Erstes Material

Ich finde das schon spannend: was genau lief da ab? Mit Augenzeugenberichten, Videos & Co hat man unzählige Puzzlestücke – vielleicht kommt man so dem tatsächlichen Geschehen näher.

Das habe ich bisher gefunden und fand ich recht hilfreich:

Die ZEIT – Dank YouTube, Twitter und Blogs ist die Katastrophe von Duisburg gut dokumentiert. Soziale Netzwerke könnten zur Aufklärung beitragen – wenn man die Nutzer ernst nimmt

Übersichtskarten:

Zoombares Übersichtfoto aus der Luft vom WDR

Google Maps – Strecke vom HBF zum Gelände

Google Maps – Markierung des offiziellen Eingangs

Übersicht der drei Besucherströme (Ankunft von West, Ankunft von Ost, Weggehen vom Gelände)

Übersicht des Geländes

Berichte auf diversen Blogs:

Polizeiversagen

Gedächtnisprotokoll von Twitgeridoo
da sind unten dann auch Links auf weitere Gedächtnisprotokolle

Bericht eines Stefan Reismann auf N-TV – Vorwürfe, Polizei hat z.T. keine Wiederbelebungsversuche unternommen und Ersthelfer weggeschickt

Verschiedene Videos

einen interessanten Überblick über die gesamte Veranstaltung liefert dieses Video:
(ca. 15 Uhr vom Westen her gestartet, 16 Uhr an der Hauptrampe, 17 Uhr bei der Abschlussveranstaltung vor der Bühne, dann über die Böschung bei der Autobahn zurück)


16:40-46 Uhr, von oben bei Lautsprecher-„Leiter“, an der Leute hochgeklettert sind

bei den Videos kann man erkennen, dass oben auf der Rampe ziemlich wenig los ist, also offenbar die Leute gar nicht hochgegangen sind. Noch unklar ist, ob es da eine Absperrung gab oder die Menge schlicht nicht klar wusste, dass die unscheinbare Seitenrampe der Haupteingang ist. Kommuniziert wurde es jedenfalls nicht, geräumt wurde der Bereich nicht.

Bei einem dritten Video sieht es bei 7-8 Sekunden nach einer Polizistenkette-Absperrung im Bereich des oberen Teils der Zugangsrampe aus:

Möglicherweise passt dieses Video dazu:

Ebenso hier: man sieht, dass eigentlich Platz ist auf der Rampe, aber es sieht auch irgendwie nach einer Absperrung aus:

ca. zwischen 17.10-17.30 Uhr, von Tunnelausgang auf die Treppe gefilmt

weiteres Video des Uploaders:

Man sieht, wie dort Leute überstiegen werden, ebenso auch in diesem Video:

16:55, offenbar im Zwischenteil beim östlichen Eingangsbereich des Tunnels: man sieht eine Absperrung durch Menschenkette der Polizei

Aus anderen Videos (und z.T. weiteren Quellen) geht hervor, dass diese Vorsperren vor Beginn des Tunnels irgendwann ab 15 Uhr nochwas gesperrt waren und dann später irgendwann geöffnet wurden. Die Leute liefen dann also in den Tunnel, wo entsprechend wenig Leute waren (da ja vorher gesperrt war) und stoßen erst am Ende des Tunnels auf die große Menge, von der sie nichts wissen konnten (möglicherweise wussten das die Polizisten an der vorderen Absperrung auch nicht, die die zusätzlichen Mengen reingelassen hatten, obwohl vorne weiter zu war und die Leute noch nicht weg waren?).

Erste Polizeisperre – noch weit in der Stadt:

danach folgten offenbar noch 2 Sperren bis vor den Tunnel

Einlasskontrolle 200m vor dem Tunnel

Lauf durch den Tunnel – anfangs viel Platz (die weiter oben gezeigte Polizeisperre im Zwischenteil des Tunnels ist zu dem Zeitpunkt bereits aufgelöst), dann sieht man, wie es hinten immer enger wird:

weiteres Video:

Vorläufiges Fazit:
Die eigentliche Zugangsrampe wurde scheinbar abgesperrt und/oder die Leute wussten nicht so recht, dass es dort hochgeht. Eigentlich war im oberen Bereich der Zugangsrampe und auf dem Gelände jede Menge Platz für die Leute, aber es staute sich in der Tunnelmitte vor der Zugangsrampe. Zudem wurden Polizeisperren vor und im Zwischengang des Tunnels aufgelöst, so dass immer mehr Menschen nachkamen, obwohl die Menschenansammlung in der Mitte des Tunnels, vor der Zugangsrampe noch nicht lockerer geworden war.
Es gab keinerlei Hinweisschilder, Durchsagen, Information, Ordnungsleute, die Menschen innerhalb der Menge den Weg leiten, etc.
Die Todesfälle kamen vermutlich weitgehend durch das Erdrücken von Menschen direkt unterhalb der kleinen Treppe zustande, wo z.T. Menschen über andere, am Boden liegende drüberstiegen und ein insgesamt größerer Druck herrschte, weil da alle hoch wollten.

Weiteres, späteres Videomaterial zeigt, wie an genau demselben Platz viel weniger los ist und Sanitäter sich um Verletzte (und Tote) kümmern. In der Zwischenzeit muss es also offenbar möglich gewesen sein, die Mengen da wegzubekommen. Es ging also – wenn man nur wollte. Einzig: man wollte nicht. Auf Teufel komm raus hat man mit Bauzäunen und Polizeisperren direkt am größten Gedränge ohne Sinn und Verstand den Leuten ihre Bewegungsfreiheit genommen und gleichzeitig von hinten immer mehr dazugelassen.

Ein paar Videos zu einem späteren Zeitpunkt, wo bereits Platz für die Sanitäter war, mit interessanter Erklärung des Uploaders (leider jeweils unbekannte Zeit):
Teil 1

Teil 2

Teil 3

Was habt ihr noch für Berichte, Videos und Materialsammlungen gefunden?

Ziel ist es, das ganze demnächst noch etwas strukturierter zu sammeln, mit der Google Karte und einzelnen Sammlungen in verschiedenen Kategorien (z.B. nach Ort und Zeit).

77 Comments

  1. Posted 27. Juli 2010 at 20:02 | Permalink

    Vielen Dank für deine Mühen! Vielleicht hilft es ja, einen besseren Überblick über die Geschehnisse zu gewinnen.
    Ein recht aufschlussreiches Video: (Von den teilweise total überzogenen Kommentaren des Uploaders, möchte ich mich jedoch ausdrücklich distanzieren.)
    http://www.youtube.com/watch?v=RvVVfO9xAi4

    Das Video, was ein Freund, der hinter mir stand, um 16:52h aufgenommen hat:
    http://www.youtube.com/watch?v=3OLJuhw9XSU

    Die bei mir verlinkten Augenzeugenberichte:

    „Katastrophal“
    „Loveparade“
    Erlebnisse von Danni
    Bericht von Miri
    „Es hat die Polizei nicht im geringsten interessiert“
    Unfähige Organisatoren tragen die Schuld am Tod der Loveparade-Besucher
    Augenzeugenbericht – Loveparade Duisburg
    „Ich verstehe es nicht!“
    Schilderung von Ramona

    Viele Grüße,
    Edward

  2. Daphne
    Posted 27. Juli 2010 at 22:34 | Permalink

    Danke für diese Seite

  3. Daphne
    Posted 27. Juli 2010 at 22:36 | Permalink

    Hier ist noch ein Video mit Zeit- und Ortsangaben.
    http://www.youtube.com/watch?v=2aJojVY0E9A
    von 1Thore1973

  4. Aufklären
    Posted 28. Juli 2010 at 14:41 | Permalink

    Ich finde folgende Veröffentlichungen wichtig:

    1. Der Liveticker von der Westen.de. Da heisst es u.a.

    +++ 17.39 Uhr +++

    Wir müssen draußen bleiben: Jetzt ist das Loveparade-Gelände tatsächlich gesperrt, bestätigt Jürgen Kiskemper, Sprecher der Landespolizei. Die Polizei macht auf den Zugangswegen weiter entsprechende Ansagen. Außerdem sind die so genannten „Entfluchtungstore“ des Geländes geöffnet worden, damit die Besucher an den ehemaligen Güterbahnhof verlassen können. Der Druck nehme ab, so Kiskemper

    +++ 17.25 Uhr +++

    Patrik (28) aus Duisburg ist genervt von der Organisation: Am Eingang zum Gelände habe das pure Chaos geherrscht, die Kontrollen seien lästig gewesen. Aber mag die Musik und will bis zum Schluss bleiben – schließlich freut er sich auf Moguai, den DJ aus Recklinghausen.

    +++ 17.18 Uhr +++

    Erstaunlich viele Besucher laufen in der Innenstadt gegen den Strom und kehren bereits zum Hauptbahnhof zurück. Viele sind enttäuscht, weil sie nicht aufs Festival-Gelände kommen. In Neudorf etwa fordert die Polizei die Wartenden mit Durchsagen auf, zum Hauptbahnhof zurückzukehren. Sie teilt über Lautsprecher mit, das Loveparade-Gelände sei „überfüllt“ – wohl um den Andrang am Eingang zu stoppen. Denn Polizei-, Stadt- und Bahnvertreter im Hoist-Hochhaus berichten, auf dem Areal um den alten Güterbahnhof sei noch genug Platz für tausende Raver.

    +++ 17.06 Uhr +++

    Auch der Zugang zum Gelände aus Richtung Neudorf ist gesperrt, an der Ecke Koloniestraße/Grabenstraße ist Schluss. Per Durchsage informiert die Polizei darüber, dass das Festivalgelände überfüllt ist – und bittet die ankommenden Raver, zum Neudorfer Markt auszuweichen. Hier, in etwa 700 Metern zum Gelände, ist eine kleine Nebenbühne aufgebaut, sozusagen als Auffangbecken für die Massen. Die meisten Raver folgen der Empfehlung. Einige sind jedoch knurrig, weil sie nicht aufs Gelände können.

    +++ 17.03 Uhr +++

    Grund für die Streckensperrung in Duisburg waren „nur“ elf Personen auf den Gleisen, berichtet die Bundespolizei.

