-Lösungen
hergestellt werden. Zum Beispiel kann eine im Handel erhältliche
kolloidale Suspension von Lithiumpolysilicat mit einer handelsüblichen
kolloidalen Suspension von Kaliumpolysilicat zur Herstellung erfindungsgemäßer Beschichtungen
vermischt werden. In diesem Zusammenhang ist zu bemerken, daß die erfindungsgemäßen Beschichtungslösungen auch
mit den zur Herstellung der im Handel befindlichen Polysilicate
verwendeten „Stammprodukten" hergestellt werden
können.
Dieser Vorgang ist jedoch allgemein bekannt und überflüssig, weil die Lithium- und
Kaliumpolysilicat-Lösungen im
Handel erhältlich
sind.
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Wie
aus dem nachfolgenden Beispiel 1 zu ersehen ist, handelt es sich
zum Beispiel bei dem unter dem Warenzeichen Inobond® Li
2043 von van Baerle & Cie
AG vertriebenen Produkt um eine wäßrige, kolloidale Suspension
von Lithiumpolysilicat, die ca. 24,5 Gewichtsprozent Siliciumdioxid
und ca. 3,0 Gewichtsprozent Lithiumoxid enthält. Ein weiteres geeignetes
Produkt trägt
das Warenzeichen K-4009 (Bezugsquelle: van Baerle & Cie AG) und ist
eine wäßrige, kolloidale
Suspension, die ca. 26,8 Gewichtsprozent Siliciumdioxid und ca. 13
Gewichtsprozent Kaliumoxid enthält.
Diese Produkte werden dann zum Erreichen des gewünschten Feststoffgehalts mit
Wasser gemischt.
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Das
mit y bezeichnete Molverhältnis
SiO2 : M2O der getrockneten
Beschichtungen läßt sich
durch die Molverhältnisse
SiO2 : Li2O und
SiO2 : K2O in den
als Ausgangsmaterial verwendeten Alkalimetall-Polysilicaten bestimmen.
Eine Veränderung
des gesamten Molverhältnisses
SiO2 : M2O in der
Copolysilicatbeschichtung kann jedoch wünschenswert erscheinen. Dies
kann durch Zugabe wäßriger Suspensionen
von kolloidalem Siliciumdioxid zur Beschichtungslösung geschehen.
Wie im nachfolgenden Beispiel 4 beschrieben, handelt es sich zum
Beispiel bei dem von DuPont Specialty Chemicals unter dem Warenzeichen
Ludox® AS-30
vertriebenen Produkt um eine wäßrige, kolloidale
Suspension von Siliciumdioxid mit 30 Gewichtsprozent Feststoffgehalt.
Solche kolloidale Dispersionen sind unter den verschiedensten Warenzeichen
erhältlich
(zum Beispiel Ludox® von DuPont Specialty
Chemicals und Klebosol® von Société Française Hoechst).
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Ein
typischer, geeigneter Feststoffgehalt erfindungsgemäßer Beschichtungslösungen beträgt bis zu
25 Gewichtsprozent. Der gewünschte
Feststoffgehalt hängt
jedoch ganz vom verwendeten Beschichtungsverfahren ab und kann mit
den in Fachkreisen allgemein bekannten Methoden ohne weiteres so
verändert
werden, daß auf
der gewählten
Folie oder Bahn nach dem Trocknen die gewünschte Schichtdicke entsteht.
Beim Beschichten von dünnen
Folien oder Bahnen soll die Schichtdicke nach dem Trocknen zum Beispiel
zwischen 200 und 500 nm liegen und mehr bevorzugt 300 nm betragen.
Die Einstellung der Schichtdicke ist nach dem heutigen Stand der
Technik ohne weiteres möglich
[siehe zum Beispiel das kanadische Patent Nr. 993,738].
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Die
Dampfsperrschichtgemische werden dann gerührt und wahlweise filtriert.
In dieser Phase kann zur Verringerung der Oberflächenspannung der Beschichtungslösung wahlweise
ein Tensid zugesetzt werden. In Betracht kommen zum Beispiel das
handelsübliche
Genapol® 26-L-60N, ein nichtionisches
Tensid von Hoechst Celanese oder andere Tenside wie zum Beispiel
Genapol® UD050
(Hoechst) und Dynol 604®. Die Dampfsperrschicht-Lösung kann
dann auf eine polymere Fläche
oder einen polymeren Träger
aufgebracht werden.
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Die
erfindungsgemäßen Lithium-Kalium-Copolysilicat-Beschichtungen
sind für
eine ganze Reihe polymerer Folien- oder Bahnoberflächen geeignet
und dienen der Verbesserung (das heißt der Verringerung) der Durchlässigkeit
dieser Produkte gegenüber
Dämpfen
wie Sauerstoff, Kohlendioxid, Stickstoff und dergleichen. Zu den
typischen organischen Aromen und Dämpfen gehören unter anderem d-Limonen,
Zimtaldehyd, Vanillin, Menthol, Benzin und Duftstoffe. Diese Beschichtungen
sind besonders vorteilhaft, wenn die zur Herstellung der jeweiligen
Folie oder Bahn verwendeten polymeren Materialien für die vorgesehene
Anwendung nicht genügend
undurchlässig
gegenüber
Dampf, Gas oder Aroma sind.
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Geeignete
Folien oder Bahnen, auf welche die oben beschriebenen Beschichtungslösungen aufgebracht
werden können,
sind unter anderem Folien oder Bahnen aus Polymeren wie Polyester
(zum Beispiel Polyethylenterephthalat [PET]), Polyolefinen, insbesondere
Polypropylen, Polystyrol, Polyethylen, und Cycloolefinen (COC) wie
ein Copolymer von Ethylen und Norbornen [US-Patent Nr. 5,087,677]
und Polyamiden wie Nylon. Zu den besonders bevorzugten Folien oder
Bahnen für
die erfindungsgemäße Beschichtung
gehören mit
den genannten Polymeren hergestellte Polypropylenfolien, PET-Folien,
Nylonfolien, zum Abdecken von Lebensmitteln (zum Beispiel von Fleisch
und Geflügel)
verwendete Folien.
