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Hautmale (Nävi)

So gut wie alle Menschen haben mehr oder weniger Hautmale wie Leberflecken oder Muttermale. In den meisten Fällen handelt es sich um ungefährliche Pigmentflecken. In manchen Fällen können sich jedoch aus Hautflecken bösartige Tumore bilden.

Zuletzt revidiert:


Was sind Hautmale?

Definition

Hautmale (Nävi), auch Muttermale oder Leberflecke genannt, sind kleine Bereiche auf der Haut und Schleimhäuten, die sich in Form und Farbe von der übrigen Haut unterscheiden. Es handelt sich dabei zunächst meist um harmlose, gutartige Veränderungen. Sie können angeboren sein, oder im Laufe des Lebens entstehen.

Verschiedene Arten von Nävi (Beispiele)

Es gibt viele verschiedene Arten von Hautmalen, die sich in Größe, Farbe, Form und Lokalisation unterscheiden können. Hier sehen Sie einige Beispiele von Hautmalen (Nävi):

Nävus: rundes Mal mit einem Durchmesser unter 5 mm, oft mit etwas ungleichmäßiger Pigmentierung von mittelbraun bis dunkelbraun

Atypischer, dysplastischer Nävus

Angeborener Nävus

Angeborener Nävus

Naevus spilus (lentiginöser Nävus)

Halonävus

Café-au-lait-Flecken

 

Unregelmäßiger Nävus

Ursachen

In der Haut befindet sich eine Substanz namens Melanin. Melanin ist ein Farbstoff (Pigment), der eine Färbung der Haut bewirkt. Hautmale sind Ansammlungen des Melanins in der Haut. Eine solche Ansammlung tritt auf, wenn es viele Zellen in diesem Bereich gibt, die den Farbstoff lagern, oder Zellen besonders viel Melanin produzieren. Diese Zellen sind die sog. Melanozyten.

Es gibt angeborene und erworbene Hautmale. Die genaue Ursache angeborener Hautmale ist unbekannt, eine Reihe von Faktoren wie Veranlagung und hormonelle Einflüsse spielen eine Rolle.

Die meisten Nävi sind in ihrem Wachstum bzw. der Zellvermehrung begrenzt, d. h. sie werden sich wahrscheinlich nicht bösartig verändern.

Häufigkeit

  • Fast jeder Mensch hat Nävi.
  • Die Häufigkeit von angeborenen melanozytären Nävi liegt bei 1–2 %.

Untersuchungen

Die Haut der Patient*innen einschließlich der Kopfhaut und die Schleimhäute werden sorgfältig untersucht. Dies erfolgt durch Hautärzt*innen oder in der Hautkrebsvorsorge speziell geschulten Hausärzt*innen.

ABCD-Regel

Diese wird verwendet, um Hautmale zunächst mit bloßem Auge zu beurteilen.

Asymmetrie

Wenn Hautmale asymmetrisch sind, kann dies auf eine Entartung hindeuten.

Begrenzung

Bösartige Hautmale haben typischerweise eine unregelmäßige und unscharfe Abgrenzung.

Colour (Farbe)

Die Farbschattierung der Hautmale mit Zellveränderungen liegt im Bereich rotbraun bis schwarz.

Durchmesser

Insbesondere Hautmale mit einem Durchmesser > 5 mm sollten weiter untersucht werden.

Dermatoskop

Mit einem Lichtmikroskop (Dermatoskop) kann die Haut um ein Vielfaches vergrößert und genauer untersucht werden.

Histologische Abklärung

Besteht ein Zweifel an der Gutartigkeit des Hautmales, kann ein Teil des Gewebes herausgeschnitten und weiter untersucht werden (histologische Abklärung). Dies sollte insbesondere bei dem Verdacht auf schwarzen Hautkrebs, auf ein sog. malignes Melanom, erfolgen.

Behandlung

Unauffällige Hautmale bedürfen keiner Therapie. Auffällige Hautmale werden weiter untersucht und ggf. chirurgisch entfernt. Eventuell wird zunächst nur ein Teil entfernt und mikroskopisch untersucht. Falls sich der Verdacht bestätigt, dass das Hautmal bösartig ist, wird der Rest des Hautmales sowie zusätzlich ein Teil der umliegenden Haut als Sicherheitsabstand entfernt.

Vorbeugende Maßnahmen

  • Vermeidung starker Sonnenstrahlungsexposition, insbesondere in der Mittagshitze
  • Tragen geeigneter Kleidung sowie Kopfbedeckung und Sonnenbrille
  • Anwendung von geeigneten Sonnenschutzmitteln
  • Vermeiden von Solarien
  • Insbesondere Kinder und Säuglinge sind vor Sonnenbrand zu schützen.

Hautkrebsvorsorge

  • Im Rahmen der Prävention von Hautkrebs wird ein Hautkrebsscreening für Patient*innen ab 35 Jahren angeboten (alle 2 Jahre). Es handelt sich dabei um eine standardisierte Ganzkörperinspektion der Haut von speziell dafür ausgebildeten Ärzt*innen.

Weitere Informationen

Autorin

  • Susanna Allahwerde, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Berlin