Zehn Einzeldisziplinen = Zehnkampf? : eine erweiterte Replikationsstudie zum Einfluss der Einzeldisziplinen im Zehnkampf

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Fröhlich, Michael; Gassmann, Freya; Emrich, Eike
Erschienen in:Zur Strukturanalyse des Mehrkampfes in der Leichtathletik : eine empirische Studie zum Zusammenhang von Leistung und Erfolg im Siebenkampf der Frauen und Zehnkampf der Männer
Veröffentlicht:Saarbrücken: universaar (Verlag), 2015, S. 37-64, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201601000269
Quelle:BISp

Abstract

Die sportliche Leistung im Olympischen Zehnkampf setzt sich additiv aus den Leistungen in den Einzeldisziplinen zusammen. Dabei sollten die Einzeldisziplinen leistungsabhängig in gleichem Maß das Gesamtergebnis bestimmen. Die Transformation der erbrachten Leistungen der zehn Einzeldisziplinen von Sekunden, Zentimetern und Metern in Punkte zeigt jedoch, dass die Disziplinen nicht gleichgewichtig das Gesamtwettkampfergebnis determinieren. Die aktuell gültige Umrechnungsformel für die verschiedenen Lauf-, Sprung- und Wurfdisziplinen misst Leistungen in Sprint- und Sprungdisziplinen überproportional Punkte zu, verglichen mit Leistungen im 1500-m-Lauf, Speerwurf, Diskuswurf und Kugelstoßen. Anhand der Leistungen in den Disziplinen 100-m-Lauf. Weitsprung, 400-m-Lauf und 110-m-Hürdenlauf können insgesamt 55 % der Varianz der Gesamtpunkte erklärt werden. Um der Forderung nach möglichst gleichem Einfluss der Einzeldisziplinen im Zehnkampf gerecht zu werden, sollte eine Neubewertung der Punkteformel vorgenommen werden. Allerdings kann eine Setzung der Transformationsregel die Probleme einer gleichgewichtigen Berücksichtigung von Leistungen nicht dauerhaft lösen. Zudem bevorteilen die bisherigen Regeln Athleten mit hohen Leistungen in jungem Alter im 100-m-Lauf, 400-m-Lauf und 110-m-Hürden-Lauf sowie im Weitsprung im Sinne eines Anfangsvorteils. Verf.-Referat

Abstract

Olympic decathlon represents the sum of individual performances in ten disciplines, implicitly and explicitly assuming an equal influence each of these disciplines depending on the performance. The normative transfotmation of the performance in the ten disciplines from seconds, centimeters, and meters into points, however, shows that the individual disciplines do not equally affect the overall competition result. The currently valid conversion formula for the run, jump, and throw disciplines prefers the sprint and jump disciplines, while penalizing the athletes performing in the 1500-m run, javelin throw, discus, and shot put disciplines. Furthermore, 55 % of the variance of the sum of points can be attributed to the performances in the disciplines 100-m and 400-m runs, long jump, and 110-m hurdles. At the discipline level, a high degree of individual and intra-individual variability concerning athletes’ age and competitive performance has been observed. In order to equal weight the effects of the single disciplines in decathlon, the formula to calculate points should be reevaluated, even though a normative specification of the transformation rule obviously can solve the equal weight problem only temporary. Verf.-Referat