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Die
mit den erfindungsgemäßen Zubereitungen
zu beschichtenden polymeren Folien oder Bahnen können unvorbehandelt sein. Wie
dem nachfolgenden Beispiel 1 zu entnehmen ist, kann die polymere
Folie oder Bahn zum besseren Benetzen mit der Sperrschicht und für eine stärkere Haftung
dieser Schicht wahlweise vorher mit einem Plasma behandelt werden.
Alternativ kommt auch eine Coronabehandlung mit einer in der Industrie
allgemein bekannten Coronaentladungsmethode in Betracht. Wenn die
Coronabehandlung des Polymers nicht zu einer ausreichenden Benetzung
der Schicht auf dem Polymer führt,
kann vorher ein geeigneter Primer auf die polymere Folie oder Bahn
aufgetragen werden. Bei Polypropylen kann zum Beispiel eine Primerlösung aus
Polyvinylalkohol oder Polyhydroxystyrol Verwendung finden, um die
Benetzung der Sperrschichtlösungen
auf dem Polymer zu verbessern.
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Das
Polymer kann vor dem Auftragen der erfindungsgemäßen Beschichtungslösung auch
beflammt oder chemisch geätzt
und oxidiert werden.
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Der
Träger
kann eine Folie sein, die mindestens auf einer Seite eine Heißsiegelschicht
besitzt. Solche Heißsiegelschichten
können
aus einem Ethylen-Propylen-Copolymer oder einem Ethylen-Propylen-Butylen-Terpolymer
bestehen. Die Beschichtungslösung
wird dann auf die Oberfläche
der Heißsiegelschicht
aufgebracht. Wenn eine Folie auf einer Seite eine Heißsiegelschicht
besitzt, kann die erfindungsgemäße Beschichtungslösung alternativ
auch auf die der Heißsiegelschicht
gegenüberliegende
Seite der Folie aufgetragen werden. Die polymere Folie oder Bahn
kann auch mit einer oberen Schutzschicht versehen sein. Die erfindungsgemäßen Beschichtungen
sind dann auf diese obere Schicht aufzubringen.
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Die
erfindungsgemäßen Beschichtungen
können
mit den herkömmlichen,
in Fachkreisen bekannten Methoden auf die gewählte Folie oder Bahn aufgebracht
werden. Zu diesen Methoden gehören
unter anderem das Walzenauftragen, das Sprühbeschichten und die Tauchbeschichtung.
Beim Walzenauftragen kommen unter anderem Rakelbeschichtung, Umkehr-Walzenbeschichtung,
Direkt-Walzenbeschichtung, Beschichten mit der Luftmesser-Streichmaschine,
Walzenrakelstreichmaschine und Glättschaberstreichanlage, das
Gravurstreichverfahren und Beschichten mit der Breitschlitzdüse in Betracht.
Allgemeine Beschreibungen dieser Beschichtungsverfahren finden sich
in der Literatur, zum Beispiel in Modern Coating and Drying Techniques
(Herausgeber E. Cohen und E. Gutoff; VCH Publishers, New York 1992)
und Web Processing and Converting Technology and Equipment (Herausgeber
D. Satas, Van Nostrand Reinhold, New York 1984). Die vorliegende Erfindung
ist nicht auf bestimmte Beschichtungsverfahren beschränkt. Die
jeweilige Methode kann unter den genannten und unter anderen in
Fachkreisen bekannten Verfahren ausgewählt werden.
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Nach
dem Beschichten muß die
beschichtete Folie oder Bahn bei einer gewählten Temperatur getrocknet
werden (Raumtemperatur oder höhere
Temperatur). Die Wahl dieser Temperatur hängt von der gewünschten
Trocknungsdauer ab. Kürzere
Trocknungszeiten lassen sich mit hohen Temperaturen erreichen, auf
die verzichtet werden kann, wenn eine längere Trocknungsdauer in Frage
kommt. In Fachkreisen bereitet die Einstellung der gewünschten
Temperatur des Trockenapparats und der Trocknungsdauer kein Problem.
Im Bereich von 25 bis 200°C
hat die Trocknungstemperatur keinen Einfluß auf den Nutzeffekt der getrockneten Dampfsperrschicht.
Der Umstand, daß der
Trocknungsprozeß bei
niedrigen Temperaturen (< 100°C) mit der Verarbeitung
von Folien aus biaxial orientiertem Polypropylen (BOPP) vereinbar
ist, stellt einen wesentlichen Vorteil der erfindungsgemäßen Beschichtungen
und des erfindungsgemäßen Verfahrens
dar.
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Die
folgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung der erfindungsgemäßen Zubereitungen
und Verfahren, schränken
jedoch den Anwendungsbereich der Erfindung nicht ein.
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BEISPIEL 1: VERÄNDERUNG
DER LITHIUMOXID-MOLFRAKTION IN COPOLYSILICAT-BESCHICHTUNGEN AUF
BIAXIAL ORIENTIERTEN PET-FOLIEN
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A. Herstellung von Beschichtungslösungen
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Entsprechend
den Angaben in Tabelle 1 wurden sieben erfindungsgemäße Sperrschichtlösungen aus Lithium-Kalium-Copolysilicat
hergestellt. Die Zusammensetzung dieser erfindungsgemäßen Polysilicat-Beschichtungen
ist als Molfraktion x von Li2O im Copolysilicat
(Li2O)x(K2O)1–x(SiO2)y ausgedrückt,
wobei x Werte von 0 bis 1 annehmen kann. Unter dauerndem Rühren wurde
eine 3,0 Gewichtsprozent Li2O und 24,5 Gewichtsprozent
SiO2 enthaltende Lithiumpolysilicat-Lösung Inobond® Li
2043 (van Baerle & Cie
AG) mit Wasser gemischt. Eine 13,0 Gewichtsprozent K2O
und 26,85 Gewichtsprozent SiO2 enthaltende
Kaliumpolysilicat-Lösung
K-4009 (van Baerle & Cie
AG) wurde der Lithiumpolysilicat-Lösung zugesetzt. Danach wurde
zur Verbesserung der Benetzung des Polyethylenterephthalat (PET)-Trägers das
nichtionische Tensid Genapol® 26-L-60N (Hoechst Celanese)
als 1gewichtsprozentige Lösung
in Wasser zugegeben. Alle in Tabelle 1 angegebenen Beschichtungsgemische
wurden über
Nacht gerührt
und dann durch Kieselgur filtriert. Die auf diese Weise entstehenden
Beschichtungslösungen
enthielten 15% Feststoffe und 0,01% Tensid. Das als y bezeichnete
Molverhältnis
SiO2 : M2O betrug
3,24 bei x = 0 bis 4,05 bei x = 1,0.
