DE69717860T3

DE69717860T3 - Hydrophiler harnkatheter mit wasser enthaltendem beutel

Info

Publication number: DE69717860T3
Application number: DE69717860T
Authority: DE
Inventors: Anette Israelsson; Agneta Pettersson; Jan Utas
Original assignee: Astra Tech AB
Current assignee: Astra Tech AB
Priority date: 1996-01-25
Filing date: 1997-01-22
Publication date: 2010-10-28
Anticipated expiration: 2017-01-23
Also published as: CZ232898A3; HUP9901019A3; US20020156440A1; EP1245205B1; DK1245205T3; DK0959930T3; EP2226041A2; CA2241989A1; PT959930E; KR100287655B1; TW326393B; BR9707194A; NO312437B1; EP2226042A3; SE9802435D0; US20040153051A1; KR19990081976A; HUP9901019A2; EP0959930B2; DE69717860T2

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Benetzungsvorrichtung zum Benetzen von hydrophilen Harnkathetern, umfassend ein Benetzungsbehältnis, das einen Benetzungsfluid-Aufnahmebereich definiert, der dazu geeignet ist, einen hydrophilen Harnkatheter aufzunehmen, und einen Benetzungsfluidbehälter für hydrophile Harnkatheter mit einem Abgabeauslass, der beim Anlegen eines vorbestimmten Zustands von einer geschlossenen Stellung in eine offene Stellung bewegbar ist, um die Abgabe des Benetzungsfluids aus dem Benetzungsfluidbehälter in den Benetzungsfluid-Aufnahmebereich zum Benetzen des hydrophilen Harnkatheters zu ermöglichen. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner einen Fluidbehälter von einer in einer derartigen Vorrichtung verwendbaren Art.
Die intermittierende Selbstkatheterisierung ist bei Patienten, die an Verengungen oder Traumata im Harnsystem leiden, oder bei gelähmten Patienten gängig, um den Patienten ein annähernd normales Leben zuhause zu ermöglichen. Auf Harnkathetern, die zur intermittierenden Selbstkatheterisierung bereitgestellt werden, muss im Allgemeinen ein Schmiermittel an den Außenoberflächen aufgetragen werden, um die Einführung in die Harnröhre zu erleichtern. Beispielsweise weisen hydrophile Harnkatheter eine hydrophile Beschichtung an den Außenoberflächen auf, die zu Schmierzwecken vor dem Einführen in die Harnröhre eines Patienten über einen gewissen Zeitraum hinweg mit einem Fluid, wie etwa Wasser oder einer Salzlösung, benetzt werden sollte.
Verschiedene Verfahren zum Schmieren von Harnkathetern sind vorgeschlagen worden, wobei einige Beispiele dafür nachstehend angeführt sind.
Aus dem älteren US-Patent Nr. 5,209,726 sind ein selbstschmierender Harnkatheter und ein Verfahren zur Selbstkatheterisierung bekannt. Der Katheter weist einen ringförmigen Schmiermittelspeicher auf, der eine innere Röhre mit Perforationen umgibt. Wenn der Katheter in die Harnröhre eines Patienten eingeführt wird, wird Schmiermittel durch einen Abgabeauslass im Katheter aus dem Speicher in die innere Röhre und hinaus in die Harnröhre gedrückt. Das Schmieren der Außenoberfläche des Katheters findet daher erst während der Einführung des Katheters in die Harnröhre des Patienten statt, wodurch die Einführung des Katheters zumindest anfänglich für den Patienten unangenehm ist.
Aus dem älteren US-Patent Nr. 3,967,728 ist eine Katheterpackung bekannt, die einen Harnkatheter und einen zerreißbaren Beutel, der ein Schmiermittel enthält, umfasst. Ein Rand des Beutels befindet sich benachbart zur Katheterspitze in der Packung, und die Versiegelung an diesem Rand ist derart ausgestaltet, dass sie beim Quetschen des Beutels reißt, wodurch die Katheterspitze geschmiert wird. Da ausschließlich die Katheterspitze geschmiert wird, ist die Einführung des Katheters in die Harnröhre noch immer unangenehm für den Patienten.
