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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf verbesserte Verfahren, Reagenzien
und Kits zum Quantifizieren der Expression von HLA-DR und/oder CD11b
auf der Oberfläche
von humanen peripheren Blutzellen, besonders auf der Oberfläche von
peripheren Blutmonozyten. Die Erfindung bezieht sich weiter auf
Verfahren zur Bewertung der Immunkompetenz und zum Lenken und Überwachen
von immunstimulierenden Therapien, basierend auf den so gemessenen
Spiegeln der Monozyten-HLA-DR-Expression.
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Hintergrund
der Erfindung
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Sepsis
ist eine der häufigsten
Ursachen von Tod in entwickelten Ländern. Die Häufigkeit
ist steigend und die Mortalität
bleibt hoch.
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Frühe Anstrengungen,
Sepsis zu verstehen und in das fortschreitende Multiorganversagen
von septischem Schock einzugreifen, fokussierte sich auf leicht
beobachtbare physikalische, physiologische und anatomische Symptome.
Bis zum heutigen Tage bleibt die akute Behandlung von Fieber, Infektion,
Koagulationsdysfunktion, Gefäßkollaps
und Endorganversagen Therapiestandard.
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Jüngere Anstrengungen,
Sepsis zu verstehen und zu behandeln, fokussierten jedoch auf immunologischen
Mediatoren, von denen gedacht wird, dass sie diesen systemischen
Prozessen zugrunde liegen.
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Tiermodelle
der Sepsis implizierten zum Beispiel eine Anzahl von Zytokinen als
Mediatoren der systemischen inflammatorischen Antwort, die beim septischen
Patienten früh
gesehen wird. Bei diesen Modellen führt die akute parenterale Herausforderung
mit Endotoxin oder mit gramnegativen Bakterien zur Produktion von
Tumornekrosefaktor α (TNFα), Interleukin-1
(IL-1) und Gamma-Interferon (IFNγ).
Von Gamma-Interferon wurde gezeigt, dass es mit TNFα beim Induzieren
von Schock in diesen Tieren synergistisch wirkt.
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Dennoch
stellten sich jüngere
Anstrengungen, Sepsis durch Immunmodulation zu behandeln, als enttäuschend
heraus. Versuche, die Wirkungen von proinflammatorischen Zytokinen,
besonders TNFα und
IL-1, zu reduzieren oder auszuschalten, schlugen nicht nur fehl
den Ausgang zu verbessern, sondern steigerten in etlichen Fällen die
Mortalität. Fisher
et al., JAMA 271: 1836-43 (1994); Fisher et al., N. Engl. J. Med.
334: 1697-1702 (1996); Fisher et al., Crit. Care Med. 21: 318-327
(1993); zusammenfassend berichtet in Bone, JAMA 276: 565 (1996).
Es existiert folglich ein Bedarf für immunmodulierende Therapien,
die die klinischen Ergebnisse bei Sepsis verbessern.
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Kürzlich motivierten
etliche Beobachtungen einen alternativen, scheinbar konträren immunmodulierenden
Ansatz.
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Akute
bakterielle Invasion ist in der Tat eine atypische klinische Präsentation
humaner Sepsis. Bei den meisten Patienten ist Sepsis eine späte Komplikation
von Trauma, Verbrennung oder großer Operation. Infektion bei
diesen Patienten – wobei
sie spät kommt,
wie eine sekundäre
Antwort auf eine vorangegangene Verletzung, eher als sie früh kommt,
wie die primäre
und tatsächliche
Ursache von septischem Schock – zeugt
eher von einer möglichen
systemischen Immunsuppression oder Immunparalyse als von einem Zustand
der Hyperimmunität,
wie er durch die akuten Tiermodelle vorhergesagt worden ist.
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Studien
zeigten, dass die HLA-DR-Expression durch Monozyten nach Trauma
stark reduziert ist und dass solch reduzierten Spiegel klinisch
mit einer gesteigerten Empfänglichkeit
von Traumapatienten für
Infektion und septische Komplikationen korrelieren. Polk et al.,
Ann. Surg. 204: 282 (1986); Hersham et al., Clin. Exp. Immunol.
77: 67-70 (1989); Ditschkowski et al.; Ann. Surgery 229: 246-254
(1999); Giannoudis et al., Am. J. Surgery 177: 454-459 (1999).
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Von
der Reduktion der Monozyten-HLA-DR-Expression wurde auch gezeigt,
dass sie infektiöse
Komplikationen bei Patienten vorhersagt, die eine gewählte oder
Notneurochirurgie durchmachen, Asadullah et al., Crit. Care. Med.
23: 1976-1983 (1995), dass sie die Entwicklung von Sepsis nach Lebenransplantation
vorhersagt, van den Berk et al., Transplantation 63 (12): 1846-1848 (1997);
Denzel et al., Intensive Care Med. 24: 1343-1346 (1998), und dass
sie die Entwicklung von Sepsis nach Verbrennungen vorhersagt, Sachse
et al., Clin. Chem. Lab. Med. 37 (3): 193-198 (1999).
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Die
Reduktion der Monozyten-HLA-DR-Expression – berichtet entweder als ein
reduzierter Prozentsatz an HLA-DR+-Monozyten
oder als eine Abnahme der mittleren Fluoreszenzintensität bei Monozyten-HLA-DR – wurde
folglich bei Sepsispatienten mit einer großen Auswahl plötzlicher
Erkrankungen beobachtet (im Überblick
berichteten Haveman et al., Netherlands J. Med. 55: 132-141 (1999)).
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Mit
der Demonstration, dass gesteigerte Spiegel der HLA-DR-Expression
mit einer reduzierten Monozytenfunktion in solchen Patienten in
Beziehung gesetzt werden können,
Volk et al., Behring Inst. Mitt. 88: 209-215 (1991); Döcke et al.,
in Reinhart et al. (Hrsg.), Sepsis: Current Perspectives in Pathophysiology
and Therapy, New York: Springer Verlag S. 473-500 (1994), und mit
der jüngeren
Demonstration, dass sowohl Monozyten-HLA-DR-Expressionsspiegel als
auch Zytokinsekretionsfähigkeit umgekehrt
mit der Tumorlast in Glioblastom in Beziehung stehen, Woiciechowsky
et al., J. Neuroimmunol. 84: 164-171 (1998), würde es nun scheinen, dass Monozyten-HLA-DR-Spiegel nicht
nur als ein Marker der Monozytenfunktion verwendet werden können, sondern
allgemeiner als ein Indikator der globalen Immunfunktion bei einer
Reihe von menschlichen Störungen.
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Und
unter der Annahme der zentralen immunologischen Rolle, die von Monozyten
gespielt wird, könnte
von der Umkehr der Monozytendeaktivierung mit einer gleichzeitigen
Steigerung der HLA-DR-Expression erwartet werden, dass die Immunfunktion bei
einer oder mehreren menschlichen Störungen verbessert wird.
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Gammainterferon
(IFNγ) ist
ein Hauptaktivator von Monozyten. Es reguliert die Oberflächenexpression
von co-stimulierenden und HLA-Molekülen herauf, wodurch die Antigenpräsentierungsfähigkeit von
Monozyten gesteigert wird, und bereitet die LPS-induzierte Produktion von proinflammatorischen Zytokinen
vor. Young et al., J. Leukocyt. Biol. 58: 373-381 (1995).
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Ein
klinischer Versuch der Gammainterferonbehandlung von Sepsis in spätem Stadium
wurde berichtet. Spiegel von peripheren Blutmonozyten-HLA-DR wurden
in Patienten überwacht,
welche den Einschlusskriterien für
schwere Sepsis entsprachen.
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Gammainterferon
wurde diesen Patienten verabreicht, bei welchen über zwei aufeinanderfolgende
Tage hinweg weniger als 30 % der peripheren Blutmonozyten für HLA-DR-Expression
positiv gemessen wurden. Die Behandlung wurde fortgesetzt, bis der
Prozentsatz an Monozyten mit einer demonstrierbaren HLA-DR-Expression über 50 %
für drei Tage
blieb. Von den 10 Patienten zeigten 8 eine Steigerung der Monozyten-HLA-DR-Expression
innerhalb eines Behandlungstages; die anderen 2 sprachen innerhalb
von 2 bis 3 Tagen an. Die Wiederherstellung der Monozyten-HLA-DR-Expression war verbunden
mit der Restitution der Monozytenfunktion in vivo, wie belegt durch
eine signifikante Steigerung von TNFα- und IL-6-Plasmaspiegeln während der Behandlung
und ein günstigeres
klinisches Ergebnis. Kox et al., Arch. Intern. Med. 157: 389-393
(1997); Döcke
et al., Nature Med. 3: 678-680 (1997).
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In
einer kürzlich
berichteten Studie eines einzelnen Lebertransplantationspatienten
steigerte die IFN-γ-Behandlung
signifikant den Prozentsatz an peripheren Blut-HLA-DR+-Monozyten,
ohne Transplantatabstoßung
zu induzieren. Denzel et al., Intens. Care Med. 24: 1343-1346 (1998).
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Da
die Applikation eines proinflammatorischen Zytokins jedoch in der
frühen,
hyperimmunen Phase der Sepsis oder während einem Vorfall der Transplantatabstoßung kontraindiziert
wäre, besteht ein
Bedarf für
ein schnelles, zuverlässiges
Verfahren, die HLA-DR-Expression auf peripheren Blutmonozyten zu
messen. Es existiert weiter ein Bedarf für ein Verfahren, das Werte
für eine
gegebene periphere Blutprobe anzeigen würde, die zuverlässig und
im Wesentlichen unabhängig
von dem einzelnen Testlabor wären.
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Typischerweise,
wie in den berichteten klinischen Studien, wird die Monozyten-HLA-DR-Expression durchflusszytometrisch
beurteilt. Monozyten werden von anderen peripheren Blutzellen durch
entweder Oberflächenimmunphänotyp, physikalische Eigenschaften
(Seitenstreuung und/oder Vorwärtsstreuung)
oder gewisse Kombinationen davon bewertet; HLA-DR-Spiegel werden
auf den so unterschiedenen Monozyten durch die Verwendung eines mit
Fluorophor konjugierten Anti-HLA-DR-Antikörpers bewertet.
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Monozyten
können
zum Beispiel unter Verwendung eines für CD14-spezifischen Antikörpers unterschieden
werden. CD14, ein Rezeptor für
Lipopolysaccharid, wird vorwiegend auf Zellen der Myelomonozytenlinie
exprimiert; in peripherem Blut wird CD14 hauptsächlich durch Monozyten exprimiert. Granulozyten
in dem Blut reagieren aber auch mit Anti-CD14-Antikörpern, obgleich
schwach, und können
mit vorhandenen Anti-CD14-Konjugaten nicht vollständig von
Monozyten unterschieden werden. Das Ausblenden von CD14dim-Zellen,
als ein Mittel der Entfernung von Granulozyten aus der Analyse, entfernt
CD14dim-Monozyten ebenso, wodurch die HLA-DR-Analyse
vereitelt wird. Folglich existiert ein Bedarf für ein Fluorophor, das, wenn
es mit einem Anti-CD14-Antikörper
konjugiert ist, die immunozytochemische Unterscheidung von Monozyten
und Granulozyten erlauben würde.