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B. Herstellung beschichteter
Folien
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Mit
einem Skalpell wurden aus einer PET-Folie (Hoechst Diafoil, Hostaphan® 2400,
Dicke; 12,5 μm) Scheibchen
mit 4 Zoll Durchmesser ausgeschnitten. Die Scheibchen wurden mit
einem Strahl reiner, gefilterter Luft von Staub gereinigt. Zur Verbesserung
der Benetzung mit Copolysilicat-Beschichtungslösungen und der Haftung der
getrockneten Copolysilicat-Beschichtungen
wurden die Proben mit Plasma behandelt. Zur Plasmabehandlung wurde
ein Mikrowellenreaktor Plasma Preen verwendet. Das Gerät wurde
bei 50% Leistung mit 2 Torr Sauerstoff betrieben. Die Behandlung
dauerte 5 Sekunden. Ca. 10 g Beschichtungslösung wurden auf die PET-Folie
aufgetragen. Anschließend
wurde 10 Sekunden lang bei 2000 U/min geschleudert. Die beschichteten
Folien wurden ca. 30 Sekunden lang bei 50°C in einem Trockenapparat getrocknet.
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Mit
allen in Tabelle 1 angegebenen Beschichtungslösungen wurden mehrere beschichtete
Folienproben hergestellt. Zur Messung der beschleunigten Alterung/Trübung und
der Sauerstoffdurchlässigkeit
(oxygen transmission rate, OTR) in Abhängigkeit von der relativen
Luftfeuchte wurden eigene Proben ausgewählt.
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C. Messung der Trübungsbildung
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Die
optische Trübung
wurde mit einem Spektrophotometer (MacBeth Color-Eye 7000) gemäß ASTM D
1003-61 gemessen. Die Proben wurden kurz nach der Schleuderbeschichtung
gekennzeichnet und dann in eine auf 80°C und 85% relativer Luftfeuchte
eingestellte Umweltkammer (Tenney TH Jr.) gebracht. Zur Trübungsmessung
wurden die Proben zwei Wochen lang regelmäßig aus der Kammer genommen.
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Der
anfänglich
lineare Verlauf der Trübungsbildung
durch Ausblühen
wurde in einer Graphik für
die prozentuale Trübung
im Zeitverlauf mit der Methode der kleinsten Quadrate berechnet.
Auf längere
Sicht zeigt die Kurve einen waagerechten Abschnitt, dessen Wert
proportional zum Lithiumgehalt der Copolysilicatbeschichtung ist. 1 zeigt den Zusammenhang
zwischen der anfänglichen
Geschwindigkeit der Trübungsbildung
und der Zusammensetzung der Beschichtung. Die Geschwindigkeit der
Trübungsbildung
nimmt mit ansteigendem Lithiumgehalt linear zu.
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D. Messung der Sauerstoffdurchlässigkeit
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Die
Sperrwirkung der beschichteten Folienproben wurde durch Messung
der Sauerstoffdurchlässigkeit ermittelt.
Diese Messungen wurden mit einem Mocon Oxtran 2000 durchgeführt. Tabelle
2 zeigt die bei 30°C gemessene
Sauerstoffdurchlässigkeit
einer Reihe von (Li2O)x(K2O)1–x(SiO2)y-Copolysilicat-Sperrschichten auf einer
12,5 μm
dicken PET-Folie als Funktion der relativen Luftfeuchte (OTR-Einheit:
cm3/[m2 atm Tag]).
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Tabelle
2
Abhängigkeit
der Sauerstoffdurchlässigkeit
(cm
3/[m
2 Tag atm])
von Lithium-Kalium-Copolysilicat-Sperrschichten
auf einer 12,5 μm
dicken PET-Folie von der Zusammensetzung und der relativen Luftfeuchte
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Bei
hoher Luftfeuchte nimmt die Sperrwirkung von Copolysilicat-Beschichtungen
mit einem geringen Lithiumgehalt (x ≤ 0,34) stark ab. Copolysilicat-Beschichtungen
mit einem Lithiumgehalt von 0,5 ≤ x ≤ 1 besitzen
auf der PET-Folie auch bei hoher Luftfeuchte eine gute Sperrwirkung
und neigen im Vergleich zu einer Lithiumpolysilicat-Beschichtung
weit weniger zum Ausblühen,
wie aus 1 zu ersehen
ist.
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BEISPIEL 2: VERÄNDERUNG
DER LITHIUMOXID-MOLFRAKTION IN COPOLYSILICAT-BESCHICHTUNGEN AUF
BIAXIAL ORIENTIERTER PET-FOLIE
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A. Herstellung der Lösungen
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Unter
Verwendung der in Tabelle 3 angegebenen Rezepturen und Mengen wurden
drei Lithium-Kalium-Copolysilicat-Sperrschichtlösungen hergestellt. Wie in
Beispiel 1 bezieht sich x auf die Molfraktion von Li2O im
Copolysilicat (Li2O)x(K2O)1–x(SiO2)y. Unter dauerndem Rühren wurde Inobond® Li
2043 mit destilliertem Wasser gemischt. Die Kaliumpolysilicat-Lösung K-4009 wurde der Lithiumpolysilicat-Lösung unter
Rühren
zugesetzt. Die auf diese Weise entstehenden Beschichtungslösungen hatten
einen Gesamtfeststoffgehalt von 10%. Das als y bezeichnete Molverhältnis SiO2 : M2O betrug 3,51
bei x = 0,33 bis 3,78 bei x = 0,67. Als Vergleichsproben wurden
entsprechende Lösungen
der einzelnen Alkalimetall-Polysilicate mit 10% Feststoffgehalt
hergestellt.
