Samstag, 11. Mai 2024

Nordsee
Zahl der Kegelrobben im Wattenmeer steigt laut Experen kontinuierlich

Im Wattenmeer der Nordsee und auf der Insel Helgoland leben immer mehr Kegelrobben. Koordinierte Zählungen bestätigten ein stetes Wachstum, teilte das Wattenmeer-Sekretariat mit Sitz in Wilhelmshaven mit.

03.07.2023
    Eine Kegelrobbe liegt mit erhobenem Kopf am Strand.
    Eine Kegelrobbe am Strand (picture alliance / Zoonar / Marlene Cleven)
    Demnach stieg in den vergangenen fünf Jahren die Zahl der Jungtiere in dieser Region jährlich um durchschnittlich 13 Prozent. Das ist die Bilanz der Kegelrobbenzählungen im Wattenmeer und auf Helgoland 2022 bis 2023, die eine Expertengruppe aus Dänemark, Deutschland und den Niederlanden regelmäßig per Flugzeug organisiert. Zusätzlich gibt es auf Helgoland Bodenzählungen, die neuerdings durch Drohnenflüge unterstützt werden.
    Demnach wurden während des Höhepunkts der Wurfsaison von November 2022 bis Januar 2023 im Wattenmeer und auf Helgoland insgesamt 2.515 Kegelrobbenjungtiere gezählt, davon mit gut 1.400 die mit Abstand meisten in den Niederlanden. Fast 900 Jungtiere fanden sich auf Helgoland. In Niedersachsen sei die Zahl der Jungtiere um neun Prozent auf 393 zurückgegangen, hieß es. Allerdings wurden hier den Angaben zufolge einige Teile des Gebietes aufgrund schlechten Wetters zum Zeitpunkt der Zählungen nicht überflogen, was zum geringeren Wert geführt haben könnte. In Schleswig-Holstein und Dänemark gab es jeweils ein Neugeborenes.
    Die erwachsenen Kegelrobben werden im März und April gezählt, wenn die Tiere während ihres jährlichen Fellwechsels mehr Zeit auf den Sandbänken verbringen. In diesem Jahr zählten die Expertinnen und Experten insgesamt 10.544 Kegelrobben, was einer Zunahme von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. "Dieser Anstieg folgt auf einen leichten Rückgang der Zahlen von 2021 auf 2022, was unterstreicht, dass die Zählungen über mehrere Jahre hinweg zu interpretieren sind“, betonte die Erstautorin des Berichts, Schop.
    Kegelrobben sind die größten Raubtiere der Nordsee und Verwandte der Seehunde. Das artenreiche Wattenmeer zählt zum Unesco-Welterbe und wird von den Anrainern Deutschland, Niederlande und Dänemark gemeinsam geschützt. Das Gemeinsame Wattenmeersekretariat steuert dabei von Wilhelmshaven aus die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und die entsprechenden Schutzmaßnahmen.