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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Magnetresonanz.
Sie findet insbesondere Anwendung in Verbindung mit der medizinischen
Magnetresonanzbildgebung und Spektroskopie zu Diagnosezwecken und
wird unter besonderer Bezugnahme hierauf beschrieben. Es ist jedoch
anzumerken, dass die vorliegende Erfindung auch auf Magnetresonanzbildgebung
und Spektroskopie für
andere Anwendungen eingesetzt werden kann.
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Bei
der Magnetresonanzbildgebung (Magnetic Resonance Imaging, MRI) wird
innerhalb einer Untersuchungsregion ein im Wesentlichen gleichförmiges,
zeitlich konstantes Hauptmagnetfeld erzeugt. Das Hauptmagnetfeld
polarisiert das Kernspinsystem eines in der Untersuchungsregion
befindlichen abgebildeten Objekts. In Dipolen wird Magnetresonanz
angeregt, und die Dipole richten sich auf das Magnetfeld aus, indem
sie Hochfrequenz-Anregungssignale in die Untersuchungsregion aussenden.
Insbesondere kippen die über
eine Hochfrequenzspulenbaugruppe ausgesendeten HF-Impulse die Dipole
aus der Ausrichtung auf das Hauptmagnetfeld heraus und bewirken,
dass ein makroskopischer Magnetmomentvektor um eine Achse parallel
zum Hauptmagnetfeld präzessiert.
Das präzessierende
Magnetmoment wiederum erzeugt ein entsprechendes Hochfrequenz-Magnetresonanzsignal,
wenn es relaxiert und in seinen vorhergehenden Zustand der Ausrichtung
auf das Hauptmagnetfeld zurückkehrt.
Das HF-Magnetresonanzsignal wird durch die HF-Spulenbaugruppe empfangen,
und aus den empfangenen Signalen wird eine Bilddarstellung und/oder
ein Spektrum zur Anzeige auf einer visuell ablesbaren Anzeigevorrichtung
rekonstruiert.
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Die
geeignete Frequenz zur Anregung von Resonanz in ausgewählten Dipolen
wird durch die Lamorgleichung vorgegeben. Das bedeutet, dass die
Präzessionsfrequenz
eines Dipols in einem Magnetfeld und damit die geeignete Frequenz
zur Anregung von Resonanz in diesem Dipol ein Produkt des gyromagnetischen Verhältnisses
y des Dipols und der Stärke
des Magnetfelds ist. In einem 1,5 T Magnetfeld haben Wasserstoffdipole
(1H) eine Resonanzfrequenz von ca. 64 MHz.
Im Allgemeinen wird bei der Magnetresonanzbildgebung die Spezies
Wasserstoff angeregt, weil sie in ausreichendem Maße vorhan den
ist und weil sie ein starkes MR-Signal ergibt. Daher sind typische
Magnetresonanzbildgebungsgeräte
mit eingebauten Ganzkörper-HF-Spulen
ausgestattet, die auf die Resonanzfrequenz für Wasserstoff abgestimmt sind.
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Es
ist jedoch aus diagnostischer Sicht vorteilhaft geworden, zusätzlich oder
in Verbindung mit dem Wasserstoffsignal Magnetresonanzsignale von
anderen Spezies für
Bildgebungs- und Spektroskopie-Anwendungen anzuregen und zu empfangen.
Die Analyse von Magnetresonanzsignalen, die durch Phosphorkerne (31P) erzeugt werden, ist zum Beispiel dahingehend
signifikant, dass Phosphor an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt
ist. Außerdem
bietet die Nutzung von hyperpolarisierten Gasen wie Xenon (129Xe) und Helium drei (3He)
ebenfalls gewisse Vorteile. Die Anregung von in dem Blut eines Patienten
aufgelösten
Xe ist für
Gehirnbilder von Nutzen. Die Anregung von hyperpolarisiertem Gas,
das in die Lungen eines Patienten eingebracht wird, ist für die Lungenabbildung
und zur Messung der Lungenkapazität von Nutzen.
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Unterschiedliche
Spezies haben jedoch deutlich unterschiedliche Resonanzfrequenzen.