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B. Herstellung beschichteter
Folien
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Mit
einem Skalpell wurden aus einer biaxial orientierten PET-Folie (Hoechst
Diafoil, Hostaphan® 2400, Dicke: 12,5 μm) Scheibchen
mit 4 Zoll Durchmesser ausgeschnitten. Die Scheibchen wurden mit
einem Strahl reiner, gefilterter Luft von Staub gereinigt. Die Proben
wurden dann mit einem Mikrowellenreaktor Plasma Preen einer Plasmabehandlung
unterzogen. Das Gerät
wurde bei 50% Leistung mit 2 Torr Sauerstoff betrieben. Die Behandlung
dauerte 5 Sekunden. Ca. 10 g Beschichtungslösung wurden auf die Polymerfolie
aufgetragen. Zunächst
wurde die Lösung
2 Sekunden lang bei 350 U/min auf der Folie verteilt und anschließend 10 Sekunden
lang bei 2000 U/min aufgeschleudert. Die beschichteten Folien wurden
ca. 30 Sekunden lang bei 50°C
in einem Trockenapparat getrocknet. Mit jeder der in Tabelle 3 angegebenen
Beschichtungslösungen wurden
mehrere beschichtete Folienproben hergestellt.
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C. Messung der Sauerstoffdurchlässigkeit
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Die
Sauerstoffdurchlässigkeit
wurde mit einem Mocon Oxtran 2000 gemessen. Tabelle 4 zeigt die
Sauerstoffdurchlässigkeit
der mit Copolysilicat beschichteten PET-Folie als Funktion der relativen
Luftfeuchte. Als Vergleichswert wurde die Sauerstoffdurchlässigkeit
von unbeschichteter Hostaphan® 2400 PET-Folie (Dicke: 12,5 μm) bei 30°C und 0%
relativer Luftfeuchte mit ca. 170 cm3/[m2 Tag atm] bestimmt. Die Verringerung der Sauerstoffdurchlässigkeit
fällt in
diesem Beispiel wesentlich deutlicher aus als in Beispiel 1.
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Tabelle
4
Abhängigkeit
der Sauerstoffdurchlässigkeit
von Lithium-Kalium-Copolysilicat-Sperrschichten auf einer 12,5 μm dicken
PET-Folie von der Zusammensetzung und der relativen Luftfeuchte
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BEISPIEL 3: VERÄNDERUNG
DER LITHIUMOXID-MOLFRAKTION IN COPOLYSILICAT-BESCHICHTUNGEN AUF
BIAXIAL ORIENTIERTER POLYPROPYLEN-FOLIE
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A. Herstellung der Lösungen
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Drei
Lithium-Kalium-Copolysilicat-Sperrschichtlösungen wurden gemäß den Angaben
in Beispiel 2 hergestellt. Entsprechende Lösungen der einzelnen Alkalimetall-Polysilicate
mit 10% Feststoffgehalt wurden als Vergleichsproben hergestellt.
Zusätzlich
wurde eine Primerlösung
aus Poly(p-hydroxystyrol) in wäßriger Grundlage
zubereitet. Dazu wurden unter Rühren
4,19 g Lithiumhydroxidmonohydrat und 1,00 g Poly(p-hydroxystyrol)
(Polymerqualität)
in dieser Reihenfolge in destilliertem Wasser ad 100,0 ml gelöst. Die
auf diese Weise entstehende Lösung
enthielt 1 Gewichtsprozent Poly(p-hydroxystyrol) in wäßrigem 0,1-N
Lithiumhydroxid.
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B. Herstellung beschichteter
Folien
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Mit
einem Skalpell wurden aus einer biaxial orientierten Polypropylen-Folie
(Trespaphan® FND
30, Dicke: 30 μm)
Scheibchen mit 4 Zoll Durchmesser ausgeschnitten. Die Scheibchen
wurden mit einem Strahl reiner, gefilterter Luft von Staub gereinigt.
Die Proben wurden dann mit einem Mikrowellenreaktor Plasma Preen einer
Plasmabehandlung unterzogen. Das Gerät wurde bei 50% Leistung mit
2 Torr Sauerstoff betrieben. Die Behandlung dauerte 5 Sekunden.
Ca. 10 g Poly(p-hydroxystyrol)-Primerlösung wurden auf die Polymerfolie aufgetragen.
Zunächst
wurde die Lösung
2 Sekunden lang bei 350 U/min auf der Folie verteilt und anschließend 10
Sekunden lang bei 2000 U/min aufgeschleudert. Die auf diese Weise
vorbehandelten Folien wurden in einem Trockenapparat ca. 30 Sekunden
lang bei 50°C
getrocknet. Danach wurden ca. 10 g Lithium-Kalium-Copolysilicat-Sperrschichtlösung auf
die mit dem Primer vorbehandelte Polymerfolie aufgebracht. Zunächst wurde
die Lösung
2 Sekunden lang bei 350 U/min auf der Folie verteilt und anschließend 10
Sekunden lang bei 2000 U/min aufgeschleudert. Die beschichteten
Folien wurden ca. 30 Sekunden lang bei 50°C in einem Trockenapparat getrocknet.
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Mit
jeder der in Tabelle 3 angegebenen Beschichtungslösungen wurden
mehrere beschichtete Folienproben hergestellt. Als Vergleichsproben
wurden Folien ohne Beschichtung mit dem Copolysilicat hergestellt.
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C. Messung der Sauerstoffdurchlässigkeit
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Die
Sauerstoffdurchlässigkeit
wurde mit einem Mocon Oxtran 2000 gemessen. Tabelle 5 zeigt die
mit einer Copolysilicat-beschichteten, biaxial orientierten, 30 μm dicken
Polypropylen-Folie
erzielten Ergebnisse als Funktion der relativen Luftfeuchte. Als
Vergleichswert wurde die Sauerstoffdurchlässigkeit von unbeschichteter
Polypropylen-Folie FND 30 bei 30°C
und 0% relativer Luftfeuchte mit ca. 1700 cm3/[m2 Tag atm] ermittelt. Wie aus Tabelle 5 zu
ersehen ist, liegt dieser Wert in der Größenordnung der Sauerstoffdurchlässigkeit
von vorbehandelter, aber unbeschichteter Folie.
