Nach Gas-Explosion in Stuttgart: Versorger sehen keine Gefahr in der Köllestraße

Das Haus wurde bei der Explosion komplett zerstört

Das Haus wurde bei der Explosion komplett zerstört

Foto: Michael Hahn
Von: Philipp-Marc Schmid

Stuttgart – Die Bilder schockierten ganz Deutschland: In der Nacht zum 6. März explodierte in Stuttgart-West ein Haus. Übrig blieb nur ein Trümmerhaufen. Einsatzkräfte konnten eine Bewohnerin des Gebäudes nur noch tot bergen.

Von Anfang an, stand die Vermutung im Raum, dass es sich um eine Gas-Explosion gehandelt haben muss. Viele Bewohner der Köllestraße machten sich Sorgen, hatten Angst, dass sich die Katastrophe wiederholen könnte. Jetzt haben Experten Entwarnung gegeben.

Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (61, CDU) ließ sich von den Netzbetreibern Netze BW und Stuttgart Netze auf Stand bringen. Er sagte: „Die Bilder der schrecklichen Explosion in der Köllestraße und die Eindrücke, die wir in den Gesprächen mit vielen Beteiligten gewonnen haben, beschäftigen uns noch immer sehr stark.“

Leitungen wurden 2001 verlegt

Die Netzbetreiber hätten ihm erklärt, dass die Explosion „nach dem aktuellen Stand der Untersuchungen mutmaßlich durch einen singulären Fehler ausgelöst wurde, der beim Verlegen der Gasleitung vor rund 20 Jahren geschehen sein müsse“, teilte die Stadtverwaltung mit. Es soll sich also um einen Einzelfallfehler handeln

Oberbürgermeister Nopper eilte an den Unglücksort

Oberbürgermeister Nopper eilte an den Unglücksort

Foto: Marijan Murat/dpa

Schon vor ein paar Tagen wurde bekannt, dass ein Kurzschluss unter dem Gehsteig vor dem Gebäude für die Explosion verantwortlich sein muss. Durch den Defekt an der Stromleitung und die entstandene Hitze sei die Gasleitung auf zehn Zentimetern vor dem Gebäude zerstört worden, teilten die Netzbetreiber mit. Das sei bei einer Untersuchung der Leitungen klar geworden.

Aus diesem Grund wurde an 14 weiteren Stellen in der Straße gegraben. Die Experten konzentrierten sich auf die Bereiche der Straße, in denen ebenfalls 2001 neue Gasleitungen verlegt wurden. Ergebnis der Untersuchung: Entwarnung!

„Ein vergleichbarer Fehler könne bei anderen Kreuzungspunkten in anderen Teilen der Köllestraße ausgeschlossen werden“, hätten die Experten dem Oberbürgermeister versichert. Alle Gasleitungen, die entlang der Köllestraße liegen, seien mit Gasspürgeräten auf Dichte kontrolliert worden.

Warum die Strom- und Gasleitung vor der Köllestraße 31 offenbar so nahe beieinander lagen und dies zum Gasaustritt im Untergrund geführt hat, bleibe dagegen weiterhin ungewiss, teilten die Netzbetreiber mit. „Auch wie es danach zur Explosion kam, lässt sich noch nicht erklären,“ sagte Christoph Müller, Chef von Netze BW.

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