Mittwoch, Mai 22, 2024
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Steckbrief, Zugzeiten, Verbreitung, Bilder

Eiderente

Die Eiderente (Somateria mollissima)  zählt zu den größten einheimischen Meeresenten in unserer Region. Mit einem Gewicht von über 2 Kilogramm ist sie die schwerste Vertreterin ihrer Art im Meer. Ihr charakteristisches Merkmal ist die dreieckige Kopfform, gekennzeichnet durch eine besonders hohe Schnabelwurzel. Während der Mauserperiode von Juni bis Oktober suchen mehr als 250.000 Exemplare aus dem Ostseeraum die ungestörten Gewässer des Wattenmeeres auf, da sie für die Mauser ruhige Seegebiete benötigen.

Erkennungsmerkmale / Aussehen

Die Eiderente ist in Deutschland die größte heimische Meeresente. Von ihrem Erscheinungsbild her wirkt sie groß und kompakt. Sie hat eine Größe zwischen 60 und 70 cm. Die Flügelspannweite der Eiderente liegt zwischen 95 und 105 cm. Der Hals ist kurz und der Schnabel wirkt fast dreieckig aufgrund der hohen Schnabelwurzel, die direkt in die Stirn übergeht. Dieses Profil kommt nur bei dieser Entenart vor, weswegen sie so gut von anderen Entenarten zu unterscheiden ist.

Das Weibchen ist das ganze Jahr über gleich gefärbt. Das Gefieder ist braun mit einer dunklen Bänderung. Kopf und Nacken hingegen sind eher einheitlich braun gefärbt. Der Schnabel hat eine dunkelgrüne Färbung.

Im Prachtkleid trägt das Männchen ein schwarz-weißes Gefieder, wobei der Körper überwiegend in weiß erstrahlt. An der Brust ist sogar ein leichter Hauch von rosa zu erkennen. Die Flanken, Bürzelmitte, Schwanz, Bauch und Ober- und Unterschwanzdecke sind schwarz gefärbt. Auch die Kopfoberseite ist schwarz gefiedert. Im Nacken schimmert er hell moosgrün. Die Nackenfedern sind etwas länger und bilden eine kleine Holle. Der schnabel ist zudem im Prachtkleid gelbgrün. Normalerweise ist dieser grüngrau bis blaugrau. Das durchschnittliche Gewicht beträgt 2,2 kg.

Der Erpel ist in der Regel größer und schwerer als das Weibchen. Er wird sogar älter. Männchen und Weibchen habe beide braune Augen. Die Jungvögel ähneln vom Gefieder her dem Weibchen. Die Grundfarbe ist etwas dunkler und nicht so stark gebändert.

Fortpflanzung und Entwicklung

Weibchen werden in ihrem zweiten Lebensjahr geschlechtsreif. Erpel beteiligen sich erst im dritten Lebensjahr an der Balz, wenn ihr Gefieder die endgültige Färbung erreicht hat. Es handelt sich bei Eiderenten um eine Gesellschaftsbalz. Mehrere Erpel umgarnen dabei ein Weibchen. Ist sie zur Paarung bereit, legt sie sich flach auf das Wasser. Der Erpel schwimmt dann auf das Weibchen, beißt ihr in den Nacken und drückt sie fast vollständig unter Wasser. Nachdem die Jungtiere geschlüpft sind, bilden sich sogenannte Kindergärten. Ein zufällig ausgewähltes Weibchen übernimmt dann die Betreuung der Küken aus unterschiedlichen Gelegen. Junge Erpel tragen das typische Prachtkleid voll ausgebildet erst im dritten oder vierten Jahr. Im zweiten Lebensjahr kann man aber schon die deutliche schwarz-weiße Färbung erkennen.

Brutzeit

Zum Brüten kommt die Eiderente an die Küste. Dort brütet sie meistens in kleinen Kolonien aber auch einzeln. Das Nest wird in Gewässernähe angelegt als eine Art Bodenmulde. Diese wird mit Daunenfedern ausgepolstert. Das Weibchen legt vier bis sechs Eier. Gebrütet wird 25 bis 26 Tage. Währenddessen fastet das Weibchen.

Lebensweise & Verbreitung

Wohl fühlt sich die Eiderente vor allem an den Küsten der Nord- und Ostsee. Im Binnenland taucht sie nur vereinzelt auf. Zur Mauser versammelt sie sich vor allem an der Nordsee an ihren zahlreichen Inseln und Sandbänken. Vor allem in Skandinavien kommt sie in Europa vor. Die Eiderente ist ein sehr geselliger Vogel und auch vor allem für ihre Daunenfedern bekannt. Auch wenn die Ente an Land schwerfällig und plump wirkt, ist sie ein hervorragender Taucher und Schwimmer. Bis zu 50 m tief kann sie tauchen. Selbst starker Seegang stellt keine Probleme dar. Sie ist tagaktiv.

Ernährung

Das Nahrungsspektrum der Eiderente ist äußerst vielfältig. Als Meeresente sucht sie ihre Nahrung auf dem Meer. Besonders gerne verspeist sie Mollusken wie Herzmuscheln und Miesmuscheln. Auch Strandkrabben stehen auf dem Speiseplan. Im Gegensatz zu anderen entenarten frisst die Eiderente auch Fische. Nach Muscheln sucht sie im Wattboden oder taucht im Wasser nach ihnen. Auch angespülter Seetang wird nach Muscheln und Wasserinsekten abgesucht.

Zugverhalten

Die an der Nordsee lebenden Populationen der Eiderente sind meistens Standvögel.  Ab Juni versammeln sich im Wattenmeer große Gruppen von Eiderenten, hauptsächlich sind es männliche (> 90 %), um gemeinsam im Gebiet zu mausern. Diese Enten kommen vorwiegend aus dem Ostseeraum und ziehen entlang der Küste zum Wattenmeer. Auf den Inseln und auf Dunen entlang der Küste kann man Eiderenten, bei Hochwasser, dann beobachten.

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