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Tabelle
5
Abhängigkeit
der Sauerstoffdurchlässigkeit
von Lithium-Kalium-Copolysilicat-Sperrschichten auf einer 30 μm dicken
BOPP-Folie von der Zusammensetzung und der relativen Luftfeuchte
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BEISPIEL 4: VERÄNDERUNG
DES MOLVERHÄLTNISSES
SILICIUMDIOXID: METALLOXID IN COPOLYSILICAT-BESCHICHTUNGEN MIT ÄQUIMOLAREN
MENGEN VON LITHIUM- UND KALIUMOXID
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Wie
in Beispiel 1 dargestellt, kann die Geschwindigkeit der durch Ausblühen entstehenden
Trübung von
Lithiumpolysilicat-Sperrschichten durch den Zusatz von Kaliumsilicat
herabgesetzt werden. Andererseits wird die hervorragende Sperrwirkung
von Lithiumsilicat-Schichten gegen Sauerstoff bei hoher Luftfeuchte durch
die Zugabe von Kaliumsilicat beeinträchtigt. Mit ungefähr äquimolaren
Lithium-Kalium-Copolysilicat-Gemischen
läßt sich
bei hoher Luftfeuchte eine niedrige Ausblührate und eine zufriedenstellende
Sperrwirkung erreichen.
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Eine
aus K-4009 (SiO2 : K2O
= 3,24) und Li 2043 (SiO2 : Li2O
= 4,06) hergestellte Copolysilicat-Sperrschicht mit dem Molverhältnis Lithium-Kalium
= 1 ergibt ein Molverhältnis
SiO2 : M2O von y
= 3,64. Bei diesem Experiment wurde y entweder durch (1) Verwendung
von Kaliumpolysilicat mit einem höheren SiO2 :
K2O-Molverhältnis oder (2) durch Zugabe
von kolloidalem Siliciumdioxid erhöht. Bei (1) wird der y-Wert
der Copolysilicat-Beschichtungen von 3,64 auf 4,0 heraufgesetzt.
Die obere Grenze dieses Werts ist durch das SiO2 : K2O-Molverhältnis handelsüblicher
Kaliumpolysilicat-Beschichtungslösungen
festgelegt. Mit dem zweiten Ansatz, der Zugabe von kolloidalem SiO2, lassen sich auch Lösungen mit einem noch höheren y-Wert
herstellen.
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A. Herstellung der Beschichtungslösungen
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Bei
diesem Beispiel wurde Inobond® Li 2043 als Lithiumpolysilicat-Quelle
verwendet. Kaliumpolysilicat stammte aus K-4009- oder aus KASIL® #1-Kaliumpolysilicat-Lösung (PQ
Corporation) mit 8,30 Gewichtsprozent K2O
und 20,8 Gewichtsprozent SiO2. Kolloidales
Siliciumdioxid wurde aus einer Liste von kolloidalen Siliciumdioxid-Suspensionen
mit dem Warenzeichen Ludox® gewählt (Bezugsquelle: DuPont Specialty
Chemicals) (siehe Tabelle 6). Das von DuPont bezogene Siliciumdioxid
Ludox® CL-X
ist in Al2O3 eingebettet.
Gleichwertige Produkte werden unter dem Warenzeichen Klebasol® von
der Société Française Hoechst
angeboten.
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Tabelle
6
Beschreibung der kolloidalen Siliciumdioxide mit dem Warenzeichen
Ludox
® (Dupont
Specialty Chemicals)
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Entsprechend
den Mengenangaben in Tabelle 7 wurde eine Reihe von Lithium-Kalium-Copolysilicat-Sperrschichtlösungen mit
einer Li2O-Molfraktion x = 0,5 und mit unterschiedlichem
SiO2 : M2O-Molverhältnis y
hergestellt. Bei einem Experiment fand eine Kaliumsilicat-Lösung mit
dem SiO2 : K2O-Molverhältnis 4
Verwendung (KASIL® #1). Unter dauerndem
Rühren
wurden destilliertes Wasser, Kaliumpolysilicat-Lösung, Lithiumpolysilicat-Lösung und das kolloidale Siliciumdioxid
Ludox® (in
dieser Reihenfolge) gemischt. Die auf diese Weise entstehenden Beschichtungslösungen hatten
einen Gesamtfeststoffgehalt von 10% und ein SiO2 : M2O-Molverhältnis y zwischen 3,64 und 10,0.
Entsprechende Lösungen
der Alkalimetall-Polysilicate mit 10% Feststoffanteilen ohne Zugabe
von kolloidalem Siliciumdioxid wurden als Vergleichsproben hergestellt.
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B. Herstellung beschichteter
Folienproben
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Mit
einem Skalpell wurden aus einer biaxial orientierten PET-Folie (Hoechst
Diafoil, Hostaphan® 2400, Dicke: 12,5 μm) Scheibchen
mit 4 Zoll Durchmesser ausgeschnitten. Die Scheibchen wurden mit
einem Strahl reiner, gefilterter Luft von Staub gereinigt. Zur Verbesserung
der Benetzung mit den Sperrschichtlösungen und der Haftung der
getrockneten Sperrschichten wurden die Folienproben mit Plasma behandelt.
Zur Plasmabehandlung wurde ein Mikrowellenreaktor Plasma Preen verwendet.
Das Gerät
wurde bei 50% Leistung mit 2 Torr Sauerstoff betrieben. Die Behandlung
dauerte ca. 7 Sekunden.
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Ca.
10 g Beschichtungslösung
wurden auf die Polymerfolie aufgetragen. Zunächst wurde die Lösung 2 Sekunden
lang bei 350 U/min auf der Folie verteilt und anschließend 10
Sekunden lang bei 2000 U/min aufgeschleudert. Die beschichteten
Folien wurden ca. 30 Sekunden lang bei 50°C in einem Trockenapparat getrocknet.