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HLA-DR
kann auf der Oberfläche
peripherer Blutzellen, einschließlich Monozyten, unter Verwendung
eines Fluorophor-konjugierten Anti-HLA-DR-Antikörpers leicht markiert werden.
Aber die Oberflächenexpression
von HLA-DR auf der Oberfläche
von Monozyten ist nicht ein einfacher, statischer und stabiler Phänotyp. Der
durch periphere Blutmonozyten angezeigte Spiegel an HLA-DR-spezifischer
Fluoreszenz hängt
von der Inkubationsdauer mit Anti-HLA-DR-Antikörpern ab, was ein Anzeichen
der dynamischen Natur der HLA-DR-Expression ist. Diese Zeitabhängigkeit macht
zuverlässige,
absolute Messungen der HLA-DR-Expression schwierig.
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In
der
US 5,426,028 wird
ein Verfahren vorgeschlagen, das chronische Müdigkeitssyndrom durch die Analyse
von Unterpopulationen von peripheren mononukleären Blutzellen und Aktivierungsmarkern
zu testen. In einem Beispiel wird ein positiver Test aus einer Zunahme
in CD38 oder HLA-DR oder einer Abnahme in CD11b-Marker, in CD8+-Zellen,
detektiert unter Verwendung von mit Fluorochrom markiertem monoklonalem
Antikörper,
geschlossen.
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Mane
et al. beschreiben in Arch. Biochem. Biophys., Band 268, S. 360-378,
1989, die Verwendung des lysomotropem Amins Methylamin-HCl, um die
Oberflächenexpression
gewisser Membranproteine zu steigern.
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Minchinton
et al., Clin. lab. Haemat., Band 11, S. 349-359, 1989, behandeln
Neutrophile für
die Entfernung von HLA mit Chloroquin vor der Analyse von für Neutrophile
spezifischen Antigenen.
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Es
ist ein Ziel der Erfindung, ein Verfahren, eine Zusammensetzung
und einen Kit bereitzustellen, welche die Stabilisierung der Zelloberflächenmolekülexpression
für eine
exakte Messung erlauben.
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Die
Erfindung ist in den Ansprüchen
1, 35, 36, 44 bzw. 56 definiert.
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Besondere
Ausführungen
sind in den abhängigen
Ansprüchen
dargelegt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung löst
diese und andere Probleme der Technik durch Bereitstellung von verbesserten
Verfahren, Reagenzien und Kits zum Quantifizieren der Expression
von HLA-DR und/oder CD11b auf der Oberfläche von menschlichen peripheren
Blutzellen, besonders auf der Oberfläche von peripheren Blutmonozyten.
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Die
Erfindung wird zum Teil auf dem neuen Befund basiert, dass Chloroquin
das von CD14+-Monozyten erhaltene, HLA-DR-spezifische
Fluoreszenzsignal stabilisiert; einschließlich dessen, dass Chloroquin
während
der Färbung
die zeitabhängige Steigerung
der HLA-DR-spezifischen Fluoreszenz, die in früheren Verfahren beobachtet
wird, eliminiert. Dies ist überraschend:
Von Chloroquin wurde berichtet, dass es nicht in der Lage ist, das
zelluläre
Recycling von MHC-Glykoproteinen zu hemmen, und von anderen Mitteln,
welche die Verarbeitung von Proteinen beeinflussen, wie zum Beispiel
Brefeldin A und Monensin, wurde gezeigt, dass sie beim Stabilisieren der
HLA-DR-Expression unwirksam sind. Gleich überraschend ist das neue Ergebnis,
dass die Wirkung nicht auf die Stabilisierung der HLA-DR-Expression
beschränkt
ist: Einschließlich
dessen, dass Chloroquin während
der Färbung
von unfraktioniertem peripherem Blut mit Anti-CD11b-Antikörper das CD11b-spezifische
Signal ebenso stabilisiert.
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Die
Erfindung ist zum Teil auch auf dem Befund basiert, dass die Konjugation
eines Anti-CD14-Antikörpers
mit einem Fluoreszenz-Resonanz-Energietransfer-Tandem-Fluorophor, PerCP/CY5.5,
ein hoch hochintensives, höchst
einheitliches und gebündeltes
Signal aus peripheren Blutmonozyten bereitstellt, wodurch die leichte
Unterscheidung von Monozyten und Granulozyten erlaubt wird. Der
Einschluss dieser Verbesserungen stellt einen für die klinische Verwendung
gut angepassten Test bereit, wodurch die schnelle und zuverlässige quantitative
Messung von peripheren Monozyten-HLA-DR-Spiegeln für die klinische
Diagnose erlaubt wird, und um immunstimulierende Therapien zu motivieren,
titrieren, individualisieren und zu überwachen.
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In
einem ersten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung deshalb ein
Verfahren zum Messen der HLA-DR-Expression auf der Oberfläche menschlicher
Blutzellen bereit, umfassend das Kontaktieren einer menschliche
Blutzellen umfassenden Probe mit einem lysosomotropen Amin und einem
für HLA-DR spezifischen
Antikörper
und dann das Detektieren der Bindung des Anti-HLA-DR-Antikörpers an
die Zellen. In bevorzugten Ausführungen
ist das lysosomotrope Amin Chloroquin. In bevorzugten Ausführungen
ist der Anti-HLA-DR-Antikörper
mit einem Fluorophor konjugiert, vorzugsweise in einem definierten
molaren Verhältnis;
insbesondere bevorzugt ist die Konjugation an PE in einem definierten
molaren Verhältnis
und besonders bevorzugt ist die Konjugation an PE in einem molaren
Verhältnis
von 1:1.
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Die
Erfindung sorgt auch für
die Messung von HLA-DR auf der Oberfläche von peripheren Blutmonozyten.
In bevorzugten Ausführungen
ist ein Monozyten unterscheidender Antikörper, typischerweise anti-CD14,
in den Färbeschritt
eingeschlossen. In besonders bevorzugten Ausführungen ist der Anti-CD14-Antikörper mit
der PerCP-Einheit eines PerCP/CY5.5-Tandemfluorophormoleküls konjugiert, wodurch
die Einzellaser-Vielfarb-Durchflusszytometrie-Analyse erlaubt wird.
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In
bevorzugten Ausführungen
wird eine Gesamtblutprobe genutzt, obwohl die Verfahren und Reagenzien
mit geeigneten Blutfraktionen, wie zum Beispiel mit peripheren blutmononukleären Zellen angereicherte
Fraktionen, ebenso verwendet werden können. Bei den Gesamtblutausführungen
liegt ein weiterer Schritt des Lysierens der Erythrozyten in der Blutprobe,
bevorzugt zwischen dem Färbeschritt
und dem Detektionsschritt. Das Verfahren kann noch einen weiteren
Schritt des Entfernens von Lysetrümmern nach dem Lyseschritt,
aber vor der Detektion, einschließen.
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Ergebnisse
aus dem verbesserten HLA-DR-Test der vorliegenden Erfindung korrelieren mit
Ergebnissen aus früheren,
aber problematischen Tests gut. Dieser hohe Korrelationsgad erlaubt
die direkte Übertragung
etablierter klinischer Kriterien auf durch den vorliegenden Test
berichtete Messungen.
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Folglich
stellt in einem anderen Aspekt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Bewertung des Immunzustands eines menschlichen Patienten bereit,
umfassend die Schritte des Kontaktierens einer Probe, die Blutzellen
des Patienten enthält,
mit einem lysosomotropen Amin und einem für HLA-DR spezifischen Antikörper; des
Detektierens der Bindung des Anti-HLA-DR-Antikörpers an die Monozyten in der
Probe; und dann des Vergleichens des so detektierten Bindungsspiegels
mit einem empirisch bestimmten Kontrollwert. In bevorzugten Ausführungen
dieses Verfahrens ist das lysosomotrope Amin Chloroquin, der Anti-HLA-DR-Antikörper ist
an PE konjugiert und ein Monozyten-Unterscheidungs-Antikörper wie
anti-CD14, vorzugsweise anti-CD14-PerCP/CY5.5, ist in den Färbeschritt
eingeschlossen.
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Die
Erfindung stellt auch in einem verwandten Aspekt Verfahren zum Bestimmen
der Eignung immunstimulierender Therapie in einem Patienten mit
einer reduzierten Monozytenfunktion und genauer in einem Patienten
mit einer reduzierten Monozyten-HLA-DR-Expression
bereit.
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In
einer Ausführung
dieses Aspektes der Erfindung umfasst das Verfahren das Kontaktieren
einer Probe, die Blutzellen des Patienten enthält, mit einem lysosomotropen
Amin und einem für
HLA-DR spezifischen Antikörper;
das Detektieren der Bindung des Anti-HLA-DR-Antikörpers an
die Monozyten in der Probe; und dann das Vergleichen des so detektierten
Bindungsmaßes
mit einer empirisch bestimmten Behandlungsschwelle. Patienten mit
einer niedrigeren Bindung als der empirisch bestimmten Behandlungsschwelle
werden als für
immunstimulierende Behandlung geeignet bestimmt.
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In
einem Patienten mit Sepsisrisiko oder in einem Patienten mit Sepsis
mit einem Risiko des Fortschreitens zu septischem Schock stellt
dieser Aspekt der Erfindung Verfahren zum Bestimmen der Geeignetheit
von immunstimulatorischer Therapie bereit, umfassend das Kontaktieren
einer Probe, die die Blutzellen des Patienten enthält, mit
einem lysosomotropen Amin und einem für HLA-DR spezifischen Antikörper; Detektieren
der Bindung des Anti-HLA-DR-Antikörpers an die Monozyten in der
Probe; und dann Vergleichen des so detektierten Bindungsmaßes mit
einer empirisch bestimmten Behandlungsschwelle. Patienten mit einem
Bindungsmaß,
das niedriger ist als Schwellenwerte, werden als für immunstimulatorische
Behandlung geeignet bestimmt. Unter Anwendung von gegenwärtigen klinischen
Kriterien werden Sepsispatienten mit durchschnittlich weniger als
5000 Anti-HLA-DR-Antikörpern
pro Monozyte als für
immunstimulatorische Behandlung geeignet bestimmt, wobei Patienten
mit durchschnittlich weniger als 3000 Anti-HLA-DR-Antikörpern pro
Monozyte als insbesondere geeignet bestimmt werden und Patienten
mit durchschnittlich weniger als 3000 Anti-HLA-DR-Antikörper pro
Monozyte an zwei aufeinanderfolgenden Tagen als besonders geeignet
für immunstimulatorische
Behandlung bestimmt werden.
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In
besonders bevorzugten Ausführungen des
Verfahrens zum Bestimmen der Geeignetheit der Behandlung wird eine
periphere Blutprobe im ersten Schritt mit einem Anti-HLA-DR-PE-Antikörper, einem Anti-CD14-PerCP/CY5.5-Antikörper und
Chloroquin kontaktiert.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen
bereit, die nützlich
sind zum Durchführen
der gegenständlichen
Verfahren. Die Zusammensetzungen für die durchflusszytometrische
Messung von HLA-DR auf humanen peripheren Blutzellen umfassen einen
Fluorophor-konjugierten Anti-HLA-DR-Antikörper und
ein lysosomotropes Amin, z. B. Chloroquin. Der Anti-HLA-DR-Antikörper kann
an PE konjugiert sein, vorzugsweise in einem definierten molaren
Verhältnis,
und in besonders bevorzugten Ausführungen in einem molaren Verhältnis von
1:1.