    +++ 16.59 Uhr +++

    Der Stau vor dem Eingang zum Festival-Gelände beschäftigt mittlerweile die 2000 Einsatzkräfte der Landespolizei. Und aus der Innenstadt strömen weiter Menschenmassen Richtung alter Güterbahnhof. „Um den Druck Richtung Loveparade-Areal rauszunehmen, stoppen wir von Zeit zu Zeit den Zufluss über die Karl-Lehr-Straße“, erklärt Polizei-Sprecher Jürgen Kieskemper. Er beobachtet das Geschehen vom Hoist-Hochhaus aus und glaubt, „dass noch genug Platz auf dem Gelände ist“. Dennoch: Der Rückstau am Eingang reicht mittlerweile bis in den „gelben Bogen“, die Unterführung der Karl-Lehr-Straße. Von dort berichten Besucher von Panik. Davon sei ihm nichts bekannt, so Kieskemper.

    +++ 16.56 Uhr +++

    Am Essener Hauptbahnhof fließt der Verkehr wieder. Die Bahn hat außerdem Busse aus Bielefeld herbeigeholt, um die gestrandeten Passagiere weiterzutransportieren.

    +++ 16.44 Uhr +++

    „Wir haben ein kontrolliertes Massenproblem“, erklärt Jürgen Karlisch, Sprecher der Bundespolizei. Die Polizei halte die Besucher schon vor dem Eingang zum Loveparade-Gelände zurück, damit dort nicht der Druck zu groß wird.

    +++ 16.41 Uhr +++

    Die komplette Sperrung des Duisburger Hauptbahnhofs sei aufgehoben, meldet Jürgen Karlisch, Sprecher der Bundespolizei. Wegen Personen auf den Gleisen sei von 16 Uhr bis 16.29 Uhr kein Zug gefahren, langsam rollten sie wieder an. Auch in Essen sollen die Züge ab 16.45 Uhr wieder normal fahren.

    +++ 16.36 Uhr +++

    Von Essen aus fahren die Regionalexpresse derzeit über eine Nebenstrecke direkt nach Düsseldorf, nach Mülheim fährt nur noch die S3. Am Essener Hauptbahnhof warten derzeit rund 3000 Leute daruaf, mit den versprochenen Bussen weitertransportiert zu werden.

    +++ 16.34 Uhr +++

    „Duisburg ist vom Rest des Landes abgekoppelt“, meldet Bahn-Sprecher Udo Kampschulte und seufzt. „Es fährt kein Zug mehr nach Duisburg.“ Heißt: Alle Bahnen Richtung Duisburg wenden in Essen, Oberhausen, Krefeld und Düsseldorf. Der Grund: „Es sind einfach zu viele Menschen auf den Gleisen“, so Kampschulte. Die Bundespolizei sei vor Ort. „Wie lange wir dieses Konzept fahren, können wir momentan nicht absehen“. Die Deutsche Bahn setzt als Ersatz Busse zur Loveparade ein.

    +++ 16.26 Uhr +++

    Für Björn Köllen, Sprecher der Loveparade, sieht alles gut aus. „Es wird immer voller“, aber konkrete Zahlen werden vor 17.30 Uhr nicht rausgerückt, „das ist immer so bei der Loveparade“. Wie’s mit dem Einlass funktioniert? „Bestimmt versuchen die Leute, überall reinzukommen“ – aber Genaueres weiß Köllen nicht.

    +++ 16.14 Uhr +++

    Bundespolizei und Bahn haben die Bahnstrecke zwischen Duisburger Süden und Hauptbahnhof erneut sperren müssen, weil Besucher über die Gleise gehen. Die Strecke war deshalb bereits von 15.20 bis 15.45 Uhr gesperrt, wie Bahnsprecher Udo Kampschulte besorgt berichtet: „Weil die Leute zurzeit nicht auf das Loveparade-Gelände kommen, suchen sie sich andere Wege. Das Problem ist der Rückstau auf der Karl-Lehr-Straße vor dem Eingang. Das muss die Polizei jetzt schnell in den Griff bekommen.“ Aktuell müssen bereits zehn Züge zwischen Hauptbahnhof und Duisburger Süden außerplanmäßig Halt machen. Die nachkommenden Züge verspäten sich entsprechend: um bis zu 40 Minuten.

    Interessant vor Allem der Kommentar des Polizeisprechers von 16:59 der im Hoist-Hochhaus sass und die ganze Szenerie ohne Fernglas beobachten konnte…

    „Um den Druck Richtung Loveparade-Areal rauszunehmen, stoppen wir von Zeit zu Zeit den Zufluss über die Karl-Lehr-Straße“, erklärt Polizei-Sprecher Jürgen Kieskemper. Er beobachtet das Geschehen vom Hoist-Hochhaus aus und glaubt, „dass noch genug Platz auf dem Gelände ist“.

    Ein anderer Ticker der Rheinischen Post

    17.20 Uhr: Einige Technofans haben Absperrungen durchbrochen und versuchen nun, durch den Pressebereich auf das Gelände zu gelangen.

    17.15 Uhr: Im Minutentakt sind die Sirenen von Rettungswagen rund um das Gelände zu hören. Die ersten Loveparade-Besucher laufen jetzt über das gesperrte Teilstück der A 59 in Richtung Hauptbahnhof, weil die übrigen Straßen so überfüllt sind. Das ist eigentlich verboten; bisher schreitet die Polizei jedoch noch nicht ein.

    17.10 Uhr: Auf dem Bahnhofsvorplatz sammelt sich eine immer größere Menschenmenge. Wer einmal auf dem Vorplatz ist, kommt wegen Straßensperren nur schwer wieder weg. Die Stimmung der Besucher wird immer gereizter.

    17.05 Uhr: Ein Sprecher der Bundespolizei sagt, er gehe davon aus, dass sich das Chaos am Bahnhof noch vergrößern wird. Viele Besucher sind unterwegs zum Gelände und wissen noch gar nicht, dass es abgesperrt ist. Sie werden vermutlich gleich zum Bahnhof zurückkommen.

    16.58 Uhr: Die Stimmung vor dem Hauptbahnhof ist immer gereizter. Die Menschen drängen sich vor Wellenbrechern. Die Polizei greift durch, weist die Leute mit „Mach Platz hier!“ zurück. Etwa 300 Beamte stehen allein vor dem Hauptbahnhof. Das Bahnpersonal kann Fragen, wie die Partybesucher aus Duisburg wegkommen sollen, derzeit nicht beantworten.

    16.51 Uhr Die Bundespolizei meldet die ersten Festnahmen. Der Grund soll später bekannt gegeben werden.

    16.48 Uhr Einige Leute werden wieder in den Hauptbahnhof gelassen. Bahnmitarbeiter wissen aber nicht, ob wieder Züge von Duisburg raus fahren. Hineingelassen werden jedenfalls keine. Mittlerweile stehen aber zumindest Busse bereit, um die Besucher zu umliegenden Bahnhöfen zu bringen.

    16.44 Uhr Der Veranstalter teilt mit, dass das Loveparade-Gelände geschlossen werden muss. 500.000 wartende Menschen stehen allerdings noch davor. Inoffizielle Schätzungen gehen von insgesamt zwei Millionen Besuchern aus. Gerechnet wurde mit einer Million.

    16.40 Uhr Viele Partybesucher beschweren sich über die Polizei. Sie gehe sehr aggressiv gegen sie vor und gebe bei Fragen keine Auskunft.

    16.39 Uhr Immer mehr Besucher weichen auf die Innenstadt aus. Nun ist das Chaos auch in der City angekomen. Die Geschäfte haben alle geschlossen, nur Cafés sind noch geöffnet. Die Straßen sind voller Müll.

    16.31 Uhr Die ersten Loveparade-Besucher wollen zurückfahren. Doch zu dem großräumig abgesperrten Hauptbahnhof werden sie nicht gelassen. Es gibt bislang noch keine Sonderbusse, die die Raver wieder aus der Stadt raus und zu einem anderen Bahnhof bringen. Die Leute sind stinksauer.

    16.20 Uhr Die Polizei hat den Duisburger Hauptbahnhof gesperrt. Immer wieder laufen Raver auf die Gleise, begründete ein Bahnsprecher. Die Loveparade-Besucher müssen in Essen, Oberhausen, Uerdingen oder an einem anderen umliegenden Bahnhof aussteigen und werden mit Bussen zu der Megaparty gefahren.

    15.55 Uhr Die Stimmung an dem Loveparade-Gelände ist immer gereizter. Es ist viel zu voll. Die Raver können nur durch einen schmalen Zugang auf das Gelände kommen. Weil es viel zu eng ist, weichen die Besucher auf die gesperrte A59 aus.

    15.47 Uhr Immer häufiger sind die Sirenen des Notarztes im Stadtgebiet zu hören. Auf dem Party-Gelände selbst soll es aber noch zu keinen Zwischenfällen gekommen sein. Die Raver feiern immer noch ausgelassen. Allerdings ist der Besucheransturm mittlerweile außer Kontrolle. Für die engen Straßen, die zur Loveparade führen, sind die Massen zu viel.
    http://www.rp-online.de/niederrheinnord/duisburg/loveparade/Tote-und-Chaos-bei-der-Loveparade_aid_885642.html

    Und dann bitte mal folgende Nachricht bewerten!

    http://origin.wdr.de/themen/panorama/unfall07/loveparade/100728_netzermittler.jhtml?addComment=1#commentMessage

    Was will die Polizei eigentlich verschleiern?

    Macht weiter mit Eurer Arbeit. Die ist echt wichtig !!

  5. Daphne
    Posted 28. Juli 2010 at 18:20 | Permalink

    Ich möchte gern über ein Hilfeangebot aus Duisburg informieren:

    Regenbogen Duisburg bietet Menschen nach der Loveparade-Tragödie Hilfe an. Regenbogen e.V. engagiert sich seit 1983 für seelisch kranke Menschen und Menschen mit anderen Handicaps in Duisburg.
    Nach der Tragödie bei der Loveparade, bei der 20 Menschen ihr Leben verloren und über 340 Menschen verletzt wurden, befinden sich Duisburg und die gesamte Region in einem Schockzustand. „Wer mit Trauer und Verzweiflung alleine gelassen wird, fühlt sich schnell hilflos“, betont Elisabeth Hofmann, Geschäftsführerin von Regenbogen Duisburg. „Deshalb haben wir uns entschlossen, den Menschen, die Zeuge der erschütternden Szenen bei oder nach der Loveparade geworden sind, ein unverbindliches und kostenloses Angebot zu machen.“ Ab sofort können sich Betroffene, die bei der Katastrophe ver-letzt wurden oder das Gefühl haben über das Erlebte sprechen zu wollen, telefonisch oder persönlich an den Regenbogen wenden.