Aus der älteren UK-Patentanmeldung Nr. 2284764 ist eine Anordnung aus einem Katheter und einem Harnsammelbeutel bekannt, die (i) einen Katheter mit einem Schaft mit einer abgerundeten Spitze, einer Drainageöffnung in der Spitze und einem aufgeweiteten Abschnitt hinten am Schaft sowie (ii) einen Harnsammelbeutel umfasst, in dem der Katheter angeordnet ist und der an einem vorderen Ende mit einer Öffnung versehen werden kann, die ausreichend groß ist, damit die Spitze und der Schaft des Katheters hindurchtreten können, aber auch ausreichend klein ist, damit der aufgeweitete Abschnitt des Katheters mit ihr in Eingriff geraten kann, um eine mechanische Dichtung gegen das Auslaufen von Harn zu bilden. Sobald der Katheter durch die Öffnung hindurch vorgeschoben worden ist, ist er bereit für die Einführung in die Harnröhre eines Patienten. Harn wird von der Blase des Patienten durch den Katheter nach hinten transportiert, um im Harnsammelbeutel gesammelt zu werden. Es ist offenbart, dass ein separater, berstbarer Behälter, der eine schmierige Substanz enthält, im Harnsammelbeutel enthalten sein kann, um den Katheter zu schmieren. Es werden jedoch keine Einzelheiten hinsichtlich der Konstruktion des Behälters oder der Anordnung des Behälters in Bezug auf den Katheter angegeben.
Die ältere internationale Patentanmeldung der Anmelderin, veröffentlicht unter der Nummer WO 86/06284 , offenbart eine Benetzungs- und Aufbewahrungsvorrichtung für einen hydrophilen Harnkatheter. Eine Benetzungstasche ist bereitgestellt, die an einem Ende geschlossen ist, sodass sie mit einer Benetzungsflüssigkeit befüllt werden kann, wonach ein hydrophiler Harnkatheter zum Benetzen in die Tasche eingeführt wird. In der Vorrichtung ist jedoch kein Flüssigkeitsbehälter zum Freigeben von Benetzungsflüssigkeit in die Tasche unmittelbar vor der Verwendung des Katheters bereitgestellt. Benetzungsflüssigkeit für die Tasche muss daher vom Patienten separat beschafft werden. Das ist unpraktisch, weil der Patient nicht unbedingt immer Zugang zu einem sterilen Vorrat an Benetzungsflüssigkeit hat, und es besteht eine deutliche Gefahr, dass die Benetzungsflüssigkeit verschüttet wird.
Die bisher vorgeschlagenen Schmiervorrichtungen für Harnkatheter, die oben erörtert wurden, weisen den Nachteil auf, dass sie nicht oder auf nicht angemessene Weise für das Schmieren von hydrophilen Harnkathetern sorgen. Die Schmiervorkehrungen beispielsweise, die aus dem US-Patent Nr. 3,967,728 und der UK-Patentanmeldung Nr. 2284764 bekannt sind, beziehen sich auf nicht-hydrophile Katheter, sodass das Schmiermittel ein Gel ist, was zum Schmieren eines hydrophilen Katheters aber nicht geeignet ist. Die bekannten Schmiervorrichtungen stellen also keinen integrierten Vorrat an Benetzungsfluid für einen hydrophilen Harnkatheter bereit, und schon gar nicht stellen sie einen integrierten Vorrat an Benetzungsfluid für einen hydrophilen Harnkatheter bereit, das, wenn es abgegeben wird, zu einer Benetzung der einführbaren Länge oder im Wesentlichen der einführbaren Länge eines hydrophilen Harnkatheters vor dem Einführen des Katheters in die Harnröhre eines Patienten führt.
Patienten, die hydrophile Harnkatheter verwenden, benötigen demzufolge verbesserte Mittel zum Schmieren der Katheter. Die vorliegende Erfindung schlägt deshalb vor, diesen Bedarf anzugehen. Die vorliegende Erfindung stellt eine Benetzungsvorrichtung zum Benetzen eines hydrophilen Harnkatheters gemäß Anspruch 1 bereit.
Unter „integriert” ist zu verstehen, dass der Benetzungsfluidbehälter und das Benetzungsbehältnis als einstückige Einheit ausgebildet sind, d. h. der Benetzungsfluidbehälter wird an oder von dem Benetzungsbehältnis getragen.
Somit steht dem Patienten ein „zapfbarer” Vorrat an Schmiermittel für den hydrophilen Harnkatheter zur Verfügung, und das Problem eines möglichen Verschüttens des Benetzungsfluids ist gemindert. Außerdem ist die Einführung des Katheters in die Harnröhre angenehmer, da die einführbare Länge oder im Wesentlichen die einführbare Länge des Katheters vor dem Einführen geschmiert wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Benetzungsfluid Wasser oder eine Salzlösung.
