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Kuckuck

Cuculus canorus

Jeder hat seine Stimme schon einmal gehört, kaum jemand hat den scheuen Vogel jemals zu Gesicht bekommen. Dabei stößt nur der männliche Kuckuck diesen markanten Ruf aus.

Merkmale
Weniger bekannt ist die als „Lachen“ bezeichnete Tonabfolge des Weibchens: Ein lauter, blubbernd-flüssiger Triller.

Am ehesten kann man den Kuckuck im Flug sehen. Mit seinem kleinen Kopf, den langen spitzen Flügeln und dem langen abgerundeten Schwanz ist man versucht ihn als Sperber oder Falken zu identifizieren. Doch bei genauerem Hinsehen erkennt man bei den eiligen flachen Schlägen, dass die Flügel nicht über die Horizontale erhoben werden.

Cuculus canorus wird bis zu 34 cm Körperlänge groß, an Hand der Färbung kann man die Geschlechter unterscheiden. Männchen sind an Kopf, Hals, Rücken und Brust aschgrau, die übrige Unterseite ist sperberähnlich gebändert. Weibliche Kuckucke besitzen einen leichten Rostton und eine angedeutete Kehlbänderung.

Verbreitung
Cuculus canorus ist ein weit verbreiteter Brutvogel, sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich über ganz Europa mit Ausnahme von Island und dem äußersten Norden Skandinaviens.

Als Lebensraum kommen Kulturlandschaften, genauso wie lichte Laubwälder bis hin zu Steppen in Frage. Grundbedingung für sein Vorkommen ist das Vorhandensein der Vögel, die ihm bei der Fortpflanzung als Wirte dienen.

Gefährdung und Schutzstatus
Der Kuckucksbestand ist rückläufig, er gilt aber noch als ungefährdeter Brutvogel in Österreich. Es mangelt ihm an Großinsekten und an bevorzugten Lebensstätten wie Feucht- und Auwäldern, regional leidet er auch unter dem Rückgang seiner Wirtsvögel. Dies zeigt die Wichtigkeit von Schutzgebieten, im Nationalpark Donau-Auen kann man ihn häufig antreffen.

Der Klimawandel wirkt sich ebenfalls negativ auf die Bestandsentwicklung des Kuckucks aus. Einige seiner Wirtsvögel orientieren ihr Brutverhalten und ihre Rückkunft aus den Winterquartieren nach den Temperaturen, das heißt sie beginnen früher mit dem Brutgeschäft (z.B. Hausrotschwanz, Rotkehlchen).

Der Kuckuck jedoch als Langstreckenzieher orientiert sich nach Tag-Nacht-Länge und kommt zur selben Zeit wie früher bei uns an. Dadurch findet er schwerer Nester die am Anfang der Brut stehen.

Lebensweise
Als Zugvogel überwintert der Kuckuck in Südafrika, ab April ist er auch bei uns wieder anzutreffen. Er ist ein Insektenfresser und bevorzugt behaarte Schmetterlingsraupen, die von anderen Vögeln verschmäht werden.

Bekannt ist der Kuckuck durch seinen Brutparasitismus, das heißt er baut kein eigenes Nest sondern legt seine bis zu 20 Eier, welches ein Weibchen pro Periode absetzt, in das Nest eines so genannten Wirtsvogels. Dieser erbrütet dann den jungen Kuckuck innerhalb von rund 12 Tagen (das ist eine kürzere Brutzeit als die der Wirtsvögel). Kaum geschlüpft, wirft dieser dann alle Eier bzw. schon bereits geschlüpfte Jungen aus dem Nest.

Durch die Reizwirkung das roten Rachens, der von gelben Schnabelwülsten umgeben ist, werden die Wirtseltern gezwungen den Kuckuck bereitwilligst aufzuziehen. Endet die Nestlingszeit, wird der junge Kuckuck noch mehrere Wochen außerhalb des Nests gefüttert. Bevorzugte Wirtseltern sind Bachstelzen, Neuntöter, Pieper, Grasmücken, Grauschnäpper und Rohrsänger.

Besonderes
Jedes Weibchen ist auf eine Wirtsvogelart spezialisiert, es imitiert die Eifarbe der Wirtseltern perfekt, so dass es meistens nicht als fremdes Ei erkannt wird. In bis zu 30% der Fälle kommt es allerdings vor, dass das Gelege deshalb von den Wirtseltern aufgegeben wird.

Cuculus canorus macht sich als Brutschmarotzer bei Singvögeln nicht beliebt, deshalb wird er häufig von erregten Kleinvögeln „angehasst“ und verfolgt.

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