TELEFONDIALOGANORDNUNG MIT GEWINNSPIEL BASIERT AUF DER ANZAHL DER ANKOMMENDEN ANRUFE
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Telefondialoganordnung. Derartige Telefondialoganordnungen, die von einem Anrufer häufig über sog. Sonderrufnummern (wie beispielsweise in Deutschland 0190-Nummern) angewählt werden, sind in ver- schiedensten Formen zur Übermittlung von Informationen oder zu Unterhaltungszwecken bekannt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Telefondialoganordnung zu schaffen, die für den Anrufer ein einfach zu überblickendes und transparentes, dabei aber gleichzeitig sehr attraktives Gewinnspiel bereitstellt.
Die Lösung der vorstehend genannten Aufgabe erfolgt durch eine Telefondialoganordnung gemäß den kennzeichnenden Merk- malen des Anspruches 1 sowie durch ein Verfahren zum Betrieb einer Dialoganordnung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 13.
I
Bevorzugte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Telefondialoganordnung sowie des Verfahrens ergeben sich aus den Un- teransprüchen.
Erfindungsgemäß weist die Telefondialoganordnung eine Einrichtung zur Entgegennahme des Anrufs eines Anrufers auf. In der Regel ist die Telefondialoganordnung dabei derart ausge- bildet, dass auch mehrere, gleichzeitig eingehende Anrufe von verschiedenen Anrufern gleichzeitig bearbeitet werden können. Jeder Anruf wird - ab einem gewissen Zeitpunkt, wie nachstehend noch näher erläutert wird - von einer Zähleinrichtung registriert. Der Zählerstand dieser Zähleinrichtung
ist maßgeblich dafür, ob dem Anrufer eine sog. Sonderbehandlung zuteil wird oder nicht, insbesondere, ob der Anrufer einen Preis gewinnen kann oder nicht. Der Zählerstand wird in einer Entscheidungseinrichtung mit vorgegebenen Zählerständen verglichen, die dem Anrufer vorher bekannt gegeben worden sind. Dabei wird entschieden, ob dem Anrufer eine Sonderbehandlung zuteil werden soll oder nicht. Diese Entscheidung wird dem Anrufer dann von einer Signalisierungs- einrichtung mitgeteilt.
Bevorzugt werden vorgegebene Zählerstände in festen Intervallen gewählt, beispielsweise ein Grundintervall von 1.000 Anrufen. Dies bedeutet, dass jedem 1.000 Anrufer eine Sonderbehandlung zuteil wird.
Bevorzugt sind neben dem Grundintervall auch ein oder mehrere erweiterte Intervalle vorgesehen, bei deren Erreichen unterschiedliche Sonderbehandlungen vorgenommen werden. Insbesondere können die erweiterten Intervalle jeweils arithmeti- sehe Vielfache oder Zehnerpotenzen des Grundintervalls darstellen, so dass beispielsweise bei jedem zehntausendsten, hunderttausendsten, millionsten, zehnmillionsten usw. Anruf verschiedene Sonderbehandlungen mit unterschiedlichen Gewinnmöglichkeiten vorgenommen werden.
Im Falle einer Sonderbehandlung weist die Telefondialoganordnung bevorzugt eine Einrichtung zur Übermittlung einer Quizfrage an den Anrufer auf. Diese Frage kann bevorzugt eine Multiple-Choice Frage darstellen, auf die der Anrufer mittels Tonwahlverfahren über oder über eine Stimmantwort eine Alternative auswählen kann. Falls in einer Entscheidungseinrichtung entschieden wird, dass die Antwort des Anrufers richtig ist, wird dem Anrufer ein entsprechender Gewinn in Aussicht gestellt, wobei in diesem Falle zur Über-
mittlung des Gewinns die Identität und die Anschrift des Anrufers festgehalten werden. Die Höhe des Gewinns orientiert sich dabei bevorzugt an der Größe des Grundintervalls bzw. des erweiterten Intervalls, wobei der Gewinn um so größer ist, desto seltener das Intervall erreichbar ist. Die Zuer- kennung des Gewinns hängt jedoch letztlich von der korrekten Beantwortung der Frage ab. Alternativ ist es in einer anderen Ausführungsform der Erfindung selbstverständlich auch denkbar, die Zuteilung des Gewinns nicht von der Beantwor- tung einer Frage abhängig zu machen.