In einer Ausführungsform der Erfindung, wie sie hierin nachstehend beschrieben wird, ist der Benetzungsfluid-Aufnahmebereich eine längliche Tasche von einer Länge, die ausreichend ist, um zumindest die einführbare Länge des hydrophilen Harnkatheters aufzunehmen, und der Benetzungsfluidbehälter ist dazu geeignet, ausreichend Benetzungsfluid zu enthalten, um die Tasche auf einen Pegel zum Benetzen von zumindest der einführbaren Länge des hydrophilen Harnkatheters zu befüllen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, wie sie hierin nachstehend beschrieben wird, ist das Benetzungsbehältnis ein Harnsammelbeutel, wobei die längliche Tasche den vorderen Abschnitt des Harnsammelbeutels bildet und offenes hinteres Ende und ein geschwächtes, geschlossenes vorderes Ende aufweist, das durch Anlegen eines vorbestimmten Drucks darauf entfernbar ist, um es einem Abschnitt des hydrophilen Harnkatheters, der zumindest dessen einführbare Länge umfasst, zu ermöglichen, nach seiner Benetzung zur Einführung in die Harnröhre eines Patienten durch das vordere Ende der Tasche vorgeschoben zu werden, und der Harnsammelbeutel umfasst ferner hinter der länglichen Tasche eine Harnsammelkammer, wobei die Harnsammelkammer ein vorderes Ende aufweist, das mit dem offenen hinteren Ende der Tasche in Fluidkommunikation steht, und dazu geeignet ist, in Verwendung Harn zu sammeln, der durch den hydrophilen Harnkatheter, nachdem dieser in die Harnröhre des Patienten eingeführt worden ist, nach hinten transportiert wird.
Ein typisches Sterilisierungsmittel, das zum Sterilisieren der Benetzungsvorrichtung verwendet werden kann, ist Ethylenoxid. Zudem ist das Fluid im Fluidbehälter normalerweise steril. Aus diesen Gründen ist der Benetzungsfluidbehälter vorzugsweise aus einem Material hergestellt, das gegenüber Ethylenoxid sowie dem in ihm enthaltenen Fluid undurchlässig oder im Wesentlichen undurchlässig ist. Als nicht einschränkend zu verstehende Beispiele für Materialien, die diese Voraussetzung erfüllen, wenn es sich beim Fluid um Wasser oder eine Salzlösung handelt, können Aluminiumfolie, Poly(vinylidenchlorid) oder eine metallisierte Folie, wie etwa metallisiertes Poly(ethylenterephthalat), genannt werden.
Gemäß der Erfindung, wie sie hierin nachstehend beschrieben wird, ist der Benetzungsfluidbehälter zur Gänze innerhalb der Begrenzungen des Benetzungsbehältnisses enthalten, wenn er sich in seiner betriebsbereiten Stellung befindet.
In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Benetzungsfluidbehälter gemäß dem ersten Aspekt, wie er hierin nachstehend beschrieben wird, dauerhaft an der Innenoberfläche des Benetzungsbehältnisses angebracht.
In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist der Benetzungsfluidbehälter ein einstückig ausgebildetes Abteil des Benetzungsbehältnisses.
In einer Ausführungsform der Erfindung, wie sie hierin nachstehend beschrieben wird, ist das Benetzungsbehältnis aus einem biegsamen Material hergestellt, und der Abgabeauslass kann, wenn er sich in der betriebsbereiten Stellung befindet, durch Anlegen einer vorbestimmten Kraft an den Benetzungsfluidbehälter durch das Material des Benetzungsbehältnisses hindurch in die offene Stellung gebracht werden,
In einer Ausführungsform der Erfindung, wie sie hierin nachstehend beschrieben wird, umfasst der Abgabeauslass einen Schwächungsbereich im Material des vorderen Abschnitts des Fluidbehälters, der beim Anlegen einer vorbestimmten Kraft an diesen in die offene Stellung gebracht werden kann.
In einer Ausführungsform der Erfindung, wie sie hierin nachstehend beschrieben wird, liegt der Fluidbehälter in Form eines Beutelchens vor.
In einer Ausführungsform der Erfindung enthält der Fluidbehälter Wasser oder eine Salzlösung und ist aus Aluminiumfolie, Poly(vinylidenchlorid) oder einer metallisierten Folie, wie etwa metallisiertes Poly(ethylenterephthalat), hergestellt.
