Elisabeth Langgässer


1899
Geboren am 23. 2 in Alzey (Rheinhessen)
Vater: Eduard Langgässer, Architekt, katholisch getaufter Jude
Mutter: Eugenie, geb. Dienst; Katholikin

1905-1918 Besuch der Höhere Mädchenschule in Alzey, ab 1909 in Darmstadt; Abschluss: Abitur

1919 Erwerb der Lehrbefähigung „für höhere Mädchenschulen“


1919

1920-1928 Tätigkeit als Lehrerin an der Volksschule in Seligenstadt und Griesheim. Ab 1920 Beginn umfangreicher publizistischer Aktivitäten, u.a. in „Das Heilige Feuer“ und in der „Rhein-Mainischen Volkszeitung“.

1924 „Der Wendekreis des Lammes“ erscheint, Auflage von 2000 Exemplaren.

1927 Beginn der Beziehung zu dem jüdischen Staatswissenschaftler Hermann Heller

1929 Am 1. Januar: Geburt der unehelichen Tochter Cordelia

1929 Lehrtätigkeit an der sozialen Frauenschule von Anna von Gierke in Berlin

1930 Aufgabe der festen Anstellung; Arbeit als freie Schriftstellerin. Die Belastung als alleinerziehene Mutter führt zur Thematisierung der Rolle der Frau in der Gesellschaft.

1931 Für den unveröffentlichten Roman „Proserpina“ erhält sie den Literaturpreis des Deutschen Staatsbürgerinnen-Verbandes zusammen mit Käte Beil.

1932 Erster Prosaband, eine Chronik der französischen Besetzung des Rheinlands erscheint: „Grenze: Besetztes Gebiet. Ballade eines Landes“, ebenso der Novellenband „Triptychon des Teufels. Ein Buch von dem Haß, dem Börsenspiel und der Unzucht“.

1933 Der 1931 ausgezeichnete Roman „Proserpina.. Welt eines Kindes“ erscheint. Arbeit für den Berliner Rundfunk, Begegnung mit Wilhelm Hoffmann, einem katholischen Philosophen.
Dezember: Sie wird Mitglied der Reichsschrifttumskammer. Hermann Heller stirbt an einem Herzleiden.

26.7.1935 Eheschließung mit Wilhelm Hoffmann in Berlin.

1935 Der Roman „Der Gang durch das Ried“ erscheint in Fortsetzungen in der „Frankfurter Zeitung“ (ab November).

1936 Veröffentlichung der „Tierkreisgedichte“ und der Buchfassung von „Der Gang durch das Ried“

20.5.1936 Ausschluss aus der Reichsschrifttumskammer; Veröffentlichungsverbot und somit Berufsverbot.

1938 Kurz vor dem „Anschluss“ Österreichs erscheint im Verlag Otto Müller in Salzburg der Erzählungenband „Rettung am Rein“.

1938 -1942 Geburt der Tochter Annette (1938), der Tochter Barbara (1940) und der Tochter Franziska (1942). Bei der letzten Schwangerschaft treten erste Anzeichen einer Multiplen Sklerose auf. Zwangsverpflichtung zu Heimarbeit für eine Kabelfabrik.

1943 Im März entgeht Elisabeth Langgässer der Verschleppung durch die Gestapo.

1944 Tochter Cordelia wird über Theresienstadt nach Auschwitz deportiert.

1945 Die Berliner Wohnung wird durch Bombenangriffe zerstört.

1946 E. Langgässer erfährt, dass die Tochter Cordelia das KZ überlebt hat. Veröffentlichung des während der NS-Zeit geschriebenen Romans „Das unauslöschliche Siegel“.

1947 Teilname am 1. Deutschen Schriftstellerkongress im Oktober des Jahres.

1948 Übersiedlung nach Rheinzabern, da der Ehemann eine Dozentur an der Dolmetscherhochschule in Germersheim erhält.

25.7.1950 Elisabeth Langgässer stirbt in einem Karlsruher Krankenhaus. Sie wird auf dem Darmstädter Alten Friedhof beigesetzt. Posthum erhält sie den Georg-Büchner-Preis. Der letzte Roman, die „Märkische Argonautenfahrt“, erscheint.

Erarbeitung:
Susan Hiep
Ariane Neuhaus