Falls kein vorgegebener Zählerstand erreicht wird und dem Anrufer damit keine Sonderbehandlung zuteil werden soll, wird im Rahmen der Erfindung besonders bevorzugt dem Anrufer mitgeteilt, wieviele Anrufe noch bis zum Erreichen des nächsten Grundintervalls erforderlich sind. Dabei wird bewusst nicht mitgeteilt, ob als nächstes ein Grundintervall oder ein erweitertes Intervall erreicht werden wird. Der Gesamtzählerstand des Anrufzählers wird im Rahmen des Spiels be- vorzugt geheimgehalten, so dass es für den Anrufer eine Überraschung bleibt, welcher Gewinn beim Erreichen des nächsten Grundintervalls in Aussicht gestellt ist. Durch die Bekanntgabe der bis zum Erreichen des nächsten Grundintervalls verbleibenden Anrufe wird das Dialogsystem für den Anrufer transparent und in gewisser Weise beeinflussbar, da der Anrufer durch mehrfache Anrufe nachvollziehen kann, wie sich der Anrufzähler dem nächsten Gewinnzählerstand annähert.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Telefondialog- anordnung über eine Sonderrufnummer erreichbar, bei der die für den Anruf berechneten Gebühren teilweise dem Betreiber der Telefondialoganordnung gutgeschrieben werden. Aus diesen Gebühren kann die Gewinnsumme ausgeschüttet werden. Da bei den gängigen Sonderrufnummern die entstehenden Gebühren da-
von abhängen, wie lange der Anruf dauert, wird der Anrufer zu Beginn des Anrufes bevorzugt für eine bestimmte, vorgegebene Zeitdauer durch eine - vom AnrufZählerstand unabhängige - Ansage über das Spiel und die möglichen Gewinne infor- iert, bis die Signalisierungseinrichtung dem Anrufer anschließend bekanntgibt, ob ein Gewinn in Aussicht steht oder nicht.
Bei einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist es auch denkbar, dass dem Anrufer für eine vorgegebene Zeit kommerzielle Werbespots vorgespielt werden, über die die Gewinnsumme bzw. der technische Betrieb der Anlage finanziert werden können. Auch eine Mischfinanzierung aus Werbeeinnahmen und Gebühreneinnahmen ist möglich.
Weiterhin kann vorgesehen sein, dass im Falle der Falschbeantwortung einer Frage durch den Anrufer der entsprechende Gewinn nicht verfällt, sondern auf eine Akkumulatoreinrichtung (Jackpot) gebucht wird, wobei dieser Jackpot beispiels- weise für den zehnmillionsten Anrufer die mögliche Gewinnsumme nochmals erhöht. Es kann vorgesehen sein, dass dem Jackpot erst Gewinne ab einer bestimmten Höhe gutgeschrieben werden.
Weiterhin kann in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen sein, dass die Telefondialoganordnung eine Sperreinrichtung gegenüber Mehrfachzugriffen desselben Benutzers innerhalb eines gewissen Zeitraums aufweist. Eine derartige Sperreinrichtung weist bevorzugt eine Einrichtung zur Gewinnung eines Identifikationsmerkmals des Anrufers (z.B. seiner Rufnummer, einer dem Anrufer jeweils mitgeteilten und von diesem eingegebenen PIN-Nummer od. dgl.), einer Speichereinrichtung zur Speicherung des Identifikationsmerkmals zusammen mit der Uhrzeit des jeweiligen Anrufs und/oder
des Zählerstandes zum Zeitpunkt des Anrufes in einer Liste sowie eine Sperrentscheidungseinrichtung auf, die bei jedem Anruf die gespeicherte Liste anhand des Identifikationsmerkmals überprüft, ob ein Anrufer mit demselben Identitfikati- onsmerkmal innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls oder eines vorgegebenen Zählerstandintervalls bereits eine vorgegebene Anzahl von Anrufen überschritten hat. In letzterem Falle wird der Anruf sofort abgewiesen und nicht gezählt. Beispielsweise kann eine derartige Sperreinrichtung die vom Telefonnetzbetreiber übermittelte Teilnehmernummer heranziehen, um zu verhindern dass ein Anrufer mehr als eine vorgegebene Anzahl (z.B. drei) Anrufe innerhalb von 24 Stunden tätigt.
