Die Wurfkiste

Wurfkiste
Probeliegen in der fertigen Wurfkiste
Wurfkiste
Wurfkiste mit Abstandshalterung

Eine Wurfkiste ist eins der wichtigsten Utensilien in der Hundezucht – die Geburt und die Aufzucht des Welpenwurfs in dieser Kiste erfolgt. Die Wurfkiste muss an der Größe der tragenden Hündin angepasst werden. Und muss so gestaltet werden, dass sich die Hündin darin wohl fühlt und die Welpen geschützt aufwachsen können.

So berechnet man die richtige Größe der Wurfkiste:

Um die geeignete Größe Ihrer Wurfkiste zu finden, messen Sie einfach die Länge Ihrer Hündin und passen die Größe der Wurfkiste an. Die Hündin muss genügend Platz in der Wurfkiste haben. Sollten Sie einen großen Wurf erwarten, dann entscheiden Sie sich bitte direkt für die nächstgrößere Wurfkiste – damit auch die Welpen genügend Platz haben. Unsere Wilma ist im stehen fast 1m lang, mit ausgesteckten Beinen ca. 1,40m. Deshalb hat die Wurfkiste die Abmessungen von 1,50 x 1,20m und ist 40cm hoch. Die gewählte Größe hat perfekt zu unserem Wurf gepasst. Wilma war bei der Geburt anfangs sehr unruhig und ist sehr viel umher gelaufen. In der Wurfbox konnte sie sich gut bewegen und hat sich bei der Geburt in der Wurfbox gut helfen lassen. Dies ist nur in großen Wurfboxen möglich.

Für kleine Hunde reichen die Wurfkisten in der Abmessung 60x60cm. Für mittlere Hunden empfehlen wir mindestens 1,20×1,20m, für ganz große Hunde muss 180x180cm gewählt werden. Die Höhe der Wurfkiste wird auch an der Größe Ihrer Hündin bemessen. Hierbei sollte die Schulter der Hündin mit der Höhe der Wurfkiste abschließen. Wilma ist zwar größer, allerdings dürfen die Welpen ab der 7. Woche frei in dem Raum laufen, weshalb wir uns für eine niedrigere Höhe entschieden haben. Wenn die Welpen bis zum Auszug z.B. Nachts in der Wurfkiste bleiben sollen, dann müssen Sie unbedingt auf die Höhe achten, da die Welpen sonst aus der Box raus klettern.

Ebenso ist es sehr sinnvoll, eine Abstandshalterung ca 10cm vom Boden entfernt und ca 10cm in die Wurfkiste zu verbauen. Damit die Welpen dort Schutz finden, wenn sich die Hündin in der Wurfbox befindet. Diese Haltung wird aus einem Brett oder einer Stange gebaut.

Sicherlich wird jetzt der ein oder andere sagen: „Da kann doch nichts passieren, die Hündin passt doch auf“. Ja, das wird Sie, dennoch ist auch eine Hündin nach einer Geburt sehr ausgelaugt und übermüdet. Wenn die Geburt sehr lange gedauert hat, dann kann sich die Hündin nicht entspannen und so kann es passieren (gerade bei einem großen Wurf), dass die Hündin ihr Gewicht zum Schutz der Welpen nicht mehr richtig verlagern kann und ein Welpe mit Ihrem Gewicht erdrückt.

So wird die Wurfkiste richtig aufgestellt

Die Wurfkiste sollte spätestens 14 Tage vor der Geburt aufgestellt sein, damit sich die Hündin daran gewöhnen kann. Ebenso sollten alle anderen Körbchen und Liegeplätze des Hundes entfernt werden. Die Wurfkiste dient als Rückzugsort der Hündin und muss der Schlafplatz für die Welpen sein.

Der ideale Aufstellungsort der Wurfkiste hängt von Ihrem Allltag, bzw. ihren Gegebenheiten ab. Meine Tochter ist 2 1/2 Jahre alt und meistens ein echter Wirbelwind. Deshalb musste ein Ort gefunden werden, der für sie durch eine Tür verschließbar ist, damit die Hündin und auch die Welpen genügend Ruhe bekommen. Da wir abends gerne nochmal etwas Fernseh schauen und gefühlt der ganze Tag im Wohnzimmer verbracht wird, war dieser Ort für uns nicht passend. Wir haben uns für das Büro entschieden. Die Wurfkiste steht nun direkt neben meinem Schreibtisch. So habe ich die kleinen jederzeit im Blick. Im Büro besteht der Boden aus Teppich, weshalb die Welpen mit ca 4 Wochen in die geflieste Küche umziehen. Dort haben Sie dann auch die Möglichkeit außerhalb der Wurfkiste zu spielen.