    Dafür hat Regenbogen ein Team aus sieben erfahrenen und fachlich qualifizierten Mitarbeitern zusammengestellt, die den Leidtragenden als Gesprächspartner zur Verfügung stehen und bei der Bewältigung der schrecklichen Erinnerungen unterstützen. Das Angebot ist mit dem Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Duisburg, Dr. Rolf Behler sowie mit dem Chefarzt der Psychiatrischen Abt. im Marien-Hospital, Duisburg, Herrn Prof. Dr. Peer Abilgaard, abgestimmt.

    „Viele Menschen können dieses entsetzliche Ereignis nicht selbständig verkraften“, erläutert Elisabeth Hofmann. „Über den Schrecken zu reden kann oft helfen. Wir stehen als Gesprächspartner an einem geschützten, neutralen Ort zur Verfügung.“ Hofmann: „Ein langfristiges Trauma, das die Betroffenen dann vielleicht ein Leben lang nicht mehr loswerden, ist nur in seltenen Fällen zu erwarten.“ Sie bittet aber auch darum, dass Erlebte nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

    „Kommen Sie zu uns, sprechen Sie mit uns oder rufen Sie an“, bittet Elisabeth Hofmann die Besucher der Loveparade und ihre Angehörigen. Bis Freitag stehen von 12 bis 18 Uhr, am Samstag von 11 Uhr bis 15 Uhr Regenbogen-Mitarbeiter für ein Gespräch zur Verfügung.

    Die Gespräche können anonym geführt werden. Auch Anrufe sind zu den angegebenen Zeiten willkommen. Selbstverständlich können Vertrauenspersonen zu den Gesprächen mitgebracht werden.

    Regenbogen Duisburg
    Fuldastraße 31
    47051 Duisburg
    0203 300 36 23

  6. Daphne
    Posted 28. Juli 2010 at 18:32 | Permalink

    Video-Serie in vier Teilen
    http://www.youtube.com/watch?v=F4zcs6Eo7gc
    von Pizzamanne

  7. Daphne
    Posted 28. Juli 2010 at 21:11 | Permalink

    Es gibt ja auch noch zwei Eingänge im Norden des Geländes, direkt vom Hauptbahnhof über die Koloniestraße…“Am Güterbahnhof“ heißt die Straße.

    • Posted 29. Juli 2010 at 12:29 | Permalink

      Jop, die allerdings gesperrt waren. Die hätte man bei einem anderen Konzept nutzen können, das stimmt…

      • Daphne
        Posted 29. Juli 2010 at 17:11 | Permalink

        Ich hab gehört, dass die Nordeingänge den VIPs vorbehalten waren…keine Ahnung, obs stimmt..

        • Posted 29. Juli 2010 at 17:21 | Permalink

          Denke schon. Macht ja auch irgendwie Sinn, denn wenn die offen gewesen wären, wäre keiner freiwillig Kilometerweit durch die Stadt gelatscht zu den Südeingängen…
          Oder was meinst du?

  8. GesellschaftskRitikR
    Posted 29. Juli 2010 at 02:12 | Permalink

    Fehler in deinem Text:
    wenn der Typ mit dem weißen Oberteil (er ist der „weiße Retter“ bei der Treppe, der die bewusstlose Frau hochträgt) das Kabel runterwirft schreibst du
    „was mit lautem Gejohle der Menge beantwortet wird“ – wenn du genau hinguckst im Video, wo er das tut, siehst du vor dem Kameraschwenk auf ihn, dass rechts über dem Container, auf dem die Leute stehen,
    die LEITER zum Container runter gelassen wird. darauf haben alle lange gewartet, deshalb der Jubel.
    Es gibt tatsächlich Material für jede Minute des Geschehens und dann auch noch aus versch. Perspektiven. Ich hoffe, du machst weiter – ich muss heute Nacht mal schlafen …. lass dir nicht einreden, es sei traurig, dass du nix besseres zu tun hättest – deine Arbeit ist für Tausende Menschen Gold wert (seelisch)!

    • Posted 29. Juli 2010 at 12:28 | Permalink

      Danke für den Hinweis!! Das baue ich noch mit ein.

      Wenn du noch weiteres Material findest – immer her damit! Am besten Video-/Rapidsharelink + genaue Zeitangabe, wann das Video startet bzw. endet. AM liebsten sind mir immer ungeschnittene Originalvideos, bei denen die genaue Zeit bekannt ist.

      Ich denke, hier wird auch ein echter Mehrwert zu den Ermittlungen der Behörden geleistet, denn die wissen von ihren Kameras her nicht, wie es direkt aus der Menge her aussah. Und auch 6 Kameras sehen nicht alles, im Zweifel weniger als Zig und Hunderte Privataufnahmen…

      Andere Sachen werden wir hier nicht klären können. Zum Beispiel wer offiziell wie verantwortlich war, wer wann welche Befehle gegeben hat und v.a. warum (ich könnte mir z.B: vorstellen, dass die Polizei erst darauf reagierte, als sie die Leute den Container hochklettern sahen. das war ca. 16:40, ab 16:45 gab es die Befehle der Polizei, die letztlich zur Entspannung führten, also Eingänge zu usw. Das Containerklettern wirkt halt viel drastischer als die Treppenbenutzung oder der relativ unscheinbare Mast.) und inwiefern innerhalb der Truppen kommuniziert wurde, usw.

  9. Stefan
    Posted 29. Juli 2010 at 15:57 | Permalink

    Eine sehr hilfreiche Zusammenstellung rund um den Schauplatz – man kann sich sehr gut ein Bild über die Maßnahmen zur „Publikumssteuerung“ machen, und über die teilweise amateurhafte Organsisation.

    Was mir nicht gefällt, wie auch in vielen anderen Diskussionen, ist die Veurteilung – teilweise vom Schreibtisch aus – der Menschen, die sich selbst aus dem Menschenknäuel befreien konnten.
    Auf Fotos ist zu erkennen, daß mehrere Menschen übereinander liegen – laut Augenzeugen bis zu 7! – und auf Videos von oben kann man sehen wie sich immer wieder Personen in der Mitte des Knäuels befreien können und auf einmal unverschuldet! auf einem Berg von Menschen sitzen, liegen oder knien.
    Was soll diese Person denn bitte machen? Dort auf den Menschen, teilweise auf Köpfen, sitzen bleiben?
    Augenzeugenbericht von Julia „… ich biss der Person über mir voller Verzweiflung in den Rücken das er sich doch bewegen soll.“
    Bitte sich die Situation vorstellen, bevor du unglücklich wertend schreibst:“ … bzw. übereinander hinweg stiegen. Dies lässt sich als unmittelbare Todesursache ausmachen.“
    Vielleicht gab es Einzelne, die wirklich rücksichtslos quer über den Menschenknäuel gestiegen sind. Dafür habe ich aber noch keinen einzigen Beweis gesehen.
    Ich sehe auf allen Videos, nur Männer und Fauen, die von den Menschen runter! wollen und nicht (Zitat von dir) „…über andere drüber klettern, um schneller zur kleinen Treppe zu kommen“

    Daher wünsche ich mir, daß man die tragische Situation der Betroffenen, sich auf einem Menschenknäuel wieder zu finden, mehr berücksichtigen würde.

    Schönen Gruß
    Stefan

    • Posted 29. Juli 2010 at 16:11 | Permalink

      Naja, das ist halt Spekulation. Ich möchte zunächst versuchen, erst einmal nur Informationen zu sammeln. Hin und wieder schleichen sich natürlich auch Emotionen und Deutungen rein.

      Fakt ist nur, dass man z.T. Leute sieht, die über andere drübersteigen. Wie genau es dazu kam und welche Motive da eine Rolle spielten, ist noch nicht ganz raus. Ich denke, es war anfangs bei vielen v.a. der Wunsch, schnell zur Treppe zu kommen um dem Gedränge (und nicht etwa einer „Massenpanik“) zu entgehen. Deswegen der enorme Druck vor der Treppe. Dann wollten einige besonders schnell sein (z.B. die Kletterer an der Plakatwand) – dabei spielt natürlich der Stress einer solchen Situation eine große Rolle, keine Frage, und deswegen möchte ich solche Einschätzungen auch nicht als Verurteilungen der einzelnen Personen missverstanden wissen.
      Und dann kippte halt die Situation, es spitzte sich zu, v.a. wo Menschen übereinanderfielen, möglicherweise maßgeblich wegen dem einfahrenden Polizeiwagen, dem Leute Platz machen musssten. Und da haben viele (wenn auch keine „Massen“) Panik erlebt, d.h. Atemnot, enorme Angst, etc. Und manche sind letztlich gestorben 😦

      Fakt ist aber auch, dass nicht die Mehrheit über andere drüber hinweg weitergeklettert ist, sondern einzelne. Also das ist schon auch unterschiedlich.

      Aber letztlich klären kann man das nur mit noch mehr Videomaterial, das von oben auf die Treppe filmt und mit den subjektiven Aussagen der Leute direkt an der Treppe, die überlebt haben – wobei das sicher eine Tendenz besteht, es so darzustellen, dass man nur von „ehrenwerten“ Motiven redet.

      Aber es ist auf jeden Fall so, dass in einer solchen Stresssituation kaum noch eine rationale Handlungssteuerung möglich ist. Deswegen ist das ja auch nicht als „Schuld“ oder „Verurteilung“ der Einzelnen gemeint.

      • Stefan
        Posted 29. Juli 2010 at 17:45 | Permalink

        Für mich gab es keine Massenpanik, in dem Sinn das Menschen niedergetrampelt wurden. Für mich war da ein sehr starkes Gedränge mit dabei üblichen Wellenbewegungen.
        Tragischerweise ist die Traube vor der Treppe unter dem Plakat umgekippt.
        Dabei wurden Menschen unter bis zu 7 anderen Menschen begraben (und sind leider erstickt).
        Es ist meiner Meinung nach niemand zu Tode getrampelt worden.
        Die diskutierten Szenen, Klettern und Drübersteigen sind für mich Folgen des Massensturzes und nicht mal panisch sondern nachvollziehbar: siehe erster Kommentar und Augenzeugenbericht Julia.

