Vom Hobbykartierer zum Wirtschaftsförderer – wie sich die Kartierung von Französisch-Polynesien für die Bevölkerung ausgezahlt hat

Französisch-Polynesien mit seinen weißen Sandstränden, Wanderwegen in den Bergen und UNESCO-Welterbestätten ist ein Wunschziel vieler Reisender. Und für manche bleibt es dies auch. Christophe Courcaud wollte daher mit Street View den Menschen dieses Paradies näherbringen und gleichzeitig die Tourismusbranche Tahitis fördern.

1.800 km

fotografiert

1,2 Millionen

Bilder

über

8K

Videoauflösung

8+

Inseln

18

Hotels veröffentlicht

450+

Brancheneinträge
erstellt

Die Verbindung von Arbeit und Vergnügen

Angeregt durch seine Begeisterung für Street View und die atemberaubenden Inseln Französisch-Polynesiens gründete Courcaud im Jahr 2019 das Unternehmen Tahiti 360. Es ist darauf spezialisiert, 360°-Bilder großer Außenflächen Französisch-Polynesiens aufzunehmen, wie z. B. Wanderwege und Strände, und in Street View hochzuladen. Im Mittelpunkt der Arbeit von Courcaud steht zwar, die Schönheit der Inseln einzufangen und zu präsentieren, aber er hilft auch lokalen Unternehmen, ihre Sichtbarkeit bei Street View mit einem eindrucksvollen Business View ihrer Innenbereiche zu erhöhen.

Kartierung Französisch-Polynesiens

Heute ist fast alles digitalisiert. Daher fällt es schwer zu glauben, dass bis zur Ankunft von Courcaud und Tahiti 360 auf der Insel nur Satellitenansichten Französisch-Polynesiens existierten. Da die Straßen auf Inseln wie Bora Bora und Tahiti keine Namen hatten, war die Orientierung sowohl für die Einheimischen als auch für Touristen schwierig. Das machte das Ganze noch komplizierter. Insbesondere Notfallkräften wie Feuerwehrleuten, Ersthelfern und Polizisten wurde dadurch die Arbeit unnötig erschwert.

 

Ich bin seit jeher der Auffassung, dass Street View große Vorteile für die einheimische Bevölkerung haben kann. Und ich fand es auch schon immer faszinierend, dass man sich an einen bestimmten Ort versetzen und die Umgebung erkunden kann, noch bevor man das eigene Haus überhaupt verlässt. Das erschien mir für Französisch-Polynesien besonders nützlich, da hier die Orientierung schwierig war.

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Christophe Courcaud, Gründer von Tahiti 360

 

Kartierung von Bora Bora mithilfe von Google Street View

Kommunale Behörden schlossen sich mit Tahiti 360 zusammen, da sie erkannten, welche Vorteile Street View für die Inselbewohner haben könnte. Das gemeinsame Ziel war die Kartierung und Erfassung aller Straßen auf Tahiti, Moorea, Bora Bora, Raiatea, Maupiti, Huahine, Fakarava und Rangiroa. Courcaud legte mithilfe von Gelände- und Golfwagen, E-Bikes, Jetskis und sogar Pferden eine Strecke von 1.800 km in Französisch-Polynesien zurück. Dank des Einsatzes von Courcaud und Geodaten der Behörden, stehen für Tahiti heute in Google Maps Wegbeschreibungen zu lokalen Unternehmen, Verkehrsinformationen in Echtzeit und Vorschläge für schnellste Routen zur Verfügung. Dies ist auf der Insel insbesondere für Rettungsdienste von entscheidender Bedeutung. Und schließlich ist durch den Zugang zu den Bildern von Tahiti 360 in Street View nicht nur die Stadtplanung, sondern auch die Instandhaltung von Gebäuden sowie von Straßen einfacher geworden.

Zugang zur UNESCO-Welterbestätte

Die eindrucksvollste Tour von Tahiti 360 führt den Nutzer durch Taputapuatea auf der Insel Raiatea. Dieses UNESCO-Weltkulturerbe hat einen großen Anteil daran, dass jährlich über 300.000 Besucher nach Französisch-Polynesien kommen. Courcaud erfasste die Schönheit dieses Orts in 360°-Aufnahmen und bietet so Millionen von Menschen die Möglichkeit, ihn virtuell zu erleben. Durch die Veröffentlichung seines Bildmaterials auf Street View können wir das Weltwunder heute direkt auf unseren Bildschirmen bestaunen.

Die Kartierung einer kompletten Insel war keine einfache Aufgabe, aber Courcaud nahm die Herausforderung an. Um 360°-Aufnahmen von ganz Bora Bora zu machen, erkundete er die Insel mit dem Auto, dem Boot und zu Fuß. Courcaud brauchte nur sieben Tage, um die ganze Insel zu kartieren und über Street View allen Nutzern weltweit zugänglich zu machen.

Neben Bora Bora fotografierte Courcaud alle Straßen von Papeete (Hauptstadt Tahitis) und die Stadt Pirae. Seit der Veröffentlichung dieser Bilder auf Street View haben beide Städte deutlich an Popularität gewonnen.

Und auch lokale Unternehmen erhielten die Chance, sich auf Street View vorzustellen. Große Hotelketten wie Intercontinental, Manava und Hilton sowie kleinere Bed-and-Breakfast-Betreiber freuten sich über die Gelegenheit, von einem globalen Publikum gesehen zu werden.

Die nächsten Ziele auf der Wunschliste

Tahiti 360 will bis Ende des Jahres alle Inseln Französisch-Polynesiens kartieren. Bisher fehlen dazu noch Maupiti und Tahaa sowie die Marquesas-, Gambier- und Austral-Inseln. Und obwohl er in Französisch-Polynesien noch einiges zu tun hat, plant Courcaud bereits sein nächstes Abenteuer. Auf Anfrage der kommunalen Behörden seiner französischen Heimatstadt stimmte er zu, 400 km Radwege, die Hortillonnages von Amiens und für Somme Tourisme die Strecke eines Ausflugszuges mit seiner Kamera und gewohnten Expertise für Street View festzuhalten. Außerdem wird Courcaud Aufnahmen von Teahupoo machen, dem Austragungsort der Surfwettbewerbe der Olympischen Spiele 2024. Dazwischen möchte er Neukaledonien und Wallis und Futuna in Street View hinzufügen, um den Einheimischen den Alltag zu erleichtern und mehr Menschen die Möglichkeit zu bieten, diese Paradiese zu erleben.

Street View ist eine Plattform zur Zusammenarbeit. Hier kann jeder Nutzer eindrucksvolle Bilder auf Google Maps veröffentlichen, um Communities zu unterstützen, Geschäfte vor Ort sichtbarer zu machen und Menschen virtuellen Zugang zu den Wundern unserer Welt zu ermöglichen. Und das Beste ist, dass sich mit Street View jeder seinen eigenen Weg zum Erfolg bahnen kann – er muss lediglich den ersten Schritt machen und einen Beitrag erstellen.

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