Die vorliegende Erfindung bietet den Vorteil, dass sie eine sichere, kompakte und sterile Wegwerf-Benetzungsvorrichtung für einen hydrophilen Harnkatheter bereitstellt, die einfach zu handhaben ist. Das ist auf die Bereitstellung eines Benetzungsfluidbehälter-Bestandteils zurückzuführen, das dazu geeignet ist, mit einem Benetzungsbehältnis-Bestandteil der Vorrichtung derart zusammenzuwirken, dass sein Inhalt in das Benetzungsbehältnis freigegeben werden kann, um einen darin angeordneten hydrophilen Harnkatheter unter sauberen Bedingungen zu benetzen, d. h. ohne dass der Katheter, das Fluid oder die Innenoberfläche des Benetzungsbehältnisses berührt werden müssen, wodurch die Gefahr, dass Verunreinigungen eingebracht werden, ausgeräumt oder gemindert ist.
Nun werden beispielhaft Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben, in denen:
1 eine Benetzungsvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung zeigt, die einen Harnsammelbeutel und einen mit diesem integriert ausgebildeten Benetzungsfluidbehälter umfasst;
2 ausschließlich zu Zwecken der Veranschaulichung eine Benetzungsvorrichtung zeigt, die nicht unter den Wortlaut von Anspruch 1 fällt, die einen Harnsammelbeutel und einen mit diesem integriert ausgebildeten, ungeöffneten Benetzungsfluidbehälter in einer betriebsbereiten Stellung im Einlass des Harnsammelbeutels umfasst;
3 eine auseinandergezogene Ansicht des ungeöffneten Beutelchens der in 2 gezeigten Benetzungsvorrichtung in der betriebsbereiten Stellung im Einlass des Harnsammelbeutels ist;
4 eine Vorderansicht des ungeöffneten Beutelchens der in 2 gezeigten Benetzungsvorrichtung in einer ausgeklappten Konfiguration vor seiner Einführung in den Einlass des Harnsammelbeutels in die betriebsbereite Stellung ist;
5 eine Seitenansicht des in 4 gezeigten ungeöffneten Beutelchens ist;
6 eine perspektivische Ansicht des ungeöffneten Beutelchens der in 2 gezeigten Benetzungsvorrichtung in einer eingeklappten Stellung, bereit für die Einführung in den Einlass des Harnsammelbeutels in die betriebsbereite Stellung, ist;
7 der Darstellung aus 2 entspricht, wobei jedoch das Benetzungsfluidbeutelchen geöffnet worden ist; und
8 der Darstellung aus 3 entspricht, wobei jedoch das Benetzungsfluidbeutelchen geöffnet worden ist.
In 1 ist eine Benetzungsvorrichtung 10 gemäß der Erfindung gezeigt, die einen Harnsammelbeutel 1 aus einem transparenten, biegsamen Kunststoffmaterial umfasst. Der Beutel 1 weist an seinem vorderen Ende eine längliche Tasche 2 auf, deren Tiefe ausreichend ist, um zumindest die einführbare Länge eines hydrophilen Harnkatheters 3 aufzunehmen. Der Harnsammelbeutel 1 definiert ferner hinter der Tasche 2 eine Harnsammelkammer 12, die mit der Tasche 2 in Fluidkommunikation steht. Weiter hinten befindet sich ein Einlass 14 zum Harnsammelbeutel 1, durch welchen der hydrophile Harnkatheter 3 in den Beutel 1 eingeführt werden kann.
Wie zu erkennen ist, umfasst der Katheter 3 einen aufgeweiteten hinteren Abschnitt 16 und einen länglichen Schaft 18, der sich vom hinteren Abschnitt 16 nach vorne erstreckt und an seinem vorderen Ende in einer abgerundeten Spitze 4 endet. Der Katheter 3 weist ein Lumen (nicht dargestellt) auf, das sich von einem offenen Ende im hinteren Abschnitt 16 zu einer Drainageöffnung 5 in der Spitze 4 erstreckt.
Ein Behälter in Form eines Beutelchens 6 ist an der Innenoberfläche des Harnbeutels 1 befestigt. Das Beutelchen 6 enthält steriles Wasser oder eine Salzlösung oder ein anderes Fluid, das zum Benetzen des hydrophilen Harnkatheters 3 geeignet ist, und kann durchstochen oder anderweitig geöffnet werden, beispielsweise durch Anlegen von Druck mit der Hand, um im Wesentlichen das ganze Wasser oder die ganze Salzlösung, das/die darin enthalten ist, unmittelbar vor der Verwendung des Katheters 3 in die Tasche 2 freizugeben.