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Für die durchflusszytometrische
Messung von HLA-DR auf peripheren Blutmonozyten umfassen die Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung weiter einen Monozyten unterscheidenden
Antikörper,
vorzugsweise einen Anti-CD14-Antikörper, bevorzugter einen Anti-CD14-Antikörper, der
mit einem Fluoreszenz-Resonanz-Energietransfer-Tandemfluorophor konjugiert ist, am
bevorzugtesten konjugiert mit der PerCP-Einheit von PerCP/CY5.5.
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Die
vorliegenden Verfahren sind besonders nützlich in klinischen Situationen
und werden folglich wahrscheinlich unter anderem durch Kliniklaboratorien
durchgeführt
werden. Ein beliebiges klinisches Labor mag jedoch nur sporadischen
Bedarf haben, solche Verfahren durchzuführen. Die Erfindung stellt folglich
in einem anderen Aspekt Kits bereit, welche es erlauben, dass der
Test leicht auf einer bedarfsabhängigen
Basis durchgeführt
wird.
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In
bevorzugten Ausführungen
umfasst ein Kit der gegenwärtigen
Erfindung eine oder mehrere Färbezusammensetzungen
und eine Zusammensetzung zum Lysieren von Erythrozyten. Wenigstens eine
Färbezusammensetzung
umfasst einen Anti-HLA-DR-Antikörper und
ein lysosomotropes Amin, vorzugsweise Chloroquin. In bevorzugten
Ausführungen
ist der Anti-HLA-DR-Antikörper
an PE konjugiert, vorzugsweise in einem definierten molaren Verhältnis, am
bevorzugtesten in einem Verhältnis
von 1:1. In Ausführungen,
die zum Quantifizieren von HLA-DR auf der Oberfläche von peripheren Blutmonozyten
nützlich
sind, umfasst wenigstens eine Färbezusammensetzung
des Kits einen Monozyten unterscheidenden Antikörper, vorzugsweise anti-CD14. In
bevorzugten Ausführungen
ist der Anti-CD14-Antikörper
mit einem Fluoreszenz-Resonanz-Energietransfer-Tandemfluorophor,
am bevorzugtesten PerCP/CY5.5, konjugiert. In besonders bevorzugten Ausführungen
enthält
das Kit eine Färbezusammensetzung,
die einen Anti-HLA-DR-PE-Antikörper,
einen Anti-CD14-PerCP/CY5.5-Antikörper und Chloroquin umfasst.
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In
anderen Ausführungen
umfasst das Kit eine oder mehrere Färbezusammensetzungen, eine Zusammensetzung
zum Lysieren von Erythrozyten und umfasst weiter pelletierte Perlen,
die mit definierten PE-Spiegeln konjugiert sind. Bei diesen Ausführungen
ist der Anti-HLA-DR-Antikörper
an PE konjugiert, und die pelletierten Perlen erlauben die Kalibrierung
des Durchflusszytometers, um Quantifizierung aus der gemessenen
PE-Fluoreszenz der
Menge an pro Zelle gebundenem HLA-DR-Antikörper zu erlauben.
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In
einem anderen Aspekt, der keinen Teil der beanspruchten Erfindung
bildet, wird ein neues monozytenspezifisches Immunkonjugat bereitgestellt, umfassend
einen Anti-CD14-Antikörper, der
an die PerCP-Einheit eines PerCP/CY5.5-Tandemfarbstoffinoleküls konjugiert
ist. Die Spezifität
der CY5.5-Einheit für
CD64, gekoppelt mit der Spezifität
des Antikörpers
für CD14,
stellt ein hochintensives monozytenspezifisches Signal für Einzellaser-Vielfarben-Durchflusszytometrie-Anwendungen bereit.
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In
noch einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein verbessertes
Verfahren zum Messen der CD11b-Expression auf der Oberfläche menschlicher Blutzellen
bereit, umfassend das Kontaktieren einer humane Blutzellen enthaltenden
Probe mit einem lysosomotropen Amin und einem für CD11b spezifischen Antikörper; und
dann Testen der Bindung des CD11b-Antikörpers an die Zellen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
obigen und andere Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden nach Berücksichtigung
der folgenden detaillierten Beschreibung, in Zusammenschau mit den
begleitenden Zeichnungen, ersichtlich werden, in welchen:
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1 eine
Grafik ist, welche die Zeitabhängigkeit
des HLA-DR-spezifischen Fluoreszenzsignals, angezeigt durch CD14+-Monozyten, inkubiert für verlängerte Zeiten mit einem Anti-HLA-DR-PE-Antikörper gemäß früherer Methodik, zeigt;
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2 Grafiken präsentiert, welche die Fähigkeit
von Chloroquin – aber
nicht von Azid, Brefeldin A oder Monensin – zeigen, das HLA-DR-spezifische
Fluoreszenzsignal zu stabilisieren, das durchflusszytometrisch von
Monozyten aus verschiedenen Individuen gemäß der vorliegenden Erfindung
gemessen wird, wobei die 2D und 2E die
Ergebnisse von Chloroquintitrationsexperimenten zeigen;
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3 Dot-Plots
von peripheren Blutzellen aus zwei Patienten zeigt, die einen großen Bereich an
CD14-spezifischer FITC-Fluoreszenz in der CD86+-Population
gemäß früherer Methodik
zeigen;
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4 Dot-Plots
von peripheren Blutzellen zeigt, die aus denselben beiden Individuen
wie in 3 entnommen worden sind, welche die starke Ansammlung
von CD14+-Monozyten (eingekreist) unter Verwendung
eines an die PerCP-Einheit eines PerCP/CY5.5-Tandemfluorophors,
der keinen Teil der Erfindung bildet, konjugierten Anti-CD14-Antikörpers zeigt;
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5 Daten zeigt, die aus einer Probe mit peripherem
Blut eines Patienten unter Verwendung der Reagenzien und Verfahren
der vorliegenden Erfindung gewonnen worden sind;
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6 Monozyten-HLA-DR-Expressionsdaten,
die unter Verwendung der Reagenzien und Verfahren der vorliegenden
Erfindung erhalten worden sind, gegen Daten aus denselben Proben,
die unter Verwendung eines früheren
Ansatzes erhalten worden sind, aufträgt; und
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7 Stabilisation
durch Chloroquin von CD11b-spezifischem Fluoreszenzsignal zeigt,
das durchflusszytometrisch in einer Gesamtblutprobe gemessen worden
ist.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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In
der Beschreibung bezieht sich „Monozyten
unterscheidende Antikörper" auf jeden Antikörper, der
alleine, in Kombination mit den physikalischen Eigenschaften einer
Zelle, wie zum Beispiel Lichtstreueigenschaften, oder in Kombination
mit einem oder mehreren zusätzlichen
Antikörpern
verwendet werden kann, um Monozyten in einer peripheren Blutprobe
zu unterscheiden. Der Begriff schließt folglich unter anderem einen
Anti-CD14-Antikörper
ein.
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Vorangegangene
klinische Studien legen nahe, dass proinflammatorische Zytokine
erfolgreich verwendet werden können,
um Patienten mit einer erniedrigten Monozytenfunktion zu behandeln.
Die Studien schlugen besonders vor, dass immunstimulierende Therapie
erfolgreich verwendet werden kann, um jene septischen Patienten
zu behandeln, in denen die frühe
proinflammatorische Antwort den Weg freimachte für eine systemische Immunsuppression
oder „Immunparalyse", gekennzeichnet
durch eine reduzierte Monozytenfunktion. Weitere Anzeichen legen
nahe, dass eine fortwährende
Reduktion der HLA-DR-Expression bei peripheren Blutmonozyten ein
nützlicher
Marker dieses immunsuprimierten Zustandes ist und dass therapeutische
Entscheidungen auf solchen Messungen erfolgreich basiert werden
können.
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Obwohl
Reagenzien und Verfahren gegenwärtig
existieren, welche die Messung von HLA-DR auf der Oberfläche von
Monozyten erlauben, sind zwei Probleme leicht mit Versuchen verbunden,
einen verbesserten durchflusszytometrischen Test zu entwickeln,
der gleichzeitig schnell, reproduzierbar und quantitativ ist.
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Das
erste bezieht sich auf die dynamische Natur der HLA-DR-Expression
auf der Oberfläche von
kompetenten APCs wie Monozyten. Wie weiter im Beispiel unten beschrieben,
wurden periphere Blutproben von normalen Donoren mit einem im Handel
erhältlichen
PE-konjugierten Anti-HLA-DR-Antikörper inkubiert. In der Inkubation
ebenfalls vorhanden war ein Monozyten unterscheidender Antikörper, anti-CD14.
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1 zeigt,
dass die Inkubation von peripheren Blutproben mit einem Anti-HLA-DR-Antikörper eine
zeitabhängige
Zunahme in der HLA-DR-spezifischen Fluoreszenz, die durchflusszytometrisch
auf den CD14+-Monozyten gemessen wird, veranlasst. Weiterhin
hängt die
Steigung der Zunahme von dem einzelnen Donor ab; als ein Ergebnis
kann sie nicht leicht durch eine einfache und universelle mathematische
Anpassung kontrolliert werden.
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Die
Basis für
diese Zeitabhängigkeit
des HLA-DR-Fluoreszenzsignals ist unsicher.
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Teil
der mechanistischen Unsicherheit stammt ohne Zweifel von der Fähigkeit
des Durchflusszytometers, Fluoreszenz leicht von verinnerlichtem,
ebenso wie zelloberflächengebundenem
Antikörper
zu detektieren. Picker et al., Blood 86 (4): 1408-1419 (1995); Suni
et al., J. Immunol. 212: 89-98 (1998). Von MHC-Klasse-II-Antigenen ist bekannt, dass
sie verinnerlicht und dann recycelt werden. Der Vorgang ist schnell,
mit einer Halbwertszeit der Endzytose der Oberflächen-Klasse-II-Population von
33 Minuten; der Recyclingverkehr kann in der Tat den biosynthetischen
HLA-DR-Verkehr um
etwa das 60fache übertreffen.
Reid et al., Nature 346: 655-57 (1990). Während man nicht wünscht, durch
Theorie gebunden zu sein, ist es möglich, dass die Zunahme im
HLA-DR-Signal, die beobachtet wird, durch die fortschreitende innere
Ansammlung des Proteins, das während
seiner Passage auf der Zelloberfläche markiert worden ist, verursacht
wird.
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Unsicherheit
stammt auch aus der hohen Komplexität der Verkehrswege. MHC-Restriktion stellt
konfligierende Anforderungen an die Proteinverarbeitungsmaschinerie
der APC: Auf der einen Seite gibt es ein Erfordernis für ein proteolytisch-verarbeitetes
Peptidantigen; auf der anderen Seite gibt es ein Erfordernis für ein intaktes
MHC-Klasse-II-Protein.