        Ich bleib dabei, daß es keine Drübersteiger VOR dem Massensturz gibt, aber wer kann diese Situationen anhand dieser Videos zweifelsfrei be- und verurteilen? Deshalb sollte man bei öffentlichen Äußerungen über diese Menschen, die möglicherweise auch Opfer sind, versuchen mit Bedacht vorzugehen, vor allem weil es ein sehr schwerer Vorwurf ist, jemand steige aus reinem Egoismus über Menschen, und die Personen in den Videos teilweise für Jedermann zu erkennen sind.

        In deiner Dokumentation finde ich diese Vorverurteilung ja auch nur tendenziell, ganz schlimm ist das in anderen Diskussionen, aber wie geschrieben ich würde mir nur wünschen, daß du dir darüber Gedanken machst, weil deine Zusammenfassung ja sonst sehr informativ und nachvollziehbar ist.

        In dem Moment nach dem Sturz hätte nur noch ein sofortiges Freimachen des Platzes um den Knäuel geholfen, damit die Gestürzten wieder aufstehen können – das war aber leider nicht möglich, weil diese Organisations-Amateure von Lopavent und Polizei scheinbar nicht mal ein Megaphon vor Ort hatten.

        Sehr tragisch

        Schönen Gruß
        Stefan

        • Posted 29. Juli 2010 at 18:00 | Permalink

          „vor allem weil es ein sehr schwerer Vorwurf ist, jemand steige aus reinem Egoismus über Menschen“

          das wurde ja auch nie behauptet – zumindest nicht von mir.

          Ich habe es auch von Anfang an für am wahrscheinlichsten gehalten, dass das Übersteigen Folge eines Gruppen-Um-/Übereinanderkippens war. Man versucht dann halt, aufzustehen und findet keinen normalen Boden unter den Füßen, nur Menschen unter sich.

          „ganz schlimm ist das in anderen Diskussionen, aber wie geschrieben“

          Ja, das stimmt. Mich nervt auch in den Medien das ganze Schuldzugeweise. Erst einmal sollte aufgeklärt werden, was los war. Es bringt nichts, wenn frühzeitig Schuld zugewiesen wird. Und ich wehre mich auch dagegen, dass immer jemand eindeutig Schuld sein muss. Es gibt auch so etwas wie verhängnisvolle Kettenreaktionen, von denen kein einziger Teil der Kette zwingend für Todesfälle ursächlich gewesen sein hätte müssen.

          In dem Moment nach dem Sturz hätte nur noch ein sofortiges Freimachen des Platzes um den Knäuel geholfen, damit die Gestürzten wieder aufstehen können – das war aber leider nicht möglich, weil diese Organisations-Amateure von Lopavent und Polizei scheinbar nicht mal ein Megaphon vor Ort hatten.

          Ja, leider. Absolut überfordert…
          Zumal ja im Grunde Platz war.
          Interessant wäre eine Einschätzung von Medizinern, wieviele Sekunden oder Minuten denn Zeit gewesen wären, das Knäuel zu entknäueln, bevor es Tote gibt?
          Es ist ja dokumentiert, dass es noch bis ca. 17:15-17:20 dauert, also über 20-25 Minuten. Das ist natürlich eine sehr lange Zeit für jemanden, der unter anderen Menschen begraben liegt.

          Vielen, vielen Dank für deine Anmerkungen!

      • Stefan
        Posted 29. Juli 2010 at 19:05 | Permalink

        Wie geschrieben habe ich ja die Theorie, daß es keine Massenpanik gab. Leider ist der Begriff in allen Köpfen und dazu gehören nun mal Bilder panischer Menschen, die andere tottreten. Dafür müssen halt jetzt diese Menschen, die von dem Menschenknäuel völlig nachvollziehbar runterwollen herhalten und werden teilweise als Mörder bezeichnet. !!Nicht von dir!!

        Allerdings bedienst du an manchen Stellen das „Tottrampeln-Bild“: siehe Beispiel erster Kommentar “ … bzw. übereinander hinweg stiegen. Dies lässt sich als unmittelbare Todesursache ausmachen.“.
        Und es ist ein großer Unterschied ob man liest „….um schneller zur kleinen Treppe zu kommen“ oder „…wahrscheinlich um schneller vom Menschenknäuel zu kommen“

        Noch ein par mögliche Gründe, warum gerade dort die Menschenmenge umgekippt ist. Davon ausgehend, daß die Menge Richtung Tunnel gefallen ist.

        – Natürlich der Hauptgrund ist der Druck aus Richtung Festivalgelände zur Treppe hin, vermutlich Leute die oben nicht weiter gekommen und zur Treppe umgekehrt sind

        – Vor der Treppe ist es zur Tunnelstraße hin abschüssig und am übergang zur Straße ist sogar eine winzige Böschung.

        – Hier sieht man ein Absperrgitter auf dem Boden liegen – Darüber könnten die Menschen gestolpert sein
        http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-57495-12.html

        – Damit die Menschenmenge nicht kippt ist ein Gegendruck nötig. Der könnte durch das Beiseitegehen der Menschen am Tunnelausgang für das einfahrende Polizeifahrzeug weggefallen sein. Siehe watch?v=5EqvN1QasOk und den Kommentar vom Filmer.

        Schönen Gruß
        Stefan

      • bluemoosun
        Posted 15. September 2010 at 02:04 | Permalink

        Hallo Martina,
        Hallo Stefan,

        vor einiger Zeit, als ich selber noch nicht viel recherchiert hatte, las ich schon mal diese eure Kommentare wegen der Überkletterer etc. und war mir selber nicht sicher. Heute, – mittlerweile sozusagen zum Videoaugenzeuge mutiert – möchte ich Stefan unbedingt Recht geben und bin erstaunt, während ich soeben zum ersten Mal durch einen Link im Beck Blog lande, dass du Martina dort sogar zusammenfassend immer noch die These verfolgst, die du auch schon hier an anderer Stelle geäußert hast:

        dies zeigt sich an Drängeleien und den wiederholten Kletterversuchen am Plakat, die ich strafrechtlich als fahrlässige Körperverletzung bis fahrlässige Tötung einschätzen würde (wer auf diese Weise ungesichert an einer Plakatwand klettert, selbst wenn andere bzw. er selbst schon kurz zuvor bereits abgestürzt sind, der nimmt Verletzungen der Leute durch sein Stürzen in die Menge in Kauf…..

        und

        „Inwiefern handelt zum Beispiel jemand, der wiederholt (!) auf ein Plakat klettert von dem andere und er bereits heruntergefallen sind, vorsätzlich bzw. fahrlässig in Bezug auf die Gefährdung derjenigen, auf die er ja wiederholt fällt?)

        Jemand antwortet darauf und so sehe ich das auch:
        … sind Sie tatsächlich immer noch der Meinung, man müsste die Opfer dieses Disasters zur Verantwortung ziehen? Mein gesunder Menschenverstand sagt mir aber, daß allein der Versuch mehrfach hintereinander über eine Plakatwand die ca. 8m hohe Mauer zu erlkimmen, beweist, daß bei diesem Menschen mental nur noch Flucht auf dem Programm stand und das Ratio dabei völlig ausgeschaltet war. Aus diesem Grunde kann man auch die Personen, die über die Köpfe anderer Besucher hinweg aus dieser auswegslosen Situation flüchten wollten, oder solche, die wild um sich geschlagen und getrampelt haben nicht verklagen, auch wenn das mancher gerne hätte.

        Das ist die eine Version, die zu recht gegen deine Annahme spricht. Ich habe durch meine Recherche mit dem Zaun, den Stefan ja auch schon andeutet, noch eine weitere, die dir vielleicht einsichtiger ist:

        Für mich ist seit der Ortsbesichtigung klar, dass das Stolperfallen -Trio: Gulliloch-Baumstumpfloch-liegender Bauzaun und dazu das Verkehrsschild das unsägliche Menschenknäuel und somit die Todesspirale ausgelöst hat. Das bedeutet, da hingen leute am Boden fest. Und das wiederum bedeutet, sie konnten mit keiner Welle die der Massendruck an sie heran schwemmte, der an dieser Ecke zudem vermutlich besonders stark war, ‚mitschwimmen‘.

        Jetzt muss man sich vorstellen, was passiert, wenn von außen weitere Menschen an das unbewegliche Knäuel gedrückt werden. Solange das niedriger ist als eigene Körperhöhe, ist jeder der da hingeschoben wird in absoluter Gefahr drauf zu fallen, da ja über dem Knäuel noch Luft ist und von der anderen Seite hoher Druck kommt.

        Ja, hör mal, da versucht man doch, auch ohne dass die Ratio aussetzt, nach allen Regeln der Kunst, dem auszuweichen, um nicht auch noch auf die schon liegenden Menschen drauf zu fallen, klettert Plakate hoch mit dem Risiko wieder runter zu fallen, denn fallen würde man ja so oder so und zwar auf das Knäuel, solange man unmittelbar an seinem Rand steht und dagegen gedrückt wird. Man sucht die Treppe über die anderen steigend zu erreichen, da sich fortbewegen trotz möglichen Verletzungen, für die Unteren immer noch besser war, als drauf liegen zu bleiben. Und das Knäuel hat ja den Treppenbereich immer mehr sozusagen in seinen Sog geholt.Es vergrößerte sich in diese Richtung. Dort lag dann aber auch just am Fuß der Treppe so ein verbeulter Zaun, sodass man auch da noch turnen musste, um hoch zu kommen. Und der Nächste der hinter einem am Rand des Knäuels stand, würde dasselbe versuchen, wenn man es vor ihm nicht geschafft hat, usw. bis das Knäuel mannshoch ist und keiner mehr fallen kann.

        Dahin kam es wohl, denn dieser Punkt wird sehr schnell erreicht worden sein. Auf manchen Videos sieht man wie diese ‚Randleute‘ alle möglichen Gesten machen, damit doch jemand da oben begreift, was für Tragik sich da unten abspielt, aber die schauen doch wahrhaftig einfach zu.

        Dabei zeigen die Videos, dass man von oben in allen Phasen durch die vielen fuchtelnden Armbewegungen im Knäuel deutlich eine sehr andere Bewegungsstruktur erkennen konnte, als in seinem weiteren Umfeld und in der gesamten übrigen Masse. Zumindest ein Experte hätte das erkennen können müssen.