Typischerweise wird der Harnsammelbeutel 1 mit integriertem Beutelchen 6 sowie der Katheter 3, falls dieser mit Ersteren vorverpackt ist, unter Verwendung von Ethylenoxid sterilisiert. Da das Beutelchen 6 steriles Wasser oder eine Salzlösung enthält, muss der Inhalt des Beutelchens 6 nicht sterilisiert werden. Dementsprechend ist das Material des Beutelchens 6 vorzugsweise gegenüber Ethylenoxid und Wasser undurchlässig. Als nicht einschränkend zu verstehende Beispiele für Materialien, die diese Voraussetzung erfüllen, können Poly(vinylidenchlorid) (PVDC), Aluminiumfolienlaminate und metallisierte Folien, beispielsweise metallisiertes Poly(ethylenterephthalat), genannt werden. Natürlich können stattdessen auch andere Sterilisierungsverfahren verwendet werden, beispielsweise Bestrahlung, wobei in diesem Fall das Fluid im Beutelchen 6 gleichzeitig mit den verbleibenden Komponenten der Vorrichtung 10 in situ sterilisiert werden könnte.
Das Volumen des Beutelchens 6 ist ausreichend, um eine Menge an Wasser oder Salzlösung in die Tasche 2 freizugeben, die das Benetzen der einführbaren Länge des Katheters 3 unmittelbar vor der Verwendung ermöglicht. Unter „einführbarer Länge” ist zumindest jene Länge des länglichen Schafts 18 zu verstehen, die mit einem hydrophilen Material, beispielsweise PVP, beschichtet ist und in die Harnröhre des Patienten eingeführt wird. Typischerweise sind das bei weiblichen Patienten 80 bis 140 mm und bei männlichen Patienten 200 bis 350 mm.
Die Verweilzeit des Katheters 3 in der Tasche 2 kann innerhalb eines breiten Bereichs variieren, beträgt typischerweise aber zumindest 30 Sekunden.
Die Anordnungsstelle des Beutelchens 6 im Beutel 1 ist nicht ausschlaggebend, solange das Beutelchen 6 seinen Inhalt in die Tasche 2 freigibt. Es ist jedoch bevorzugt, dass das Beutelchen 6 so nahe wie möglich am offenen Ende der Tasche 2 angeordnet ist. In dieser Ausführungsform ist das Beutelchen 6 dauerhaft im Harnsammelbeutel 1 an Ort und Stelle gehalten, beispielsweise durch Anhaftung am Beutel 1. Es versteht sich jedoch, dass das Beutelchen 6 auch frei im Beutel 1 beweglich sein könnte. Der grundlegende Punkt ist, dass sich das Beutelchen 6 innerhalb der Begrenzungen des Beutels 1 befindet, sodass die beiden Komponenten eine integrierte Einheit bilden.
In Verwendung wird der Katheter 3 durch den Einlass 14 in den Beutel 1 eingeführt und der längliche Schaft 18 so wie dargestellt in die Tasche 2 hinein manövriert. Dann wird der Einlass 14 versiegelt, beispielsweise durch Verknoten des Materials, das den Einlass 14 definiert, oder durch Zuklammern des Einlasses 14 mit einer Klemme. Anschließend wird das Beutelchen 6 beispielsweise durch Anlegen eines Drucks an dieses durch das Material des Beutels 1 hindurch geöffnet, um das Benetzungsfluid in die Tasche 2 freizugeben, und der Katheter 3 wird über einen vorbestimmten Zeitraum hinweg im Benetzungsfluid eingetaucht, um seine hydrophile Außenoberfläche zu benetzen.
Alternativ dazu kann der Beutel 1 mit einem geschlossenen Ende anstelle des Einlasses bereitgestellt sein, wobei der Katheter 3 im Beutel 1 vorverpackt ist. Ein Einlass 14 ist jedoch dann bevorzugt, wenn Ethylenoxid als Sterilisierungsmittel verwendet wird, da er einen Weg für das Ethylenoxid zum Eintritt in und Austritt aus dem Inneren des Beutels 1 bereitstellt.
Nach dem Benetzen des Katheters 3 über den vorbestimmten Zeitraum hinweg wird der Beutel 1 gestürzt und der vorderste Abschnitt der Tasche 2 abgerissen. Der längliche Schaft 18 des Katheters 3 wird dann durch die Öffnung im vorderen Ende der Tasche 2 hindurch und in die Harnröhre des Patienten hinein manövriert, bis der aufgeweitete hintere Abschnitt 16 eine mechanische Dichtungsverbindung mit der Öffnung bildet. Es ist somit nicht notwendig, mit dem Katheter 3 direkt zu hantieren, um ihn in die Harnröhre einzuführen, was von Vorteil ist, weil die Außenoberfläche des Katheters 3 aufgrund des Benetzungsverfahrens rutschig und somit schwer zu greifen ist und weil zudem die Gefahr einer Verunreinigung des Katheters 3 in dieser Phase vermieden wird.
