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Deutschlandkarte: Hier ist das Erdbeben-Risiko am höchsten

Erdbebenzonen
Portrait Peter Laufmann
Peter Laufmann, agrarheute
am Dienstag, 02.01.2024 - 12:48

Wenn die Erde bebt, bleibt oft kein Stein auf dem anderen. Gerade hat ein schweres Erdbeben Japan getroffen. Auch hierzulande besteht Gefahr – aber nicht überall.

An der Westküste Japans gab es Neujahr ein schweres Erdbeben; laut amerikanischen Geologen das schwerste in vier Jahrzehnten. Und auch am 2. Januar legte die Natur noch mit kleineren und mittelschweren Beben nach. Es kam zu kleineren Tsunamis, Häuser stürzten ein, Feuer brachen aus und bislang sind 48 Tote vermeldet. Das erste Beben hatte eine Stärke von 7,6 auf der nach oben offenen Richter-Skala, der Maßeinheit für diese Naturerscheinungen. 21 Beben hatten eine Stärke von mehr als 4,0.

Erdbeben treffen immer wieder Deutschland

Auch Deutschland ist nicht frei von Erdbeben. Immer wieder kommt es zu kleineren Beben, das schwerste der jüngeren Vergangenheit mit einem Wert von 6,1 ereignete sich 1911 in Albstadt-Ebingen. Es war noch in Braunschweig und in der Toskana zu spüren. Zuletzt bebte die Erde im Oktober 2022 in Jungingen, im Zollernalbkreis mit einer Stärke von 3,9.

Südwesten Deutschlands häufiger betroffen

Erdbebenzonen

Sieht man sich die Verteilung der Erdbeben in Deutschland genauer an, fällt auf, dass einige Gegenden besonders häufig getroffen werden. So ist das Risiko für Beben in der Kölner Bucht, südlich von Tübingen in der Schwäbischen Alb, im südlichen Rheingraben sowie in der Umgebung von Gera größer als im Rest der Republik. Im Schnitt gibt es jedes Jahr im Südwesten ein Beben von der Stärke 4. Bereits dabei kann es zu Rissen in Gebäuden kommen. Alle zehn Jahre ein Beben von der Stärke 5. Und Stärke 6 ist alle 100 bis 200 Jahre zu messen.

Bei Erdbeben sollten Landwirte an Leitungen für Gas, Wasser, Strom denken

Auch wenn die Gefahr übersichtlich ist, ganz ausschließen kann man sie nicht. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt eine ganze Reihe von Maßnahmen. Gerade auch für Landwirte ist es wichtig, Erdbeben beim Neu- und Umbau zumindest auf dem Zettel zu haben. Zudem sollten sie an Leitungen denken. Versorgungsleitungen von Gas, Wasser und Strom sollten auch einem Beben bis zur Prüfung abstellt werden.

Kühe könnten vor Erdbeben warnen

Es schadet auch nichts, seine Tier gut im Auge zu behalten. Forscher des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie in Konstanz/Radolfzell und des Exzellenzclusters Centre for the Advanced Study of Collective Behaviour der Universität Konstanz haben untersucht, wie Kühe, Schafe oder auch Hunde bei der Erdbebenvorhersage helfen könnten. Dazu bekamen die Tiere in einer Erdbebenregion in Norditalien Sensoren verpasst. Die Forscher haben damit über Monate aufgezeichnet, wie sich die Tiere bewegt hatten. Schlussendlich verhielten sich die Tiere in den Stunden vor Beben unruhig. Dabei zeigte sich: Je näher die Tiere dem Epizentrum des bevorstehenden Bebens waren, desto früher wurden sie unruhig.