Wenngleich die vorliegende Erfindung beispielhaft anhand einer sprachgesteuerten Telefondialoganordnung beschrieben wird, kommen auch vielfältige andere KommunikationsSysteme für eine Implementierung der Erfindung in Frage, beispielsweise kostenpflichtige Internetdialoganwendungen oder Dia- loganwendungen auf Mobilfunkbasis, wie beispielsweise SMS-, WAP- oder UMTS-Anwendungen. Entscheidend ist jeweils, dass die Anzahl der Zugriffe über eine Zähleinrichtung registriert wird und abhängig von dem Zählerstand dem jeweiligen Benutzer eine Sonderbehandlung zuteil wird oder nicht. Auch bei Verwendung anderer Dienste kann vorgesehen sein, dass die Anzahl der erforderlichen Anrufe bis zum nächsten Grundintervall — nicht aber der genaue Zählerstand - dem Benutzer jeweils mitgeteilt wird.
Eine entsprechende, auf alphanumerischen Kurznachrichten (SMS, Short Message Service) basierende Dialoganordnung kann beispielsweise derart ausgestaltet sein, dass der Benutzer eine (kostenpflichtige) Message an einen SMS-Server sendet und der Server an die Absendernummer daraufhin abhängig von
dem Stand einer Zählereinrichtung automatisch eine Antwortkurznachricht generiert. Mit dieser Nachricht wird bei einem Nichterreichen des Grundintervalls wiederum die verbleibende Zahl der Nachrichten bis zum nächsten Grundintervall mit- teilt. Im Falle eines Erreichens eines Grundintervalls oder eines erweiterten Intervalls wird dagegen eine Gewinnfrage übermittelt, die durch eine Antwort-Kurznachricht (z.B. innerhalb einer vorgegeben Zeit) oder im Rahmen eines Rückrufs über ein Voice-Dialogsystem korrekt zu beantworten ist, um einen Gewinn zu erhalten. Im Rahmen der Erfindung kann auch vorgesehen sein, dass dieselbe Dialoganordnung mit einem einheitlichen Zähler sowohl für Telefonanrufe als auch für SMS-Nachrichten oder z.B. über Internet-Dialoganwendungen erreichbar ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Blockansicht . einer erfindungsge- mäßen Telefondialoganordnung, und
Figur 2 ein schematisches Flußdiagramm eines Dialogablaufs eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung.
In Figur 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Telefondialoganordnung 10 schematisch dargestellt. Die Telefondialoganordnung 10 ist über ein oder mehrere Amtslei- tungen 12 (zum Beispiel über ein oder mehrere ISDN- Multiplexanschlüsse) mit einem öffentlichen Telefonnetz verbunden. Die Amtsleitungen 12 können über eine Sonderrufnummer (z.B. eine 0190-Nummer) erreicht werden. Dabei können mehrere Anrufe gleichzeitig entgegengenommen werden, wobei in den Figuren nur die Verarbeitung eines einzigen Anrufes
dargestellt ist; die Verarbeitung der übrigen Anrufe erfolgt parallel, wobei jedoch jeweils auf dieselbe Zählereinrichtung 18 (siehe unten) zugegriffen wird. Die Telefondialoganordnung 10 arbeitet bevorzugt mikroprozessorgesteuert, wie aus dem Stand der Technik bekannt. Dabei sind die Ansagetexte in einem digitalen Ansagespeicher 16 abgelegt. Ein eingehender Anruf von den Amtsleitungen 12 wird von einer Ansage- und Ablaufsteuerung 14 entgegengenommen. Zunächst wird eine einheitliche Startansage abgespielt, in der die wesentlichen Regeln des Gewinnspiels erläutert werden. Um das System für die Anrufer bei häufiger Nutzung abwechslungsreich zu gestalten, kann die Startansage über einen Zufallsgenerator variiert werden oder auch und kommerzielle Werbeansagen enthalten. Wichtig ist, dass anhand der Startansage für den An- rufer noch nicht klar ist, ob ein Preis gewonnen werden kann oder nicht, so dass der Anrufer die Startansage bis zum Ende anhört. Erst nach dem Ende der Startansage wird in einer Zähleinrichtung 18 ein Anrufzähler N inkrementiert. Dadurch, dass der Anrufzähler N erst nach Ablauf der Wartezeit inkre- mentiert wird, wird verhindert, dass Anrufer durch kurze Anrufe den Zählerstand beeinflussen können. In einem Entscheidungsblock 20 wird daraufhin festgestellt, ob ein bestimmtes Gewinnintervall erreicht ist. Dazu wird der Anrufzähler N mit einer Modulo-Operation (mod) verknüpft, die — wie allge- mein bekannt - den Rest einer ganzzahligen Division ergibt. Wenn in Block 20 festgestellt wird, dass kein Gewinnintervall erreicht wurde (Modulo-Wert ungleich Null), erfolgt eine Verzweigung zu Block 22, in dem die Ansage- und Ablaufsteuerung 14 veranlasst wird, einen Ansagetext auszugeben (z.B. "Ihre Chancen stehen gut! Nur noch ... Anrufe bis zum nächsten Gewinn"), in dem angegeben wird, wieviele Anrufe noch bis zum Erreichen des nächsten Gewinns erforderlich sind, wobei jedoch nicht ausgegeben wird,'' welche Gewinnsstufe bei dem nächsten Gewinn erreichbar ist. Nach dieser Ansa-
ge wird die Telefonverbindung seitens der Telefondialoganordnung getrennt, so dass das Gespräch für den Anrufer im Falle des Nichtgewinns insgesamt eine vordefinierte Zeit gedauert hat, wobei in dieser Zeit ein vordefinierter Gebüh- renbetrag angefallen ist.