Harn in der Blase des Patienten wird durch das Lumen des Katheters 3 nach hinten in die Harnsammelkammer 12 transportiert. Der Katheter 3 wird zurück in das Innere der Begrenzungen des Beutels 1 manövriert und das offene Ende der Tasche 2 verschlossen, beispielsweise durch Verknoten des Materials, das die Tasche 2 definiert, oder durch Zuklammern der Tasche mit einer Klemme. Nun kann eine Öffnung in der Harnsammelkammer 12 ausgebildet werden, um den gesammelten Harn zu entsorgen, wonach der Beutel 1 entsorgt werden kann.
In den 2 und 3 der Zeichnungen ist eine alternative Benetzungsvorrichtung 110 gezeigt. Die Benetzungsvorrichtung 110 umfasst einen Harnsammelbeutel 101 aus einem biegsamen, transparenten Kunststoffmaterial, der dem Harnsammelbeutel 1 der Benetzungsvorrichtung 10 entspricht, die hierin weiter oben unter Bezugnahme auf 1 der Zeichnungen beschrieben wurde. Das bedeutet, dass der Harnsammelbeutel 101 am vorderen Ende eine sich nach unten erstreckende, längliche Tasche 102, eine Harnsammelkammer 112 hinter der länglichen Tasche 102 und in Fluidkommunikation mit dieser sowie einen Einlass 114 zum Beutel 101, der weiter beabstandet hinten angeordnet ist, aufweist.
Auch hier kann, so wie bei der hierin weiter oben unter Bezugnahme auf 1 beschriebenen Benetzungsvorrichtung 10, ein hydrophiler Harnkatheter 103 mit einem aufgeweiteten hinteren Abschnitt 116, einem sich vom hinteren Abschnitt 116 nach vorne erstreckenden länglichen Schaft 118 und einem Lumen (nicht dargestellt) mit offenem Ende, das sich vom hinteren Ende des hinteren Abschnitts 116 zu einer Drainageöffnung 105 in der abgerundeten Spitze 104 am vorderen Ende des Katheters 103 erstreckt, durch den Einlass 114 derart in den Harnsammelbeutel 101 eingeführt werden, dass vorzugsweise zumindest die einführbare Länge des Katheters 103 in der Tasche 102 aufgenommen wird.
Wie unter Bezugnahme auf 3 deutlicher zu erkennen ist, ist ein Beutelchen 106, das ein Benetzungsfluid enthält, im Einlass 114 in einer betriebsbereiten Stellung eingeführt, in der es durch Reibpassung gehalten ist. Das Beutelchen 106 weist einen vorderen Abschnitt 120, der in der betriebsbereiten Stellung des Beutelchens 106 nach vorne in den Einlass 114 hineinragt, und einen hinterem Abschnitt 122, der in der betriebsbereiten Stellung nach hinten aus dem Einlass 114 herausragt, auf.
Das Beutelchen 106 ist vorzugsweise aus Aluminiumfolie hergestellt, insbesondere wenn Ethylenoxid als Sterilisierungsmittel für die Vorrichtung 110 verwendet wird und das Beutelchen steriles Wasser oder eine Salzlösung enthält. Wenn Ethylenoxid als Sterilisierungsmittel für die Vorrichtung 110 verwendet wird, ist das Beutelchen 106 nicht so dicht im Einlass 114 eingepasst, dass das Ethylenoxid am Eintreten in und Austreten aus dem Inneren des Beutels 101 gehindert und die Sterilisierung der Innenoberfläche des Beutels 101 sowie der Außenoberflächen des Beutelchens 106 und des Katheters 103 verhindert wird. Das Benetzungsfluid ist, so wie dargestellt, durch Versiegelung des Umfangsrands des Beutelchens 106 im Beutelchen 106 gehalten.
In den 4 und 5 weist der vordere Abschnitt 120 des Beutelchens 106 einen vorderen Rand 124 auf. Eine Reißlinie 126 erstreckt sich vom vorderen Rand 124 nach hinten. Eine erste Lasche 128 steht vom vorderen Rand 124 des Beutelchens 106 auf einer Seite der Reißlinie 126 nach vorne hin vor. Auf der anderen Seite der Reißlinie 126 ist eine zweite, längliche Lasche 130 bereitgestellt, die hier in einer ausgeklappten Stellung gezeigt ist, in der die zweite Lasche 130 vom vorderen Rand 124 nach vorne hin vorsteht.