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C. Sperrwirkung gegen
Sauerstoff
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Die
Messung der Sauerstoffdurchlässigkeit
erfolgte mit einem Mocon Oxtran 2000. Die Proben wurden bei 23°C und 50%
relativer Luftfeuchte geprüft.
Tabelle 8 zeigt die Sauerstoffdurchlässigkeit als Funktion des Molverhältnisses
SiO2 : M2O(y) bei
einer Reihe von Lithium-Kalium-Copolysilicat-Sperrschichten mit
einer Lithiumoxid-Molfraktion x = 0,5 in der Formel (Li2O)x(K2O)1–x(SiO2)y. Als Vergleichswert
wurde die Sauerstoffdurchlässigkeit
einer 0,5 Mil dicken, unbeschichteten PET-Folie bei 23°C und 50%
relativer Feuchte mit ca. 115 cm3/[m2 Tag atm] ermittelt. Diese Ergebnisse lassen
erkennen, daß sogar
mit einem SiO2 : M2O-Molverhältnis von
10 in Copolysilicat-Sperrschichten eine gute Sperrwirkung erzielt
werden kann. Allerdings hängt
der SiO2 : M2O-Bereich,
in dem eine angemessene Sperrwirkung zu beobachten ist, davon ab,
aus welcher Quelle das kolloidale Siliciumdioxid stammt.
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Tabelle
8
Abhängigkeit
der Sauerstoffdurchlässigkeit
von Lithium-Kalium-Copolysilicat-Sperrschichten auf einer 0,5 Mil dicken
PET-Folie vom Verhältnis
SiO
2 : M
2O
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BEISPIEL 5: GLEICHZEITIGE
VERÄNDERUNG
DES SIO2 : M2O-MOLVERHÄLTNISSES
Y UND DER LI2O-MOLFRAKTION X IN (LI2O)x(K2O)1–X(SIO2)Y-COPOLYSILICAT-BESCHICHTUNGEN AUF
BIAXIAL ORIENTIERTER PET-FOLIE
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A. Herstellung der Beschichtungslösungen
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Entsprechend
den Mengenangaben in Tabelle 9 wurde eine Reihe von Lithium-Kalium-Copolysilicat-Sperrschichtlösungen hergestellt.
Unter dauerndem Rühren
wurden destilliertes Wasser, die Kaliumpolysilicat-Lösung K-4009,
die Lithiumpolysilicat-Lösung
Inobond® Li
2043 und die kolloidale Siliciumdioxid-Suspension Ludox® AS-30
mit 30% Feststoffgehalt (DuPont Specialty Chemicals) in dieser Reihenfolge
gemischt. Die auf diese Weise entstehenden Beschichtungslösungen hatten
einen Gesamtfeststoffgehalt von 10% und ein SiO2 :
M2O-Molverhältnis y
zwischen 3,51 und 13. Entsprechende Lösungen der einzelnen Alkalimetall-Polysilicate mit
10% Feststoffanteilen wurden als Vergleichsproben hergestellt.
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B. Herstellung beschichteter
Folienproben
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Mit
einem Skalpell wurden aus einer biaxial orientierten PET-Folie (Hoechst
Diafoil, Hostaphan® 2400, Dicke: 12,5 μm) Scheibchen
mit 4 Zoll Durchmesser ausgeschnitten. Die Scheibchen wurden mit
einem Strahl reiner, gefilterter Luft von Staub gereinigt. Die Proben
wurden dann einer Plasmabehandlung mit dem Mikrowellenreaktor Plasma
Preen unterzogen. Das Gerät
wurde bei 50% Leistung mit 2 Torr Sauerstoff betrieben. Die Behandlung
dauerte 5 Sekunden. Ca. 10 g Beschichtungslösung wurden auf die Polymerfolie
aufgetragen. Zunächst
wurde die Lösung
2 Sekunden lang bei 50 U/min auf der Folie verteilt und anschließend 10
Sekunden lang bei 2000 U/min aufgeschleudert. Die beschichteten
Folien wurden ca. 30 Sekunden lang bei 50°C in einem Trockenapparat getrocknet.
Mit jeder der in Tabelle 9 aufgeführten Beschichtungslösungen wurden
mehrere beschichtete Folienproben hergestellt.
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C. Messung der Sauerstoffdurchlässigkeit
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Die
Sauerstoffdurchlässigkeit
wurde mit einem Mocon Oxtran 2000 gemessen. Tabelle 10 zeigt die
mit Copolysilicat-beschichteter, 12,5 μm dicker, biaxial orientierter
PET-Folie erzielten Ergebnisse als Funktion der relativen Luftfeuchte.
Die Copolysilicat-Sperrschichten waren durch ein unterschiedliches
SiO2 : M2O-Molverhältnis y
und verschiedene Li2O-Molfraktionen x in der Formel (Li2O)x(K2O)1–x(SiO2)y gekennzeichnet.
Als Vergleichswert wurde die Sauerstoffdurchlässigkeit einer 0,5 Mil dicken,
unbeschichteten PET-Folie (Hostaphan® 2400)
bei 23°C
und 0% relativer Luftfeuchte mit ca. 115 cm3/[m2 Tag atm] ermittelt.
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Tabelle
10
Abhängigkeit
der Sauerstoffdurchlässigkeit
von Lithium-Kalium-Copolysilicat-Sperrschichten auf einer 12,5 μm dicken
PET-Folie vom Molverhältnis
SiO
2 : M
2O und der
Li
2O-Molfraktion
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BEISPIEL 6: WALZENAUFTRAGEN
VON LITHIUM-KALIUM-COPOLYSILICAT-SPERRSCHICHTEN
AUF EINE BIAXIAL ORIENTIERTE PET-FOLIE
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A. Herstellung der Beschichtungslösungen
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Unter
dauerndem Rühren
wurden 4,513 g Kaliumpolysilicat-Lösung KASIL® #1
(8,30 Gewichtsprozent K2O und 20,8 Gewichtsprozent
SiO2) (PQ Corporation) mit 11,535 g destilliertem
Wasser gemischt. Unter Rühren
wurden der Kaliumpolysilicat-Lösung
3,951 g Lithiumpolysilicat-Lösung
Inobond® Li-2043
zugesetzt. Die auf diese Weise entstehende Beschichtungslösung hatte
einen Gesamtfeststoffgehalt von 12%. Der x- und y-Wert von (Li2O)x(K2O)1–x(SiO2)y war 0,5 bzw.