Phosphor, Xenon und Helium drei haben in dem gleichen 1,5 T Magnetfeld
Resonanzfrequenzen von ca. 26 MHz, 17,6 MHz bzw. 49 MHz. Um von
diesen Spezies Magnetresonanzsignale anzuregen und zu empfangen,
wird eine HF-Spule verwendet, die auf jede spezifische Resonanzfrequenz
abgestimmt werden kann.
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Herkömmlicherweise
wurden doppelt abstimmbare lokalisierte oder Oberflächenspulen
zu diesem Zweck verwendet. Derartige Spulen waren jedoch in der
Größe begrenzt
und konnten größere Teile
eines Patientenkörpers
nicht aufnehmen. Eine Vergrößerung der
doppelt abstimmbaren HF-Spulen ist mit zusätzlichen Nachteilen verbunden,
die zum Teil darauf zurückzuführen sind,
dass sich die doppelt abstimmbare HF-Spule in der Nähe der eingebauten
HF-Spule befindet, die auf die Resonanzfrequenz von Wasserstoff
abgestimmt ist. Bei größeren doppelt
abstimmbaren HF-Spulen würde
eine starke Kopplung zwischen der eingebauten HF-Spule und der doppelt
abstimmbaren HF-Spule auftreten, die eine Modenaufteilung zur Folge
hätte,
wobei keine der Moden die Frequenz von Wasserstoff aufweisen würde. Befindet
sich die eingesetzte Spule im Sendemodus, würde außerdem aufgrund der Kopplung
Spannung in die eingebaute Ganzkörper-HF-Spule
induziert. Wird diese ungeprüft
gelassen, besteht das Risiko einer möglichen Beschädigung der
Empfangskomponenten wie Vorverstärker,
Empfänger
und dergleichen.
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In
dem Artikel „MR
Imaging and Spectroscopy Using Hyperpolarized 129Xe
Gas: Preliminary Human Results" von
J-P. Mugler et al., erschienen in MRM 37: 8'9–815 (1997),
in dem ein Gerät
gemäß der Einleitung von
Anspruch 1 dargelegt wird, wird ein Verfahren beschrieben, bei dem
Xenon-Laserpolarisierung die Erzeugung von hyperpolarisiertem 129Xe-Gas
in Litermengen erlaubt. In einem Versuchsaufbau wurde ein handelsüblicher 1,5 T Ganzkörper-Bildgeber zur Durchführung von
Bildgebung und Spektroskopie verwendet. Eine modifizierte handelsübliche Kopfspule
wurde als HF-Spule verwendet, die auf die Frequenz von Xenon abgestimmt
war. Für
koronale Bildsätze
wurden mit Hilfe der Körper-HF-Spule
des Bildgebers entsprechende Protonenbilder erfasst. Die Protonenbilder
wurden unmittelbar nach den Xenon-Bildern erzielt, wobei man die
Xenon-HF-Spule und damit den Patienten in der gleichen Position
ließ.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Magnetresonanzbildgebungsgerät geschaffen.
Es umfasst einen Hauptmagneten zur Erzeugung eines im Wesentlichen
gleichförmigen,
zeitlich konstanten Hauptmagnetfelds durch eine von dem Hauptmagneten
definierte Untersuchungsregion. Eine Liege hält eine interessierende Region
eines zu untersuchenden Patienten in der Untersuchungsregion. Eine
Gradientenspulenbaugruppe erzeugt im Wesentlichen lineare Magnetgradienten
im Hauptmagnetfeld durch die Untersuchungsregion. Eine am Umfang
der Untersuchungsregion befindliche Körper-HF-Spule ist auf eine
erste Larmorfrequenz abgestimmt, die den Wasserstoffkernen entspricht.
