Leipzig

Leipzig, 28.9.2011: Heidi, das schielende Opossum, ist tot

 © Heidi, das schielende Opossum © Foto: André KempnerHeidi, Deutschlands berühmtes schielendes Opossum, starb am frühen Mittwochmorgen nach langer Krankheit im Leipziger Zoo.

„Die dreieinhalb Jahre alte Beutelratte litt in den letzten Monaten an Arthrose (Gelenkverschleiß). Außerdem war das Opossum altersschwach und konnte sich kaum noch bewegen. Sie wurde eingeschläfert, um ihr im Sinne des deutschen Tierschutzgesetzes weitere Schmerzen und Leiden zu ersparen“, so eine offizielle Mitteilung des Zoos.

Wie zuvor Krake Paul erlangte Heidi Anfang dieses Jahres internationalen Ruhm, als sie die Oscar-Gewinner in den Kategorien Bester Hauptdarsteller und Beste Hauptdarstellerin fast richtig vorhersagte, indem sie sich für den britischen Schauspieler Colin Firth für seine Rolle in “The King’s Speech” und die US-amerikanische Schauspielerin Natalie Portman für ihre Darstellung in “Black Swan“ entschied.

2010 erlangte bereits Krake Paul in seinem Aquarium in Deutschland Weltruhm, da er die Spielergebnisse der Fußballweltmeisterschaft richtig vorhersagte. Auch er starb im Anschluss daran.

Das schielende Opossum hatte im Internet einen Erfolgszug angetreten und im sozialen Netzwerk Facebook rund 326.000 Fans gewonnen, mehr als drei Mal so viel wie die deutsche Kanzlerin Angela Merkel. Tausende ihrer Freunde und Fans bei Facebook und Twitter trauern jetzt um Heidi.

Mit ihrem niedlichen, aber leicht verwirrten Aussehen eroberte Heidi die Herzen von Bewunderern aus der ganzen Welt – berühmt wurde sie vor allem wegen ihres Schielens, das die Zooleitung auf Gewichtsprobleme zurückführt. Ihr ungewöhnliches Aussehen lockte Tausende von Besuchern in den Leipziger Zoo, wo sie die zentrale Attraktion war. Als sich am Morgen die Nachricht von Heidis Tod verbreitete, senkte sich ein Schatten nicht nur über den Zoo, sondern über die gesamte Stadt Leipzig.

Man nimmt an, dass Heidis Augenfehlstellung durch eine Fehlernährung vor ihrer Aussetzung in den USA entstanden ist oder ihrem Übergewicht zuzuschreiben ist, das zu Fetteinlagerungen hinter den Augen führte.

P M Raghunandan
veröffentlicht am 28. September 2011 im Deccan Herald.
Übersetzt von Angela Selter.