Du liest gerade:
Wurfkiste selber bauen
Teile diesen Artikel:

Warum die Wurfkiste selbst bauen?

Wurfboxen für Hunde gibt es als fertigen Bausatz zu kaufen - warum sich also selbst die Arbeit machen? Für uns waren zwei Punkte ausschlaggebend. Zum Einen ist es (etwas) günstiger - siehe nächster Absatz. Zum Anderen, und das war der Hauptgrund, hatten wir schlicht Lust darauf ein bisschen was selbst zu machen. Also haben wir auf Basis der Konstruktion von Fines gekaufter Box einen Plan gemacht und die Box von Emilie selbst zusammengebaut.

Kosten für die selbstgebaute Wurfbox 

Im Vergleich zu gekauften Wurfkisten kann man mit einem Eigenbau ca. 30-50% der Kosten sparen. Das bedeutet aber trotzdem noch kein Schnäppchen: Für das Holz und das restliche Zubehör für Emilies Wurfkiste haben wir ca. 280€ bezahlt. Vergleichbare Bausätze kosten im Internet zwischen 400 und 600€. Man muss selbst überlegen, ob es einem der Tag Arbeit wert ist oder nicht. Ich hatte vor allem auch Lust auf den Eigenbau, deshalb habe ich mich dafür entschieden.

Größe der Wurfbox beim Hund

Unsere Faustregel für die Grundfläche der Wurfkiste:

Widerristhöhe mal zwei, aufgerundet auf die nächsten 20.

Im Falle von Zwergpudel Fine bedeutet das:
34,5 x 2 = 69 cm, aufgerundet auf 80. Fines Wurfbox hat 80x80 cm Grundfläche.

Für Großpudel Emilie:
56 x 2 = 112 cm, aufgerundet auf 120. Für Emilies Wurfkiste haben wir also 120x120 cm Grundfläche gewählt.

Diese Faustregel mag für deutlich größere oder kleinere Rassen bzw. Rassen mit größeren Würfe nicht mehr passen, für die Pudel haut sie aber gut hin.

Für die Höhe gilt: der Hund sollte bei geschlossenem Deckel noch problemlos stehen können. Fines Wurfbox hat also 40 cm Höhe, bei Emilie reichen 60 cm.

Man kann die Kiste natürlich auch noch etwas größer bauen, sollte dann aber bedenken, dass sie sehr unhandlich und schwer werden kann und auch der (mehrmals täglich durchzuführende) Tausch der Einlagen sehr aufwändig wird.

Konstruktion der Wurfbox

Hier ist die grobe Konstruktionszeichung für die Wurfbox. Sie besteht aus drei Teilen: Dem Boden, dem Deckel, und der eigentlichen Kiste, bestehend aus Seitenwänden und Welpenschutzleisten. Die drei Teile werden nicht fest miteinander verbunden, sondern nur zusammengesetzt, sodass die Kiste etwas handlicher und leichter zu reinigen ist.

Klickt auf das Bild für eine größere Ansicht.

Einkaufsliste zum Selbstbauen der Wurfbox

Folgendes Material benötigt ihr für die Wurfbox. Das Holz kauft ihr am besten im Baumarkt, denn dort bekommt ihr es schon fertig zugesägt. Die anderen Produkte gibt es auch dort oder eben im Internet.

Holz

  • 5x Multiplexplatte Fixmaß Birke, 1.200 x 600 x 12 mm
    • Für Seitenwände und Deckel
  • 2x Multiplexplatte Fixmaß Birke, 1.200 x 600 x 12 mm
    • Zugeschnitten auf jeweils 116x58
    • Für Bodenplatten
  • 1x Multiplexplatte Fixmaß Birke, 1.200 x 600 x 12 mm
    • Zugeschnitten in 8 Stück 7x120
    • Für Welpenschutzleisten, Eingang und Führungsschienen für den Deckel
  • 1x Rahmenholz, 200 x 7 x 7 cm, Douglasie, Gehobelt
    • Zugeschnitten in 4 Stück 49,5x7x7
    • Für die Eckpfeiler der Kiste
  • 3x Rahmenholz 250 x 4,4 x 2,4 cm, Fichte/Tanne, Gehobelt
    • Für die Leisten zur Bodenbelüftung

Sonstiges Baumaterial

  • Holzöl - wichtig: es muss spielzeugsicher sein!
  • Holzschrauben - die genauen Maße habe ich mir leider nicht notiert, ihr braucht aber lange und kurze. Am besten nehmt ein Schraubenset.
  • Ein Maßband

Zubehör und Ausstattung

Neben der reinen Kiste selbst braucht ihr für das fertig ausgestattete Wurfgehege 

  • Eine Schaumstoffmatte für die Polsterung der Liegefläche
  • Falls ihr keine Fußbodenheizung habt, solltet ihr eine Isolierung zum Boden und/oder einen Heizstrahler einplanen
  • Inkontinenzeinlagen (mindestens 6-8 Stück - plant einen "Verbrauch" von 2-3 am Tag ein, ihr werdet während der Welpenzeit viel Wäsche haben ;)
  • Ein Stück PVC-Boden von der Rolle entsprechend der geplanten Größe eures Welpengeheges.
  • Ein Welpenauslaufgitter zur Begrenzung der Fläche. Sehr empfehlenswert, wenn man nicht im ganzen Haus Welpen suchen möchte.