Wie in 6 gezeigt ist, ist die zweite, längliche Lasche 130 von der ausgeklappten Stellung, die in den 4 und 5 gezeigt ist, um den vorderen Rand 124 herum zurück auf sich selbst in eine eingeklappte Stellung bewegbar, in der sich die zweite Lasche 130 vom vorderen Rand 124 aus nach hinten erstreckt. Befindet sich die zweite Lasche 130 in der eingeklappten Stellung, wird das Beutelchen 106 in die in den 2 und 3 gezeigte betriebsbereite Stellung in den Einlass 114 eingeführt.
Aus den 2 und 3 ist ersichtlich, dass die Abmessungen der zweiten Lasche 130 derart sind, dass ein Ziehabschnitt 132 der zweiten Lasche 130 nach hinten aus dem Einlass 114 des Harnsammelbeutels 101 vorsteht und einen Teil des hinteren Abschnitts 122 des Beutelchens 106 bildet, wenn sich das Beutelchen 106 in seiner betriebsbereiten Stellung befindet.
In den 7 und 8 ist der Betrieb des Beutelchens 106 zur Freigabe des Inhalts des Beutelchens 106 in die Tasche 102 für die Benetzung der hydrophilen Außenbeschichtung des Katheters 103 dargestellt. Der Benutzer greift die erste Lasche 128 durch das biegsame, transparente Kunststoffmaterial des Beutels 101 hindurch und zieht nun am Ziehabschnitt 132 der zweiten Lasche 130, der aus dem Einlass 114 vorsteht, nach hinten, um das Reißen der Reißlinie 126 und die Freigabe des Benetzungsfluids in die Tasche 102 zu bewirken, um den Katheter 103 zu benetzen. Vorzugsweise enthält das Beutelchen 106 ausreichend Benetzungsfluid, um die Tasche 102 auf einen Pegel zu befüllen, der dazu führt, dass die einführbare Länge des Katheters 103 benetzt wird.
Nach der Freigabe des Benetzungsfluids in die Tasche 102 wird das Beutelchen 106 aus dem Beutel 101 entfernt und entsorgt. Der Beutel 101 und der Katheter 103 werden dann auf jene Weise verwendet, die hierin zuvor für die in 1 gezeigte Benetzungsvorrichtung 10 beschrieben wurde.
Sollte der Bedarf bestehen, kann der Beutel 101 ein geschlossener Beutel sein, wobei das Beutelchen 106 und der Katheter 103 im Beutel 101 vorverpackt sind. In diesem Fall ist der Beutel 101 derart konstruiert, dass das Beutelchen 106 auf die zuvor genannte Weise durch das Material des Beutels 101 hindurch geöffnet werden kann.
Die hierin zuvor unter Bezugnahme auf die 2 bis 8 beschriebene Benetzungsvorrichtung 110 bietet unter anderem den Vorteil, (i) umweltfreundlich zu sein, und zwar insofern, als das Beutelchen getrennt vom Beutel 101 entsorgt werden kann, wodurch die Aluminiumfolie leichter recycelt werden kann, wenn das Beutelchen 106 aus Aluminiumfolie hergestellt ist; und (ii) ein Beutelchen 106 aufzuweisen, das den zyklischen Drücken, die typischerweise auf Benetzungsvorrichtungen ausgeübt werden, wenn diese verpackt und einem Sterilisierungsverfahren unterzogen werden, besser standhalten kann, weil das Beutelchen 106 nicht durch das Anlegen eines direkten Drucks durch das Material des Beutels 101 hindurch geöffnet werden muss, was einen erheblich geschwächten Rand des Beutelchens voraussetzen würde, da kein hoher Druck durch den Beutel 101 hindurch angelegt werden kann, ohne den Beutel 101 zu beschädigen.
Bei der beispielhaften Ausführungsform, die hierin zuvor unter Bezugnahme auf 1 beschrieben wurde, ist der Vorrat an Benetzungsfluid zum Benetzen des hydrophilen Harnkatheters in Form eines separaten Beutelchens bereitgestellt, das im Benetzungsbehältnis integriert ist. Für Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung ist erkennbar, dass der Vorrat erfindungsgemäß auch in Form einer einstückig ausgebildeten Kammer im Material des Benetzungsbehältnisses bereitgestellt sein kann.