Diesen gleichzeitigen Erfordernissen wird durch eine fein choreographierte
und bis jetzt unvollständig verstandene
koordinierte Bewegung von endozytosiertem Antigen und neu synthetisierten
MHC-Klasse-II-Molekülen
durch verschiedene interne Kompartimente der Zelle hindurch entsprochen.
Cresswell, Annu. Rev. Immunol. 12: 259-93 (1994). Schnelles Recycling
von Klasse-II-Molekülen
von der Oberfläche
durch Kompartimente hindurch, die zum Teil von jenen deutlich verschieden
sind, welche von neu synthetisierten MHC durchquert werden, und
dann zurück
zu der Oberfläche,
bezieht noch andere, wahrscheinlich überschneidende intrazelluläre Wege
ein, Reid et al., Nature 346: 655-657 (1990); Roche et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 90: 8581-85 (1993); Watts, Annu. Rev. Immunol.
15: 821-50 (1997).
-
Die
vorliegende Erfindung ist zum Teil auf dem überraschenden Befund basiert,
dass Chloroquin, wenn es in die Inkubation mit Anti-HLA-DR-Antikörper eingeschlossen
wird, das aus CD14+-Monozyten gewonnene
HLA-DR-spezifische Signal stabilisiert. Diese Entdeckung ist besonders übereaschend in
Anbetracht der von Chloroquin berichteten Unfähigkeit, das Recycling von
MHC-Glycoproteinen zu hemmen, Reid et al., Nature 346: 655-57 (1990).
-
2 zeigt, dass die Zugabe von Chloroquin in
einer Endkonzentration von 3 mM das HLA-DR-Fluoreszenzsignal stabilisiert.
Azid (2A), Brefeldin A (2C)
und Monensin (2C), wobei von den letzteren
beiden bekannt ist, dass sie mit Proteinverarbeitungsschritten im
Zusammenhang mit Golgi in Wechselwirkung treten, stellen keine signifikante
Stabilisierung bereit.
-
Folglich
macht der Einschluss von Chloroquin während der Inkubation mit Anti-HLA-DR-Antikörper das
Ergebnis im Wesentlichen unabhängig von
der Dauer der Inkubation, von annähernd 15 Minuten bis zu dem
maximal getesteten Zeitraum von 60 Minuten. Dies steigert wesentlich
die Zuverlässigkeit,
Reproduzierbarkeit und Nützlichkeit
dieses Tests für
die klinische Verwendung.
-
Obwohl
sich die in 2 gezeigte Inkubation von
ungefähr
15 Minuten bis ungefähr
60 Minuten erstreckt, beträgt
die Inkubation vorzugsweise 20 bis 50 Minuten, bevorzugter 25 bis
45 Minuten, am bevorzugtesten 25 bis 35 Minuten. Und obwohl Chloroquin
beispielhaft angeführt
und gegenwärtig
bevorzugt wird, können
andere lysosomotrope Amine, welche das HLA-DR-spezifische Fluoreszenzsignal
stabilisieren, ebenfalls verwendet werden. Lysosomotrope Amine schließen zum
Beispiel Chloroquin, Hydroxychloroquin, Primaquin und Methylamin
ein.
-
Die 2D und 2E präsentieren
Chloroquintitrationsexperimente, womit gezeigt wird, dass eine Minimalkonzentration
von 2 mM Chloroquin benötigt
wird, um HLA-DR-Stabilisation
in dem Test zu bewirken. Chloroquin ist folglich in der Inkubation
in einer Endkonzentration von 2,0 bis 50 mM, vorzugsweise 2 bis
5 mM, bevorzugter in einer Endkonzentration von 2 bis 3 mM, am bevorzugtesten
in einer Endkonzentration von ungefähr 3 mM, eingeschlossen. Die
Bestimmung der Konzentration von Chloroquin oder anderem lysosomotropem
Amin, das am besten für
die stabile Messung von HLA-DR geeignet ist, ist leicht unter Verwendung
von Standardtitrierungsexperimenten bestimmt, wie zum Beispiel in Beispiel
2 unten berichtet.
-
In
bevorzugten Ausführungen
des Verfahrens und der Reagenzien der vorliegenden Erfindung ist
der Anti-HLA-DR-Antikörper
spezifisch für
nichtpolymorphe Klasse-II-Determinanten
und kann folglich für
die Messung von HLA-DR in mehreren Individuen, vorzugsweise sämtlichen
menschlichen Individuen, verwendet werden. Es wird auch bevorzugt, dass
der Antikörper
nicht mit HLA-DQ- oder HLA-DP-Molekülen kreuzreagiert.
Die hierin berichteten Experimente verwendeten Anti-HLA-DR-Antikörper vom
Klon L243.
-
Zusätzlich,
obwohl die Verfahren der vorliegenden Erfindung eine Reihe von Anti-HLA-DR-Antikörpern, konjugiert
mit einer Reihe von Fluorophoren, verwenden können, nutzt die vorliegende
Erfindung vorteilhafterweise HLA-DR-Antikörper, welche die Quantifizierung
der HLA-DR-Oberflächendichte erlauben.
-
Eine
Anzahl von früheren
Berichten beschreibt die Vorteile des Messens der Menge oder Dichte
von Antigenexpression auf Zellpopulationen im Vergleich mit dem
einfachen Testen der Häufigkeit von
Zellen, die das Antigen exprimieren.
-
Poncelet
et al., Eur. J. Histochem. 1: 15-32 (1996); Lavabre-Bertrand, Eur.
J. Histochem. 1: 33-38 (1996); Liu et al., Cytometry 26: 1-7 (1996); Moore,
Science 276: 51-52 (1997); Rehse et al., Cytometry 22: 317-322 (1995);
Patel et al., Anal. Biochem. 229: 229-235 (1995). Quantitative Methodik
ist besonders wichtig beim Charakterisieren von Zellpopulationen,
welche heterogene Antigenspiegel exprimieren, und beim Charakterisieren
der Expression von Antigenen, deren Spiegel sich dynamisch ändern. Die
Monozytenexpression von HLA-DR erfüllt beide dieser Kriterien.
-
Im
Zusammenhang mit der immunstimulierenden Behandlung der reduzierten
Monozytenfunktion, wie bei Sepsis, sollte eine feinere Unterscheidung
von Monozyten-HLA-DR-Oberflächenspiegeln zu
einer genaueren und verbesserten Unterscheidung der Patientenpopulationen
führen,
die wahrscheinlich von der Therapie einen Nutzen ziehen, wobei die
Immunstimulation von klinisch ungeeigneten Patienten vermieden wird.
Für jene
Patienten, die für
die Behandlung mit IFN-γ,
G-CSF oder anderen Immunstimulanzien ausgewählt worden sind, sollte eine
feinere Unterscheidung von Monozyten-HLA-DR-Spiegeln eine Dosisindividualisierung, basierend
auf der Dichteverteilung von HLA-DR auf den Monozyten des peripheren
Bluts jedes Patienten, erlauben; in der berichteten Pilotstudie
wurde sämtlichen
Patienten, welche die Einschlusskriterien erfüllten, eine einheitliche Dosis
Interferon gegeben.
-
Noch
ein weiterer Vorteil der quantitativen Analyse ist, dass solch eine
Quantifizierung den Test im Wesentlichen unabhängig von Variationen von Labor
zu Labor machen. Im Gegensatz dazu ist die qualitative Klassifikation,
wie zum Beispiel das Definieren von positiv färbenden Populationen, als Hell (engl.:
bright) oder Dunkel (engl.: dim), sowohl subjektiv als auch höchst abhängig von
dem Messinstrument und seinen Einstellungen. Zum Beispiel war, in dem
von sowohl von Kox et al., Arch. Intern. Med. 157:389-393 (1997)
als auch von Döcke
et al., Nature Med. 3:678-681 (1997) berichteten klinischen Versuch
die PE-Fluoreszenzintensitätsgrenze,
die verwendet worden ist, um HLA-DR-- von HLA-DR+-Populationen zu unterscheiden, sowohl idiosynkratisch als
auch maschinenabhängig.
Zusätzlich
stellt die Verwendung solch eines Kriteriums, um zwei Populationen
zu definieren – eine
positive, eine negative – nur
ein grobes Maß der
Verteilung von HLA-DR-Dichten in der Monozytenpopulation bereit.
-
Folglich
nutzt eine bevorzugte Ausführung der
Zusammensetzungen, Verfahren und Kits der vorliegenden Erfindung
HLA-DR-Antikörper,
welche die Quantifizierung der HLA-DR-Oberflächendichte erlauben. Vorzugsweise
sind solche Antikörper
an Phycoerythrin (PE), bevorzugter in einem definierten molaren
PE:Ab-Verhältnis,
am bevorzugtesten in einem molaren Verhältnis von 1:1 konjugiert.
-
PE
ist besonders gut geeignet für
solch eine quantitative Analyse: Es ist hell und es hat keine Selbstauslöschung.
Fluorophore wie Fluorescein-Isothiocyanat (FITC), CY3 und CYS können sich aufgrund
von Überlappung
ihrer Exzitations- und Emissionsspektren selbst auslöschen. Von
Auslöschung
von FITC wurde gezeigt, dass sie sowohl durch die Nähe von FITC-Molekülen zu einem
einzelnen Antikörper
als auch durch die Nähe
von FITC-Molekülen
zu benachbarten Antikörpern,
die auf ein hoch dichtes zelluläres
Epitop gerichtet sind, geschieht. Haugland, Handbook of Fluorescent
Probes and Research Chemicals, 6. Aufl., Molecular Probes Inc.,
Eugene, OR (1996); Deka et al., Cytometry 25: 271-279 (1996). Peridiniumchlorophyllprotein
(PerCP), das unter anderem beschrieben ist im US-Patent Nr. 4,876,190,
hierin durch Bezugnahme eingeschlossen, photolysiert während seines Übergangs
durch den Laser des Durchflusszytometers, was eine exakte Quantifizierung
ausschließt.
Andere Vorteile von PE für
die Antigen-Dichtequantifizierung werden im US-Patent Nr. 5,620,842
beschrieben, hierin durch Bezugnahme eingeschlossen.
-
Ein
weiterer Vorteil von PE als ein Fluorophor ist die kommerzielle
Verfügbarkeit
von Anti-HLA-DR-Antikörpern,
die in definierten molaren Verhältnissen
an PE konjugiert sind (Becton Dickinson Immunocytometry Systems,
San Jose, CA) und die kommerzielle Verfügbarkeit von pelletierten Perlenstandards
(QuantiBRITETM, BDIS), wobei die Perlen
definierte PE-Fluoreszenzspiegel bereitstellen.
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Das
zweite Problem im Zusammenhang mit Versuchen, einen verbesserten
Durchflusszytometrietest für
HLA-DR-Expression auf peripheren Blutmonozyten zu entwickeln, ist,
dass mit FITC und mit anderen üblichen,
PE-unterscheidbaren Fluorophoren markierte Anti-CD14-Antikörper die
unzweideutige Diskriminierung von Monozyten und Granulozyten nicht
erlauben. Ein ausreichender Prozentsatz an Monozyten färbt so blass
mit anti-CD14, dass die schwach gefärbte Granulozytenpopulation überlappt wird.