Werkzeug

Zur Montage der Kiste braucht ihr:

  • Einen Akkuschrauber für die Montage der Teile
  • Eine Stichsäge zum Zusägen der nicht vorgesägten Holzteile
  • Idealerweise eine Oberfräse zum Aussägen der Griffmulden in den Seitenwänden. Habt ihr keine bzw. wollt ihr nicht extra für die Box eine anschaffen, geht es auch mit Bohrer und Stichsäge - wird dann halt nicht ganz so "schön".
  • Zwingen zur Fixierung der Werkstücke (kleine Federzwingen und große Einhandspannzwingen) - die sind ein absolutes Muss, sonst lässt sich nicht präzise sägen und montieren.

Bauanleitung für die Wurfkiste

Euer Material steht bereit? Dann lasst uns loslegen!

Schritt 1: Zusägen und Ölen

Bevor ihr mit der Konstruktion der Kiste beginnt, solltet ihr alle Holzteile auf die oben angegebenen Maße zusägen und ein- bis zweimal sorgfältig ölen. Das dauert seine Zeit, aber ein Feuchtigkeitsschutz ist wichtig. Die Welpen werden sich öfter mal in die Box "erleichtern" und auch die Hündin verliert vor allem bei der Geburt einiges an Blut.

Schritt 2: Boden zusammenbauen

Der Boden der Kiste besteht aus den beiden 116er Platten, die einfach mithilfe des Rahmenholzes unten zusammengeschraubt werden. Neben der Verbindung der beiden Holzplatten sorgt das Rahmenholz auch für die Belüftung der Unterseite der Wurfbox - sonst droht Schimmelbildung!

Habt ihr den Boden fertig montiert, könnt ihr noch Filzgleiter anbringen, damit er sich nachher leichter bewegen lässt.

Schritt 3: Konstruktion der Kiste

Nun folgt der Bau der Kiste selbst. Dafür müsst ihr zunächst aus der Vorderseite einer der 120er Platten den Einstieg aussägen. Unser Einstieg ist jeweils 40 cm breit und tief. Die ausgesägte Platte braucht ihr später wieder, um sie in den Einstieg einsetzen zu können - werft sie also nicht weg bzw. sägt sie nicht kaputt.

Danach müsst ihr die Kiste selbst montieren. Beginnt mit der Fixierung eines Seitenteils am Pfosten und arbeitet euch um die Kiste herum. Der Pfosten und das Seitenteil sollten dabei oben bündig abschließen. Die Seitenpfosten reichen nicht ganz bis zum Boden, damit darunter noch Platz für den eingesetzten Boden der Kiste incl. Schaumstoffeinlage ist.

Achtung: Achtet bei der Montage darauf, dass Vorder- und Hinterwand der Kiste die ganze Breite einnehmen, und die Seitenwände von vorne gesehen "hinter" der Vorderwand angesetzt sind (siehe auch Schemazeichnung). Das ist notwendig, damit der Deckel später auf den Seitenwänden liegen kann, sonst wäre er zu schmal und würde in die Kiste fallen.

Schritt 4: Konstruktion des Einstiegs

Habt ihr die Kiste fertig, baut ihr als Nächstes den Rahmen für den Einstieg. Dies dient dazu, dass ihr die vorher ausgesägten Einschubplatten wieder in den Einstieg setzen könnt und so die Wurfbox schließen könnt.

Ich habe leider keine genauen Maße für die Leisten. Am besten schaut euch die Bilder an. Ich habe an einer Seite des Einstiegs angefangen und mich dann um den Einstieg "herumgearbeitet".

Schritt 5 - der Deckel

Der Deckel der Wurfbox ist wiederum einfach zu montieren. Ihr müsst lediglich die letzte verbliebene Platte nehmen und zwei "Führungsschienen" montieren, damit der Deckel nicht seitlich oder nach hinten abrutscht. Das macht ihr am besten von innen, damit die Leisten präzise passen und der Deckel richtig aufliegt.

Schritt 6 - Welpenschutzleisten

Hierfür habe ich leider keine Bilder. Die Welpenschutzleisten sind aber sehr sehr wichtig und auch gesetzlich vorgeschrieben, damit die Welpen nicht von der Mutterhündin erdrückt werden können. Sie sollten in einer Höhe von 7-10cm (bei großen Rassen etwas mehr, bei kleinen weniger) über der Liegefläche zwischen den Eckpfosten montiert sein. Messt das am besten aus, wenn ihr die Kiste bereits einmal mit Schaumstoff ausgelegt habt. Fixiert die Leisten dann einfach mit Schrauben und Metallwinkeln in passender Höhe.

Schritt 7 - Ausstattung

Nun müsst ihr nur noch den Schaumstoff passend zuschneiden und mit 2 Schichten Inkontinenzeinlagen belegen. Der Schaumstoff wird dabei einfach auf den Boden belegt, die Inkontinenzeinlagen werden durch die Eckpfosten fixiert. Fertig ist eure selbstgebaute Wurfkiste!

Ein kleiner Hinweis zu Affiliate-Links...
Wie ihr vielleicht schon bemerkt habt, verlinke ich in diesem Blog Produkte von Amazon und anderen Herstellern. Ich bin Mitglied im Amazon-Affiliate-Programm und erhalte einen kleinen Anteil, wenn ihr über meine Website ein Produkt kauft. Das hilft mir dabei, die Kosten und Zeitinvestitionen für diesen Blog zu tragen. Ihr zahlt dadurch keinen Cent mehr für die verlinkten Produkte!
Wichtig: Ich verlinke hier ausschließlich Produkte, die ich selbst nutze oder genutzt habe und dementsprechend auch empfehlen kann. Danke für eure Unterstützung!
Back to top