Eine Blauschwarzen Holzbiene
Besonders auffällig sind die blau schillernden Flügel und der metallisch-schwarz glänzende Panzer der Wildbienen des Jahres, der Blauschwarzen Holzbiene. (Quelle: NABU / Volker Mauss)

News 20. December 2023 Blauschwarze Holzbiene ist Wildbiene des Jahres 2024

Das Kuratorium „Wildbiene des Jahres“ hat für 2024 eine Biene gewählt, die durch ihre Größe und das laute Brummen Respekt einflößt. Dabei ist die Blauschwarze Holzbiene harmlos und zählt zu den sanften Riesen im Reich der Wildbienen.

Wenn sie abhebt, erfüllt ein tiefes Brummen die Luft – die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) ist mit einer Größe von zwei bis drei Zentimetern eine der größten deutschen Wildbienen. Wegen ihres stattlichen Körpers, der dunklen Färbung und dem eindringlichen Summen im Flug versetzt die Wildbiene des Öfteren Parkbesucher in Angst und Schrecken – oft wird sie sogar mit der Asiatischen Hornisse verwechselt. Und obwohl sie durchaus mit einem wehrhaften Stachel ausgestattet ist, verhält sie sich den Menschen gegenüber pazifistisch. Der Stachel dient lediglich der Verteidigung des Nestes gegen andere Artgenossen.

Die Holzbiene hat ihren Namen von ihrer Angewohnheit, kleine Höhlen in morsches Holz zu bohren, in der sie ihre Brut aufzieht. Ihre Kauwerkzeuge sind so kräftig, dass sie dabei richtiges Sägemehl produziert.

Im Gegensatz zur Honigbiene, die Staaten bildet, lebt die Holzbiene allein. Vor allem die Weibchen sind im Frühjahr auffällig an Hauswänden, Bäumen und anderen aufrechten Strukturen entlang zu finden. Sie suchen gezielt nach Nistplätzen. Diese finden sie in abgestorbenen, sonnenbeschienenen Baumstämmen, die noch nicht zu morsch sind, manchmal aber auch in Zaunpfählen oder Holzbalken.

Die Holzbiene ist klimawandelbedingt auf dem Vormarsch. Lange Zeit nur im Südwesten Deutschlands zuhause, reicht ihr abgesehen von Höhenlagen und größeren Waldgebieten weitgehend geschlossenes Verbreitungsareal inzwischen nördlich bis zu einer Linie Osnabrück–Hannover–Berlin. Zerstreut kommt sie sogar bis nach Südschweden und ins Baltikum vor.

zuletzt editiert am 20.12.2023