Die Körperspule
wird selektiv aktiviert und deaktiviert. Ein erster Sender sendet
HF-Signale mit der ersten Lamorfrequenz aus. Ein erster Schalter
schaltet elektronisch die Körper-HF-Spule
zwischen (i) einem Sendemodus, in dem die Körper-HF-Spule elektronisch
mit dem ersten Sender verbunden wird, um Resonanz in den innerhalb
der Untersuchungsregion befindlichen Wasserstoffkernen anzuregen,
und (ii) einem Empfangsmodus um, in dem die Körper-HF-Spule elektronisch
mit einem ersten Empfangskanal verbunden wird, um die von den angeregten
Wasserstoffkernen beim Relaxieren emittierten Magnetresonanzsignale
zu empfangen und zu demodulieren. In der Körper-HF-Spule ist benachbart
hierzu eine einsetzbare HF-Spule angeordnet. Die einsetzbare HF-Spule
wird, während
die Körper-HF-Spule
aktiviert ist, auf eine zweite Larmorfrequenz abgestimmt, die einem
Nicht-Wasserstoffkern entspricht. Ein zweiter Sender ist vorgesehen,
um HF-Signale mit der zweiten Larmorfrequenz auszusenden. Ein zweiter
Schalter schaltet elektronisch die einsetzbare HF-Spule zwischen
(i) einem Sendemodus, in dem die einsetzbare HF-Spule elektronisch
mit dem zweiten Sender verbunden wird, um in den in der Untersuchungsregion
befindlichen Nicht-Wasserstoffkernen Resonanz anzuregen, und (ii)
einem Empfangsmodus um, in dem die einsetzbare HF-Spule elektronisch
mit einem zweiten Empfangska nal verbunden wird, um die von den angeregten
Nicht-Wasserstoffkernen beim Relaxieren emittierten Magnetresonanzsignale
zu empfangen und zu demodulieren. Ein mit dem ersten und dem zweiten
Empfangskanal verbundener Rekonstruktionsprozessor rekonstruiert
die Magnetresonanzsignale von angeregten Wasserstoff- und Nicht-Wasserstoffkernen
zu Bild- oder Spektroskopiedarstellungen.
Es ist eine Sequenzsteuerungsschaltung vorgesehen, die den ersten
und den zweiten Schalter so betätigt,
dass sich die Körper-HF-Spule
in dem Sendemodus befindet, wenn sich die einsetzbare HF-Spule im
Sendemodus befindet, und dass sich die Körper-HF-Spule im Empfangsmodus
befindet, wenn sich die einsetzbare HF-Spule im Empfangsmodus befindet.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Magnetresonanzverfahren
geschaffen. In eine interessierende Region des zu untersuchenden
Patienten, welcher in einem im Wesentlichen gleichförmigen,
zeitlich konstanten Hauptmagnetfeld angeordnet ist, wird hyperpolarisiertes
Gas eingebracht. In dem Hauptmagnetfeld durch die interessierende
Region werden magnetische Gradienten erzeugt, und über eine
erste abgestimmte Spule werden HF-Signale mit einer Frequenz zum
Anregen von Resonanz in Wasserstoffdipolen in die interessierende
Region gesendet. Aus der interessierenden Region von in Resonanz schwingenden
Wasserstoffdipolen emittierte Signale werden über die erste abgestimmte Spule
empfangen. Über
eine zweite abgestimmte Spule, deren Abstimmung die kapazitive Kopplung
mit der ersten abgestimmten Spule berücksichtigt, werden HF-Signale
mit einer Frequenz zur Anregung von Resonanz in hyperpolarisierten Gasdipolen
in die interessierende Region gesendet, und aus der interessierenden
Region von den in Resonanz schwingenden hyperpolarizierten Gasdipolen
emittierte Signale werden empfangen. Aus den empfangenen Signalen
werden für
den Menschen sichtbare Bilder der interessierenden Region rekonstruiert.
Die HF-Signale mit einer Frequenz zum Anregen von Resonanz in hyperpolarisierten
Gasdipolen werden über
eine zweite abgestimmte Spule, deren Abstimmung eine kapazitive
Kopplung mit der ersten abgestimmten Spule berücksichtigt, in die interessierende
Region gesendet. Die zweite abgestimmte Spule ist auf die Resonanzfrequenz
für die
hyperpolarisierten Gasdipole abgestimmt, während die erste abgestimmte
Spule aktiviert ist, wobei die erste abgestimmte Spule in einen
Sendemodus geschaltet wird, wenn die zweite abgestimmte Spule in
einen Sendemodus geschaltet wird, und wobei die erste abgestimmte
Spule in einen Empfangsmodus geschaltet wird, wenn die zweite abgestimmte
Spule in einem Empfangsmodus geschaltet wird, wobei die erste und
die zweite abgestimmte Spule im Sendemodus jeweils mit einem entsprechenden
Sender zum Anregen von Resonanz in betreffenden Kernen verbunden
sind und wobei die erste und die zweite abgestimmte Spule im Empfangsmodus
mit einem entsprechenden Empfangskanal zum Empfangen und Demodulieren
von Magnetresonanzsignalen verbunden sind.