Dies ist in 3 gezeigt, Dot-Plots aus zwei
gesonderten Patienten zeigen in jedem Fall den breiten Bereich von
Anti-CD14-FITC-Fluoreszenz
in der CD86+-Population in peripherem Blut.
-
Die
vorliegende Erfindung ist weiter zum Teil auf der neuen Entdeckung
basiert, dass Konjugieren eines Anti-CD14-Antikörpers mit der PerCP-Einheit eines
PerCP/CY5.5-Fluoreszenz-Resonanz-Energietransfer-Tandemfluorophors
ein hochspezifisches, hochuniformes, hochintensives gebündeltes Signal
von peripheren Blutmonozyten bereitstellt, wodurch die leichte Unterscheidung
von Monozyten und Granulozyten erlaubt wird.
-
Cyanin-Fluoreszenz-Resonanz-Energietransfer-Tandemfluorophore
(„Tandemfluorophore", „Tandemfarbstoffe", „Trikolorfarbstoffe") haben kürzlich die
Auswahl an Fluorophoren erweitert, die für die Einzellaser-Vielfarb-Durchflusszytometrie-Analyse erhältlich sind.
Die PE-CYS-Tandemfärbung
erwies sich als besonders gut geeignet für die Dreifarbanalyse: Die
R-PE-Einheit, angeregt durch das Licht mit 488 nm eines Argonionenlasers,
dient als ein Energiedonor, und CYS, wirkend als ein Energieakzeptor, fluoresziert
bei 670 nm, was leicht unterscheidbar ist von der Emission von FITC
und PE. Cyaninfluorophore sind beschrieben in den US-Patenten mit den Nummern
5,268,486; 4,337,063; 4,404,289; 4,405,711; und in Mujumdar et al.,
Bioconj. Chem. 4: 105-111 (1993); Southwick et al., Cytometry 11: 418-430
(1990); Ernst et al., Cytometry 10: 3-10 (1989); und Mujumdar et
al., Cytometry 10: 11-19 (1989), und Cyanin-Fluoreszenz-Resonanz-Energietransfer-Tandemfluorophore
sind beschrieben unter anderem in den US-Patenten mit den Nummern 5,714,
386 und in Waggoner et al., Ann. NY Acad. Sci. 677: 185-193 (1993),
und Landsdorp et al., Cytometry 12: 723-30 (1991), deren Offenbarung
hierin durch Bezugnahme eingeschlossen ist.
-
Von
der CYS-Einheit dieser Tandemfluorophore wurde jedoch gezeigt, dass
sie direkt an CD64 (FcγRI)
bindet, was falsche, antikörperunabhängige Signale
auf CD64+-Zellen ergibt. Van Vugt et al., Blood
88: 2358-2360 (1996). Diese antikörperunabhängige Bindung hat merkliche
Anstrengungen in der Technik motiviert, die CYS-Einheit zu maskieren,
um die Scheinbindung an auf der Oberfläche von peripheren Blutzellen
präsentierten
CD64-Molekülen
zu reduzieren; etliche dieser Anstrengungen sind unter anderem beschrieben
in der zusammen zu eigenen und ebenfalls anhängigen US-Patentanmeldung Nr. 08/943,491, angemeldet
am 3. Oktober 1997, deren Offenbarung hierin durch Bezugnahme in
ihrer Gesamtheit eingeschlossen ist.
-
Aber
da CD64 konstitutiv auf Monozyten und Makrophagen exprimiert wird
und durch IFN-γ stark heraufreguliert
wird, kann es als ein nützlicher
Monozyten unterscheidender Marker dienen. Folglich wurde in einem
Ansatz, im Gegensatz zu jenem, der früher genutzt worden ist, um
farbstoffvermittelte Bindung zu reduzieren, ein neues Anti-CD14-Konjugat zubereitet,
in welchem die CY5.5-Einheit eines Tandem-PerCP/CY5.5-Fluorophors gezielt
orientiert worden ist, um seine Wechselwirkung mit CD64 zu erleichtern.
Bei diesem neuen Konjugat wurde der Anti-CD14-Antikörper mit
der PerCP-Einheit eines PerCP/CY5.5-Tandemfarbstoffs konjugiert,
wodurch folglich die CY5.5-Einheit in einer gewissen Distanz vom
Antikörper
gezeigt wird.
-
4 zeigt
die starke Bündelung
von CD14+-Monozyten, beobachtet unter Verwendung dieses
neuen CD14-PerCP/CY5.5-Konjugates. Die Proben wurden aus denselben
Patienten entnommen, wie jenen, deren Daten in 3 gezeigt
sind. Obwohl PerCP/CY5.5 beispielhaft veranschaulicht ist, kann
das Tandemfluorophor PE/CYS ebenfalls verwendet werden. PerCP/CYS
wurde in den gegenwärtigen
Verfahren als ineffektiv befunden.
-
In
einem Aspekt stellt die gegenwärtige
Erfindung dann ein Verfahren zum Messen der HLA-DR-Oberflächenexpression
auf menschlichen peripheren Blutmonozyten bereit, welches beide
dieser Verbesserungen einschließt.
In bevorzugten Ausführungen
wird eine periphere Blutprobe in der Anwesenheit von Chloroquin
mit einem ersten Antikörper in
Kontakt gebracht, wobei der erste Antikörper für HLA-DR spezifisch ist und
an PE konjugiert ist, und wird auch mit einem zweiten Antikörper in
Kontakt gebracht, wobei der zweite Antikörper für CD14 spezifisch ist und an
die PerCP-Einheit eines PerCP/CY5.5-Tandemfluorophors konjugiert
ist; die Bindung des Anti-HLA-DR-Antikörpers an
die CD14+-Zellen wird dann gemessen, vorzugsweise durch
Durchflusszytometrie.
-
Die
Antikörperinkubation
wird vorzugsweise auf einer unfraktionierten – das heißt Gesamtblut – peripheren
Blutprobe durchgeführt.
Obwohl die Verfahren, Reagenzien und Kits der vorliegenden Erfindung
ebenso verwendet werden können,
um die HLA-DR-Expression
auf Monozyten enthaltenden peripheren Blutfraktionen zu bewerten,
bewirkt die Elimination vorhergehender Fraktionierungsschritte eine
Vereinfachung gegenüber
dem Protokoll, welches in dem berichteten klinischen Versuch, Kox
et al., Arch. Intern. Med. 157: 389-393 (1997), Döcke et al.,
Nature Med. 3: 678-681 (1997); Döcke
et al., in Schmitz et al. (Hrsg.), Durchflusszytometrie in der Klinischen
Zelldiagnostik, Schattauer: Stuttgart und New York (1994), S. 163-177
(hiernach zusammen „Döcke-Test"), verwendet worden
ist. Die Eliminierung von Fraktionierungsschritten reduziert die
Testzeit, reduziert den möglichen
Probenverlust und reduziert Quellen der Testvarianz, wichtige Vorteile
in einem Test, der zum Teil für
die klinische Verwendung vorgesehen ist. Weitere Vorteile von Gesamtbluttests sind
berichtet in Picker et al., Blood 86 (4): 1408-1419 (1995); Suni
et al., J. Immunol. 212: 89-98 (1998); und Kahan, „Application
Note 2: Detecting Intracellular Cytokines in Activated Monocytes", Becton Dickinson
Immunocytometry Systems (San Jose) (1997), deren Offenbarungen hierin
durch Bezugnahme eingeschlossen sind.
-
Wie
jedoch verstanden werden wird, mag das Weiterbestehen von Erythrozyten
in der Gesamtblutprobe über
den Färbeschritt
hinaus spätere
Anstrengungen verkomplizieren Fluoreszenz zu messen, die spezifisch
an die kernhaltigen Zellen in der Probe gebunden ist. Folglich können unter
solchen Umständen
die Verfahren der vorliegenden Erfindung nach dem Antikörperinkubationsschritt
und vor dem durchflusszytometrischen Datenerwerb einen weiteren
Schritt des Lysierens der Erythrozyten in der Probe einschließen.
-
Eine
Anzahl von Mitteln, die gleichzeitig dazu dienen, rote Blutzellen
zu lysieren und kernhaltige Zellen in einer Gesamtblutprobe zu fixieren,
ohne die Bindung von Antikörpern
an die kernhaltigen Zellen zu beeinflussen, sind in der Technik
bekannt. Diese Mittel sind unter anderem beschrieben in den US-Patenten
mit den Nummern 4,654,312; 4,902,613; 5,510,267; 5,516,695; 5,648,225
und im Europäischen
Patent Nr.
EP 161770
B1 , deren Offenbarungen hierin durch Bezugnahme eingeschlossen
sind. Etlicher solcher Mittel sind im Handel erhältlich, einschließlich FACS
TMLysing Solution (FACS
TM-Lysierungslösung; Becton
Dickinson Immunocytometry Systems, San Jose, CA, Katalognummer 349202) und
Whole Blood Lysing Solution (Gesamtblutlysierungslösung; Caltag
Laboratories, Inc., Burlingame CA, Katalognummer GAS-10).
-
Die
Minimaldauer der Inkubation mit Lysereagenz hängt davon ab, ob nach der Lyse
Trümmer durch
Zentrifugation entfernt werden.
-
Beim
einfachsten Testprotokoll wird die durchflusszytometrische Bestimmung
der HLA-DR-Expression direkt in der lysierten Probe gemessen, ohne
Entfernen von Lysetrümmern.
Bei diesem Ansatz kann die Inkubation mit Lysereagenz sich von ungefähr 1 bis
60 Minuten erstrecken, vorzugsweise von ungefähr 2 bis 30 Minuten, bevorzugter
ungefähr
10 Minuten.
-
In
einem alternativen Protokoll, bei welchem Lysetrümmer durch Zentrifugation entfernt
werden, gefolgt wahlweise von Waschen des mononuklearen Zellpellets,
wird die Inkubation mit Lysereagenz vorzugsweise für mindestens
ungefähr
8 bis 10 Minuten vor der Zentrifugation durchgeführt. Bei diesem alternativen
Protokoll erstreckt sich die Inkubation von ungefähr 8 bis
60 Minuten, vorzugsweise ungefähr
8 bis 30 Minuten, am meisten zu bevorzugen ungefähr 8 bis 15 Minuten, wobei
eine Inkubation von 8 bis 10 Minuten am meisten bevorzugt ist.
-
Inkubation
mit Lysereagenz wird in jedem Fall vorzugsweise bei Raumtemperatur
durchgeführt, in Übereinstimmung
mit den Instruktionen, die mit dem Lysereagenz verpackt sind.
-
Folglich
ist, wie in Beispiel 1 unten dargelegt, ein bevorzugtes Protokoll
zum Messen von HLA-DR-Expression auf der Oberfläche von peripheren Blutmonozyten
wie folgt:
- 1) Zu 50 μl Gesamtblut füge 10 μl Färbereagenz hinzu.
Das Färbereagenz
enthält
500
ng HLA-DR-PE (Ab:PE-Verhältnis
1:1)
63 ng CD14-PerCP/CY5.5
18 mM Chloroquin
in gepufferter
Salzlösung,
enthaltend Gelatine und 0,1 % Natriumazid (wobei sich in Übereinstimmung
mit Konvention HLA-DR-PE und CD14-PerCP/CY5.5 auf Antikörper mit
Spezifität für HLA-DR
bzw. CD14 beziehen, indem sie mit den angegebenen Fluorophoren konjugiert
sind).
