Bei uns um die Ecke, keine zweihundert Meter die Gasse entlang, ist ein brachliegendes Grundstück, auf dem eine Feldgrille neben der anderen sitzen muss. Steht man am Spätnachmittag davor, ist der Konzertlärm ohrenbetäubend.
Auch in unserem Garten liegt dieses Jahr eine Röhre neben der anderen. Die Männchen, die am Abend davor sitzen und pausenlos mit ihren Flügeln Töne erzeugen, habe ich in diesem Blog schon mehrmals gezeigt. Dass die Weibchen bislang zu kurz gekommen sind, lag an meiner Unaufmerksamkeit. Sie lassen sich eigentlich leichter fotografieren, da sie keinen Bau besitzen, in dem sie verschwinden können. Auf den folgenden Fotos stelle ich ein Männchen und ein Weibchen gegenüber:
Das Weibchen auf dem ersten Bild zeigt deutlich die Legeröhre, mit der es später die Eier in der Erde versenken wird. Das Männchen hebt die komplexer gestalteten Flügel zur Stridulation. Wie bei allen Grillen liegt der rechte Vorderflügel immer über dem linken. Beim Männchen sind auch die verkümmerten Hinterflügel zu sehen.
Fliegen können beide Geschlechter nicht, das heißt, sie müssen auf dem Boden wandern, und so kann man auch die Weibchen relativ leicht entdecken. Wenn man sich einem Bau nähert, verschwindet das Männchen sofort im Inneren und damit ist es plötzlich still. Jetzt muss man nur noch das Gras in der Umgebung erkunden. Irgendwo zwischen den Halmen wartet ein Weibchen regungslos, bis die Musik wieder einsetzt und es seine Wanderung in der richtigen Richtung fortsetzen kann. So kommt man in der Abenddämmerung mit Lampe zu brauchbaren Fotos.
Zum Abschluss noch ein paar Aufnahmen männlicher Nymphen aus dem Herbst.
Feldgrillen häuten sich relativ oft, bis zu elf Mal. Am Anfang legen sie schnell an Größe zu, bleiben aber schwarz und walzenförmig. Die Erdröhren legen die Männchen schon im September an und überwintern dann in ihrem Bau. Flügel haben sie zu diesem Zeitpunkt noch keine, die bekommen sie erst im nächsten Jahr. Mit den Lockrufen beginnen sie, wenn sie wirklich geschlechtsreif sind und die Temperaturen zunehmen.
tiergarten.blog 
Sehr interessant und für mich mal wieder ganz neu. Wie gut, dass du in deinem neuen Beitrag nochmal auf den früherer Beitrag mit dem Video verlinkst. Das wunderbare Video hätte ich ungern verpasst.
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Danke. Ja, die Art und Weise, wie Tiere Schall erzeugen und zur Kommunikation nützen, ist wirklich interessant. Die Feldgrille kann angeblich drei verschiedene Tonfolgen: Eine für Locken aus der Entfernung, eine zur Abschreckung anderer Männchen, und eine zum Bezirzen aus der Nähe.
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Ich war so so schon begeistert genug, dass ich den Link zum Video direkt weitergeleitet habe. Unterschiedliche Tonfolgen sind ja nochmal interessanter. Da stehen sie ja Vögeln in nichts nach.
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Danke. So ein Film lebt halt mit dem Hauptdarsteller. 😉
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Tolle Fotos! Jeden Sommer höre ich welche, aber gesehen habe ich noch nie welche. Komisch eigentlich, denn mit ihrem Schwarz sind sie doch echt auffällig. Spannend auch über ihre Lebensweise zu lesen. Ist mir auch alles neu. Dann mal gut grill 😉
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Sie sitzen vor ihren Erdröhren und verschwinden in diesen, wenn man sich nähert. Bei uns bevorzugen sie den Teil des Gartens, der gemäht wird. Da sieht man sie dann. Ich habe aber auch schon Grünflächen gesehen, wo man sie eindeutig hört, aber die Weise so hoch steht, dass man nie was sehen wird.
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Letzteres paßt auf die Wiese hier. Manchmal hocke ich mich an den Rand, aber ich sehe nur die kleinen Grashüpfer. Na, wer weiß, irgendwann habe ich hoffentlich mal Glück. Jedenfalls ein toller Beitrag!
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Noch nie in der Natur gesehen. Feine Bilder und Infos! Danke!
Liebe Grüße,
Syntaxia
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Danke. Bei uns haben sie sich vor Jahren im Garten angesiedelt.
Liebe Grüße
Richard
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Hallo zusammen,
Heute abend das erste mal gesehen und fotografiert. Wunderbare Natur.
Viele Grüße aus Winhöring, Bärbel
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Das freut mich. Demnächst müsste man sie auch hören.
Bei uns ist es so ein Pulsieren mit den Feldgrillen. Bei uns werden es jedes Jahr ein paar mehr in der Wiese, und dann kommt im Winter der Maulwurf und räumt ein paar weg. Aber es bleiben immer noch genug für eine stabile Population.
Liebe Grüße
Richard
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