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Im
Folgenden werden Möglichkeiten
zur Ausführung
der Erfindung ausführlich
anhand von Beispielen und unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung
beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Magnetresonanzgeräts gemäß den Aspekten der vorliegenden
Erfindung; und
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2 eine
schematische Darstellung einer Endansicht einer Lungenspule gemäß den Aspekten
der vorliegenden Erfindung.
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Bezug
nehmen auf 1 steuert eine Hauptmagnetfeldsteuerung 10 supraleitende
oder widerstandsbehaftete Magneten 12 auf eine solche Weise,
dass ein im Wesentlichen gleichförmiges,
zeitlich konstantes Hauptmagnetfeld B0 entlang
einer z-Achse durch eine Untersuchungsregion erzeugt wird. Eine
Liege 16 hält einen
zu untersuchenden Patienten 18 zumindest teilweise innerhalb
der Untersuchungsregion (d.h. so, dass sich eine interessierende
Region in der Untersuchungsregion befindet). Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
lässt sich
die Liege 16 und damit der Patient 18 bewegen,
so dass der Patient 18 selektiv in die Untersuchungsregion 14 hineingebracht
und aus der Untersuchungsregion 14 herausgebracht werden
kann.
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Ein
unter der Steuerung einer Sequenzsteuerungsschaltung 20 betriebenes
Magnetresonanzechomittel liefert eine Reihe von Hochfrequenz- (HF)
und Magnetfeldgradientenimpulsen, um magnetische Spins zu invertieren
oder anzuregen, Magnetresonanz zu induzieren, Magnetresonanz zu
refokussieren, Magnetresonanz zu manipulieren, die Magnetresonanz
räumlich
oder auf andere Weise zu codieren, um Spins zu sättigen und dergleichen, um
Magnetresonanzbildgebung und Spektroskopiesequenzen zu erzeugen.
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Insbesondere
schafft eine Gradientenspulenbaugruppe selektiv Magnetgradienten
in dem Hauptmagnetfeld durch die Untersuchungsregion. Gradientenstromverstärker 30 legen
an ausgewählte
einzelne oder Paare von Ganzkörper-Gradientenspulen 32 elektrische
Stromimpulse an. Vorzugsweise handelt es sich bei den Ganzkörper-Gradientenspulen 32 um
selbstabgeschirmte Gradientenspulen zur Erzeugung von Magnetgradienten
entlang drei senkrecht zueinander verlaufenden Achsen x, y und z.
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Ein
Sende/Empfangs-Schalter (S/E) 40 schaltet unter der Steuerung
der Sequenzsteuerungsschaltung 20 elektronisch eine Ganzkörper-HF-Spule 42 zwischen
Sende- und Empfangsmodus
um. Im Sendemodus wird ein HF-Sender 44 wird ein HF-Sender 44 (vorzugsweise
ein digitaler Sender) elektronisch verbunden und sendet HF-Impulse
oder -Impulspakete an eine Ganzkörper-HF-Spule 42,
um in der 1H-Spezies Resonanz anzuregen.
Ein typischer HF-Impuls setzt sich aus einem Paket unmittelbar kontinuierlicher
Impulssegmente von kurzer Dauer zusammen, die zusammen eine gewählte Magnetresonanzmanipulation
erreichen. Die HF-Impulse werden verwendet, um in ausgewählten Bereichen
der Untersuchungsregion 14 Spins zu sättigen, Resonanz anzuregen,
Magnetisierung umzukehren, Resonanz zu refokussieren oder Resonanz
zu manipulieren. Die Ganzkörper-HF-Spule 42 ist
auf die 1H-Resonanzfrequenz abgestimmt und
angebrachte PIN-Dioden (in 2 dargestellt)
werden selektiv vorgespannt, um sie zu aktivieren und zu deaktivieren.
