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Mutter gesteht "Ich liebe mein Adoptivkind nicht so sehr wie mein leibliches"

Mutter gesteht: "Ich liebe mein Adoptivkind nicht so sehr, wie mein leibliches"
Symbolfoto
© Stanislav Fridkin / Shutterstock
Eine Mutter bekommt eine leibliche Tochter, obwohl sie damit nicht gerechnet hatte. Ein zweites Kind kann sie auf natürlichem Weg nicht bekommen. Als sie ein Kind adoptiert, sind die Gefühle andere ...

Kann man ein Adoptivkind so sehr lieben, wie sein leibliches? Über dieses Thema wird viel geschwiegen, aus Angst, Scham oder fehlendem Selbsteingeständnis.

Die Mutter einer leiblichen Tochter und eines Adoptivkindes hat nun offenbart: Sie liebt die adoptierte Charlie nicht so sehr wie ihr leibliches Kind. Ihre Geschichte erzählt sie auf der Online-PlattformReddit:

"Mein Mann und ich sind seit sieben Jahren verheiratet. Wir wussten von Beginn unserer Beziehung an, dass wir beide Kinder wollten und zogen eine Adoption in Erwägung. Da wir gerade mal Anfang 20 waren, als wir geheiratet haben, entschlossen wir uns dazu, noch ein paar Jahre zu warten, bis wir ein Kind adoptierten.

Überraschenderweise wurde ich ein Jahr nach unserer Hochzeit schwanger mit unserer Tochter June. Es war nicht geplant, aber wir waren finanziell gut aufgestellt und wollten ohnehin Kinder haben, also freuten wir uns über den Zuwachs.

Ich fühlte einen Unterschied der Liebe zu meinen Töchtern

Als June zwei Jahre alt war, haben wir ein Baby adoptiert: Charlie. Wir wurden schon während der Schwangerschaft ihrer leiblichen Mutter mit einbezogen, ebenso bei der Geburt. Von Anfang an fühlte ich einen Unterschied der Liebe zu meinen Töchtern.

Als ich Charlie im Arm hielt, habe ich sie geliebt, aber es fühlte sich mehr an, als hielt ich ein Kind von Freunden auf dem Arm als mein eigenes. Ich sagte es meinem Mann und er gestand, dass er es genauso empfinde, sich aber sicher sei, dass sich dieses Gefühl legte, sobald wir mehr Zeit mit ihr verbringen.

Ich habe in Büchern und im Internet darüber gelesen, dass dieses Gefühl normal wäre, etwa wie eine postnatale Depression, und sich nach einer Weile legen würde. Auf meinen Mann traf das auch zu. Ich allerdings fühle auch nach inzwischen drei Jahren ebenso wie am Anfang der Adoption (...).

Als hielte ich das Kind von Freunden im Arm

Versteht mich nicht falsch, ich liebe meine Adoptivtochter. Charlie benimmt sich in vielerlei Hinsicht sogar besser als June, die ihr zwei Jahre voraus ist. Dennoch liebe ich Charlie nicht auf die gleiche Weise, wie meine biologische Tochter. Ich kann das Gefühl einfach nicht loswerden, dass sie nicht mein Kind ist und es sich mehr anfühlt, als sei es das Kind einer Freundin oder Familienangehörigen, statt meins. Bin ich ein Arschloch?

Ach ja: Ich würde das alles Charlie niemals offenbaren. Ich behandle June nicht bevorzugt und zeige Charlie gegenüber das Gefühl nicht. Ich behandle sie beide so, als wären sie meine biologischen Kinder."

Die Reddit-User waren sich beinahe einig: Die Mutter sei kein Arschloch, weil sie eine andere Zuneigung zu ihren Töchtern empfinde. Vielmehr lauteten die Kommentare:

"Ich wurde auch adoptiert. Ich habe immer gewusst, dass mein Vater andere Gefühle für mich hatte, als zu meiner Schwester, die seine leibliche Tochter ist – auch wenn er es niemals zugeben würde." Kinder würden es immer erspüren.

Eine Mutter ging kritischer mit dem Geständnis um: "Das ist nicht okay und nicht normal", urteilte sie. Eine andere Frau stimmte ihr zu: "Normalerweise lieben Eltern ihre Adoptivkinder so sehr wie ihre eigenen."

Andere wiederum antworteten gemäßigt: "Dieses Gefühl macht dich nicht zu einem bösen Menschen, aber etwas in dir scheint gebrochen zu sein."

kao

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