        Ich weiß jetzt nicht den Namen des videos, um es auf Anhieb zu finden, werde morgen mal nachsehen, aber da gibt es eines von oben, wo man – zwar sehr klein, weil entfernt und schwer zu erkennen – so einen Menschen sieht, der es geschafft hat, sich aus dem Knäuel zu erheben, aber dann natürlich nochmal drauf fällt, weil er ziemlich mitten drin war und ich kann nicht ausmachen, ob er es geschafft hat, weil dann das Video abdeckte. Er schien es Richtung Treppe zu versuchen, aber ich fürchte, er ging in dem Knäuel wieder unter.

        Inzwischen habe ich mich schon auch gefragt, ob nicht eine versteckte Voreingenommenheit bei den Ordnern und Polizisten gegenüber den Besuchern diese Gleichgültigkeit und vor allem Missdeutung der Lage verursacht hat, etwa dass man dachte diese Leute würden tatsächlich rücksichtslos über andere klettern, um nur ja noch schnell auf das Gelände zu gelangen oder würden mit den Armen fuchteln, weil sie sich egoitsich Platz verschaffen wollten oder betrunken sind etc. Wenn auch die ersten aus solchen Motiven die Treppe hochgingen als noch relativ Luft war, und der Zaun noch nicht verbeult zu seinen Füßen lag, aber in den Minuten des akuten Massendrucks war es unvermeidlich notwendige Flucht, um dem Knäuel zu entkommen. Denn jeder, der heraus fand, half dem oder denen die unter ihm waren.

        Und natürlich wird jemand der drunter lag, es jedem der oben drüber turnte übel genommen haben, ohne abschätzen zu können, dass gerade das dennoch zu seinem Besten war. Die werden sich auch im Nachhinein sicher nicht alle richtig erinnern, werden einiges falsch deuten etc. wie auch sollte es anders sein aus solcher Dunkelheit heraus und Druck auf der Brust und sonst wohin.

        Habt ihr schon herausfinden können anhand der Bilder, die von oben vorhanden sind, das sind von da ja nicht viele, und von unten kann man das nicht erkennen, ab wann das Knäuel erstmals zu erkennen ist?

        Soweit das. Vielleicht hat es dir geholfen.

        Könntest du mir, Martina, für meinen Bericht zu der Todesspirale und ihren Wurzeln, dem Stolperfallen – Trio eine ganze Seite freigeben, die ich dann selber gestalte. Für die Polizei habe ich eine Präsentation mit 16 Bildern erarbeitet. Das kann zusammen mit dem Text locker eine lange Seite füllen. Ich kann aber auch bei mir eine Seite mit dem Sandbox Theme 1.6.1 wie hier auf meinem Blog anlegen und dann könnte man sie verlinken. Besser wäre aber hier in diesem Rahmen.

  10. Daphne
    Posted 29. Juli 2010 at 17:09 | Permalink

    Irgendwie hab ich Probleme mit Deiner Seite…egal..


    Dieses Bild soll um 16.55 aufgenommen worden sein, was ich aber bezweifele, da noch alle Zäune stehen u niemand auf der Treppe ist…es waren also 10 (!) Polizeiwagen dort??? Wo sind die hin??? Gab es Durchsagen aus den Einsatzwagen? Sehr seltsam….

    Man findet das Bild hier…bitte runterscrollen
    http://www.wochenanzeiger-duisburg.de/

    • Posted 29. Juli 2010 at 17:17 | Permalink

      Das Bild ist von „Getty Images“ und bei Spiegel Online größer:
      http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-57495-3.html

      Es wurde definitiv weit vor 16:20 aufgenommen, denn man sieht niemanden auf dem Mast oder der Treppe. Ich vermute, dass es zwischen 15:30 und 16:10 aufgenommen wurde, denn ab 15:30 hat die Polizei auf Bitten des Veranstalters geholfen, eine Absperrung auf der Rampe zu errichten (was ja ein fataler Fehler war…). Dass sie dabei sogar Polizeiwagen hingestellt haben, ist mir auch neu… Das wirkt schon extrem dämlich.

      Später sind die Wagen jedenfalls definitiv nach oben weggefahren, als da mehr Platz wurde.

      • Daphne
        Posted 29. Juli 2010 at 18:24 | Permalink

        Ah, ok…danke für die Info 🙂

  11. Daphne
    Posted 29. Juli 2010 at 17:58 | Permalink

    @Stefan:
    Also laut Autopsiebericht sind alle Opfer an Brustdruck-Kompression gestorben – also nicht erstickt.

    • Stefan
      Posted 29. Juli 2010 at 19:18 | Permalink

      Ja, danke.
      Das ändert aber nichts daran, daß die Ursache das Gewicht der bis zu sieben übereinanderliegenden Menschen war.

      Gruß Stefan

      • Posted 29. Juli 2010 at 19:52 | Permalink

        Jo, das scheint es zu sein :-/
        Springen nicht beim Fussball auch Leute aufeinander? Können die das überleben, weil es weniger Schichten sind oder weil es kürzer andauert?

        Wie kommst du eigentlich auf die Zahl 7? Wo hast du das gesehen oder gelesen?

        LG

      • Stefan
        Posted 29. Juli 2010 at 20:50 | Permalink

        Ich meine ich hätte mal eine weitere Zeugenaussage mit sieben gehört, die Zahl war aber sicher subjektiv.
        Hier eine Aussage von Dustin, 17

        http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,708956,00.html
        (links: „Zeugen im Wortlaut“)

        Korrigiere meine Kommentare deshalb auf fünf übereinanderliegende Personen.
        Eigentlich quatsch so eine Zahl zu verwenden, aber es macht vorstellbar was sich abgespielt hat.
        Bin kein Mediziner, weiß deshalb nicht wie man eine Brustdruck-Kompression oder Brustquetschung diagnostiziert. Vielleicht kennt sich ein Mitleser besser aus und klärt uns auf?

        Das mit den Fussballern hab ich mich auch schon gefragt, kann ich mir damit erklären, daß es nicht so lang dauert.

        LG Stefan

    • Posted 30. Juli 2010 at 00:42 | Permalink

      Das ist im Grunde das gleiche. Siehe Wikipedia: Asphyxie.

      Der fehlende Gasaustausch führt zum Abfall des Blutsauerstoffs (Hypoxämie) und so zum Rückgang des Sauerstoffpartialdrucks im arteriellen Blut und im Gewebe (Hypoxie), was an der zentralen Zyanose, dem Blauanlaufen der Haut und Schleimhäute, sichtbar wird. Zudem sammelt sich nicht abgeatmetes Kohlendioxid im Gewebe und Blut (Hyperkapnie), was als so genannte Kohlendioxidnarkose zu Bewusstseinstrübung und Koma führt, wenn die Ursachen nicht beseitigt werden.

  12. Daphne
    Posted 29. Juli 2010 at 18:21 | Permalink

    Hier ein Video von BlindGuardian1982, aufgenommen gegen 16.25 Uhr im Tunnel Karl-Lehr-Str. aus Richtung Düsseldorfer Str.

    „Der Upload ist nicht aus Voyeurismus geschehen sonder aus Wut gegen die Orga und Hoffnung auf Gerechtigkeit!!! Dieses Video entstand um 16.25 Uhr, also einige Zeit bevor es zur verherenden Massenpanik und ihren schrecklichen Folgen kam.
    Ich stand, während ich dieses Video drehte, im ersten Tunnel und war in diesem Moment auf dem Rückweg, denn vorher stand ich noch viel weiter vorne und bekam dort immer mehr die Befürchtung dass das ganze nicht gut enden wird. Daher der Entschluss wieder zurück zu gehen und lieber in der Innenstadt zu feiern.
    Interessant finde ich vor allem, das oben auf der Brücke ja die Hundertschaften bereit stehen und doch auch sehen müssen das es einfach zu viele Menschen sind, es nicht wirklich vorwärts geht und trotzdem immer mehr Menschen nachrücken. Mehr als am Festivaleingang ablaufen können.
    Fazit für mich:
    Es war von vornherein ersichtlich dass das keine gute Idee sein kann so viele Menschen in ein Nadelöhr zu pressen und während alles aus dem Ruder lief wurde nur dumm zugeschaut und nichts unternommen.
    Das ganze Geschehen ist durch Fahrlässigkeit entsdanden und daher absolut verantwortungslos. Ich gehe sogar so weit zu sagen, das es sich ein Stück weit um Mord handelt und bin sowas von pissed das es überhaupt dazu kommen konnte, obwohl es definitiv auch verhindert hätte werden können.“

    http://www.youtube.com/watch?v=hfW7WJBP1rs

    • Posted 29. Juli 2010 at 18:48 | Permalink

      Danke! Hab das Video mit im Zeitablauf und der Google Karte verlinkt.

      • Daphne
        Posted 29. Juli 2010 at 23:11 | Permalink

        Zur gleichen Zeit 16.25 Uhr gehen Leute durch den fast freien Ost-Tunnel zur Hauptrampe.
        http://www.youtube.com/watch?v=P3jL17JOA8U von xetzxetzxetz
        „Hier gehen wir um 16:25 von Osten durch den Tunnel zur Loveparade. Man kann gut erkennen, dass zu diesem Zeitpunkt noch viele Leute in den Tunnel passen,die Rampe sich aber schon sehr füllt und sich alles drängt, was vom Tunnel nicht ersichtlich ist. Des weitern sind bis auf ein paar Sanitäter kaum Einsatzkräfte im Tunnel.“

    • Posted 5. August 2010 at 15:15 | Permalink

      Hmm.. When I Looked up „Karl Lehrst.“ through Google, I noticed that some guys at the German Wikipedia want to …delete the whole Street from the German Wikipedia….?

      They are very serious about this, to me it looks weird… You cannot undo a Tragedy by deleting its location from Wikipedia.

      http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Löschkandidaten/27._Juli_2010#Karl-Lehr-Stra.C3.9Fe

  13. GesellschaftskRitikR
    Posted 30. Juli 2010 at 01:11 | Permalink

    Du kannst doch fast alles synchronisieren, kann es nicht sein, dass die Leute unter dem Plakat umgefallen sind, weil das Polizeiauto, das durchfuhr, den Druck hinter der Gruppe weggenommen hat? Man weiß doch, wenn ich Leute drücke und die fallen um, falle ich auch, weil ich ins Leere drücke. Du siehst auch auf den Fotos der umgefallenen Gruppe, dass die Leute hintendran nicht mehr im Gedränge stehen, sondern frei sind. Sie können aber nicht helfen, weil alle, die am Boden liegen, ineinander verkeilt sind und das Gewicht zu groß ist. Wer ganz unten ist, muss es dort mindestens 20-30 Minuten überleben, bis Polizei und Feuerwehr die Gruppe auseinander dividiert.

