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800-Tonnen-Stahlgigant im RheinhafenIn Birsfelden wird der grösste Bagger der Welt verladen

Im Birsfelder Hafen zwischengelagert: Die weltgrösste Baggerschaufel ist mehr als doppelt so hoch wie ein Mensch. Sie fasst 55 Kubikmeter Erde und Geröll.

Das Ungetüm ist von weitem erkennbar, obwohl es in seine Einzelteile zerlegt ist. Denn der riesige Bagger ist komplett 800 Tonnen schwer, 13 Meter hoch und 25 Meter lang. Gegenwärtig ist das Stahlmonster im Rheinhafen Birsfelden zwischengelagert.

Von Birsfelden gehen die Baggerbestandteile in 25 Schwertransportern auf der Strasse nach Herisau. Der letzte dieser Transporte startet in der Nacht vom Freitag auf Samstag und transportiert unter anderem den gigantischen, haushohen Motor mit 4000 Pferdestärken und die grösste Baggerschaufel der Welt. Sie kann 55 Kubikmeter Erde fassen und ist mehr als doppelt so hoch wie ein durchschnittlich gross gewachsener Mensch. Allein dieser Transport ist insgesamt 155 Tonnen schwer. Eindrücklich, diese Masse an Technik und Stahl.

Der Minenbagger wurde zerlegt und die Teile per Schiff nach Birsfelden gebracht. Von dort aus werden sie auf der Strasse nach Herisau transportiert. Rechts der Schaufel steht der riesige Motor für den Bagger zum Abtransport bereit.

Wie erwähnt, hat der Appenzeller Park in Herisau das Stahlungeheuer in Auftrag gegeben. Über den Preis herrscht ebenso Stillschweigen wie über die Kosten für Transport und Montage.

Im noch jungen Appenzeller Park werden auf 2300 Quadratmetern vielfältige Freizeitaktivitäten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene angeboten. So wurde Anfang 2017 ein Indoor-Spielplatz eröffnet. Im September 2022 erfolgte eine nächste Erweiterung mit zahlreichen Attraktionen, darunter 70 Meter lange Rutschbahnen, eine gigantische Kletterhalle und ein grosser, überdachter Aussenbereich.

Am Arbeiter im Vordergrund links erkennt man auf dieser Grafik die Dimensionen des Ungetüms. Beim Einsatz in den Minen wird der Riesenbagger von einem einzigen Arbeiter bedient.

Begeisterung für Technik

Neu bekommt der Park nun einen «Heavy Metal Garden». Hier sollen laut Eigenbeschrieb «die ganz grossen und schweren Maschinen im Mittelpunkt stehen», darunter eben auch der Riesenbagger. Es gelte die «wahrhaftige Faszination für Technik und Grösse zu erleben».

Der 800 Tonnen schwere Minenbagger wurde von der japanisch-deutschen Firma Komatsu in Düsseldorf produziert, montiert und gleich wieder in seine Einzelteile zerlegt. Diese wurden dann per Schiff rheinaufwärts nach Birsfelden transportiert. «Wir schafften es, noch kurz vor dem Hochwasser in Birsfelden anzukommen», berichtet Michael Egger von der für den Schwertransport zuständigen Firma Emil Egger AG aus Härkingen.

«Vom Birsfelder Hafen geht es auf der Strasse weiter bis nach Herisau. Ausser bei einem Teilstück in Rheinfelden, wo wir wegen einer Brücke ausweichen müssen, bleiben wir dabei auf der Autobahn», so Egger.

In der Nacht vom Freitag auf Samstag erfolgt der letzte – 155 Tonnen schwere – Transport nach Herisau. Damit der Tieflader durchkommt, müssen zum Teil Strassensignale abmontiert werden.

«Für uns war die Richtung des Transportes schon etwas ungewöhnlich», bemerkt Thomas Harsk von Komatsu Germany. «Normalerweise gehen unsere Maschinen rheinabwärts zu den Nordseehäfen Antwerpen und Rotterdam und von dort weiter zu unseren Kunden, den Minen in Übersee.»

Es gibt nur wenige Bagger dieser Grösse

Komatsu ist weltweit führend in der Herstellung von Riesenbaggern, vor allem in der höchsten Gewichtsklasse von bis zu 800 Tonnen. Fünf bis sechs dieser stählernen Giganten werden pro Jahr hergestellt, alle auf Bestellung, alle custom-made, also auf die spezifischen Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten. Diese Kunden sind die Betreiber von Kohle- und Goldminen vor allem in Kanada, Südafrika, Australien und Kolumbien.

«Wir waren schon etwas erstaunt, als die Bestellung aus Herisau kam, für einen Bagger, der ja nie benutzt wird.» Der Herisauer Bagger ist zwar voll funktionsfähig, darf aber als Ausstellungsobjekt nicht mit Öl und Hydraulikflüssigkeiten vollgetankt werden. «Dafür hat er einen speziellen Lack erhalten, der ihn auch nach Jahren noch schön aussehen lässt», so Harsk.

Öffentliche Montage

Trotz der ungewöhnlichen Bestellung habe man sich mit gewohntem Elan und gewohnter Professionalität dem Bau des Baggers gewidmet. Es werde sogar ein Team aus Düsseldorf anreisen, um den Bagger in Herisau zu montieren. Die mindestens einen Monat dauernde Montage sei für Publikum offen, so Carsten Zeiske, Sprecher des Appenzeller Parks.

Allerdings müssen die Zuschauerinnen und Zuschauer einen Sicherheitsabstand wahren und dürfen die Montage des Riesenbaggers nur von einer nahen Terrasse aus verfolgen. Der Bagger soll dann ab 2024 die neue Outdoor-Attraktion im Ostschweizer Park sein und die Massen anlocken.

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