4,0.
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B. Herstellung beschichteter
Folien
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Biaxial
orientierte PET-Folie (Hoechst Diafoil, Hostaphan® 2400,
Dicke: 12,5 μm)
wurde durch Walzenbeschichtung (200 Fuß/min) mit der oben beschriebenen
Copolysilicat-Lösung
beschichtet. Unmittelbar vor dem Aufbringen dieser Schicht wurde
die Folie zur Erhöhung
der Oberflächenenergie
der Folienoberfläche
einer Coronaentladung unterzogen. Das Aufbringen der Schicht erfolgte
mittels einer Gravurwalze in einer Umkehrgravurkonfiguration mit
einer Stützwalze
aus Hartgummi. Die keramikbeschichtete Gravurwalze war mit einer
lasergravierten Zellstruktur versehen, wobei pro Zoll 220 Linien
in einem 60°-Winkel
zur Walzenachse angeordnet waren. Das theoretische Zellvolumen betrug
10 Milliarden μm3 pro Quadratzoll.
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C. Messung der Sauerstoffdurchlässigkeit
-
Die
Messung der Sauerstoffdurchlässigkeit
erfolgte mit einem Mocon Oxtran 2000. Die mittlere Sauerstoffdurchlässigkeit
von 12 aus der beschichteten Folie gewählten, repräsentativen Proben war bei 23°C und 50%
relativer Luftfeuchte 0,77 ± 0,38
cm3/[m2 Tag atm].
Als Vergleichswert wurde die Sauerstoffdurchlässigkeit von unbeschichteter,
12,5 μm
dicker PET-Folie
(Hostaphan® 2400)
bei 23°C
und 50% relativer Luftfeuchte mit ca. 115 cm3/[m2 Tag atm] ermittelt.
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BEISPIEL 7: MIT COPOLYSILICAT
BESCHICHTETE DICKE PET-FOLIE
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A. Herstellung der Beschichtungslösungen
-
Zur
Herstellung einer Lithium-Kalium-Copolysilicat-Sperrschichtlösung mit
x = 0,5 und y = 3,64 in der Formel (Li2O)x(K2O)1–x(SiO2)y wurden 176,8
g Lithiumpolysilicat (Inobond® Li 2043) und 129,0 g
Kaliumpolysilicat (K-4009) unter dauerndem Rühren in 694,2 g destilliertes
Wasser eingebracht.
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B. Herstellung beschichteter
Folienproben
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Mit
einem Locheisen und einer Schere wurden aus einer biaxial orientierten
PET-Folie (Hoechst Diafoil, Hostaphan® 4000,
Dicke: 162,5 μm)
Scheibchen mit 4 Zoll Durchmesser ausgeschnitten. Die Scheibchen wurden
mit einem Strahl reiner, gefilterter Luft von Staub gereinigt. Zur
Verbesserung der Benetzung durch Sperrschichtlösungen und der Haftung der
getrockneten Sperrschichten wurden die Folienproben einer Coronabehandlung
unterzogen. Diese Behandlung erfolgte mit einer keramischen Handwalzenelektrode
unter Verwendung des Tantec Lab Systems II und dauerte etwa 20 Sekunden.
Zur Schleuderbeschichtung der Folien wurden ca. 10 g Beschichtungslösung auf
die Polymerfolie aufgebracht. Zunächst wurde die Lösung 2 Sekunden
lang bei 350 U/min auf der Folie verteilt und anschließend 10
Sekunden lang bei 2000 U/min aufgeschleudert. Die beschichteten
Folien wurden ca. 30 Sekunden lang bei 50°C in einem Trockenapparat getrocknet.
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C. Messung der Sauerstoffdurchlässigkeit
-
Die
Messung der Sauerstoffdurchlässigkeit
erfolgte mit einem Mocon Oxtran 2000. Die Proben wurden bei 23°C und bei
0% oder 48% relativer Luftfeuchte geprüft. Tabelle 11 zeigt die mit
einer biaxial orientierten, 162,5 μm dicken, unbeschichteten bzw.
mit Copolysilicat beschichteten Polyethylenterephthalat-Folie erzielten Ergebnisse.
Man beachte, daß die
Sauerstoffdurchlässigkeit
von unbeschichteter PET-Folie in einem umgekehrten Verhältnis zur
Foliendicke steht: Bei 23°C
wurden bei einer 6,5 Mit dicken Folie ca. 8 cm3/[m2 Tag atm], bei einer 0,5 Mil dicken Folie
hingegen ca. 115 cm3/[m2 Tag
atm] gemessen (siehe Beispiel 5). Demgegenüber ist die Sauerstoffdurchlässigkeit
einer mit Copolysilicat beschichteten, biaxial orientierten PET-Folie
von der Dicke des Trägers
unabhängig.
Demnach läßt sich
die Sperrwirkung bei dicken Trägern
nicht so deutlich verbessern wie bei dünnen.
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Tabelle
11
Sauerstoffdurchlässigkeit
von Lithium-Kalium-Copolysilicat-Sperrschichten auf einer 6,5 Mil
dicken PET-Folie
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BEISPIEL 8: SPERRWIRKUNG
BIAXIAL ORIENTIERTER MIT COPOLYSILICAT BESCHICHTETER PET-FOLIEN
GEGEN KOHLENDIOXID
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Die
in Beispiel 6 beschriebenen Proben von biaxial orientierter, mit
Lithium-Kalium-Copolysilicat
beschichteter Polyethylenterephthalat-Folie wurden auf Durchlässigkeit
für Kohlendioxid
geprüft.