    • Posted 30. Juli 2010 at 01:53 | Permalink

      Na klar kann das sein, aber ich hätte es halt gerne dokumentiert…

      Du siehst auch auf den Fotos der umgefallenen Gruppe, dass die Leute hintendran nicht mehr im Gedränge stehen, sondern frei sind.

      Wie Bitte? Welche Fotos einer umgefallenen Gruppe??! Das ist mir neu! Bitte her damit!

      • Stefan
        Posted 30. Juli 2010 at 14:09 | Permalink

        Im Video von GesellschaftskRitikR, von dessen Bildkommentaren ich mich ausdrücklich distanziere, sieht man bei Minute 1:00 sehr deutlich an den Pfeilspitzen die Grenze zwischen den stehenden und liegenden Menschen.

        Die Gruppe von vielleicht 200 – 300 Menschen, die umgefallen ist reicht in der Breite bis zur Rampenwand und hört ungefähr bei dem verbogenen Vorfahrt-Gewähren-Schild am Tunnelausgang auf (dort dürfte das Foto bei Minute 2:35 entstanden sein).

        Schau dir das schon verlinkte Video (G-mfsxz2k2g)ab Minute 1:30 an – ganz links am Bildrand kann man erkennen das z.B: der im grünen Shirt steht und die Frau mit den schwarzen Haaren und dem Schwarzen Oberteil quer festhängt.

        Man kann dort auch erkennen wie versucht wird die Leute nach links rauszuziehen und wie weiter rechts manche freikommen und, wie schon beschrieben, sich auf den Köpfen Eingeklemmter wiederfinden.

        An der Richtung, in die die meisten festhängen, kann man erkennen, daß die gesamte Gruppe Richtung Tunnelausgang umgefallen sein dürfte.

        Das bestätigt auch das Bild bei 1:30 von GesellschaftskRitikR, auf dem das Ende der liegenden Menge Richtung Treppe zu erkennen ist. Man sieht deutlich wie Menschen aus Richtung Treppe auf die Liegenden draufgeschoben worden sind und immer noch werden. Ab dem Mann mit dem Blauweiß gestreiften Shirt nach links oben gesehen, stehen die Menschen schräg, nur aufgestützt auf ihren Vordermann. Bis 5 Meter weiter die Menschen wieder aufrecht stehen können. Und dort drängt fatalerweise die Menge immer noch auf den Treppenaufgang zu.

        Wie geschrieben bin ich überzeugt, daß es letzendlich durch das Umfallen dieser geschätzt 300 Menschen soviele Tote zu beklagen gibt und nicht durch das Drüberlaufen einer panischen Masse.

        Habe versucht das Umfallen der Menge zeitlich einzuordnen, aber es ist auf den Videos sehr schwer zu erkennen, ob die Menge noch steht oder schon liegt, so deutliche Abgrenzungen wie auf den Bilder von GesellschaftskRitikR kann man kaum sehen. Eher erkennt man am Rande der Traube die Rettungsversuche Stehender, wie Rausziehen.

        Ich schätze! den Zeitpunkt des Umfallens auf die Zeit, als der Einsatzwagen am Tunnelausgang steht.

        Gruß
        Stefan

  14. Claudia
    Posted 30. Juli 2010 at 11:15 | Permalink

    Diese Seite ist zwar schon ziemlich voll – Aufbau dauert ewig -, aber ich hab hier noch einen Link, der unter die Kategorie „hilfreich“ fallen könnte:
    http://www.fr-online.de/panorama/spezials/katastrophe-von-duisburg/sie-kannten-das-risiko/-/4512198/4516980/-/item/1/-/index.html

  15. Daphne
    Posted 30. Juli 2010 at 21:51 | Permalink

    Hier noch 2 kurze vids von der kleinen West-Rampe…leider ohne Zeitangabe…
    http://www.myvideo.de/watch/7675201/Loveparade_2010_in_Duisburg_nach_der_Massenpanik
    http://www.myvideo.de/watch/7675210/Loveparade_2010_in_Duisburg_nach_der_Massenpanik
    von kleiner-leverkusener

  16. Daphne
    Posted 31. Juli 2010 at 14:26 | Permalink

    Hier können Fragen zu den Ereignissen gestellt werden
    http://www.youtube.com/watch?v=-WaWeTa8LjQ
    .

  17. Daphne
    Posted 1. August 2010 at 15:13 | Permalink

    Den Prof. Müller Bericht findet man jetzt hier:
    http://blog.beck.de/2010/07/28/love-parade-wie-wurde-die-katastrophe-verursacht-ein-zwischenfazit-mit-updates

  18. Luc
    Posted 1. August 2010 at 15:39 | Permalink

    Hier ein Artikel, der kritische Fragen stellt, die man noch ergänzen kann:
    http://www.derwesten.de/nachrichten/Die-50-offenen-Fragen-zur-Loveparade-id3354628.html

    • Daphne
      Posted 2. August 2010 at 20:17 | Permalink

      Jepp!

  19. Daphne
    Posted 4. August 2010 at 19:46 | Permalink

    Schaut mal… es wurde sogar jemand mit Rollstuhl am Container hochgehievt… krass…
    http://www.bild.de/BILD/video/clip/news/loveparade-drama/2010/07/25/loveparade-drama-leserreporter.html

  20. Daphne
    Posted 5. August 2010 at 22:44 | Permalink

    Interessante Doku in 4 Teilen – LOVEPARADE AFTER DISASTER
    http://www.youtube.com/watch?v=EiOMNXWrrUE&hd=1
    .

  21. Daphne
    Posted 6. August 2010 at 00:16 | Permalink

    Deepkisses hat eine Zusammenfassung gemacht:

    http://www.youtube.com/watch?v=VLmG3emtWMU

    • Daphne
      Posted 6. August 2010 at 00:17 | Permalink

      Oh… falsche Abteilung… sollte in den Zeitablauf! 😦

  22. Helge Mehrings
    Posted 6. August 2010 at 18:24 | Permalink

    Hat jemand eine Videoaufnahme, weshalb die verdichtete Menschenmenge unterhalb der Plakatwand (ca 10 m von der Treppe entfernt) umfiel bzw wie es dazu kam, dass dort Leute auf dem Boden lagen? Auf manchen Videos ist deutlich zu sehen, dass zwischen den Liegenden und der Treppe (ca 10 m entfernt)der Aufstieg noch weiter geht, sogar 2-3 Polizisten stehen in der Masse und helfen beim Hinschleusen zu den Treppenstufen. Hinter ihrem Rücken, 3-4 m entfernt, liegen Menschen übereinandergestapelt auf dem Boden. Also dort, wo nachher die Toten lagen, erdrückt wurden. Wieso fielen genau an dieser Stelle die Menschen reihenweise üebreinander? Gibt es Aufnahmen von oben von diesem Zeitpunkt?
    Wg. Ursache Polizeiauto: die Leute fielen ja genau nach hinten zu Boden, also von der Treppe bzw der Plakatwand weg…

    • Posted 6. August 2010 at 21:47 | Permalink

      Auf http://www.myvideo.de/watch/7673149/Massenpanik_Loveparade2010_1_3 habe ich ein Video gefunden, in dem Sie die Polizei-Auto sehen, und auch die Person in das grüne Hemd -er steht am rosa Plakatwand. Wie/wann die Menschenmenge umfiel… it is hard to tell, the filmer zoomed in „too late“..

      Forgive my english, mein Deutsch is slecht und sehr leise… 😦

      It even looks as if persons are fighting: at 3:09 the filmer zooms in on, what looks to me as a fight, close to the Pink Billboard. No, I am wrong: it is not a fight, see HQ-version: these are persons trying to escape from the „knot“ of persons.

      The police guy, the one with the „boy scout coloured-Outfit“, seems to make a phonecall at 3:11 und weiter.
      On 3:06 the guy with the green shirt takes it off, at 4:40 he tries to climb to the right of the Pink Billboard. Unfortunatly, this is where the camera moves to the right too..

      There is a lot that can be analysed, -it is a pity the Myvideo-player is technically not as good as YouTube, the height and width are out of proportion, for example… Maybe its a good idea to ask the filmer if he/she can upload it to YouTube too… (I’ve not been able to find it there.)

      (If you reply to this, German is OK, ich can es gut lesen! :-))

      • Daphne
        Posted 6. August 2010 at 22:03 | Permalink

        Ich find Dein Deutsch ziemlich gut 🙂 und es ist ok, wenn Du lieber Englisch schreibst…wenn jemand was nicht versteht, kann er ja nachfragen..!

      • Daphne
        Posted 6. August 2010 at 22:17 | Permalink

        Man sieht auch, dass der Schupo mit der weißen Mütze telefoniert…

      • Posted 6. August 2010 at 22:27 | Permalink

        Ah, danke Daphne, der mann met dem Boy Scout Uniform ist ein Schutzpolizist.. 🙂 I did not mean to insult him ;-}

      • Posted 8. August 2010 at 00:25 | Permalink

        „see HQ-version“

        where the hell is there a „HQ“ version? I just see damn bad quality!

        these videos are interesting, but we need them in a far better quality.

        He says that he has filmed with a Canon Legria FS200. That camera films with at least 540.000 pixel, that is to say the original quality is 10 x times higher than the Flash Video file on myvideo!

        Therefore I would like to have the original files. I contacted him to ask for that.

      • Posted 8. August 2010 at 00:31 | Permalink

        Sehr gute Ergänzung die Videos. Habe sie mal auf der Videoübersicht eingetragen, auch wenn ich noch auf bessere Qualität und genaue Zeitangaben hoffe.

        Startseite

      • Daphne
        Posted 8. August 2010 at 00:38 | Permalink

        Martina… schau mal ganz rechts unten auf die Leiste mit dem Fortschrittsbalken…da ist der HQ-Button.