- 2. Inkubiere für
25 bis 30 Minuten im Dunkeln bei Raumtemperatur.
- 3. Füge
1 ml 1 × FACSTM Lysing Solution (erhalten als 10X-Stammlösung, BDIS
Katalognummer 349202) hinzu und inkubiere annähernd 10 Minuten bei Raumtemperatur
im Dunkeln.
- 4. Analysiere direkt unter Verwendung eines FACSTM-Markendurchflusszytometers
(BDIS, San Jose, CA). Nimm 2000 Monozytenereignisse auf und bewerte
die Bindung des Anti-HLA-DR-Antikörpers daran.
-
Wie
für den
Fachmann ersichtlich sein würde,
können
das Verfahren zum Kalibrieren und Laufen lassen des Durchflusszytometers
ebenso wie die Verfahren zum Analysieren der so aufgenommenen Daten
variiert werden, und solche Variationen liegen gut im Fachwissen.
-
Wie
weiter verstanden werden würde,
können
Durchflusszytometer und fluoreszenzaktivierte Zellsortiergeräte von anderen
Herstellern ebenfalls verwendet werden, wie es andere Vorrichtungen
können,
die sich beim Messen von Fluoreszenz aus mit Antikörper markierten
Zellen als nützlich
erweisen, wie zum Beispiel Mikrovolumenfluorimeter (volumetrische
Kapillarzytometer) – wie
zum Beispiel beschrieben in den US-Patenten mit den Nummern 5,547,849;
5,556,764; 5,932,428 und 5,912,134, hierin durch Bezugnahme in ihrer
Gesamtheit eingeschlossen – und
mikrofabrizierte fluoreszenzaktivierte Zellsortiergeräte, wie
sie zum Beispiel beschrieben sind in Fu et al., Nature Biotechnology
17: 1109-1111 (1999), dessen Offenbarung hierin durch Bezugnahme
eingeschlossen ist.
-
Wie
in den Beispielen unten weiter beschrieben wird, können weitere
Schritte durchgeführt
werden, wie zum Beispiel das Entfernen von Lysetrümmern durch
Absaugen des Überstands
nach Sammeln der Zellen durch Zentrifugation, wobei wahlweise eine
weitere Waschung des mononuklearen Zellpellets eingeschlossen wird.
-
Es
wird auch ersichtlich sein, dass Monozyten nicht nur durch das CD14+-Fluoreszenzsignal
unterschieden werden können
und vorzugsweise werden, sondern auch durch gezeigte physikalische
Eigenschaften, zum Beispiel durch den Grad an Seitenstreuung und
Vorwärtsstreuung.
Monozyten können sogar
allein auf der Basis solcher physikalischer Eigenschaften unterschieden
werden.
-
Schließlich sollte
festgestellt werden, dass Proben nicht zu lange bei dem letzten
Schritt vor der Datenaufnahme verdünnt stehen gelassen werden sollten;
ungefähr
6 % des Signals gehen in der ersten Stunde verloren.
-
Wo
der Anti-HLA-DR-Antikörper
an Fluorophor in einem definierten molaren Verhältnis konjugiert ist, ist es
bei dem oben beschriebenen Test möglich, die Dichteverteilung
der HLA-DR-Expression auf der CD14+-Monozytenpopulation
abzuschätzen
und dieselbe als pro Zelle gebundene Antikörper anzuzeigen.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt folglich verbesserte Verfahren zum
Messen der HLA-DR-Expression
auf der Oberfläche
von menschlichen Blutzellen bereit und besonders auf der Oberfläche von peripheren
Blutmonozyten, welche signifikante Vorteile gegenüber früheren Verfahren
haben.
-
Beispiel
2 zeigt weiter, dass Ergebnisse aus dem verbesserten HLA-DR-Test
der vorliegenden Erfindung gut mit Ergebnissen aus früheren, aber
problematischen Tests, korrelieren. Dieser hohe Korrelationsgrad
erlaubt die direkte Übertragung
der etablierten klinischen Kriterien auf durch den vorliegenden
Test angezeigte Messungen.
-
Wie
in Beispiel 2 dargelegt, wurden periphere Blutproben von Patienten
gewonnen und die Dichte an HLA-DR wurde auf Monozyten unter Verwendung
von Chloroquininkubation und einem Anti-CD14-PerCP/CY5.5-Konjugat
untersucht. Wie weiter in dem Beispiel beschrieben, schloss das
Protokoll, im Gegensatz zu dem oben präsentierten, das Entfernen von
Lysetrümmern
durch Zentrifugation ein. Proben wurden auch nach dem früheren Döcke-Verfahren
untersucht. Ergebnisse sind in den 5 und 6 gezeigt.
-
Die 5A trägt Seitenstreuung
(SSC) gegen Fluoreszenzkanal 3 (CD14-PerCP/CY5.5) für zwei Aliquoten einer Probe
eines einzelnen Patienten auf, die gemäß dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung verarbeitet worden ist. Die eng gebündelte CD14+-Monozytenpopulation
ist jeweils eingekreist. 5B zeigt
direkt unterhalb jedem Dot-Plot ein Histogramm, das die aus den
Zellen in der abgegrenzten Monozytenpopulation gemessene PE-Fluoreszenzintensität (HLA-DR)
grafisch darstellt. Histogrammstatistiken sind ebenfalls wiedergegeben.
-
6 vergleicht
die unter Verwendung von Verfahren der vorliegenden Erfindung erhaltenen
Ergebnisse mit Ergebnissen, die unter Verwendung des früheren Döcke-Tests erhalten worden
sind. Die Y-Achse zeigt die Anzahl an Phycoerythrinmolekülen (anti-HLA-DR-PE),
die im Durchschnitt pro Monozyte unter Verwendung der vorliegenden
Verfahren gebunden ist; die X-Achse gibt den Prozentsatz an Monozyten
an, der für
HLA-DR positiv ist, unter Verwendung der früheren Verfahren. Die Korrelation
ist hoch, mit einem Korrelationskoeffizienten (r2)
von 0,908.
-
Um
zuverlässige
Prozentsätze
an HLA-DR+-Monozyten gemäß dem Döcke-Verfahren zu gewinnen,
war es notwendig, Zellen unter Verwendung von Anti-HLA-DR-PE-Antikörper-Subsättigungsspiegeln
(annähernd
20 % Sättigung)
zu färben
und die Inkubationszeit sorgfältig
zu überwachen,
beides pro publiziertem Protokoll. Der geringe Grad an Antikörpersättigung
bedeutet jedoch, dass kleine Variationen in der Antikörperkonzentration
zu großen Änderungen
in der Antikörperbindung
und folglich der gemessenen Fluoreszenz führen. Die Sorgfalt, mit welcher
Antikörper
titriert werden muss, und der Grad, mit welchem die Inkubationszeit
eingehalten werden muss, entfernen den Döcke-Test aus dem Gebiet des
klinischen Routiniers.
-
Die
hohe Korrelation zwischen dem Prozentsatz an HLA-DR+-Monozyten,
wie gemessen durch das Döcke-Verfahren,
und die Anzahl an pro Monozyte gebundenen Anti-HLA-DR-PE-Molekülen, wie gemessen
durch die Verfahren der vorliegenden Erfindung, erlaubt die direkte Übertragung
der etablierten klinischen Kriterien auf durch den vorliegenden Test
angezeigte Messungen. Folglich, wie in 6 gesehen
werden kann, übersetzt
sich das zuvor etablierte Behandlungskriterium von 30 % HLA-DR+-Monozyten
auf ungefähr
3000 Moleküle
PE (anti-HLA-DR), die pro Monozyte gebunden sind; ähnlich übersetzt
sich das Kriterium für
die Beendigung der Behandlung, 50 % HLA-DR+-Monozyten,
auf ungefähr
4750 Moleküle
pro Zelle gebundenem PE (anti-HLA-DR).
-
Unter
Verwendung der zuvor etablierten klinischen Behandlungsparameter
werden Patienten mit einem Risiko für Sepsis, die durchschnittlich
weniger als 3000 Anti-HLA-DR-Antikörper pro
Monozyte für
zwei aufeinanderfolgende Tage zeigen, als geeignet für den Beginn
von immunstimulierender Behandlung bestimmt, wie zum Beispiel Behandlung mit
IFN-γ, und
die Behandlung wird so lange fortgesetzt, bis die Durchschnittsdichte
auf ungefähr
4700 bis 5000, vorzugsweise 5000 oder mehr Anti-HLA-DR-Moleküle pro periphere Blutmonozyte steigt,
vorzugsweise an zwei bis drei aufeinanderfolgenden Tagen.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt folglich Verfahren zum Bewerten des
Immunzustands eines menschlichen Patienten und zum Bestimmen der Geeignetheit
von immunstimulatorischer Therapie in einem Patienten mit einer
reduzierten Monozytenfunktion und genauer in einem Patienten mit
reduzierter Monozyten-HLA-DR-Expression
bereit, worin die Dichte der HLA-DR-Expression auf der Oberfläche von
peripheren Blutmonozyten ein Maß der
Immundysfunktion in dem kompetenten APC-Kompartiment des Patienten
anzeigt, geeignet für
die Behandlung durch immunstimulierende Agenzien und Verfahren.
-
Es
wird selbstverständlich
verstanden werden, dass sich durch die Anhäufung von noch mehr klinischen
Daten, welche Daten nun vermehrt aufkommen werden, in Anbetracht
der Einfachheit und Zuverlässigkeit
der Verfahren der vorliegenden Erfindung die Kriterien für die immunstimulierende
Behandlung von Patienten mit Monozytendysfunktion – zum Beispiel
bei Patienten mit einem Risiko für
Sepsis oder septischen Schock – wahrscheinlich ändern werden.
-
Es
wird auch verstanden werden, dass IFN-γ, während es das gegenwärtig bevorzugte
immunstimulatorische Mittel ist, wahrscheinlich in der Zukunft durch
andere Mittel ergänzt
oder sogar ersetzt wird, welche die Dysfunktion der Monozyten des
Patienten umkehren. Unter solchen Verfahren befindet sich die Behandlung
mit G-CSF, GM-CSF, Dialyse und Leptin, Santos-Alvarez et al., Cellular
Immunol. 194: 6-11 (1999).
-
Wie
festgestellt, sind die hierin präsentierten Verfahren
von besonderem Nutzen bei klinischem Hintergrund. Durchflusszytometrie
wurde nun zu einem Routineteil des klinischen Labors, Riley et al., Clinical
Applications of Flow Cytometry, Igaku-Shoin Medical Publ. (1993);
Coon et al. (Hrsg.), Diagnostic Flow Cytometry (Techniques in Diagnostic
Pathology, Nr. 2), Williams & Wilkins
(1991); Keren et al., Flow Cytometry and Clinical Diagnosis, Amer.
Soc'y of Clinical
Pathol. (ISBN 0891893466, 1994), und die hierin präsentierten
Verfahren sind gut innerhalb des Fachwissens des klinischen Pathologielabors.
