Buchstaben, Zahlen, Morsezeichen, Codes, Spiegel, Reflexionen. Die Lichtarbeiten von Brigitte Kowanz faszinieren durch ihre Vielschichtigkeit. Strahlend breiten weiße Neonlinien ihren Schein vor weißen Wänden aus. Sie erfüllen und durchdringen Räume oder bilden – eingefasst in glatte Kästen aus verspiegeltem Glas – eigene, unendliche virtuelle Welten.
„Licht ist, was man sieht. Licht ist Information. Licht ist Leben“, beschreibt Kowanz ihren auf den ersten Blick kühl und nüchtern anmutenden Umgang mit diesem Stoff, um den ihr gesamtes
künstlerisches Schaffen kreist.
Unabhängig davon, ob man es als physikalisches, biologisches oder philosophisches Phänomen betrachtet: Licht ist dem Wesen nach ebenso existenziell wie expansiv. Dies führen Kowanz‘ Werke mit beeindruckender Prägnanz und Tiefe vor Augen.
Am 21. Januar 2018 erhält die international erfolgreiche Wiener Künstlerin im Kunstmuseum Celle den Deutschen Lichtkunstpreis. Mit der Auszeichnung ehrt die Robert Simon Kunststiftung sie für ihr herausragendes Lebenswerk. Brigitte Kowanz ist die dritte Künstlerin, an die der mit 10.000 Euro dotierte Preis vergeben wird. Der Deutsche Lichtkunstpreis wird alle zwei Jahre im Kunstmuseum Celle verliehen. Erster Preisträger war 2014 Otto Piene und zweiter ➔ Mischa Kuball 2016.
„Peter Weibel hat Brigitte Kowanz als eine Botschafterin des Lichts bezeichnet. Das trifft es auf den Punkt“, begründet Museumsleiter Robert Simon die Entscheidung. „Ihr Schaffen zu und mit Licht ist analytisch brillant und formal herausragend. Brigitte Kowanz hat damit in der internationalen Lichtkunst Maßstäbe gesetzt.“
Das Kunstmuseum Celle – 1998 als 24-Stunden-Kunstmuseum gegründet – beherbergt eine der umfangreichsten Museumssammlungen aktueller Lichtkunst in Deutschland. Anlässlich der Preisvergabe zeigt das Haus eine Auswahl von Arbeiten Brigitte Kowanz, darunter Werke aus dem Österreichischen Pavillon der Biennale Venedig 2017.
Vita
Brigitte Kowanz
* 1957 geboren in Wien/AT
lebt und arbeitet in Wien/AT
Das künstlerische Schaffen von Brigitte Kowanz lässt sich als ebenso ästhetische wie philosophische Reflektion der Phänomene Licht und Schatten, Raum und Zeit, Schrift und Zeichen umschreiben. Zentrale Elemente ihrer Arbeit sind unter anderem Neonlicht und Spiegel.
Mit ihren Werken hat Brigitte Kowanz die europäische Lichtkunst seit den 80er Jahren entscheidend geprägt. Sie ist eine der wenigen Frauen, die in diesem Feld langfristig und international erfolgreich arbeiten.
Seit 1997 ist Brigitte Kowanz Professorin für Transmediale Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien.
Brigitte Kowanz. Deutscher Lichtkunstpreis 2018
Die Ausstellung ist ab 21. Januar 2018, 14.00 Uhr, geöffnet und wird bis zum 22. Mai 2018 gezeigt. Ab Einbruch der Dämmerung können Besucher einen Teil der Lichtkunstwerke auch von außen erfahren, beim Gang rund um das Gebäude.
Weitere Informationen unter ➔ www.kunst.celle.de und ➔ www.kowanz.com
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