Claims

Benetzungsvorrichtung (10) zum Benetzen eines hydrophilen Harnkatheters vor der Verwendung, umfassend ein Benetzungsbehältnis (1), das einen Benetzungsfluid-Aufnahmebereich (2) definiert, wobei der Benetzungsfluid-Aufnahmebereich eine längliche Tasche bildet, und einen hydrophilen Harnkatheter (3) mit einem distalen Einführungsende, der im Behältnis (1) angeordnet ist, wobei die längliche Tasche die einführbare Länge des Katheters aufnimmt, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ferner einen Benetzungsfluidbehälter (6) umfasst, der ein Benetzungsfluid enthält und geöffnet werden kann, um die Abgabe des Benetzungsfluids aus dem Benetzungsfluidbehälter zu ermöglichen, dass der Benetzungsfluidbehälter (6) mit dem Benetzungsbehältnis (1) integriert ausgebildet ist, dass der Benetzungsfluidbehälter (6) zur Gänze innerhalb der Begrenzungen des Benetzungsbehältnisses (1) enthalten ist, dass ein Abgabeauslass des Benetzungsfluidbehälters (6) innerhalb der Begrenzungen des Benetzungsbehältnisses (1) vorgesehen ist und außerhalb der länglichen Tasche sowie in einem Abschnitt des Benetzungsbehältnisses, der gegenüber dem distalen Ende des Katheters liegt, angeordnet ist, dass der Abgabeauslass des Benetzungsfluidbehälters (6) in Fluidkommunikation mit dem Benetzungsfluid-Aufnahmebereich (2) steht und dass das Öffnen des Abgabeauslasses des Benetzungsfluidbehälters das Abgeben des Benetzungsfluids in den Benetzungsfluid-Aufnahmebereich (2) und dadurch das Benetzen von zumindest einer einführbaren Länge des hydrophilen Harnkatheters (3) ermöglicht.
Benetzungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Benetzungsfluidbehälter (6) ausreichend Benetzungsfluid enthält, um die längliche Tasche (2) auf einen Pegel zum Benetzen von zumindest der einführbaren Länge des hydrophilen Harnkatheters (3) zu befüllen.
Benetzungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Benetzungsbehältnis ein Harnsammelbeutel (1) ist und dass die längliche Tasche (2) einen vorderen Abschnitt desselben bildet.
Benetzungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Harnsammelbeutel ferner hinter der länglichen Tasche (2) eine Harnsammelkammer (12) umfasst, wobei das Volumen der Harnsammelkammer (12) größer als das Volumen der länglichen Tasche (2) ist.
Benetzungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die längliche Tasche (2) des Harnsammelbeutels ein offenes hinteres Ende und ein geschwächtes, geschlossenes vorderes Ende aufweist, das durch Anlegen eines vorbestimmten Drucks darauf entfernbar ist, um es einem Abschnitt des hydrophilen Harnkatheters (3), der zumindest dessen einführbare Länge umfasst, zu ermöglichen, nach seiner Benetzung zur Einführung in die Harnröhre eines Patienten durch ein vorderes Ende der länglichen Tasche (2) vorgeschoben zu werden, und dass die Harnsammelkammer (12) ein vorderes Ende aufweist, das mit dem offenen hinteren Ende der länglichen Tasche (2) in Fluidkommunikation steht, und dazu geeignet ist, in Verwendung Harn zu sammeln, der durch den hydrophilen Harnkatheter (3), nachdem dieser in die Harnröhre des Patienten eingeführt worden ist, nach hinten transportiert wird.
Benetzungsvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Benetzungsfluidbehälter (6) aus Aluminiumfolie, Poly(vinylidenchlorid) oder einer metallisierten Folie, wie etwa metallisiertes Poly(ethylenterephthalat), hergestellt ist.
Benetzungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Benetzungsfluidbehälter (6) dauerhaft an einer Innenoberfläche des Benetzungsbehältnisses (1) angebracht ist.
Benetzungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Benetzungsfluidbehälter ein einstückig ausgebildetes Abteil des Benetzungsbehältnisses (1) ist.
Benetzungsvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Benetzungsbehältnis (1) aus einem biegsamen Material gebildet ist und dass der Abgabeauslass des Benetzungsfluidbehälters (6) durch Anlegen einer vorbestimmten Kraft an den Benetzungsfluidbehälter (6) durch das Material des Benetzungsbehältnisses (1) hindurch geöffnet werden kann.
Benetzungsvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Benetzungsfluidbehälter in Form eines Beutelchens vorliegt.
Benetzungsvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Benetzungsfluid Wasser oder eine Salzlösung ist.
Benetzungsvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Benetzungsfluidbehälter (6) aus einem Material hergestellt ist, das gegenüber Ethylenoxid und Wasser oder Salzlösung undurchlässig ist.