Nackte Haut-Kontrollen in Leipzig: Viele Kostüme zu sexy für die Buchmesse!

Ohne BH, nur mit Jäckchen: Vivi (21) aus Schkeuditz musste dafür sorgen, dass ihre Brust bedeckt bleibt

Ohne BH, nur mit Jäckchen: Vivi (21) aus Schkeuditz musste dafür sorgen, dass ihre Brust bedeckt bleibt

Foto: Rico Thumser
Von: Jérôme Nussbaum

Leipzig – Sie tragen enge Korsetts, knappe Höschen, ziehen mit tiefen Ausschnitten die Blicke auf sich. Zum Start der „Manga-Comic-Con“ (MCC) wird es nach drei Jahren Pause auf der Buchmesse wieder bunt. Manchen am Einlass zu den Messehallen jedoch etwas zu bunt!

Denn: Wer den „Cosplay“-Check nicht besteht, muss leider draußen bleiben ...

Tiefe Einblicke bei Dämonen-Jägerin Sarah (28): „Durch meine Rüstung kann aber nichts rausfallen.“

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Foto: Rico Thumser

Gleich zum Auftakt bekam Vivi (21) aus Schkeuditz die harten Regeln zu spüren. Das Outfit der Japanologie-Studentin: Anime-Musikstar Hatsune Miku 'Calne Ca'. Statt BH trägt ihre Figur nur ein schwarz-türkises Jäckchen, darunter ein Mieder. „Sie hatten Angst, dass man zu viel sehen könnte, wenn etwas verrutscht“, sagt Vivi. „Ich hatte Glück, doch noch reinzukommen.“

Sexy Blickfang: Vanessa (25) aus Zeitz als Anime „Marin Kitagawe“

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Foto: Rico Thumser

In ihren Cosplay-Regeln legt die Leipziger Messe nicht nur fest, dass Gasmasken oder Motorradhelme, Kunstblut, Zombie-Outfits, zu gruselige Grusel-Clowns oder Armeeuniformen aus der Zeit nach dem Jahr 1900 verboten sind, sondern auch, dass Kostüme nicht zu freizügig sein dürfen. Konkret: „Oberkörper, Intimbereich und Gesäß müssen ausreichend von Kleidung bedeckt sein – das gilt für alle Geschlechter“, so Punkt 9 des Regelwerks.

Security-Mann Olaf Müller (59) muss daher von Berufs wegen Dekolletés kontrollieren – auch bei Männern! Benjamin (30) und Julian (33) hatten Pech. Beide kamen als Link aus „Zelda“. „Auch für sie gilt, dass die Brustwarzen nicht zu sehen sein dürfen“, erklärt Müller.

Sicherheitsmann Olaf Müller (59) diskutiert mit Benjamin (30, re.) und Julian (33): „Die Regeln gelten für alle.“

Sicherheitsmann Olaf Müller (59) diskutiert mit Benjamin (30, re.) und Julian (33): „Die Regeln gelten für alle.“

Foto: Rico Thumser

Die wurden zwar teils durch einen Gurt verdeckt. Der MCC-Verantwortliche Gregor Baumert (29) wies die Cosplayer dennoch an, ein Shirt darüber zu ziehen. „Wir wollen, dass sich alle Besucher auf der Messe wohlfühlen, sowohl Kinder und Jugendliche, als auch die verschiedenen religiösen Gesellschaften, die herkommen“, sagt er.

Security-Check auch für Waffen-Attrappen

So dürfen nicht nur die Körper, sondern auch die Waffen der Kostümierten nicht zu scharf sein. Ein Accessoire, das einem Morgenstern ähnelte, wurde konfisziert. „Solche Sachen müssen spätestens an der Garderobe abgegeben werden. Das fällt ja schon unter das Waffengesetz“, sagt Olaf Müller.

Verboten! Dieses Waffen-Accessoire musste an der Garderobe abgegeben werden

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Foto: Rico Thumser

Schwerter ohne scharfe Kanten und Ecken sind bis zu 1,50 Meter Länge erlaubt. „Wer sich nicht sicher ist, kann Fotos vom Kostüm vorher bei den MCC-Verantwortlichen per E-Mail einschicken und alles prüfen lassen.“

Mit der zurückgesandten Genehmigung gehts zum Messe-Check. „Dann gibt es einen blauen Aufkleber von uns. Die Läufe von Waffen-Imitaten werden mit roten Stickern abgeklebt. Softair-Waffen sind nicht erlaubt“, so Müller.

Bis Sonntag werden Hunderte Cosplayer auf der Buchmesse erwartet. Am Samstag messen sie sich in einem Wettbewerb (14.30 bis 16.30 Uhr, Große Bühne Halle 3, Stand G400). Das Tagesticket kostet ab 20 Euro im Vorverkauf, ermäßigt ab 16,50 Euro.

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