Scheibe Zugvogel I (Ka 5)

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Scheibe Zugvogel

Zugvogel IIIA
Typ Segelflugzeug
Entwurfsland

Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland

Hersteller Scheibe-Flugzeugbau GmbH
Erstflug Juni 1954
Stückzahl ca. 96

Der Scheibe „Zugvogel“ ist ein in den 1950er-Jahren von der Firma Scheibe-Flugzeugbau in Dachau hergestelltes Segelflugzeug in Gemischtbauweise.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Zugvogel ist eine Entwicklung der Zugvogel-Reihe, die Rudolf Kaiser bei Scheibe-Flugzeugbau konstruierte.

Versionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zugvogel I[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Erstflug des Zugvogel I fand 1954 statt. Der Stahlrohrrumpf ist im vorderen Bereich mit Sperrholz verkleidet, um eine höhere aerodynamische Güte zu erzielen. Die ungeschränkten Tragflächen mit 16,0 m Spannweite weisen ein Laminarprofil auf und sind beim Prototyp stark vorwärts gepfeilt, um beim Abkippverhalten auf der sicheren Seite zu bleiben. Die Vorwärtspfeilung wurde bei den folgenden Flugzeugen verringert, da das Abkippverhalten in erträglichen Grenzen lag. Der Zugvogel I verfügt über eine Bugkupplung und eine Schwerpunktkupplung, innerhalb der Baureihe Zugvogel IIIA wurde auf die Bugkupplung verzichtet und ausschließlich eine Schwerpunktkupplung eingesetzt, die für Flugzeugschlepp und Windenstart gleichermaßen genutzt wird. Vom Zugvogel I wurden 3, nach anderen Quellen 7 Stück gebaut.

Laut EASA-Kennblatt wurden 3 Stück mit den Werknummern 1002–1004 gebaut.

Zugvogel II[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Zugvogel II ist im Oktober 1956 erstmals geflogen. Die Tragflächen sind nicht mehr gepfeilt und werden mit einem Kastenholm gebaut. Der Stahlrohrrumpf ist etwas kürzer geworden. Für die Querruder werden keine Klavierbänder mehr eingesetzt, sondern Einzellager, was die Handkräfte reduziert. Vom Zugvogel II wurden nur 2 Stück gebaut.

Zugvogel III, IIIA und IIIB[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im April 1957 flog der Zugvogel III das erste Mal. Die Spannweite beträgt nun 17,0 m. Der Zugvogel verfügt anfangs über eine Kufe, Schleifsporn und ein abwerfbares zweirädriges Fahrwerk, eine Bug- und eine neben der Kufe angeordnete Schwerpunktkupplung. Der Zugvogel IIIA erhält ein festes Zentralrad Größe 4.00-4. Innerhalb der Baureihe Zugvogel IIIA (ab Werknummer 1052) wird auf die Bugkupplung und die Kufe verzichtet und ausschließlich eine nun mittig sitzende Schwerpunktkupplung eingesetzt, die für Flugzeugschlepp und Windenstart gleichermaßen genutzt wird. Für den Zugvogel IIIB wird ein niedrigerer Rumpf eingesetzt. Vom Zugvogel III, IIIA und IIIB wurden 86 Stück gebaut.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baumuster Zugvogel IIIA
Konstrukteur Rudolf Kaiser, Egon Scheibe
Erstflug 1957
Besatzung 1
Länge 7,10 m
Spannweite 17,00 m
Höhe 1,70 m[1]
Flügelfläche 14,48 m²
Rumpfbreite 0,60 m[1]
Flügelstreckung 20
V-Form 2,5[1]
Gleitzahl 35 bei 80 km/h
Geringstes Sinken 0,58 m/s bei 67 km/h
max. Zuladung 115 kg
Rüstmasse 245 kg
max. Startmasse 365 kg
max. Flächenbelastung 25,2 kg/m²
Bruchlastvielfaches 8[1]
Mindestgeschwindigkeit 58 km/h
Höchstgeschwindigkeit 200 km/h
Höchstgeschwindigkeit
bei Flugzeugschlepp
140 km/h[1]
Höchstgeschwindigkeit
bei Windenschlepp
100 km/h[1]
Profilbezeichnung Tragflächenwurzel: NACA 632616, -mitte: NACA 632615, -spitze: NACA 632614 Seiten- und Höhenleitwerk NACA 631012
insgesamt gebaut ca. 86 (III, IIIA und IIIB)

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerd Zipper: Falkenhorst. Die Geschichte der Scheibe-Flugzeuge. Weishaupt, 1999, ISBN 3-7059-0059-5.
  • Beschreibung Zugvogel III mit Laminarprofil von Scheibe Flugzeugbau

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Scheibe Zugvogel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Heinz A.F. Schmidt: Flugzeuge aus aller Welt: Scheibe „Zugvogel-III A“. In: Flieger-Jahrbuch 1962. Transpress, Berlin 1961, S. 118