Atommüll

Röttgen lehnt Castor-Transport nach Russland ab
Freitag, 15.11.2013 | 16:54
Röttgen lehnt Castor-Transport nach Russland ab
gemeinfrei Die Umweltschutzorganisation Greenpeace nennt Majak „einen der radioaktivsten Orte des Planeten"

Der umstrittene Transport von Atommüll aus einem früheren DDR-Forschungsreaktor nach Russland findet nicht statt. Umweltminister Röttgen verweigerte der Castor-Überführung auf hoher See die Genehmigung.

In der russischen Wiederaufarbeitungsanlage Majak sei eine schadlose Verwertung der Brennelemente nicht möglich, teilte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) am Montag in Bonn mit. Deswegen entfalle “gegenwärtig” die Möglichkeit, die Brennelemente dort wiederaufzuarbeiten, zumal die russische Aufbereitungsanlage derzeit nicht in Betrieb sei.

Ursprünglich war geplant, 951 Brennelemente aus dem DDR-Forschungsreaktor im sächsischen Rossendorf über deutsche Seehäfen nach Majak zu bringen. Die Brennstäbe lagern seit 2005 im Zwischenlager Ahaus im Münsterland. Sie kamen ursprünglich aus der Sowjetunion und sollten auf Grundlage eines zwischen den USA, Russland und der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) vertraglich vereinbarten Programms in die russische Wiederaufarbeitungsanlage zurückgebracht werden. Mehrere Bundesländer hatten sich geweigert, den Transport über ihre Seehäfen abzuwickeln.

Das Bundesamt für Strahlenschutz hatte die Beförderung der Castor-Behälter auf deutschem Territorium genehmigt, das für die Ausfuhr der Castoren zuständige Bundesamt für Ausfuhr und Wirtschaftskontrolle (Bafa) hatte die dafür erforderliche Erlaubnis des Bundesumweltministeriums beantragt. Das Ministerium hatte wiederholt betont, dass zunächst die Sicherheit des Zielorts Majak unter die Lupe genommen werde. Majak soll noch stärker radioaktiv verstrahlt sein als Tschernobyl, wo es 1986 zum Gau gekommen war. Deshalb warnten deutsche und russische Umweltschützer vor dem Transport.

jba/dpa/dapd
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