Bei der Geburt selbst sollte man darauf achten, was die Hündin bevorzugt. Wilma wollte sich kur vor der Geburt einen Platz außerhalb der Wurfkiste suchen, da sie ihre Welpen lieber in einer Art Höhle zur Welt bringen wollte. Sie hat sich im Büro in eine Ecke unter einem Hocker verkrochen. Da dies kein Platz für eine Geburt war, haben wir einen Tisch in die Wurfkiste gestellt und eine Decke darüber gelegt. Da sie dort eine dunkle Höhle hatte, konnte Sie dort ihr Welpen entspannt zur Welt bringen konnte.

Der Ort für die Wurfkiste muss so gewählt werden, dass gelüftet werden kann. Die Welpen dürfen allerdings keiner Zugluft ausgesetzt werden.

Wie sollte eine Wurfkiste ausgestattet werden?

Die Wurfkiste sollte so Naturbelassen wir nur möglich sein. Sollten Sie sich dazu entscheiden die Kiste zu streichen, dann verwenden Sie bitte Lebensmittelechte Farbe. Die Welpen werden an der Box knabbern und diese ablecken.

Einige Wurfkisten werden ohne Boden angeboten, hierbei muss man sich vorab Gedanken über die Unterlagen machen. Die Untergründe sollten leicht zu reinigen sein, da die Welpen gerade später ständig Körperflüssigkeiten abgeben. Ebenso sollte man darauf achten, dass die Welpen warm liegen. Wir haben in unserer Wurfkiste einen Holzboden verbaut und wie schon erwähnt die Wurfbox auf den Teppichboden gestellt. Somit hat die Kiste schon mal eine Grundwärme und kühlt nicht so schnell aus. Empfehlenswert ist es, wenn Sie die Wurfkiste mit einer wasserdichten Unterlage auslegen. Wir hatten noch einen alten Teppich und haben diese als erste Schicht rein gelegt. Als nächstes haben wir ein altes Segeltuch zurechtgeschnitten und nochmal als Schutzschicht rein gelegt. Zusätzlich haben wir das sogenannte Vetbed in die Wurfkiste gelegt, um den Welpen einen weichen, kuscheligen Untergrund zu bieten. Auf das Vetbed legen wir Handtücher, Bettlaken, Decken,… alles was sich leicht waschen lässt. Diese Auflage wechseln wir täglich.

Die richtige Unterlage

Die Unterlage sollte so gewählt werden, dass die Welpen nichts berschlingen können – es dürfen keine Fussel oder Fäden vorhanden sein. Ebenso muss die Unterlage glatt sein, damit die Welpen nicht mit den Krallen hängen bleiben und sich verletzen.

Größere Welpen verlieren viel Flüssigkeit, weshalb die Wurfkiste so genützt werden muss, dass keine Flüssigkeit durchsickern kann. Gerade unbehandeltes Holz saugt sich schnell voll und quillt auf. Um einen hygienischen Schlafplatz für die Welpen und Mutterhündin zu erhalten, muss alles leicht zu reinigen sein und Geruchsbildung sollte vermieden werden. Es gibt auch spezielle Welpenunterlagen, die alle Flüssigkeiten aufsaugen.

Wärmelampe oder Wärmeplatte – Ja oder nein?

Die Wärmelampe muss so angebracht werden, dass sie nicht zu nah an den Welpen hängt, da diese sonst austrocknen können.

Die ideale Umgebungstemperatur in der ersten Woche beträgt 28-32°, in der zweiten Woche 24°C. Sollten Sie einen Wurf im Winter, bzw. zu einer kalten Jahreszeit erwarten, dann ist eine Wärmelampe umbedingt anzubringen. Andernfalls ist es sinnvoll eine Wärmelampe zu besitzen und bei Bedarf einzuschalten. Übrigens, wer einem Hundezüchterverband angehört, wird in der Regel der Zuchtplatz vorher abgenommen. Da kann es Pflicht sein, dass eine Wärmelampe vorhanden sein muss, um die Abnahme zu bestehen.

Wärmeplatten oder Wärmeunterlagen (Kissen- oder Decken) können gerade bei einem wenig isolierten Boden sehr sinnvoll sein, damit die Welpen nicht auskühlen. Diese gibt es auch schon recht günstig. Allerdings muss daher defintiv darauf geachtet werden, dass diese wasserdicht und speziell für die Welpenaufzucht geeignet sind. Von normalen Heizdecken ist unbedingt abzuraten! Diese können durch Feuchtigkeit einen Kurzschluss verursachen und im schlimmsten Fall Feuer fangen, bzw zu brennen.

Da wir unseren Welpen Mitte April zur Welt gekommen sind, haben wir uns gegen eine Wärmelampe entschieden. Ab und an haben wir mal ein Rotlicht angeschalten, wenn wir das Gefühl hatten, dass es zu kalt wird. Die Welpen holen sich ihre benötigte Wärme naturgemäß von der Mutter oder kuscheln sich eng mit den Geschwistern zusammen. So spenden Sie sich gegenseitig die benötigte Wärme. Bei unserer Hündin war es so, dass sie die Wurfkiste gemieden hat, wenn es ihr zu warm wurde.

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