      • Daphne
        Posted 8. August 2010 at 00:40 | Permalink

        @Jolie… Hihi… Ich finds lustig 🙂

      • Posted 8. August 2010 at 15:12 | Permalink

        OK, Danke. Aber naja „HQ“. Das ist immer noch fünfmal schlechtere Qualität als die Originalvideos seiner Cam.

      • Posted 8. August 2010 at 17:07 | Permalink

        @loveparade2010doku
        Ja Du hast Recht, (auch) die (HQ) Qualtitaet is sehr schelcht.. :-/ Ich versteh nich warum Websites solche schlechte Compression-techniek anbieten. Es gibt bessere. Hoffentlich kann der Real02 die Originalvideos senden!

    • Daphne
      Posted 6. August 2010 at 22:19 | Permalink

      Es könnte sein, dass dort die Frau in der schwarzen Kleidung am Boden liegt…

  23. Posted 6. August 2010 at 22:15 | Permalink

    Vielen Dank Daphne!! 🙂 Ich habe sehr liebe Deutsche Freunde, aber die finden mein Deutsch sehr komisch 😉 und die reden fabelhaft *gut* Hollaendisch 😉

  24. Helge Mehrings
    Posted 8. August 2010 at 02:01 | Permalink

    Ich denke, man kann das Video http://www.myvideo.de/watch/7673149/Massenpanik_Loveparade2010_1_3 doch zeitlich einordnen: wenn man vergleicht, welche Personen an der Treppe hochgehievt werden, oder aufgrund des „Stagedivers“ im schwarzen Shirt am Ende. Der telefonierende Polizist ist auch später in anderen Videos (aber von hinten gefilmt) zu sehen, wie er erste Personen aus dem Gruppe der Liegenden zieht. Was mir bisher nicht klar war, dass doch in diesem gesamten Areal einiges an Platz vorhanden war: dieses Video zeigt das. Es zeigt auch, dass zwischen Tunnelkante und Telekom-Plakat in der Masse einiges passiert: das ist keine Schlägerei, und noch liegen keine Massen am Boden, aber kurz vorher (bei 3:06; unterhalb des Tunnel-Lichts)jumpt jemand im weissen Shirt in die Menge: der Zoom zeigt, wie man diesem Typ (und den von ihm getroffenen Leuten) versucht, auf die Beine zu helfen. Auf jeden Fall sollte man von dem Video eine Zeitlupe herstellen, um genaueres zu sehen… Danke für den Link!

    • Helge Mehrings
      Posted 8. August 2010 at 02:47 | Permalink

      http://www.youtube.com/watch?v=so6-7Ezeo3U
      Wie schon richtig bemerkt, klettert hier ein Typ in weissem Shirt auf das Verkehrsschild. Ich denke, dass es der ist, der auch in dem Video, das Jolie angegeben hat, von oben in die Menge springt – nach vorne Richtung Treppe bzw Richtung Plakatwand. Augenzeugenberichte von Leuten, die unmittelbar unter den Werbeplakaten standen (an der Wand, wohl auf einer Art Absatz), wären genauso interessant wir Berichte von den Zuschauern oben am Rand am Geländer.
      Grossartige Seite hier übrigens – und merci für die unglaublich viele Arbeit, die hier investiert wird!

  25. Bob
    Posted 8. August 2010 at 14:10 | Permalink

    Hi Martina,

    Die ZEIT hat eine interessante Analyse veröffentlicht:
    Ich weiss leider nicht, ob es hier rein passt (wenn nicht, dann verschieb es evtl bitte)

    http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2010-08/loveparade-sicherheitskonzept-analyse

    Zitat:

    „Selbst bei einer niedrigen Einschätzung des Besucheraufkommen von 500.000 – 600.000 Menschen, die auch nicht gleichzeitig alle vor Ort sind, würden aber im Zeitraum 17.00 – 22.00 Uhr ca. 300.000 Menschen kommen und somit befänden sich ca. 120.000 Personen im öffentlichen Verkehrsraum, die das Veranstaltungsgelände nicht betreten dürfen. Diese Problematik ist nicht lösbar!“
    ….
    „Lopavent hat dann angesichts dieser Probleme die eigenen Schätzungen einfach angepasst …(!!!) .
    Sie ging jetzt von nur noch 400.000 Besuchern aus („mehr können auch kaum durch die Bahn befördert werden“), und davon, dass gleichzeitig höchstens 200.000 bis 250.000 Leute auf dem eigentlichen Gelände seien, „da eben ein ständiger Austausch stattfindet.“

  26. Conrad
    Posted 8. August 2010 at 19:39 | Permalink

    Hi Martina, danke für deine bisherige Mühe! Das ist schon sehr eindrucksvoll, was hier alles zusammenkommt! – Auch mich beschäftigt die Tragödie und ihre Ursachen sehr, und ich habe die letzten Nächte versucht, im Netz neue Aspekte zu finden. Aber ehrlich gesagt hatte ich manchmal auch das Gefühl, in der Fülle der Informationen zu ersaufen. Vielleicht kann ich ja trotzdem ein paar neue Überlegungen beisteuern. – Auf die Frage hin, was letztendlich die Menschenmenge -vor allem kollektiv- zum Fallen brachte, ist der Bauzaun, der schon vor dem Massenansturm auf dem Boden lag und hier schon oft thematisiert wurde, möglicherweise die Hauptursache für die Toten an dieser Stelle, zumal sich seine Position und die des Menschenknäuels überschneiden. In diesem Forum wurde an einer Stelle behauptet, dass die Maschen zu klein seien, um sich in ihnen zu verfangen, aber das ist definitiv nicht richtig. Ich habs an Bauzäunen in der Umgebung ausprobiert, und ich als Mann mit Schuhgröße 44 passe in die Rechtecke rein. Und wenn man jetzt noch weiß, dass viele Besucher an dieser Stelle durch die Enge ihre Schuhe verloren hatten, stellt dieser Bauzaun, auf dem in der Zeit der größten Dichte dutzende Personen (möglicherweise sogar 100?) standen, eine echte Falle dar. Wenn es nun zu den von coolwojtek dokumentierten Wellen kam (siehe http://www.youtube.com/watch?v=xxd_KlaCiNY ), läg es in meinen Augen auf der Hand, dass die hier mit ihren Füßen eingeklemmten Leute stürzen und von den hinteren Reihen erdrückt werden, bzw. dass auch Personen, die noch vor dem Bauzaun stehen, in das nun entstandene „Loch“ geschubst werden und ebenfalls nach vorne überkippen. Jedenfalls hat so ein Gegenstand auf einer Veranstaltung, und vor allem in diesem sensiblen Eingangsbereich, aber auch gar nichts zu suchen, und es ist die Pflicht des Veranstalters, eine solche Gefahrenquelle unverzüglich durch den Ordnungsdienst entfernen zu lassen! Übrigens -hieß es irgendwo in der Berichterstattung- fielen sämtliche Bauzäune und ihre Platzierung in den Zuständigkeitsbereich des Veranstalters. Diese Scheiß-Zäune sind irgendwie echt immer wieder ein Knackpunkt. Woher nun aber das Zaun-Stück, das möglicherweise zur tödlichen Falle wurde, stammt, lässt sich nicht eindeutig sagen. Entweder gehörte es zu den Zäunen, die noch am Morgen die Rampe versperrten (siehe das Foto von Bernd Jaedecke von dutonight.de http://www.xdcms2.com/img/image.php?image=/projects/3/files/userfiles/img/mod_mediagallery/403/201007242357_b71f7.jpg& ). Der rechte Zaun (mit Rad) wurde wohl wie eine Flügeltür geöffnet und ist in BACKTONYs Film zu sehen ( http://www.multiupload.com/487B9K5A68 ). Der linke Zaun (mit Rad) musste getragen werden und könnte an das linke „Dreieck“ gestellt worden sein (siehe beispielsweise das fotocommunity-Bild der Userin Kirsten Candorra http://www.fotocommunity.de/search?q=loveparade&index=fotos&options=YToyOntzOjU6InN0YXJ0IjtzOjM6IjE2MCI7czo0OiJ5ZWFyIjtzOjQ6IjIwMTAiO30&pos=160&display=21859529 ). Dieses Zaunstück wird im Verlauf der Panik stark verbogen und findet sich wieder bei Getty-Images http://www.gettyimages.com/detail/103071955/Getty-Images-News . Somit wäre das dritte Zaunstück (ohne Räder) noch übrig und möglicherweise die spätere Fußangel. Oder der Bauzaun blieb übrig, als kurz vor Veranstaltungsbeginn der Crowd-Manager und der Polizei-Koordinator ihre eigenen, eingezäunten Toiletten-Häuschen bekamen, die morgens noch fehlten ( http://www.xdcms2.com/img/image.php?image=/projects/3/files/userfiles/img/mod_mediagallery/403/201007242357_4c945.jpg& ). Derjenige, der den nicht benötigten Bauzaun schließlich neben das Verkehrsschild legte, ging möglicherweise davon aus, dass er in diesem Randbereich (mit seinem löchrigen Boden!) niemanden stören würde, aber was für ein verhängnisvoller Irrtum!
    Dann möchte ich noch auf das Problem der westlichen Nebenrampe hinweisen. Der Veranstalter veröffentlichte auf seiner Internet-Seite loveparade.de einen Plan, der den Eingang über die kleinere Rampe vorsah, nämlich für die Besucher aus Richtung Westen. Nun fand ich aber auch einen Wegeplan, der aktueller zu sein schien, da er das aktualisierte Tagesprogramm nannte (z.B. auch Fehlen des Floats 9). Und siehe da: hier ist nur noch die eine Rampe für den Einlass beider Tunnel-Ströme vorgesehen ( http://www.multiupload.com/35N9G5YYZ1 ). Wurde das tatsächlich so kurzfristig geändert (und möglicherweise die Sicherheits-Auflagen plötzlich umgangen)? Die kleinere Rampe bleibt meines Erachtens viel länger zu, nämlich bis ca. 16.50 Uhr. Auch bei mbreezer ist die Rampe im Full-Film noch bei 8:02 geschlossen ( http://www.youtube.com/watch?v=OfQjXi3J3ns ) bzw. im Part 9 bei 0:23 (http://www.youtube.com/watch?v=52KPyHrqkwY&feature=related ). Die Fotos von Peter Lind auf flickr dokumentieren meiner Meinung auch den „Abfluss“ der Menschenmassen in die Nebenrampe, der womoglich auch die Hauptrampe sekundenschnell entlastete ( http://www.flickr.com/photos/30473217@N04/with/4832026966/ ). Wäre die Nebenrampe von vornherein als Eingang benutzt worden, wäre es in meinen Augen nicht zu der Katastrophe gekommen, und auch hier wird sich der Veranstalter rechtfertigen müssen, warum die ursprüngliche Planung kurzfristig geändert wurde.
    Ansonsten habe ich noch folgende interessanten Filme gefunden: http://www.youtube.com/watch?v=6SXgp3VlM88 (zeigt u.a. auch, wie ein Security-Mann die Treppe herunterläuft und möglicherweise dadurch erst das Zeichen gibt, dass oben die Loveparade stattfindet, was ja viele Besucher im unteren Gedrängel durch die fehlenden Hinweisschilder nicht wissen konnten, und dadurch entsteht der Run auf die Treppe, was das furchbare Gedrängel nach sich zieht. Dann ein Film, der die ersten Minuten nach der Katastrophe zeigt http://www.youtube.com/watch#!v=cyBhXC69mok&feature=related . Der zweite Teil dürfte bekannt sein (obwohl ich extreme Schwierigkeiten habe, mir die Opferbilder anzusehen). Zu Beginn zeigt er jedoch das Pärchen vom Mauer-Vorsprung (Er mit Glatze und grauem, langärmligen T-Shirt, Sie mit neon-orangenem Top und schwarzer Umhänge-Tasche). Und ich finde die Filme von KrüssTV sehr interessant und aufschlussreich ( http://www.youtube.com/watch?v=QZZJFKpzrMs , http://www.youtube.com/watch?v=8dYlBkHpRok , http://www.youtube.com/watch?v=s1NFGiMvP18 , http://www.youtube.com/watch?v=xsOVGIjiwnA ). Wie kann man eine solche Verantstaltung nur an diesem erbärmlichen Ort durchführen? Wie kann sich die Stadt vom Veranstalter derart belabern lassen, dass sie diesem Irrsinn schließlich ihr Einverständnis gibt? Mein Gott, was waren Herr Sauerland und Co. anscheinend berauscht von der Idee, in einigen Wochen auf einem Float zu stehn und womöglich sogar noch ein Original-Autogramm von Oliver Pocher oder den Klitschko-Brüdern zu bekommen. Dafür drückt man hinsichtlich mancher Veranstaltungs-Auflage und Sicherheitsbedenken auch gerne mal ein Auge zu… Und dem Veranstalter werde ich es ewig übel nehmen, soviele Menschen, die sich auf den Tag gefreut haben, doch nur für die eigenen Interessen zu instrumentalisieren. Die ganze Loveparade schien doch irgendwie nur um den VIP-Bereich herum aufgebaut worden zu sein, in dem sich Herr Schaller dann abklatschen lassen kann. So viel Lieblosigkeit gegenüber anderen Menschen, wie sie im staubigen Schotter dieses gruseligen und dann auch tödlichen Geländes zum Ausdruck kommt, habe ich selten erlebt. – LG Conrad