Wird andererseits in Block 20 das Erreichen einer Gewinnstufe festgestellt, so erfolgt in Block 24 die Beantwortung einer Quizfrage und bei richtiger Beantwortung die Zuerken- nung eines Gewinns, wie anhand von Figur 2 näher erläutert wird.
In Figur 2 ist ein Ablaufschema eines erfindungsgemäßen Dialoges näher dargestellt. Der Ablauf beginnt mit Schritt 30, in dem der Anruf (im Beispiel an die Rufnummer 0190 802 802) entgegengenommen wird. Zunächst erfolgt eine Startansage sowie eine Gewinnermittlung 32, wie anhand von Figur 1 bereits erläutert wurde. Wenn kein gewinnfähiger Zählerstand erreicht wurde, erfolgt in Schritt 34 die Ausgabe eines Textes (Text 1) wie vorstehend beschrieben, und die Verbindung wird getrennt. Wenn jedoch eine Gewinnstufe erreicht wurde, wird - je nach der erreichten Gewinnsstufe 36 - ein vorgegebener Glückwunschtext (Text 2 bis Text 6) ausgegeben. Anschließend wird der Anrufer in Schritt 38 mit einem Operator verbunden, der eine Quizfrage stellt, beispielsweise "Wer ist der Moderator der Sendung 'Wer wird Millionär?' - Günther Jauch oder Stefan Raab?". Wird die Frage richtig beantwortet 40, werden Name und Adresse des Gewinners aufgenommen 46. Als Gewinn erhält im Ausführungsbeispiel jeder tausendste Anrufer EUR 50,— , jeder zehntausendste Anrufer einen Reisegutschein im Wert von EUR 1.000, — , jeder hunderttausendste Anrufer ein Auto im Wert von bis zu EUR 20.000, — und jeder millionste Anrufer einen Betrag von EUR 500.000, — . Zusätzlich wird unter jeweils 10 Gewinnern von EUR 500.000, — ein weiterer Ge-
winner ausgelost, der bei Richtigbeantwortung einer weiteren Frage zusätzliche 500.000, — EUR — somit insgesamt 1.000.000,— EUR gewinnen kann. Kann ein Teilnehmer die gestellte Frage nicht beantworten 42, so fällt - bei einem Ge- winnwert von 500.000 EUR und mehr - 50 % des Gewinnwerts in einen Jackpot und 50 % kommen einem karitativen Zweck zugute (Schritt 44). Die Gewinnbeträge im Jackpot stehen für den zehnmillionsten Anrufer als zusätzliche Gewinnsumme zur Verfügung. Alternativ zu einem Operator können die vorstehend beschriebenen Schritte auch über ein automatisches Dialogsystem abgewickelt werden, indem z.B. die Quizfrage über ein Tonwahlverfahren beantwortet wird und die Gewinndaten des Anrufers über eine sog. Voicebox aufgezeichnet werden. Auf die Voicebox (eine Art Anrufbeantworter) kann der Gewinner nach Aufforderung seinen Namen und seine Adresse aufsprechen. Gleichzeitig wird die von der Telefongesellschaft übermittelte Teilnehmerrufnummer gespeichert, um ein zusätzliches Identitfikationsmerkmal zu erhalten, falls die aufgesprochene Adresse unverständlich sein sollte oder die Ver- bindung während der Adressaufnähme abbrechen sollte.