Fritzbox WLAN 3270
Der Chaos Computer Club und zahlreiche Hersteller fordern ein Ende des Routerzwangs.
Foto: AVM
Einige Internet-Anbieter schreiben Ihnen vor, welchen Router Sie zu verwenden haben. Die Provider liefern vorkonfigurierte Geräte und halten die Zugangsdaten für den Anschluss geheim. Die Verwendung eines eigenen Routers ist demnach nicht möglich. Deswegen fordern der Chaos Computer Club (CCC) und 19 Geräte-Hersteller ein Ende des Routerzwangs. Unter den beteiligten Firmen sind bekannte Namen wie D-Link und der Fritzbox-Hersteller AVM.

Chaos Computer Club gegen Routerzwang


Der CCC argumentiert, dass ein vom Anbieter gestellter Router nicht immer die vom Kunden gewünschten Funktionen unterstütze. Außerdem würden die Zwangsrouter bei einem Providerwechsel nutzlos – umweltbelastener Abfall sei die Folge. Ein weiterer Kritikpunkt liegt in der entstehenden Monokultur: Wenn viele Menschen das gleiche Modell nutzen, sei der Weg für großflächige Angriffe frei.

Die Gründe der Provider


Den Internet-Anbietern geht es hauptsächlich darum, Mitarbeiter für möglichst wenige Geräte zu schulen. Die Bindung an ein Modell senkt außerdem die Anschaffungskosten.

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Bundesnetzagentur fordert Meinungen ein


Die Stellungnahmen sind das Resultat einer schriftlichen Anhörung der Bundesnetzagentur. Neben Herstellern und Netzaktivisten sprachen sich auch Verbraucherschützer gegen den Routerzwang aus.

Selbstverteidigung gegen den Routerzwang


Der Hamburger Bürgerschaftsabgeordnete Hannsjörg Schmidt umgeht den Routerzwang mit eigenen Methoden. Der SPD-Politiker verkündete auf Twitter, dass er die Zugangsdaten aus einem gestellten Gerät ausgelesen und auf einen eigenen Router übertragen hat.