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Ausnüchtern braucht seine Zeit. Egal ob du deinen Körper nach einer durchzechten Nacht Zeit geben willst, um den Alkohol abzubauen, oder ob du dich auf den langen Prozess einlassen willst, ganz mit dem Trinken aufzuhören, es gibt keine einfachen Tricks oder Methoden, um dich von einem Moment zum anderen auszunüchtern. Die altbekannten Geschichten von kalten Duschen und heißem Kaffee werden deinem Körper nicht dabei helfen, den Alkohol schneller abzubauen. Aber auch wenn warten und deinem Körper Zeit lassen, mit dem Alkohol fertigzuwerden, die einzig wirklich vernünftige Methode ist, um auszunüchtern, kannst du ein paar Dinge auszuprobieren, die deinem Körper dabei helfen können.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Schritte unternehmen, um nüchtern zu werden

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  1. Wenn du nüchtern werden musst, musst du zuallererst mit dem Trinken aufhören, wenn du es noch nicht getan hast. Jeder weitere Drink kostet deinen Körper in etwa eine weitere Stunde, um ihn zu verarbeiten. Solange du also nicht damit aufhörst, mehr Alkohol in dein System zu bringen, wirst du nie ausnüchtern können. Einfach ausgedrückt, je eher du mit dem Trinken aufhörst, desto schneller wirst du wieder nüchtern.
    • Wenn du immer noch unterwegs bist, aber versuchen willst, wieder nüchtern zu werden, steige auf Wasser um, um dich wieder mit Flüssigkeit zu versorgen.
    • Wenn du während des Ausgehens hin und wieder Wasser trinkst, verminderst du vielleicht auch die Auswirkungen des drohenden Katers.[1]
  2. Den Döner auf dem Weg nach Hause zu essen, wird keine signifikante Auswirkung auf deinen Zustand haben. Untersuchungen haben aber gezeigt, dass das Trinken von Alkohol auf nüchternen Magen dazu führt, dass dein Körper 45% länger benötigt, bis er den Alkohol aus dem System bekommen hat, als wenn du vorher etwas gegessen hast.
    • Einige Wissenschaftler vermuten, dass die Leber durch das Essen mehr Unterstützung dabei bekommt, den Alkohol auszuscheiden, da sich nach dem Essen die Durchblutung verbessert.[2]
    • Denke aber daran, dass Essen vor dem Trinken nur dafür sorgen wird, dass der Alkohol länger benötigt, um in den Blutstrom zu gelangen. Es wird ihn nicht aufhalten.[3]
  3. Fledermäuse, die sich von fermentierten Früchten ernähren, können durch den darin enthaltenen Alkohol betrunken werden. Wissenschaftler, die diese Fledermäuse untersucht haben, haben erkannt, dass die Fledermäuse, die nach dem Essen der fermentierten Früchte Fruchtzucker (Fructose) aufgenommen haben, schneller wieder nüchtern wurden, als die Fledermäuse, die stark Glucose- oder Sucrose-haltige Nahrung aufgenommen haben. Auch wenn sich diese Ergebnisse nicht direkt auf den Menschen übertragen lassen, kannst du doch versuchen, mit ein paar Fruchtzuckersnacks schneller auszunüchtern.[4]
    • Gute Quellen für Fruchtzucker sind z.B. Honig und Früchte.
    • Sowohl frische Früchte als auch getrocknete Früchte enthalten viel Fruchtzucker.[5]
  4. Wenn du Alkohol trinkst, erschöpfst du den Vorrat an lebensnotwendigen Vitaminen für deinen Körper. Besonders dein Magnesium, Vitamin C und Vitamin B-12 Spiegel werden durch den Alkoholkonsum erschöpft. Eine Möglichkeit, sich dieses Problems anzunehmen und wieder nüchtern zu werden, ist diese verlorenen Vitamine zu ersetzen. Die effektivste Methode dafür wäre ein intravenöser Zugang mit einem relevanten Vitamincocktail. Aber diese Vorgehen wird nur für die wenigsten möglich sein.[6]
    • Eine einfachere Möglichkeit sind Vitamintabletten.
    • Du kannst auch sehr vitaminreiche Lebensmittel essen. Wenn du z.B. deinen Vitamin-C-Vorrat wieder auffüllen willst, kannst du Kiwis oder Grapefruits essen.
  5. Es existieren einige Produkte auf dem Markt, von denen der Hersteller behauptet, dass sie einen relativ schnell wieder nüchtern werden lassen. Einige davon basieren auf der Wiederversorgung mit Vitaminen und geben dir einen Schub an Fruchtzucker. So ist z.B. sehr Fructose-haltiger Honig eine Hauptzutat in diesen Produkten. Die Effektivität dieser Produkte ist fraglich, du kannst sie aber ausprobieren und herausfinden, ob sie dir beim schnellen Ausnüchtern helfen.[7]
  6. Eine Alkoholvergiftung kann tödlich enden. Wenn du den Verdacht hast, dass du oder eine andere Person eine Alkoholvergiftung hat, rufe sofort den Notruf an. Personen mit Alkoholvergiftung können einige oder alle der folgenden Symptome aufweisen:
    • Bleiche Haut oder einen leichten Blaustich.
