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Nur wenig spricht dagegen Das Zahnimplantat

Es gilt als Allrounder im Bereich des Zahnersatzes: das Zahnimplantat. Mit ihm können sowohl einzelne Kronen als auch Brücken und Prothesen im Mund eingesetzt werden. Die Universalität hat jedoch ihren Preis.

Von: Max Tenschert

Stand: 08.12.2020

Ein Künstlicher Zahn wird mit einer Zange auf ein Implantat gesetzt. | Bild: picture-alliance/dpa

Bei Zahnimplantaten handelt es sich um künstliche Zahnwurzeln, die in den Kiefer gesetzt werden. Auf diese werden in der Regel Zahnkronen befestigt, um fehlende Zähne zu ersetzen. Darüber hinaus können mithilfe von Zahnimplantaten auch Brückenkonstruktionen oder Prothesen festgesetzt werden, wofür maximal acht Implantate pro Kiefer verwendet werden.

Die wichtigste Voraussetzung für das Implantat als Zahnersatz ist, dass ausreichend Kieferknochen vorhanden ist. Insbesondere bei Zahnverlust baut sich Knochen ab, was die Umsetzung von Zahnimplantaten deutlich erschwert. Darüber hinaus stellen Implantate auch keine gute Option bei Problemen des Zahnhalteapparats sowie bei Zahnfleischerkrankungen dar.

Zahnimplantate werden seit knapp 40 Jahren als Zahnersatz verwendet. Als Material für die Zahnwurzel dient zumeist Titan, das durch seine Beschaffenheit in den Kieferknochen einwachsen kann. Durch die sogenannte "Osteointegration" wächst das Titan des Implantats nach einigen Wochen mit dem Knochen zusammen. Die einzelnen Kronen, die auf dem Implantat befestigt werden, werden dagegen meist aus Keramik hergestellt. Bei größeren Brückenkonstruktionen wird zudem in den meisten Fällen ein zusätzliches Metallgerüst verwendet.

Ablauf der Behandlung

Vor der Implantatbehandlung ist eine Röntgenaufnahme vorgeschrieben. Diese muss zwingend gemacht werden, um zu sehen, ob genügend Knochen zum Setzen des Implantats vorhanden ist und um sensible Strukturen (z. B. Nerven) schonen zu können. Als besonders aussagekräftig erweisen sich zu diesem Zweck dreidimensionale Bildgebungen wie die Computertomographie (CT) und die Dentale Volumentomographie (DVT), mit denen ein genaues Ausmessen des Knochens sowie die Planung des Implantats am Computer möglich sind.

Das eigentliche Setzen des Implantats erfolgt mittels einer Bohrung in den Kieferknochen unter örtlicher Betäubung. In diesen Kanal wird anschließend die künstliche Zahnwurzel hineingeschraubt. In der Regel nach sechs bis zwölf Wochen, maximal jedoch nach sechs Monaten, ist das Implantat in den Kiefer eingewachsen und kann dann mit Zahnkronen oder anderen Möglichkeiten des Zahnersatzes versorgt werden.

"Das Implantat ist mit Sicherheit eine der besten und langlebigsten Möglichkeiten heute. Die Überlebensraten über Jahrzehnte sind bei Implantaten tatsächlich objektiv am besten. Wenn es scheitert, scheitert es zumeist an den hohen Kosten."

Prof. Dr. Manfred Wichmann


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