Die PIN-Dioden werden durch ein selektiv angelegten Gleichspannungspotenzial
in Sperr- und Durchlasszustand vorgespannt, um Verbindungen zwischen
Spulensegmenten und/oder zwischen den Spulensegmenten und Masse
zu unterbrechen oder herzustellen.
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Bei
Ganzkörper-Anwendungen
werden die Signale von angeregten 1H-Dipolen während des
Relaxierens von der Ganzkörper-HF-Spule 42 aufgenommen.
Im Empfangsmodus verbindet der S/E-Schalter 40 die Ganzkörper-HF-Spule 42 elektronisch über einen
Vorverstärker 52 mit
einem Kanal eines Empfängers 50 (vorzugsweise
eines digitalen Mehrkanalempfängers).
Die Sequenzsteuerungsschaltung 20 steuert die Gradientenimpulsverstärker 30 und
den HF-Sender 44, um eine Vielzahl von Mehrfach-Echosequenzen zu
erzeugen, zum Beispiel Echoplanar-Bildgebung, Echo-Volumen-Bildgebung, Gradienten-
und Spinecho-Sequenzen, schnelle Spinecho-Bildgebung und dergleichen.
Für die
ausgewählte
Sequenz empfängt
der Empfänger 50 nach
jedem HF-Anregungsimpuls
ein oder mehrere Resonanzsignale. Schließlich werden die empfangenen HF-Signale
demoduliert und von einem Rekonstruktionsprozessor 60,
der eine zweidimensionale Fourier-Transformation oder einen anderen
geeigneten Rekonstruktionsalgorithmus anwendet, zu einer Bilddarstellung
rekonstruiert. Das Bild kann eine planare Schicht durch den Patienten
darstellen, eine Anordnung paralleler planarer Schichten, ein dreidimensionales
Volumen oder dergleichen. Das Bild wird dann in einem Bildspeicher 62 gespeichert,
von wo es durch eine Anzeigevorrichtung, die eine für Menschen
sichtbare Anzeige des resultierenden Bildes liefert, zum Beispiel
durch einen Videomonitor 64, abgerufen werden kann.
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Bezug
nehmend auf 2 und weiterhin Bezug nehmend
auf 1 wird eine einsetzbare Lungenspule 70 zur
Bildgebung der Lunge des Patienten 18 verwendet. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform
ruhen der Patient 18 und die Lungenspule 70 so
auf der Liege 16, dass sich die Lunge des Patienten 18 in
der Lungenspule 70 befindet. Hebt der Patient 18 die
Arme hinter den Kopf, befindet er sich in einer besseren Position,
um die Lungenspule 70 hoch genug anzuordnen, so dass die
Lunge vollständig
erfasst wird. Die Lungenspule 70 besteht aus einem oberen
und einem unteren Abschnitt 70a bzw. 70b. Um den
Eintritt und Zugang zu erleichtern, lässt sich die Lungenspule 70 an
der Verbindungsstelle 72 teilen und um ein Gelenk 74 öffnen. Außerdem ist
die Lungenspule 70 mit einer Reihe von 1H-Sperrkreisen
ausgestattet, bei der abgebildeten Ausführungsform mit parallelen Resonanzkreisen 76,
einschließlich
eines parallel geschalteten Induktor-Kondensator-Paares, die die Lungenspule 70 für das Sendefeld
der Ganzkörper-HF-Spule 42 transparent
machen. Bei einer Ausführungsform
werden die Sperrkreise so abgestimmt, dass sie bei der Ganzkörper-Spulenfrequenz offene,
signalsperrende Schaltungen darstellen, und bei der Lungenspulenfrequenz
geschlossene, signaldurchlassende Schaltungen. Optional können andere
geeignete Sperrkreise und/oder Schaltungen verwendet werden, die
die Lungenspule 70 daran hindern, ein Signal mit der Frequenz
der Ganzkörper-HF-Spule 42 zu führen.
