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Schrecken – Feldgrille

Gryllus campestris

Die Feldgrille mit ihrem walzenförmigen Körper sucht sich immer gerne einen Platz an der Sonne. Sie zählt zu den großen heimischen Insekten. Der typische Lockgesang wird bis spät in die warmen Nachtstunden hinein mit Pausen vorgetragen. Er ist im Umkreis von 50 m zu hören.

Merkmale
Die körperlangen Antennen weisen sie als Langfühlerschrecke aus. Anhand der an der Basis gelben, sonst schwarzen Vorderflügel ist die Feldgrille leicht bestimmbar. Sie ist aufgrund der verstümmelten Hinterflügel nicht flugfähig. Dafür kann sie sehr flink laufen und hüpft zwischendurch auch immer wieder kleinere Distanzen.

Das Zirpen des Männchens entsteht indem sich die Flügel rasch gegeneinander bewegen. Eine glatte Schrillkante streift über eine einem Sägeblatt ähnliche Schrillader, dies wird Stridulation genannt.

Gryllus campestris erreicht eine Körperlänge von bis zu 26 mm, das Weibchen bleibt dabei etwas kleiner. Der Körper hat eine schwarz glänzende Färbung, ist gedrungen und von zylindrischer Form. Der ebenfalls schwarze Kopf ist im Vergleich zum Körper groß. Die Beine und die Beißwerkzeuge erscheinen sehr kräftig.

Verbreitung
Gryllus campestris ist in weiten Teilen Mitteleuropas zu finden. Als sehr wärmebedürftige Insekten bevorzugen die Feldgrillen trockene und schütter bewachsene Böschungen und Hänge.

Gefährdung und Schutzstatus
Zunehmender Verlust des Lebensraumes durch intensive Landwirtschaft führt dazu, dass die Population der Feldgrille in vielen Regionen zurückgegangen ist. Feldgrillen wurden von der Landwirtschaft manchmal als lästiger Schädling gesehen, dabei trägt ihr reger Höhlenbau maßgeblich zur Belüftung des Bodens bei. Ihr Vorkommen ist oft ein Indikator für naturnahe Lebensräume. In manchen Gebieten sind sie bereits ausgestorben. Damit ist dann ein Stück hörbare Natur verloren gegangen.

Lebensweise
Hat die Aprilsonne den Boden allmählich erwärmt so häuten sich die überwinternden Larven zum 10. und letzten Mal. Sie kommen aus ihrer ca. 40 cm langen selbst gegrabenen Wohnhöhle heraus. Der Eingang, die so genannte „Arena“ wird von den Männchen von Mai bis September als Singwarte benutzt, um das Territorium abzugrenzen. Durch Abbeißen der Gräser wird dieser Platz vegetationsfrei gehalten. Dort kommt es auch zur Balz sowie zum Kontakt mit dem Weibchen. Interessanterweise findet nach der Paarung eine Nachbalz statt, wobei das Männchen ruckartige Bewegungen vollführt. Begleitet wird der Vorgang mit Fühlerzittern. Sollte sich einem zirpenden Männchen ein anderes nähern so entstehen häufig Auseinandersetzungen. Sie beißen sich und stoßen mit den Köpfen zusammen, bis eines der beiden aufgibt. Das stumme Weibchen hat eine Legeröhre und legt Haufen von ca. 30 Eiern ab, es kümmert sich dann nicht weiter um die zahlreichen Nachkommen.

Die bald schlüpfenden Larven fressen so ziemlich alles was sie erhaschen können, vorwiegend Blätter und Wurzeln von Kräutern und Gräsern. Im Hochsommer verbringen sie die Tageszeit meist unter Steinen oder in Erdlöchern, um nicht auszutrocknen. Im Herbst graben sie Erdgänge und überdauern den Winter darin. Das adulte Tier ist ein Allesfresser, es ernährt sich vegetarisch sowie von kleinen Bodentieren und deren Kadavern.

Besonderes
Grillen können mit ihren Vorderbeinen hören, sie haben in jeder Vorderschiene ein großes und kleines Trommelfell. Der zirpende Partner kann so bis zu 10 m weit wahrgenommen werden, das paarungsbereite Weibchen kann ihm zielsicher entgegen laufen.

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