125 Jahre Automobil
Bis in die 1950er Jahre bauten Automobilkonstrukteure ihre Fahrzeuge mit möglichst steifer Karosserie, um sie bei der Kollision mit dem Baum am Straßenrand oder einem anderen Fahrzeug möglichst gut vor Verformungen zu schützen. Béla Barényi – österreichisch-ungarischer Konstrukteur, der für verschiedene große Automobilhersteller gearbeitet hat, lässt sich 1952 die Knautschzone als seine Erfindung patentieren. In den Fünfzigern ist Barényi Ingenieur bei Daimler und 1959 stellt der Stuttgarter Autobauer seine Baureihe W 111 – die Heckflosse – als erstes Modell mit Knautschzone vor.
Die Idee hinter der Knautschzone ist, dass ein Teil der kinetischen Energie, die bei einer Kollision entsteht, in Verformungsenergie umgewandelt wird. Somit kann weniger kinetische Energie auf die Menschen im Auto einwirken – die Deformation bestimmter Bereiche des Autos ist ein Beitrag zum Insassenschutz. Möglichst steif und vor Verformungen gefeit soll hingegen die Fahrgastzelle sein. Kleinstwagen – allem voran der Smart –fahren dagegen fast ohne Knautschzone vor.
Im Falle eines Crashs könnten die Insassen der kleinen Autos von der Kompatibilität profitieren – das heißt, die Knautschzone größerer, schwererer Fahrzeuge soll so weich gestaltet werden, dass sie einen Großteil der kinetischen Energie beider Unfallfahrzeuge absorbiert und somit auch das Verletzungsrisiko für die Insassen des kleinen Autos mindert.