Spinnwirtel

Spinnwirtel

Kreisrunder Spinnwirtel, im Querschnitt oval, an zwei Stellen leicht fragmentiert, auf beiden Seiten jeweils kleine Mulde um den Rand des zentralen vertikalen Loches mit kreisrundem Querschnitt; dunkelbrauner Scherben. Der Spinnwirtel war Bestandteil einer Handspindel, die der Fadenerzeugung diente. Die sorgfältig gezupfte und damit aufgelockerte Wolle wurde auf einen Spinnrocken (lateinisch: colus) gesteckt. Durch Herauszupfen von Fasern aus dem Rocken entstand ein Vorfaden, der durch Ziehen und Drehen schließlich lang genug wurde, um ihn am Spindelstab (fusus) zu befestigen. Der Spinnwirtel (verticillus oder turbo), der am unteren Ende des Stabes aufgesteckt war, diente als Gewicht, das den Spindelstab beschwerte und das Drehen zum Aufwickeln des Fadens erleichterte.

Material/Technik
Keramik; frei geformt; gebohrt; oxydierend gebrannt
Maße
H: 1,2 cm, D: 1,9 cm, D: 0,4 cm (Loch)
Standort
Archäologiepark Römische Villa Borg, Perl-Borg
Inventarnummer
1993-6190

Verwandtes Objekt und Literatur
Dokumentiert in: Blümner, Hugo: Technologie und Terminologie der Gewerbe und Künste bei Griechen und Römern I, Leipzig, Berlin, 1912
Dokumentiert in: Wild, John Peter: Textile Manufacture in the Northern Roman Provinces, Cambrigde, 1970

Ereignis
Herstellung
(wo)
Borg
(wann)
1. bis 4. Jahrhundert n. Chr. (römische Kaiserzeit)

Geliefert über
Rechteinformation
Archäologiepark Römische Villa Borg
Letzte Aktualisierung
30.03.2023, 17:31 MESZ

Objekttyp


  • Spinnwirtel

Entstanden


  • 1. bis 4. Jahrhundert n. Chr. (römische Kaiserzeit)

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