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Usinger Krippe mit fast lebensgroßen Figuren eingezogen

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Emilia und Johanna gefallen die großen Krippenfiguren des Usinger Gewerbevereins, die auch in diesem Jahr in der Garage des Usinger Pfarrhauses eine Bleibe gefunden haben. Das Jesuskind wird an Heiligabend hinzukommen. Foto: Pieren
Emilia und Johanna gefallen die großen Krippenfiguren des Usinger Gewerbevereins, die auch in diesem Jahr in der Garage des Usinger Pfarrhauses eine Bleibe gefunden haben. Das Jesuskind wird an Heiligabend hinzukommen. Foto: Pieren © Pieren

Zu Heiligabend ist es in vielen christlichen Kirchen Tradition, die Herbergssuche von Maria und Josef im Krippenspiel nachzuempfinden. Auch die großen Figuren der Usinger Weihnachtskrippe sind schon lange auf der Suche nach einer Bleibe. In der Garage des Pfarrhauses haben sie diese gefunden – vorerst.

In Usingen gab es zwar keine Völkerwanderung – zumindest nicht in den letzten Jahren – aber eine Familienwanderung. Die Heilige Familie ist gemeint. Die fast lebensgroßen Krippenfiguren, geschnitzt aus Taunusholz, die auf der Suche nach einer dauerhaften Bleibe durch die ganze Buchfinkenstadt gezogen ist. Im letzten Jahr hatte sie diese Bleibe gefunden. Es war zwar kein Stall, aber die Garage des Pfarrhauses lieferte ein modernes Ambiente für das geschnitzte Ensemble. Und hier sollte es nun bleiben.

Doch Besucher des Weihnachtsmarktes, gleich zu Beginn der Adventszeit, wurden enttäuscht, als sie Maria und Josef, Ochs und Esel in der Garage suchten. Keine Krippenfiguren, dafür gab es Glühwein. Für beides – Glühweinausschank und Krippenfiguren – wäre der Platz zu eng gewesen, daher musste das hölzerne Ensemble noch etwas warten. Das fanden sicher etliche Usinger, die zwischen Pfarrhaus und der Laurentiuskirche über den Weihnachtsmarkt schlenderten und die besinnliche Stimmung genossen, sicher sehr schade. Und so mancher fragte sich vielleicht: Musste die Heilige Familie schon wieder weiterziehen? Stellte die Kirchengemeinde keine Herberge mehr bereit?

Nein, selbstverständlich nicht. Des Rätsels Lösung: Die Krippe wurde nach dem Weihnachtsmarkt in der Garage aufgebaut und ist seither dort zu sehen. Weil aber das Pfarrhaus in der Kirchgasse nicht an einer Hauptverkehrsader der Buchfinkenstadt liegt, haben nicht alle Bürger mitbekommen, dass Maria und Josef, die Hirten und die Tiere wieder in ihrem modernen Stall eingezogen sind. An Heiligabend wird auch das Jesuskind in der Krippe dazukommen.

Täglich zu sehen

Die Holzfiguren und Tiere sind noch bis zum 6. Januar (Heilige Drei Könige) täglich in der Garage des Pfarrhauses zu bewundern. „Uns war es ein Anliegen, mit den aus heimischem Eichenholz gefertigten, nahezu lebensgroßen Figuren in der Adventszeit den Ursprung des Weihnachtsfests deutlich zu machen“, sagt der Vorsitzende des Usinger Gewerbevereins Ralf Müller. „Da gehört die Krippe mit der Heiligen Familie als Symbol der Geburt Christi einfach dazu.“

Die meisten Menschen hätten ein klares Bild von einer Weihnachtskrippe, das durch unseren Kulturraum geprägt ist, sagte Müller. „In der Mitte steht zumeist die Heilige Familie. Um sie herum gruppieren sich die Heiligen Drei Könige, der Verkündungsengel, Ochs und Esel und die Hirten mit Schafen“, sagt Müller. Der Arnoldshainer Holzkünstler Pentti Lepistö hat dann im Auftrag des Usinger Gewerbevereins die Figuren mit der Motorsäge geschaffen.

Emotionale Geschichte

„Ob es diese Krippe nun in welcher Form auch immer gegeben hat, ist dabei nicht wirklich entscheidend. Entscheidend ist letztlich die Geschichte, um die es hier geht.“ Für den Vorsitzenden des Gewerbevereins ist die Weihnachtsgeschichte eine emotionale, aber auch spannende Geschichte, die ihn sehr berührt. Die Idee einer Weihnachtskrippe mit nahezu menschengroßen Figuren hat der Usinger Gewerbeverein bereits vor über zehn Jahren aufgegriffen. Der Grundstein für die Krippe wurde 2006 gelegt (lesen Sie auch den separaten Text).

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