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Optional
verfügen
die beiden Abschnitte 70a und 70b über eine
volle Unterbrechung analog der Verbindungsstelle 72 anstelle
der Gelenkunterbrechung 74 und lassen sich daher vollständig voneinander
trennen. Die Spulenteile an der oberen und der unteren Hälfte können mit
Stiften und Buchsen verbunden, durch Schwingkreise elektromagnetisch
gekoppelt oder kapazitiv gekoppelt werden oder dergleichen. Auf
der anderen Seite kann die Lungenspule 70 für geeignete
Anwendungen aus einem einzigen nichtteilbaren Stück bestehen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Lungenspule 70 eine Birdcage-Spule (oder eine andere geeignete
Art von Spule) mit starren oberen und unteren Abschnitten 70a und 70b.
Die Starrheit der oberen und unteren Abschnitt 70a und 70b dient
zum Fixieren der geometrischen und räumlichen Beziehung der Lungenspule 70 in
Bezug auf die umgebenden Strukturen und den Patienten 18.
Einer oder beide Abschnitte 70a, 70b können flexibel
gemacht werden, um bestimmte andere Vorteile zu erreichen, zum Beispiel
eine verbesserte Kompatibilität
mit Patienten 18 unterschiedlicher Größe.
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Ebenso
wie die Ganzkörper-Spule 42 ist
die Lungenspule 70 über
einen Sende/Empfangs-Schalter (S/E) 80, der durch die Sequenzsteuerungsschaltung 20 gesteuert
wird, mit einem HF-Sender 82 und einem Vorverstärker 84 verbunden,
der einen zweiten Kanal des Empfängers 50 versorgt
(wahlweise werden zwei separate Empfänger verwendet). Die Lungenspule 70 ist
auf eine alternative Resonanzfrequenz für eine andere Spezies als 1H abgestimmt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Lungenspule 70 auf die Resonanzfrequenz für ein hyperpolarisiertes
Gas wie 129Xe, 3He
oder dergleichen abgestimmt. Auf diese Weise kann die Lunge des
zu untersuchenden Patienten 18 abgebildet werden, wenn
das hyperpolarisierte Gas eingebracht wird. Insbesondere wird das
hyperpolarisierte Gas abgebildet, um Bilder zu erzeugen, die den
Lungenhohlraum, die Absorption des hyperpolarisierten Gases und
dergleichen zeigen. Ein realisierter Vorteil besteht darin, dass
aufgrund der relativen Häufigkeit
der Resonanzspezies (d.h. des hyperpolarisierten Gases) im Vergleich
zu dem im Lungengewebe vorhanden 1H ein
verbessertes Bild erreicht werden kann. Das bedeutet, dass die Lunge
einen „Hohlraum" mit inhärent wenig
Gewebe darstellt, in dem Resonanz angeregt und ein Bild erzeugt
werden kann.
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Die
Sequenzsteuerungsschaltung 20 bewirkt die Erzeugung einer
ausgewählten
Bildsequenz für
die Lungenspule 70, die Dipole des hyperpolarisierten Gases
in der Lunge des Patienten 18 anregt. Schließlich werden
die beim Relaxieren der Dipole erzeugten Signale: durch die Lungenspule 70 aufgenommen,
durch den Empfänger 50 empfangen
und demoduliert, durch den Prozessor 60 rekonstruiert und
im Bildspeicher 62 für
die selektive Anzeige auf dem Monitor 64 gespeichert.
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Wenn
sich im Betrieb die Lungenspule 70 im Sendemodus befindet,
besteht die Wahrscheinlichkeit, dass durch die induktive Kopplung
Ströme
in die Ganzkörper-HF-Spule 42 induziert
werden. Diese induzierten Ströme
könnten
möglicherweise
durch die Durchlassleitung der PIN-Dioden 46 unkontrollierbare
Effekte bewirken. Derartige induzierte Ströme könnten weitergeleitet werden
und Vorverstärker
sowie andere nachgeschaltete Komponenten beschädigen. Damit eine deaktivierte
Ganzkörper-HF-Spule 42 trotz
der PIN-Dioden 46 keine starken Sendesignale von der Lungenspule 70 empfängt, wird
die Ganzkörper-HF-Spule 42 aktiviert. Die
Sequenzsteuerungsschaltung 20 stellt den S/E-Schalter 40 auf
Sendemodus, so dass der Vorverstärker 52 nicht
mit der Ganzkörper-HF-Spule 42 verbunden
ist. Optional werden Sperrkreise und/oder Bandpassfilter 48,
die das 1H-Resonanzfrequenzsignal durchlassen
und andere Frequenzen begrenzen, zwischen die Ganzkörper-HF-Spule 42 und
die nachgeschalteten Komponenten, zum Beispiel den Vorverstärker 52,
geschaltet.