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Jedes
klinische Labor mag jedoch nur sporadischen Bedarf haben, den Test
durchzuführen,
und es gibt folglich einen Bedarf für Zusammensetzungen und Kits,
welche es erlauben, dass der Test auf einer bedarfsgerechten Basis
leicht durchgeführt
wird.
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Folglich
stellt in einem anderen Aspekt die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen
bereit, die hiernach „Färbezusammensetzungen" genannt werden,
die jeweils an Fluorophor konjugierten Antikörper und ein lysosomotropes
Amin umfassen. In einer Ausführung
umfasst die Färbezusammensetzung einen
Anti-HLA-DR-Antikörper
und ein lysosomotropes Amin. Bevorzugter umfasst die Färbezusammensetzung
weiter einen Anti-CD14-Antikörper;
bei den am meisten bevorzugten Ausführungen umfasst die Zusammensetzung
anti-HLA-DR-PE, anti-CD14-PerCP/CY5.5 und Chloroquin. Für die Messung
der Dichte auf HLA-DR-Molekülen
auf der Oberfläche
von Monozyten kann der Anti-HLA-DR-Antikörper an PE in einem definierten
molaren Verhältnis
konjugiert sein, am bevorzugten in einem molaren Verhältnis von
1:1.
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Es
wird verstanden werden, dass diese Färbezusammensetzungen weiter
zahlreiche Verdünnungsmittel,
Konservierungsmittel und Stabilisatoren einschließen können, die
in der Technik Standard sind, wie zum Beispiel gepufferte Gelatine
und Natriumazid.
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In
noch einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung Kits
für die
Messung von HLA-DR auf der Oberfläche von peripheren Blutzellen
bereit, und in bevorzugten Ausführungen
auf der Oberfläche von
peripheren Blutmonozyten.
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In
einer Ausführung
umfasst das Kit einen Anti-HLA-DR-Antikörper und ein lysosomotropes Amin
wie Chloroquin, wobei der Antikörper
und das Amin gesondert verpackt sind. Typischer schließt das Kit
eine Färbezusammensetzung
ein, in welcher Antikörper
und Amin in einer einzigen Zusammensetzung kombiniert sind, typischerweise
mit einer zusätzlichen,
gesondert verpackten Erythrozytenlysierungszusammensetzung. Die
Färbezusammensetzung
umfasst vorzugsweise, wie oben beschrieben, einen Anti-HLA-DR-Antikörper und
ein lysosomotropes Amin. Bevorzugter umfasst die Färbezusammensetzung
einen Anti-CD14-Antikörper; in
den am meisten bevorzugten Ausführungen
umfasst die Zusammensetzung anti-HLA-DR-PE, anti-CD14-PerCP/CY5.5
und Chloroquin. Für
Anwendungen, in welchen die Dichte von HLA-DR gemessen werden soll,
ist der Anti-HLA-Antikörper der
Färbezusammensetzung
des Kits an PE in einem definierten molaren Verhältnis, am bevorzugtesten in
einem molaren Verhältnis
von 1:1 konjugiert, und das Kit umfasst weiter pelletierte Perlen,
die mit definierten PE-Spiegeln konjugiert sind, um die Kalibrierung des
Durchflusszytometers zu erlauben.
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Wie
oben festgestellt, ist die Basis für die Zeitabhängigkeit
des HLA-DR-Fluoreszenzsignals während der
Anti-HLA-DR-Antikörperfärbung unbekannt,
wie es der Mechanismus ist, durch welchen Chloroquin das Signal über die
Zeit stabilisiert. Aber unabhängig
vom Mechanismus wird deutlich, dass er von anderen Zelloberflächenmolekülen geteilt
wird. Folglich zeigt 7, dass das Fluoreszenzsignal, das
während
der Antikörperfärbung von
CD11b in Gesamtblutproben erzeugt wird, auch mit der Färbezeit
steigt und dass das Fluoreszenzsignal ähnlich durch die Zugabe von
Chloroquin in einer Endkonzentration von 3 mM stabilisiert werden
kann. 7 zeigt weiter, dass diese Phänomene, wie bei HLA-DR, in
dem Blut von Donoren mit ziemlich unterschiedlichen Durchschnittsexpressionsspiegeln
beobachtet werden können.
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Folglich
stellt die Erfindung in einem anderen Aspekt verbesserte Verfahren,
Zusammensetzungen und Kits zur Messung von CD11b-Expression auf
der Oberfläche
von humanen Blutzellen bereit. Das Verfahren umfasst das Kontaktieren
einer humane Blutzellen enthaltenden Probe mit einem lysosomotropen Amin
und einem für
CD11b spezifischen Antikörper und
dann das Detektieren der Bindung des CD11b-Antikörpers an die Zellen. Die Zusammensetzungen
umfassen einen CD11b-spezifischen Antikörper, typischerweise an ein
Fluorophor konjugiert, und ein lysosomotropes Amin, typischerweise
Chloroquin. In einer Ausführung
umfasst das Kit eine Färbezusanmensetzung
und eine Erythtrozytenlysierungszusammensetzung. Die Färbezusammensetzung umfasst,
wie oben beschrieben, vorzugsweise einen Anti-CD11b-Antikörper und ein lysosomotropes Amin.
Die Färbezusammensetzung
kann weiter einen Anti-CD45-Antikörper umfassen; in den am meisten
bevorzugten Ausführungen
umfasst die Zusammensetzung anti-CD11b-PE, anti-CD45-PerCP und Chloroquin.
Andere an Fluorophor konjugierte Antikörper, welche die Unterscheidung
von Neutrophilen erleichtern, können
verwendet werden, um die Messung von CD11b auf der Oberfläche von
peripheren Blutneutrophilen zu erlauben.
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Die
folgenden Beispiele werden im Wege der Erläuterung und nicht im Wege der
Beschränkung angeboten.
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BEISPIELE
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Allgemein
und solange nicht anderweitig festgestellt, sind die bei den folgenden
Beispielen verwendeten durchflusszytometrischen Verfahren in der
Technik wohlbekannt. Detaillierte Protokolle sind in etlichen jüngeren Kompendien,
einschließlich
Flow Cytometry: A Practical Approach, 2. Aufl., M. G. Ormerod (Hrsg.),
Oxford University Press, 1997; Handbook of Flow Cytometry Methods,
J. Paul Robinson (Hrsg.), John Wiley & Sons (1993); Current Protocols in
Cytometry, J. Paul Robinson (Hrsg.), John Wiley & Sons (Oktober 1997, mit periodischen
Aktualisierungen); Becton Dickinson Cytometry Source Book, Becton
Dickinson Immunocytometry Systems (1998, mit periodischen Aktualisierungen)
(San Jose, CA), deren Offenbarungen hierin durch Bezugnahme eingeschlossen
sind, zusammengestellt.
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Für die Bequemlichkeit
werden Antikörperbezeichnungen
abgekürzt
durch Angaben der Antigenspezifität, gefolgt vom Fluorophor.
Fluorophorabkürzungen
sind Phycoerythrin (PE), Peridininchlorophyllprotein (PerCP), Allophycocyanin
(APC), Fluoresceinisothiocyanat (FITC), Cyanin 5 (CYS) und Cyanin
5.5 (CY5.5). Folglich wird ein Antikörper, der mit Phycoerythrin
(PE) markiert ist, der spezifisch ist für HLA-DR, „HLA-DR-PE" genannt. Becton Dickinson Immunocytometry
Systems (San Jose, CA) als die Reagenzienquelle wird abgekürzt mit „BDIS".
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Beispiel 1
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Chloroquininhibition von
zeitabhängiger
Variation bei HLA-DR-spezifischer Fluoreszenzantikörperfärbung
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Periphere
Blutproben wurden normalen Freiwilligen entnommen.
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Die
Zeitabhängigkeit
des HLA-DR-spezifischen Signals, detektierbar durch Durchflusszytometrie,
von Antikörper
gefärbten
peripheren Blutmonozyten wurde durch Variieren der Dauer der Antikörperfärbung beurteilt.
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Für die in 1 berichteten
Experimente wurden zu 50 μl
mit EDTA-antikoaguliertem
Gesamtblut 10 μl
Färbereagenz,
enthaltend entweder (a) CD14-PerCP/CY5.5
(63 ng) und HLA-DR-PE (250 ng) (Donoren #160 und #325) oder (b) CD14-PerCP/CY5.5
(63 ng) und HLA-DR-PE (500 ng) (Donor #790) hinzugefügt.
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Proben
wurden mit Färbereagenz
bei Raumtemperatur für
die angegebenen Zeiten inkubiert, wonach 1 ml 1X FACSTM Lysing
Solution (10X-Stammlösung
von BDIS, Katalognummer 349202) hinzugefügt wurde und die Inkubation
dauerte für
10 Minuten weiter an.
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Bei
Donor #160 wurden die Proben dann bei 250 × g für 5 Minuten zentrifugiert,
der Überstand wurde
entfernt, das Pellet wurde in 2 ml PBS + 5,0 % BSA resuspendiert
und erneut zentrifugiert. Das Endpellet wurde in 0,5 ml PBS + BSA
suspendiert und wurde durch Durchflusszytometrie analysiert. Bei den
Donoren #790 und #325 wurde die Postlysewaschung weggelassen: Nach
der Inkubation mit Lysing Solution wurden die Proben bei 250 × g für 5 Minuten zentrifugiert,
der Überstand
wurde entfernt und das Pellet wurde direkt in 0,5 ml PBS + BSA für die Analyse
durch Durchflusszytometrie resuspendiert.
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Die
durchflusszytometrische Aufnahme von wenigstens 2000 Monozytenereignissen
wurde für jede
Probe unter Verwendung eines FACSTM-Markendurchflusszytometers
(BDIS), kalibriert unter Verwendung von CaliBRITETM-(BDIS
Katalognummer 349502) oder QuantiBRITETM-Perlen
(BDIS Katalognummer 340495), gemäß den Instruktionen
des Herstellers, durchgeführt.
Die PE-Fluoreszenzintensität für monozytenspezifische
Ereignisse wurde, wie in Figur gezeigt, aufgetragen.
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Die
Wirkung von zahlreichen Additiven auf die Stabilität der HLA-DR-spezifischen
Fluoreszenzintensität
wurde durch Einschließen
dieser Reagenzien während
des Färbeschrittes
gestestet.
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In
einem ersten Experiment, dessen Ergebnisse in 2A angezeigt
sind, wurden periphere Blutproben (50 μl mit EDTA antikoaguliertes
Gesamtblut) mit entweder (a) 10 μl
Färberreagenz,
enthaltend 500 ng HLA-DR-PE und 63 ng CD14-PerCP/CY5.5 (angezeigt
in der Figur als „Kontrolle"); (b) 10 μl Färbereagenz,
enthaltend 500 ng HLA-DR-PE, 63 ng CD14-PerCP/CY5.5 und 0,6 % Natriumazid
(Azidendkonzentration 0,1 %; angezeigt in 2A als „Azid"); oder (c) 10 μl Färbereagenz, enthaltend
500 ng HLA-DR-PE, 63 ng CD14-PerCP/CY5.5 und 18 mM Chloroquin (Chloroquinendkonzentration
3 mM; angezeigt in 2A als „Chloroquin"), gefärbt. Inkubation
geschah bei Raumtemperatur für
die angegebenen Zeiten, wonach 1 ml 1X FACSTM Lysing
Solution hinzugefügt wurde
und die Inkubation für
10 Minuten fortgesetzt wurde.
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Nach
Erythrozytenlyse wurden die Proben bei 250 × g für 5 Minuten zentrifugiert,
der Überstand wurde
entfernt, das Pellet wurde in 1 ml PBS + 0,5 % BSA resuspendiert
und erneut zentrifugiert. Das Endpellet wurde in 0,5 ml PBS + BSA
suspendiert und durch Durchflusszytometrie analysiert, wie oben.