  27. videosevenD
    Posted 12. August 2010 at 09:59 | Permalink

    http://www.blog.lotharevers.com/triumph-and-disaster/sicherheitskonzept-loveparade-duisburg-anders-als-geplant
    Auf dieser Seite, im zweiten Kruess-TV Video, ab Minute 7:30, das soll gegen ca. 15:00 Uhr gewesen sein, sieht man bereits, daß die Menschen KEINE ANDERE WAHL hatten, als über Böschungen und Lichtmasten nach oben zu klettern, um nicht in die riesige Menschenmasse oben am Ende der Rampe zu geraten.
    Denn selbst hätte man sich brav angestellt und gewartet, bis es nach vorne weitergeht, was wären das für Aussichten gewesen? Stundenland in der Menge eingekesselt, ohne Übersicht wie man da wieder rauskommt, das ist doch keine Partystimmung mehr. Außerdem mussten viele bestimmt was trinken oder austreten, nach dem manchmal Stunden dauernden Weg auf das Festgelände.

    Also begann das Mastklettern, auch wenn es ein Mast weiter oben auf der Rampe war, schon lange vorher. Und wenn ich das auf die Ungeduld der Leute schiebe, mache ich das Symptom zur Ursache. Die wahren Gründe sind in den Eigenschaften des Güterbahnhof Geländes und der Einganssituation zu finden. Auch wenn die LP umsonst ist, so haben doch alle Besucher das Recht, in einer angemessenen Zeit auf das Festgelände zu gelangen, wenn es denn schon ein vollständig(!) abgesperrtes Areal ist. Wie hat man denn sonst die großspurigen Einladungen vorher in der Presse zu deuten? Sollten die Menschen in die Falle gelockt werden?
    Die Party beginnt um 12.00 Uhr, und bereits 14.00 müssen 10 der 16 Zugangsschleusen geschlossen werden, da sonst das Gelände (wohl eher der Eingangsbereich) überfüllt werden könnte.
    Das sind gerade mal 2 Stunden, die Party sollte doch bis mind. Mitternacht gehen, ist denn keinem der Verantwortlichen bereits mulmig geworden, angesichts der nachströmenden Massen in der Innenstadt? Ich denke, es konnte von Anfang an nicht gut gehen.

    • Posted 12. August 2010 at 16:52 | Permalink

      Dem schließe ich mich an. Und ja, den Verantwortlichen ist bereits ab 14 Uhr mulmig geworden, zumindest geht dies aus Aussagen z.B. des „Crowd Managers“ hervor und ich habe kürzlich gelesen, dass wohl schon nach 14 Uhr die Polizei um Hilfe gebeten wurde.
      Mit dem nur einen Ein-/Ausgang und dem schmalen Platz am Ende dieser Rampe, bei dem die Leute zudem wegen der Trucks stehen blieben und nicht mittels Durchsagen, Pusher oder anderer Informations- und Steuerungsmittel weggelotst wurden, war diese Problematik Konsequenz.
      Hier noch ein anderes Video, das zeigt dass mindestens ab ca. 15:30 Uhr Leute an dem linken Mast im oberen Bereich der Rampe hochkletterten:
      http://www.youtube.com/watch?v=qzNrGBBw-nA#t=0m52s

    • Daphne
      Posted 13. August 2010 at 18:54 | Permalink

      „… sieht man bereits, daß die Menschen KEINE ANDERE WAHL hatten, als über Böschungen und Lichtmasten nach oben zu klettern, um nicht in die riesige Menschenmasse oben am Ende der Rampe zu geraten.“ – videosevenD

      Jepp… besonders, wenn man sich das Bild bei 0:08 im folgenden Video ansieht. Blick von oben auf die Rampe…die Böschung ist gerammelt voll.

      http://www.youtube.com/watch?v=gncXetMZPtc

      • videosevenD
        Posted 19. August 2010 at 17:26 | Permalink

        Ja, das sind wirklich heftige Aufnahmen, die zeigen klar, daß einfach _zu viele_ Menschen auf zu engem Raum gezwängt wurden.

        Und bei 1:20 das sieht extrem gefährlich aus, man sieht glaub ich Übersteigungen und kollabierende Menschen. Welche Uhrzeit ist das denn?

        Dieses Bild macht mir wirklich Angst. Ich wünsche allen Menschen, die das erleben mussten, daß sie irgendwann in Ruhe damit leben können.

  28. videosevenD
    Posted 15. August 2010 at 17:46 | Permalink

    „Polizisten sollten Treppe sichern“
    Aus einem nun öffentlich gewordenen Einsatzbefehl geht hervor, dass auch die Polizisten Eingänge, Zäune und Treppen auf dem Veranstaltungsgelände der „Loveparade“ in Duisburg sichern sollten. Sie sollten den Veranstalter „lageabhängig“ unterstützen.

    http://www.faz.net/s/RubCCB49507459C498F8E6FA9E990486D14/Doc~E66CC39675EB34945A9DEEFA1890D6B60~ATpl~Ecommon~Scontent.html

    Haben wir das schon? Wenn ja bitte löschen 😉

  29. Luc
    Posted 19. August 2010 at 08:19 | Permalink

    „Einsatztagebuch zur Love-Parade“
    http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,712549,00.html

  30. Daphne
    Posted 8. September 2010 at 23:03 | Permalink

    Mal was fürs Herz 🙂
    „Duisburger Engel“ von fruitinho
    http://www.youtube.com/watch?v=KGmqxU9GG_A
    „Tina und ich haben’s um Haaresbreite geschafft und Aileen ist gerade aus dem Krankenhaus gekommen, da moechte ich auf diesem Wege auch mal allen Anwohnern ein herzliches Danke aussprechen! Ganz besonders diesem Ehepaar in Haus Nr. 193 – Duesseldorfer Str? Da war leider kein Schild, aber wenn ihr das Haus erkennt sagt diesem Ehepaar unten rechts einmal danke von uns, den vielen vielen Gestrandeten, Verwirrten. Diese Leute haben „Buetterchen“ im Akkord geschmiert, Tee und ein Radio bereitgestellt, damit wir endlich mal w,ussten, was hier ueberhaupt lief. Wir waren ja mitten in dem Chaos, wussten aber weniger als alle anderen vor den TVs… Dieses Ehepaar hat keine Kosten und Muehen gescheut!! Wir konnten hereinkommen oder draussen essen und trinken und Decken haben sie uns dann auch noch herausgereicht!! Unglaublich schoen, dass es doch noch so Menschen gibt!! Die kids haben dann gesammelt und das wollte dieser guetige Mann dann auch auf keinen Fall annehmen, senkte nur bescheiden den Kopf und schmierte weiter Stullen…
    Es hat uns umso mehr geruehrt, als wir dann zwar aus dem eigentlichen Brennpunkt rauswaren und merkten, dass Sicherheit noch lang nicht in Sicht war – denn nun waren’s die Asis und Wodkazecher, die sogar noch Spass daran hatten, mit Flaschen und Steinen auf die Menschen zu werfen!!
    Diese hilfsbereiten Duisburger Anwohner haben viel wieder gutgemacht. Dickes Danke! !
    Wenn doch nur die Stadtverwaltung ein bisschen mehr davon gehabt haette… Aber nur die Gier zaehlt heute noch bei denen.
    Wir gedenken der Opfer und schliessen uns den zahlreichen Beileidsbekundungen fuer die Familien und Freunde an!! Nicole und Tina“

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