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Dies
führt dazu,
dass eine kleine, aber nicht vernachlässigbare Kapazität induktiv
in die Lungenspule 70 eingekoppelt wird. Die Lungenspule 70 wird
bei aktivierter Ganzkörper-HF-Spule 42 über den
einstellbaren Kondensator 71 oder eine andere geeignete
Abstimmschaltung abgestimmt, um die effektive Kapazität von der Ganzkörper-HF-Spule
zu berücksichtigen
und eine optimale Leistung zu erzielen. Um die korrekte Abstimmung
aufrechtzuerhalten, wenn sich die Lungenspule im Empfangsmodus befindet,
wird die Ganzkörper-HF-Spule 42 während des
Empfangsbetriebs der Lungenspule 70 aktiviert. Zusätzlich ist
die Ganzkörper-HF-Spule 42,
wenn sich die Lungenspule 70 im Empfangsmodus befindet,
ebenfalls im Empfangsmodus, um den zweiten Kanal des Empfängers 50 (den
mit der Lungenspule 70 verbundenen Kanal) gegen eintreffendes
Rauschen vom HF-Sender 44 zu
schützen.
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Ein
Vorteil der abgebildeten Lungenspule zur Bildgebung von hyperpolarisiertem
Gas in einem MRI-Scanner besteht darin, dass sie gleichzeitig mindestes
zwei verschiedene Spezies abbildet. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, dass die einsetzbare HF-Spule
in einem MRI-Gerät
mit einer auf Wasserstoff abgestimmten eingebauten HF-Körperspule installiert werden
kann und mit der eingebauten HF-Körperspule arbeitet statt trotz
ihr. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sie eine alternativ
abgestimmte Spule von ausreichender Größe zur Abbildung der Lunge
eines Patienten schafft. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass
sie nachgeschaltete Empfangskomponenten gegen Schäden schützt. Ein
weiterer Vorteil liegt in ihrer verbesserten Leistung zur Lungenbildgebung.
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Obwohl
die bevorzugten Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf eine Lungenspule zur Bildgebung von hyperpolarisiertem
Gas beschrieben wurden, lässt
sich die vorliegende Erfindung auch für andere Anwendungen einsetzen.
Die Erfindung kann genutzt werden, um andere anatomische Regionen
und/oder andere Spezies abzubilden. Zum Beispiel könnte eine
Kopfspule ein hyperpolarisiertes Gas wie beispielsweise 129Xe anregen, das zur bildgebenden Untersuchung
des Gehirns im Blut eines Patienten aufgelöst wurde. Die Spule könnte auf
die Resonanzfrequenz für 31P abgestimmt werden, um Stoffwechselprozesse
von zum Beispiel dem Herzen oder einem anderen interessierenden
Muskel zu untersuchen.
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Obwohl
die Erfindung für
die Verwendung in einem MRI-Gerät
mit zentraler Röhre
und horizontalem Feld dargestellt wurde, kann sie auch auf MRI-Systeme
mit offener Geometrie angewendet werden, bei denen die Untersuchungsregion
zwischen einander gegenüberliegenden
Polschuhen definiert wird, welche durch einen Eisenflussrückweg verbunden
sind. MRI-Systeme mit offener Geometrie bieten gewisse Vorteile
insbesondere im Fall von interventionellen MRI-Anwendungen. Text
in der Zeichnung Figur
1
Main
field control | Hauptfeldsteuerung |
Gradient
amp | Gradientenstromverstärker |
T/R
switch | S/E-Schalter |
Xmit | Senden |
Sequence
control | Sequenzsteuerung |
Channel
2 | Kanal
2 |
Channel
1 | Kanal
1 |
2DFT | zweidimensionale
Fourier-Transformation |
Image
memory | Bildspeicher |
Figur
2
To
T/R switch | Zum
S/E-Schalter |