Ergebnisse sind in 2A aufgetragen.
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Ein
zweites Experiment, angezeigt in 2B, wurde ähnlich durchgeführt, jedoch
unter Weglassen des Postlysewaschschrittes: Nach Erythrozytenlyse
wurden die Proben bei 250 × g
für 5 Minuten
zentrifugiert, der Überstand,
enthaltend Lysetrümmer,
wurde entfernt, und das Pellet wurde direkt in 0,5 ml PBS + 0,5
% BSA resuspendiert. Wiederum wurde durchflusszytometrische Aufnahme
von wenigstens 2000 Monozytenereignissen durchgeführt und
die PE-Fluoreszenzintensität
der Monozytenpopulation wurde aufgetragen.
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Um
zu testen, ob Brefeldin A und Monensin ähnlich die HLA-DR-Expression
in dem durchflusszytometrischen Test stabilisieren würden, wurde
eine zusätzliche
Experimentenreihe durchgeführt.
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Zu
50 μl mit
EDTA antikoaguliertem Gesamtblut wurden 10 μl Färbereagenz (500 ng HLA-DR-PE und
63 ng CD14-PerCP/CY5.5 in gepufferter Salzlösung, enthaltend Gelatine und
0,1 % Natriumazid) hinzugefügt;
das Färbereagenz
schloss weiter die unten vermerkten Additive ein. Proben wurden
mit Färbereagenz
für die
angegebenen Zeiten inkubiert, wobei 1 ml 1X FACSTM Lysing
Solution hinzugefügt wurde.
Nach Inkubation mit der Lysierungslösung für 9,5 bis 11,5 Minuten wurden
die Proben direkt unter Verwendung eines FACSCaliburTM-Markendurchflusszytometers
(BDIS, San Jose, CA) analysiert.
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Additive
zu der Färbezusammensetzung
für diese
letzteren Experimentenreihen, angezeigt in 2C, waren:
(A) nichts (Kontrolle); (B) 18 mM Chloroquin; (C) 0,2 mM Brefeldin
A; und (D) 0,013 mM Monensin. Endkonzentrationen der Additive nach
einer 1:6-Verdünnung
durch Färbung
waren: (B) 3 mM Chloroquin; (C) 0,034 mM Brefeldin A; und (D) 0,0022
mM Monensin. Endkonzentrationen von Brefeldin A und Monensin sind
jene, welche als ausreichend befunden worden sind, Verarbeitung
und Sekretion von Zytokinen zu hemmen, durch Picker et al., Blood
86 (4): 1408-1419 (1995); Suni et al., J. Immunol. 212: 89-98 (1998).
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Die
in 2C präsentierten
Daten wurden unmittelbar nach Lyse aufgenommen; im Gegensatz zu
Experimenten, deren Ergebnisse in 1 präsentiert
sind, wurde die Entfernung von Lysetrümmern (durch Zentrifugation
und Absaugen, wahlweise gefolgt von einer Waschung) weggelassen.
Unabhängige
Experimente (nicht gezeigt) zeigten, dass die Ergebnisse miteinander
vergleichbar sind, ob Trümmer entfernt
werden oder nicht. Wenn Trümmerentfernung
nicht durchgeführt
wird, kann die Dauer des Lyseschrittes verkürzt werden: Proben können so
kurz wie ungefähr
60 Sekunden nach Färbung
analysiert werden. Proben können
bis zu ungefähr
60 Minuten nach Färbung
getestet werden (mit Verlust über
die 60 Minuten von ungefähr
5 bis 10 % HLA-DR-PE-Fluoreszenz).
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Wie
in den 2A bis 2C gezeigt,
stabilisierte Chloroquin – aber
nicht Azid, Brefeldin A oder Monensin – zuverlässig HLA-DR-Fluoreszenz, wobei die
Signale nach 60-minütiger
Inkubation im Wesentlichen identisch waren mit jenen nach 10 bis
15 Minuten Inkubation. In nicht gezeigten Experimenten wurde von
Hydroxychloroquin gezeigt, dass es gleich wirksam beim Stabilisieren
des HLA-DR-Signals war wie Chloroquin.
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Ein
weiteres Experiment wurde durchgeführt, um die Minimalkonzentration
an Chloroquin zu bestimmen, die gebraucht wird, um eine Stabilisierung
der HLA-DR-Expression
auf der Oberfläche
von Monozyten zu bewirken.
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Eine
Aliquote aus 50 μl
peripherem Blut wurde von einem gesunden Freiwilligen entnommen
und mit 10 μl
HLA-DR-Quantifizierungsreagenz (50 μg/ml HLA-DR-PE, 6,3 μg/ml CD14-PerCP-CY5.5,
in 10 mM Natriumpyrophosphat, 0,15 M NaCl, pH 8) vermischt. Das
HLA-DR-Quantifizierungsreagenz enthielt weiter Chloroquin mit 0
mM (Kontrolle), 6 mM, 12 mM oder 18 mM.
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Bei
jedem Experiment wurden 4 Blutproben für jede Chloroquinkonzentration
gefärbt,
wobei jede der Proben für
20; 40, 60 oder 80 Minuten gefärbt wurde.
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Am
Ende der Färbezeitdauer
wurden die Proben mit 1X FACSTM Lysing Solution
(BDIS) lysiert und auf einem FACSCaliburTM-Durchflusszytometer analysiert.
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500
Monozytenereignisse wurden gesammelt. Der HLA-DR-PE-Medianwert (FL2)
wurde aus einem Histogramm bestimmt, das auf der Monozytenpopulation
in einer FL3/Seitenstreuung eingeblendet wurde. Ergebnisse, gezeigt
in den 2D und 2E, zeigen,
dass HLA-DR-Stabilisierung mit Chloroquin bei 2 mM oder darüber erhalten werden kann,
aber dass 1 mM Chloroquin nicht ausreichend war, um eine Stabilisierung
zu bewirken.
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Beispiel 2
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Messung von HLA-DR auf
peripheren Blutmonozyten von Patienten
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Periphere
Blutproben wurden durch Venenpunktion aus Patienten gewonnen, die
zur ICU zugelassen worden sind. Eine Aliquote jeder Probe wurde unter
Verwendung des folgenden Protokolls untersucht.
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Zu
50 μl Gesamtblut
wurden 10 μl
Färbereagenz,
enthaltend 50 μg/ml
HLA-DR-PE (Klon L243), 6,3 μg/ml
CD14-PerCP/CY5.5 und 18 mM Chloroquindiphosphat, hinzugefügt. HLA-DR-PE
(BDIS Katalognummer 347367, erneut gereinigt, um Antikörper: PE-Konjugat
in einem Verhältnis
von 1:1 bereitzustellen) ist ein IgG2a/κ-Mausantikörper, der
mit einem nichtpolymorphen HLA-DR-Epitop reagiert und nicht mit
HLA-DQ- oder HLA-DP-Molekülen
kreuzreagiert. CD14-PerCP/CY5.5 (BDIS übliches Konjugat des Antikörpers LeuM3,
unkonjugiert erhältlich
unter BDIS Katalognummer 347490) ist ein IgG2b/κ-Mausantikörper, der
für CD14
spezifisch ist.
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Die
Aliquote wurde für
25 bis 35 Minuten im Dunkeln bei Raumtemperatur inkubiert und dann wurde
1 ml 1 × FACSTM Lysing Solution (erhältlich als 10X-Stammlösung, BDIS
Katalognummer 349202) hinzugefügt
und die Inkubation wurde für
8 bis 10 Minuten fortgesetzt. Die Zellen wurden dann durch Zentrifugation
bei 300 × g
(1200 RPM in einer Sorvall-6000-Zentrifuge) gesammelt und die Lysetrümmer in
dem Überstand
wurden abgesaugt. Das Zellpellet wurde in 0,5 ml PBS, enthaltend
0,5 % Rinderserumalbumin (BSA), resuspendiert.
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Die
Probe wurde unter Verwendung eines FACSTM-Markendurchflusszytometers
analysiert. Kalibrierung wurde durchgeführt unter Verwendung des QuantiBRITETM-Quantifizierungskits
(BDIS Katalognummer 340495). Ein Minimum aus 2000 Monozytenereignissen
(CD14+ und weiter basierend auf der Seitenstreuung eingegrenzt)
wurde aufgenommen und die PE-Fluoreszenz dieser Zellen wurde grafisch dargestellt. 5 zeigt die bei einer solchen Patientenprobe
gesammelten Daten.
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Eine
zweite Aliquote jeder Probe wurde über Ficoll-Hypaque fraktioniert,
und die PBMC wurden gemäß Kox et
al., Arch. Intern. Med. 157: 389-393 (1997); Döcke et al., Nature Med. 3:
678-681 (1997); und Döcke
et al., in Schmitz et al. (Hrsg.), Durchflusszytometrie in der Klinischen
Zelldiagnostic, Schattauer: Stuttgart und New York (1994), S. 163-177,
untersucht.
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Ergebnisse
jeder Probe durch beide Verfahren sind in 6 als ausgefüllte Dreiecke
aufgetragen. Die am besten passende lineare Regressionslinie durch
die Punkte ist gezeigt.
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Beispiel 3
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Stabilisierung des CD11b-spezifischen
Fluoreszenzsignals durch Chloroquin
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Blut
aus drei normalen adulten Donoren wurde in Standard-EDTA-Vacutainerfl-Röhrchen gesammelt und direkt
auf Eis gestellt. Fünfzig
(50) μl
Gesamtblut wurden in ein Röhrchen,
enthaltend 20 μl
eines Cocktails aus CD11b-PE- und CD45-PerCP-Antikörpern mit oder ohne Chloroquin, übertragen,
wobei die Chloroquin enthaltenden Röhrchen eine Chloroquin-Endkonzentration
von 3 mM hatten. Blut wurde für
die angegebene Zeit bei Raumtemperatur vor der Zugabe von 1,0 ml
FACS-Lysierungsreagenz (1X)
gefärbt.
Durchflusszytometrieanalyse wurde durchgeführt, im Wesentlichen wie beschrieben
in den Beispielen 1 und 2. Die Ergebnisse sind in 7 gezeigt.
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Während bevorzugte
erläuternde
Ausführungen
der vorliegenden Erfindung beschrieben werden, wird es einem Fachmann
ersichtlich sein, dass zahlreiche Änderungen und Modifikationen
daran gemacht werden können,
ohne von der Erfindung, wie sie durch die Ansprüche definiert ist, abzuweichen.