    • Eine zu niedrige Körpertemperatur.
    • Verwirrung.
    • Erbrechen.
    • Krämpfe.
    • Langsame oder unregelmäßige Atmung.
    • Ohnmacht. Wenn ein Betroffener das Bewusstsein verliert, ist sein Leben in Gefahr.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Verstehe die Mythen über das Ausnüchtern

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  1. Auch wenn es unzählige Methoden gibt, die dir beim Ausnüchtern helfen sollen, am Ende läuft es meist darauf hinaus, dass du deinem Körper ausreichend Zeit gibst, um den Alkohol zu verarbeiten. Der menschliche Körper benötigt etwa eine Stunde, um ein alkoholisches Getränk zu verarbeiten. Ein Getränk entspricht dabei:
    • Einem halben Liter Bier.
    • 250 – 300 ml Starkbier.
    • Ein 150 ml Glas Wein.
    • Ein 50 ml Glas Schnaps.
    • Wenn du Getränke mischst, können sie dadurch stärker als ein einzelnes Getränk wirken.
  2. Es gibt eine Reihe von Faktoren, die die Geschwindigkeit beeinflussen, mit der dein Körper aufgenommenen Alkohol verarbeiten kann. Auf einige von ihnen hast du einen Einfluss, auf andere nicht. Die Geschwindigkeit, mit der du Alkohol verarbeiten kannst, variiert abhängig von:
    • Deiner Gesundheit.
    • Deiner Körpergröße.
    • Ob du auf vollen oder leeren Magen getrunken hast.
    • Der Geschwindigkeit, mit der du getrunken hast.
    • Deinem Toleranzlevel.
    • Anderen Drogen, die du zu dir genommen hast. Dazu gehören auch verschreibungspflichtige oder rezeptfreie Medikamente. Halte dich immer an alle Warnhinweise auf den Medikamenten und vermeide es, Medikamente mit Alkohol zu vermischen.
  3. Koffein ist ein Aufputschmittel und wird dich weniger schläfrig machen. Es wird aber zu keiner Verbesserung deiner Koordination oder deinen Reflexen führen und auch nicht dem Alkohol entgegenwirken.[8] Kaffee wird dich sogar noch zusätzlich austrocknen und dadurch vielleicht sogar deinen Kater verschlimmern und deine Entscheidungen zusätzlich negativ beeinflussen.[9]
  4. Du hast vielleicht das Gefühl, dass eine kalte Dusche, oder das Spritzen von kaltem Wasser in dein Gesicht, dir beim Ausnüchtern hilft. Diese Handlungen wecken dich aber nur auf und geben dir kurzfristig das Gefühl, aufnahmefähiger zu sein. Sie haben keinerlei Einfluss darauf, wie schnell dein Körper den Alkohol verarbeitet.[10]
    • Dein Körper kann im betrunkenen Zustand deine Körpertemperatur nicht ausreichend regeln, deswegen kannst du dich nach einer kalten Dusche auch kalt fühlen.
    • Eine kalte Dusche ist ein beachtlicher Schock für deinen Körper, gerade wenn du viel getrunken hast.
    • Der Schock des kalten Wassers kann sogar dazu führen, dass du das Bewusstsein verlierst, was gerade in der Dusche sehr gefährlich sein kann.
  5. Wenn du sehr heftig getrunken hast und Gefahr läufst, eine Alkoholvergiftung davon zu tragen, solltest du dir des Risikos bewusst sein, dass du das Bewusstsein verlieren könntest, solltest du einschlafen. Wenn du direkt vor dem Einschlafen sehr viele Drinks zu dir genommen hast, wird dein Blutalkoholspiegel noch weiter ansteigen, während der Alkohol aufgenommen wird.
    • Wenn du den Verdacht hast, du oder ein Freund könnten unter einer Alkoholvergiftung leiden, lege die betroffene Person in die stabile Seitenlage.
    • Lege die Person nicht auf den Rücken.
    • Lass die betroffene Person nicht alleine, wenn der Verdacht besteht, sie könnte eine Alkoholvergiftung erlitten haben.[11]
  6. Du denkst vielleicht, dass ein kurzer Spaziergang und frische Luft dir dabei helfen würden, wieder nüchtern zu werden, aber wie schon bei einer kalten Dusche, sind die empfundenen Effekte eher mental als körperlich. Du fühlst dich vielleicht wacher oder gefasster, aber dein Körper wird den Alkohol trotzdem mit derselben Geschwindigkeit verarbeiten wie zuvor. Wenn du einen längeren Spaziergang machst und dich danach fitter fühlst, hat das mehr mit der vergangenen Zeit zu tun als mit dem Spazierengehen selbst.
