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Bauerngarten anlegen: Tipps, Bepflanzung und Anlage

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Ein Bauerngarten ist ein Kulturjuwel!
Quelle: Pammer

Der traditionelle Bauerngarten ist immer ein eingezäunter Bereich in der Nähe des Hauses. Er dient dem Anbau von Gemüse, Beeren, Kräutern und Blumen, viele davon waren aus der Hausapotheke nicht wegzudenken. Bäuerliche Hausgärten, liebevoll „Kuchlgartl“ genannt, sind Kulturjuwele welche seit Generationen gepflegt und genutzt werden. Einen Bauerngarten anlegen ist gar nicht so schwierig – wenn Sie folgende Tipps beachten.

Gestaltung eines Bauerngartens

Ich fasse hier einige wichtige Punkte zur Gestaltung zusammen, aber lassen Sie sich nicht entmutigen, es müssen keinesfalls alle Punkte erfüllt werden!

Geometrie

Ein Kreuzweg mit einem betonten Mittelpunkt ist am üblichsten. Er teilt den Garten in vier Teile, oft gibt es am Zaun entlang noch ein zusätzliches Beet. Allerdings habe ich schon einige Bauerngärten gesehen die überhaupt nicht geometrisch angelegt wurden und trotzdem „richtige“ Bauerngärten sind. In der Mitte gehören Bäumchen, Blumengruppen, Brunnen, Wasserbecken, Vogeltränken oder auch eine hübsche Sonnenuhr.

Zaun um den Bauerngarten

Der Zaun sollte aus natürlichen Materialien bestehen.
Quelle: Pammer

Natürliche Materialien die zur Region passen; Lattenzaun und Weidenzaun sind schöne Möglichkeiten die auch Einsicht gewähren. Eher unpassend sind Thujen, Strohmatten, Plastiklatten, Maschendrahtzaun. Lattenzäune die spitz oder einseitig abgeschrägt sind ideal. Ein Torbogen, bewachsen mit Rosen, Brombeeren oder duftendem Geißblatt, am Eingang macht die Begrenzung perfekt

Eingang in den Bauerngarten

Eingang Bauerngarten
Ein bewachsener Torbogen am Eingang macht die Begrenzung perfekt.
Quelle: Pammer

Ein Eingangstürl, vielleicht sogar mit einem Rosenbogen darüber ist natürlich wunderbar. Auch Wein, Hopfen oder Jelängerjelieber sind denkbar. Es wirkt wie ein Tor zu einer anderen Welt.

Wege und Wegkreuz im Bauerngarten anlegen

Die Hauptwege im Garten müssen breit genug sein, damit sie mit einer Scheibtruhe befahrbar sind. 1–1,2 m ist so ein Richtwert dafür. Natürlich wäre ein Kreuzweg für einen Bauerngarten schön, das muss aber nicht sein. Vor allem in Hanglagen könnte das schwierig werden. Trotzdem: ein Garten hat Hauptwege die breit sein können und Nebenwege mit 30–40 cm die für die Pflege und Ernte gedacht sind. Durch die Wegführung wird der Garten gegliedert. Für den Wegbelag gibt es viele Möglichkeiten: Gewachsener Boden (Erde), Hackschnitzel, Rindenmulch, Ziegelsteine, Stöcklpflaster, Steinplatten. Bitte keinen Asphalt, und auch Waschbetonplatten fehlt der Charme.

Tipp zu Waschbetonplatten

Ganz einfach umdrehen wenn sie weiterverwendet werden sollen, dann haben Sie einfache, graue Betonplatten und müssen nichts wegwerfen.

Die Mitte im Wegkreuz ist wichtig. Dort kann sich ein schöner Wasseranschluss befinden, ein Rosenstock, eine Buchskugel, eine Vogeltränke oder Blumentöpfe. Etwas Besonderes soll es auf alle Fälle sein, denn die Mitte ist ein richtiger Blickfang. Auf keinen Fall: weiße Barockengerl oder Plastikware aus dem Baumarkt.

Bauerngarten anlegen: Beete, Beeteinfassung und Bepflanzung

Beeteinfassung im Bauerngarten
Die Beeteinfassung soll praktisch und günstig sein.
Quelle: Pammer

Die Beeteinfassung muss praktisch, preiswert und pflegeleicht sein. Die einfachste Methode sind aufgestellte Holzbretter. Schon ein bisschen schwieriger zu verarbeiten aber sehr hübsch sind schräg gestellte Klinkerziegel. Einfassungen mit Buchs, Kräutern, Blumen etc. sind nicht wirklich pflegeleicht, aber immer passend. Plastikeinfassungen und Eisenbahnschwellen sind im Gemüsegarten nicht erwünscht.

Üppige Bepflanzung mit Mischkulturen in den Beeten und Randbepflanzung mit Blumen und Kräutern in sonniger Lage. Ein Bauerngarten endet nicht am Zaun, auch außerhalb können – entlang eines schmalen Beetes – Blumen wachsen und verschiedene Beerensträucher stehen.

Buchtipp:

Bauerngärten

200 Seiten, durchgehend farbig bebildert, Hardcover, 39,90 Euro

Wasser im Bauerngarten

Wasser im Bauerngarten
Ein Bauerngarten hat immer eine Wasserstelle.
Quelle: Pammer

Ein Bauerngarten hat immer eine Wasserstelle. Und das ist gut so, denn Gemüse muss gegossen und nach der Ernte grob gewaschen werden. Ob Steintrog, Ziehbrunnen oder Holzbottich ist ziemlich egal, alles was an moderner Technik dabei ist, wird gekonnt versteckt. Schön wäre es, hier ganz auf Plastik zu verzichten. Nicht nur für die Pflanzen im Beet brauchen wir oft Gießwasser, sondern auch um geerntetes Gemüse von den gröbsten Erdresten zu säubern. Der Vorteil eines Trogs oder eines Holzfasses ist, dass das Wasser immer temperiert zur Verfügung steht. Gemüsepflänzchen mögen keine eiskalte Dusche!

Kompost im Bauerngarten anlegen

Auch wenn sich Ihr großer Kompostplatz ganz woanders befindet, neben dem Gemüsegarten brauchen Sie sicher auch einen Komposter für den täglichen Bedarf. Am besten ist er an der Nordoder Ostseite des Bauerngartens platziert und hat. Auch hier reichen einfache Holzbretter oder niedrige Mauern aus Ziegeln. Der Kompost kann auch hinter dem Bauerngarten, also außerhalb, liegen.

Bauerngarten Spruch

Ein Bauerngarten ist niemals perfekt!Im „Kuchlgartl“ wird immer biologisch gewirtschaftet, Mischkultur und Fruchtfolge helfen, den Schädlingsdruck in Grenzen zu halten. Es macht Freude, in einem schönen Garten zu arbeiten und auch zu sitzen, denn ein Bauerngarten darf vieles sein, nur nicht perfekt!

 

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