Die für
4 von den beschichteten Folien ausgewählten repräsentativen Proben ermittelte
Kohlendioxiddurchlässigkeit
betrug bei 23°C
und 0% relativer Luftfeuchte 16 ± 11 cm3/[m2 Tag atm]. Als Vergleichswert wurde die
Kohlendioxiddurchlässigkeit
einer unbeschichteten, 12,5 μm
dicken Polyethylenterephthalat-Folie (Hostaphan® 2400)
bei 23°C
und 0% relativer Luftfeuchte mit ca. 440 cm3/[m2 Tag atm] bestimmt.
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BEISPIEL 9: WIRKSAMKEIT
DER AROMASPERRE EINER BIAXIAL ORIENTIERTEN MIT COPOLYSILICAT BESCHICHTETEN
POLYPROPYLEN-FOLIE
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A. Herstellung der Beschichtungslösung
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Eine
Lithium-Kalium-Copolysilicat-Sperrschichtlösung mit x = 0,5 und y = 3,64
in der Formel (Li2O)x(K2O)1–x(SiO2)y wurde unter Verwendung der in Beispiel
1 beschriebenen Methode mit Lithiumpolysilicat (Inobond® Li
2043), Kaliumpolysilicat (K-4009) und Wasser hergestellt. Die auf
diese Weise entstehende Lösung
hatte einen Gesamtfeststoffgehalt von 12 Gewichtsprozent.
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B. Herstellung beschichteter
Folienproben
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Eine
biaxial orientierte Polypropylen-Folie (Trespaphan® FND
20, Dicke: 20 μm)
wurde einer Coronabehandlung unterzogen und dann mittels der Umkehrgravurbeschichtung
mit einer Polyvinylalkohol-Lösung vorbehandelt.
Unter Verwendung des Walzenauftragverfahrens (200 Fuß pro Minute)
wurde die vorbehandelte Folie mit der in diesem Beispiel beschriebenen
Copolysilicat-Lösung
beschichtet. Das Aufbringen der Schicht erfolgte mittels einer Gravurwalze
in einer Umkehrgravurkonfiguration mit einer Stützwalze aus Hartgummi. Die
keramikbeschichtete Gravurwalze war mit einer lasergravierten Zellstruktur
versehen, wobei pro Zoll 220 Linien in einem 60°-Winkel zur Walzenachse angeordnet
waren. Das theoretische Zellvolumen betrug 10 Milliarden μm3 pro Quadratzoll.
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C. Messung der Aromasperre
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Kriterium
für die
Wirksamkeit der Aromasperre war die Durchlässigkeit gegenüber Zimtaldehyd.
Die Zimtaldehyddurchlässigkeit
von unbeschichteter und mit Copolysilicat beschichteter Folie betrug
bei 23°C 0,095
bzw. 0,022 g/(m2 Tag). Die Messungen wurden
mit flüssigem
Zimtaldehyd durchgeführt,
der mit der unbeschichteten Folienseite in Berührung gebracht wurde.
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BEISPIEL 10: MIT COPOLYSILICAT
BESCHICHTETE CYCLOOLEFINCOPOLYMERFOLIE
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A. Herstellung der Lösungen
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Eine
Lithium-Kalium-Copolysilicat-Sperrschichtlösung mit x = 0,5 und y = 3,64
in der Formel (Li2O)x(K2O)1–x(SiO2)y wurde unter Verwendung der in Beispiel
1 beschriebenen Methode mit Lithiumpolysilicat (Inobond® Li
2043), Kaliumpolysilicat (K-4009) und Wasser hergestellt. Die auf
diese Weise entstehende Lösung
hatte einen Gesamtfeststoffgehalt von 10 Gewichtsprozent.
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B. Herstellung von beschichteten
Folien
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Von
einer coronabehandelten, biaxial orientierten Folie aus einem Cycloolefincopolymer
(einem 20 μm dicken
Copolymer aus Ethylen und Norbornen) wurden mit einem Skalpell Scheibchen
mit 4 Zoll Durchmesser ausgeschnitten. Die Scheibchen wurden mit
einem reinen, gefilterten Luftstrom von Staub gereinigt. Ca. 10
g Beschichtungslösung
wurde auf die Polymerfolie aufgebracht und 10 Sekunden lang bei
2000 U/min aufgeschleudert. Die beschichteten Folien wurden 30 Sekunden
lang bei 50°C
im Trockenapparat getrocknet.
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C. Messung der Sauerstoffdurchlässigkeit
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Die
Sauerstoffdurchlässigkeit
wurde bei 30°C
und 0% relativer Luftfeuchte mit einem Mocon Oxtran 2000 gemessen.
Die Sauerstoffdurchlässigkeit
der mit dem Polysilicat beschichteten Folie wurde mit 28 cm3/[m2 Tag atm] bestimmt,
während
sie unter den gleichen Bedingungen bei der unbeschichteten Folie
2819 cm3/[m2 Tag
atm] betrug.
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Durch
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
und Verwendung der hier beschriebenen, verbesserten Beschichtungszubereitungen
kommt es bei hoher relativer Luftfeuchte zu einer weit weniger starken Verringerung
der Sperrwirkung als bei reinen Kaliumpolysilicaten und zu einem
etwa halb so raschen Fortschreiten der Trübung (bei x ca. 0,5) wie bei
reinen Lithiumpolysilicaten. Konkret kann festgestellt werden, daß die erfindungsgemäßen Lithium-Kalium-Copolysilicat-Beschichtungen
die Ausblührate
von reinen Lithium-Polysilicaten herabsetzen, ohne daß dadurch
die Barrierreeigenschaften der Lithiumpolysilicat-Beschichtungen verlorengehen.
Die erfindungsgemäßen Lithium-Kalium-Polysilicat-Beschichtungen
bieten also bessere Barriereeigenschaften bei geringeren ungünstigen
Nebenwirkungen infolge von Ausblühungen.
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Alle
oben angeführten
Quellen und Patente werden durch Bezugnahme in diese Patentschrift
aufgenommen. Die obige Beschreibung enthält zahlreiche Veränderungen
und Abänderungen
der vorliegenden Erfindung, die für sachkundige Leser selbstverständlich sein
dürften.
Diese Veränderungen
und Abänderungen der
erfindungsgemäßen Zubereitungen
und Verfahren sollten vom Schutzumfang der nachstehenden Patentansprüche abgedeckt
sein.