    • Wenn du extrem betrunken bist, sind deine Koordination und Reflexe verlangsamt. Dadurch erhöht sich die Gefahr, dass du hinfallen und dich verletzten könntest.
    • Wenn du den Verdacht hast, dass jemand unter einer Alkoholvergiftung leidet, führe die Person nicht herum. Bringe sie stattdessen in die stabile Seitenlage.[12]
  7. Wenn du betrunken bist und das Gefühl hast, du könntest absichtlich erbrechen und dadurch wieder nüchtern werden, solltest du lieber zweimal darüber nachdenken. Sobald der Alkohol deinen Dünndarm erreicht hat, kann er auch durch Erbrechen nicht wieder ausgeschieden werden. Das Erbrechen reduziert vielleicht die Menge an Alkohol in deinem Magen, es verändert aber nicht die Menge an Alkohol, die du bereits aufgenommen hast. Die Menge, die du bereits aufgenommen hast, ist die Ursache für deinen Zustand. Erbrechen wird deinen Blutalkoholspiegel nicht schneller senken.
    • Ermutige niemanden, der nur halb bei Bewusstsein ist, sich zu erbrechen. Das kann sehr gefährlich sein.
    • Erbrechen kann zu Würgen und/oder Ersticken führen.[13]
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Mit dem Trinken aufhören

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  1. Wenn du denkst, du könntest ein Alkoholproblem haben und würdest lieber mit dem Trinken aufhören, solltest du zuallererst zu einem Arzt gehen und mit ihm oder ihr darüber sprechen. Du kannst dich zu einem Entgiftungsprogramm anmelden und dich auf deinen Weg in Richtung Abstinenz machen. Ein Arzt kann dir dabei helfen, die Entzugserscheinungen zu bewältigen, die durch die Entgiftung deines Körpers hervorgerufen werden.
    • Die Entgiftung sollte in etwa zwei bis sieben Tage nach deinem letzten Drink abgeschlossen sein.
    • Die Entzugserscheinungen sollte nach etwa zwei Tagen am schlimmsten sein. Falls notwendig, kann dein Arzt dir ein Beruhigungsmittel verschreiben, um sie besser durchzustehen.
    • Trinke viel Wasser und iss regelmäßig, um bei Kräften zu bleiben.
    • Wenn du zu Hause entgiftest, gehe zu regelmäßigen Untersuchungen zu deinem Arzt.[14] [15]
  2. Abhängig von deinem Zustand und den Umständen, kann dein Arzt dir bestimmte Medikamente verschreiben, die dir bei deinem Kampf gegen den Alkoholismus helfen können. Ein Arzt kann dir folgende Medikamente verschreiben:[16]
    • Acamprosat (Campral®) kann dir dabei helfen, nüchtern zu bleiben, indem es das Verlangen nach Alkohol hemmt.
    • Disulfiram (Antabus®) kann einen Rückfall verhindern, indem es beim Trinken Übelkeit verursacht. Wenn du unter dem Einfluss dieses Medikaments Alkohol trinkst, verursacht das Übelkeit, Brustschmerzen, Erbrechen und Schwindel.
    • Naltrexon (ReVia®) verhindert die positiven Effekte von Alkohol, wodurch es weniger Spaß macht zu trinken. Es verursacht keine Übelkeit. Dieses Medikament ist ebenfalls als Injektion erhältlich. In dieser Form wird es einmal pro Monat verabreicht.[17]
  3. Der Kampf gegen die Alkoholsucht ist ein schwieriges Unterfangen und ein starkes soziales Unterstützernetzwerk kann dir dabei sehr helfen. Dafür gibt es viele verschiedene Optionen, du kannst also diejenigen auswählen, die am besten für dich geeignet ist. Manche Betroffene sprechen gerne mit Freunden und Familie, andere finden es hilfreicher, wenn sie sich mit Personen unterhalten können, die ein ähnliches Schicksal teilen. Einige Möglichkeiten, die du dir überlegen solltest, sind:
  4. Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit stehen oft mit anderen Problemen in Zusammenhang, wie z.B. mit Depressionen oder Angststörungen. Um deine Probleme mit dem Alkohol wirklich überwinden zu können, solltest du versuchen, auch diese anderen Probleme zu beseitigen. Das kann die Einnahme von Medikamenten, Therapie oder auch beides einschließen.[20] [21]
    • Sprich mit deinem Arzt und lass dich beraten.
    • Ziehe eine kognitive Verhaltenstherapie in Betracht, um herauszufinden, wie du mit Situationen oder Gefühlen umgehst, die dein Verlangen nach Trinken auslösen, und wie du besser mit ihnen umgehen kannst.
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