„Wer viel macht, muss auch viel Rechenschaft ablegen.“ Vorsitzender Markus Krappmann glaubte sich nach einer dreistündigen Jahreshauptversammlung des Musikvereins-Uetzing-Serkendorf bei den Mitgliedern fast entschuldigen zu müssen, aber die zahlreichen Aktivitäten des Vereins, eine Erhöhung des Mitgliederbeitrages, Ehrungen und Wahlen ließen sich nicht einfach so durchwinken.
Immense Ausgaben
Dabei sorgte schon der Kassenbericht von Rainer Wudy für ein erstes Aufhorchen. Die Renovierung des Uetzinger Schulkellers für Vereinszwecke, die Anschaffung neuer Instrumente, die immensen Ausgaben für die Ausbildung des Nachwuchses und die regelrecht vom Sturm weggeblasene Hühnerkerwa 2013 haben in der Vereinskasse ein ganz großes Loch hinterlassen.
Wudy gab sich aber zuversichtlich, dass sich im kommenden Jahr die finanzielle Situation wieder bessern werde. Außerdem sei der Musikverein nicht dazu da, um Gewinn zu machen, sondern um die Kultur zu fördern. Trotzdem beschloss die Versammlung mit großer Mehrheit eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge, um so die Finanzen des Vereins nachhaltig zu konsolidieren. Ohne die Beiträge der über 400 Mitglieder und ohne die Zuwendungen der Sponsoren wäre sowieso vieles im Musikverein nicht mehr möglich, so Wudy.
Dirigent Rupert Motschenbacher erinnerte an die Teilnahme am Deutschen Musikfest in Chemnitz und zeigte sich auch sonst mit den musikalischen Leistungen seiner Blaskapelle bei den heimischen Konzerten mehr als zufrieden. Er kündigte allerdings an, dass sich die musikalische Ausrichtung der Blaskapelle hin zur konzertanten, symphonischen Blasmusik verändern werde.
Auch gehe die Suche nach einem geeigneten Probenraum weiter. Erstmals will die Blaskapelle Ende diesen Jahres das neue Jahr in Uetzing und den umliegenden Orten anspielen.
Mehr als beeindruckend ist die Nachwuchsförderung des Vereins, die ohnehin seit Jahren einen Schwerpunkt im Vereinsgeschehen darstellt. Exakt 100 junge Musiker werden derzeit vom Musikverein musikalisch gefördert, so der engagierte Ausbildungsleiter Marcus Ultsch.
Dies geschieht in der musikalischen Früherziehung im Uetzinger Kindergarten, in einer Flötengruppe in der Frauendorfer Schule, in mehreren Bläserklassen an der Uetzinger Schule sowie an der Adam-Riese-Schule und an der Realschule von Bad Staffelstein.
Neu gegründet wurde im vergangenen Herbst das Schülerorchester „Die Nussolinos“, mit dem die jungen Bläser an das Niveau der Blaskapelle herangeführt werden sollen. Auch der Kreisvorsitzende des Nordbayerischen Musikbundes, Horst Sünkel, musste eingestehen, dass er im Landkreis Lichtenfels kaum Vergleichbares kenne. „In unserer Jugendarbeit ist viel passiert, der Motor läuft auf Hochtouren“, konstatierte zufrieden Vorsitzende Krappmann.Auch wenn die Auftritte in den Festzelten rückläufig sind, so ist doch die Anzahl der Termine im Verein immer noch groß. Vorstand Michael Dinkel hatte 116 Termine in seinem Kalender stehen, die der Verein im vergangenen Jahr wahrgenommen hatte.
Böhmischer Traum
Mit der Veranstaltung „Böhmischer Traum“ am 22. März in der Adam-Riese-Halle stehe die nächste Herausforderung vor der Tür. Auch an einem Wertungsspiel, diesmal in Hallstadt, werde man 2014 wieder teilnehmen.
Wahlen
Die Neuwahlen des Musikvereins boten keine Überraschung. Als Vorsitzende fungieren Michael Dinkel, Markus Krappmann und Carolin Schonath. Vereinskassier und Schriftführer verbleiben Rainer Wudy und Elmar Kerner. Ausbildungsleiter Marcus Ultsch wurde erstmals durch Wahl im Amt bestätigt und als Beisitzer stellten sich Tino Bechmann, Georg Bauernschmitt, Daniel Schlund, Kristina Bechmann und Stefan Bauernschmitt zur Verfügung. Kassenprüfer werden künftig Jürgen Reinhardt und Matthias Dinkel sein.
Ehrungen
Für ihre langjährige Vereinstreue wurden zahlreiche passive Mitglieder ausgezeichnet:
20 Jahre: Dieter Evers, Baptist Faulstich, Josef Geldner, Berthold Hofmann, Hans Krappmann, Nikolaus Schauer, Anton Schlund und Andreas Zipfel. 25 Jahre: Anita Blank, Josef Böh, Alfred Deuerling, Richard Dinkel, Roland Dinkel, Ernst Göhring, Robert Greich, Renate Jakob und Dorothea Kerner. 30 Jahre: Johann Schorn und Georg Weiß. 35 Jahre: Heinrich Bechmann, Josef Dinkel, Otto Greich, Wolfgang Lindner, Michael Neukel und Josef Schmitt. 40 Jahre: Wolfgang Weis.
Bei den aktiven Musikern wurden Johanna Weidner, Sabrina Weis, Markus Müller und Steffen Lieb für zehnjähriges Wirken ausgezeichnet. Flügelhornist Georg Bauernschmitt erhielt für sein 40-jähriges Wirken die goldene Ehrennadel des Nordbayerischen Musikbundes
Von unserem Mitarbeiter Elmar Kerner
